Gebiet der Erfindung
[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Herstellen der Kupplungsverzahnung an Gangrädern
von Schaltgetrieben (Fig.1).
[0002] Zahnräder mit einer solchen Kupplungsverzahnung werden z.B. in manuell geschalteten
Getrieben eingesetzt. Sie sind in der Regel drehbar auf der Getriebewelle gelagert.
Eine Drehmomentübertragung von und zur Getriebewelle wird erst ermöglicht, wenn eine
Schaltmuffe axial bewegt wird und in die Kupplungsverzahnung einrastet. Durch den
Hinterschnitt an der Außenverzahnung wird verhindert, daß die Schaltmuffe im Fahrbetrieb
außer Eingriff kommt.
Die Kupplungsverzahnungen dieser Gangräder sollen allgemein eine spezielle Geometrie
zum leichten Einrasten der Schaltmuffe sowie eine Außenverzahnung mit axialem Hinterschnitt
zur sicheren Drehmomentübertragung von und zur Schaltmuffe aufweisen.
Stand der Technik
[0003] In der Technik sind mehrere Verfahren bekannt, Verzahnungen mit einer solchen Geometrie
herzustellen. Dabei muss einerseits die Geometrie an der Zahnradstirnseite, die ein
leichtes Einrasten ermöglicht, und andererseits der axiale Hinterschnitt zur Sicherung
der Drehmomentenübertragung hergestellt werden. Insbesondere ist es bekannt, diese
Geometrien durch eine spanende Formgebung zu erzielen, beispielsweise durch Wälzstoßen.
[0004] Ein Zerspanungswerkzeug, wie beispielsweise ein Schneidrad, führt eine oszillierende
Bewegung in einem leichten Winkel zur Zahnradlängsachse sowie eine Zustellbewegung
radial dazu aus. Gleichzeitig führen Zahnrad und Werkzeug eine Rotationsbewegung aus,
so daß durch Abwälzung der beiden Körper unter Spanabtrag die erforderliche Evolventenform
mit Hinterschnitt entsteht.
[0005] Ein anderes Verfahren besteht darin, daß eine separate Blechscheibe hergestellt wird,
die eine solche Verzahnung trägt und diese Blechscheibe an den Zahnradgrundkörper
angeschweißt wird. In diesem Falle wird die Verzahnung in der Regel durch Feinstanzen
eingebracht.
[0006] Aus der DE 4335505 C1 ist es bekannt, gerade Außenverzahnungen durch ein Rollverfahren
herzustellen, bei dem verzahnte Formrollen axial in Relation zum rotierenden Werkstück
bewegt werden, wobei die Formrollen durch einen sogenannten Vorsetzer, der eine Außenverzahnung
trägt, zum Werkstück synchronisiert werden. Dieses Verfahren eignet sich für Außenverzahnungen,
deren Flankenlinien parallel zur Werkstückachse verlaufen, nicht jedoch für die Erzeugung
der hier beschriebenen Zahnform.
[0007] Ein weiterer bekannter Lösungsansatz, der es ermöglicht, das gesamte Zahnrad aus
einem Stück zu fertigen, ist ein Kalibrieren der Zähne in einem Pressenwerkzeug, bei
dem einzelne Zahnsegmente durch radiale und/oder axiale Bewegungen in das Werkstück
eingeprägt werden. Solche Segmentwerkzeuge sind sehr kompliziert und teuer und haben
eine geringe Standzeit. Außerdem ist es damit sehr schwierig, die meist sehr engen
Verzahnungstoleranzen herzustellen.
[0008] Aus der DE 22 54 460 ist ein Verfahren und eine Vorrichtung zum Herstellen von Kupplungszahnräder
mit Eingriffssicherung bekannt. Dabei wird ein Rollrad mit einem Kupplungszahnrad
zu einem Rollvorgang gebracht, wobei die Achsen des Rollrads und des Kupplungszahnrads
parallel ausgerichtet sind. Die Form des Rollrads, einschließlich der Hinterscheidung,
entspricht der Zahnform, die auf dem Zahnrad erzeugt werden soll.
