[0001] Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur Handhabung von Zuschnitten, insbesondere
von Banderolen für Zigarettenpackungen, nämlich zum Bevorraten und zum Zuführen derselben
zu einem Verarbeitungsaggregat oder zu einer Zigarettenpackung, mit einem im Wesentlichen
aufrechten Schacht oder Magazin, in dem die Zuschnitte übereinander gestapelt sind
und an dessen Unterseite die Zuschnitte einzeln durch ein Entnahmeorgan entnehmbar
und abförderbar sind.
[0002] Die Handhabung von insbesondere kleinen, dünnwandigen Zuschnitten, wie (Steuer-)Banderolen,
Coupons etc. für (Zigaretten-)Packungen ist in der Verpackungstechnik problematisch
wegen der hohen Arbeitsgeschwindigkeit der Verpackungsmaschinen. Derartige Zuschnitte,
insbesondere Banderolen, werden in der Praxis überwiegend außerhalb der Verpackungsmaschine
vorbereitet, nämlich zugeschnitten und als Stapel in ein aufrechtes, schachtartiges
Magazin eingegeben. Diesem werden die Zuschnitte an der Unterseite nacheinander entnommen
und den Packungen zugeführt.
[0003] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, die Leistungsfähigkeit einer Vorrichtung
zum Bevorraten und Handhaben derartiger Zuschnitte zu vergrößern und auch die Sicherheit
bei der Handhabung zu verbessern.
[0004] Zur Lösung dieser Aufgabe ist die erfindungsgemäße Vorrichtung dadurch gekennzeichnet,
dass der Schacht oder das Magazin (für die Zuschnitte) aus wenigstens zwei übereinander
angeordneten Teilschächten besteht, nämlich aus einem unteren (kleineren) Sockelschacht
und einem oberen Vorratsschacht, der nach Entleerung vom Sockelschacht abnehmbar und
nach Füllung mit Zuschnitten (wieder) auf diesen aufsetzbar ist.
[0005] Nach Entleerung des Vorratsschachts verbleibt noch ein ausreichender Bestand an Zuschnitten
im vorzugsweise feststehend montierten Sockelschacht. Der abgenommene Vorratsschacht
wird durch einen gefüllten, neuen Vorratsschacht ersetzt, so dass innerhalb kurzer
Zeit wieder der volle Inhalt des Magazins zur Verfügung steht.
[0006] Eine weitere Besonderheit betrifft die Erhöhung der Kapazität des Zuschnittmagazins
durch Anordnung mehrerer Teilschächte, nämlich Vorratsschächte, an einem Endlosförderer,
insbesondere am Außenumfang eines drehbaren Karussells. Mit Zuschnitten gefüllte Schächte
bzw. Vorratsschächte werden nacheinander zu einer Übergabestation gebracht bzw. in
eine Position oberhalb eines Sockelschachts. Der betreffende Vorratsschacht wird mit
dem Sockelschacht verbunden. Nach Entleerung wird das Karussell um einen Takt weitergedreht.
Die Vorratsschächte können in einfacher Weise von dem Karussell abgenommen bzw. an
dieses angesetzt werden.
[0007] Von besonderer Bedeutung ist auch die räumliche Positionierung des durch die Vorratsschächte
gebildeten, großvolumigen Zuschnittmagazins mit Abstand von einer Verarbeitungsstation
für die Zuschnitte. Das Zuschnittmagazin, insbesondere das mit Vorratsschächten bestückte
Karussell, ist an einer für die Beschickung günstigen, frei zugänglichen Position
der Verpackungsmaschine untergebracht, insbesondere seitlich neben der Maschine. Die
Zuschnitte werden von dieser Beladestation über einen längeren Förderweg, nämlich
über einen Zuschnittförderer, in den Verarbeitungsbereich transportiert, insbesondere
in den Bereich eines Trockenrevolvers zum Anbringen der Zuschnitte bzw. Banderolen
an den Packungen.
[0008] Schließlich ist ein Entnahmeorgan, nämlich ein Schieber, wichtig, mit dem die einzelnen
Zuschnitte im Bereich der Verarbeitungsstation einem Übergabeschacht entnommen werden.
