[0001] Die Erfindung betrifft ein Gas-Servoventil, insbesondere zur Steuerung nur zeitweilig
betriebener Gasbrenner, sowie einen entsprechenden Feuerungsautomaten und ein Verfahren
zum Zünden eines Gasbrenners, insbesondere für Durchlauferhitzer.
[0002] Gasgeräte weisen häufig Brenner auf, die zur Anpassung an einen zeitlich schwankenden
Wärmebedarf oder an einen nur sporadisch auftretenden Wärmebedarf nur zeitweilig betrieben
werden. Sie müssen deshalb, wenn Wärmebedarf vorliegt, immer wieder neu gezündet werden.
Dazu benötigen die Gasbrenner eine Zündquelle, wie bspw. eine Zündflamme. Die Zündflamme
stellt eine ausreichende Zündenergie bereit, um an dem Hauptbrenner eine Gasflamme
zu zünden, bevor sich größere Gasansammlungen gebildet haben. Es zeigt sich jedoch,
dass die Reduzierung der Zündeenergie, die aus Gründen des Gasverbrauchs wünschenswert
ist, oder der Übergang zur elektrischen Zündung, die noch niedrigere Zündenergien
liefert, zu kleineren Verpuffungen an dem Hauptbrenner führen kann.
[0003] Es sind Gasventile bekannt, die in Reaktion auf ein elektrisches Steuersignal öffnen
und schließen. Bspw. ist aus der EP 0665396 ein Gas-Servoventil bekannt, bei dem die
Ventilbetätigungsbewegung durch einen Membranantrieb durch Druckluft erzeugt wird.
Zur Erzeugung der Druckluft dient eine Membranpumpe. Die Steuerung des Membranantriebs
erfolgt über ein magnetspulenbetätigtes Umschaltventil, unabhängig vom Gasdruck. Mit
diesem Ventil kann ein gasführender Kanal abgesperrt und freigegeben werden. Auf die
Zündung an einem Brenner wird jedoch kein Einfluss genommen.
[0004] Davon ausgehend ist es Aufgabe der Erfindung, ein Gas-Servoventil zu schaffen, mit
dem sich bei Einsatz an einem Gasbrenner die Entstehung von Verpuffungen vermeiden
lässt. Darüber hinaus ist es Aufgabe der Erfindung, einen entsprechenden Feuerungsautomaten
und ein Verfahren zum Zünden eines Gasbrenners zu schaffen, die eine verpuffungsarme
oder -freie Zündung des Gasbrenners gestatten.
[0005] Diese Aufgabe wird jeweils mit einem Gas-Servoventil nach Anspruch 1, sowie einem
Gasfeuerungsautomat nach Anspruch 7 bzw. ein Verfahren zum Zünden eines Gasbrenners
nach Anspruch 9 gelöst.
[0006] Das erfindungsgemäße Gas-Servoventil weist eine Antriebseinrichtung zur Betätigung
seines Ventilverschlussglieds auf, die von einem elektrisch gesteuerten Pilot-Steuerventil
gesteuert ist. Dadurch kann das Gas-Servoventil in Reaktion auf ein elektrisches Startsignal
geöffnet und geschlossen werden. Die Antriebseinrichtung des Gas-Servoventils weist
nun eine Verzögerungseinrichtung auf, mit der die Öffnungsbewegung des Ventilverschlussglieds
zumindest um eine gegebene Verzögerungszeit verlangsamt wird. Die Gestaltung bzw.
Dimensionierung der Verzögerungseinrichtung beeinflusst den zeitlichen Ablauf der
Ventilöffnungsbewegung (Zeitsteuerung). Dadurch wird das Gas-Servoventil nicht abrupt
geöffnet, sondern langsam, womit der einzuschaltende Gasstrom zunächst nur bis zu
einem geringen Maß allmählich freigegeben wird. Die Verzögerungseinrichtung muss dabei
nicht zwingend einen allmählichen Anstieg der Gasmenge steuern, sondern kann auch
zunächst einen beschränkten Gasstrom durchlassen, bis eine Zündung erfasst ist oder
eine Verzögerungszeit abgelaufen ist und der Gasstrom vollständig freigegeben wird.
Auf diese Weise wird an dem nachfolgenden Brenner zum Zündvorgang nur eine beschränkte
Gasmenge abgegeben, so dass sich keine größeren Ansammlungen von zündfähigem Gemisch
bilden können. Es wird somit ein sogenanntes hartes Zünden des Brenners vermieden.
