[0001] Die Erfindung betrifft einen Spender für Medien, der eine Betätigung aufweist, welche
eine Antriebskraft zur Steuerung einer Funktion überträgt. Dafür ist die Betätigung
in Gang zu setzen und durch Einleitung einer geeigneten Kraft zu entsperren.
[0002] Die Betätigungskraft und die ggf. gleichgerichtete Entsperrungskraft können manuell
oder durch ein Antriebsmittel, wie eine Feder, eingeleitet werden. Mit der Betätigung
oder den Entsperrungsmitteln ist auch ein Hub, wie ein drehender oder linearer Hub
zu bewirken. Der Hub kann eine Steuerbewegung für ein Ventil und/oder eine Antriebsbewegung
zur Druckaufladung des Mediums sein und auch andere Funktionen haben.
[0003] Um zu gewährleisten, daß die Betätigung nicht ohne weiteres soweit bewegt werden
kann, daß die zugehörige Funktion ausgelöst wird, wird versucht, diese Betätigung
kraft- oder formschlüssig zu erschweren. Z. B. können hierfür bestimmte Bewegungsabläufe
oder Krafteinleitungen verwendet werden.
[0004] Häufig sollen Kinder oder andere unbefugte Personen nicht in der Lage sein, den Austrag
oder andere Funktionen des Spenders zu betätigen.
[0005] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen Spender zu schaffen, durch den Nachteile
bekannter Ausbildungen vermieden sind bzw. bei dem eine oder mehrere unterschiedliche
Betätigungseinwirkungen ausreichend erschwert werden können, um den Kreis der Benutzer
einzugrenzen. Unabhängig davon soll der Spender einfach sowie kompakt im Aufbau, leicht
zu handhaben und gut zu montieren sein.
[0006] Erfindungsgemäß sind der Betätigung Mittel zugeordnet, die bei ihrer bzw. für ihre
Ingangsetzung aufeinanderfolgende Bewegungen voraussetzen, um die Betätigung aus einer
Lage in eine weitere Lage zu überführen und insofern zu entsperren. Zwar können diese
Bewegungen parallel- oder gleichgerichtet sein, jedoch weichen sie zweckmäßig voneinander
und/oder von der Hubrichtung ab, so daß dann ohne besondere Geschicklichkeit oder
ausreichende Kraft die Entsperrung nicht möglich ist. Die Entsperrung kann revesibel
oder irrevesibel sein, je nachdem, ob eine Rückführung in die Sperrlage vorgesehen
ist oder nicht.
[0007] Besonders zweckmäßig ist es, wenn die Entsperr-Mittel zum Lösen einer formschlüssigen
Sperre vorgesehen sind. Bei einer kraftschlüssigen Sperre ist es zum Lösen zweckmäßig,
eine erste Entsperr-Bewegung, darauffolgend eine zweite Entsperr-Bewegung und schließlich
darauffolgend eine Betätigungs-Bewegung über den Hub auszuführen. Jede der Bewegungen
kann eine schwenkende, eine drehende oder lineare Bewegung sein. Jede der Bewegungen
hat eine von den beiden übrigen Bewegungen abweichende Richtung, z. B. eine radiale
Richtung, eine Drehrichtung und eine zur zugehörigen Drehachse parallele Linearrichtung.
[0008] Durch die erfindungsgemäße Ausbildung ist es möglich, an einer der beiden relativ
zueinander zu sperrenden Einheiten ein Sperrelement mit gesonderten ersten und zweiten
Sperrgliedern vorzusehen, die im Abstand voneinander liegen und daher unabhängig voneinander
gegen die zugehörigen Richtungen die beiden Entsperr-Bewegungen blockieren. Wird eines
der Sperrglieder ausgelöst, so bleibt das andere trotzdem sperrend wirksam. Erst wenn
das erste Sperrglied und das zugehörige Gegenglied außer Eingriff gebracht und dann
weit genug voneinander wegbewegt worden sind, ist auch die Sperre für das zweite Sperrglied
gelöst, wonach erst die Betätigung über den Hub bewegt werden kann.
