[0001] Die Erfindung betrifft einen Projektionsscheinwerfer für Kraftfahrzeuge mit einer
Lichtquelle, einem Hauptreflektor und einer Lichtscheibe, wobei durch den Hauptreflektor
eine optische Achse des Projektionsscheinwerfers definiert wird.
[0002] Aus DE 32 25 609 ist ein Abblendscheinwerfer bekannt, der einen parabolischen Reflektor
mit einer optischen Achse und einem Brennpunkt, eine auf der optischen Achse und etwas
vor dem Brennpunkt angeordneten Lichtquelle und eine Begrenzungsvorrichtung umfasst,
wobei die Begrenzungsvorrichtung einen Teil der aus der Lichtquelle ausgetretenen
und zum Reflektor hin wandernden Lichtstrahlen abzufangen vermag, um an dem vom Reflektor
zurückgestrahlten Lichtbündel eine Schnittgrenze zu erzeugen. Der Reflektor ist bei
diesem Stand der Technik aus zwei Paraboloidabschnitten gleichen Brennpunktes zusammengesetzt,
die sich links bzw. rechts von der optischen Achse erstrecken, und der Paraboloidabschnitt,
der bei Betrachtung des Reflektors von vorn auf der Seite angeordnet ist, die der
vorschriftsgemäß zu befahrenden Straßenseite entspricht, hat eine größere Brennweite
als der andere Paraboloidabschnitt.
[0003] Aus DE 197 15 693 ist eine Fahrzeugleuchte mit einem Projektorstrahlscheinwerfer
bekannt, bei der der Projektorstrahlscheinwerfer eine Lichtquelle, eine Linse und
einen Reflektor umfasst, welcher dazu eingerichtet ist, Licht nach vorne durch die
Linse zum Erzeugen eines Strahls zu reflektieren. Der Scheinwerfer umfasst ferner
eine Abschirmung, welche in dem Lichtweg zwischen dem Reflektor und der Linse angeordnet
ist und einen ungleichmäßigen Arbeitsrand aufweist.
[0004] Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, die Abstrahlcharakteristik der bekannten
Projektionsscheinwerfer für Kraftfahrzeuge zu verbessern und gleichzeitig ihr Erscheinungsbild
gefälliger zu gestalten.
[0005] Diese Aufgabe wird gelöst durch einen Projektionsscheinwerfer mit den Merkmalen nach
Anspruch 1. Bevorzugte Ausführungsformen der Erfindung sind Gegenstand der Unteransprüche.
[0006] Zur Lösung der Aufgabe wird erfindungsgemäß in dem Leuchtengehäuse gegenüber dem
ersten Reflektor ein zweiter Reflektor angeordnet. Der zweite Reflektor wirkt als
"Rückreflektor", der einen Teil des von der Lichtquelle abgestrahlten Lichtes auf
den ersten "Hauptreflektor" zurückwirft. Dadurch wird der Lichtkegel von der Lichtquelle
an seinem Rand begrenzt. Durch die erste Reflexion des Lichtes am Kegelrand durch
den Rückreflektor auf den Hauptreflektor und die nachfolgende zweite Reflexion des
Lichtes durch den Hauptreflektor wird der Lichtkegel der Lichtquelle zur Seite hin
erweitert. Dadurch ist die Abstrahlcharakteristik nicht mehr so "grell", und das Erscheinungsbild
des erfindungsgemäßen Projektionsscheinwerfers ist "weicher" im Vergleich zu Scheinwerfern
nach dem Stand der Technik.
[0007] Erfindungsgemäß ist daher der Projektionsscheinwerfer für ein Kraftfahrzeug mit einer
Lichtquelle, einem Hauptreflektor und einer Lichtscheibe, wobei durch den Hauptreflektor
eine optische Achse definiert wird, gekennzeichnet durch einen Rückreflektor, der
zwischen der Lichtquelle und der Lichtscheibe des Scheinwerfers angeordnet ist und
eine zu der optischen Achse des Hauptreflektors im wesentlichen zentralsymmetrische
Lichtdurchtrittsöffnung aufweist.
[0008] Insbesondere kann der Rückreflektor in Bezug auf die optische Achse des Hauptreflektors
schräg gestellt sein, um an unterschiedliche Anforderungen in Bezug auf Formung des
Lichtstrahls bei linkem und rechtem Scheinwerfer angepasst werden zu können.