Dies insbesondere in Kombination mit einem elektrischen, vorzugsweise batteriegespeisten
Funkengenerator, der innerhalb der Verzögerungszeit der Verlangsamungseinrichtung
mehrere Funken abgibt.
[0007] Wird der von dem Gas-Servoventil im Zündintervall zunächst nur beschränkt freigegebene
Gasstrom innerhalb des Zündintervalls allmählich oder stufenweise erhöht, ist die
Wahrscheinlichkeit sehr hoch, dass eine Zündung unmittelbar nach dem Zeitpunkt erfolgt,
an dem an dem Brenner ein Gasluftgemisch ausgebildet worden ist, das zündfähig ist.
[0008] Der Gasstrom kann durch die Verlangsamungseinrichtung zunächst auf einen konstanten
niedrigen Wert limitiert und erst nach Zündung oder Ablauf einer festgelegten Zeit
völlig freigegeben werden. Es ist auch möglich, die Gasmenge während des Zündintervalls
rampenförmig von einem ersten Wert auf einen zweiten Wert zu erhöhen. Ebenso sind
schrittweise Erhöhungen möglich.
[0009] Es ist prinzipiell möglich, das Ventilverschlussglied des Gas-Servoventils nicht
nur zum Öffnen und Schließen des gasführenden Hauptkanals des Gas-Servoventils, sondern
auch zur Drosselung während der Zündphase heranzuziehen. Es hat sich jedoch als zweckmäßig
herausgestellt, dazu ein gesondertes Drosselorgan vorzusehen, das in Abhängigkeit
von der Position der Ventilspindel des Gas-Servoventils eine feinfühlige, allmählich
abnehmende Drosselung des Gasstroms bewirkt. Nach Ablauf der Verzögerungszeit kann
dann der Gasstrom nahezu sprunghaft vollständig freigegeben werden, um so letztendlich
eine sehr zügige Zündung zu erhalten. Damit kann einem plötzlich auftretendem Wärmebedarf
auch entsprechend schnell entsprochen werden.
[0010] Die Verbindung des Drosselorgans mit der Ventilspindel ermöglicht es, den gesamten
Bewegungsweg der Ventilspindel, die beim Öffnen des Gas-Servoventils durchlaufen wird,
in einen relativ großen, von der Ventilspindel durch die Wirkung der Verlangsamungseinrichtung
langsam durchlaufenen ersten Wegabschnitt, in dem eine Drosselung erfolgt, und einen
zweiten, vergleichsweise kleineren Wegabschnitt aufzuteilen, in dem, wenn er gleichermaßen
langsam wie der erste Wegabschnitt durchlaufen wird, eine plötzliche Freigabe des
bereits teilweise durchlässigen Gas-Servoventils bewirkt. Damit genügt es, wenn die
Verlangsamungseinrichtung die Antriebseinrichtung derart beeinflusst, dass sie beim
Öffnen des Gas-Servoventils eine im Wesentlichen wegunabhängige Bremsung oder Verlangsamung
der Bewegung der Ventilsspindel bewirkt.
[0011] Eine einfache und robuste Lösung ist bei einem differenzdruckgesteuerten Gas-Servoventil,
das den Differenzdruck zwischen Zuströmseite und Abströmseite nutzt, dadurch zu erreichen,
dass wenigstens ein von dem Hauptkanal zu der Antriebseinrichtung führender Verbindungskanal
mit wenigstens einem Drosselmittel versehen ist. Bevorzugt werden zwei Drosselmittel,
die an den beiden Enden des Verbindungskanals angeordnet sind. Dadurch kann der Aufbau
des Differenzdrucks in der Antriebseinrichtung und die Öffnungsbewegung der Ventilspindel
gezielt verlangsamt werden.
[0012] Wird der Verbindungskanal durch die Ventilspindel geführt und mündet dieser in einer
als Drosselöffnung ausgebildeten Mündung an der Ventilspindel, kann außerdem die Mündung
mit der sich an dem Drosselorgan ausbildenden Strömung wechselwirken. Auf diese Weise
ist eine zusätzliche Wechselwirkung erreichbar. Drosselt das Drosselorgan den Gasfluss
noch relativ stark, ist die Strömung an der Mündung des Verbindungskanals auch noch
langsam, wodurch der Aufbau des Differenzdrucks in der Antriebseinrichtung langsam
von statten geht. Bei Freigabe des Hauptkanals durch das Drosselorgan kann die Geschwindigkeit
an dem Ende der Ventilspindel, an dem sich die Mündung des Verbindungskanals befinden
kann, derart zunehmen, dass der Aufbau des Differenzdrucks in der Antriebseinrichtung
beschleunigt wird und das Gas-Servoventil dann schnell öffnet, d.h. die Bewegungsgeschwindigkeit
der Ventilspindel auf dem letzten Teil ihres Hubs, der nicht mehr der Drosselung,
sondern der vollständigen Freigabe des Ventils zugeordnet ist, erheblich zunehmen.
