[0001] Die Erfindung betrifft einen verfahrbaren Fugenschneider, insbesondere zum Einbringen
von Schnitten in Straßendecken oder dergleichen Flächen aus Asphalt, Beton oder vergleichbaren
Baustoffen, mit einem Fahrwerkrahmen mit einer Vorder- und Hinterachseinrichtung,
mit Vorder- und Hinterrädern, wobei die Vorder- und/oder Hinterachseinrichtung mit
einer Lenk- und/ oder Antriebseinrichtung versehen sind, und wenigstens einer Sägeeinrichtung.
[0002] Ein gattungsgemäßer Fugenschneider ist aus der DE-PS 38 15 639 bekannt.
[0003] Derartige Fugenschneider werden insbesondere zum Einbringen von Schnitten in Straßendecken
aus Asphalt, Beton oder dergleichen verwendet.
[0004] Im allgemeinen ist an der Vorderseite des Fugenschneiders eine aus einem rotierenden
und höhenverstellbaren Kreissägeblatt gebildete Sägeeinrichtung angeordnet.
[0005] Für einen Einsatz in Räumen bzw. in anderen entsprechend beengten Flächen sind Fugenschneider
bekannt, die über eine Lenkeinrichtung verfügen, mit der der Fugenschneider praktisch
auf der Stelle drehen kann. Diese Fugenschneider verfügen dabei über eine starre angetriebene
Achse.
[0006] Von Nachteil bei den Fugenschneidern, insbesondere bei den kleinen Fugenschneidern,
die eine Drehbewegung der Vorder- und/oder Hinterachse um 180° zulassen, d.h. eine
90°-Drehung in jede Richtung ermöglichen, ist, daß das kurveninnere Rad bei engen
Kurven radiert. Dieses Radieren des kurveninneren Rades resultiert aus der Starrachse,
mit der das kurveninnere Rad mit dem kurvenäußeren Rad verbunden ist. Da sich beide
Räder mit der gleichen Geschwindigkeit drehen und das kurvenäußere Rad eine größere
Strecke zu bewältigen hat, muß das kurveninnere Rad zwangsläufig radieren. Die Radierung
und somit die Belastung des kurveninneren Rades, der Starrachse und der gesamten Lenkeinrichtung
steigt mit wachsendem Lenkeinschlag an.
[0007] In nachteilhafter Weise unterliegt das kurveninnere Rad einem sehr hohen Verschleiß
und wird an den entsprechend belasteten Stellen schnell abgefahren.
[0008] Von Nachteil ist außerdem, daß somit die Fahrstabilität des Fugenschneiders nur unzureichend
ist. Bei einem entsprechenden Lenkeinschlag kann es vorkommen, daß das kurvenäußere
Rad aufgrund der auftretenden Kräfte vom Boden abhebt und somit der Fugenschneider
nicht exakt steuerbar ist. Daraus resultiert ein holpriges und wackliges Verfahren
des Fugenschneiders.
[0009] Durch die aus dem Lenkeinschlag resultierenden hohen Kräfte, die auf alle Teile der
Lenkung, insbesondere auch auf den Lenk- bzw. Drehkranz wirken, unterliegen diese
Teile einem entsprechend hohem Verschleiß und weisen trotz großzügiger Dimensionierung
eine geringe Lebensdauer auf.
[0010] Der vorliegenden Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, einen Fugenschneider
der eingangs erwähnten Art zu schaffen, der die vorstehend genannten Nachteile vermeidet,
insbesondere ein Radieren der Räder und somit auch die auftretenden Kräfte vermindert,
eine Drehung des Fugenschneiders annähernd auf der Stelle ermöglicht, und eine hohe
Schnittgenauigkeit gewährleistet.
[0011] Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe dadurch gelöst, daß die mit einer Lenk- und/oder
Antriebseinrichtung versehene Vorder- und/oder Hinterachseinrichtung derart angeordnet
ist, daß sich die Vorder- und/oder Hinterachseinrichtung in Längsrichtung des Fugenschneiders
in einem Winkel zu der aus dem Fahrwerkrahmen gebildeten Hauptachse erstreckt.
