[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Herstellen eines Drahtes, insbesondere Sägezahndrahtes
für Sägezahndraht-Ganzstahlgarnituren, bei dem die Oberfläche eines drahtförmigen
Zwischenproduktes, wie etwa eines bereits mit Sägezähnen versehenen Drahtes, in einem
einen Elektrolyten enthaltenden Elektrolytbad mit einem Elektropoliervorgang geglättet
wird sowie eine zur Ausführung derartiger Verfahren geeignete Vorrichtung.
[0002] Sägezahndraht-Ganzstahlgarnituren werden beispielsweise bei der Verarbeitung von
Textilfasern zu Garnen, Vliesstoffen od. dgl. eingesetzt. Dabei besitzen die einzelnen
Sägezahndrähte der Sägezahndraht-Ganzstahlgarnituren üblicherweise eine Höhe von weniger
als 2 mm und im Bereich der Zahnspitzen eine Breite von 0,2 mm oder weniger. Zur Herstellung
derartig feiner Sägezahndrähte wird üblicherweise ein drahtförmiges Ausgangsmaterial
zunächst einem oder mehreren Ziehvorgängen unterzogen, wobei zwischen den einzelnen
Ziehvorgängen auch noch unterschiedliche Wärmebehandlungsverfahren durchgeführt werden
können, um dem bereits gezogenen Draht seine Verformbarkeit zumindest teilweise wieder
zurückzugeben. Im Anschluß an diese Vorbereitung wird-der Draht üblicherweise mit
einer entsprechenden Stanzvorrichtung mit Sägezähnen versehen. Dabei können die durch
den Stanzvorgang hergestellten Sägezähne vor oder nach dem Stanzvorgang auch noch
gehärtet werden. Dabei bleiben auf der Oberfläche der Sägezahndrähte nach dem Stanzvorgang
kleine Stanzbrauen zurück. Weiter können sich auf den Oberflächen der Sägezahndrähte
auch noch von den vorhergehenden Bearbeitungsschritten verursachte Verunreinigungen
befinden, wie etwa Zunder, also Oxidrückstände, oder im Rahmen der thermischen Behandlung
entstandene Schmutzrückstände.
[0003] Diese Rückstände auf den Sägezahndrähten sind bei einer späteren Benutzung der Sägezahndrähte
zur Bearbeitung von Textilfasern, insbesondere beim Einsatz von Hochleistungsmaschinen
störend, weil einzelne Fasern an den Garniturzähnen haften bleiben können und die
Garnitur deswegen eine erhöhte Neigung zum Füllen mit Fasern und Verunreinigungen,
wie z.B. Schalenteilen od. dgl. aufweist. Zur Vermeidung dieser Nachteile werden zur
Herstellung von Sägezahndraht-Ganzstahlgarnituren gedachte Sägezahndrähte üblicherweise
nach dem Stanz- oder Härtevorgang auch noch gereinigt und poliert. Dazu wird in der
Regel eine Elektrolytpolieranlage eingesetzt. Bei dem mit einer derartigen Elektrolytpolieranlage
durchgeführten Elektropolierverfahren wird von der Oberfläche des anodisch geschalteten
drahtförmigen Zwischenproduktes, wie etwa des bereits mit Sägezähnen versehenen und/oder
gehärteten Drahtes, unter Einwirkung eines üblicherweise werkstoffspezifisch ausgewählten
Elektrolyten und einer äußeren Gleichstromquelle Werkstoff abgetragen. Dieser Werkstoff
wird durch den Elektrolyt aufgelöst, wobei der Abtrag ohne mechanische Belastung des
Werkstückes, also des drahtförmigen Zwischenproduktes erfolgt und zu einer Glättung
bzw. Einebnung der Werkstückoberfläche führt. Demnach stellt das Elektropolierverfahren
im Prinzip die Umkehrung des Galvanisierungsprozesses dar. Die so erreichte Einebnung
beginnt im Gegensatz zu mechanischen Abtragungsverfahren im Mikrobereich und erfaßt
mit zunehmender Betriebsdauer auch größere Strukturen, die verrundet und an ihrer
Oberfläche geglättet werden. Die elektropolierte Oberfläche ist in der Folge charakterisiert
durch Glätte und Geschlossenheit im Mikrobereich und einer von Ausgangszustand, Elektropolierdauer
und Struktur des Werkstoffes abhängigen Restwelligkeit im Makrobereich.