[0009] Unabhängig von der beschriebenen formschlüssigen Sperre, z. B. bei einer Sperrung
allein durch sich ändernde Widerstände während des Hubes oder bei einer Sperre mit
nur einem der genannten formschlüssig wirkenden Sperrglieder, ist es auch vorteilhaft,
einen Tragkörper vorzusehen. Dieser weist zwei entgegen Hubrichtung frei ausragende
Wandungen oder Mäntel auf, zwischen die ein Vorsprung oder Mantel, insbesondere das
Sperrelement der ersten Einheit, hineinbewegt werden kann. Der Vorsprung ist vom äußeren
Trägermantel in jeder Stellung umgeben, wofür der äußere Trägermantel eine ringscheibenförmige
Stirnwand aufweist. Die beiden Mäntel können einteilig ausgebildet oder aus gesondertern
Bauteilen zusammengesetzt sein. Dabei besteht insbesondere der äußere Mantel des Tragkörpers
aus zwei Lagen. Mit diesem Tragkörper läßt sich ein Ventil- oder Pumpengehäuse sicher
an einem Träger befestigen, welcher sich als Griff zum Umschließen mit der Hand beim
Medienaustrag eignet und eine Flasche oder ein anderer Hohlkörper sein kann. Die Weite
oder die Radialerstreckung des Trägers ist größer als die des Spenders bzw. jede der
Spendereinheiten.
[0010] Die erfindungsgemäßen Ausbildungen sind sowohl für revesible Hubbetätigung als auch
für nur einmalige Hubbetätigung ohne Rückhub geeignet. Im ersten Fall wird beim Rückhub
die Ausgangs- und Ruhelage wieder erreicht sowie Medium in eine Dosierkammer des Gehäuses
nachgesaugt. Im zweiten Fall enthält das Dosiergehäuse das gesamte gespeicherte Medienvolumen,
so daß der Speicher und die Pumpkammer durch denselben Raum gebildet sind. Das Medium
kann durch einen Betätigungsstößel zum Medienauslaß fließen oder wie bei einer medizinischen
Spritze, dem Pumpkolben gegenüberliegend unmittelbar aus dem Zylinder austreten, der
dann den Medienauslaß bildet.
[0011] Diese und weitere Merkmale der Erfindung gehen auch aus der Beschreibung und den
Zeichnungen hervor, wobei die einzelnen Merkmale jeweils für sich allein oder zu mehreren
in Form von Unterkombinationen bei einer Ausführungsform der Erfindung und auf anderen
Gebieten verwirklicht sein sowie vorteilhafte und für sich schutzfähige Ausführungen
darstellen können, für die hier Schutz beansprucht wird. Ausführungsbeispiele der
Erfindung sind in den Zeichnungen dargestellt und werden im folgenden näher erläutert.
In den Zeichnungen zeigen:
- Fig. 1
- einen erfindungsgemäßen Spender in teilweise geschnittener Ansicht und Ruhelage,
- Fig. 2
- einen Querschnitt durch den Spender gemäß Fig. 1, sowie
- Fig. 3 und 4
- eine weitere Ausführung in Darstellungen gemäß den Figuren 1 und 2.
[0012] Der Spender 1 besteht aus Kunststoff- bzw. Spritzgußteilen und ist einhändig simultan
zu tragen und zu betätigen. Er hat zwei Einheiten 2, 3, nämlich als erste Einheit
die Betätigungseinheit 2 und als zweite Einheit die Trageinheit 3. Die Einheit 2 weist
an einem kappenförmigen Kopf 50 den ins Freie mündenden Medienauslaß 4 sowie eine
Handhabe 5 und einen im Auslaß 4 mündenden Auslaßkanal 6 auf. Der Kanal 6 durchsetzt
einen Stutzen oder ein Befestigungsglied 7 zur axialen Montage an einem Stößel. Der
Stutzen 7 ist im Abstand von einer Wand, einem Vorsprung oder einem äußersten Mantel
8 des Kopfes 50 umgeben. Der Mantel 8 geht am äußersten Ende in eine Stirnwand 9 des
Kopfes 50 über. Über den Mantel 8 steht radial nach außen nur der Auslaß 4 vor. Die
Teile 5 oder 7 bis 9 sind durch den einteiligen Kopf 50 gebildet, der auch den Auslaß
4 und den Kanal 6 begrenzt.