[0012] Dadurch, daß sich die mit der Lenk- und/oder Antriebseinrichtung versehene Vorder-
und/oder Hinterachseinrichtung in einem Winkel zu der Hauptfläche erstreckt, wird
in vorteilhafter Weise erreicht, daß bei einem entsprechenden Lenkeinschlag, das an
der entsprechenden lenkbaren Achse angebrachte kurveninnere Rad vom Boden abhebt.
Dies resultiert daraus, daß die Räder aufgrund der in einem Winkel zu der Hauptfläche
des Fahrwerkrahmens angeordneten Achseinrichtung bei einer Lenkbewegung nicht parallel
zu der Ebene der Hauptfläche verschoben werden, sondern daß das kurveninnere Rad entsprechend
dem Lenkeinschlag angehoben und das kurvenäußere Rad entsprechend fester auf den Boden
gedrückt wird. Durch die winklige Anordnung muß das kurveninnere Rad zwangsläufig
die dadurch gebildete Steigung emporlaufen und wird somit entsprechend angehoben.
[0013] Vereinfacht läßt sich dieses Prinzip derart darstellen, daß man sich eine Scheibe
vorstellt, an der mittels einer Achse zwei Räder befestigt sind. Die Achse ist dabei
mittig in der Scheibe entsprechend drehbar befestigt. Wenn nun diese Scheibe in einer
zu dem Boden parallelen Lage aufgesetzt wird, lassen sich die Räder in einfacher Weise
um den Mittelpunkt der Scheibe drehen. Wenn nun, wie bei der vorliegenden Erfindung,
die Scheibe, an der die Räder befestigt sind, in einer winkligen Lage zu dem Boden
angeordnet wird, dann entsteht eine entsprechende Steigung bzw. Schräge. Wenn nunmehr
die Räder entsprechend gedreht bzw. gelenkt werden, wandert ein Rad die Steigung empor
und ein Rad hinunter. Dieses Prinzip, übertragen auf die vorliegende Erfindung, ermöglicht,
daß das kurveninnere Rad in Abhängigkeit zu dem Lenkeinschlag vom Boden abgehoben
wird.
[0014] Durch die erfindungsgemäße Lösung wird erreicht, daß das kurveninnere Rad nicht mehr
radiert und somit der Fugenschneider exakt verfahrbar ist. Die Belastung auf das kurveninnere
Rad durch das bisher übliche Radieren entfällt somit. In vorteilhafter Weise wird
dadurch auch die gesamte Lenkeinrichtung, wie z.B. der Lenk- bzw. Drehkranz und die
Achse nicht mehr durch die entsprechenden beim Radieren auftretenden Kräfte belastet.
Die Lebensdauer der Räder und der gesamten Lenkeinrichtung erhöht sich somit entscheidend.
[0015] In vorteilhafter Weise kann die Lenkeinrichtung somit auch entsprechend materialsparender
konzipiert werden.
[0016] Von Vorteil ist es, wenn das Anheben des kurveninneren Rades in Abhängigkeit zum
Lenkeinschlag erfolgt. Bis zu einem bestimmten Lenkeinschlag hat das kurveninnere
Rad somit noch einen Kontakt zum Boden, der in diesem Fall vorteilhaft ist, da bei
geringen Lenkeinschlägen das Radieren des kurveninneren Rades noch zu vernachlässigen
ist.
[0017] Durch die erfindungsgemäße Lösung lassen sich die Fugenschneider in besonders vorteilhafter
Weise auch in engen Räumen steuern und nahezu auf der Stelle drehen.
[0018] Erfindungsgemäß kann ferner vorgesehen sein, daß die mit einer Lenk- und/oder Antriebseinrichtung
versehene Vorder- und/oder Hinterachseinrichtung an einer Schrägfläche angeordnet
ist, wobei sich die Schrägfläche in einem Winkel zu der aus dem Fahrwerkrahmen gebildeten
Hauptfläche derart erstreckt, daß sich der Abstand zwischen der Hauptfläche und der
Schrägfläche, ausgehend von einer Knickstelle in Richtung auf ein Längsende des Fugenschneiders
vergrößert.