[0009] Aus der DE 198 09 039 A1 ist ebenfalls ein Verfahren zum Anbringen von Hinterschneidungen
an einzelnen Zahnflanken in einer Innenverzahnung von Schiebemuffen bekannt. Dabei
wird der metallische Werkstoff mittels plastische Umformung durch Hinterrollen und/oder
Drücken verformt, so dass an der einzelnen zu hinterschneidenden Zahnflanke sowohl
Teilflächen mit als auch an erstere angrenzende Teilflächen ohne Auszugssperrfunktion
vorgeformt werden und anschließend beim Hinterschneiden plastifizierter Werkstoff
aus den Bereichen der Teilflächen mit Sperrfunktion heraus- und in als Ausnehmung
der Flächen Rücknahme ausgebildete Teilflächen ohne Sperrfunktion hineingedrückt wird.
Darstellung der Erfindung
[0010] Ausgehend von der Tatsache, dass lineare Pressenwerkzeuge zur Herstellung des Hinterschnitts
ungeeignet und Segmentwerkzeuge teuer und unpräzise sind, liegt der Erfindung die
Aufgabe zugrunde, ein wirtschaftliches Verfahren und eine Vorrichtung vorzuschlagen,
die es ermöglichen, mit einfachen Werkzeugen durch spanlose Fertigung in hoher Qualität
Außenverzahnungen herzustellen, die durch eine seitliche spezielle Einlaufgeometrie
und eine axiale Hinterschneidung geeignet sind, das Ein- und Auskuppeln von Gangrädern
in Schaltgetrieben darzustellen.
[0011] Diese Aufgabe wird durch ein Verfahren mit den Merkmalen des Anspruchs 1 oder 3 bzw.
eine Vorrichtung mit den Merkmalen des Anspruchs 11 oder 12 gelöst. Vorteilhafte Ausführungsformen
sind durch die übrigen Ansprüche gekennzeichnet.
[0012] Die Vorrichtung umfasst eine drehbar gelagerte Spindel, auf der mittels eines Spannfutters
das Werkstück eingespannt ist. Diese Spindel wird gemeinsam mit dem Futter und dem
Werkstück in eine Drehbewegung versetzt.
Umformwerkzeuge in Gestalt von außenverzahnten Rollen, linear beweglichen Zahnstangen
oder innenverzahnten Hohlrädern werden mit dem Werkstück in Eingriff und zu einer
Abwälzbewegung auf dem Werkstück gebracht. Durch anschließende mindestens radiale
und gegebenenfalls axiale Bewegung dieser Werkzeuge zum Werkstück hin wird eine abwälzende
Werkstückumformung eingeleitet. Die axiale Zustellbewegung bzw. die kombinierte axiale/radiale
Zustellbewegung wird erforderlich, wenn die Drehachsen des Werkstücks und des Werkzeugs
zueinander parallel verlaufen, um den Hinterschnitt zu erzeugen. Dabei kann die Drehbewegung
durch Antrieb der Spindel oder durch Antrieb des Umformwerkzeuges erfolgen. Wichtig
ist die mit dem Abwälzen des Zahnprofils einhergehende Zustellung des Umformwerkzeuges.
[0013] In dieser Beschreibung wird mit dem Begriff axial diejenige Richtung angesprochen,
die parallel zur Werkstückdrehachse in der Werkstückdrehachse verläuft. Entsprechend
wird als eine rein radiale Richtung eine Richtung angesehen, die radial zur Werkstückdrehachse
verläuft. Eine kombinierte radiale und axiale Richtung liegt entsprechend dann vor,
wenn das Werkzeug in Richtung auf die Werkstückdrehachse zu bewegt wird, wobei es
eine Richtung folgt, die durch eine rein radiale und eine rein axiale Richtung aufgespannt
wird.
