[0001] Die Erfindung bezieht sich auf eine Beleuchtung eines elektrischen/elektronischen
Installationsgerätes gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 1. Die Erfindung kann allgemein
in beleuchtbaren elektrischen und elektronischen Installationsgeräten in Unterputz-
sowie Aufputzanwendungen, insbesondere in Schaltern, Tastern, Dimmern, Steckdosen,
elektronischen Schaltgeräten in Bussystemen, Geräten für die Kommunikationstechnik
usw. verwendet werden.
[0002] Aus der EP 0 626 715 B1 ist eine Lichtquelle mit einem T-förmig ausgebildeten Stecksockel
für den Einsatz in elektrischen Installationsgeräten bekannt. Der für den Einsatz
einer speziellen Lampe, beispielsweise Glimmlampe geeignete Stecksockel wird von der
Rückseite des Gerätes angebracht.
[0003] Der wesentliche Nachteil dieser sowie allgemein bekannter Installationsgeräte-Beleuchtungen
liegt darin, daß zur Schaffung der Beleuchtung eines Installationsgerätes sehr viele
Einzelteile erforderlich sind. Die aus der EP 0 626 715 B1 bekannte Lichtquelle benötigt
neben dem Leucht- oder Lampenteil sowie einem Vorwiderstand weitere vier Einzelteile,
wie zwei Kunststoffspritzteile (Oberteil und Unterteil) zur Bildung des Stecksockels
und zwei Stanzbiegeteile als elektrische Kontaktteile. Die vier Einzelteile lassen
sich nur mittels relativ teurer Werkzeuge herstellen. Die Kontaktteile werden dabei
teilweise im Insertverfahren in den Kunststoffspritzgießwerkzeugen weiterverarbeitet.
Die Montage dieser relativ kleinen und filigranen Einzelteile läßt sich vielfach nicht
automatisieren, so daß eine zeitintensive und teure manuelle Endmontage der Installationsgeräte-Beleuchtung
erfolgen muß.
[0004] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Beleuchtung eines elektrischen/elektronischen
Installationsgerätes der eingangs genannten Art mit vereinfachtem Aufbau anzugeben.
[0005] Diese Aufgabe wird in Verbindung mit den Merkmalen des Oberbegriffes erfindungsgemäß
durch die im Kennzeichen des Anspruchs 1 angegebenen Merkmale gelöst.
[0006] Die mit der Erfindung erzielbaren Vorteile bestehen insbesondere darin, daß die vorgeschlagene
Beleuchtung aus sehr wenig Einzelteilen besteht, sehr wenig Fertigungsschritte benötigt
und aufgrund der sehr wenigen notwendigen Montageschritte sehr montagefreundlich ist.
Dies reduziert die Investitionskosten (beispielsweise die Kosten für Werkzeuge zur
Herstellung der Einzelteile) und die Montagekosten. Vorteilhaft sind keine Bestückungs-
und Lötvorgänge erforderlich.
[0007] Der Leucht- oder Lampenteil ist von der Vorderseite des Installationsgerätes aus
zugänglich, was beispielsweise beim Austausch eines defekten Leucht- oder Lampenteils
vorteilhaft ist.
[0008] Weitere Vorteile sind aus der nachstehenden Beschreibung ersichtlich.
[0009] Vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen gekennzeichnet.
[0010] Die Erfindung wird nachstehend anhand der in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispiele
erläutert. Es zeigen:
- Fig.1
- einen Schnitt durch eine Lichtquelle (Vorderansicht),
- Fig. 2
- einen Schnitt durch einen Abschnitt einer Lichtquelle (Seitenansicht),
- Fig. 3
- einen Schnitt durch ein elektrisches/elektronisches Installationsgerät mit integrierter
Lichtquelle,
- Fig. 4
- die einzelnen Schritte zur Herstellung einer Lichtquelle bzw. integrierten Lichtquelle.
[0011] In Fig. 1 ist ein Schnitt durch eine Lichtquelle (Vorderansicht) dargestellt. Die
Lichtquelle 1 besteht aus einem Leucht- oder Lampenteil 2, dessen Steckeinsatz in
einen Sockel 3 eingesteckt ist. Der Sockel 3 wird aus einem röhrenförmigen Oberteil
4 und einem im Querschnitt quadratischen Unterteil 5 gebildet. Die Lichtquelle 1 ist
an bzw. in einer Gehäusewandung 10 eines elektrischen/elektronischen Installationsgerätes
befestigt. Die Gehäusewandung 10 weist hierzu eine Ausnehmung zur Aufnahme des quadratischen
Unterteils 5 sowie eine Bohrung zur Durchführung und Verrastung des röhrenförmigen
Oberteils 4 auf.
[0012] Nach erfolgter Montage der Lichtquelle 1 an bzw. in der Gehäusewandung 10 preßt die
Oberseite des quadratischen Unterteils 5 des Sockels 3 gegen den Boden der Ausnehmung
der Gehäusewandung 10, während Rastnasen 6 des röhrenförmigen Oberteils 4 über die
Bohrung in der Gehäusewandung 10 greifen, so daß eine sichere Arretierung der eingesteckten
und verrasteten Lichtquelle 1 bewirkt wird.