[0009] Weitere Besonderheiten und Merkmale der Erfindung werden nachfolgend anhand von Ausführungsbeispielen
bzw. Einzelheiten der Vorrichtung näher erläutert. Es zeigt:
- Fig. 1
- eine Verpackungsmaschine in stark vereinfachter Draufsicht,
- Fig. 2
- die Vorrichtung zum Handhaben von Zuschnitten in Seitenansicht, teilweise geschnitten,
- Fig. 3
- eine Einzelheit der Vorrichtung gemäß Fig. 2, nämlich ein (Magazin-)Karussell in Draufsicht,
- Fig. 4
- ein Detail der Vorrichtung gemäß Fig. 3 in einem Vertikalschnitt, bei vergrößertem
Maßstab,
- Fig. 5
- eine weitere Einzelheit der Vorrichtung gemäß Fig. 2, nämlich eine Entnahmevorrichtung
für Zuschnitte aus einem Schacht, in Seitenansicht, teilweise im Vertikalschnitt,
vergrößert,
- Fig. 6
- die Vorrichtung gemäß Fig. 5 in einer Querschnittsdarstellung in der Schnittebene
VI-VI der Fig. 5,
- Fig. 7
- einen unteren Teil eines Zuschnittschachts, nämlich einen Sockelschacht, in perspektivischer
Darstellung, in vergrößertem Maßstab,
- Fig. 8
- eine Übergabestation für Zuschnitte an eine Verarbeitungsvorrichtung bzw. an Packungen,
- Fig. 9
- eine Einzelheit der Vorrichtung gemäß Fig. 7, nämlich ein Entnahmeorgan für Zuschnitte
in vergrößertem Maßstab,
- Fig. 10
- das Entnahmeorgan als Einzelheit in perspektivischer Darstellung, nochmals vergrößert.
[0010] Die in den Zeichnungen dargestellten Vorrichtungen befassen sich mit der Handhabung
von kleinen Zuschnitten 10, nämlich insbesondere (Steuer-)Banderolen aus Papier für
Zigarettenpackungen 11.
[0011] In Fig. 1 ist als Anwendungsbeispiel eine Verpackungsmaschine gezeigt für die Herstellung
von Zigarettenpackungen 11 des Typs Weichbecher. Zentrales Organ der in Draufsicht
gezeigten Verpackungsmaschine ist ein Faltrevolver 12 an der Vorderseite der Verpackungsmaschine.
Gegenüberliegend, nämlich rückseitig, ist eine Einrichtung zur Materialversorgung
dargestellt. Bobinen 13, 14 für Innenzuschnitte (Stanniol) und Außenzuschnitte (Papier)
sind in Magazinen angeordnet. Jeweils von einer der Bobinen 13, 14 wird eine Materialbahn
aus dem entsprechenden Verpackungsmaterial abgezogen und Zuschnittorganen zugeführt,
die Zuschnitte von den Materialbahnen abtrennen und dem Faltrevolver 12 zuführen.
[0012] Die weitgehend fertiggestellten Zigarettenpackungen 11 werden im Anschluss an den
Faltrevolver 12 einem Trockenrevolver 15 zugeführt. In dessen Bereich wird die Banderole
bzw. der Zuschnitt 10 an die (Zigaretten-)Packung 11 angelegt, und zwar üblicherweise
im Bereich einer Stirnfläche 16 (Fig. 8).
[0013] In besonderer Weise ist die Versorgung der Verpackungsmaschine mit den Zuschnitten
10 bzw. Banderolen gelöst. An einer von der Verarbeitungsstation - Trockenrevolver
15 - entferntliegenden Position ist eine Beladestation 17 gebildet mit einem Zuschnittvorrat
hoher Kapazität. Die Beladestation 17 ist so positioniert, dass ein leichter Zugang
möglich ist, und zwar ohne Störung des Maschinenbetriebs. Im vorliegenden Falle ist
deshalb die Beladestation 17 seitlich neben der Verpackungsmaschine angeordnet. Die
Zuschnitte 10 werden von der Beladestation 17 über einen längeren Weg transportiert,
und zwar durch einen Zuschnittförderer 18, bis zu einer oberhalb des Trockenrevolvers
15 angeordneten Übergabestation 19.
[0014] Die Handhabung der Zuschnitte 10 bzw. Banderolen erfolgt unter Einsatz von im Wesentlichen
aufrecht positionierten Schächten als Magazin für die zeitweilige Aufnahme der Zuschnitte
10. Diese sind in den Schächten übereinander positioniert und werden unter Eigengewicht
abwärts bewegt. An der unteren, teilweise offenen Seite werden die Zuschnitte 10 entnommen
und abgefördert.