[0014] Der Erfindung liegt der Gedanke zugrunde, eine Verzahnung mit Hinterschnitt an einem
Zahnrad durch ein Umformverfahren herzustellen, wobei die Verwendung eines Segmentwerkzeugs
umgangen wird. Segmentwerkzeuge sind insbesondere insofern ungünstig, daß ein Preßvorgang
mit Segmenten in der Regel mit hohen Toleranzen verbunden ist. Andererseits macht
es die Hinterschneidung unmöglich, gewöhnliche, lineare Pressen einzusetzen. Gleichzeitig
soll möglichst eine spezielle Geometrie an der Stirnseite des Zahnrads erzeugt werden,
die ein leichtes Einrasten der Schaltmuffe ermöglicht. Eine solche Geometrie, die
ein leichtes Einrasten ermöglicht, ist z. B. eine dachförmige Gestaltung der Stirnseite
oder eine bogenförmige Abrundung.
[0015] Indem das Umformwerkzeug so an einer Zustelleinrichtung angebracht wird, daß eine
kombinierte radiale und axiale Zustellbewegung des Werkzeugs zum Werkstück durchgeführt
wird und gleichzeitig das Werkstück einer Drehbewegung ausgesetzt wird, ist es möglich,
eine Verzahnung mit axial hinterschnittenen Zahnflanken in einem axial hinterschnittenen
Bereich eines einteiligen Zahnrads herzustellen. Neben der Rotationsbewegung, die
sowohl das Werkstück als auch das Umformwerkzeug um ihre jeweiligen Achsen ausführen,
die entweder zueinander parallel sind oder zueinander unter einem Winkel α verlaufen,
der größer als 0° ist, ist es wesentlich, daß die Zustellbewegung des Werkzeugs mindestens
in radialer Richtung erfolgt. Eine axiale Zustellbewegung zusätzlich zur radialen
Bewegung kann entfallen, wenn die Drehachsen des Werkzeugs und des Werkstücks nicht
parallel zueinander verlaufen. Weiterhin ist es möglich, daß das Werkzeug zusätzlich
eine Bewegung ausführt, die senkrecht zu der Ebene ist, die durch die Rotationsachse
und die Richtung der Zustellbewegung aufgespannt ist.
[0016] Selbstverständlich können mehrere Werkzeuge gleichzeitig eingesetzt werden, die zueinander
parallele Drehachsen besitzen und ähnliche Zustellbewegungen ausführen. Bei der Anordnung,
in der Werkstücke und Werkzeug nicht parallele Drehachsen aufweisen, können die Drehachsen
mehrerer Werkzeuge zueinander ebenfalls unter einem Winkel angeordnet sein. Eine Anordnung,
die wie oben beschrieben ist, ermöglicht es, ein Zahnrad mit einem hinterschnittenen
Bereich und axial hinterschnittenen Zahnflanken in dem hinterschnittenen Bereich aus
einem Stück durch ein Umformverfahren herzustellen, wobei prinzipiell ein einziges
Umformwerkzeug ausreichend ist, um die Einrastgeometrien und die hinterschnittene
Außenverzahnung zu erzeugen. Somit kann eine Verzahnung mit geringen Toleranzen an
einem Zahnrad angebracht werden, nachdem eine erste Außenverzahnung durch ein herkömmliches
Verfahren gebildet worden ist.
[0017] Nach einer bevorzugten Ausführungsform ist es somit möglich, neben dem ersten Umformwerkzeug
mindestens ein weiteres Umformwerkzeug an der Vorrichtung anzubringen. Dieses weitere
Umformwerkzeug, auch als zweites Umformwerkzeug bezeichnet, kann dazu dienen eine
spezielle Einlaufgeometrie, z. B. Dachform, an den Zahnflanken zu formen. Alternativ
kann es beispielsweise das erste Umformwerkzeug beim Einbringen der axialen Hinterschneidung
und der Einlaufgeometrie unterstützen. Diese spezielle Einlaufgeometrie erleichtert
das Einrasten einer Schaltmuffe. Selbstverständlich ist es möglich, nicht nur ein
einzelnes dieser zweiten Werkzeuge vorzusehen, sondern gegebenenfalls mehrere.