[0004] Bei der Herstellung von Sägezahndrähten für Sägezahndraht-Ganzstahlgarnituren werden
zur Ausführung eines derartigen Elektropolierverfahrens drahtförmige Zwischenprodukte
in mehreren Lagen auf einen Träger gewickelt und für eine vorgegebene Zeit in ein
einen geeigneten Elektrolyten enthaltendes Elektrolytbad eingetaucht, in dem dann
das Elektropolierverfahren durchgeführt wird.
[0005] Es hat sich jedoch gezeigt, daß die mit den herkömmlichen Verfahren erhaltenen Sägezahndrähte
eine über ihre Länge variierende Oberflächenbeschaffenheit aufweisen, so daß eine
zufriedenstellende Glättung nicht in allen Bereichen der Sägezahndrahtoberflächen
erreicht wird.
[0006] Angesichts dieser Probleme im Stand der Technik liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde,
eine Weiterbildung der bekannten Verfahren anzugeben, mit der eine gleichmäßige Oberflächenbeschaffenheit
erhalten werden kann, sowie eine zur Ausführung derartiger Verfahren geeignete Vorrichtung
bereitzustellen.
[0007] In verfahrensmäßiger Hinsicht wird diese Aufgabe durch eine Weiterbildung der eingangs
erläuterten Verfahren gelöst, die im wesentlichen dadurch gekennzeichnet ist, daß
während des Elektropoliervorganges im Elektrolytbad eine Relativbewegung zwischen
dem Elektrolyt und dem Zwischenprodukt erzeugt wird.
[0008] Diese Lösung geht auf die Erkenntnis zurück, daß bei herkömmlichen Tauchverfahren,
bei denen das auf einen Körper aufgewickelte drahtförmige Zwischenprodukt in den Elektrolyten
eingetaucht wird, keine gleichmäßige Umspülung sämtlicher Sägezahndrahtabschnitte
mit dem Elektrolyten erfolgt. Das führt dazu, daß die Behandlung im besonderen an
den Zahnoberflächen ungleichmäßig erfolgt, wobei im besonderen bei einer mehrlagigen
Aufwicklung der drahtförmigen Zwischenprodukte auf dem Träger im Innern eines so erhaltenen
"Drahtringes" kein hinreichender Kontakt zwischen dem Elektrolyt und den Zahnspitzen
erfolgt, was ebenfalls zu einer ungenügenden Zahnpolierung führt. Mit der erfindungsgemäßen
Weiterbildung herkömmlicher Verfahren wird dagegen eine gleichmäßige Behandlung für
alle Bereiche des in das Elektrolytbad eingetauchten drahtförmigen Zwischenproduktes
erreicht, weil die Relativbewegung zwischen dem Elektrolyten und dem Zwischenprodukt
eine gleichmäßige Umspülung dieses Zwischenproduktes bewirkt, was wiederum zu einer
gleichmäßigen und homogenen Oberflächenbehandlung während des Elektropoliervorganges
führt.
[0009] Wie der vorstehenden Erläuterung des erfindungsgemäßen Verfahrens zu entnehmen ist,
zeichnet sich die zur Ausführung dieses Verfahrens dienende erfindungsgemäße Vorrichtung
im wesentlichen dadurch aus, daß sie eine Einrichtung zum Erzeugen einer Relativbewegung
zwischen einem in einem Elektrolytbad aufgenommenen Elektrolyten und dem in dem Elektrolytbad
enthaltenen drahtförmigen Zwischenprodukt enthält.
[0010] Verfahrenstechnisch hat es sich als besonders günstig erwiesen, wenn das Zwischenprodukt
während des Elektropoliervorganges in dem Elektrolytbad bewegt wird. Dabei kann der
Elektropoliervorgang im Rahmen eines besonders effizienten kontinuierlichen Verfahrens
durchgeführt werden, wenn das Zwischenprodukt durch das Elektrolytbad gefördert, vorzugsweise
mit einer in Förderrichtung des Zwischenproduktes hinter dem Elektrolytbad angeordneten
und an dem Zwischenprodukt angreifenden Fördereinrichtung durch das Elektrolytbad
gezogen wird. Zu diesem Zweck weist die erfindungsgemäße Vorrichtung vorzugsweise
eine Fördereinrichtung mit zwei parallel zueinander verlaufende Rollenachsen aufweisenden
Förderrollen auf, wobei das drahtförmige Zwischenprodukt zwischen diese Förderrollen
eingeklemmt wird und durch Drehung der Förderrollen durch das Elektrolytbad gezogen
wird.