[0015] In der Beladestation 17 ist eine Vorratseinheit 20 für Zuschnitte 10 gebildet, und
zwar mit einer Mehrzahl von Vorratsschächten 21. Diese enthalten jeweils eine Vielzahl
von übereinander angeordneten Zuschnitten 10. Die Vorratsschächte 21 sind an einem
Endlosförderer angeordnet, und zwar an einem Karussell 22. Dieses fördert die Vorratsschächte
21 nacheinander in den Bereich einer Entnahmestation 23. In deren Bereich werden die
Zuschnitte 10 unten den Vorratsschächten 21 entnommen und durch den Zuschnittförderer
18 abtransportiert.
[0016] Das Karussell 22 als Halter für die Vorratsschächte 21 ist in besonderer Weise ausgebildet.
Jeder Vorratsschacht 21 besteht aus (schmaleren) Seitenwänden 24, einer dem Karussell
22 zugekehrten Innenwand 25 und einer gegenüberliegenden Außenwand 26. Letztere besteht
aus zwei randseitigen Schenkeln, zwischen denen eine freie streifenförmige Öffnung
27 definiert ist (Fig. 6). Die Oberseite der Vorratsschächte 21 ist mit einer Deckwand
28 verschlossen.
[0017] Die Vorratsschächte 21 sind mit der (breiteren) Innenwand 25 abnehmbar am Karussell
22 gehalten. Zu diesem Zweck ist über zwei Verbindungen ein aufrechter Haltesteg 29
an dem Vorratsschacht 21 mit Abstand von der Innenwand 25 befestigt. Der Haltesteg
29 wird in eine am Außenrand des Karussells 22 angebrachte Führung 30 mit einem aufrechten
Schlitz eingesetzt.
[0018] Das Karussell 22 besteht im Wesentlichen aus zwei in axialem Abstand voneinander
angeordneten Platten, nämlich einer (oberen) Halteplatte 31 und einer Stützplatte
32. Die Halterungen bzw. Führungen 30 sind an der Halteplatte 31 angeordnet. Mit einem
unteren Stützorgan ist der Vorratsschacht 21 bzw. dessen Haltesteg 29 auf der Stützplatte
32 abgestützt. Es handelt sich dabei um eine Stützrolle 33 mit horizontaler Drehachse.
Die Stützplatte 32 des Karussells 22 ist feststehend angeordnet, während die Halteplatte
31 taktweise dreht. Bei der Drehbewegung läuft die Stützrolle 33 auf der Stützplatte
32 randseitig ab.
[0019] Im Bereich der Entnahmestation 23 ist die Stützplatte 32 mit einer Ausnehmung 34
versehen. In diesem Bereich wird die Stützrolle 33 durch ein anderes Stützorgan gehalten
mit einer tiefer liegenden Stützebene. Es handelt sich dabei um einen U-förmigen Halter
35, der feststehend positioniert ist und einen unteren Tragschenkel 36 aufweist. Dessen
Stützfläche für die Stützrolle 33 liegt tiefer als die Laufebene der Stützplatte 32,
so dass die Vorratsschächte 21 in der Entnahmestation 23 eine entsprechende Abwärtsbewegung
ausführen.
[0020] Die Vorratsschächte 21 sind in besonderer Weise, nämlich zweiteilig, ausgebildet,
um eine rationelle Beladung und Entnahme der Zuschnitte 10 zu gewährleisten. Der Vorratsschacht
21 besteht aus einem oberen bewegbaren Schachtteil, nämlich einem Sammelschacht 37
und einem (wesentlich kleineren) unteren Sockelschacht 38. Letzterer ist feststehend
im Bereich der Entnahmestation 23 positioniert. Der mit Zuschnitten 10 gefüllte Sammelschacht
37 wird der Entnahmestation 23 zugeführt und in deren Bereich auf den Sockelschacht
38 aufgesetzt durch Abwärtsbewegung des Sammelschachts 37. Der Sammelschacht 37 ist
unten offen. Die Zuschnitte 10 stützen sich - zeitweilig - auf einem Verschlussorgan
ab, nämlich auf einer Schieberplatte 39. Diese wird im Bereich der Entnahmestation
23 durch ein Betätigungsorgan aus der Schließstellung herausgezogen in eine Öffnungsstellung
(strichpunktiert in Fig. 5). Der Sammelschacht 37 ist dadurch unten offen. Der Stapel
an Zuschnitten 10 fällt infolge Eigengewichts nach unten und vereinigt sich mit einem
Restbestand 40 an Zuschnitten 10 im Sockelschacht 38.
