[0001] Die Erfindung betrifft ein einstellbares Gelenkband für Türen oder Fenster, mit einem
am Flügel zu befestigenden Flügelbandteil, an dem ein nach unten ragender Bandzapfen
angeordnet ist, und einem am Rahmen zu befestigenden Rahmenbandteil, das ein axial
offenes, zylindrisches Zapfenlager zur Aufnahme des unteren Abschnittes des Bandzapfens
sowie einen darunterliegenden, im wesentlichen mit dem Zapfenlager fluchtenden Gewindeabschnitt
aufweist, in den ein Gewindestopfen zur Höhenverstellung des Flügelbandteils eingeschraubt
ist, wobei sich das untere Ende des Bandzapfens auf dem Gewindestopfen über gegeneinander
anliegende, gewölbte Stützflächen abstützt und wobei der Bandzapfen in einer in dem
Zapfenlager aufgenommenen Lagerhülse geführt ist.
[0002] Derartige Gelenkbänder sind beispielsweise bekannt aus der Patentanmeldung der Anmelderin
mit der Veröffentlichungsnummer DE 198 10 081 A1. Bei dem hier beschriebenen Gelenkband
ist in das zylindrische Zapfenlager des Rahmenbandteils eine dünnwandige metallische
Lagerhülse vorzugsweise aus gesintertem Metall mit selbstschmierenden Eigenschaften
eingefügt. Das untere Zapfenende ist mit einer konkav gewölbten Stirnfläche versehen,
die im wesentlichen die Form einer Kegelmantelfläche hat. In dem Gewindestopfen ist
eine gehärtete Metallkugel eingepreßt. Die freie Oberfläche der Metallkugel des Gewindestopfens
einerseits sowie die konkave Kegelfläche im Stirnbereich des Bandzapfens andererseits
bilden die beiden entlang eines ringförmigen Kontaktbereiches gegeneinander anliegenden
Stützflächen. Der Vorteil eines derartigen Gelenkbandes liegt darin, daß die sich
über einen ringförmigen Kontaktbereich gegeneinander abstützenden Stützflächen eine
zentrierende Kraft auf das untere Bandzapfen-Ende ausüben. Die Schwerkraft drückt
den Bandzapfen in seine unterste Position, in der durch die kegelförmige Ausbildung
seiner Stützfläche der Bandzapfen zentriert zur kugelförmigen Stützfläche des Gewindestopfens
gehalten ist. Der Bandzapfen kann sich somit nur noch an seinem oberen Ende im Rahmen
des Spiels der Lagerhülse frei bewegen. Die aufgrund des Spiels des Bandzapfens in
dem Zapfenlager entstehende Schrägstellung ist gegenüber einem Bandzapfen mit freiem
Zapfenende halbiert. Zudem ergibt sich durch die Abstützung des unteren Zapfenendes
auf dem Gewindestopfen ein weiterer Vorteil im Vergleich zu Gelenkbändern, deren axiale
Stützkraft über sich radial erstreckende Fläche im Kontaktbereich der beiden Bandteile
übertragen werden. In diesem Kontaktbereich entsteht ein Abrieb, der nach kurzer Zeit
zu einer Verschmutzung des Gelenkbandes führt. Bei einer Abstützung über das untere
Zapfenende entsteht der Abrieb am Boden des Zapfenlagers, so daß er keine von außen
sichtbaren Verschmutzungen erzeugen kann.
[0003] Die Lagerhülse im Zapfenlager ermöglicht eine reibungsarme Zapfenführung und eine
Reduzierung des Spiels des Zapfenlagers.
[0004] Das bekannte Türband ist recht aufwendig in der Herstellung. Die Lagerkugel muß in
einem gesonderten Fertigungsschritt in den Gewindestopfen eingefügt werden. Auch ist
aufgrund der Vielzahl der Teile die Montage recht aufwendig und nur bei relativ großen
Zapfendurchmessern problemlos möglich.
[0005] Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, ein Gelenkband der oben beschriebenen
Art derart weiterzubilden, daß bei Beibehaltung einer geringen Zapfenschrägstellung
geringe Herstellungskosten und eine vereinfachte Bandmontage ermöglicht wird.