[0013] Das an dem anderen Ende des Verbindungskanals angeordnete Drosselmittel verhindert,
insbesondere bei der Freigabe des Verbindungskanals zum Einleiten des allmählichen
Öffnens des Gas-Servoventils, einen plötzlichen Druckabfall in der Antriebseinrichtung
und somit eine zu schnelle anfängliche Öffnung. Durch Abstimmung der beiden Drosselöffnungen
bei den Enden des Verbindungskanals kann der seitliche Verlauf der Öffnungsbewegung
in weiten Grenzen eingestellt werden.
[0014] Es hat sich als besonders zweckmäßig herausgestellt, als Drosselorgan einen federnd
an der Ventilspindel gelagerten Ventilteller vorzusehen, wobei dessen Federweg größer
ist als der Federweg eines lediglich zum vollständigen Absperren bzw. Freigeben vorgesehenen
zweiten Ventiltellers. Der Ventilteller des Drosselorgans kann dann eine Mittelöffnung
aufweisen, die auf einem konischen Abschnitt der Ventilspindel sitzt. Der so gebildete
Ringspalt bildet eine Drosselstelle, wobei die Weite des Ringspalts von der Relativposition
des Ventiltellers des Drosselorgans in Bezug auf die Ventilspindel abhängig ist.
[0015] Falls gewünscht, können anstelle des konischen Endes der Ventilspindel auch anderweitige
Formen, wie abgestufte, abschnittsweise zylindrische und sonstige Formen Anwendung
finden.
[0016] Es hat sich als besonders vorteilhaft herausgestellt, einen mit einem entsprechenden
Gas-Servoventil ausgerüsteten Feuerungsautomaten mit einem Funkengenerator zu versehen,
der innerhalb der Verzögerungszeit des Gas-Servoventils mehrere Zündfunken erzeugt.
Die Funkenerzeugung beginnt dabei vorzugsweise zeitlich mit oder bedarfsweise auch
kurzzeitig vor dem Beginn des Öffnens des Gas-Servoventils, das, wie erwähnt, zunächst
langsam vonstatten geht.
[0017] Bei dem erfindungsgemäßen Verfahren wird die von dem Gasventil durchgelassene Gasmenge
unter einen Grenzwert beschränkt. Innerhalb dieser Verzögerungszeit kann die anfänglich
starke Drosselung allmählich vermindert werden, so dass die durchgelassene Gasmenge
von ihrem Anfangswert innerhalb der Verzögerungszeit etwa auf ihren doppelten oder
dreifachen Wert ansteigt. Dieser Wert ist vorzugsweise immer noch wesentlich kleiner
als der maximale Gasfluss bei ganz freigegebenen Ventil. Vorzugsweise liegt er unterhalb
1/4 bis 1/5 des Maximalwerts.
[0018] Bei einem weiter verfeinerten Verfahren wird zumindest während der Verzögerungszeit
eine Flammenüberwachung vorgenommen und das Gasventil nur dann freigegeben, wenn innerhalb
der Verzögerungszeit eine Flamme erfasst worden ist. Ansonsten wird das Gasventil
wieder geschlossen, wodurch Gefahrensituationen vermieden werden können.
[0019] Weitere Einzelheiten vorteilhafter Ausführungsformen der Erfindung ergeben sich aus
der Zeichnung, der Beschreibung sowie Unteransprüchen. In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel
der Erfindung veranschaulicht. Es zeigen:
Fig. 1 einen Warmwasserbereiter mit einem erfindungsgemäßen Gas-Servoventil und Feuerungsautomaten
in schematischer Darstellung,
Fig. 2 das erfindungsgemäße Gas-Servoventil in längsgeschnittener Darstellung, in
geschlossenem Zustand,
Fig. 3 das Gas-Servoventil nach Figur 2, in einer ausschnittsweisen Detaildarstellung
und in einem anderen Maßstab,
Fig. 4 das Gas-Servoventil nach Figur 2, in offenem Zustand und längsgeschnittener
Darstellung, und
Fig. 5 Zeitverläufe einzelner Größen beim Öffnen des Gas-Servoventils als Zeitdiagramm.
