Stand der Technik
[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Vorrichtung zur Laufruheregelung einer
Brennkraftmaschine gemäß den Oberbegriffen der unabhängigen Ansprüche.
[0002] Ein Verfahren und eine Vorrichtung zur Laufruheregelung einer Brennkraftmaschine
sind aus der DE 33 36 028 bekannt. Dort wird ausgehend von einem Drehzahlsignal ein
Soll- und ein Istwert für jeden Zylinder gebildet. Den einzelnen Zylindern ist jeweils
ein Regler zugeordnet, der ausgehend von dem Vergleich zwischen einem zylinderindividuellen
Istwert und einem gemeinsamen Sollwert eine Stellgröße zur Ansteuerung eines mengenbestimmenden
Stellgliedes vorgibt. Dadurch wird eine Gleichstellung, der von den einzelnen Zylindern
bereitgestellten Drehmomente, erreicht. Die den einzelnen Zylindern zugeordneten Regler
weisen wenigstens integrales Verhalten auf. Beim Motorstart werden die Integralanteile
vorzugsweise mit einem festen Wert insbesondere mit dem Wert 0 initialisiert. Ausgehend
von diesem Startwert werden dann im Betrieb die Integratorwerte bestimmt. Dies führt
dazu, dass beim Start der Brennkraftmaschine die Laufruheregelung erst nach einer
kurzen Verzögerungszeit ihre volle Wirksamkeit erlangt. Dies führt beim Neustart der
Brennkraftmaschine zu Mengenfehlern bei den einzelnen Zylindern. Diese Mengenfehler
können erhöhte Abgasemissionen bzw. Komforteinbußen zur Folge haben.
[0003] Dadurch dass beim Einschalten des Reglers der integrale Anteil mit einem vorgebbaren
Wert initialisiert wird, können die Auswirkungen der Mengenfehler deutlich reduziert
werden. Besonders vorteilhaft ist es, wenn die Werte für den Integralanteil abhängig
von Betriebskenngrößen der Brennkraftmaschine vorgebbar sind. Dadurch kann gewährleistet
werden, dass unterschiedliche Korrekturwerte bei unterschiedlichen Betriebsbedingungen
berücksichtigt werden können. Einen sehr großen Einfluss auf die Korrekturwerte hat
dabei die Temperatur, wobei insbesondere die Temperatur der Brennkraftmaschine relevant
ist und einen sehr großen Einfluss besitzt.
Zeichnung
[0004] Die Erfindung wird nachstehend anhand der in der Zeichnung dargestellten Ausführungsformen
näher erläutert. Es zeigen die Figur ein Blockdiagramm der erfindungsgemäßen Vorrichtung.
Beschreibung des Ausführungsbeispiels
[0005] In Figur 1 ist die erfindungsgemäße Vorgehensweise anhand eines Blockdiagrammes dargestellt.
Mit 100 ist ein Stellelement dargestellt, dass die Leistungsabgabe der Brennkraftmaschine
beeinflusst. Hierbei handelt es sich vorzugsweise um ein Magnetventil oder einen Piezosteller,
der die einzuspritzende Kraftstoffmenge und/oder den Einspritzbeginn beeinflusst.
Mit 105 ist ein Drehzahlsensor bezeichnet. Der Drehzahlsensor beaufschlagt eine Sollwertvorgabe
110 und eine Istwertvorgabe 115 mit einem Drehzahlsignal. Die Istwertvorgabe 115 und
die Sollwertvorgabe 110 beaufschlagt einen ersten Verknüpfungspunkt 120 sowie einen
zweiten Verknüpfungspunkt 130. Von den Verknüpfungspunkten 120 und 130 gelangt das
Signal jeweils zu einem Regler 125 bzw. 135. Die Regler 125 bzw. 135 beaufschlagen
das Stellelement 100 mit einem entsprechenden Ansteuersignal. Desweiteren tauschen
die Regler 125 und 135 mit einer Vorgabe 140 Signale aus. Die Vorgabe 140 verarbeitet
das Ausgangssignal eines Sensors 150, der Betriebskenngrößen erfaßt.
[0006] Figur 1 ist lediglich ein Stellelement 100 dargestellt. Die Erfindung kann auch derart
ausgestaltet sein, dass jedem Regler und damit jedem Zylinder ein Stellelement zugeordnet
ist. In der Darstellung in Figur 1 sind lediglich ein erster und ein zweiter Regler
dargestellt. Üblicherweise ist jedem Zylinder der Brennkraftmaschine ein Regler und
ein Stellelement zugeordnet. Das bedeutet, es ist für jeden Zylinder ein Regler und
ein Stellelement vorhanden bzw. ein oder mehrere Regler bilden die Ansteuersignale
für die den einzelenen Zylindern zugeordneten Stellelemente.
[0007] Die Sollwertvorgabe 110 bestimmt ausgehend von der Drehzahl N einen Sollwert S für
die Regler. Die Istwertvorgabe 115 bestimmt für jeden Regler, d.h. für jeden Zylinder
einen zylinderindividuellen Istwert I. Ausgehend von in den Verknüpfungspunkten 120
und 130 ermittelten Regelabweichungen bestimmen die Regler 125 und 135 die Stellgrößen.
Mit diesen Stellgrößen wird das Stellelement beaufschlagt.