[0006] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß die Lagerhülse in axialer
Richtung durch eine untere Abschlußwandung verschlossen ist, deren dem Bandzapfen
zugewandte Seite eine zur Wölbung des unteren Zapfenendes komplementär gewölbte Stützfläche
bildet.
[0007] Mit anderen Worten wird die Lagerhülse am unteren Ende mit einer Abschlußwandung
verschlossen, welche zumindest an der dem Inneren der Lagerhülse zugewandte Seite
eine gewölbte Flächen aufweist, die mit der Stützfläche an dem unteren Zapfenende
zusammenwirkt. Durch die Integration der Stützfläche in die Lagerhülse muß kein separates
Bauteil (Kugel) in den Gewindestopfen eingepreßt werden. Die Lagerhülse ist in der
Regel in das Zapfenlager eingepreßt, so daß sie radial fixiert ist. Außerdem ist sie
meist in dem Zapfenlager drehfest gehalten, so daß keine Drehung des Bandzapfens über
die Lagerhülse auf den darunter liegenden Gewindestopfen übertragen werden kann. Auf
diese Weise wird die Gefahr beseitigt, daß durch die Drehung des Bandzapfens der Gewindestopfen
in dem Gewindeabschnitt des Rahmenbandteils verschraubt wird.
[0008] Die Wölbungen können sowohl an dem Zapfenende als auch an der Abschlußwandung beliebig
sein. Es ist lediglich entscheidend, daß die Wölbungen zueinander komplementär sind,
so daß sich die Stützflächen ineinander einfügen und das Zapfenende gegenüber der
Lagerhülse fixieren. Dabei sollten die Stützflächen vorzugsweise so ausgebildet sein,
daß ein ringförmiger Kontaktbereich entsteht. Dies ist beispielsweise der Fall, wenn
das untere Zapfenende eine kegelmantelförmige Stützfläche aufweist, die sich kappenartig
über eine kugelförmige obere Stützfläche der Lagerhülse legt.
[0009] Insbesondere wenn die Abschlußwandung aus elastisch verformbarem Material, insbesondere
aus Kunststoff besteht, kann sich deren Stützfläche spielfrei in die komplementäre
Stützflächen des unteren Zapfenendes einfügen. Die Abschlußwandung kann eine konvexe
Stützflächen, beispielsweise in Form einer Kugelkappe ausgebildete Stützfläche aufweisen.
Das untere Zapfenende, welches aus Metall besteht, ist dann mit einer kugelförmigen
Ausnehmung zu versehen. Diese kann entweder im Spritzgußverfahren oder im Gesenkschmiedeverfahren
in dieses metallische Bauteil eingebracht werden.
[0010] Auch die dem Gewindestopfen zugewandte Seite der Abschlußwandung kann eine zur Wölbung
einer Stützfläche des Gewindestopfens komplementär gewölbte Stützfläche aufweisen.
Diese kann unabhängig von der Wölbung der oberen Stützfläche konkav oder konvex ausgebildet
sein und die Lagerhülse gegenüber dem Gewindestopfen zentrieren. Bevorzugt wird auch
diese zweite Stützfläche kugelkappenförmig ausgebildet und wirkt mit einer konkaven
Stützfläche des Gewindestopfens zusammen. Dieses zweite Stützflächenpaar hat aber
nur eine untergeordnete Bedeutung, da die Abschlußwandung aufgrund des spielfreien
Sitzes der Lagerhülse in dem Zapfenlager bereits zentrisch gehalten ist.
[0011] Durch die Integration der Stützflächen in die Lagerhülse reduziert sich die Anzahl
der Bauteile des Gelenkbandes. Es muß nicht mehr eine Kugel am unteren Zapfenende
bzw. an dem Gewindestopfen befestigt werden. Insbesondere bei Verwendung einer Kunststoffhülse
können die kugelkappenförmigen Stützflächen bei der Fertigung der Hülse im Spritzgießverfahren
ausgebildet werden. Auch beim Herstellen des Gewindestopfens und des stiftförmigen
Bandzapfens erfordert die Herstellung der Ausnehmungen zur Bildung der konkaven Stützflächen
keine aufwendigen Bearbeitungsschritte. Das erfindungsgemäße Gelenkband ist somit
leicht zu montieren und kostengünstig herzustellen.