[0013] Alle Bauteile liegen in einer Mittel- oder Spenderachse 10, zu welcher die Achse
11 des Auslasses 4 quer oder rechtwinklig liegt. Der dem Medienaustrag dienende und
durch Fingerdruck gegen die Handhabe 5 zu treibende Hub 14 liegt parallel zur Achse
10 in Richtung 12, während der Rückhub in der Gegenrichtung 13 erfolgt. Beim Hub fährt
die Einheit 2 in die Einheit 3 hinein und der Spender 1 wird verkürzt. Der Spender
1 wird mit der Einheit 3 festsitzend an einem Träger 15, wie einer Speicherflasche
aus Glas, befestigt und umfaßt eine oder mehrere Pumpen 16. Das Gehäuse 17 der Medienpumpe
16 ragt in den Träger 15, gegen welchen es mit der Einheit 3 verspannt ist. Im Gehäuse
17 ist eine Ventil- oder Kolbeneinheit 18 in den Richtungen 12, 13 verschiebbar, deren
Stößel 19 aus dem Gehäuse 17 ragt und festsitzend im Stutzen 7 befestigt ist. Im Gehäuse
17 sind Ventile, wie ein Einlaßventil zum Füllen der Pumpe, beziehungsweise ein Auslaßventil
zur Abgabe des Mediums in den Kanal 6 vorgesehen. Beide Ventilkörper des Auslaßventiles
können an der Einheit 18 angeordnet sein, durch welche das Medium aus der Dosier-
oder Pumpkammer in den Kanal 6 strömt.
[0014] Die Einheit 3 umfaßt für ihre Befestigung am Speicher 15 einen kappenförmigen Tragkörper
20 mit einem äußersten Mantel 21 und drei inneren Mänteln 22, 23, 24, welche Wandungen
bilden. Der Mantel 21 steht über die übrigen Mäntel 22 bis 24 in beiden Richtungen
12, 13 vor und hat eine Dicke von höchstens 1,5 mm. Der innerste Mantel 22 zentriert
das Gehäuse 17 in der Achse 10 und ist über seine gesamte Länge mit Radialabstand
vom Mantel 23 umgeben, welcher an der inneren Umfangsfläche des Mantels 21 anliegt
oder davon minimalen Spaltabstand hat. Der Mantel 23 steht in Richtung 13 geringfügig
über den Mantel 22 vor. Beide Mäntel 22, 23 schließen in Richtung 12 an den relativ
zu ihnen dickeren Mantel 24 an, der gleiche Außenweite wie der Mantel 23 und eine
Innenweite hat, die mindestens so groß wie oder größer als die Außenweite des Mantels
22 ist.
[0015] Der Mantel 22 hat am Innenumfang und im Abstand vom Mantel 24 eine Schulter 25, welche
das Gehäuse 17 axial gegen den Speicher 15 spannt. Das freie Ende des Mantels 24 bildet
eine Stirnfläche oder Schulter 26, die an den inneren Umfang des Mantels 21 quer anschließt
und an einer Gegenfläche des Speichers 15 abgestützt sein kann. Am Innenumfang weist
der Mantel 24 ein Befestigungsglied 27, wie ein Gewinde, einen radial federnden Schnappnocken
oder dergleichen auf, mit welchem der Tragkörper 20 gegen Abziehen formschlüssig gesichert
in den Speicher 15 eingreift. Die Mäntel 21 bis 24 sind durch gesonderte Bauteile
28, 29, nämlich der Mantel 21 durch den einteiligen Bauteil 28 und die Mäntel 22 bis
24 durch den einteiligen Bauteil 29 gebildet. Der Mantel 8 greift permanent zwischen
die Mäntel 21, 23 und 22 ein und hat am Ende des Hubes axialen Abstand vom Mantel
24.