[0009] Allgemein kann die Lichtdurchtrittsöffnung des Rückreflektors eine kreisförmige,
eine elliptische oder eine im wesentlichen quadratische Form haben. Die spezielle
Form der Lichtdurchtrittsöffnung (elliptisch oder quadratisch bzw. rechteckig) kann
dabei insbesondere in Abhängigkeit von der Form des Hauptreflektors gewählt werden,
so dass der Hauptlichtkegel des Scheinwerfers dem Design der Lichtscheibe entspricht.
Darüber hinaus kann in der Lichtdurchtrittsöffnung des Rückreflektors ein optisches
Element zur Formung des Hauptlichtstrahls vorgesehen sein.
[0010] Die Form der Reflektorfläche des Rückreflektors kann - von der Lichtquelle aus betrachtet
- konvex oder konkav sein. Auf diese Art kann das von der Lichtquelle kommende Licht
durch den Rückreflektor ringförmig gebündelt zum Hauptreflektor reflektiert werden
(konkav) oder weiter zerstreut werden (konvex). Im ersten Fall erhält man so eine
Abstufung in der Intensitätsverteilung des Scheinwerfers, im zweiten Fall ergibt sich
eine in etwa stufenlose, gleichförmige Abnahme der Lichtintensität von der optischen
Achse nach außen im Lichtkegel.
[0011] Die Erfindung wird im Folgenden anhand von Beispielen erläutert, wobei Bezug genommen
wird auf die beigefügten Zeichnungen.
[0012] Fig. 1 zeigt einen Scheinwerfer mit einer Ausführungsform des erfindungsgemäßen Rückreflektors
im Querschnitt.
[0013] Fig. 2 zeigt eine Ausführungsform des erfindungsgemäßen Rückreflektors in Draufsicht.
[0014] Der in Fig. 1 gezeigte Projektionsscheinwerfer für ein Kraftfahrzeug umfasst eine
Lichtquelle 1, die in einem Hauptreflektor 2 positioniert ist. Der Hauptreflektor
2 ist dabei vorzugsweise parabolisch, und die Lichtquelle 1 ist in einem Brennpunkt
der Hauptreflektorparabel angeordnet. Der Scheinwerfer wird durch eine Lichtscheibe
3 nach vorne abgeschlossen, so dass die Lichtquelle 1 und weitere, hier nicht betrachtete
Elemente des Scheinwerfers vor (mechanischen) Einwirkungen von außen geschützt sind.
[0015] Durch den Hauptreflektor 2 wird eine optische Achse 5 des Scheinwerfers definiert,
auf der die Lichtquelle 1 angeordnet ist. Die Form des Lichtkegels des Scheinwerfers
wird wesentlich durch die Form des Hauptreflektors 2 bestimmt. Dabei bilden in der
überwiegenden Anzahl der Scheinwerfer die Lichtquelle 1 und ein Zentralabschnitt 4
des Hauptreflektors ein Leuchtenmodul, das als Einheit in den Scheinwerfer eingebaut
werden kann. Das Leuchtenmodul umfasst häufig als weitere Elemente Linsen oder sonstige
optische Elemente vor der Lichtquelle 1 zur Strahlformung des Lichtkegels. Ein derartiges
optisches Element ist in Fig. 1 mit 9 bezeichnet.
[0016] Der Einbau des kompletten Leuchtenmoduls in den Scheinwerfer hat insbesondere den
Vorteil, dass aufwendige Justagearbeiten bei der Anordnung der Lichtquelle 1 in dem
Hauptreflektor 2 entfallen. Das Leuchtenmodul wird lediglich in einen fest in das
Fahrzeug eingebauten Außenabschnitt 10 des Hauptreflektors 2 eingesetzt. Die Ausrichtung
des Leuchtenmoduls in Bezug auf diesen Außenabschnitt 10 ist dabei nicht so kritisch
wie die Ausrichtung der Lichtquelle 1 in Bezug auf achsennähere Abschnitte des strahlformenden
Hauptreflektors.
