[0001] Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Be- und Entladen einer Werkstückbearbeitungseinrichtung,
insbesondere einer Druckmaschine für Dosen, Flaschen und dergleichen, gemäss Oberbegriff
des Anspruchs 1.
[0002] Vorrichtungen der hier angesprochenen Art weisen ein Greifmittel auf, das so angetrieben
wird, dass das Werkstück, also beispielsweise eine zu bedruckende Dose oder Flasche,
in einer ersten Funktionsstellung erfasst und in einer zweiten Funktionsstellung an
eine Aufnahme abgegeben wird, die das Werkstück für den Bearbeitungsschritt sicher
fixiert.
[0003] Die Vorrichtung dient außerdem dazu, das bearbeitete Werkstück, also beispielsweise
eine bedruckte Flasche oder Dose, aus der Aufnahme zu entnehmen und so abzugeben,
dass es weiterbearbeitet werden kann. Das Greifmittel ist so mit einem Antrieb gekoppelt,
dass eine erste Antriebseinheit das Werkstück mittels einer Schwenkbewegung aus der
ersten Funktionsstellung in die zweite Funktionsstellung, verlagert und nach der Bearbeitung
ebenfalls mittels einer Schwenkbewegung aus der zweiten Funktionsstellung in eine
erste Funktionsstellung zurückverlagert, so dass eine Weiterbearbeitung des Werkstücks
möglich ist. Es ist üblich, dass Greifmittel der hier angesprochenen Art die Werkstücke
um zirka 90° verschwenken, beispielsweise Dosen oder Flaschen senkrecht stehend ergreifen
und in horizontaler Lage an die Aufnahme der Werkzeugbearbeitungseinrichtung abgeben.
[0004] Vorrichtungen der hier hier angesprochenen Art, werden insbesondere mit Rundschalttischmaschinen
kombiniert, auf denen eine Anzahl von Aufnahmen umlaufen, an denen die zu bearbeitenden
Werkstücke festgespannt werden. Herkömmliche Anlagen zeichnen sich dadurch aus, dass
das Festspannen der Werkstücke aufwendig ist, weil einerseits die Aufnahmen beweglich
ausgestaltet werden müssen und andererseits ein relativ großer Einspannweg erforderlich
ist. Daher sind derartige Anlagen teuer und relativ störanfällig.
[0005] Aufgabe der Erfindung ist es daher, eine Vorrichtung zum Be- und Entladen einer Werkstückbearbeitungseinrichtung
zu schaffen, die sich dadurch auszeichnet, dass das Festspannen des zu bearbeitenden
Werkstücks einfach und rasch möglich ist und die genannten Nachteile vermieden werden.
[0006] Zur Lösung dieser Aufgabe wird eine Vorrichtung vorgeschlagen, die die in Anspruch
1 genannten Merkmale aufweist. Sie zeichnet sich dadurch aus, dass der Antrieb des
Greifmittels so ausgebildet ist, dass dieser neben der oben angesprochenen Schwenkbewegung
auch eine translatorische Bewegung durchführt. Es ist daher möglich, die zu bearbeitenden
Werkstücke so an die Aufnahme der Werkstückbearbeitungseinrichtung heranzuführen,
dass der Einspannvorgang einfach durchführbar ist, und dass die Aufnahmen feststehend
ausgebildet sein können. Dadurch vereinfacht sich der Aufbau der Werkstückbearbeitungseinrichtungen
wesentlich. Auch lässt sich deren Gewicht deutlich reduzieren. Überdies werden sonst
erforderliche Servicearbeiten reduziert.
[0007] Bevorzugt wird ein Ausführungsbeispiel der Vorrichtung, das sich dadurch auszeichnet,
dass die die translatorische Bewegung des Greifmittels bewirkende Antriebseinheit
so ausgelegt ist, dass das Werkstück möglichst nahe an der Aufnahme entlang bewegt
wird. Dadurch werden die Einspannwege und die Einspannzeiten reduziert. Die Werkstückbearbeitungseinrichtung
kann daher mit kürzeren Taktzeiten arbeiten, so dass die Bearbeitungszeiten insgesamt
reduziert sind.
[0008] Weitere Ausgestaltungen ergeben sich aus den übrigen Unteransprüchen.
