[0001] Der Gegenstand der Erfindung betrifft ein Pumpenlaufrad für eine Kreiselpumpe, insbesondere
für eine in Geschirrspülmaschinen oder Waschmaschinen einsetzbare Umwälzpumpe, welches
in einem mit Ansaug- und Druckstutzen versehenen Pumpengehäuse gegengelagert umläuft
und mit mehreren Laufschaufeln sowie mit einem Gegenlagerring einer Gleitringdichtung
ausgebildet ist, wobei sich die Laufschaufeln von der Radnabe zum Radumfang des Laufrades
radial erstrecken und an einer anströmseitigen vorderen Laufschaufelabdeckung und/oder
einer pumpengehäuseseitigen hinteren Laufschaufelabdeckung angeordnet sind.
[0002] Es sind Kreiselpumpen radialer Bauart für wasserführende Haushaltgeräte, insbesondere
für Geschirrspülmaschinen bekannt, deren Laufräder pumpengehäuseseitig oder anströmseitig,
also hinten oder vorn offen sind. Ebenso sind geschlossene Laufräder bekannt, sh.
beispielsweise DE 198 01 112 A1, bei denen die hintere Laufradabdeckung die Laufschaufeln
vollständig und die vordere Abdeckung die Laufschaufeln bis auf den saugseitigen Einströmquerschnitt
abdeckt. Die offenen Laufräder haben den Vorteil, daß sie einfacher zu fertigen sind.
Ferner sind die Schaufelkanäle der offenen Laufräder, falls notwendig, nachträglich
gut zu bearbeiten oder für Inspektionszwecke auch gut einsehbar. Demgegenüber zeichnen
sich die offenen Laufräder gegenüber den geschlossenen Laufrädern durch einen schlechteren
hydraulischen Wirkungsgrad aus, weil durch Druckdifferenzen zwischen Schaufelvorderseite
und Schaufelrückseite erhebliche Spaltverluste entstehen.
[0003] Im Vergleich hierzu weist ein geschlossenes Laufrad weniger Spaltverluste auf, da
hinreichend ähnliche Druckverteilungen auf beiden Seiten des Laufrades vorliegen.
Jedoch verändern auch hier axiale Lagetoleranzen des Laufrades die Leistungsabgabe
erheblich, so dass Abhilfe zu schaffen ist. Ferner ist es beim bekannten Technikstand
als nachteilig zu sehen, dass erhebliche Laufgeräusche der Pumpe bei Schaumbildung
in der geförderten Flüssigkeit auftreten können, die als störend wahrgenommen werden.
Auch Wirkungsgradverschlechterungen durch ungenügende Laufradentlüftungen können auftreten.
[0004] Um ferner bei offenen und geschlossenen Pumpenlaufrädern eine präzise Abdichtung
nach außen hin zu erreichen, sind Gleitringdichtungen für die umlaufenden Pumpenwellen
bekannt, wofür in einem dem Pumpenlaufrad rückseitig zugekehrten Lagerschild des Pumpengehäuses
ein Gummibalg eingesetzt ist, an welchem ein axial dichtender Gleitring aus gesintertem
Kohlewerkstoff oder dergl. anvulkanisiert oder auf andere Weise befestigt ist. Der
Gleitring stützt sich unter Federdruck an einer senkrecht zur Welle stehende Dichtfläche
eines aus Keramikmaterial gefertigten Gegenlagerringes ab, der in einer separat eingesetzten
Messingbuchse oder dergl. des Pumpenlaufrades unter Zwischenlage einer Gummimanschette
eingepresst ist. Die Aufnahme für den Gegenlagerring im Pumpenlaufrad muß dabei sehr
genau gearbeitet sein, weil der Gegenlagerring erheblichen Schwingungs- und Wärmebelastungen
ausgesetzt ist, die zu Undichtheiten der Dichtung führen können. Nachteilig ist der
Gegenlagerring samt seinen ihn aufnehmenden Lagerteilen zeitraubend in separaten zusätzlichen
Montagegängen mit dem Pumpenlaufrad zu verbinden. Auch hier soll die Erfindung Abhilfe
schaffen.
