[0001] Die Erfindung betrifft einen Zylinderkopf für eine Brennkraftmaschine mit wenigstens
zwei Zylindern mit einer unteren Wand, die eine Zündfläche für jeden der Zylinder,
und einem hohlen Inneren, das einen Kühlwassermantel bildet, sowie eine Brennkraftmaschine.
[0002] Schwere Dieselbrennkraftmaschinen weisen üblicherweise einen Kühlmittelmantel auf,
welcher Kühlmittel in einem Zylinderkopf von einem an den oberen Totpunkt eines Zylinders
angrenzenden Bereich, der am weitesten von einem Kühlmittelauslaß entfernt ist, durch
den übrigen Zylinderkopf über entsprechende Bereiche der verbleibenden Zylinder zu
dem Kühlmittelauslaß transportiert. Der Bereich des Zylinders, der dem Kühlmittelauslaß
am nächsten angeordnet ist, ist demnach heißer als der entsprechende Bereich des Zylinders,
der am weitesten von dem Kühlmittelauslaß entfernt ist.
[0003] Die US-A-4,291,650 zeigt einen Zylinderkopf mit einer Kühlmittelkammer, die durch
eine Wandung in einen unteren und einen oberen Bereich geteilt wird. Die Wandung weist
angrenzend an jede Verbrennungskammer eine Öffnung auf, die einen Kühlmittelaustausch
zwischen dem oberen und dem unteren Bereich ermöglicht.
[0004] Das der Erfindung zugrunde liegende Problem wird darin gesehen, daß bekannte Zylinderköpfe
eine ungleichmäßige Wärmeverteilung bezogen auf die zugeordneten Zylinder einer Brennkraftmaschine
zur Verfügung stellen, so daß die Kühlung von Brennkraftmaschinen mit solchen Zylinderköpfen
nicht optimal arbeitet.
[0005] Dieses Problem wird erfindungsgemäß durch die Lehre der Patentansprüche 1 bzw. 9
gelöst, wobei in den weiteren Patentansprüchen die Lösung in vorteilhafter Weise weiterentwickelnde
Merkmale aufgeführt sind.
[0006] Auf diese Weise wird ein Kühlwassermantel mit zwei Ebenen zur Kühlung des Zylinderkopfs
zur Verfügung gestellt. Die untere, leitende Kühlebene erlaubt es dem Kühlmittel,
von dem Motorblock in den Zylinderkopf zu fließen, um die Zündfläche nur eines Zylinders
zu kühlen. Das Kühlmittel fließt von der leitenden Kühlebene nach oben zu einer Transportebene,
die einen Querstromkanal aufweist, der das Kühlmittel zu einer Öffnung leitet, ohne
daß das Kühlmittel mit der direkten Kühlung der Zündfläche eines anderen Zylinders
in Berührung kommt.
[0007] Zwischen der Kühlebene und der oberen Transportebene ist ein Kanal vorgesehen. Vorzugsweise
handelt es sich hierbei um einen ringförmigen Kanal, der die Einspritzdüsenmanschetten
umgibt. Hier ist ein Zugang zu den Bohrungsoberflächen von außerhalb des Zylinderkopfes
möglich, so daß die Oberfläche der Bohrung maschinell bearbeitet werden kann. Da die
Bohrungsoberfläche in dem Zylinderkopf sowie die Einspritzdüsenmanschettenoberflächen
maschinell bearbeitet werden, liegt die Größe des Kanals innerhalb von Fertigungs-
und nicht innerhalb von Gußtoleranzen. Dies resultiert in sehr geringen Durchflußvariationen
von einem Zylinder zum anderen, wodurch eine gleichmäßige Kühlung der Zylinder hervorgerufen
wird.
[0008] In der Zeichnung sind nachfolgend näher beschriebene Ausführungsbeispiele der Erfindung
dargestellt. Es zeigt:
- Fig. 1
- eine Schnittdarstellung eines Zylinderkopfs mit einem Kühlwassermantel entlang einer
vertikalen Ebene,
- Fig. 2
- eine Schnittdarstellung des Zylinderkopfes entlang der Linie 2 - 2 aus Fig. 1,
- Fig. 3
- eine Schnittdarstellung entlang der Linie 3 - 3 aus Fig. 1,
- Fig. 4
- eine Schnittdarstellung entsprechend der Darstellung aus Fig. 2, die eine weitere
Ausführungsform der vorliegenden Erfindung zeigt und
- Fig. 5
- eine perspektivische Ansicht eines Endbereiches des Zylinderkopfs.