[0019] Dadurch, daß die mit einer Lenk- und/oder Antriebseinrichtung versehene Vorder- und/oder
Hinterachseinrichtung an einer Schrägfläche angeordnet ist, läßt sich die Vorder-
und/oder Hinterachseinrichtung in besonders vorteilhafter und kostengünstiger Weise
in einem Winkel zu der Hauptfläche anordnen. Eine derartige Anordnung hat sich in
Versuchen als besonders stabil und konstruktiv einfach zu realisieren herausgestellt.
[0020] Durch den erfindungsgemäßen Verlauf der Schrägfläche läßt sich ein Anheben des kurveninneren
Rades in besonders einfacher Weise realisieren, da bei einem entsprechenden Kurveneinschlag
das kurveninnere Rad in Richtung der Knickstelle bzw. in die von dem Längsende des
Fugenschneiders abgewandten Richtung bewegt und somit angehoben wird.
[0021] Von Vorteil ist es, wenn die Schrägfläche durch ein Abknicken des Fahrwerkrahmens
an der Knickstelle bildbar ist.
[0022] Eine derartige Bildung der Schrägfläche hat sich als besonders einfach und kostengünstig
zu realisieren herausgestellt. Das Anbringen von zusätzlichen Teilen, um die Schrägfläche
zu erzeugen, ist somit nicht notwendig. Darüber hinaus wird die Stabilität des Fugenschneiders
nicht beeinträchtigt und die Vorder- und/oder Hinterachseinrichtung kann in herkömmlicher
Weise an dem Fahrwerkrahmen angeordnet werden. Der ganze Fugenschneider kann somit
aus denselben Komponenten gebildet werden wie die bisherigen Fugenschneider.
[0023] In einer Ausgestaltung der Erfindung kann vorgesehen sein, daß die Abknickung des
Fahwerkrahmens durch das Einbringen von keilförmigen Spalten an den umlaufenden Versteifungsgliedern
des Fahrwerkrahmens bildbar ist und die keilförmigen Spalten mittels eines Lasers
schneidbar sind.
[0024] In Versuchen hat sich in nicht naheliegender Weise herausgestellt, daß die Abknickung
des Fahrwerkrahmens in besonders einfacher Weise durch das Einbringen von keilförmigen
Spalten an den umlaufenden Versteifungsgliedern realisierbar ist. Nach dem Einbringen
der keilförmigen Spalten kann das Fahrwerk an der somit gewählten Knickstelle in einfacher
Weise gebogen werden, so daß eine Schrägfläche in dem gewünschten Winkel entsteht.
Besonders exakt und schnell lassen sich die keilförmigen Spalten mittels eines Lasers
schneiden.
[0025] Von Vorteil ist es, wenn die keilförmigen Spalten nach einem Abknicken des Fahrwerkrahmens
zur Bildung der Schrägfläche verschweißbar sind.
[0026] Durch das Verschweißen der keilförmigen Spalten nach dem Abknicken des Fahrwerkrahmens
wird eine stabile Verbindung erzielt, so daß der Fahrwerkrahmen keine konstruktiven
Schwachstellen aufweist und bezüglich der Stabilität keine Nachteile zu einem herkömmlichen
Fahrwerkrahmen entstehen. Das Schweißen der keilförmigen Spalten kann darüber hinaus
mit herkömmlichen Mitteln in einfacher und kostengünstiger Weise erfolgen.
[0027] In einer Weiterbildung der Erfindung kann ferner vorgesehen sein, daß die Hinterräder
mit einer Lenk- und/oder Antriebseinrichtung versehen sind, und die Hinterräder mittels
einer Starrachse verbunden sind.
[0028] Dadurch, daß die Hinterräder mit einer Lenkeinrichtung versehen sind, läßt sich der
Fugenschneider in besonders vorteilhafter Weise steuern. Darüber hinaus ergibt sich
durch die Hinterradlenkung eine hervorragende Wendigkeit, die insbesondere bei einem
Schneiden in engen Räumen bzw. begrenzten Flächen vorteilhaft ist. Die Hinterradlenkung
ermöglicht nahezu ein Wenden auf der Stelle. Die Verbindung der Hinterräder mittels
einer Starrachse hat sich bezüglich des Antriebes als besonders kostengünstig und
einfach zu realisieren herausgestellt.