[0018] Ein zweites Werkzeug kann dabei mit dem ersten Umformwerkzeug oder aber nach bzw.
vor ihm in zeitlicher Abfolge eingesetzt werden. Dies führt dazu, wenn das zweite
Umformwerkzeug z. B. zum Abstellen einer Einlaufgeometrie verwendet wird, dass die
Umformung der Einlaufgeometrie zeitgleich mit dem Formen der hinterschnittenen Zahnflanken
durchgeführt wird, oder aber in sequentiell aufeinanderfolgenden Schritten. Das Werkzeug
bzw. die Werkzeuge zum Anbringen der Einlaufgeometrie, z. B. Dachform, führen bei
der Umformung ebenfalls eine Drehbewegung um eine Rotationsachse aus. Die Rotationsachse
verläuft abhängig von der Einlaufgeometrie in der Regel in einem Winkel zur Rotationsachse
des Zahnradrohlings, der größer als 0° ist. Ferner führt das Umformwerkzeug zusätzlich
eine in der Regel radiale Zustellbewegung aus. Beim Umformverfahren zur Erzeugung
der Einlaufgeometrie ist ferner eine translatorische Bewegungskomponente in der Zustellbewegung
des zweiten Umformwerkzeugs enthalten, die parallel zur Rotationsachse des Zahnradrohlings
ist.
[0019] Das Verfahren zur Herstellung des Zahnrads mit einem axial hinterschnittenen Bereich,
in dem eine Außenverzahnung hinterschnittene Zahnflanken aufweist, kann nach einer
bevorzugten Ausführungsform den Schritt des Vorformens der Zähne im hinterschnittenen
Bereich vor dem endgültigen Umformverfahren umfassen. Dies ist insofern vorteilhaft,
als bei einer groben Vorformung der Verzahnung die abschließende Umformung weniger
aufwendig ist und somit weniger Zeit beansprucht. Weiterhin ist in der Regel bei dem
beschriebenen Umformverfahren eine grobe Vorformung und eine anschließende Ausformung
kostengünstiger als eine Ausgestaltung der Verzahnung im hinterschnittenen Bereich
aus einem nicht vorgeformten, kreisrunden Rohling.
[0020] Bevorzugterweise ist die Vorrichtung so gestaltet, daß eine Antriebsvorrichtung den
Zahnradrohling während der Bearbeitung antreibt. In der Regel ist die Gestaltung derart,
daß eine Spanneinrichtung in eine Rotationsbewegung versetzt wird, und somit der auf
der Spanneinrichtung gespannte Zahnradrohling mitbewegt wird. Es ist bei einem Antreiben
der Spanneinrichtung für den Zahnradrohling möglich, das oder die Werkzeuge durch
eine Abwälzbewegung passiv mitzubewegen. Somit ist es nicht erforderlich, die Werkzeuge,
zumindest was die Rotationsbewegung der Werkzeuge betrifft, eigenständig anzutreiben.
Die Werkzeuge bzw. die Zustelleinrichtung, auf der die Werkzeuge befestigt sind, muß
jedoch über einen geeigneten Mechanismus in der Lage sein, die mindestens radiale
und gegebenenfalls axiale Zustellbewegung, die bei dem erfindungsgemäßen Verfahren
erforderlich ist, auszuführen
[0021] Andererseits ist nach einer weiteren vorteilhaften Ausführungsform eine Antriebsvorrichtung
für das oder die Umformwerkzeuge vorgesehen. Prinzipiell sind hier zwei Möglichkeiten
denkbar, nämlich einerseits, daß die Antriebsvorrichtungen für die Umformwerkzeuge
zusätzlich zu der Antriebsvorrichtung für die Spanneinrichtung und damit das Werkstück
vorgesehen sind, oder andererseits, daß die Antriebsvorrichtung für das Umformwerkzeug
oder die Umformwerkzeuge vorgesehen sind, ohne eine Antriebsvorrichtung für die Spanneinrichtung
vorzusehen. Im ersten Fall ist zusätzlich vorteilhafter Weise eine Synchronisationseinrichtung
vorgesehen, die es ermöglicht und sicherstellt, daß die Drehbewegungen des Werkzeugs
und des Zahnradrohlings zueinander synchron ablaufen. Im anderen Fall kann das Werkstück
passiv durch eine Abwälzbewegung zwischen Werkzeug und Werkstück mitbewegt werden.