[0009] Mit Bezug auf Figur 1 wird ein Zylinderkopf entsprechend der vorliegenden Erfindung
gezeigt und im wesentlichen mit dem Bezugszeichen 10 bezeichnet. Der Zylinderkopf
10 weist einen gußeisernen Block 12 auf, welcher mit einer Mehrzahl von Durchgängen
in bekannter Weise gegossen ist. Die Durchgänge umfassen Bohrungen 14 zur Aufnahme
von Schrauben, Bohrungen 16 für Kraftstoffzufuhreinrichtungen bzw. Einspritzdüsen,
mehrere Durchgänge für Einlaß- und Auslaßventile (in den Figuren 2 und 3 gezeigt)
wie auch Durchgänge, die einen Kühlwassermantel bilden, wie er im folgenden genauer
beschrieben werden wird. Eine untere Wand 20 bildet die Unterseite des Zylinderkopfes
10, die den Bereich des oberen Totpunktes jedes Zylinders bildet und im folgenden
als Zündfläche 18 bezeichnet wird. Die Zündfläche 18 bildet die Oberseite der Verbrennungskammer
jedes Zylinders und ist der Bereich des Zylinderkopfes 10, der die meiste Kühlung
erfordert. Der Kühlwassermantel des Zylinderkopfes 10 liefert eine leitende Kühlung
der Zündfläche 18.
[0010] Der Zylinderkopf 10 der vorliegenden Erfindung ist mit einem Kühlwassermantel versehen,
der in zwei getrennten Ebenen des Zylinderkopfes 10 angeordnet ist. Eine untere, leitende
Kühlebene weist eine untere Kammer 22 auf, die in den Figuren 1 und 2 gezeigt wird.
Die untere Kammer 22 ist unmittelbar oberhalb der unteren Wand 20 des Zylinderkopfes
10 angeordnet, dessen Unterseite die Zündfläche 18 bildet. Die untere Kammer 22 ist
im wesentlichen, wie es am besten in Figur 2 gesehen werden kann, rechteckig ausgebildet
und weist in ihren vier Eckbereichen Kühlmitteleinlässe 24 auf, die Kühlflüssigkeit
von dem Kühlwassermantel des Blocks 12 aufnehmen. Die untere Kammer 22 umschließt
den Durchgang 26 zum Einlaß von Luft und den Durchgang 28 zum Auslaß von Abgasen.
Obwohl die Erfindung an einem Antrieb mit zwei Einlaß- und zwei Auslaßventilen gezeigt
wird, kann leicht wahrgenommen werden, daß der Zylinderkopf 10 der vorliegenden Erfindung
an Antrieben mit mehr oder weniger Ventilen verwendet werden kann. Es erstrecken sich
mehrere Abzweigungen 34 von der unteren Kammer 22, die durch Bereiche des Gußkerns
gebildet wird, der den Kern in der Gußform hält. Die Abzweigungen 34 werden durch
Verschlußstopfen (freeze plug) 48 verschlossen.
[0011] Die untere Kammer 22 weist Abzweigungen 30 für einen Kühlmittelfluß zwischen den
Durchgängen 26 und 28 zu dem Zentrum der unteren Kammer 22 auf, die die Einspritzdüsenmanschette
32 umgibt. Die Einspritzdüsenmanschette 32 ist in die Bohrungen 16 eingepaßt und erstreckt
sich durch die Zündfläche 18. Eine Dichtung 35 ist zwischen der Einspritzdüsenmanschette
32 und der unteren Wand 20 eingeformt, um ein Lecken von Kühlmittel aus der unteren
Kammer 22 in die Verbrennungskammer darunter zu verhindern. Eine O-Ring Dichtung 47
dichtet das obere Ende der Düsenmanschette 32 gegen den Block 12 ab.