[0029] Erfindungsgemäß kann ferner vorgesehen sein, daß der Verlauf der Schrägfläche durch
die Positionierung der Knickstelle und der Wahl des Neigungswinkels zu der Hauptfläche
bestimmbar ist.
[0030] Somit stehen mehrere Auswahlkriterien zur Verfügung, durch die das Abheben des kurveninneren
Rades beeinflußt werden kann. Die individuellen Anforderungen des einzelnen Fugenschneiders
bzw. dessen konstruktive Ausgestaltung läßt sich somit in einfacher Weise berücksichtigen.
Je nach Anforderung kann somit bestimmt werden, ab welchem Einschlagwinkel das kurveninnere
Rad vollständig vom Boden abhebt.
[0031] Vorteilhafte Ausgestaltungen und Weiterbildungen der Erfindung ergeben sich aus den
weiteren Unteransprüchen und aus dem nachfolgend anhand der Zeichnung prinzipmäßig
dargestellten Ausführungsbeispiel.
[0032] Es zeigt:
- Fig. 1
- eine Seitenansicht des erfindungsgemäßen Fugenschneiders; und
- Fig. 2
- eine vergrößerte Darstellung einer lenkbaren Hinterachseinrichtung des erfindungsgemäßen
Fugenschneiders.
[0033] Der erfindungsgemäße Fugenschneider weist einen Fahrwerkrahmen 1 mit einer Vorderachseinrichtung
2 und einer Hinterachseinrichtung 3 auf. Die Vorderachseinrichtung 2 bzw. die Hinterachseinrichtung
3 weisen in herkömmlicher Weise eine Vorderachse 4 bzw. eine Hinterachse 5 auf. Dabei
ist die Vorderachse 4 mit zwei Vorderrädern 6 und die Hinterachse 5 mit zwei Hinterrädern
7 versehen.
[0034] An dem Fahrwerkrahmen 1 ist in herkömmlicher Weise ein Motor, z.B. ein Verbrennungsmotor,
angeordnet. Der Motor und die angeordneten Antriebsverbindungen sind grundsätzlich
bekannt, weshalb nachfolgend diese hier nicht näher beschrieben werden.
[0035] Der verfahrbare Fugenschneider kann in ebenfalls bekannter Weise mit einer oder zwei
Sägeeinrichtungen 8 zum Einbringen von Schnitten in Straßendecken oder dergleichen
Flächen aus Asphalt, Beton oder vergleichbaren Baustoffen versehen sein. Die Sägeeinrichtung
8 kann in bekannter Weise mit einer Verschwenkeinrichtung versehen sein, die ein Verschwenken
der Sägeeinrichtung 8 von einer Längsseite des Fugenschneiders auf die gegenüberliegende
Längsseite ermöglicht. Eine derartige Verschwenkeinrichtung ist beispielsweise in
der DE 298 20 188.7 beschrieben.
[0036] In dem dargestellten Ausführungsbeispiel ist die Sägeeinrichtung 8 in einem um 90°
eingeschwenkten Zustand dargestellt.
[0037] Zur Steuerung des Fugenschneiders ist die Hinterachseinrichtung 3 mit einer Lenk-
und Antriebseinrichtung 9 versehen. Durch die Anordnung der Lenk- und Antriebseinrichtung
9 an der Hinterachseinrichtung 3 erhält der erfindungsgemäße Fugenschneider eine besonders
vorteilhafte Wendigkeit und läßt sich praktisch auf der Stelle drehen. Dies ist insbesondere
für den Einsatz in Räumen und dergleichen beengten Flächen vorteilhaft.
[0038] Die Hinterachse 5 ist in dem dargestellten Ausführungsbeispiel als angetriebene Starrachse
ausgebildet. Somit werden die Hinterräder 7 mit der gleichen Umdrehungszahl angetrieben.
Die Vorderachseinrichtung 2 weist hingegen keine Antriebseinrichtung auf, so daß die
Vorderräder 6 jeweils einzeln und unabhängig voneinander drehen können. Somit paßt
sich die Drehgeschwindigkeit der Vorderräder 6, auch bei eng zu fahrenden Kurven,
selbständig an die zurückzulegende Strecke an.