[0021] Unterseite des Sammelschachts 37 und Oberseite des Sockelschachts 38 sind in besonderer
Weise ausgebildet, um eine formschlüssige Verbindung dieser beiden Teilschächte zu
gewährleisten. Der untere bzw. obere Rand der Schachtwände ist mit Vorsprüngen 41
und entsprechenden Vertiefungen 42 versehen. Die oberen und unteren Vorsprünge 41
und Vertiefungen 42 korrespondieren miteinander hinsichtlich Größe, Gestalt und Positionierung,
so dass der obere Sammelschacht 37 formschlüssig und zentrierend auf den Sockelschacht
38 aufgesetzt wird. Durch die Vor- und Rücksprünge ist gewährleistet, dass keine durchgehende,
geradlinige bzw. horizontale Verbindungskante zwischen den Schachtteilen entsteht,
die zu einer Verhakung der nach und nach abwärts bewegten Zuschnitte 10 führen könnte.
[0022] Die Befüllung der Vorratsschächte 21 bzw. der oberen Teile derselben (Sammelschacht
37) geht in der Weise vonstatten, dass bei umgekehrter Positionierung die Zuschnitte
10 stapelweise in die nach oben gerichtete (untere) offene Seite eingeführt werden.
Die obere Deckwand 28 dient dabei als Boden. Nach Füllen des Sammelschachts 37 wird
die Schieberplatte 39 in die Schließstellung gebracht und der Sammelschacht 37 in
umgekehrter Position an das Karussell 22 angesetzt.
[0023] Ein besonderer Vorgang ist die Entnahme der Zuschnitte 10 aus dem Vorratsschacht
21 im Bereich der Entnahmestation 23 und der Abtransport derselben. Der Zuschnittförderer
18 besteht aus zwei Endlosförderern, nämlich einem unteren Gurtförderer 43 und einem
oberen Gurtförderer 44. Der untere Gurtförderer 43 erstreckt sich mit einem oberen
Fördertrum 45 bis in den Bereich unterhalb des nach unten offenen Sockelschachts 38.
Der obere Gurtförderer 44 dient während der Förderstrecke als oberer Gegenhalter für
die Fixierung der Zuschnitte 10 auf dem Gurtförderer 43. Mindestens der untere Gurtförderer
43 besteht aus einem Material bzw. einer Oberfläche mit hohem Reibungsbeiwert, zum
Beispiel aus Silikon, um eine sichere Mitnahme und Führung der Zuschnitte 10 zu gewährleisten.
[0024] Die Gurte der Gurtförderer 43, 44 haben eine deutlich geringere Breite als die Abmessung
bzw. Länge der (rechteckigen) Zuschnitte 10. Diese liegen mit der Längserstreckung
quer auf dem Gurtförderer 43. Seitliche Zuschnittschenkel 46 ragen über den Gurtförderer
43 bzw. dessen Fördertrum 45 hinweg und sind während der Entnahmephase aus dem Sockelschacht
38 leicht nach unten abgewinkelt (Fig. 6, Fig. 7). Während der weiteren Transportphase
im Bereich des Zuschnittförderers 18 kehren die Zuschnitte 10 selbsttätig in eine
Strecklage zurück.
[0025] Die Mitnahme der Zuschnitte 10 durch den unteren Gurtförderer 43 wird durch eine
besondere Gestaltung des Sockelschachts 38 gewährleistet. Dessen Vorderwand 47 ist
als Formkörper ausgestaltet. Die verhältnismäßig dicke Vorderwand 47 bildet unten
ein bogenförmiges bzw. seitlich nach unten abgewinkeltes Auslaufende, welches unmittelbar
oberhalb des Fördertrums 45 endet. In diesem Bereich werden Führungsflächen 48 definiert,
die seitlich zwei abwärts gerichtete Teilflächen bilden. Die durch den Fördertrum
45 erfassten Zuschnitte 10 werden beim Durchtritt durch einen von der Vorderwand 47
gebildeten Schlitz 49 oberhalb des Fördertrums 45 in die Form gemäß Fig. 6, Fig. 7
mit nach unten abgewinkelten Zuschnittschenkeln 46 bewegt. Dadurch ergibt sich eine
stabile Form der Zuschnitte 10, durch die die Mitnahme gewährleistet ist. Nachfolgende
Zuschnitte 10 werden durch die Gestalt des Schlitzes 49 zurückgehalten, bevor sie
in den Bereich desselben gelangen. Durch die Ausbildung des Gurts 43 als Friktionsriemen
wird jeweils nur der untere Zuschnitt 10 mitgenommen und unter Verformung abtransportiert.
