[0001] Die Erfindung betrifft eine Einspritzanlage mit einem Kraftstoffspeicher gemäß dem
Oberbegriff des Patentanspruchs 1.
[0002] Einspritzanlagen mit einem Kraftstoffspeicher (Common Rail) werden beispielsweise
in modernen Dieseleinspritzsystemen eingesetzt.
[0003] Aus DE 197 39 810 Cl ist ein Einspritzsystem für eine Brennkraftmaschine bekannt,
bei dem ein Verbindungselement mit einem Ende an dem Injektor und mit dem anderen
Ende an einer Anschlussstelle des Kraftstoffspeichers verschraubt ist. Dabei ist das
Verbindungselement am Injektor in eine Bohrung mit Innengewinde eingeschraubt und
an der Anschlussstelle des Kraftstoffspeichers mit einer Überwurfmutter befestigt.
[0004] Bauteiletoleranzen können dabei Materialspannungen oder Schwierigkeiten bei der Montage
verursachen.
[0005] Aufgabe der Erfindung ist es, eine direkte Verbindung zwischen einem Kraftstoffspeicher
und einem Kraftstoffeinspritzventil zu schaffen, bei der Anschlusstoleranzen ausgeglichen
werden können.
[0006] Die Aufgabe der Erfindung wird durch die Merkmale des unabhängigen Patentanspruchs
gelöst.
[0007] Ausgestaltungen und Weiterbildungen des Erfindungsgedanken sind Gegenstand abhängiger
Patentansprüche.
[0008] Der Gegenstand der Erfindung besteht darin, einen Kraftstoffspeicher und ein Kraftstoffeinspritzventil
über ein Verbindungselement miteinander zu verbinden. Dabei wird der Injektorkörper
des Kraftstoffeinspritzventils und der Kraftstoffspeicher jeweils von einem Überwurfelement
umfasst. Die beiden Überwurfelemente werden an ihren radialen Anschlüssen miteinander
verbunden und umfassen das Verbindungselement.
[0009] Dabei wird der Injektorkörper über das Verbindungselement mit dem Kraftstoffspeicher
über nur wenige Verbindungsstellen druckfest verbunden, wobei die Bauelementetoleranzen
durch die um mehrere Achsen leicht verdreht montierbare Verbindung ausgeglichen werden
können.
[0010] In einer weiteren Ausführungsform sind die Anschlüsse der Überwurfelemente von einer
hülsenförmigen Mutter verbunden, die an ihren Stirnseiten zwei gegensinnige Innengewinden
aufweist.
[0011] Die Erfindung wird nachfolgend anhand der Figur näher erläutert.
[0012] Die Figur zeigt ein Einspritzsystem mit einer direkten Verbindung zwischen einem
Kraftstoffspeicher und einem Kraftstoffeinspritzventil.
[0013] Anhand der schematischen Zeichnung der Figur ist beispielhaft eine Verbindung zwischen
einem Kraftstoffspeicher 8 und dem Injektorkörper 7 eines Kraftstoffeinspritzventils
dargestellt.
[0014] Der vorzugsweise zylindrisch ausgebildete Injektorkörper 7 weist seitlich einen Zulauf
3 auf, der über ein hohlzylindrisches Verbindungselement 13 mit dem Kraftstoffspeicher
8 verbunden ist.
[0015] Der Kraftstoffspeicher 8 ist hohlzylindrisch und weist in seiner hohlzylindrischen
Ausnehmung eine Verteilerleitung 5 auf, die sich im wesentlichen über die gesamte
Länge des Kraftstoffspeichers 8 erstreckt. Mehrer Anschlussleitungen, in der Figur
beispielhaft durch die Anschlussleitung 6 dargestellt, sind radial von der Verteilerleitung
5 ausgehend in den Mantel des Kraftstoffspeichers 8 eingebracht und durchbrechen dessen
Außenwand. Das Verbindungselement 13 ist hohlzylindrisch ausgebildet, wobei die zylindrische
Ausnehmung die Verbindungsleitung 4 darstellt, die die Anschlussleitung 6 mit dem
Zulauf 3 des Injektorkörpers 7 verbindet.