[0009] Die Erfindung wird im folgenden anhand der Zeichnung näher erläutert. Es zeigen:
- Figur 1
- eine Vorderansicht auf eine Vorrichtung zum Be- und Entladen einer Werkstückbearbeitungseinrichtung;
- Figur 2
- eine Seitenansicht der in Figur 1 dargestellten Vorrichtung gemäss dem Pfeil II;
- Figur 3
- eine Draufsicht der Vorrichtung gemäss dem in Figur 1 wiedergegebenen Pfeil III und
- Figur 4
- eine Detaildarstellung des Greifmittels, der in den Figuren dargestellten Vorrichtung.
[0010] Figur 1 zeigt eine Vorrichtung 1 zum Be- und Entladen einer Werkzeugbearbeitungseinrichtung
in Vorderansicht. Die Vorrichtung 1 umfasst ein Greifmittel 3, das bei der hier gewählten
Darstellung ein Werkstück 5 erfasst hat, das hier eine zylindrische Außenfläche aufweist.
Das Greifmittel 3 arbeitet mit einem Antrieb 7 zusammen, der letztlich, wie unten
näher erläutert wird, eine Schwenk- und eine überlagerte translatorische Bewegung
des Greifmittels 3 ermöglicht. Eine erste Antriebseinheit 9 ist so mit einem Getriebe
11 des Antriebs 7 gekoppelt, dass eine Schwenkbewegung des Greifmittels 3 realisiert
ist. Bei der Darstellung gemäss Figur 1 befindet sich das von dem Greifmittel 3 erfasste
Werkstück 5 in einer ersten Funktionsstellung. In dieser wird das Werkstück 3 zum
Beladen der Werkstückbearbeitungseinrichtung erfasst. Andererseits wird das fertig
bearbeitete Werkstück auch in diese in Figur 1 wiedergegebene Position verlagert,
um die Werkstückbearbeitungseinrichrichtung zu entladen und um das Werkstück 5 einer
weiteren Bearbeitung zuführen zu können.
[0011] Der Antrieb 7 weist eine zweite Antriebseinheit 13 auf, die dazu dient, eine translatorische
Bewegung des Greifmittels 3 -und damit des von diesem gehaltenen Werkstücks 5- zu
ermöglichen.
[0012] Schließlich ist noch eine dritte Antriebseinheit 15 des Antriebs 7 dargestellt, die
mit dem Greifmittel 3 zusammenwirkt. Dieses umfasst zwei Greifarme 17 und 19, die
mittels der dritten Antriebseinheit 15 in die in Figur 1 wiedergegebene Funktionsstellung
verlagert werden können, in der ein Werkstück 5 gehalten wird. Es ist außerdem möglich,
die Greifarme 17 und 19 so auseinander zu bewegen, dass das Werkstück 5 freigegeben
wird.
[0013] Aus Figur 1 ist ersichtlich, dass das Greifmittel 3 schwenkbar an einer Achse 21
befestigt ist und um eine Schwenkachse 23 eine oszillierende Schwenkbewegung durchführen
kann, also aus der in Figur 1 dargestellten Position in eine unten näher beschriebene
Funktionsstellung verlagerbar ist. Die Achse 21 wird von geeigneten Lagern 25, 27
und 29 beweglich gehalten. An ihrem über das Lager 29 hinausragenden Ende greift die
erste Antriebseinheit 9 an einem gegenüber der Schwenkachse 23 exzentrisch gelagerten
Betätigungsstift 31 an.
[0014] Die erste Antriebseinheit 9 umfasst einen vorzugsweisen längeneinstellbaren Betätigungsarm
33, der mit seinem einen, in Figur 1 oberen Ende, mit dem Betätigungsstift 31 gekoppelt
ist und der mit seinem unteren gegenüberliegenden Ende über einen Stift 35 mit einem
Exzenter 37 gekoppelt ist. Dieser wird über das Getriebe 11 des Antriebs 7 verlagert.
Das Getriebe 11, das vorzugsweise als Schaltgetriebe ausgebildet ist, ist über einen
Wellenstummel 39. mit einem hier nicht dargestellten Antriebsmotor koppelbar.