[0016] Um die Einheit 2 für die Hubbetätigung zu entsperren sind in Richtung 12 aufeinanderfolgende
Bewegungen gegen unterschiedliche bzw. anwachsende Widerstände denkbar, die durch
eine Rückstellfeder erzeugt werden können. Besonders vorteilhaft ist es jedoch, wenn
Entsperr-Mittel 30 für eine formschlüssig wirkende Sperre 31 vorgesehen sind und die
Mittel 30 eine manuelle Auslösung 32 zur Freigabe der Sperre 31 umfassen. Die Sperre
31 weist ein Sperrelement 33 an der Einheit 2 und ein Gegenelement 34 an der Einheit
3 auf. Das Sperrelement 33 ist einteilig mit dem Kopf 50 ausgebildet, nämlich ausschließlich
am Mantel 8 vorgesehen. Das Gegenelement 34 ist einteilig mit dem Tragkörper 20 ausgebildet
und durch die Mäntel 21, 22 gebildet, die auch wie der gesamte Körper 20 einteilig
ausgebildet sein könnten. Das Sperrelement 33 hat zwei axial und radial gegeneinander
versetzte Sperrglieder 35, 37. Das Gegenelement 34 hat entsprechend versetzte Gegenglieder
36, 38.
[0017] Das erste Sperrglied 35 ist eine Öffnung im Mantel 8 und das erste Gegenglied 36
ein spielfrei oder mit Klemmung in die Öffnung 35 eingreifender Nocken 36. Das zweite
Sperrglied 37 ist ein axialer Steg am Innenumfang des Mantels 8 und das zweite Gegenglied
38 ist eine Stirnfläche. Das Glied 35 hat zwei einander zugekehrte Sperrfläche 39
als Flanken der Öffnung, die zur Achse 10 spitzwinklig konvergieren. Die zweite Sperrfläche
40 ist die Endfläche des Nockens 37. Die Sperrflächen 39, 40 liegen relativ zueinander
fest und die zugehörigen Gegenflächen der Gegenglieder 36, 38 sind nur quer zur Achse
10 gegeneinander bewegbar. Es ist aber auch denkbar, das Gegenglied 36 mit dem Mantel
21 gegenüber dem Gegenglied 38 und den Mänteln 22 bis 24 manuell zu verdrehen. Das
Gegenglied 38 bildet auf einem Ringsektor von weniger als 80°, 90° oder 45° C als
Gegenfläche eine Gegenschulter 41, welche an den Außenumfang des Mantels 22 anschließt
und gegenüber dessen freier Endfläche zurückversetzt ist, so daß über die Schulter
41 quer eine äußere Umfangsfläche des Mantels 22 vorsteht. An beiden Umfangsenden
geht diese Umfangsfläche quer in Anschlagflächen für die Flanken der Rippe 37 über.
Ferner schließt die Schulter 41 an das Ende einer Gleitschiene 42 bzw. Nut an, deren
eine Flanke die eine Anschlagfläche bildet. Die Nut 42 ist gemäß Fig. 3 im Außenumfang
des Mantels 22 vorgesehen und hat in Richtung 13 Abstand von der Schulter 25. Sobald
der Steg 37 in die Nut 42 eingreift, ist der Kopf 50 gegenüber jedem der Teile 17,
20 bis 29 der Einheit 3 spielfrei verdrehgesichert. Der Innenumfang des Mantels 8
ist dann eng am Außenumfang des Mantels 22 geführt.
[0018] In Ruhelage ist die Sperrfläche 40 spielfrei an der Schulter 41 abgestützt, während
die Flanke des Steges 37 an der von der Nut 42 enfernten Anschlagfläche anliegt. Der
Nocken 36 greift um die Achse 10 spielfrei und mit leichtem Klemmsitz in die Öffnung
35 ein. Wird der Nocken 36 radial nach außen in Richtung 46 bewegt, so ist die zugehörige
Sperre frei und der Kopf 50 kann gegenüber dem Tragkörper so in Richtung 47 der zweiten
Bewegung gedreht werden, daß der Steg 37 über die Nut 42 gelangt, wenn er an der anderen
Anschlagfläche anliegt. Jetzt erst, am Ende dieser zweiten Bewegung kann der Kopf
50 in Richtung 12 gegenüber der Einheit 3 über den Hub 14 in Richtung 12 verschoben
werden. Die Drehbewegung 47 wird nach einem ersten Drehwinkel durch eine Hemmung 43
erschwert, welche durch einen Vorsprung der Umfangfläche gebildet ist, die quer an
die Schulter 41 anschließt. Der Nockenvorsprung reicht bis zu Nut 42 und an ihm gleitet
die radial innere Kantenfläche des Steges 37 mit erhöhter Reibung, wobei diese Kantenfläche
durch federnde Aufweitung des Mantels 8 mit erhöhter Radialspannung an der Umfangsfläche
des Vorsprunges anliegt.
