[0001] Die Erfindung betrifft ein selektives Schaltgerät gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs
1.
[0002] Ein derartiges Schaltgerät ist aus der DE 195 26 592 C2 bekannt geworden. Dieses
Schaltgerät besitzt einen Hauptstrompfad mit einem Hauptthermobimetall und einen Nebenstrompfad,
in dem sich ein sogenanntes Selektivbimetall befindet. Dem Hauptbimetall ist ein Kompensationsbimetall
zugeordnet. Die drei Bimetalle verlaufen etwa parallel zueinander und ihre freien
Enden liegen in einer Linie, die etwa senkrecht zur Befestigungsebene des Schaltgerätes
verläuft. Quer zu dem Ende der Thermobimetalle verläuft ein Koppelungsschieber, der
als Flachschieber ausgebildet ist und an seinem einen Ende eine Tasche aufweist, in
die das Kompensationsbimetall eingreift, wogegen am anderen Ende eine Querwand vorgesehen
ist, gegen die das Hauptbimetall beim Auslenken anschlägt und den Schieber mitnimmt.
Das Kompensationsbimetall ist mit einem Auslösehebel fest verbunden, so daß dann,
wenn das Kompensationsbimetall vom Hauptbimetall verschwenkt wird, der Auslösehebel
eine Verklinkungsstelle im Schaltschloß des Schaltgerätes entklinkt.
[0003] Das zwischen den beiden befindliche Selektivbimetall wirkt ebenfalls auf eine Querwand
des Schiebers, so daß das Selektivitätsbimetall den Auslösehebel verschwenkt.
[0004] Damit sind das Hauptbimetall und das Selektivbimetall sowie das Kompensationsbimetall
miteinander gekoppelt.
[0005] Aufgabe der Erfindung ist es, ein Schaltgerät der eingangs genannten Art weiter zu
verbessern.
[0006] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die Merkmale des Anspruches 1 gelöst.
[0007] Danach wirkt das Selektivbimetall nicht mehr auf den Schieber ein, sondern auf einen
Arm eines Übertragungsdoppelarmhebels; der an der Arm des Doppelarmhebels wirkt auf
die Verklinkungsstelle und entklinkt das Schaltschloß.
[0008] Dadurch ist eine Entkoppelung des Selektivbimetalls und des Kompensationsbimetalls
erreicht. Wenn sich nämlich das Selektivbimetall bei der bekannten Anordnung verschoben
hat, dann muß das Selektivbimetall gegen das Kompensationsbimetall arbeiten und dieses
mit betätigen. Bei der erfindungsgemäßen Ausgestaltung wirkt das Selektivbimetall
direkt auf die Verklinkungsstelle ein, ohne mit dem Kompensationsbimetall gekoppelt
zu sein.
[0009] Gemäß einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung ist der Koppelschieber als langgestreckter
Flachschieber ausgebildet, der quer zu den Bimetallen verläuft und mit senkrecht zur
Ebene der Flachschiene verlaufenden Wandungen versehen ist, mit denen das Haupt- und
das Kompensationsbimetall zusammenwirken.
[0010] Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen und Verbesserungen der Erfindung sind den weiteren
Unteransprüchen zu entnehmen.
[0011] Anhand der Zeichnung, in der ein Ausführungsbeispiel der Erfindung dargestellt ist,
sollen die Erfindung sowie weitere vorteilhafte Ausgestaltungen und Verbesserungen
der Erfindung und weitere Vorteile näher erläutert und beschrieben werden.
[0012] Es zeigt:
- Die einzige Fig.
- eine schematische Darstellung der Bimetalle eines selektiven Schaltgerätes.
[0013] Das selektive Schaltgerät, in dem die Erfindung verwirklicht ist, ist ein Schaltgerät
mit der Bezeichnung S 700 der Firma ABB Stotz-Kontakt GmbH, Heidelberg; dieses Schaltgerät
S 700 ist in der DE 195 26 592 C2 beschrieben.
[0014] Das Schaltgerät enthält ein Hauptbimetall 10, das in einem Hauptstrompfad (nicht
gezeigt) des Leitungsschutzschalters liegt. Dieses Hauptbimetall ist an einem Ende
bei 11 fest eingespannt; das andere Ende 12 kann sich auf Grund einer thermischen
Einwirkung ausbiegen.
[0015] Dem Hauptbimetall 10 ist ein Kompensationsbimetall 13 zugeordnet, welches parallel
zu dem Hauptbimetall 10 verläuft und das an einer Halteeinrichtung 14 befestigt ist,
die drehbar um eine Achse 15 schwenkbar ist und an der ein Auslösehebel 16 befestigt
ist, der neben dem Kompensationsbimetall 13 parallel dazu und in gleiche Richtung
vorspringt und an seinem freien Ende eine Abkröpfung 17 enthält, die auf einen Verklinkungshebel
18 eines nur schematisch dargestellten Schaltschlosses 19 einwirkt. Die Drehachse
15 befindet sich etwa auf einer Linie, die etwa senkrecht zur Befestigungsebene B-B
und durch die Befestigungsstelle 11 des Hauptbimetalls verläuft. Die freien Enden
12, 20 des Hauptbimetalls 10 und des Kompensationsbimetalls 13 liegen ebenfalls etwa
auf einer Linie, die senkrecht oder etwa senkrecht zur Befestigungsebene B-B verläuft.