[0015] Das Getriebe 11 ist auch der dritten Antriebseinheit 15 zugeordnet, die über eine
Kardanwelle 41 angetrieben wird und ein Umlenkgetriebe 43 sowie eine erste und zweite
Riemenscheibe 45 und 47 umfasst. Die erste Riemenscheibe 45 ist am Umlenkgetriebe
43, die zweite Riemenscheibe 47 an der Achse 21 angebracht, wobei die zweite Riemenscheibe
47 gegenüber der Achse 21 drehbar gelagert ist. Die beiden Riemenscheiben 45 und 47
sind über ein geeignetes Triebmittel, beispielsweise über einen Zahnriemen 49 miteinander
gekoppelt, so dass eine Drehbewegung der Kardanwelle 41 eine Drehbewegung der ersten
Riemenscheibe 45 und damit eine Drehung der zweiten Riemenscheibe 47 bewirkt. Mit
der zweiten Riemenscheibe 47 ist eine gegenüber der Achse 21 drehbar gelagerte Steuerkurve
51 drehfest verbunden. Diese wirkt über Steuermittel 53 mit den über ein Kopplungselement
55 miteinander verbundenen Greifarmen 17 und 19 des Greifmittels 3 zusammen. Das Kopplungselement
ist gegenüber den Drehachsen der Greifarme so angeordnet, dass diese eine entgegengesetzte
Öffnen- und Schließbewegung ausführen.
[0016] Die Greifarme 17 und 19 sind in dem Werkstück 5 zugeordneten Bereichen mit Greifbacken
57 und 59 versehen, die in Größe und Kontur an das Werkstück 5 angepasst sind. An
einem Ende sind die Greifarme 17 und 19 an Greiferachsen 61 und 63 drehfest angebracht,
die beweglich an der Achse 21 befestigt sind. Die Beweglichkeit der Greiferachsen
61 und 63 ist hier durch eine Dreh- beziehungsweise Schwenkbewegung definiert, wobei
die Dreh-/Schwenkachsen der Greifarme 61 und 63 senkrecht auf der Schwenkachse 23
beziehungsweise der Bildebene von Figur 1 stehen.
[0017] Figur 2 zeigt die in Figur 1 wiedergegebene Vorrichtung in einer Seitenansicht, wobei
die Blickrichtung dem in Figur 1 wiedergegebenen Pfeil II folgt. Figur 2 gibt also
die linke Seite der in Figur 1 dargestellten Vorrichtung 1 wieder. Gleiche Teile sind
mit gleichen Bezugsziffern versehen, so dass insoweit auf die Erläuterungen zu Figur
1 verwiesen wird.
[0018] Figur 2 zeigt, dass die Achse 21 und deren zugehörige Lager 25, 27 und 29 auf einem
Gleitschlitten 65 angebracht sind, der als Verlagerungseinrichtung dient und mit der
zweiten Antriebseinheit 13 zusammenwirkt. Der Gleitschlitten 65 ist gegenüber einer
Basis 67 verlagerbar, was durch die Pfeile 69 und 71 angedeutet ist. Der Gleitschlitten
65 ist dazu mit Hilfe von Gleitlagern 73, 75 und 77 gegenüber der Basis 67 verschieblich
gelagert.
[0019] Aus der Darstellung gemäss Figur 2 ist außerdem ersichtlich, dass die zweite Antriebseinheit
13 des Antriebs 7 eine Getriebeeinheit 79 aufweist, über die ein an einem Antriebsstummel
81 drehfest angebrachter Exzenter 83 antreibbar ist. Dieser greift, mit seinem dem
Antriebsstummel 81 in einem Abstand zugeordneten Ende über ein Kopplungselement 85
und über eine Befestigungslasche 87 an dem Gleitschlitten 65 an. Die Getriebeeinheit
79 ist starr mit der Basis 67 verbunden, so dass bei einer Betätigung des Exzenters
63 der Gleitschlitten 65 entsprechend den Pfeilen 69 und 71 hin und her bewegt werden
kann.
[0020] Die vorzugsweise als Schaltgetriebe ausgebildete Getriebeeinheit 79 der zweiten Antriebseinheit
13 kann mit einem separaten Elektromotor versehen sein. Es ist aber auch möglich,
ihn über geeignete Kopplungsmittel mit dem Getriebe 11 zu verbinden.
[0021] Figur 2 zeigt gestrichelt auch den Exzenter 37 der ersten Antriebseinheit 9, der
über den Betätigungsarm 33 und den Betätigungsstift 31 so auf die Achse 21 wirkt,
dass diese bei einer Schwenkbewegung des Exzenters 37 eine Drehbewegung ausführt,
so dass die Greiferachsen 61 und 63, von denen hier lediglich die Greifachse 61 sichtbar
ist, aus ihrer hier horizontalen Position im Uhrzeigersinn nach oben verschwenkt werden,
damit auch das hier in Figur 2 nicht wiedergegebene Werkstück 5.