Zwei getrennte Antriebsvorrichtungen bieten den Vorteil, daß die Zustelleinrichtung
über die gleiche Antriebsvorrichtung zur Ausführung der Zustellbewegung angetrieben
werden kann. In diesem Fall ist es jedoch nötig, die synchrone Drehbewegung zwischen
Werkstück und Werkzeug sicherzustellen. Bei einer passiven Mitnahme von entweder dem
Werkzeug oder dem Werkstück durch das jeweils andere Element entfällt die Notwendigkeit
einer Synchronisationseinrichtung.
[0022] Vorteilhafterweise ist das erste Umformwerkzeug eine Walze, die ein Außenprofil aufweist.
Das Außenprofil ist als Gegenstück zum gewünschten Verzahnungsprofil gebildet. Eine
profilierte Walze zur Bildung der Verzahnung ist einerseits gut herzustellen, andererseits
in einer entsprechenden Vorrichtung einfach einzubauen. Bei der Verwendung einer profilierten
Walze, auch als Verzahnungsrolle bezeichnet, ist es ferner möglich, gleichzeitig ein
zweites Umformwerkzeug, z. B. zur Erzeugung einer Einlaufgeometrie, gegebenenfalls
ebenfalls in der Form einer profilierten Walze, anzubringen und das Werkstück gleichzeitig
mit beiden Werkzeugen zu bearbeiten. Die Drehachse der Walze bzw. Walzen kann sowohl
parallel als auch unter einen Winkel zur Drehachse des Werkstücks verlaufen.
[0023] Nach einer weiteren bevorzugten Ausführungsform ist das erste Umformwerkzeug eine
Hohlwalze. In diesem Fall weist die Hohlwalze an ihrer Innenfläche Profilierungen
auf, die dafür sorgen, daß die entsprechende gewünschte Verzahnung in den Zahnradrohling
eingepreßt wird. Bei Verwendung einer Hohlwalze ist es jedoch nicht möglich, das Werkstück
gleichzeitig mit einem zweiten Werkzeug zu bearbeiten. Außerdem ist es bei Verwendung
einer Hohlwalze nicht günstig, mehrere erste Werkzeuge anzubringen, was einen Einfluß
auf die Bearbeitungsdauer hat. Eine Einlaufgeometrie kann bei einer Hohlwalze vorteilhaft
durch eine Anordnung der Achsen des Werkstücks und des Werkzeugs erzielt werden, wenn
die Achsen nicht parallel zueinander verlaufen.
[0024] Während sowohl die Hohlwalze mit Profilierung an ihrem inneren Umfang als auch die
rotierenden Walzen mit Profilierung an ihrem äußeren Umfang bei der Umformung eine
Drehbewegung um eine Achse parallel zur Rotationsachse des Zahnradrohlings ausführen,
ist bei der Verwendung von profilierten Zahnstangen für das erste und/oder das zweite
Umformwerkzeug die Bewegung des Werkzeugs im wesentlichen eine linear oszillierende
Bewegung. Zahnstangen sind jedoch insofern vorteilhaft, als sie sehr einfach und kostengünstig
zu fertigen sind. In diesem Fall wird die Drehachse des Werkzeugs durch die translatorische
Verschieberichtung der Zahnstange ersetzt.