[0012] Auch bei Verwendung einer metallischen Lagerhülse kann das Einbringen eines Kugelkörpers
in die untere Abschlußwandung realisiert werden. Ein Kugelkörper aus gehärtetem Metall
kann entweder beim Herstellen der metallischen Lagerhülse in einem Sinterverfahren
eingelegt werden. Alternativ kann eine Ausnehmung in der Abschlußwandung vorgesehen
sein, so daß eine ringförmige Öffnung entsteht, welche auf einen Kugelkörper mit einer
entlang dem Äquator verlaufenden Aufnahmenut aufgeschoben werden kann.
[0013] Vorzugsweise weist das Zapfenlager eine sich axial erstreckende Nut auf, in die ein
radialer Vorsprung der Lagerhülse eingreift. Diese radiale Vorsprung schützt die Lagerhülse
gegen Verdrehen in dem Zapfenlager. Dadurch wird die Übertragung einer Drehbewegung
von dem unteren Zapfenende auf den Gewindestopfen vermieden, da zwischen dem unteren
Zapfenende und dem Gewindestopfen die in Drehrichtung fixierte Abschlußwandung der
Lagerhülse liegt.
[0014] Wie bereits erwähnt, kann die Lagerhülse aus Kunststoff bestehen. Die gewölbten Stützflächen
können beim Spritzgießen dieser Hülse ausgebildet werden. Alternativ kann auch hier
ein Stützkörper - vorzugsweise aus härterem Material - mit dem Kunststoff der Lagerhülse
umspritzt werden.
[0015] Die beigefügten Zeichnungen zeigen eine Ausführungsform des erfindungsgemäßen Gelenkbands.
Dabei zeigt
- Fig. 1
- eine schaubildliche Darstellung der Bandteile des Gelenkbandes,
- Fig. 2
- eine in der Ebene der Längsachse des Bandzapfens geschnittene Rückansicht des Gelenkbandes,
- Fig. 3
- eine vergrößerte Darstellung des Zapfenendes und des Gewindestopfens in geschnittener
Darstellung,
- Fig. 4
- eine geschnittene Darstellung der Lagerhülse und
- Fig. 5
- eine Unteransicht der Lagerhülse aus Fig. 4.
[0016] Das insbesondere in den Fig. 1 und 2 zu erkennende Gelenkband besteht aus einem Rahmenbandteil
1 und einem Flügelbandteil 2, welche über einen Bandzapfen 3 gelenkig miteinander
verbunden sind. Der Bandzapfen 3 ist in einer Zapfenaufnahme 4 des Flügelbandteils
2 drehfest gehalten. Seine untere Hälfte ragt in eine Lagerhülse 5 hinein, welche
in dem Zapfenlager 6 des Rahmenbandteils 1 eingefügt ist.
[0017] Wie insbesondere in den Fig. 4 und 5 zu erkennen, ist das untere Ende der Lagerhülse
5 durch eine Abschlußwandung 7 verschlossen, welche auf beiden Seiten je einen halbkugelförmigen
Stützkörper aufweist, der jeweils eine Stützfläche 8,9 bildet. Auf der oberen Stützfläche
8 stützt sich eine kugelkalottenförmige, konkave Stützfläche 10 des Bandzapfens 3
ab. Die untere Stützfläche 9 der Lagerhülse 5 stützt sich in einer konkaven Stützfläche
11 eines Gewindestopfens 12 ab, welche durch eine zentrale, kugelpfannenartige Vertiefung
des Gewindestopfens 12 gebildet wird. Durch die miteinander zusammenwirkenden Stützflächen
8,9 ist das untere Zapfenende radial gegenüber der Lagerhülse 5 und gegenüber dem
Gewindestopfen fixiert. Ein Verschwenken des Bandzapfens 3 innerhalb der Lagerhülse
5 ist nur im oberen Hülsenbereich möglich, da das untere Zapfenende festgehalten ist.
Hierdurch wird der Winkel der maximalen Schrägstellung des Bandzapfens 3 reduziert.
[0018] Wie in Fig. 5 zu erkennen, weist die Lagerhülse 5 einen radialen Vorsprung 13 auf,
der sich entlang der Längsrichtung der Hülse erstreckt und in eine entsprechend geformte
Nut des Zapfenlagers 6 des Rahmenbandteils 1 hineinragt. Auf diese Weise wird die
Lagerhülse 5 gegen Verdrehen in dem Zapfenlager gesichert.