[0039] Wie aus den Figuren ersichtlich ist, ist die Hinterachseinrichtung 3 derart angeordnet,
daß sich die Hinterachseinrichtung 3 in Längsrichtung des Fugenschneiders in einem
Winkel zu der aus dem Fahrwerkrahmen 1 gebildeten Hauptfläche bzw. gegen die Horizontale
erstreckt. Dabei erstreckt sich die Hinterachseinrichtung 3 in Längsrichtung des Fugenschneiders
aus Richtung der Mitte des Fahrwerkrahmens 1 in Richtung eines Längsendes 10 des Fugenschneiders
in Richtung einer Unterseite des Fugenschneiders bzw. in Richtung auf den Boden. Praktisch
ist die Hinterachseinrichtung 3 somit ausgehend von der Mitte des Fahrwerkrahmens
1 in Richtung auf ein Längsende 10 des Fugenschneiders nach unten geneigt.
[0040] Eine analoge Ausgestaltung der Vorderachseinrichtung 2 ist in dem dargestellten Ausführungsbeispiel
nicht notwendig, da die Vorderräder 6 in diesem Fall auch in eng gefahrenen Kurven
aufgrund ihrer freien Anordnung nicht radieren. Selbstverständlich kann, falls die
Vorderachseinrichtung 2 mit einer Starrachse bzw. mit einer Antriebs- und/oder Lenkeinrichtung
versehen ist, auch die Vorderachseinrichtung 2 entsprechend geneigt werden. Vorstellbar
ist dabei auch ein Konzept mit einem Vierradantrieb, wobei in diesem Fall je nach
Ausgestaltung auch beide Achseinrichtungen 2, 3 geneigt ausgebildet sein können.
[0041] Wie vergrößert in Fig. 2 ersichtlich, wird die Neigung der Hinterachseinrichtung
3 dadurch gebildet, daß die Hinterachseinrichtung 3 an einer Schrägfläche 11 angeordnet
ist. Dabei erstreckt sich die Schrägfläche 11 in einem Winkel zu der aus dem Fahrwerkrahmen
1 gebildeten Hauptfläche derart, daß sich der Abstand zwischen der Hauptfläche und
der Schrägfläche 11, ausgehend von einer Knickstelle 12 in Richtung auf ein Längsende
10 des Fugenschneiders vergrößert. Die Schrägfläche 11 ermöglicht ein besonders einfaches
geneigtes Anbringen der Hinterachseinrichtung 3.
[0042] In einfacher Weise wird die Schrägfläche 11 dadurch gebildet, daß der Fahrwerkrahmen
1 an der Knickstelle 12 entsprechend des gewünschten Winkels abgeknickt wird. Das
Abknicken des Fahrwerkrahmens 1 an der Knickstelle 12 kann dabei derart erfolgen,
daß an umlaufenden Versteifungsgliedern 13 des Fahrwerkrahmens 1 im Bereich der Knickstelle
12 keilförmige Spalten 14, beispielsweise mittels eines Lasers, eingebracht werden.
Anschließend kann der Fahrwerkrahmen 1 an der Knickstelle 12 derart geknickt werden,
daß eine Schrägfläche 11 entsteht, die sich in dem vorgesehenen Winkel von der Knickstelle
12 in Richtung auf die angetriebenen Hinterräder 7 erstreckt. Nach dem Abknikken der
Schrägfläche 11 können die keilförmigen Spalten 14 in herkömmlicher Weise wieder verschweißt
werden, so daß zwischen dem Fahrwerkrahmen 1 und der davon abgeknickten Schrägfläche
11 eine stabile und belastbare Verbindung entsteht.
[0043] Zum Abknicken der Schrägfläche 11 ist es, wie sich in Versuchen herausgestellt hat,
ausreichend, die Versteifungsglieder 13 mit entsprechenden Spalten 14 zu versehen.
Ein entsprechendes Bearbeiten anderer Teile beispielsweise der Fahrwerkrahmenfläche
bzw. des, nicht dargestellten, Unterbodenbleches des Fahrwerkrahmens 1 ist nicht notwendig.