[0011] Bei Ausführung des erfindungsgemäßen kontinuierlichen Elektropolierverfahrens kann
eine zum Erhalt einer zufriedenstellenden Oberflächenbehandlung hinreichend lange
Behandlungsdauer unter gleichzeitiger Sicherstellung einer hohen Arbeitsgeschwindigkeit,
mit einem verhältnismäßig kleinen Elektrolytbad erreicht werden, wenn das Zwischenprodukt
innerhalb des Elektrolytbades mit einer geeigneten Umlenkeinrichtung umgelenkt wird,
um so die in dem Elektrolytbad zurückgelegte Wegstrecke zu vergrößern. Dadurch wird
auch bei einer verhältnismäßig großen Fördergeschwindigkeit eine hinreichend lange
Verweilzeit innerhalb des Elektrolytbads erreicht, ohne daß das Elektrolytbad zu diesem
Zweck unmäßig vergrößert werden muß.
[0012] Als besonders zweckmäßig hat es sich erwiesen, wenn das Zwischenprodukt eine innerhalb
des Elektrolytbades angeordnete und mindestens eine Umlenkrolle aufweisende Umlenkeinrichtung
im wesentlichen wendelförmig umläuft. Dabei kann die Verweilzeit des drahtförmigen
Zwischenproduktes in dem Elektrolytbad in Abhängigkeit von den Materialeigenschaften
des Zwischenproduktes, wie etwa der Oberflächenbeschaffenheit nach Verlassen des Elektrolytbades,
eingestellt werden, wenn die Fördergeschwindigkeit in Abhängigkeit von diesen Materialeigenschaften
gesteuert wird.
[0013] Darüber hinaus kann die Wirksamkeit des erfindungsgemäßen Elektropolierverfahrens
auch noch dadurch gefördert werden, daß die Gleichstromstärke der anodisch an das
in dem Elektrolytbad aufgenommene Zwischenprodukt gekoppelten Gleichstromquelle in
Abhängigkeit von den Materialeigenschaften des Zwischenproduktes, wie etwa der Oberflächenbeschaffenheit
nach Verlassen des Elektrolytbades, gesteuert wird.
[0014] Verfahrensmäßig hat es sich als besonders sinnvoll erwiesen, wenn das Zwischenprodukt
mit der Fördereinrichtung von einer Abwickelhaspel abgezogen und nach Durchlaufen
des Elektrolytbades einer Aufwickelhaspel vorgelegt und darauf aufgewickelt wird.
Zur Erhöhung der Wirksamkeit des erfindungsgemäßen Elektropolierverfahrens hat es
sich ferner als zweckmäßig erwiesen, wenn das Zwischenprodukt vor Durchführung des
Elektropoliervorganges zunächst mechanisch gereinigt wird, wozu es vorzugsweise eine
stationäre Reinigungsvorrichtung durchläuft. Diese mechanische Vorreinigung kann mit
Hilfe von Bürsten und/oder Schlämmscheiben durchgeführt werden und führt zur Beseitigung
grober Unebenheiten, wie Kerben, Kratzer und Riefen oder starker Grate, die mit einem
Elektropolierverfahren, welches eine Fein- bzw. Feinstbearbeitung darstellt, nur mit
großen Schwierigkeiten beseitigt werden können.
[0015] Das erfindungsgemäße Elektropolierverfahren wird üblicherweise unter Verwendung von
Schwefelsäure und Phosphorsäure (35-45 %) durchgeführt, wobei möglichst auf Chromsäure
verzichtet wird. Weiterhin kann das Elektrolytbad verschiedene Additive bzw. Glanzmittel
enthalten. Zur Sicherstellung einer störungsfreien weiteren Bearbeitung des drahtförmigen
Zwischenproduktes nach Durchlaufen des Elektrolytbades ist es wichtig, daß Rückstände
des Elektrolyten vollständig von dem drahtförmigen Zwischenprodukt entfernt werden.
Dazu wird das Zwischenprodukt nach Durchführung des Elektropolierverfahrens zweckmäßigerweise
entsprechend gereinigt, wozu es vorzugsweise eine weitere stationäre Reinigungsvorrichtung
durchläuft. Diese weitere stationäre Reinigungsvorrichtung kann eine Mehrzahl von
in Förderrichtung des Zwischenproduktes hintereinander angeordneten Reinigungsstationen,
wie etwa Wasserbäder, aufweisen, um so eine vollständige Reinigung des Zwischenproduktes
zu erreichen und eine Verschleppung von Elektrolytrückständen in andere Bearbeitungsstufen
auszuschließen.