[0020] In Figur 1 ist in schematisierter Form ein Warmwasserbereiter 1 veranschaulicht,
bei dem Wasser in einer Heizschlange 2 mittels eines Brenners 3 erwärmt wird. Zur
Zündung und Steuerung des Brenners 3 dient ein Feuerungsautomat 4, zu dem zumindest
ein Gas-Servoventil 5, ein Wasserschalter 6, eine Steuereinheit 7, ein Zündgenerator
8 sowie eine Zündelektrode 9 und ein Ionisierungsfühler 10 zur Flammenüberwachung
gehören. Das Gas-Servoventil 5 weist ein Pilotsteuerventil 12 auf, das durch einen
elektromagnetischen Antrieb 14 betätigt ist. Dieser ist über eine Leitung 15 mit einem
entsprechenden Ausgang 16 der Steuereinheit verbunden. Der Ausgang liefert ein Digitalsignal,
d.h. ein Signal, das zwei Zustände - Ventil auf, Ventil zu - unterscheidet (Schaltsignal).
Dieses springt von einem ersten Zustand auf einen zweiten, wenn das Gas-Servoventil
5 öffnen soll und von dem zweiten Zustand auf den ersten zurück, wenn das Gas-Servoventil
schließen soll. Entsprechend kann der Antrieb 14 zwei Zuständeerregt, entregt - annehmen
und zwei Positionen des Pilotsteuerventils 12 vorgeben. Dieses ist ein Wegeventil
zur Steuerung (wechselweisen Freigabe) zweier Kanäle 17, 18, die zur Steuerung eines
Membranantriebs 19 dienen. Dieser bildet seinerseits eine Antriebseinrichtung zur
Betätigung, d.h. zum gesteuerten Öffnen und Schließen eines Drosselventils 20.
[0021] Der Membranantrieb 19 weist ein Gehäuse 21 auf, das durch eine Membran 22 in zwei
Arbeitskammern 23, 24 unterteilt ist. Mit der Membran 22 ist eine Ventilspindel 25
verbunden, die, wie aus Figur 2 und 3 hervorgeht, an ihrem von der Membran 22 abliegenden
Ende einen mit einer Gummidichtung versehenen Ventilteller 26 als Ventilverschlussglied
und einen zweiten, an der Ventilspindel 25 axial verschiebbar gelagerten Ventilteller
27 als Drosselorgan trägt. Die Ventilteller 27, 28 wirken mit entsprechenden Ventilsitzen
29, 30 zusammen, die eine Ventilöffnung 31 umgeben. Die Ventilöffnung 31 ist in einer
Zwischenwand eines Ventilgehäuses 32 ausgebildet, durch das ein Hauptkanal 33 führt.
Dieser führt zu dem Brenner 3 (Figur 1) und versorgt diesen mit Gas, wenn das Drosselventil
20 offen ist.
[0022] Wie aus Figur 2 ersichtlich, führt von dem Pilot-steuerventil 12 ein Verbindungskanal
34 in den Hauptkanal 33. Der Verbindungskanal 34 führt dabei durch die Ventilspindel
25 zu einer Mündung 35, die bezogen auf eine durch Pfeile P angedeutete Strömungsrichtung
auf der Abströmseite des Drosselventils 20 angeordnet ist. Unmittelbar im Anschluss
an die Mündung 35 ist in dem Verbindungskanal 34 eine Engstelle 36 ausgebildet, die
als Drosselmittel dient. An dem anderen Ende des Verbindungskanals 34 ist eine Düse
37 mit einer weiteren Engstelle 38 eingesetzt, die als weiteres Drosselmittel dient.
Zum gezielten Freigeben und Sperren des Verbindungskanals 34 weist das Pilotsteuerventil
12 eine Wippe 39 auf, die an einem Ende ein Dichtungshütchen 41 trägt. Die Wippe 39
ist mittels einer Feder 42 in eine Ruhekipplage vorgespannt, in der das Dichtungshütchen
41 die Düse 37 verschließt und somit den Verbindungskanal 34 absperrt.