[0019] Insbesondere in den Fig. 4 und 5 sind an zwei einander diametral gegenüberliegenden
Positionen im Bereich des Randes der Abschlußwandung 7, d.h. außerhalb der Stützflächen
8,9 der Abschlußwandung 7, Durchbrüche 14 zu erkennen, die ein Abströmen von innerhalb
der Lagerhülse befindlicher Luft oder Flüssigkeit ermöglichen. Ohne diese Durchbrüche
14 würde beim Einstecken des Bandzapfens 3 in die Lagerhülse 3 Luft oder Regenwasser
in dem Raum zwischen dem Bandzapfen 3 und der Lagerhülse 5 verbleiben, wodurch zum
einen ein vollständiges Einstecken des Bandzapfens 3 in die Lagerhülse 5 erschwert
würde und zum anderen durch Wassereinschlüsse eine Korrosionsgefahr bestünde.
Bezugszeichenliste:
[0020]
- 1
- Rahmenbandteil
- 2
- Flügelbandteil
- 3
- Bandzapfen
- 4
- Zapfenaufnahme
- 5
- Lagerhülse
- 6
- Zapfenlager
- 7
- Abschlußwandung
- 8
- Stützfläche
- 9
- Stützfläche
- 10
- konkave Stützfläche des Bandzapfens
- 11
- konkave Stützfläche des Gewindestopfens
- 12
- Gewindestopfen
- 13
- radialer Vorsprung
- 14
- Durchbruch
1. Einstellbares Gelenkband für Türen oder Fenster, mit einem am Flügel zu befestigenden
Flügelbandteil (2), an dem ein nach unten ragender Bandzapfen (3) angeordnet ist,
und einem am Rahmen zu befestigenden Rahmenbandteil (1), das ein axial offenes, zylindrisches
Zapfenlager (6) zur Aufnahme des unteren Abschnittes des Bandzapfens (3) sowie einen
darunterliegenden, im wesentlichen mit dem Zapfenlager (6) fluchtenden Gewindeabschnitt
aufweist, in den ein Gewindestopfen (12) zur Höhenverstellung des Flügelbandteils
(2) eingeschraubt ist, wobei sich das untere Ende des Bandzapfens (3) auf dem Gewindestopfen
(12) über gegeneinander anliegende, gewölbte Stützflächen abstützt und wobei der Bandzapfen
(3) in einer in dem Zapfenlager (6) aufgenommenen Lagerhülse (5) geführt ist, dadurch gekennzeichnet, daß die Lagerhülse (5) in axialer Richtung durch eine untere Abschlußwandung (7)
verschlossen ist, deren dem Bandzapfen (3) zugewandte Seite eine zur Wölbung des unteren
Zapfenendes komplementär gewölbte Stützfläche (8) bildet.
2. Gelenkband nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die dem Gewindestopfen (12) zugewandte Seite der Abschlußwandung (7) eine zur
Wölbung einer Stützfläche (11) des Gewindestopfens (12) komplementär gewölbte Stützfläche
(9) bildet.
3. Gelenkband nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß beide Stützflächen (8,9) der Abschlußwandung (7) kugelkappenförmig gewölbt sind
und die Stützflächen (10 und 11) an dem unteren Zapfenende und dem Gewindestopfen
(12) jeweils konkav gewölbt sind.
4. Gelenkband nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß das Zapfenlager (6) eine sich axial erstreckende Nut aufweist, in die ein radialer
Vorsprung (13) an der Lagerhülse (5) eingreift.
5. Gelenkband nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Lagerhülse (5) aus Kunststoff besteht.
6. Gelenkband nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß in die Abschlußwand der Lagerhülse eine Metallkugel eingefügt ist.
7. Gelenkband nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Metallkugel mit dem Kunststoffmaterial der Lagerhülse umgossen ist.
8. Gelenkband nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Lagerhülse aus Metall mit selbstschmierenden Eigenschaften besteht.
9. Gelenkband nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß in der Abschlußwand eine Kugel aus gehärtetem Metall eingefügt ist.
10. Gelenkband nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Lagerhülse (5) mit der Abschlußwandung (7) einstückig im Spritzgießverfahren
hergestellt ist.
11. Gelenkband nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Abschlußwandung (7) der Lagerhülse (5) mindestens einen Durchbruch (14)
aufweist.