[0016] Ein hohlzylindrisches erstes Überwurfelement 9 umfasst den Kraftstoffspeicher 8 parallel
zu dessen Längsachse in Höhe der entsprechenden Anschlussleitung 6. Ein hohlzylindrischer
erster Anschluss 1 schließt mit seinem einem sattelförmig ausgebildeten Stirnende
bündig an den Mantel des ersten Überwurfelements 9 und ist radial zur Längsachse des
ersten Überwurfelements 9 angeordnet. Die zylindrischen Ausnehmungen des ersten Anschlusses
1 und des ersten Überwurfelements 9 sind durch einen Durchbruch im Mantel des ersten
Überwurfelements 9 miteinander verbunden.
[0017] In der zylindrischen Ausnehmung des ersten Anschlusses 1 ist das Verbindungselement
13 angeordnet, und in der zylindrischen Ausnehmung des ersten Überwurfelements 9 ist
der Kraftstoffspeicher 8 angeordnet.
[0018] Ein hohlzylindrisches zweites Überwurfelement 10 umfasst den Injektorkörper 7 parallel
zu dessen Längsachse in Höhe des Zulaufs 3. Ein hohlzylindrischer zweiter Anschluss
2 schließt mit seinem einem sattelförmig ausgebildeten Stirnende bündig an den Mantel
des zweiten Überwurfelements 10 und ist radial zu dessen Längsachse angeordnet. Die
zylindrischen Ausnehmungen des zweiten Anschlusses 2 und des zweiten Überwurfelements
10 sind durch einen Durchbruch im Mantel des zweiten Überwurfelements 10 miteinander
verbunden.
[0019] In der zylindrischen Ausnehmung des zweiten Anschlusses 2 ist das Verbindungselement
13 und in der zylindrischen Ausnehmung des zweiten Überwurfelements 10 der Injektorkörper
7 angeordnet.
[0020] Die den Dichtflächen 11 und 12 entgegengesetzten Stirnenden des ersten und des zweiten
Anschlusses 1,2 sind axial einander zugeordnet und weisen jeweils vorzugsweise an
ihrer Außenwand ein Gewinde auf. Die beiden Gewinde weisen eine zueinander gegensinnige
Drehrichtung auf. Ein hülsenförmiges Verbindungsmittel, im Folgenden Doppelmutter
14 genannt, weist vorzugsweise an ihrer Innenwand jeweils ein dem ersten und dem zweiten
Anschluss 1,2 zugeordnetes Gewinde mit zueinander gegensinnigen Drehrichtungen auf.
[0021] Durch Drehen der Doppelmutter 14 bewegen sich die beiden Anschlüsse 1 und 2 und dadurch
auch der Kraftstoffverteiler 8 und der Injektorkörper 7 aufeinander zu. Das Verbindungselement
13 wird dadurch axial auf Druck vorbelastet, wobei seine beiden Dichtflächen 11 und
12 gegen die ihnen zugeordneten Gegenflächen an die Außenwand des Kraftstoffverteilers
8 bzw. des Injektorkörpers 7 gepresst werden.
[0022] Die Anschlussleitung 6 und die Verbindungsleitung 4 bzw. die Zuleitung 3 und die
Verbindungsleitung 4 werden durch die Flächenpressung an der ersten und zweiten Dichtfläche
11, 12 abgedichtet.
[0023] Der Kraftstoff wird von einer Hochdruckpumpe auf Hochdruck komprimiert und über die
Verteilerleitung 5 an die einzelnen Kraftstoffeinspritzventile verteilt. Dabei fließt
der Kraftstoff über die Verteilerleitung 5, die Anschlussleitung 6, die Verbindungsleitung
4, die Zuleitung 3 in das Kraftstoffeinspritzventil, indem der Kraftstoff über Einspritzlöcher
in den Brennraum einer Brennkraftmaschine eingespritzt wird.
