[0001] Die Erfindung betrifft einen Aufreißfaden für Verpackungen mit Merkmalen zur Kennzeichnung.
[0002] Bekannt ist, Produkte mit Umverpackungen aus Folien zu versehen. Zum Öffnen dieser
Umverpackungen aus Folie werden auf einer Seite des Verpackungsmaterials oder um dieses
herum ohne Verwendung zusätzlicher Mittel Fäden, Bänder oder Schnüre häufig aus dem
gleichen Folienmaterial, mitunter andersfarbig, meistens aber mit einer höheren Materialstärke
oder mehrere Materialschichten miteinander verbunden eingelegt. Ein Ende dieser Fäden,
Bänder oder Schnüre ist frei heraushängend, als Lasche zum Aufziehen. Der so entstandene
Anfang der Aufreißvorrichtung ist in der Regel eingekerbt, eingeschnitten, um ein
zielgerichtetes Aufreißen mit geringem Kraftaufwand zu ermöglichen. Zieht man an der
Lasche in Aufreißrichtung, so zerreißt bzw. durchtrennt das Aufreißelement die Verpackungsfolie
und teilt diese. Das Produkt kann entnommen werden.
Bekannt sind auch Verpackungen - meist Kartonagen oder stärkere Kunststoffumhüllungen
-, welche definiert parallele Perforationen besitzen und ebenfalls am Ende eine Lasche
aufweisen. Diese Verpackungen benötigen in der Regel keine zusätzlichen Verstärkungen
im Öffnungsbereich.
Durch die WO 97/01495 ist auch ein selbstklebendes Label bekannt geworden, das auf
eine Verpackung autbringbar ist und die Verbindungsstelle eines aus zwei Teilen bestehenden
Artikels überdeckt. Dieses Label trägt eine in zwei parallelen Linien ausgeführte
Perforation zum zielgerichteten Abreißen eines durch die Perforation gebildeten Aufreißfadens.
[0003] Diese zuerst beschriebenen bekannten Öffnungsmethoden werden von so vielen Herstellern
für sehr viele Produkte, auch für Produkte gleicher Art, so häufig angewendet, daß
ein Unterschied sowohl in der Verpackung als auch in dem Aufreißmechanismus oder aber
in der Farbgebung eines Aufreißfadens von Produkt zu Produkt, von Marke zu Marke nicht
möglich ist. Aufgerissene und somit zerstörte Folienumhüllungen unterscheiden sich
in den meisten Fällen für das Auge des Verbrauchers nicht. Dieser Mangel macht es
natürlich auch Nachahmern und Fälschern einfach, derartige Folienumverpackungen herzustellen,
um damit gefälschte Produkte zu umhüllen. Die GB 2 298 391 A beschreibt einen Sicherheitsgegenstand
fälschen indizierend wie eine einschrumpfende Siegelhülle bestehend aus einem Substrat,
beispielsweise Polypropylen mit einer einen optisch variablen Effekt generierenden
Struktur wie ein geprägtes Hologramm. Diese einen optisch variablen Effekt generierenden
Struktur ist beschichtet mit einer Aluminiumschicht, wobei die generierende Struktur
so behandelt ist, dass die Haftung der Aluminiumschicht auf dieser einstellbar ist.
Diese Seite des Schichtaufbaus wird auf ein mit Klebstoff, welcher durch Druck aktiviert
wird, versehenes Material, beispielsweise Papier aufgebracht. Die andere Oberfläche
des Substrats trägt einen Kleber, welcher durch Hitze aktiviert wird.
[0004] Um der Produktpiraterie vor allem bei Markenprodukten zu begegnen und die enormen
materiellen Schäden, die dem Originalproduzenten erwachsen, zu mindern, ist es Aufgabe
der Erfindung, die Verpackung mit ihrem Aufreißmechanismus so zu gestalten, daß eine
firmeneigene, zur Originalitätsbestimmung geeignete Verschlußmöglichkeit gefunden
wird. Dem Benutzer muß schon beim Öffnen des Produkts ein Effekt der Originalität
gezeigt werden. Weiterhin ist es Aufgabe der Erfindung, den Aufreißfaden derart zu
gestalten, daß eine Originalitätsprüfung mit einer entsprechenden Prüfvorrichtung
schon vor dem Öffnen der Verpackung möglich ist.
[0005] Die Erfindung wird im folgenden anhand der in den Zeichnungen dargestellten Ausführungsbeispiele
näher erläutert und beschrieben. Die den Zeichnungen und der Beschreibung zu entnehmenden
Merkmale können bei anderen Ausführungsformen der Erfindung einzeln für sich oder
zu mehreren in beliebiger Kombination Anwendung finden.
Die Zeichnungen zeigen in:
- Fig. 1
- ein Teilstück einer Folienumverpackung für Zigaretten mit Anfangsstück eines Aufreißfadens,
als Darstellung des Standes der Technik
- Fig. 2
- eine Draufsicht auf einen Abschnitt eines Aufreißfadens mit Perforationslöchern,
- Fig. 3
- einen Schnitt A-A nach Fig. 2,
[0006] Aufreißfäden
1 sind üblicherweise insbesondere für Zigarettenverpackungen als Band oder Faden ausgebildete
Flachfolien, die stärker sind als die Verpackungsfolie
2. Üblicherweise werden Aufreißfäden
1 verwendet, die eine Dicke von ca. 20 µm und eine Breite von 1 mm bis 2 mm aufweisen.