[0012] Der Kühlmittelmantel weist weiter eine obere Transportebene auf, die einen Querstromkanal
36 und einen Verbindungsbereich 38 aufweist. Die Transportfläche ist mit der unteren
Kühlfläche über einen ringförmigen Kanal 40 verbunden, der zwischen der Einspritzdüsenmanschette
32 und einer Innenfläche 42 der Bohrung 16 eingeformt ist. Der Querstromkanal 36 wird
in Figur 3 gezeigt und leitet Kühlmittel zu einem Reservoir 52 an einem Ende des Zylinderkopfes
10. Der Querstromkanal 36 ist ebenso mit Abzweigungen 54 versehen. Die Abzweigungen
54 werden durch Bereiche des Gußkerns gebildet, die den Kern in der Gußform halten.
Diese Abzweigungen werden durch zusätzliche Verschlußstopfen 56 verschlossen. Figur
3 zeigt darüber hinaus die Lufteinlaß- und Abgasauslaß-Durchgänge 26, 28 durch den
Zylinderkopf 10, wie auch die Ventilführungen 64, 66 für die Einlaß- und Auslaßventile.
Das Reservoir 52 weist einen Umgehungsausgang 68 für einen Kühlmittelfluß, bei kaltem
Antrieb auf, der durch einen nicht gezeigten Thermostat gesteuert wird, der in einer
oberen Öffnung 70 in dem Reservoir 52 (in Fig. 5 dargestellt) angebracht ist. Bei
einer anderen Öffnung in dem Reservoir 52 handelt es sich um den Kühlmittelauslaß
72 für aufgeheiztes Kühlmittel, das den Zylinderkopf 10 verläßt und wird ebenso mittels
eines Thermostats gesteuert. Das Reservoir 52 weist ebenso einen Verschlußstopfen
74 auf.
[0013] Kühlmittel fließt in den Zylinderkopf 10 über die Einlässe 24 in den vier Eckbereichen
der unteren Kammer 22. Das Kühlmittel fließt radial nach innen, um die Einlaß- und
Auslaß-Durchgänge 26, 28 herum zu dem Zentrum der unteren Kammer 22 und zu dem ringförmigen
Kanal 40. Dort steigt das Kühlmittel zu der Transportebene auf, wo das Kühlmittel
durch den Verbindungsbereich 38 zu dem Querstromkanal 36 gelangt. Sobald es sich in
dem Querstromkanal 36 befindet, wird das Kühlmittel zu dem Kühlmittelauslaß 72 am
Ende des Zylinderkopfes 10 geleitet.
[0014] Die untere, gerichtete Kühlmittelebene des Kühlmittelmantels weist eine untere Kühlkammer
22 für jeden Zylinder des mehrzylindrigen Antriebs auf, wobei die unteren Kühlkammern
22 voneinander getrennt angeordnet sind. Ein Bereich einer unteren Kühlkammer 22 eines
angrenzenden Zylinders wird in Figur 2 gezeigt. Die angrenzenden unteren Kühlkammern
22 werden durch eine Wand in dem gegossenen Block 12 abgetrennt. Kühlmittel muß von
der unteren Kühlkammer 22 durch den ringförmigen Kanal 40 zu der oberen Transportebene
fließen, wo das Kühlmittel durch den Querstromkanal 36 zu der Öffnung 72 (Fig. 5)
an einem Ende des Zylinderkopfes 10 geleitet wird.
[0015] Kühlmittel, das von der Zündfläche in einer unteren Kühlkammer 22 erhitzt wurde,
fließt nicht in eine andere untere Kühlkammer 22. Die Zündfläche 18 jedes Zylinders
erfährt den gleichen Grad an Kühlung, wodurch eine bessere Steuerung der mittleren
Temperatur in der unteren Kühlkammer 22 und der Zündfläche 18 hergestellt wird. Es
treten geringere Variationen der Temperaturen zwischen den Zündflächen 18 der verschiedenen
Zylinder auf.