[0023] An ihrem anderen Ende trägt die Wippe 39 ein zweites Dichtungshütchen 43, dem eine
Düse 44 mit großer Durchgangsweite zugeordnet ist. Diese gehört zu einem Überströmkanal
45, der, wenn er von dem Dichtungshütchen 43 freigegeben ist, die Arbeitskammern 23,
24 miteinander verbindet. Die Arbeitskammer 24 ist außerdem über einen Druckbeaufschlagungskanal
46 mit der Zuströmseite des Durchgangskanals 33 verbunden. Der Druckbeaufschlagungskanal
46 kann durch eine die Ventilspindel 25 umgebende Durchgangsverbindung gebildet sein.
[0024] Wie aus Figur 3 hervorgeht, ist das von dem Ventilteller 26 gebildete Ventilverschlussglied
durch eine Druckfeder 48 auf seine Schließstellung hin vorgespannt. Die Druckfeder
48 umgibt die Ventilspindel und stützt sich an einer inneren Ringschulter 49 ab, die
in einer Durchgangsbohrung 51 eines rohrförmigen Halses 52 ausgebildet ist, der zu
einem aus Figur 2 oder 4 ersichtlichen zweischaligen Gehäuse 21 des Membranantriebs
19 gehört. Mit ihrem anderen Ende stützt sich die Druckfeder 48 an dem Ventilteller
26 ab.
[0025] Die Ventilspindel 25 durchragt den Ventilteller 26 mit einem Fortsatz 54, durch den
der Verbindungskanal 34 führt und die Engstelle 36 angeordnet ist. An seiner Außenseite
ist der Fortsatz 54 wenigstens abschnittsweise konisch ausgebildet, wobei insbesondere
am Anfang und am Ende zylindrische Abschnitte vorhanden sind. Der Fortsatz ragt 54
eine Zentralöffnung 55 des Ventiltellers 27, wobei dieser vorzugsweise hutförmig ausgebildet
ist. Sein hutförmiger Innenteil legt einen Innenraum 56 fest, in dem sich die Mündung
35 des Verbindungskanals 34 befindet. Der Durchmesser der Zentralöffnung 55 ist geringfügig
größer als der größte Durchmesser des Fortsatz 54. Zwischen der Außenfläche des Fortsatz
54 und der Zentralöffnung 55 ist somit ein Ringspalt 57 festgelegt, dessen Spaltweite
von der Axialposition des Fortsatz 54 abhängig ist. Der Ventilteller 27 ist durch
eine in Bezug auf die Druckfeder 48 vergleichsweise weichere Druckfeder 58 auf seine
Endlage hin vorgespannt, in der er gegen ein unmittelbar in der Nähe der Mündung 35
befindliches Anschlagmittel, bspw. einen Sicherungsring, gedrückt ist. Die Druckfeder
58 stützt sich mit einem Ende an dem Ventilteller 27 und mit ihrem anderen Ende an
dem Ventilteller 26 ab. Als zweckmäßige Abmessungen haben sich die folgenden Maße
zur Festlegung der Gas-Startmenge herausgestellt:
Durchmesser der Zentralöffnung 55 |
2,9mm (Flüssiggas)
3,3mm (Erdgas) |
Außendurchmesser des Fortsatz 54 vorn |
2,8mm |
Ringspaltbreite |
0,05mm (Flüssiggas)
0,25mm (Erdgas) |
Durchmesser Engstelle 38 |
0,3mm |
Durchmesser Engstelle 36 |
0,7mm |
[0026] Zu dem Feuerungsautomaten 4 gehört außerdem der Zündgenerator 8, der über eine Leitung
61 mit einem Ausgang 62 der Steuereinheit 7 verbunden ist. Der Zündgenerator 8 gibt
an der Zündelektrode 9 elektrische, zum Funkenüberschlag führende Impulse ab, wenn
er über die Leitung 61 ein entsprechendes Ansteuersignal von der Steuereinheit 7 erhält.
Die Steuereinheit 7 ist außerdem über eine Leitung 63 mit dem Ionisierungsfühler 10
verbunden, um das Vorhandensein oder Nichtvorhandensein einer Flamme an dem Brenner
3 erfassen zu können.
[0027] An ihrem Eingang 64 erhält die Steuereinheit 7 über eine Leitung 65 ein Signal von
dem Wasserschalter 6, das anzeigt, ob die Wasserströmung in einer Wasserleitung 66,
die zu der Heizschlange 2 führt, einen Grenzwert überschritten hat oder nicht.