[0019] Für die beiden Einzelsperren sind gesonderte Handhaben 44, 45 vorgesehen. Die erste
Handhabe 44 ist an der Einheit 3, nämlich am Tragkörper 20 bzw. am Mantel 21 vorgesehen
und mit letzterem einteilig ausgebildet. Die zweite Handhabe 45 ist an der Einheit
2 bzw. am Kopf 50 vorgesehen, nämlich durch dessen Außenumfang dort gebildet, wo er
neben der Handhabe 44 oder axial benachbart zur Handhabe 44 frei liegt. Die Handhabe
44 erstreckt sich über einen Teilwinkel von höchstens 70° um die Achse 10, ist eine
rechtwinklig bzw. quer zur Achse 10 liegende Platte und schließt an eine Stirnwand
48 des Mantels 21 über einen Mantelsektor 49 an, der radial nach innen gegenüber dem
Mantel 21 versetzt ist und sich über den gleichen Winkel wie die Handhabe 44 erstreckt.
Die ringscheibenförmige Stirnwand 48 schließt über den gesamten Umfang unmittelbar
und daher im wesentlichen staubdicht an den Außenumfang des Mantels 8 an; dies gilt
auch für den Anschluß des Mantels 8 an den Mantel 22.
[0020] Vom Innenumfang steht der Mantelsektor 49 ab, der ebenfalls den Außenumfang des Mantels
8 über seine gesamte Länge eng umgibt und daher die Glieder 36, 35 vollständig nach
außen abdeckt. Entsprechend sind auch die Glieder 37, 38 durch den Mantel 21 staubdicht
nach außen abgedeckt. Die Glieder 35, 36 liegen in der Mitte der Länge des Mantels
8 so, daß die Handhabe 44 axial unmittelbar benachbart zu einem radial über den Mantel
8 vorstehenden Stutzen 51 liegt, dessen Ende die Öffnung 4 aufweist und der in Fig.
2 strichpunktiert in zwei Drehlagen angedeutet ist. Gemäß Fig. 2 liegen die Glieder
35, 37 um die Achse 10 über einen Bogenwinkel voneinander entfernt, der um 30° kleiner
oder größer als 90° ist. Der Axialabstand zwischen den Sperrflächen 39, 40 ist größer
als der Hub 14. Der Mantel 8 berührt nur die Wände 22, 49, nicht jedoch die Wände
21, 23, 24. Die Handhabe 44 ist mit dem Mantelsektor 49 durch inhärente Verformbarkeit
schwenkbar mit der Wand 48 in einer Gelenkachse verbunden, die tangential zur Achse
10 liegt, wobei sich auch der Sektor 49 in sich rückfedernd verformen kann. Der Nocken
36 liegt näher bei der Handhabe 44 als bei dem Gelenk. Wird die zur Handhabe 5 parallele
Handhabe 44 in Richtung 12 gedrückt, so schwenkt sie mit dem Nocken 36 in Richtung
46.
[0021] Die Glieder und Anordnungen 35 bis 45 sind mehrfach bzw. paarweise angeordnet, nämlich
jeweils zwei gleiche Glieder gleichmäßig um die Achse 10 verteilt, bzw. in einer gemeinsamen
Axialebene einander gegenüberliegend. In der Sperrstellung gemäß Fig. 2 liegt der
Stutzen 51 in Axialansicht mit Abstand zwischen zwei Handhaben 44, nämlich in der
Axialebene der Stege 37 und daher näher bei der einen Handhabe 44. Insofern zeigt
Fig. 1 eine gegenüber der Öffnung 35 verdrehte Lage des Stutzens 50. Nunmehr sind
beide Handhaben 44 gleichzeitig zu drücken. Nur dadurch rücken beide Nocken 36 aus
und der Kopf 50 kann durch Greifen an der Handhabe 45 bis zum Anschlag in Richtung
47 gedreht werden. Dabei wird der Stutzen 51 von der näheren Handhabe 44 auf eine
Abstandslage von der weiter entfernten Handhabe 44 bewegt. Dabei sowie beim Hub gleiten
die Nocken 36 mit Druckspannung am Außenumfang des Mantels 8 und werden daher ausgerückt
gehalten. Nunmehr wird durch Druck gegen die Handhabe 5 der Hub 14 bis zum Anschlag
ausgeführt, nämlich bis die Handhabe 5 in Richtung 12 Abstand von den Handhaben 44
hat und vollständig zwischen diesen Handhaben 44 liegt. Der Finger des Benutzers greift
dann zwischen den Handhaben 44 und den Sektoren 49 parallel zum Stutzen 50 durch auf
die Handhabe 5.