[0016] Ein Merkmal des Zylinderkopfes 10, das die Steuerung des Kühlmittelflusses durch
den Zylinderkopf 10 verbessert, besteht darin, daß es sich bei der Innenfläche 42
der Bohrung 16 um eine bearbeitete Oberfläche handelt, wie dies auch die Außenfläche
der Einspritzdüsenmanschette 32 ist. Die Größe der ringförmigen Kanäle 40 wird innerhalb
von Bearbeitungstoleranzen anstelle von Gußtoleranzen gesteuert, wodurch Variationen
in der Größe der Kanäle 40 zwischen den Zylindern genauer gesteuert werden. Die genaue
Steuerung der Größe des ringförmigen Kanals 40 wird dadurch möglich, daß die Kanäle
40 in den Einlaßöffnungen angeordnet sind, während ein Zugang von außen für eine maschinelle
Bearbeitung der Bohrungsoberflächen möglich ist.
[0017] Eine alternative Ausführungsform wird in Fig. 4 gezeigt. Dort wird eine kleine Verbindungspassage
50 durch die Wand 44 zwischen angrenzenden unteren Kühlkammern 22 auf einer oder beiden
Seiten zur Verfügung gestellt. Die Verbindungspassage 50 sind das Ergebnis von Verbindungsbereichen
des Sandkerns, der die unteren Kühlkammern 22 in dem Block 12 bildet. Eine größere
Stabilität des Kerns kann dadurch zur Verfügung gestellt werden, daß die unteren Kühlkammern
22 mit einer kleinen Verbindung, die die Verbindungspassagen 50 bilden, verbunden
wird. Durch den oben beschriebenen Kühlmittelfluß wird wahrscheinlich ein geringer
Austausch von Kühlmittel von einer unteren Kühlkammer 22 zu einer anderen auftreten.
Als Ergebnis können die oben beschriebenen Vorteile im wesentlichen erreicht werden,
selbst wenn eine Verbindung zwischen angrenzenden, unteren Kühlkammern 22 vorhanden
ist.
[0018] Die Erfindung soll nicht auf die oben beschriebene Ausführungsform beschränkt sein,
sondern nur durch die folgenden Ansprüche begrenzt werden.
1. Zylinderkopf (10) für eine Brennkraftmaschine mit wenigstens zwei Zylindern mit einer
unteren Wand, die eine Zündfläche (18) für jeden der Zylinder bildet, und einem hohlen
Inneren, das einen Kühlwassermantel bildet, dadurch gekennzeichnet, daß der Kühlwassermantel
eine untere, an die Zündflächen (18) angrenzende Kühlebene mit den Zylindern zugeordneten
Kühlmitteleinlässen (24) und eine obere Transportebene mit wenigstens einem Kühlmittelauslaß
(72) aufweist, und die untere Kühlebene mit der oberen Transportebene über den Zylindern
zugeordnete Kanäle (40) in Verbindung steht.
2. Zylinderkopf nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Kühlebene an die Zündflächen
(18) angrenzende Kühlkammern (22) aufweist.
3. Zylinderkopf nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Kühlkammern (22) zumindest
im wesentlichen voneinander getrennt sind.
4. Zylinderkopf nach einem oder mehreren der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß wenigstens einer der Kanäle (40) durch eine Bohrung mit einer vorzugsweise maschinell
erzeugten Oberfläche gebildet wird.
5. Zylinderkopf nach einem oder mehreren der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß wenigstens einer der Kanäle (40) zumindest im wesentlichen ringförmig ist.
6. Zylinderkopf nach Anspruch 4 oder 5, dadurch gekennzeichnet, daß in dem Kanal (40)
eine Einspritzdüsenmanschette (32) angeordnet ist.
7. Zylinderkopf nach einem oder mehreren der Ansprüche 2 bis 6, dadurch gekennzeichnet,
daß wenigstens einer der Kanäle (40) zumindest im wesentlichen im Zentrum einer Kühlkammer
(22) abzweigt.
8. Zylinderkopf nach einem oder mehreren der Ansprüche 2 bis 7, dadurch gekennzeichnet,
daß die Kühlkammer (22) eine Mehrzahl von Kühlmitteleinlässen (24) aufweist, die vorzugsweise
möglichst weit von dem Kanal (40) entfernt in die Kühlkammer (22) münden und/oder
daß die Kühlkammer (22) zumindest im wesentlichen rechteckig ausgebildet ist und die
Kühlmitteleinlässe (24) vorzugsweise in Eckbereichen der Kühlkammer (22) münden.
9. Brennkraftmaschine mit einem Zylinderkopf (10) nach einem oder mehreren der vorherigen
Ansprüche.