[0022] Aus Figur 2 ist erkennbar, dass unterhalb des in Figur 1 dargestellten Greifarms
17 ein weiterer Greifarm 17' in einem Abstand an der Greiferachse 61 angebracht ist.
Entsprechend ist auch eine weitere Greifbacke 57' vorgesehen. An der Greiferachse
63 ist ebenfalls ein weiterer Greifarm mit einer Greifbacke angebracht, um das Werkstück
5 sicher halten zu können. Die Anzahl der Greifarme und Greifbacken richtet sich nach
dem zu bearbeiteten Werkstück.
[0023] Figur 3 zeigt entsprechend dem Pfeil III in Figur 1 eine Draufsicht der Vorrichtung
1. Hier sind die beiden nebeneinanderliegenden Greiferachsen 61 und 63 des Greifmittels
3 deutlich erkennbar, ebenso die übereinanderliegenden Greifarme 17, 17' und 19 sowie
19'. Die Figur zeigt außerdem die Greifbacken 57 und 57' sowie 59 und 59'.
[0024] Gleiche Teile sind mit gleichen Bezugsziffern wie in den Figuren 1 und 2 versehen,
so dass auf deren Beschreibung hier verzichtet wird. Es ist erkennbar, dass aus Gründen
der Vereinfachung der am Betätigungsstift 31 angreifende Betätigungsarm 33 der ersten
Antriebseinheit 9 weggelassen wurde.
[0025] Figur 4 zeigt schließlich einen Ausschnitt der anhand der Figuren 1 bis 3 erläuterten
Vorrichtung 1, nämlich die Greiferachse 61 des Greifmittels 3 mit den Greifarmen 17
und 17' sowie den zugehörigen Greifbacken 57 und 57'. Außerdem ist ein Werkstück 5,
hier eine Flasche, dargestellt, die von dem Greifmittel 3 gehalten wird.
[0026] Die Greiferachse 61 ist, wie die hier nicht dargestellte Greiferachse 63, mit Hilfe
der ersten Antriebs 9 verschwenkbar im Bereich der Achse 21 gelagert, was durch einen
Doppelpfeil 89 angedeutet wird. Der Schwenkbewegung wird, wie durch die Pfeile 69
und 71 angedeutet, eine Translationsbewegung überlagert.
[0027] In ihrer ersten Funktionsstellung sind die Greifachsen 61 und 63, wie in Figur 1
angedeutet, gegenüber einer gedachten Unterlage senkrecht angeordnet, was hier durch
eine gestrichelte Linie 91 angedeutet ist. Bei Betätigung der ersten Antriebseinheit
9 werden die Greiferachsen 61 und 63 aus der ersten Funktionsstellung im Uhrzeigersinn
nach oben verschwenkt, bis der von den Greifarmen 17, 17' und 19, 19' gehaltene Gegenstand
beziehungsweise das Werkstück 5, in einer im wesentlichen horizontalen Position angeordnet
ist, was hier durch die Bezugsziffer 5' angedeutet wird. In dieser Funktionsstellung
des Greifmittels 3 wird das Werkstück 5 einer Aufnahme 93 der Vorrichtung 1 zugeführt,
von der hier lediglich eine Grundplatte 95 angedeutet ist.
[0028] Wird das Greifmittel 3 mittels des als Verlagerungseinrichtung dienenden Gleitschlittens
65 entsprechend dem Pfeil 69 nach rechts verlagert, so wird bei einer reinen Schwenkbewegung
der Greifarme 61 und 63 das Werkstück in die mit 5' bezeichnete Position verlagert.
Es befindet sich damit in einem Abstand a zur Grundplatte 95 der Aufnahme 93. Die
Verlagerung des Greifmittels 3 beziehungsweise des Werkstücks in Richtung des Pfeils
69 ist notwendig, um eine Kollision der oberen Begrenzungskante des Werkstücks mit
der Grundplatte 95 zu vermeiden.