[0016] Weiterhin kann daran gedacht werden, daß das Zwischenprodukt nach Durchführung des
Elektropoliervorganges und vorzugsweise nach Durchlaufen der weiteren Reinigungsvorrichtung
mit einer entsprechenden Konservierungseinrichtung mit einem Rostschutzmittel konserviert
wird, wozu das Zwischenprodukt die Konservierungseinrichtung zweckmäßigerweise ebenfalls
durchläuft, um so ein kontinuierlich arbeitendes Verfahren zu erhalten.
[0017] Wie der vorstehenden Erläuterung der Erfindung zu entnehmen ist, ist es besonders
zweckmäßig, wenn der Sägezahndraht bei Durchführung dieses Verfahrens kontinuierlich
von einer Abwickelhaspel abgezogen wird, dann zunächst eine zur Durchführung einer
mechanischen Reinigung ausgelegte Reinigungseinrichtung durchläuft, anschließend das
Elektrolytbad durchläuft, wobei es in dem Elektrolytbad im wesentlichen wendelförmig
umläuft, um so eine große Verweilzeit zu erreichen, nach Verlassen des Elektrolytbades
eine weitere Reinigungseinrichtung zum Entfernen von Elektrolytresten durchläuft,
dann eine Konservierungseinrichtung durchläuft, um anschließend einer Aufwickelhaspel
vorgelegt und darauf aufgewickelt zu werden, wobei die dazu erforderliche Fördereinrichtung
zweckmäßigerweise zwischen der Konservierungseinrichtung und der Aufwickelhaspel angeordnet
ist und zwei Förderrollen aufweist, zwischen denen das Zwischenprodukt eingeklemmt
ist.
[0018] Nachstehend wird die·Erfindung unter Bezugnahme auf die Zeichnung, auf die hinsichtlich
aller erfindungswesentlichen und in der Beschreibung nicht näher herausgestellten
Einzelheiten ausdrücklich verwiesen wird, erläutert. Die einzige Figur der Zeichnung
zeigt eine schematische Darstellung einer zur Ausführung des erfindungsgemäßen Verfahrens
dienenden erfindungsgemäßen Vorrichtung.
[0019] Die in der Zeichnung dargestellte Vorrichtung besteht im wesentlichen aus einer Abwickelhaspel
10, auf der ein drahtförmiges Zwischenprodukt in Form eines bereits mit Sägezähnen
versehenen Drahtes aufgewickelt ist, einer zur Durchführung einer mechanischen Reinigung
dieses Zwischenproduktes ausgelegten Reinigungseinrichtung 20, einem Elektrolytbad
30, einer zum Spülen des das Elektrolytbad verlassenden Zwischenproduktes ausgelegten
weiteren Reinigungseinrichtung 40, einer Konservierungseinrichtung 50, einer Fördereinrichtung
60 und einer Aufwickelhaspel 70.
[0020] Die Fördereinrichtung 60 umfaßt zwei parallel zueinander verlaufende Rollenachsen
aufweisende Förderrollen 62 und 64, zwischen denen das Zwischenprodukt eingeklemmt
ist. Durch Drehen der Förderrollen 62 und 64 in den in der Zeichnung durch die Pfeile
P angedeuteten Richtungen wird der Sägezahndraht 5 in der durch den Pfeil P' angedeuteten
Richtung von der Abwickelhasel 10 abgezogen. Nach Verlassen der Abwickelhaspel 10
wird der Sägezahndraht 5 zunächst mit einer Umlenkrolle 12 auf eine im wesentlichen
horizontal verlaufende Bahn umgelenkt und dann in die Reinigungseinrichtung 20 eingeleitet.
In dieser Reinigungseinrichtung 20 wird der Sägezahndraht mit-zwei Reinigungsrollen
22 und 24 mechanisch gereinigt, wobei anstelle der Reinigungsrollen auch Bürsten und/oder
Schlämmscheiben eingesetzt werden können. Nach Verlassen der Reinigungseinrichtung
20 wird der Sägezahndraht 5 im Verlauf der durch die Fördereinrichtung 60 bewirkten
Förderung in das in Förderrichtung hinter der Reinigungseinrichtung 20 angeordnete
Elektrolytbad 30 eingeführt.