[0022] Beim Hub wird die Kolbeneinheit 18 synchron verschoben und die Pumpkammer im Gehäuse
17 verengt, so daß das Medium unter Druck gelangt, das Auslaßventil öffnet und das
Medium aus der Pumpkammer durch den Stößel 19 unter Druck in den Kanal 6 strömt. Mit
Freigabe der Handhabe 5 erfolgt automatisch der Rückhub, bei welchem das Auslaßventil
geschlossen, die Pumpkammer geweitet und das Medium über eine Steigleitung 52 vom
Boden des Speichers 15 in die Pumpkammer nachgesaugt wird. Wird dann der Kopf 50 entgegen
Richtung 47 gedreht, entfernen sich die Stege 37 von den Nuten 42 bis zum Anschlag
und in dieser Stellung springen die Nocken 36 automatisch in die Öffnungen 35. Dadurch
ist die gesperrte Ruhelage wieder erreicht.
[0023] Der Stutzen 7 ragt permanent in das Gehäuse 17, welches aus einem längeren Gehäuseteil
53 und einem im Mantel 22 liegenden Deckel 54 zusammengesetzt oder einteilig mit diesem
Deckel ausgebildet ist. Der Deckel 54 liegt eng am Innenumfang des Mantels 22 an und
hat einen radial vorstehenden, ringscheibenförmigen Flansch 55, gegen welchen die
Schulter 25 gespannt ist. Der Speicher 15 hat außerhalb des Tragkörpers 20 einen erweiterten
Bauch 56 und einen engeren Hals 57, welcher vollständig im Körper 20 liegt und am
Außenumfang das Gegenglied für das Befestigungsglied 27 aufweist. Gegen die ringförmige
Endfläche des Halses 57 ist der Flansch 55 unter Zwischenlage einer Ringscheibe oder
Dichtung gespannt, die dicht am Außenumfang des Gehäuse 17 anliegen kann. Anschließend
an das Gegenglied bildet der Hals 57 eine Ringschulter 58, an welcher die Schulter
26 anliegt. An einer weiteren, in Richtung 12 versetzten Ringfläche, nämlich der Endfläche
des Mantels 21, liegt eine weitere Ringschulter 59 an, welche durch den Übergang zwischen
Bauch 56 und Hals 57 gebildet ist. Dadurch ist der Raum innerhalb des Mantels 21 gut
abgedichtet. Es ist aber auch denkbar, am Außenumfang des Halses 57 eine ringförmige
Vertiefung vorzusehen, in welche das Ende des Mantels 21 radial nach innen wie ein
Krimpring hineingekrümmt werden kann.
[0024] Gemäß den Figuren 3 und 4 ist das erste Sperrglied 35 der Nocken, der vom Außenumfang
des Mantels 8 vorsteht. Das erste Gegenglied ist eine Vertiefung am Innenumfang der
Wand 48, an welcher der Körper 20 endet. Der Nocken 35 hat nur eine Anschlagfläche,
so daß der Kopf 50 entgegen Richtung 47 aus der Sperrlage gedreht werden könnte, wenn
die Anschlagfläche für den Steg 37 weggelassen wird. Die Handhabe 44 ist am Kopf 50
vorgesehen und durch einen entsprechenden Sektor 49 des Mantels 8 gebildet. Der Sektor
49 ist auf beiden Seiten durch Schlitze 60 vom übrigen Mantel 8 getrennt, ragt in
Richtung 12 frei aus und ist zum Ausrücken des Gliedes 35 daher gegen die Achse 10
zu drücken. Die Schlitze 60 können auch Nuten sein, welche mit ihren Flanken an den
Außenumfang des Mantels 8 anschließen, jedoch nur über einen Teil der Dicke des Mantels
8 reichen. In diesem Fall führt Druck gegen die Handhaben 44 zur Verringerung der
Krümmung des Sektors 49 unter Aufweitung der Nuten 60 und Ausrücken des Nockens 35,
welcher gemäß Fig. 4 in der Mitte des Sektors 49 liegt. In Fig. 3 ist der vollständig
in den Speicher 15 ragende Gehäuseteil 53 nicht dargestellt.