Zur besseren Kenntlichmachung sind - wie aus Fig. 1 ersichtlich - Aufreißfäden
1 häufig farblich gestaltet und heben sich somit von der Verpackungsfolie
2 bzw. dem zu verpackenden Gegenstand deutlich ab. Zum Greifen des Aufreißfadens
1 ist dieser am Anfang über die Verpackungsfolie
2 hinausstehend als Lasche
3 ausgebildet. Meist ist links- und rechtsseitig am Beginn eines Aufreißfadens - also
beidseitig von der Lasche - die Verpackungsfolie
2 eingeschnitten, um ein zielgerichtetes Aufreißen der Verpackungsfolie
2 parallel zum Aufreißfaden
1 zu erreichen.
[0007] Fig. 2 zeigt eine Draufsicht auf ein Teilstück eines Aufreißfadens
1 mit mehreren Perforationslöchern
5. Vorzugsweise ergeben die Perforationslöcher
5 ein Marken- oder Firmenlogo. Diese Perforationslöcher
5 werden üblicherweise als Stanzlöcher oder mit einem entsprechenden Tiefziehmaß
TM (Fig. 3) hergestellt. Vorzugsweise ist das Tiefziehmaß
TM genauso groß wie die Dicke des Aufreißfadens
1. Wird das Perforationsloch
5 gleichzeitig auch tiefgezogen, kommt es zu einer Stauchung der Unterseite
6 des Aufreißfadens
1 im Bereich des Perforationslochs
5. Gleichzeitig wird die Oberseite
7 des Aufreißfadens
1 gestreckt. Diese Verformung des Aufreißfadens
1 im Bereich des Perforationslochs
5 bewirkt nach Aufreißen der Verpackung wiederum einen entsprechenden Einrollvorgang
bzw. Krümmung. Hier sind sowohl das Tiefziehmaß TM, die Positionierung des Perforationslochs
5 als auch dessen Größe bzw. Form als Kodierung erfindungsgemäß vorgesehen.
Da der Aufreißfaden
1 von wesentlich höherer Festigkeit ist als die Verpackungsfolie
2, wird auch nicht die zielgerichtet vorgenommene Deformation des Aufreißfadens
1 durch den Aufreißvorgang verändert. Demzufolge kann der durch die Perforationslöcher
5 gestauchte bzw. gestreckte Aufreißfaden
1 vor seiner Verbindung mit der Verpackungsfolie
2 in seinen zielgerichtet vorgenommenen Deformationen vermessen werden. Aus dem dargestellten
Teilstück eines Aufreißfadens
1 wird entweder der Radius der Fadenkrümmung und/oder das unterschiedliche Längenmaß
von der gestreckten Oberseite
7 und der gestauchten Unterseite
6 des Aufreißfadens
1 vermessen und dient als Kodierung.
Wird beispielsweise anhand der Perforationslöcher
5 und der von ihnen verursachten Radien chargen-, quartals- oder jahresweise eine Kodierung
vom Hersteller festgelegt, so kann diese durchaus auf der Verpackung angegeben werden,
um auch dem Verbraucher die Unterscheidung zwischen Original und Fälschung zu ermöglichen.
Eine derartige Verbraucherinformation kann natürlich weggelassen werden, und nur der
Hersteller bzw. entsprechende Prüforgane kennen die Kodierung. Der Hersteller kann
stichprobenartig sowohl im Inland als auch im Ausland seine Produkte prüfen lassen.
Somit ist ein gemäß der Erfindung vorgesehener wirksamer Schutz vor Fälschungen gegeben.
[0008] Die Merkmale der Erfindung gehen außer aus den hier dargelegten Ausführungsbeispielen
anhand der einzelnen Figuren auch aus den Ansprüchen hervor, wobei die einzelnen Merkmale
für sich allein oder zu mehreren in Form von Unterkombinationen der einzelnen Elemente
vorteilhafte schutzfähige Ausführungen darstellen, für die hier Schutz beansprucht
wird.
1. Aufreißfaden für Verpackungen mit Merkmalen zur Kennzeichnung, dadurch gekennzeichnet, daß der Aufreißfaden (1) zur Kodierung mit einem oder mehreren Perforationslöchern (5) versehen ist.
2. Aufreißfaden nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Perforationslöcher (5) Stanzlöcher sind.
3. Aufreißfaden nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Perforationslöcher (5) ein Tiefziehmaß (TM) aufweisen.
4. Aufreißfaden nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Perforationslöcher (5) Marken- oder Firmenlogos gestalten.
5. Aufreißtaden nach Anspruch 1 und 3, dadurch gekennzeichnet, daß der Aufreißfaden (1) im Bereich der Perforationslöcher (5) zusätzlich gekrümmt ist.