[0017] Um die Abstrahlcharakteristik des soweit bekannten Projektionsscheinwerfers für Kraftfahrzeuge
zu verbessern und gleichzeitig das Erscheinungsbild des Scheinwerfers gefälliger zu
gestalten, wird erfindungsgemäß ein Rückreflektor 6 zwischen der Lichtquelle 1 und
der Lichtscheibe 3 des Scheinwerfers angeordnet. Dieser Rückreflektor 6 weist eine
zu der optischen Achse 5 des Hauptreflektors 2 im wesentlichen zentralsymmetrische
Lichtdurchtrittsöffnung 8 auf, so dass ein achsennaher Anteil des Lichtes von der
Lichtquelle 1 ungehindert durch den Rückreflektor aus dem Scheinwerfer austritt. Nur
der Anteil des Lichtes, der in einem Winkel von der Lichtquelle abgestrahlt wird,
der größer als ein vorgegebener Referenzwinkel ist, wird von dem Rückreflektor 6 zurückgeworfen.
[0018] Zur Verdeutlichung der Wirkung des erfindungsgemäßen Rückreflektors 6 sind in Fig.
1 zwei Strahlen 11 und 12 dargestellt, wobei der Strahl 12 so gewählt wurde, dass
er durch den Rückreflektor 6 beeinflusst wird, während als anderer Strahl 11 ein unbeeinflusst
bleibender Strahl gewählt wurde. Der erfindungsgemäße Rückreflektor 6 ist vorzugsweise
über Halterungselemente 7 an dem Leuchtenmodul in Höhe des (optionalen) optischen
Elements 9 befestigt. Der unbeeinflusste Strahl 11 tritt aus der Lichtquelle 1 aus,
erreicht die Lichtdurchtrittsöffnung 8 des Rückreflektors und das optische Element
9 darin, das zur Strahlformung dient. Er wird dort (wie im Stand der Technik) durch
das optische Element 9 in einer gewünschten Richtung abgelenkt. Der Winkel zwischen
dem Strahl 11 und der optischen Achse 5 überschreitet dabei nirgends einen vorgegebenen
Wert.
[0019] Der Strahl 12 verlässt die Lichtquelle 1 unter einem Winkel, der größer als der vorgegebene
Wert ist: der Strahl 12 ist im Gegensatz zu Strahl 11 kein achsennaher Strahl. Der
Strahl 12 trifft daher auf den erfindungsgemäßen Rückreflektor 6, von dem er "zurückgeworfen"
wird, d.h. durch den er an einem direkten Austritt durch die Lichtscheibe 3 aus dem
Scheinwerfer gehindert wird. Nachdem der Strahl 12 durch den Rückreflektor 6 zurückgeworfen
wurde, erreicht er seitlich versetzt den Außenabschnitt 10 des Hauptreflektors 2.
Dort wird seine Richtung ein weiteres Mal geändert, so dass er nun an dem Rückreflektor
vorbei durch die Lichtscheibe 3 den Scheinwerfer verlässt.
[0020] Der Anteil des ungehindert durch die Lichtdurchtrittsöffnung (mit optischem Element
9) tretenden Lichtes bzw. des durch den Rückreflektor 6 zurückgeworfenen Lichtes wird
durch den Raumwinkel bestimmt, der durch die Form der Lichtdurchtrittsöffnung 8 in
dem Rückreflektor 9 definiert wird. Fig. 2 zeigt eine sehr einfache Form des Rückreflektors
6 mit Lichtdurchtrittsöffnung 8 in Draufsicht, d.h. gesehen in Richtung der optischen
Achse. In der gezeigten Ausführungsform des Rückreflektors 6 ist dieser und die darin
enthaltene Lichtdurchtrittsöffnung kreisförmig. Damit ergibt sich als Raumwinkel ein
Wert, der proportional zu dem Quadrat des Verhältnisses von Radius der Lichtdurchtrittsöffnung
8 und Abstand zwischen Lichtquelle 1 und Rückreflektor 6 ist. Die Wahl der Form der
Lichtdurchtrittsöffnung 8 des Rückreflektors 6 hängt aber wesentlich von den Anforderungen
in Bezug auf das Design des Scheinwerfers ab. Daher wird die Lichtdurchtrittsöffnung
8 im Allgemeinen eher eine elliptische, rechteckige oder quadratische Form haben und
damit einen anderen Raumwinkel ergeben.
[0021] Darüber hinaus kann der Rückreflektor 6 in Bezug auf die optische Achse 5 des Hauptreflektors
2 schräg gestellt sein, so dass er "parallel" zu dem Verlauf der Lichtscheibe 3 steht.