[0025] Der Spender 1 ist hier zum Austrag pastöser Lotionen ausgebildet, welche aus der
Öffnung 4 als Strang oder Einzeltropfen austreten. Die Öffnung 4 kann aber auch parallel
zur Achse 10 oder in dieser liegend vom Körper 20 weggerichtet sein bzw. eine Zerstäuberdüse
bilden, welche eine Drallkammer hat. Alle Merkmale aller Ausführungsformen können
an einer einzigen Ausführungsform vorgesehen sein, weshalb alle Beschreibungsteile
sinngemäß für alle Ausführungsformen gelten. Die Merkmale und Wirkungen können genau
oder im wesentlichen bzw. nur etwa wie angegeben vorgsehen sein oder, je nach Erfordernissen,
auch stärker davon abweichen.
1. Spender für Medien mit einer Betätigung, dadurch gekennzeichnet, daß der Betätigung
Mittel (30) zur Entsperrung durch aufeinanderfolgende erste und zweite Bewegungen
(46, 47) zugeordnet sind.
2. Spender nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß eine mit den Entsperr-Mitteln
(30) freizugebende Sperre (31) die Betätigung in einer Sperrlage gegen Verlagern einer
ersten Einheit (2) relativ zu einer zweiten Einheit (3) aus einer Ruhelage in einer
Hubrichtung (12) über einen Hub (14) durch ein Sperrelement (33) sowie ein Gegenelement
(34) mit wenigstens einem Gegenglied (36, 38) sperrt und die Entsperr-Mittel (30)
eine Auslösung (32) zum Lösen der Sperre (31) durch die erste und die darauffolgende
zweite Entsperr-Bewegung des Sperrelementes (33) relativ zum Gegenelement (34) in
unterschiedlichen ersten und zweiten Richtungen (46, 47) umfassen und daß das Sperrelement
(33) im Abstand voneinander liegende erste und zweite Sperrglieder (35, 37) umfaßt,
von denen das erste Sperrglied (35) gegen die zweite Richtung (47) die zweite Entsperr-Bewegung
sperrt und von denen das zweite Sperrglied (37) gegen die Betätigungs-Richtung (12)
den Hub (14) sperrt.
3. Spender nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß das erste, den Entsperr-Mitteln
(30) zugeordnete Sperrglied (35) relativ zum zweiten Sperrglied (37) in mindestens
einer der Richtungen versetzt liegt, die eine Richtung parallel und eine Richtung
quer zum Hub (14) umfassen, daß insbesondere das zweite, den Entsperr-Mitteln (30)
zugeordnete Sperrglied (37) relativ zum ersten Sperrglied (35) in Hubrichtung (12)
versetzt ist, und daß vorzugsweise das erste Sperrglied (35) einteilig mit dem zweiten
Sperrglied (37) ausgebildet ist.
4. Spender nach Anspruch 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, daß eine erste Sperrfläche
(39) des ersten Sperrgliedes (35) quer zu einer zweiten Sperrfläche (40) des zweiten
Sperrgliedes (37) liegt und den Entsperr-Mitteln (30) zugeordnet ist, daß insbesondere
die erste Sperrfläche (39) an einer Umfangsfläche und mit Abstand zwischen den Enden
der Umfangsfläche (8) liegt, und daß vorzugsweise das Gegenelement (34) das Sperrelement
(33) in der Ruhelage an wenigstens einer zur Hubrichtung (12) etwa parallelen Seite
abdeckt.