[0005] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Pumpenlaufrad zu schaffen, das einfach
sowie kostengünstig zu fertigen ist, sich durch eine stabile Pumpenleistung auch bei
axialen Lagetoleranzen auszeichnet, und bei dem störende Laufgeräusche und Entlüftungsprobleme
beseitigt sind.
[0006] Ausgehend von einem Pumpenlaufrad der eingangs genannten Art wird diese Aufgabe erfindungsgemäß
durch die im Patentanspruch 1 angegebenen Merkmale gelöst. Vorteilhafte Ausgestaltungen
und Weiterbildungen der Erfindung ergeben sich aus den nachfolgenden Unteransprüchen.
[0007] Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in den Zeichnungen rein schematisch dargestellt
und wird nachfolgend näher beschrieben. Es zeigt
- Figur 1
- ein Pumpenlaufrad einer Kreiselpumpe in der Vorderansicht (Anströmseite),
- Figur 2
- das Pumpenlaufrad in der Seitenansicht im Längsschnitt,
- Fig. 3
- das Pumpenlaufrad in der Rückansicht.
[0008] Ein in Fig. 1 mit (1) bezeichnetes Pumpenlaufrad für eine an sich bekannte und nicht
näher gezeigte Kreiselpumpe, insbesondere für eine in Geschirrspülmaschinen oder Waschmaschinen
einsetzbare Umwälzpumpe ist erfindungsgemäß als vorne und hinten jeweils halboffenes
Laufrad ausgebildet.
[0009] Ein solches Laufrad (1) kann in einem mit Ansaug- und Druckstutzen versehenen Pumpengehäuse,
wie beispielsweise in DE 198 01 112 A1 gezeigt, eingesetzt werden. Dabei erfolgt die
Pumpenwellenabdichtung in an sich bekannter Weise mittels einer Gleitringdichtung,
bestehend aus einer im motorseitigen Lagerschild des Pumpengehäuses angeordneten Gummimanschette
mit festgesetztem Gleitring aus gesintertem Kohlewerkstoff oder dergl. und einem Gegenlagerring
(2) aus Keramikmaterial am Laufrad (1). Der Gleitring stützt sich unter Federdruck
an der senkrecht zur Welle stehenden Dichtfläche des Keramik- Gegenlagerringes (2)
ab.
[0010] Das Laufrad (1) (Fig. 1 bis 3) ist mit mehreren Laufschaufeln (3) versehen, welche
sich von der Laufradnabe (4) zum Laufradaußenumfang hin radial erstrecken und zwischen
Laufschaufelabdeckungen (5, 6) des Laufrades (1) angeordnet sind. Das Laufrad (1)
mit den Laufschaufelabdeckungen (5, 6) ist erfindungsgemäß einteilig, vorzugsweise
einstückig gefertigt, wobei die anfangs erwähnte halboffene Bauweise gewählt ist.
Nach dieser Bauweise decken die beiderseits der Laufschaufeln (3) vorgesehenen Laufschaufelabdeckungen
(5, 6) die Laufschaufeln (3) vorder- und rückseitig nur teilweise ab.
[0011] Das einteilige Laufrad (1) ist als Spritzgußteil ausgebildet, wobei der Keramik-Gegenlagerring
(2) vorzugsweise mit eingegossen ist. Gemäß dem gezeigten Ausführungsbeispiel (sh.
insbesondere Fig. 2) ist der Keramik-Gegenlagerring (2) dafür mit einer in das Laufradmaterial
eintauchenden Abstufung (7) versehen und form- und/oder kraftschlüssig im Laufrad
(1) festgesetzt. Dabei ist die Abstufung (7) vom Laufradmaterial umgossen.