[0029] Figur 4 zeigt, dass das Werkstück 5 in seiner fast in die Endposition 5' verlagerten
Position mit seiner oberen Kante gerade noch an der Grundplatte 95 vorbeibewegt werden
kann. Während der weiteren Schwenkbewegung nach oben wird das Greifmittel 3 mittels
der Verlagerungseinrichtung entlang dem Pfeil 71 nach links verlagert, wodurch das
Werkstück 5 eine entsprechende Bewegung ausführt. Während der weiteren Schwenkbewegung
kann also erreicht werden, dass die obere Kante des Werkstücks 5 nach Passieren der
unteren Kante der Grundplatte 95 nach links entsprechend dem Pfeil 71 (translatorisch)
verlagert wird, so dass bei Erreichen der horizontalen Position das Werkstück praktisch
auf der Grundplatte 95 aufliegt.
[0030] Wesentlich ist folgendes: Die Aufnahme 93 kann gegenüber der Vorrichtung 1 in Richtung
der Horizontalen unbeweglich ausgebildet sein. Insbesondere ist es nicht erforderlich,
dass die Grundplatte 95 nach links zurückverlagert wird, um eine Kollision mit der
oberen Kante des Werkstücks 5 zu vermeiden. Vielmehr wird die Ausweichbewegung durch
die Vorrichtung 1 durchgeführt, insbesondere dadurch, dass das Greifmittel 3 mit einem
Antrieb 7 versehen ist, dessen zweite Antriebseinheit 13 eine Translationsbewegung
des Greifmittels und damit des Werkstücks 5 bewirkt. Durch die Überlagerung der Schwenk-
und Translationsbewegung wird nicht nur erreicht, dass die äußere obere Kante des
Werkstücks 5 nicht gegen die untere Kante der Grundplatte 95 schlägt. Es ist auch
möglich, das Werkstück 5 so zu führen, dass es immer in einem geringen Abstand zur
Grundplatte 5 verlagert wird. Das Werkstück wird in der mit der Bezugsziffer 5' gekennzeichneten
horizontalen Orientierung auf die Grundplatte 95 festgespannt, also gegen diese angedrückt.
Die Festspannbewegung ist äußerst klein und kann daher sehr rasch ausgeführt werden,
wenn während der Schwenkbewegung der Greiferachsen 61 und 63 das Werkstück 5 so geführt
wird, dass es dicht an der Grundplatte 95 entlang verlagert wird.
[0031] Es wird deutlich, dass die Vorrichtung 1 sowohl beim Be- als auch beim Entladen einer
Werkstückbearbeitungseinrichtung eingesetzt werden kann.
[0032] Beim Beladen der Werkstückbearbeitungseinrichtung werden die zu bearbeiteten Werkstücke
5 von dem Greifmittel 3 in einer ersten Funktionsstellung erfasst, in der die Werkstücke
5 auf einer Unterlage stehen. Zum Erfassen der Werkstücke 5 wird die dritte Antriebseinheit
15 betätigt, die die zunächst auseinandergespreizten Greifarme 17, 17' und 19, 19'
in Richtung auf das Werkstück 5 verschwenkt, bis dieses sicher von den Greifbacken
57, 57' und 59, 59' gehalten wird. Durch Betätigen der ersten Antriebseinheit 9 werden
die Greiferachsen 61 und 63 aus ihrer in Figur 4 mit der gestrichelten Linie 91 angedeuteten
Lage im Uhrzeigersinn etwa um 90° nach oben geschwenkt, was durch den Pfeil 89 angedeutet
ist. Der Schwenkbewegung wird durch Aktivierung der zweiten Antriebseinheit 13 entsprechend
den Pfeilen 69 und 71 eine Translationsbewegung überlagert. Diese ermöglicht es, dass
das Werkstück 5 zurückverlagert wird, um eine Kollision mit der Grundplatte 95 der
Aufnahme 93 zu vermeiden und nach Passieren der unteren Kante der Aufnahmeplatte 95
dicht an deren Oberfläche geführt wird. Schließlich befindet sich das Greifmittel
3 in seiner zweiten Funktionsstellung, in der das Werkstück 5' etwa horizontal angeordnet
ist und auf der Grundplatte 95 festgespannt werden kann. Das Greifmittel 3 wird durch
Betätigung der ersten Antriebseinheit 9 des Antriebs 7 zurückverschwenkt, so dass
das Werkstück 5 in der Werkstückbearbeitungseinrichtung einer entsprechenden Bearbeitung
unterzogen werden kann.