Kurze Beschreibung der Zeichnungen
[0025] Nachfolgend wird die Erfindung beispielhaft anhand der beigefügten Figuren beschrieben,
in denen:
- Fig. 1
- eine Querschnittsansicht eines Zahnrads mit dachförmiger Einlaufgeometrie und axialem
Hinterschnitt ist;
- Fig. 2
- eine Seitenansicht eines einteiligen Zahnrades mit einer axial hinterschnittenen Verzahnung
ist;
- Fig. 3
- Darstellungen von zwei verschiedenen Einlaufgeometrien an einer hinterschnittenen
Verzahnung sind;
- Fig.4
- eine Vorrichtung zur Herstellung eines einteiligen Zahnrades mit integrierter Kupplungsverzahnung
gemäß Erfindung ist;
- Fig. 5
- ein Umformwerkzeug gemäß einer Ausführungsform der vorliegenden Erfindung zeigt;
- Fig. 6
- eine Querschnittsansicht von Fig. 5 ist; und
- Fig. 7
- eine Ausführung des Umformwerkzeugs mit Zahnstangen darstellt.
Wege zur Ausführung der Erfindung
[0026] Fig. 1 zeigt einen Querschnitt eines einteiligen Zahnrades mit integrierter Kupplungsverzahnung.
(14).
In der Seitenansicht Fig.2 ist deutlich die Zahnform einer solchen Kupplungsverzahnung
zu erkennen Die nach rechts zeigende Dachform ermöglicht das Einrasten der Schaltmuffe.
[0027] Nach links verjüngt sich der Zahn (Hinterschnitt) und ermöglicht so das sichere Halten
der Schaltmuffe im Fahrbetrieb. Die Ausdrücke "rechts", "links" beziehen sich dabei
auf die Figuren und sind rein veranschaulichend und nicht beschränkend zu verstehen.
[0028] Fig. 3 zeigt vergrößert die Zahnform einer Kupplungsverzahnung, wobei sich der Zahn
jeweils verjüngt. Es sind zwei verschiedene Einlaufgeometrien, nämlich eine abgerundete
Zahnstirnseite und eine dachförmige Zahnstirnseite gezeigt.
[0029] In Fig. 4 ist beispielhaft eine Ausführungsform einer Vorrichtung zur Herstellung
eines Zahnrades mit der geometrischen Konfiguration, wie sie in den Fig.1 und 2 gezeigt
ist, veranschaulicht.
Die Vorrichtung umfaßt eine drehbar um die Achse X gelagerte Spindel 22 und einen
Reitstock 24, die eine Spanneinrichtung bilden und mit Hilfe derer der Zahnradrohling
10 gespannt wird. Ein erstes Werkzeug 26 ist mittels einer Rollenlagerung 28 drehbar
um eine Achse Yl gelagert. Durch eine hier nicht gezeichnete Zustelleinrichtung kann
diese Baugruppe radial zum Werkstück bewegt werden. Die Achse Yl ist im wesentlichen
parallel zur Drehachse X. Das Werkzeug 26 ist als Walze ausgebildet, die eine Profilierung
am Außenumfang aufweist, die geeignet ist, am Werkstück die Außenverzahnung, insbesondere
deren hinterschnittenen Bereich anzuformen.
[0030] In Fig. 4 ist ferner ein zweites Werkzeug 30, gelagert auf der Rollenlagerung 32,
versehen mit einer hier nicht gezeichneten Zustelleinrichtung. Die Drehachse dieses
Werkzeuges steht in einem Winkel α zur Drehachse der Spindel.
[0031] Die Zustellbewegung, der Werkzeuge 26 und 30 kann sowohl radial als auch axial erfolgen.
Der Antrieb zur Rotationsbewegung von Werkstück und Werkzeugen kann sowohl durch angetriebene
Spindel als auch über angetriebene Werkzeuge erfolgen.
[0032] In der gezeigten Ausführungsform ist ein erstes und ein zweites Umformwerkzeug vorgesehen.