[0044] Alternativ zu dem Abknicken des Fahrwerkrahmens 1 kann die Schrägfläche 11 auch durch
entsprechende Aufsätze, die an dem Fahrwerkrahmen 1 verschweißt oder verschraubt werden,
gebildet werden.
[0045] Wie aus den Figuren ersichtlich, ist die Knickstelle 12 an der von dem Längsende
10 des Fugenschneiders abgewandten Seite der Hinterräder 7 angeordnet. Der Verlauf
der Schrägfläche 11 kann durch die Positionierung der Knickstelle 12 und der Wahl
des Neigungswinkels zu der aus dem Fahrwerkrahmen 1 gebildeten Hauptfläche bestimmt
und variiert werden.
[0046] Durch die Anordnung der Hinterachseinrichtung 3 an der Schrägfläche 11 ist gewährleistet,
daß beim Verfahren von Kurven das kurveninnere Hinterrad 7 vom Boden abhebt. Durch
den Lenkeinschlag wird das kurveninnere Rad auf einer durch die Hinterachse 5 bestimmten
Kreisbahn in Richtung auf die Mitte des Fahrwerkrahmens 1 bewegt. Somit wandert das
kurveninnere Hinterrad 7 die Schrägfläche 11 aufwärts. Je nach Wahl der Knickstelle
12 bzw. des Neigungswinkels der Schrägfläche 11 wird das kurveninnere Hinterrad 7
bei einem entsprechenden Lenkeinschlag der Lenk- und/oder Antriebseinrichtung 9 vom
Boden abgehoben. Ein Radieren des kurveninneren Hinterrades 7 wird somit verhindert.
Das Abheben des kurveninneren Hinterrades 7 kann dabei derart bestimmt werden, daß
das kurveninnere Hinterrad 7 bei Kurven mit großem Radius, bei denen ein Radieren
noch nicht relevant ist, Kontakt mit dem Boden behält und erst ab einem Lenkeinschlag,
der eine entsprechend starke Belastung durch ein Radieren verursachen würde, vom Boden
abhebt.
[0047] In Versuchen hat sich ein Neigungswinkel der Schrägfläche 11 von 2 bis 3°, vorzugsweise
2,3°, als vorteilhaft herausgestellt. Eine Wahl der Knickstelle 12 und eine Wahl des
Neigungswinkels der Schrägfläche 11 derart, daß bei einem Lenkeinschlag von wenigstens
annähernd 90° das kurveninnere Hinterrad 7 7 bis 10 mm, vorzugsweise 8 mm, vom Boden
abhebt, hat sich ebenfalls in Versuchen als besonders vorteilhaft herausgestellt.
Somit ist gewährleistet, daß das kurveninnere Hinterrad 7 dann vom Boden abhebt, wenn
die auftretende Belastung durch das Radieren des kurveninneren Hinterrades 7 einen
bestimmten Grenzwert überschritten hat.
[0048] In vorteilhafter Weise weist die als Starrachse 5 ausgebildete Hinterachse mittels
der Lenk- und Antriebseinrichtung 9 einen Drehbereich von 180° auf. D.h., daß die
Starrachse 5 von einer für geradlinige Fahrten rechtwinklig zu der Längsachse des
Fahrwerkrahmens 1 verlaufenden Position in eine dazu parallele Lage drehbar ist.
[0049] Die Lenkeinrichtung 9 ist in dem dargestellten Ausführungsbeispiel mit einem Drehherz
15 und einem Hydraulikzylinder 16 versehen. Dabei kann der Hydraulikzylinder als doppelwirkender
Hydraulikzylinder ausgebildet sein. Eine derartige Ausbildung der Lenk- und Antriebseinrichtung
9 hat sich bezüglich des vorgesehenen Einsatzes als besonders vorteilhaft in der Handhabung,
der Herstellung und der Wendigkeit des Fugenschneiders herausgestellt.