[0008] Dabei ist die Bestimmung der Istwerte, der Sollwerte und die Regelung durch die Regler
125 und 135 derart ausgebildet, dass das von der Brennkraftmaschine abgegebene Drehmoment
der einzelnen Zylinder gleichgestellt ist, d.h. jeder Zylinder der Brennkraftmaschine
trägt das gleiche Drehmoment zum Gesamtdrehmoment bei. Bei einer anderen Ausgestaltung,
die auch als Mengenausgleichsregelung bezeichnet wird, erfolgt die Regelung derart,
dass allen Zylindern die gleiche Kraftstoffmenge zugemessen wird. Die Regelung erfolgt
derart, daß alle Zylinder bezüglich einer Größe, die die Verbrennung charakterisiert,
gleichgestellt werden.
[0009] Die Regler 125 und/oder 135 beinhalten im wesentlichen einen integralen Anteil. Der
integrale Anteil charakterisiert die Abweichung der einzuspritzenden Kraftstoffmenge
jedes einzelnen Zylinders von den übrigen Zylindern.
[0010] Beim Neustart der Brennkraftmaschine werden die Regler üblicherweise initialisiert,
d.h. die Werte der Integratoren werden mit einem Startwert, der in der Regel den Wert
0 annimmt, gesetzt. Dies hat zur Folge, dass zu Beginn des Betriebs der Brennkraftmaschine
eine sehr große Abweichung von den gewünschten Werten auftritt. Erst nach Ablauf einer
gewissen Zeit nehmen die Integratoren die notwendigen Werte an, die zur Zylindergleichstellung
bzw. zur Laufruheregelung notwendig sind. Um diese Verzögerungszeit zu minimieren
wird erfindungsgemäß derart vorgegangen, dass die Vorgabe 140 die Integratoren beim
Start mit vorgebbaren Werten initialisiert. D.h. in die Integratoren werden bestimmte
Werte, die in der Vorgabe 140 abgespeichert sind, eingeschrieben.
[0011] Dies bedeutet, beim Einschalten des Reglers wird der integrale Anteil mit einem vorgebbaren
Wert initialisiert. Dabei wird der vorgebbare Wert abhängig von Betriebskenngrößen,
die mittels Sensoren 150 erfaßt werden, vorgegeben. Dabei werden vorzugsweise Betriebskenngrößen
der Brennkraftmaschine verwendet. Solche Betriebskenngrößen sind insbesondere Temperaturwerte.
Als besonders vorteilhaft hat sich dabei die Temperatur der Brennkraftmaschine oder
eine Größe, die die Temperatur der Brennkraftmaschine charakterisiert, als geeignet
erwiesen. So kann beispielsweise die Temperatur des Kühlwassers, des Kraftstoffs und/oder
des Motorölsmittels mittels eines Sensors 150 erfaßt werden. Dabei wird die Kraftstofftemperatur
an geeigneter Stelle des Kraftstoffsystems gemessen. So kann beispielsweise die Kraftstofftemperatur
bei einem Common-Rail-System im Rail, in der Leitung zu den Injektoren, im Rücklauf
zwischen den Injektoren und dem Niederdruckbereich und/oder in der Hochdruckpumpe
gemessen werden. Anstelle der Temperatur oder zusätzlich zur Temperatur wird vorzugsweise
die Motorlast berücksichtigt. Als eine die Motorlast charakterisierende Größe wird
das Drehmoment und/oder die Einspritzmenge verwendet.
[0012] Üblicherweise werden die Kennfeldwerte im Rahmen der Applikation erfaßt und in einem
Speicher abgelegt. Besonders vorteilhaft ist es, wenn die Kennfeldwerte laufend neu
berechnet und entsprechend abgelegt werden. So kann beispielsweise vorgesehen sein,
dass im eingeregelten Zustand, beispielsweise wenn sich die Brennkraftmaschine längere
Zeit im Leerlauf befindet, die Werte der Integral-Anteile abhängig von Betriebskenngrößen
in einem Speicher der Vorgabe 140 abgelegt werden. Als Speicher eignen sich insbesondere
ein E
2PROM. Durch diese Vorgehensweise ist gewährleistet, dass immer die aktuellen Werte,
die für diese Brennkraftmaschine gültig sind, in dem E
2PROM abgelegt sind.
[0013] Besonders vorteilhaft ist es, wenn die Initialisierung der Integral-Anteile auch
bei einem Einschalten der Regler nach einem Zeitabschnitt, in dem der Regler nicht
aktiv war, erfolgt.
1. Verfahren zur Regelung einer Brennkraftmaschine, wobei jedem Zylinder ein Regler zugeordnet
ist, der wenigstens einen integralen Anteil aufweist, dadurch gekennzeichnet, dass
beim Einschalten des Reglers der integrale Anteil mit einem abhängig von Betriebskenngrößen
der Brennkraftmaschine vorgebbaren Wert initialisiert wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Regelung derart erfolgt,
daß alle Zylinder bezüglich einer Größe, die die Verbrennung charakterisiert, gleichgestellt
werden.
3. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die
Werte im laufenden Betrieb abhängig von Betriebskenngrößen abspeicherbar sind.
4. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass als
Betriebskenngröße eine Temperaturgröße, insbesondere die Temperatur der Brennkraftmaschine,
des Kraftstoffes und/oder eine die Last der Brennkraftmaschine charakterisierende
Größe verwendet wird.
5. Vorrichtung zur Regelung einer Brennkraftmaschine, wobei jedem Zylinder ein Regler
zugeordnet ist, der wenigstens einen integralen Anteil aufweist, dadurch gekennzeichnet,
dass Mittel vorgesehen sind, die beim Einschalten des Reglers den integralen Anteil
mit einem abhängig von Betriebskenngrößen der Brennkraftmaschine vorgebbaren Wert
initialisieren.