[0021] Innerhalb des Elektrolytbades 30 umläuft der Sägezahndraht 5 im wesentlichen wendelförmig
zwei parallel zueinander verlaufende Rollenachsen aufweisende und innerhalb des Elektrolytbades
30 angeordnete Umlenkrollen 33 und 34.
[0022] Im Verlauf der durch die Fördereinrichtung 60 bewirkten Förderbewegung verläßt der
Sägezahndraht 5 das Elektrolytbad auf einer horizontalen Bahn und wird in die in Förderrichtung
hinter dem Elektrolytbad 30 angeordnete weitere Reinigungseinrichtung 40 eingeführt.
Diese weitere Reinigungseinrichtung 40 besteht aus 4 in Förderrichtung hintereinander
angeordneten Wasserbädern, in denen der Sägezahndraht zur Entfernung von Elektrolytresten
gespült wird, wobei die Kontamination der einzelnen Wasserbäder in Förderrichtung
abnimmt, so daß mit der weiteren Reinigungseinrichtung 40 eine besonders wirksame
Kaskadenreinigung bewirkt wird.
[0023] Nach Verlassen der weiteren Reinigungseinrichtung 40 gelangt der Sägezahndraht 5
im Verlauf der durch die Fördereinrichtung 60 bewirkten Förderbewegung in die Konservierungseinrichtung
50, wo er mit einem Rostschutzmittel konserviert wird. Im Anschluß an diese Konservierungseinrichtung
50 durchläuft der Sägezahndraht die Fördereinrichtung 60 und wird dann auf der Aufwickelhaspel
70 aufgewickelt.
[0024] Innerhalb des Elektrolytbades 30 ist der Sägezahndraht 5 anodisch an eine von außen
steuerbare Gleichstromquelle (nicht dargestellt) gekoppelt, wobei die Gleichstromstärke
im Elektrolytbad in Abhängigkeit von den Oberflächeneigenschaften des Sägezahndrahtes
gesteuert wird, um so eine optimale Behandlung des Sägezahndrahtes innerhalb des Elektrolytbades
zu gewährleisten. Die Arbeitstemperatur des Bades beträgt bei dem Elektropoliervorgang
etwa 70 °C bis 580 °C. Als Elektrolyt wird eine chromsäurefreie wäßrige Lösung von
Schwefelsäure und Phosphorsäure (35-45 %) angesetzt, die weitere Additive, insbesondere
Glanzmittel enthalten kann. Das Volumen des Bades beträgt 600 l. Die Kontrolle des
Elektrolytbades erfolgt mit einer Dichtebestimmung, wobei die zweckmäßigerweise mit
einer Dichtespindel überwachte Dichte vorzugsweise etwa 1,78 kg/l beträgt, wobei ein
Eisengehalt von 3 g/l bereits berücksichtigt ist. Zur Steuerung der Eigenschaften
des Elektrolytbades kann das Bad mit Elektrolyt ergänzt oder mit Hilfe von Wasser
verdünnt werden. Bei einem herkömmlichen Produktionsvorgang werden dem Elektrolyten
10 bis 20 1 Wasser pro Woche zugegeben, wobei einmal pro Woche ein Teilaustausch des
Bades von 30 bis 40 l erfolgt.
[0025] Die Erfindung ist nicht auf die anhand der Zeichnung erläuterte Ausführungsform beschränkt.
Vielmehr kann das Elektrolytbad auch eine andersartige Umlenkeinrichtung aufweisen.
Ferner kann die weitere Reinigungseinrichtung auch mehr oder weniger als 4 Reinigungsbäder
umfassen. Auch ist daran gedacht, den Sägezahndraht längs einer anders verlaufenden
Bahn durch die erfindungsgemäße Vorrichtung zu fördern.
1. Verfahren zum Herstellen eines Drahtes, insbesondere Sägezahndrahtes für Sägezahn-Ganzstahlgarnituren,
bei denen die Oberfläche eines drahtförmigen Zwischenproduktes wie etwa eines bereits
mit Sägezähnen versehenen Drahtes, in einem einen Elektrolyten enthaltenden Elektrolytbad
mit einem Elektropoliervorgang geglättet wird, dadurch gekennzeichnet, daß während
des Elektropoliervorganges eine Relativbewegung zwischen dem Elektrolyten und dem
Zwischenprodukt erzeugt wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Zwischenprodukt während
des Elektropoliervorganges in dem Elektrolytbad bewegt wird.
3. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß das Zwischenprodukt durch das
Elektrolytbad gefördert, vorzugsweise mit einer in Förderrichtung des Zwischenproduktes
hinter dem Elektrolytbad angeordneten und an dem Zwischenprodukt angreifenden Fördereinrichtung
durch das Elektrolytbad gezogen wird.
4. Verfahren nach Anspruch 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, daß das Zwischenprodukt
innerhalb des Elektrolytbades umgelenkt wird.
5. Verfahren nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß das Zwischenprodukt eine innerhalb
des Elektrolytbades angeordnete und vorzugsweise mindestens eine Umlenkrolle aufweisende
Umlenkeinrichtung im wesentlichen wendelförmig umläuft.
6. Verfahren nach einem der Ansprüche 3 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Fördergeschwindigkeit
des Zwischenproduktes und damit die Verweilzeit des Zwischenproduktes vorzugsweise
in Abhängigkeit von den Materialeigenschaften des Zwischenproduktes, wie der Oberflächenbeschaffenheit
nach Verlassen des Elektrolytbades, gesteuert wird.
7. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß das
Zwischenprodukt in dem Elektrolytbad anodisch an eine Gleichstromquelle gekoppelt
wird und die Gleichstromstärke, vorzugsweise in Abhängigkeit von den Materialeigenschaften
des Zwischenproduktes, gesteuert wird.
8. Verfahren nach einem der Ansprüche 3 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß das Zwischenprodukt
mit der Fördereinrichtung von einer Abwickelhaspel abgezogen und nach Durchlaufen
des Elektrolytbades einer Aufwickelhaspel vorgelegt wird.
9. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß das
Zwischenprodukt vor Durchführung des Elektropoliervorganges mechanisch gereinigt wird,
vorzugsweise eine stationäre Reinigungsvorrichtung durchläuft.
10. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß das
Zwischenprodukt nach Durchführung des Elektropoliervorganges gereinigt wird, vorzugsweise
eine weitere stationäre Reinigungsvorrichtung durchläuft.
11. Verfahren nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, daß die weitere Reinigungsvorrichtung
eine Mehrzahl von in Förderrichtung des Zwischenproduktes hintereinander angeordneten
Reinigungsstationen, wie etwa Wasserbädern, aufweist.
12. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß das
Zwischenprodukt nach Durchführung des Elektropoliervorganges mit einem Rostschutzmittel
konserviert wird, vorzugsweise eine Konservierungseinrichtung durchläuft.
13. Vorrichtung zur Durchführung eines Verfahrens nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
mit einem zum elektrolytischen Glätten eines drahtförmigen Zwischenproduktes dienenden,
einen Elektrolyten enthaltenden Elektrolytbad, gekennzeichnet durch eine Einrichtung
zum Erzeugen einer Relativbewegung zwischen dem Elektrolyten und dem in dem Elektrolytbad
enthaltenen Zwischenprodukt.
14. Vorrichtung nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, daß die Relativbewegungserzeugungseinrichtung
eine zum Fördern des Zwischenproduktes durch das Elektrolytbad ausgelegte Fördereinrichtung
(60) aufweist.
15. Vorrichtung nach Anspruch 14, dadurch gekennzeichnet, daß die Fördereinrichtung (60)
in Förderrichtung hinter dem Elektrolytbad (30) angeordnet ist, und das Zwischenprodukt
(5) durch das Elektrolytbad (30) zieht.
16. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 13 bis 15, gekennzeichnet durch eine in dem Elektrolytbad
(30) angeordnete, vorzugsweise mindestens eine von dem Zwischenprodukt (5) im wesentlichen
wendelförmig umlaufene Umlenkrolle (32, 34) aufweisende, Umlenkeinrichtung.
17. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 13 bis 16, gekennzeichnet durch eine Reinigungsvorrichtung
(20) zum Reinigen des Zwischenproduktes (5) vor Durchführung der elektrolytischen
Glättung.
18. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 13 bis 17, gekennzeichnet durch eine weitere
Reinigungsvorrichtung (40) zum Reinigen des Zwischenproduktes (5) nach Durchführung
der elektrolytischen Glättung.
19. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 13 bis 18, gekennzeichnet durch eine Einrichtung
zum Konservieren des elektrolytisch geglätteten Zwischenproduktes mit einem Rostschutzmittel.