1. Verfahrbarer Fugenschneider, insbesondere zum Einbringen von Schnitten in Straßendecken
oder dergleichen Flächen aus Asphalt, Beton oder vergleichbaren Baustoffen, mit einem
Fahrwerkrahmen mit einer Vorder- und Hinterachseinrichtung, mit Vorder- und Hinterrädern,
wobei die Vorder- und/ oder Hinterachseinrichtung mit einer Lenk- und/ oder Antriebseinrichtung
versehen sind, und wenigstens einer Sägeeinrichtung,
dadurch gekennzeichnet, daß
die mit einer Lenk- und/oder Antriebseinrichtung (9) versehene Vorder- und/oder Hinterachseinrichtung
(2,3) derart angeordnet ist, daß sich die Vorder- und/oder Hinterachseinrichtung (2,3)
in Längsrichtung des Fugenschneiders in einem Winkel zu der aus dem Fahrwerkrahmen
(1) gebildeten Hauptfläche erstreckt.
2. Verfahrbarer Fugenschneider nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß
sich die Vorder- und/oder Hinterachseinrichtung (2,3) in Längsrichtung des Fugenschneiders
in einem Winkel zu der Hauptfläche aus Richtung der Mitte des Fahrwerkrahmens (1)
in Richtung eines Längsendes (10) des Fugenschneiders in Richtung einer Unterseite
des Fugenschneiders erstreckt.
3. Verfahrbarer Fugenschneider nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet, daß
die mit einer Lenk- und/oder Antriebseinrichtung (9) versehene Vorder- und/oder Hinterachseinrichtung
(2,3) an einer Schrägfläche (11) angeordnet ist, wobei sich die Schrägfläche (11)
in einem Winkel zu der aus dem Fahrwerkrahmen (1) gebildeten Hauptfläche derart erstreckt,
daß sich der Abstand zwischen der Hauptfläche und der Schrägfläche (11), ausgehend
von einer Knickstelle (12) in Richtung auf ein Längsende (10) des Fugenschneiders
vergrößert.
4. Verfahrbarer Fugenschneider nach Anspruch 3,
dadurch gekennzeichnet, daß
die Schrägfläche (11) durch ein Abknicken des Fahrwerkrahmens (1) an der Knickstelle
(12) bildbar ist.
5. Verfahrbarer Fugenschneider nach Anspruch 3 oder 4,
dadurch gekennzeichnet, daß
sich die Schrägfläche (11) von der Knickstelle (12) in Richtung auf die nächstgelegenen
angetriebenen Vorder- und/oder Hinterräder (6,7) erstreckt.
6. Verfahrbarer Fugenschneider Anspruch 4 oder 5,
dadurch gekennzeichnet, daß
die Abknickung des Fahrwerkrahmens (1) durch das Einbringen von keilförmigen Spalten
(14) an den umlaufenden Versteifungsgliedern (13) des Fahrwerkrahmens (1) bildbar
ist.
7. Verfahrbarer Fugenschneider nach einem der Ansprüche 3 bis 6,
dadurch gekennzeichnet, daß
die Knickstelle (12) an der von dem Längsende (10) des Fugenschneiders abgewandten
Seite der Räder (6,7) angeordnet ist.
8. Verfahrbarer Fugenschneider nach einem der Ansprüche 1 bis 7,
dadurch gekennzeichnet, daß
die Hinterräder (7) mit der Lenk- und/oder Antriebseinrichtung (9) versehen sind und
die Hinterräder (7) mittels einer Starrachse (5) verbunden sind.
9. Verfahrbarer Fugenschneider nach Anspruch 8,
dadurch gekennzeichnet, daß
die Starrachse (5) mittels der Lenk- und/oder Antriebseinrichtung (9) einen Drehbereich
von 180° aufweist.
10. Verfahrbarer Fugenschneider nach einem der Ansprüche 3 bis 9,
dadurch gekennzeichnet, daß
der Verlauf der Schrägfläche (11) durch die Positionierung der Knickstelle (12) und
der Wahl des Neigungswinkels zu der Hauptfläche bestimmbar ist.
11. Verfahrbarer Fugenschneider nach einem der Ansprüche 3 bis 10,
dadurch gekennzeichnet, daß
die Schrägfläche (11) derart ausgebildet ist, daß bei einem Lenkeinschlag von wenigstens
annähernd 90° das kurveninnere Rad (6,7) 7 bis 10 mm vom Boden abhebt.