[0012] Zur Herstellung des Kunststoff-Laufrades (1) genügt ein Spritzgusswerkzeug in einfacher
zweiteiliger Schieber-Bauart. Dies gelingt bei dem erfindungsgemäß halboffenen Laufrad
(1) dadurch, dass die vordere oder anströmseitige Laufschaufelabdeckung (5) kreisringförmig
und die hintere den Gegenlagerring (2) tragende Laufschaufelabdeckung (6) als geschlossene
Scheibe mit einem Außendurchmesser (A-6) ausgebildet ist, der gleich oder kleiner
als der Innendurchmesser (l-5) der vorderen Laufschaufelabdeckung (5) ist. Dabei beginnen
die an der hinteren Laufschaufelabdeckung (6) angeformten Laufschaufeln (3) an der
Laufradnabe (4) mit dem Keramik-Gegenlagerring (2) auf einem frei im Ansaugbereich
(S) des Laufrades (1) liegenden Schaufel-Innenkreisdurchmesser (1'-6) und bleiben
unabgedeckt bis zum Innendurchmesser (l-5) der vorderen Laufschaufelabdeckung (5).
Die Laufschaufeln (3) enden auf der vorderen Laufschaufelabdeckung (5) und von dieser
im oberen Bereich verdeckt auf einem Schaufel-Außenkreisdurchmesser (A'-5). Der Schaufel-Außenkreisdurchmesser
(A'-5) ist vorzugsweise kleiner als der Außendurchmesser (A-5) der kreisringförmigen
vorderen Laufschaufelabdeckung (5) gewählt. Der Außendurchmesser (A-6) der hinteren
Laufschaufelabdeckung (6) bzw. der annähernd gleich große Innendurchmesser (1-5) der
vorderen Laufschaufelabdeckung (5) liegt dabei annähernd in der Mitte zwischen dem
Außendurchmesser (A-5) der vorderen Laufschaufelabdeckung (5) und dem Schaufel-Innenkreisdurchmesser
(I'-6) der hinteren Abdeckung (6). Somit ist die Entformung eines zweiteiligen Spritzwerkzeuges
einfach möglich.
[0013] Die vorbeschriebene erfindungsgemäße Formgebung des in einem Spritzvorgang komplett
zu fertigenden halboffenen Pumpenlaufrades (1) erzielt den Vorteil, dass sich axiale
Lagetoleranzen des Laufrades (1) nicht auf die abgegebene Pumpenleistung auswirken
können. Wird von der Tatsache ausgegangen, dass die Breite eines Leckwasserspaltes
zwischen den offenen Schaufeln und den benachbarten nicht gezeigten Pumpengehäusewandungen
die Pumpenleistung beeinflusst, so tritt eine negative Beeinflussung deshalb nicht
auf, weil beim Verschieben des beidseitig halboffenen Laufrades (1) der sich auf der
einen Seite vergrößernde Leckwasserspalt auf der gegenüber liegenden Seite im offenen
Schaufelbereich entsprechend verkleinert. Bei den gewählten Durchmesserverhältnissen
der Laufschaufelabdeckungen(5, 6) heben sich die Effekte (Druckverteilungen usw.)
gegenseitig auf, so dass die Pumpenleistung zumindest konstant bleibt. In Versuchen
hat sich gezeigt, dass gegenüber den bekannten, geschlossenen Laufrädern (DE 198 01
112 A1) sogar Wirkungsgradverbesserungen auftreten.
[0014] Darüber hinaus fördert das Laufrad (1) Wasser/Luftgemische bzw. Schaum im Vergleich
zu bekannten Klaufrädern mit weniger störenden Geräuschen, d. h. relativ leise. Erreicht
wird dies durch die große beschaufelte Radnabe, weil dadurch anströmseitig angesaugte
Luftblasen nicht direkt geradlinig auf die hintere Schaufelabdeckung einschießen und
beim Aufprall Geräusche erzeugen, sondern im Bereich der Laufradnabe (4) von den Laufschaufeln
(3) umgelenkt und durch die Schaufeln zerkleinert werden. Dieser Vorgang findet innerhalb
des Laufrades (1) statt und ist damit akustisch weitgehend entkoppelt.
[0015] Ebenso entlüftet das halboffene Laufrad (1) vorteilhaft, denn im Vergleich zu geschlossenen
Laufrädern sind die Volumina der schaufellosen Ringspalträume zwischen der Laufradnabe
(4) und dem anfangs erwähnten Pumpengehäuse bzw. der vorderen Laufradabdeckung (5)
und dem Pumpengehäuse auf weniger als die Hälfte reduziert. Durch die Verkleinerung
der Ringspalträume sammelt sich somit weniger Luft an, so dass ein Entlüften der Pumpe
weniger stark behindert ist.