[0024] In der Verbindungsleitung 4 ist vorzugsweise ein Kraftstofffilter 15 angeordnet,
das störende Partikel im Kraftstoff ausfiltert.
[0025] Die beiden Dichtflächen 11,12 sind sphärisch-konvex, vorzugsweise kugelförmig ausgebildet.
Die den Dichtflächen 11,12 zugeordneten Gegenflächen des Kraftstoffspeichers 8 beziehungsweise
des Injektorkörpers 7 sind den Dichtflächen 11,12 entsprechend angepasst ausgeformt
und konkav ausgebildet.
[0026] Vorzugsweise sind die beiden Dichtflächen 11,12 kugelförmig ausgebildet. Der Mittelpunkt
der Kugelfläche der Dichtfläche 11 trifft mit dem Mittelpunkt der Kugelfläche der
Dichtfläche 12 auf der Längsachse des Verbindungselements 13 in einem gemeinsamen
Mittelpunkt M zusammen (Momentanpol), so dass die Dichtwirkung auch bei leicht zueinander
verschobenen Bauteilen 7,8,13 wegen der gleichbleibenden Form der zwischen den Bauteilen
7,13 und 8,13 bestehenden, dichtenden Kontaktfläche erhalten bleibt. Die Summe der
Radien der Kugelflächen der beiden Dichtflächen 11,12 ist somit etwa gleich der Länge
des Verbindungselements 13.
[0027] Der Kraftstoffspeicher 8 und der Injektorkörper 7 werden über das Verbindungselement
13 zu einer Einheit verbunden, indem das erste Überwurfelement 9 über den Kraftstoffspeicher
8 geschoben wird und das zweite Überwurfelement 10 über den Injektorkörper 7 geschoben
wird. Das Verbindungselement 13 wird in die jeweiligen Anschlüsse 1, 2 geschoben und
die Doppelmutter 15 über deren Außengewinde geschraubt. Durch die Verschraubung der
Doppelmutter 14 bewegen sich die beiden Anschlüsse 1, 2 axial aufeinander zu und verspannen
den Kraftstoffspeicher 8 und den Injektorkörper 7 über das Verbindungselement 13 miteinander.
[0028] Durch die sphärische, vorzugsweise kugelförmige Ausbildung der beiden Dichtflächen
11,12 können der Kraftstoffspeicher 8 und der Injektorkörper 7 auch leicht um ihre
Längsachse verdreht oder axial versetzt montiert werden, wodurch auch bei größeren
Bauteiletoleranzen die Dichtigkeit der Dichtflächen 11,12 und die Montagefähigkeit
erhalten bleiben.
[0029] Die zylindrischen Ausnehmungen des ersten Überwurfelements 9, des zweiten Überwurfelements
10 und der beiden Anschlüsse 1,2 weisen relativ zu den Außenwänden des Kraftstoffspeichers
8, des Verbindungselements 13 und den Injektorkörper 7 genug Spiel auf, damit während
der Montage der Kraftstoffspeicher 8 und der Injektorkörper 7 axial verdreht oder
versetzt montiert werden können, um Bauteiletoleranzen auszugleichen.
[0030] Bauteiletoleranzen, die axial zum Verbindungselement 13 gerichtet sind, werden durch
die Elastizität des Kraftstoffspeichers 8 quer zu dessen Längsachse ausgeglichen.
[0031] Das Verbindungssystem zwischen dem Kraftstoffspeicher 8 und dem Injektorkörper 7
weist vorteilhaft eine geringe Anzahl von Dichtflächen (zwei) bei gleichzeitig kurzer
Verbindungsleitung 4 zwischen dem Kraftstoffspeicher 8 und dem Injektorkörper 7 auf.
Weiterhin toleriert das Verbindungssystem vorteilhaft Bauteiletoleranzen in mehrere
Raumrichtungen.