[0028] Der insoweit beschriebene Warmwasserbereiter 1 und der Feuerungsautomat 4 arbeiten
wie folgt:
[0029] Es wird zunächst davon ausgegangen, dass kein Wasserbedarf vorliegt. In der Wasserleitung
66 ist somit keine Wasserströmung vorhanden. Der Wasserschalter 6 liefert kein Schaltsignal
an die Steuereinheit 7. Diese sendet demzufolge kein Steuersignal über die Leitung
15 an den magnetischen Antrieb 14, d.h. dieser ist entregt. Das Gas-Servoventil 5
befindet sich somit in dem in Figur 2 veranschaulichten Zustand. In den Arbeitskammern
23, 24 herrscht durch Freigabe des Überströmkanals 45 der gleiche Druck. Wegen fehlender
Druckdifferenz entwickelt die Membran 22 keine Stellkraft und der Ventilteller 26
ist durch die Wirkung der Druckfeder 48 gegen seinen Ventilsitz 29 gedrückt. Er sperrt
somit den Hauptkanal 33 vollständig ab. Das Drosselventil 20 ist im Ruhezustand. Außerdem
nimmt die Steuereinheit 7 weder Ionisierungsüberprüfungen vor, noch steuert sie den
Zündgenerator 8 an.
[0030] Wird nun ein der Heizschlange 2 nachgeschalteter Hahn geöffnet, setzt plötzlich eine
Wasserströmung ein, wie in Figur 5 bei t
0 beginnend veranschaulicht ist. Der sprunghafte Anstieg des Wasserdurchflusses erreicht
bereits nach kürzester Zeit einen Schwellwert S und übersteigt diesen zu einem Zeitpunkt
t
1. Wird der Schwellwert S überschritten, spricht der Wasserschalter 6 an, d.h. das
von dem Wasserschalter abgegebene Signal ändert sprunghaft seinen Wert, wie aus Figur
5 hervorgeht. Die Steuereinheit 7 nimmt nun eine Systemüberprüfung, insbesondere eine
Überprüfung der Funktionsfähigkeit des Ionisierungsfühlers und des im zugeordneten
Schaltungsteils vor, wobei diese Überprüfung zu einem Zeitpunkt A abgeschlossen ist.
Zu diesem Zeitpunkt A wird ein entsprechendes Aktivierungssignal über die Leitung
61 an den Zündgenerator 8 gegeben, der damit beginnt, Zündimpulse Z auszugeben. Diese
kommen in kurzer Folge, bspw. mit 4, 5 oder 8 Hz oder einem ähnlichen Wert. Zeitgleich
oder kurz verzögert darauf wird an dem Ausgang 16 der Steuereinheit 7 ein Öffnungssignal
an das Gas-Servoventil 5 gegeben. Das Öffnungssignal schaltet nahezu augenblicklich
das Pilotsteuerventil 12 um. Die in Figur 2 veranschaulichte Wippe 39 kippt dabei
aus der in Figur 2 veranschaulichten Stellung in die Position nach Figur 4. Damit
wird der Überströmkanal 45 augenblicklich geschlossen und der Verbindungskanal 34
wird freigegeben.
[0031] Bislang waren die Arbeitskammern 23, 24 durch den Überströmkanal 45 miteinander verbunden
und über den Druckbeaufschlagungskanal 46 mit dem gleichen Druck beaufschlagt, der
auf der Zuströmseite des geschlossenen Gas-Servoventils 5 ansteht. Nach dem Umschalten
der Wippe 39 kann nun Gas aus der Arbeitskammer 23 durch die von der Engstelle 38
gebildete Drossel in den Verbindungskanal 34 einströmen, der unter dem niedrigeren
Druck der Abströmseite des Gas-Servoventils 5 steht. Es ergibt sich ein langsamer
Anstieg des Differenzdrucks zwischen den Arbeitskammern 23 und 24. Dies führt zu einer
ersten Axialverlagerung der Ventilspindel 25, während der Zeit t
2 woraufhin der Ventilteller 26 von dem Ventilsitz 29 abhebt. Jedoch bleibt der Ventilteller
27, der wie aus Figur 2 hervorgeht in Schließstellung des Gas-Servoventils nahezu
vollständig auf den konischen Fortsatz 54 aufgeschoben ist, zunächst auf seinem Ventilsitz
30 liegen. Damit versperrt der Ventilteller 27 noch immer den Durchgangskanal 33,
obwohl der Ventilteller 26 bereits von seinem Ventilsitz 29 abgehoben hat. Jedoch
kann (nun (zu Ende von t
2) eine geringe Gasmenge durch den Ringspalt in der Durchgangsöffnung des Ventiltellers
27 durchströmen.