[0033] Zum Entladen der Werkstückbearbeitungseinrichtung wird ein fertig bearbeitetes Werkstück
in horizontaler Position der Vorrichtung 1 zugeführt. Das Greifmittel 3 wird durch
Aktivierung der ersten Antriebseinheit 9 an das Werkstück 5 herangefahren, so dass
dieses von den Greifbacken 57, 57' und 59, 59' der Greiferachsen 61 und 63 sicher
erfasst werden kann. Nun muss das Werkstück 5 durch Betätigen der Greifmittel 3 aus
dem Bereich der Aufnahme 93 wegbewegt werden. Bei einer reinen Schwenkbewegung würde
das Werkstück 5 auf der Grundplatte 95 festklemmen. Es ist daher erforderlich, dass
bei einer nach unten gerichteten, gegen den Uhrzeigersinn verlaufenden Schwenkbewegung
entlang dem Pfeil 89 eine Translationsbewegung entlang dem Pfeil 69 erfolgt, so dass
die obere Begrenzungskante des Werkstücks 5 an der unteren Begrenzungskante der Grundplatte
95 ohne Kollision vorbeigeführt werden kann. Schließlich wird das fertig bearbeitete
Werkstück auf einer Unterlage abgestellt, was wiederum durch die gestrichelte Linie
91 in Figur 4 angedeutet ist.
[0034] Nach allem wird deutlich, dass durch die Überlagerung der Schwenk- und Translationsbewegung
mit Hilfe des Antriebs 7 das Greifmittel 3 Werkstücke 5 auf einfache Weise einer Werkstückbearbeitungseinrichtung
zuführen und aus dieser entladen kann.
[0035] Es wird deutlich, dass die Werkstückbearbeitungseinrichtung gegenüber der Vorrichtung
1 feststehende Aufnahmen 93 aufweisen kann. Betätigungsmittel für die Aufnahme 93
können entfallen. Dies ist besonders dann relevant, wenn eine Rundschalttischmaschine
mit mehreren Aufnahmen 93 versehen ist und daher auch eine entsprechende Anzahl von
Betätigungseinrichtungen eingespart werden kann. Dadurch kann überdies die Arbeitsgeschwindigkeit
deutlich erhöht werden. Außerdem werden aufgrund des einfachen Aufbaus der Vorrichtung
1 die Störanfälligkeit sowie die Servicekosten reduziert.
[0036] Für das Erfassen beziehungsweise Freigeben des Werkstücks 5 ist es nicht von Bedeutung,
ob beide Greifarme 17, 17' und 19, 19' gegeneinander bewegt werden, wie dies bei dem
hier dargestellten Ausführungsbeispiel der Fall ist. Es wäre ausreichend, wenn jeweils
ein Greifarmpaar, das einer Greiferachse zugeordnet ist, feststehend ist und wenn
das andere Greifarmpaar mittels der Greiferachse schwenkbar gelagert wäre.
1. Vorrichtung zum Be- und Entladen einer Werkstückbearbeitungseinrichtung, insbesondere
einer Druckmaschine für Dosen, Flaschen und dergleichen, mit einem einen Antrieb aufweisenden
Greifmittel, das von einer ersten Antriebseinheit des Antriebs in eine erste Funktionsstellung,
in der das Werkstück erfasst oder abgegeben wird, und in eine zweite Funktionsstellung
verlagerbar ist, in der das Werkstück einer Aufnahme der Werkzeugbearbeitungseinrichtung
zugeführt oder aus dieser entnommen wird, dadurch gekennzeichnet, dass der Antrieb (7) eine zweite Antriebseinheit (13) aufweist, die auch eine translatorische
Bewegung des Greifmittels (3) bewirkt.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die zweite Antriebseinheit (13) so ausgelegt ist, dass das Werkstück (5) möglichst
nahe an der Aufnahme (93) entlang bewegt wird.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass das Greifmittel (3) zwei mit je mindestens einer, vorzugsweise zwei, Greifbacken
(57,59;57',59') versehene Greifarme (61,63) umfasst und dass der Antrieb (7) eine
dritte Antriebseinheit (15) aufweist, die eine Schwenkbewegung mindestens eines Greifarms
bewirkt.
4. Vorrichtung bei einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Antrieb (7) ein mindestens einer Antriebseinheit zugeordnetes Getriebe (11)
aufweist.
5. Vorrichtung bei Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass das Getriebe (11) der ersten Antriebseinheit (9) und der dritten Antriebseinheit
(15) zugeordnet ist.
6. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die zweite Antriebseinheit (13) unabhängig von den übrigen Antriebseinheiten
(9,15) antreibbar ist.