So kann der Rückreflektor beim rechten Scheinwerfer des Fahrzeugs beispielsweise in
Bezug auf das Fahrzeug von außen nach innen schräg nach vorne verlaufen. Die Stellung
des Rückreflektors 6 ist dabei selbstverständlich maßgeblich für die oben genannte
effektive Fläche der Lichtdurchtrittsöffnung 8 und damit für den effektiven Raumwinkel
des Rückreflektors 6.
[0022] In Fig. 1 weist der Rückreflektor 6 eine konvexe Reflektorfläche auf, wenn man den
Rückreflektor 6 von der Lichtquelle 1 aus betrachtet. Dies hat den oben mit Bezug
auf den Strahl 12 beschriebenen Strahlengang zur Folge. In einer anderen, nicht dargestellten
bevorzugten Ausführungsform der Erfindung weist der Rückreflektor 6 dagegen eine konkave
Reflektorfläche auf. Die beiden unterschiedlichen Formen der Reflektorfläche bewirken
unterschiedliche Muster im Strahlkegel des Scheinwerfers mit dem erfindungsgemäßen
Rückreflektor 6. Während bei der konvexen Reflektorfläche das von der Lichtquelle
kommende Licht durch den Rückreflektor 6 weiter zerstreut wird, wird es bei der konkaven
Reflektorfläche ringförmig gebündelt. Beim konvexen Rückreflektor 6 erhält man so
eine in etwa stufenlose, gleichförmige Abnahme der Lichtintensität von der optischen
Achse nach außen im Lichtkegel. Dagegen führt die konkave Reflektorfläche zu einer
Abstufung in der Intensitätsverteilung des Scheinwerfers, es ergibt sich eine ringförmig
abgestufte Intensitätsverteilung im Strahlkegel. In beiden Fällen ist die Abstrahlcharakteristik
des Scheinwerfers nicht mehr so "grell" und das Erscheinungsbild des erfindungsgemäßen
Projektionsscheinwerfers "weicher" im Vergleich zu Scheinwerfern nach dem Stand der
Technik.
[0023] Die Breite des Rückreflektors 6 ist vorzugsweise so gewählt, dass bei Draufsicht
auf den Scheinwerfer in den Scheinwerfer die eingebaute Halterungselemente 7 z.B.
für das optische Element 9 bzw. für den Rückreflektor 6 durch den Rückreflektor 6
verdeckt werden und so ein homogeneres Erscheinungsbild des Scheinwerfers erzielt
wird.
BEZUGSZEICHENLISTE
[0024]
- 1
- Lichtquelle
- 2
- Hauptreflektor
- 3
- Lichtscheibe
- 4
- Zentralabschnitt des Hauptreflektors
- 5
- optische Achse
- 6
- Rückreflektor
- 7
- Halterungselement für Rückreflektor
- 8
- Lichtdurchtrittsöffnung in Rückreflektor
- 9
- optisches Element in Lichtdurchtrittsöffnung in Rückreflektor
- 10
- Seitenabschnitt des Hauptreflektors
- 11
- erster (achsennaher) Strahl
- 12
- zweiter (mehrfach reflektierter) Strahl
1. Projektionsscheinwerfer für ein Kraftfahrzeug mit einer Lichtquelle (1), einem Hauptreflektor
(2) und einer Lichtscheibe (3), wobei durch den Hauptreflektor (2) eine optische Achse
(5) definiert wird,
gekennzeichnet durch
einen Rückreflektor (6), der zwischen der Lichtquelle (1) und der Lichtscheibe (3)
des Scheinwerfers angeordnet ist und eine zu der optischen Achse (5) des Hauptreflektors
(2) im wesentlichen zentralsymmetrische Lichtdurchtrittsöffnung (8) aufweist.
2. Scheinwerfer nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, dass
der Rückreflektor (6) in Bezug auf die optische Achse (5) des Hauptreflektors (2)
schräg gestellt ist.
3. Scheinwerfer nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Lichtdurchtrittsöffnung (8) des Rückreflektors (6) im wesentlichen quadratisch
ist.
4. Scheinwerfer nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet, dass
in der Lichtdurchtrittsöffnung (8) des Rückreflektors (6) ein optisches Element (9)
zur Formung des Hauptlichtstrahls vorgesehen ist.
5. Scheinwerfer nach einem der Ansprüche 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet, dass
der Rückreflektor (6) eine konvexe Reflektorfläche aufweist.
6. Scheinwerfer nach einem der Ansprüche 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet, dass
der Rückreflektor (6) eine konkave Reflektorfläche aufweist.