Der nächste, nachfolgende Zuschnitt 10 wird von dem Gurtförderer 43 erfasst und ebenfalls
mitgenommen, sobald eine ausreichende Fläche auf dem Fördertrum 45 aufliegt. Dadurch
kommt es zu einer schuppenartigen Positionierung der Zuschnitte 10 mit wechselseitiger
Teilüberdeckung.
[0026] Die Fördertrume der Gurtförderer 43. 44 können im Bereich der Förderstrecke durch
entsprechende Andrückorgane elastisch aneinander liegen.
[0027] Die Übergabestation 19, in deren Bereich die Zuschnitte 10 an die Packungen 11 übergeben
werden, ist ebenfalls mit einem schachtförmigen Magazin für die Zuschnitte ausgerüstet,
nämlich mit einem Übergabeschacht 50. Dieser ist analog zum Vorratsschacht 21 ausgebildet,
nämlich durch eine Vorderwand 51. durch eine Rückwand 52 und durch Seitenwände 53,
54 begrenzt. Die eine Seitenwand 54 besteht aus zwei Wandschenkeln. die eine mittlere,
streifenförmige Öffnung begrenzen.
[0028] Der Übergabeschacht 50 ist ortsfest positioniert und an der Oberseite offen. Dort
werden die Zuschnitte 10 vom Zuschnittförderer 18 eingeführt. Die Zuschnitte 10 werden
dabei über eine kurze Strecke in freier Bewegung gefördert bis zur Anlage an der Rückwand
52. Die Vorderwand 51 ist gegenüber dem oberen Rand des Übergabeschachts 50 etwas
nach unten zurückgesetzt.
[0029] Die Übergabe der Zuschnitte 10 vom Zuschnittförderer 18 an den Übergabeschacht 50
wird durch ein Leitorgan 77 unterstützt, nämlich ein in Abwärtsrichtung geneigtes
Führungsblech, welches oberhalb des Gurtförderers 43 im Bereich einer Umlenkung desselben
positioniert ist.
[0030] Der Übergabeschacht 50 ist so geformt, dass ein oberer senkrechter Abschnitt gebildet
ist, während eine untere Entnahmeöffnung 55 in einer schräggerichteten Ebene liegt,
entsprechend einer Entnahmeebene für die Zuschnitte 10. Der Übergabeschacht 50 ist
zu diesem Zweck mehrmals abgeknickt, bei dem vorliegenden Ausführungsbeispiel mit
zwei Knickstellen 56, 57 versehen.
[0031] Die dem Übergabeschacht 50 einzeln und mit Abstand voneinander entnommenen Zuschnitte
10 werden einem Übergabeförderer 58 zugeführt. Dieser ist als Saugband ausgebildet
und transportiert die Zuschnitte 10 bis zur Übergabe an die Zigarettenpackungen 11,
und zwar in Abwärtsrichtung. Die Übergabe der Zuschnitte an die Zigarettenpackung
11, nämlich an die Stirnfläche 16, erfolgt durch Einschub der Zigarettenpackung 11
in eine Halterung, nämlich in eine langgestreckte Tasche 59 des Trockenrevolvers 15.
[0032] Die Zuschnitte 10 werden durch einen in der schrägen Entnahmeebene hin- und herbewegbaren
Schieber 60 dem Übergabeschacht 50 entnommen. Der Schieber 60 besteht aus einem -
in Abförderrichtung der Zuschnitte 10 - rückwärtigen Haltestück 61 und einem im Bereich
des Übergabeschachts 50 liegenden Tragstück 62 zum Erfassen und Mitnehmen des Zuschnitts
10. Das Haltestück 61 ist mit einem Getriebe verbunden, nämlich mit einem Parallelogrammgetriebe
63. Dieses wird durch eine Kurbel 64 hin- und hergehend angetrieben. Das Haltestück
61 ist mit zwei Lagern 65, 66 mit freien Enden von schwenkbar gelagerten parallelen
Hebeln 67, 68 verbunden. Durch die Kurbel 64 wird eine hin- und hergehende Bewegung
des Schiebers 60 in der schrägen Ebene bewirkt.