[0032] Eine der Stirnflächen des Kraftstoffspeichers 8 kann direkt mit dem Pumpengehäuse
einer Hochdruckpumpe verbunden, so dass eine vorteilhaft eine kompakte Einheit entsteht,
die Bauteiletoleranzen toleriert.
[0033] Die Hochdruckpumpe komprimiert Kraftstoff auf Hochdruck und fördert den Kraftstoff
über die Verteilerleitung 5, die Anschlussleitung 6, die Verbindungsleitung 6 und
den Zulauf 3 zum Kraftstoffeinspritzventil, das den Kraftstoff bedarfsgerecht in den
Brennraum einer Brennkraftmaschine einspritzt.
1. Einspritzanlage mit einem Kraftstoffspeicher (8), der eine Verteilerleitung (5) aufweist
und der über ein Verbindungselement (13) mit dem Injektorkörper (7) eines Kraftstoffeinspritzventils
verbunden ist,
dadurch gekennzeichnet, dass
- der Kraftstoffspeicher (8) von einem ersten Überwurfelement (9) in einem Teil seiner
Länge umfasst ist,
- der Injektorkörper von einem zweiten Überwurfelement (10) in einem Teil seiner Länge
umfasst ist,
- der Kraftstoffspeicher (8) über das Verbindungselement (13) mit dem Injektorkörper
(7) durch das erste und das zweite Überwurfelement (9,10) verspannt ist, und
- das erste Überwurfelement (9) über ein Verbindungsmittel (14) mit dem zweiten Überwurfelement
(10) in Wirkverbindung steht.
2. Einspritzanlage nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
- dass die Verteilerleitung (5) im Kraftstoffspeicher (8) in axialer Richtung angeordnet
ist und von ihr eine Anschlussleitung (6) im wesentlichen radial abzweigt, und
- dass das Verbindungselement (13) eine Verbindungsleitung (4) aufweist, die die Anschlussleitung
(6) mit dem Zulauf (3) des Injektorkörpers (7) verbindet.
3. Einspritzanlage nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass das erste und/oder
das zweite Überwurfelements (9,10) radial zu seiner jeweiligen Wandung einen ersten
beziehungsweise zweiten Anschluss (1,2) mit jeweils einem Gewinde aufweist, wobei
die Gewinde jeweils gegensinnig zueinander ausgebildet sind.
4. Einspritzanlage nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass
das Verbindungsmittel (14) als hülsenförmige Mutter ausgebildet ist, die über die
Gewinde der Anschlüsse (1,2) das erste mit dem zweiten Überwurfelement (9) verspannt.
5. Einspritzanlage nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass
der Anschluss (1,2) hohlzylindrisch ausgebildet ist und dass das Verbindungselement
(13) in einem Teil seiner Länge von dem Anschluss (1,2) umfasst ist.
6. Einspritzanlage nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass
die Stirnflächen des Verbindungselements (13) als Dichtflächen (11,12) ausgebildet
sind, die gegen die Wandung des Kraftstoffspeichers (8) im Bereich der Anschlussleitung
(6) bzw. die Außenfläche des Injektorkörpers (7) im Bereich des Zulaufs (3) vorgespannt
sind, wodurch sich Dichtbereiche (11,12) bilden, die die Verbindungsleitung (4), die
Verteilerleitung (5) und den Zulauf (3) abdichten.
7. Einspritzanlage nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass
die Dichtflächen (11,12) im wesentlichen kugelförmig gekrümmt sind, und dass der Mittelpunkt
der Kugelfläche der einen Dichtfläche (11) mit dem Mittelpunkt der Kugelfläche der
anderen Dichtfläche (12) auf der Längsachse des Verbindungselements (13) zusammenfällt.
8. Einspritzanlage nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass
der Kraftstoffspeicher (8) mit seiner Stirnseite direkt an eine Kraftstoffpumpe angeschlossen
ist.
9. Einspritzanlage nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass
in dem Verbindungselement (13) ein Kraftstofffilter (15) angeordnet ist.