5. Spender nach einem der Ansprüche 2 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß ein Tragkörper
(20) zur Verbindung des Spenders (1) mit einem Träger (15), wie einem Medienspeicher,
vorgesehen ist und zwei im Abstand voneinander liegende erste und zweite Tragkörperwände
(21, 22) aufweist, von denen die erste Tragkörperwand (21) in sowie entgegen Hubrichtung
(12) über die zweite Tragkörperwand (22) vorsteht und von denen mindestens eine Tragkörperwand
(21, 22) den Entsperr-Mitteln (30) zugeordnet ist, daß insbesondere die zweite, innere
Tragkörperwand (22) ein vom Medium durchströmtes und das Medium durch die erste Einheit
(2) abgebendes Ventilgehäuse (17) lagesichert, und daß vorzugsweise das Ventilgehäuse
(17) entgegen Hubrichtung (12) in die zweite Tragkörperwand (22) eingesetzt sowie
angeschlagen ist.
6. Spender nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß das Gegenelement (34) an dem
Tragkörper (20) vorgesehen und den Entsperr-Mitteln (30) zugeordnet ist, daß insbesondere
die erste Tragkörperwand (21) ein erstes Gegenglied (36) für das erste Sperrglied
(35) und die zweite Tragkörperwand (22) ein zweites Gegenglied (38) für das zweite
Sperrglied (37) bildet, und daß vorzugsweise die erste Tragkörperwand (21) entgegen
Hubrichtung (12) über die zweite Tragkörperwand (22) vorsteht, wobei beide Tragkörperwände
durch Mäntel (21, 22) gebildet sind.
7. Spender nach Anspruch 5 oder 6, dadurch gekennzeichnet, daß die erste Tragkörperwand
(21) eine ringscheibenförmige Endwand (48) aufweist und am Innenumfang das zugehörige
Gegenglied (36) bildet, daß insbesondere die zweite Tragkörperwand (22) für das zweite
Sperrglied (37) eine Ringfläche (41) des zugehörigen Gegengliedes (38) bildet, an
die auf einem Teilsektor eine Gleitschiene (42) zur Aufnahme des zweiten Sperrgliedes
(37) beim Hub (14) anschließt, und daß vorzugsweise die erste Tragkörperwand (21)
am Innenumfang ein Befestigungsglied (27) für den Träger (15) und eine Ringschulter
(59) aufweist, die in Hubrichtung (12) auf das Gegenelement (34) und das Befestigungsglied
(27) folgt.
8. Spender nach einem der Ansprüche 2 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß die erste Einheit
(2) einen Betätigungskopf (50) mit einer manuell betätigbaren Druckfläche (5) der
Betätigung, mit einem ins Freie mündenden Medienauslaß (4) und mit einem das Sperrelement
(33) bildenden sowie in Hubrichtung (12) in die zweite Einheit (3) hineinragenden
Kopfmantel (8) umfaßt, der den Entsperr-Mitteln (30) zugeordnet ist, daß insbesondere
das zweite Sperrglied (37) durch ein freies Ende des Kopfmantels (8) gebildet ist,
und daß vorzugsweise das erste Sperrglied (35) an den Außenumfang des Kopfmantels
(8) anschließt.
9. Spender nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Entsperr-Mittel
(30) mindestens eine Entsperr-Handhabe (44, 45) zur aufeinanderfolgenden Entsperrung
einer ersten Sperre und einer zweiten Sperre aufweisen, daß insbesondere die Entsperr-Handhabe
(44) sowohl zur Entsperrung der ersten Sperre (35, 36) als auch zur darauffolgenden
Entsperrung der zweiten Sperre (37, 38) ausgebildet ist, und daß vorzugsweise mindestens
eine Entsperr-Handhabe (44, 45) an der ersten Einheit (2) angeordnet ist.
10. Spender nach einem der Ansprüche 2 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß der Spender
(1) eine Mittelachse (10) hat, die im wesentlichen parallel zur geradlinigen Hubrichtung
(12) liegt, daß die erste Entsperr-Bewegung (46) quer zur Mittelachse (10) liegt sowie
die zweite Entsperr-Bewegung (47) eine Drehbewegung von weniger als 180° um die Mittelachse
(10) ist und daß das erste Sperrglied (35) relativ zum zweiten Sperrglied (37) um
die Mittelachse (10) verlagert ist, daß insbesondere vor der zugehörigen Entsperrung
die Drehbewegung (47) durch eine entrastend zu überwindende Hemmung (43) erschwert
ist, und daß vorzugsweise die erste Einheit (2) in Ruhelage im Bereich des Sperrelementes
(33) annähernd staubdicht von der zweiten Einheit (3) umgeben ist.