[0033] Das Tragstück 62 weist einen vornliegenden Anlagebereich für den Zuschnitt 10 auf.
Dieser Anlagebereich ist im Querschnitt trapezförmig ausgebildet mit nach unten geneigten
seitlichen. streifenförmigen Halteflächen 69, 70. In diesem Bereich sind Saugbohrungen
71 angeordnet, die mit einer Unterdruckquelle verbunden sind, um die Zuschnitte 10
an seitlichen Rändern zu erfassen. Bei dem vorliegenden Beispiel besteht eine Besonderheit
darin, dass jeweils zwei (zusätzliche) Saugbohrungen 78 im rückwärtigen Bereich des
Schiebers 60 angeordnet sind, so dass der Zuschnitt 10 praktisch über die volle Länge
beidseitig durch Saugbohrungen 71, 78 erfasst ist.
[0034] In der zurückgezogenen Position des Schiebers 60 befindet sich der Bereich mit den
Halteflächen 69, 70 unterhalb des Übergabeschachts 50. Ein unterer Zuschnitt 10 wird
erfasst und durch die Saugbohrungen 71 an den schräg abfallenden Halteflächen 69,
70 fixiert. Seitliche Bereiche des Zuschnitts 10 sind dadurch entsprechend nach unten
abgewinkelt. In dieser Anordnung wird der Zuschnitt 10 durch entsprechende Bewegung
vom Schieber 60 mitgenommen und an erste Abzugwalzen 72, 73 übergeben. Diese erfassen
den Zuschnitt 10 in einem vornliegenden Bereich. Der Schieber 60 ist in diesem Bereich
gabelförmig ausgebildet (Fig. 9), so dass die Abzugwalzen 72, 73 den freiliegenden
Bereich des Zuschnitts 10 erfassen können.
[0035] Der vom Schieber 60 übernommene Zuschnitt 10 wird sodann durch Zusammenwirken mit
einer weiteren Abzugwalze 74 umgelenkt in eine abwärts gerichtete Förderebene. Die
unterhalb der Bewegungsebene des Zuschnitts 10 positionierte Abzugwalze 73 wirkt demnach
sowohl mit der ersten Abzugwalze 72 und der zweiten, versetzt angeordneten Abzugwalze
74 zusammen, um die Abförderung und Umlenkung zu bewirken.
[0036] Eine Besonderheit des Schiebers 60 besteht darin, dass im Bereich des Tragstücks
62 zusätzliche, mechanische Hilfsorgane für eine gesicherte Mitnahme des Zuschnitts
10 auch bei hohen Fördergeschwindigkeiten gewährleistet sind. Im Bereich der schräg
abwärts geneigten Halteflächen 69, 70 sind Mitnehmer 75, 76 angebracht. Diese erfassen
eine rückwärtige Querkante des Zuschnitts 10 im Bereich der Halteflächen 69, 70 und
gewährleisten eine sichere Mitnahme und Ausrichtung des Zuschnitts 10, ohne dabei
auf den nächstfolgenden Zuschnitt 10 im Übergabeschacht 50 einzuwirken. Die Mitnehmer
75, 76 sind zu diesem Zweck so positioniert, dass sie insgesamt unterhalb der Ebene
des gestreckten Zuschnitts 10 bzw. unterhalb des nächstfolgenden Zuschnitts 10 liegen,
also den Zuschnitt 10 nur im Bereich der nach unten verformten seitlichen Schenkel
46 erfassen.
[0037] Die Vorrichtung kann auch in der Weise ausgebildet sein, dass Beladestation 17 und
Entnahmestation 23 zusammengelegt sind. Der Übergabeschacht 50 kann in diesem Falle
in das Versorgungssystem mit Karussell 22 oder dergleichen integriert sein. Der Übergabeschacht
50 ist in diesem Falle zweckmäßigerweise zweiteilig ausgebildet wie in Zusammenhang
mit dem Vorratsschacht 21 beschrieben.