[0016] Quer zu den Bimetallen 10, 13 verläuft ein Schieber 21, der an seinem einen Ende
eine durch Wandungen 22 und 23 gebildete Tasche 24 aufweist, in die das Kompensationsbimetall
mit seinem freien Ende 20 eingreift. Am anderen, der Befestigungsebene B-B zugewandten
Ende des Schiebers 21 befindet sich eine senkrecht verlaufende Querwand 25, gegen
die das freie Ende 12 des Hauptbimetalls bei Erwärmung zum Anliegen kommt und den
Schieber in Pfeilrichtung P verschiebt. Über die Tasche 24 und insbesondere über die
Wandung 22, die der Wandung 25 parallel verläuft, wird das Kompensationsbimetall 13
um die Achse 15 verschwenkt, so daß sich der Auslösehebel 16 im Uhrzeigersinn verschwenkt
und das abgekröpfte Ende 17 gegen den Verklinkungshebel 18 anschlägt und diesen ebenfalls
in Pfeilrichtung P verschiebt, so daß die im inneren des Schaltschlosses 19 befindliche
Verklinkungsstelle geöffnet und Kontaktstellen im Schaltgerät bleibend geöffnet werden.
[0017] Zwischen den beiden Thermobimetallen 10 und 13 befindet sich ein sogenanntes Selektivbimetall
26, welches in einen Nebenstrompfad des Schaltgerätes eingesetzt ist; dieses Selektivbimetall
26 soll den Schalter bleibend öffnen, wenn ein Überstrom eine bestimmte Zeit ansteht.
Die Darstellung der Funktionsweise des Selektivbimetalls 26 ist der oben genannten
DE195 26 592 C2 zu entnehmen.
[0018] Auf einer Achse 30, die - bezogen auf die Befestigungsebene B-B ― etwa in der Höhe
des Verklinkungshebels 18 liegt, ist ein Doppelarmhebel 31 drehbar gelagert, der einen
ersten Arm 32 aufweist, der mit dem Selektivbimetall 26 zusammenwirkt; der Doppelarmhebel
31 besitzt weiterhin einen zweiten Arm 33, der mit dem Verklinkungshebel 18 zusammenwirkt.
Wenn sich in bestimmten Fällen das Selektivbimetall, das zwischen den beiden Bimetallen
10 und 13 liegt und bei 34 eingespannt ist, wobei die Einspannstelle 34 etwa in der
Verbindungslinie der Drehachse 15 und der Befestigungsstelle 11 liegt, wobei das freie
Ende des Bimetalls 26 in der Linie liegt, in der auch die Enden der Thermobimetalle
10 und 13 liegen, verbiegt, dann bewegt sich das freie Ende des Selektivbimetalls
26 in Pfeilrichtung P; dadurch wird der Arm 32 und damit die Doppelarmhebelanordnung
30 in Drehung entgegen dem Uhrzeigersinn verschwenkt; der Arm 33 legt sich gegen den
Verklinkungshebel 18 an und löst auf diese Weise die Verklinkungsstelle im Schaltschloß,
so daß die Schaltkontakte bleibend geöffnet werden.
1. Selektives Schaltgerät, insbesondere Hauptleitungsschutzschalter, mit einem ersten
Strompfad, in dem sich ein Hauptbimetall (10) und damit verbunden eine Kompensationsbimetall
(13) befinden, die mechanisch mittels eines Koppelschiebers (21) gekoppelt sind, und
mit einem Nebenstrompfad, in dem sich ein Selektivbimetall (26) befindet, wobei die
Bimetalle parallel zueinander verlaufen, dadurch gekennzeichnet, daß das Selektivbimetall mittels eines eigenen Übertragungselements (31) auf die
eine Verklinkungsstelle eines Schaltschlosses (19) einwirkt.
2. Schaltgerät nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Übertragungselement (31)
ein Doppelarmhebel ist, dessen einer Arm (32) mit dem Selektivbimetall (26) zusammenwirkt
und dessen anderer Arm (33) bei Ausbiegung des Bimetalls gegen einen Verklinkungshebel
(18) anschlägt, so daß dadurch die Verklinkungsstelle geöffnet wird.
3. Schaltgerät nach einem der vorigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß das Koppelelement
als langgestreckter Flachschieber ausgebildet ist, der quer zu den Bimetallen (10,
26, 13) verläuft und mit Wandungen, die senkrecht zur Ebene des Flachschiebers und
parallel zu der Befestigungsebene verlaufen, versehen ist, mit denen das Hauptbimetall
(10) und das Kompensationsbimetall (13) unabhängig vom Selektivbimetall (26) zusammenwirken.