[0032] In Figur 5 sind die sich nun einstellenden Verhältnisse durch eine Differenzdruckkurve
angedeutet. Diese bildet den Differenzdruck an einer Messblende ab und ist somit dem
Quadrat des Gasdurchflusses proportional. Nachdem der Gasdurchfluss beginnend kurz
nach t
2 einen ersten Wert erreicht hat (Kurve I), wird er durch den Ringspalt begrenzt. Durch
den Verbindungskanal 34 kann sich nun gedrosselt durch die Engstellen 38, 36 allmählich
der Druck in der Arbeitskammer 23 auf den abströmseitigen Druck des Gas-Servoventils
5 hin verringern. Mit abnehmendem Druck nimmt die Druckdifferenz zwischen den Arbeitskammern
23, 24 zu, wodurch die Ventilspindel 25, verlangsamt durch die Drosseln, die durch
die engen Stellen 38, 36 gebildet werden, von den Ventilsitzen 30, 31 weg bewegt.
Damit wird der Ringspalt zwischen dem Fortsatz 54 und dem noch immer auf dem Ventilsitz
30 aufliegenden Ventilteller 27 zunehmend größer, wodurch auch der Gasfluss allmählich
vergrößert wird. Dies ist in Figur 5 durch den Kurvenabschnitt II angegeben.
[0033] Bei allmählich zunehmendem Gasfluss werden an der Zündelektrode 9 ständig Zündfunken
Z abgegeben, die zu einer Entzündung des Gas-Luftgemischs führen, sobald dieses zündfähig
ist. Die Ausbildung größerer Gasansammlungen wird unterdrückt.
[0034] Mit fortgesetzter Bewegung der Ventilspindel 25 kommt das Ende des Fortsatzes 54
schlussendlich an dem Ventilteller 27 an und hebt auch diesen von seinem Ventilsitz
30 ab (Kurve III), so dass das Gas-Servoventil in vollständig geöffnetem Zustand in
der in Figur 4 dargestellten Position ankommt. Mit Abheben des Ventiltellers 27 von
dem Ventilsitz 30 wird der Gasdurchfluss durch den Hauptkanal 33 nahezu plötzlich
freigegeben, so dass die an dem Brenner 3 zwischenzeitlich entzündete Flamme schnell
die gewünschte volle Stärke erhält. Das Zünden erfolgt somit sanft, verpuffungsfrei
und ohne Ausbildung gefährlicher Gasansammlungen.
[0035] Die Steuereinheit 7 kann in Abhängigkeit von einem Ionisierungssignal des Ionisierungsfühlers
10 oder zeitgesteuert den Zündgenerator 8 abschalten. Außerdem kann sie das Gas-Servoventil
5 sofort schließen, wenn keine Flamme festgestellt wird. Beim Schließen des Gas-Servoventils
5 wird der Verbindungskanal 34 geschlossen und der Überströmkanal 45 freigegeben.
Dieser enthält kein Drosselmittel, so dass der Druckausgleich zwischen den Arbeitskammern
23, 24 nahezu augenblicklich stattfindet. Das Gas-Servoventil 5 schließt dadurch sehr
schnell.
[0036] Ein Gas-Servoventil 5 für einen Feuerungsautomaten 4 weist ein Pilotsteuerventil
12 auf. Dieses steuert einen Verbindungskanal 34 zur Betätigung eines Membranantriebs
12. Dieser bewirkt eine langsame Öffnungsbewegung und eine schnelle Schließbewegung
des Gas-Servoventils 5. Die Ventilspindel 25 des Gas-Servoventils 5 trägt ein Ventilverschlussglied
26 und ein Drosselorgan 27, das den Gasfluss durch den Hauptkanal 33 des Gas-Servoventils
5 bei einer langsamen Öffnungsbewegung der Ventilspindel 25 zunächst von einem ersten
beschränkten Wert auf einen zweiten größeren, jedoch noch immer beschränkten Wert
ansteigend allmählich freigibt und erst nach Durchlaufen dieses Drosselwegs den Gasfluss
ganz freigibt. Es wird dadurch eine Zündung eines Brenners 3 mit geringem Gasdurchfluss
und dennoch ein zügiger Anstieg der Leistung der gezündeten Flamme von ihrem Anfangswert
auf den Sollwert erbracht.