[0016] Das Laufrad (1) läßt sich einteilig fertigen, weil der Außendurchmesser (A-6) der
hinteren Laufradabdeckung (6) gleich oder etwas kleiner als der Innendurchmesser (l-5)
der vorderen Abdeckung (5) ist. Wird die Gegenring-Lagerkeramik (2) mit in das Laufrad-Spritzwerkzeug
eingesetzt, so entfällt das separate Montieren des Lagers. Das komplette Laufrad (1)
kann in einem Arbeitsgang gefertigt werden. Ebenfalls wird durch die direktumspritzte
Lagerkeramik eine Bauteilereduzierung erreicht, da eine Dichtmanschette und eine separat
einzusetzende Messingbuchse für die Aufnahme der Keramikscheibe entfallen können.
Das Direkteinspritzen des Keramik-Gegenlagerringes (2) ist selbstverständlich auch
anwendbar in einem mehrteiligen Laufrad.
1. Pumpenlaufrad für eine Kreiselpumpe, insbesondere für eine in Geschirrspülmaschinen
oder Waschmaschinen einsetzbare Umwälzpumpe, welches in einem mit Ansaug- und Druckstutzen
versehenen Pumpengehäuse gegengelagert umläuft und mit mehreren Laufschaufeln sowie
mit einem Gegenlagerring einer Gleitringdichtung ausgebildet ist, wobei sich die Laufschaufeln
von der Radnabe zum Radumfang des Laufrades radial erstrecken und an einer anströmseitigen
vorderen Laufschaufelabdeckung und/oder einer pumpengehäuseseitigen hinteren Laufschaufelabdeckung
angeordnet sind,
dadurch gekennzeichnet,
dass das Laufrad (1) mit den Laufschaufelabdeckungen (5, 6) halboffen gestaltet ausgebildet
ist.
2. Pumpenlaufrad nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
dass das Laufrad (1) als Spritzgussteil einteilig mit ggf. eingegossenem Keramik-Gegenlagerring
(2) gefertigt ist.
3. Pumpenlaufrad nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Laufschaufelabdeckungen (5,6) die Laufschaufeln (3) vorder- sowie rückseitig
nur teilweise überdecken, wobei die vordere Laufschaufelabdeckung (5) kreisringförmig
und die hintere Laufschaufelabdeckung (6) als geschlossene Scheibe mit einem Außendurchmesser
(A-6) ausgebildet ist, welcher gleich oder kleiner als der Innendurchmesser (l-5)
der vorderen Laufschaufelabdeckung (5) ist.
4. Pumpenlaufrad nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet,
dass die mit der hinteren Laufschaufelabdeckung (6) verbundenen Laufschaufeln (3)
vor der Laufradnabe (4) auf einem Schaufel-Innenkreisdurchmesser (l'-6) beginnen und
auf der vorderen Laufschaufelabdeckung (5) auf einem Schaufel-Außenkreisdurchmesser
(A'-5) enden, der vorzugsweise kleiner als der Außendurchmesser (A-5) der kreisringförmigen
vorderen Laufschaufelabdeckung (5) gewählt ist.
5. Pumpenlaufrad nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Außendurchmesser (A-6) der hinteren Laufschaufelabdeckung (6) bzw. der annähernd
gleich große Innendurchmesser (l-5) der vorderen Laufschaufelabdeckung (5) vorzugsweise
in der Mitte zwischen dem Außendurchmesser (A-5) der anströmseitigen Laufschaufelabdeckung
(5) und dem Schaufel-Innenkreisdurchmesser (1'-6) liegt.
6. Pumpenlaufrad nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 5,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Keramik-Gegenlagerring (2) form- und/oder kraftschlüssig im Laufrad (1) festgesetzt
ist
7. Pumpenlaufrad nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 6,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Keramik-Gegenlagerring (2) mit einer Abstufung (7) versehen ist, die vom
Laufradmaterial umgossen ist.