Je nach geforderter Zahngeometrie kann es möglich sein, mehrere Werkzeuge der ersten
oder zweiten Art oder nur 1 Werkzeug der ersten oder zweiten Art zu verwenden.
[0033] In der in Fig. 4 gezeigten Ausführungsform sind beide Werkzeuge als Walzen mit einer
Außenprofilierung ausgebildet. Selbstverständlich können auch andere geeignete Werkzeuge
eingesetzt werden. Beispiele davon sind in den Fig. 5 bis 7 gezeigt.
[0034] Fig. 5 und Fig. 6 zeigen ein Hohlrad, das eine Drehbewegung um eine Drehachse Y3
ausführt, die parallel zur Drehachse des Werkstücks X ist. Alternativ können die Drehachsen
auch unter einen Winkel 0° < α < 360° zueinander stehen.
[0035] Das Hohlrad 34 weist an seinem inneren Umfang eine Profilierung 35 auf, die im wesentlichen
dazu beiträgt, die gewünschte Verzahnung auf dem Werkstück 10 durch Umformen zu erzeugen.
In diesem Fall erfolgt die Zustellbewegung im wesentlichen in radialer Richtung bezüglich
der Rotationsachsen X bzw. Y3 erfolgt.
[0036] Fig. 7 zeigt eine weitere Ausführungsform eines Teils der erfindungsgemäßen Vorrichtung.
Gezeigt ist ein Werkzeug 36, das in Form einer Zahnstange ausgebildet ist. Diese führt
eine linear oszillierende Bewegung aus, wobei die Bewegungsvektoren in einer Ebene
liegen, die im wesentlichen senkrecht zur Drehachse X des Zahnradrohlings 10 ist.
Durch die Drehbewegung des Zahnrad-Rohlings bei gleichzeitig linearer Bewegung der
Zahnstange, verbunden mit einer gleichzeitigen radialen Zustellung der Zahnstange
zum Werkstück hin, wird eine abwälzende Umformung mit Ausbildung der Zähne erreicht.
Zur Abstützung des Teils und Steigerung der Produktivität wird kann eine zweite Zahnstange
38, gegenüberliegend zur ersten eingesetzt werden.
[0037] Der wesentliche Aspekt des erfindungsgemäßen Verfahrens und der erfindungsgemäßen
Vorrichtung liegt darin, daß durch eine Abwälzbewegung eines profilierten Werkzeugs
bei gleichzeitiger radialer Zustellung die für Schaltgetriebe benötigte Zahnform mit
Einlaufschräge und Hinterschnitt kostengünstig mit einfachen Werkzeugen herstellbar
ist.
1. Verfahren zur Herstellung einer Außenverzahnung an einem rotatorisch gelagerten Werkstück,
umfassend:
Erzeugen einer Außenverzahnung mit einer axialen Hinterstellung am Werkstück durch
Umformen, wobei mindestens ein profiliertes Umformwerkzeug im Bezug zum Werkstück
eine abwälzende und zum Werkstück in mindestens radialer Richtung zustellende Bewegung
ausführt und die Drehachse des Werkstücks und die Drehachse des Werkzeugs miteinander
einen Winkel 0°< α < 360°einschließen.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Werkzeug im Bezug zum
Werkstück eine kombinierte axiale und radiale Zustellbewegung ausführt.
3. Verfahren zur Herstellung einer Außeverzahnung an einem rotatorisch gelagerten Werkstück,
umfassend:
Erzeugen einer Außenverzahnung mit einer axialen Hinterstellung am Werkstück durch
Umformen, wobei mindestens ein profiliertes Umformwerkzeug im Bezug zum Werkstück
eine abwälzende und zum Werkstück in mindestens kombinierter radialer und axialer
Richtung zustellende Bewegung ausführt.
4. Verfahren nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Drehachse des Werkstücks
und die Drehachse des Werkzeugs miteinander einen Winkel 0°< α < 360°einschließen.
5. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, weiter umfassend den Schritt des
Anbringens einer Einlaufgeometrie an einer Stirnseite des Werkstücks durch Umformen.
6. Verfahren nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass das Umformwerkzeug zum Herstellen
des Hinterschnitts und zum Herstellen der Einlaufgeometrie dasselbe ist.
7. Verfahren nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet dass ein zusätzliches Umformwerkzeug
zum Herstellen der Einlaufgeometrie vorgesehen ist.
8. Verfahren nach einem der Ansprüche 5 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass die Einlaufgeometrie
eine Dachform oder eine Rundung ist.
9. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei das Werkstück ein im Querschnitt
kreisrunder Rohling ist oder vorgeformte Zähne mit axial konstantem Querschnitt hat.
10. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass ein
Umformwerkzeug eine profilierte Walze, eine Hohlwalze oder eine Zahnstange ist.
11. Vorrichtung zur Herstellung einer Kupplungsverzahnung an einem Werkstück, wobei die
Formgebung durch Umformen erfolgt, umfassend:
- eine Spanneinrichtung (22,24) zur Halterung eines Werkstückrohlings drehbar um eine
Rotationsachse (X) ;
- mindestens eine Zustelleinrichtung zum Anbringen mindestens eines Umformwerkzeuges
(26), die geeignet ist, mindestens eine radiale Zustellbewegung bezüglich der Rotationsachse
(X) der Spanneinrichtung auszuführen;
- mindestens ein erstes Umformwerkzeug (26) zum Formen der Verzahnung im hinterschnittenen
Bereich des Werkstücks; und
- mindestens eine Antriebsvorrichtung zur Drehung des Werkstücks und/oder des Werkzeugs,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Rotationsachse (X) des Werkstücks mit der Drehachse des Werkzeugs einen Winkel
0°< α < 360°einschließt.
12. Vorrichtung zur Herstellung einer Kupplungsverzahnung an einem Werkstück, wobei die
Formgebung durch Umformen erfolgt, umfassend:
- eine Spanneinrichtung (22,24) zur Halterung eines Werkstückrohlings drehbar um eine
Rotationsachse (X) ;
- mindestens eine Zustelleinrichtung zum Anbringen mindestens eines Umformwerkzeuges
(26), die geeignet ist, mindestens eine kombinierte radiale und axiale Zustellbewegung
bezüglich der Rotationsachse (X) der Spanneinrichtung auszuführen;
- mindestens ein erstes Umformwerkzeug (26) zum Formen der Verzahnung im hinterschnittenen
Bereich des Werkstücks; und
- mindestens eine Antriebsvorrichtung zur Drehung des Werkstücks und/oder des Werkzeugs.
13. Vorrichtung nach Anspruch 11 oder 12, weiter umfassend
- mindestens eine weitere Zustelleinrichtung zum Anbringen mindestens eines weiteren
Umformwerkzeugs (30), die geeignet ist, eine radiale und/oder axiale Zustellbewegung
bezüglich der Rotationsachse (X) der Spanneinrichtung auszuführen;
- mindestens ein zweites Umformwerkzeug (30) zum Formen einer runden oder dachförmigen
Einlaufgeometrie an dem Werkstück.
14. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 11 bis 13, dadurch gekennzeichnet, dass eine
Antriebsvorrichtung den Zahnradrohling (10) antreibt.
15. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 11 bis 13, dadurch gekennzeichnet, dass eine
Antriebsvorrichtung das/die Umformwerkzeug(e) (26,30) antreibt.
16. Vorrichtung nach Anspruch 14 und 15, weiter umfassend eine Synchronisationseinrichtung
für die Antriebsvorrichtungen.
17. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 11 bis 16, dadurch gekennzeichnet, dass das/die
erste(n) Umformwerkzeug(e) (26) und/oder das/die zweite(n) Umformwerkzeug(e) (30)
mindestens eine profilierte Walze, Hohlwalze oder Zahnstange ist/sind.