1. Gas-Servoventil (5), insbesondere zur Steuerung nur zeitweilig betriebener Gasbrenner
(3),
mit einer Antriebseinrichtung (19) zur Betätigung seines Ventilverschlussglieds
(26), wobei die Antriebseinrichtung (19) von einem elektrisch gesteuerten Pilot-Steuerventil
(12) gesteuert ist,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Antriebseinrichtung (19) eine Verzögerungseinrichtung (36, 38) zur Verlangsamung
der Öffnungsbewegung des Ventilverschlussglieds (26) zumindest um eine gegebene Verzögerungszeit
aufweist.
2. Gas-Servoventil nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
dass zwischen dem Ventilverschlussglied (26) und der Antriebseinrichtung (19) eine
axial verstellbar gelagerte Ventilspindel (25) angeordnet ist, die an einem Ende das
Ventilverschlussglied (26) trägt, das in Abhängigkeit von der Axialposition der auf
einem Ventilsitz (29) aufsitzt oder von diesem abgehoben wird, um einen Hauptkanal
(33) zu steuern,
dass mit der Ventilspindel (25) wenigstens ein Drosselorgan (27) verbunden ist, das
in dem Hauptkanal (33) angeordnet ist und eine von der Axialposition der Ventilspindel
(25) abhängige Drosselwirkung aufweist,
dass die Antriebseinrichtung (19) einen Stellantrieb mit einem ersten Arbeitsraum
(23) und einem zweiten Arbeitsraum (24) aufweist, die durch eine beweglich gelagerte
Trennwand (22) miteinander verbunden sind, die mit der Ventilspindel (25) verbunden
ist,
dass das Pilot-Steuerventil (12) einen Verbindungskanal (34) steuert, der aus einem
der Arbeitsräume (23) in den von dem Ventilverschlussglied (26) gesteuerten Hauptkanal
(33) führt, und
dass in dem Verbindungskanal (34) wenigstens ein Drosselmittel (38, 36) zur Beschränkung
des Gasflusses aus dem Arbeitsraum (23) in den Hauptkanal (33) bei geöffneten Pilot-Steuerventil
(12) angeordnet ist.
3. Gas-Servoventil nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass das Pilot-Steuerventil
(12) in wenigstens einem der Arbeitsräume (23, 24) der Antriebseinrichtung (19) angeordnet
ist.
4. Gas-Servoventil nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass der Verbindungskanal
(34) von dem Pilot-Steuerventil (12) durch die Ventilspindel (25) zu einer Mündungsöffnung
(35) führt, die auf der Abströmseite des Ventilverschlussglieds (26) angeordnet ist,
und dass in dem Verbindungskanal (34) zwei Drosselmittel (38, 36) angeordnet sind.
5. Gas-Servoventil nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass die beiden Drosselmittel
(36, 38) an den Enden des Verbindungskanals (34) angeordnet sind.
6. Gas-Servoventil nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass Drosselorgan (27) eine
Ventilscheibe aufweist, die mit einer Zentralöffnung (55) auf einem konischen Abschnitt
(54) der Ventilspindel (25) axial verschiebbar gelagerte und durch ein Federmittel
(58) gegen einen Anschlag gespannt ist.
7. Feuerungsautomat mit einem Gas-Servoventil nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
mit einem batteriegespeisten Funkengenerator (8), der eine Funkenfrequenz aufweist,
die größer ist als der Reziprokwert der Verzögerungszeit der Verzögerungseinrichtung
(36, 37).
8. Feuerungsautomat nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass die Funkenfrequenz
ein Mehrfaches des Reziprokwerts der Verzögerungszeit der Verlangsamungseinrichtung
(36, 37) beträgt.
9. Verfahren zum Zünden eines Gasbrenners, wobei bei dem Verfahren
ein Gasventil in Reaktion auf ein Startsignal zunächst aus seiner Sperrstellung in
eine Drossestellung überführt und ein Funkengenerator in Betrieb gesetzt wird, der
an einem von dem Gasventil gespeisten Brenner daraufhin fortwährend Funkenüberschläge
erzeugt,
die von dem Gasventil durchgelassene Gasmenge während einer vorgegebenen Verzögerungszeit
unter einen Grenzwert beschränkt wird,
das Gasventil nach Ablauf der Verzögerungszeit vollständig geöffnet wird.
10. Verfahren nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, dass zumindest während der Verzögerungszeit
eine Flammenüberwachung vorgenommen wird und dass das Gasventil nach Ablauf der Verzögerungszeit
geschlossen wird, falls keine Flamme erfasst worden ist, und dass das Gasventil nach
Ablauf der Verzögerungszeit nur dann vollständig freigegeben wird, wenn während der
Verzögerungszeit eine Flamme erfasst worden ist.