Bezugszeichenliste:
[0038]
- 10
- Zuschnitt
- 11
- Zigarettenpackung
- 12
- Faltrevolver
- 13
- Bobine
- 14
- Bobine
- 15
- Trockenrevolver
- 16
- Stirnfläche
- 17
- Beladestation
- 18
- Zuschnittförderer
- 19
- Übergabestation
- 20
- Vorratseinheit
- 21
- Vorratsschacht
- 22
- Karussell
- 23
- Entnahmestation
- 24
- Seitenwand
- 25
- Innenwand
- 26
- Außenwand
- 27
- Öffnung
- 28
- Deckwand
- 29
- Haltesteg
- 30
- Führung
- 31
- Halteplatte
- 32
- Stützplatte
- 33
- Stützrolle
- 34
- Ausnehmung
- 35
- Halter
- 36
- Tragschenkel
- 37
- Sammelschacht
- 38
- Sockelschacht
- 39
- Schieberplatte
- 40
- Restbestand
- 41
- Vorsprung
- 42
- Vertiefung
- 43
- Gurtförderer
- 44
- Gurtförderer
- 45
- Fördertrum
- 46
- Zuschnittschenkel
- 47
- Vorderwand
- 48
- Führungsfläche
- 49
- Schlitz
- 50
- Übergabeschacht
- 51
- Vorderwand
- 52
- Rückwand
- 53
- Seitenwand
- 54
- Seitenwand
- 55
- Entnahmeöffnung
- 56
- Knickstelle
- 57
- Knickstelle
- 58
- Übergabeförderer
- 59
- Tasche
- 60
- Schieber
- 61
- Haltestück
- 62
- Tragstück
- 63
- Parallelogrammgetriebe
- 64
- Kurbel
- 65
- Lager
- 66
- Lager
- 67
- Hebel
- 68
- Hebel
- 69
- Haltefläche
- 70
- Haltefläche
- 71
- Saugbohrung
- 72
- Abzugwalze
- 73
- Abzugwalze
- 74
- Abzugwalze
- 75
- Mitnehmer
- 76
- Mitnehmer
- 77
- Leitorgan
- 78
- Saugbohrung
1. Vorrichtung zur Handhabung von Zuschnitten (10). insbesondere Banderolen für Zigarettenpackungen
(11). nämlich zum Bevorraten und zum Zuführen derselben zu einem Verarbeitungsaggregat
oder zu einer Zigarettenpackung, mit einem im Wesentlichen aufrechten Schacht oder
Magazin, in dem die Zuschnitte(10) übereinander gestapelt sind und an dessen Unterseite
die Zuschnitte (10) einzeln durch ein Entnahmeorgan entnehmbar und abförderbar sind,
dadurch gekennzeichnet, dass der Schacht oder das Magazin aus wenigstens zwei übereinander angeordneten Teilschächten
besteht, nämlich aus einem unteren (kleineren) Sockelschacht (38) und einem oberen
Sammelschacht (37), der nach Entleerung vom Sockelschacht abnehmbar und nach Füllung
mit Zuschnitten (wieder) auf diesen aufsetzbar ist.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1. dadurch gekennzeichnet, dass mehrere obere Teilschächte, nämlich Sammelschächte (37) an einem Förderer angebracht
sind, insbesondere an einem drehbaren Karussell (22) und dass mit Zuschnitten (10)
gefüllte Teilschächte bzw. Sammelschächte (37) dem feststehenden Sockelschacht (38)
zuführbar und mit diesem verbindbar sind.
3. Vorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Teilschächte bzw. Sammelschächte (37) mit einer seitlichen Halterung abnehmbar
an dem bewegbaren Förderer, insbesondere an dem drehbaren Karussell (22), angeordnet
sind, wobei jeder Sammelschacht (37) durch eine Vertikalführung gehalten ist mit einer
unteren, bewegbaren Abstützung, insbesondere einer Stützrolle (33) und dass im Bereich
des Sockelschachts (38) der jeweilige Sammelschacht (37) absenkbar ist, insbesondere
durch Abwärtsbewegung der Stützrolle auf eine entsprechend tiefer liegende Stützebene.
4. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder einem der weiteren Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Sammelschacht (37) ein unteres Verschlussorgan aufweist, insbesondere eine
bewegbare Schieberplatte (39), die nach dem Absetzen des Sammelschachts (37) auf dem
Sockelschacht (38) zurückziehbar ist, derart, dass der Sammelschacht (37) nach unten
zum Sockelschacht frei ist.
5. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder einem der weiteren Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass den Sammelschacht (37) bildende Schachtwände am unteren Rand Vorsprünge (41)
und Vertiefungen (42) aufweisen, die mit korrespondierenden Vorsprüngen (41) und Vertiefungen
(42) von Schachtwänden des Sockelschachts (38) korrespondieren, derart, dass beim
Aufsetzen des Sammelschachts (37) auf den Sockelschacht (38) die beiderseitigen Vorsprünge
(41) und Vertiefungen (42) unter Verzahnung ineinander greifen.
6. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder einem der weiteren Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Vorratsschächte (21), insbesondere in Verbindung mit einem Karussell (22),
eine Vorratseinheit (20) bilden, die im Bereich einer Verpackungsmaschine mit Abstand
von einer Verarbeitungsstation der Zuschnitte (10) positioniert ist und dass die Zuschnitte
(10) durch einen Zuschnittförderer (18) von der Vorratseinheit (20) der Verarbeitungsstation
zuführbar sind.
7. Vorrichtung nach Anspruch 6 oder einem der weiteren Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass im Bereich einer Entnahmestation für die Zuführung der Etiketten (10) zu Packungen
(11) ein (aufrechter) Übergabeschacht (50) zur Aufnahme eines Vorrats an Zuschnitten
(10) gebildet ist und dass die Zuschnitte (10) durch den Zuschnittförderer (18) dem
Übergabeschacht (50) zuführbar sind.
8. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder einem der weiteren Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Zuschnitte (10) dem Vorratsschacht (21) bzw. dem Sockelschacht (38) durch
einen Endlosförderer entnehmbar sind, insbesondere unmittelbar durch den aus einem
Gurtförderer (43) bestehenden Zuschnittförderer (18), wobei die Zuschnitte (10) in
quergerichteter Stellung auf einem Fördertrum (45) des Gurtförderers (43) aufliegen
und durch diesen infolge eines erhöhten Reibungsbeiwerts dem Sockelschacht (38) entnehmbar
sind, vorzugsweise durch in schuppenartiger Teilüberdeckung aufeinanderfolgender Zuschnitte
(10).
9. Vorrichtung nach Anspruch 7 oder einem der weiteren Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass dem Gurtförderer (43) des Zuschnittförderers (18) ein oberer Gurtförderer (44)
als Gegenhalter zugeordnet ist, derart, dass die Zuschnitte (10) zwischen zwei vorzugsweise
elastisch aneinanderliegenden Gurtförderern (43, 44) transportierbar sind.
10. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder einem der weiteren Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Zuschnitte (10) im Bereich der Entnahmestation (23) einem Schacht, nämlich
Übergabeschacht (50), durch einen an dessen Unterseite hin- und herbewegbaren Schieber
(60) entnehmbar sind, der seitliche, streifenförmige Halteflächen (69, 70) für Randbereiche
des Zuschnitts (10) aufweist, wobei im Bereich der Halteflächen (69. 70) Saugbohrungen
(71, 78) angeordnet sind, und zwar verteilt über die volle Länge der Halteflächen
(69, 70) bzw. über die volle Länge der Anlage des Zuschnitts (10).
11. Vorrichtung nach Anspruch 10 oder einem der weiteren Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Schieber (60) für die Entnahme der Zuschnitte (10) aus dem Übergabeschacht
(50) im Bereich von seitlichen, abgeschrägten Halteflächen (69. 70) für den Zuschnitt
(10) Mitnehmer (75, 76) aufweist, die an einer rückwärtigen Querkante des Zuschnitts
(10) anliegen, wobei die Mitnehmer (75, 76) so bemessen und/oder angeordnet sind,
dass sie während der Ausschubbewegung eines Zuschnitts (10) unterhalb der Ebene eines
nachfolgenden, darüber liegenden Zuschnitts (10) sich erstrecken.
12. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder einem der weiteren Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die einem Schacht, insbesondere Übergabeschacht (50), entnommenen Zuschnitte
(10) im Anschluss an den Schacht von einem Förderer erfassbar sind, der den Zuschnitt
(10) in eine vertikale Förderebene umlenkt, vorzugsweise durch ein erstes Paar von
Abzugwalzen (72, 73) und eine anschließende Abzugwalze (74), die mit der die Umlenkung
bildenden Abzugwalze (73) zusammenwirkt.