[0013] Gleichzeitig erfolgt eine elektrische Kontaktierung zwischen federnden Kontaktfahnen
7 an der Oberseite des quadratischen Unterteils 5 und Anschlußleitungen (nicht dargestellt)
oder Anschlußbahnen (gestrichelt dargestellt). Diese Anschlußleitungen sind in Nuten
in der Ausnehmung der Gehäusewandung 10 eingelegt. Falls die Kontaktierung über Anschlußbahnen
erfolgt, sind derartige Anschlußbahnen als Leiterbahnen in der Gehäusewandung 10 integriert
(gestrichelt dargestellt), was vorzugsweise gemäß der nachstehend näher erläuterten
MID-Technik erfolgt.
[0014] Die federnden Kontaktfahnen 7 des Sockels 3 sind vorzugsweise als Kunststoffspritzgießteil
einteilig am Unterteil 5 angeformt und stehen in direktem Kontakt mit Leiterbahnen
8, welche in der Innenmantelfläche des röhrenförmigen Oberteils 4 integriert sind.
Diese einteilig angeformten Leiterbahnen 8 sind im Bereich des Leucht- oder Lampenteils
2 als federnde Kontaktteile ausgebildet und treten in Kontakt mit Anschlußkontakten
9 des eingesteckten Leucht- oder Lampenteils 2.
[0015] In Fig. 2 ist ein Schnitt durch einen Abschnitt einer Lichtquelle (Seitenansicht)
dargestellt. Es sind der in der Gehäusewandung 10 eingesteckte Sockel 3 mit Oberteil
4 und Unterteil 5 sowie eine federnde Kontaktfahne 7 zu erkennen.
[0016] In Fig. 3 ist ein Schnitt durch ein elektrisches/elektronisches Installationsgerät
mit integrierter Lichtquelle dargestellt. Es ist ein elektrisches/elektronisches Installationsgerät
11 mit Schalteinsatz 12, Wippe 13 mit transparentem Fensterausschnitt 14 sowie Gehäuse-Oberteil
15 und Gehäuse-Unterteil 16 zu erkennen. Eine elektrische Anschlußleitung 17 greift
durch eine Bohrung im Gehäuse-Unterteil 16 in einen federnden Klemmkontakt 18 (Leitungsanschlußklemme)
des Schalteinsatzes 12. Dieser Klemmkontakt 18 ist mit einem Kontaktteil 19 des Schalteinsatzes
12 verbunden. Im Schalteinsatz 12 ist mindestens ein weiterer (nicht dargestellter)
Klemmkontakt zum Anschluß einer weiteren Anschlußleitung vorgesehen.
[0017] Der Klemmkontakt 18 kontaktiert des weiteren eine im Gehäuse-Unterteil 16 integrierte
Leiterbahn 20. Diese Leiterbahn 20 erstreckt sich über eine elektrische Verbindung
mittels Kontaktfeder 21 des Gehäuse-Unterteils 16 und Gegenkontakt 22 des Gehäuse-Oberteils
15 bis zu einer Lichtquelle mit eingestecktem Leucht- oder Lampenteil 2 auf der Oberseite
des Gehäuse-Oberteils 15. Diese Leiterbahn 20 ist in der Gehäusewandung 23 integriert.
Eine in gleicher Weise ausgebildete weitere Leiterbahn führt vom vorstehend erwähnten
weiteren Klemmkontakt ebenfalls zur Lichtquelle. Die Ausgestaltung der Lichtquelle
des Installationsgerätes 11 kann erfolgen wie unter den Fig. 1 und 2 beschrieben,
wobei die vorstehend erwähnten Anschlußbahnen den Leiterbahnen 20 entsprechen.
[0018] Vorzugsweise wird die verrastbare Konfiguration Sockel 3 / Oberteil 4 / Unterteil
5 / Rastnasen 6 / Kontaktfahnen 7 jedoch durch eine in die Gehäusewandung 23 integrierte
Vorrichtung ersetzt, nachfolgend auch als integrierte Lichtquelle bezeichnet. In der
Gehäusewandung 23 ist direkt die Einführöffnung zur Aufnahme (Einstecken) und mechanischen
Fixierung des Leucht- oder Lampenteils 2 ausgebildet, während die Anschlußkontakte
9 des Leucht- oder Lampenteils in Kontakt mit den in der Gehäusewandung 23 integrierten
Kontaktelementen bzw. Leiterbahnen 20 treten.
[0019] In Fig. 4 sind die einzelnen Schritte zur Herstellung einer Lichtquelle bzw. integrierten
Lichtquelle dargestellt. Die Herstellung erfolgt vorzugsweise in MID-Technik (Molded
Interconnect Devices) und zwar speziell in Zweikomponentenspritzguß-Technik. Dieses
spezielle MID-Herstellungsverfahren ermöglicht eine hohe Gestaltungsfreiheit, eine
Durchkontaktierung ohne zusätzliche Maßnahmen und eine hohe Flexibilität bezüglich
des Schichtaufbaues, wobei die Effizienz des Herstellungsprozesses sehr hoch ist.
[0020] In einzelnen wird zur Herstellung des Gehäuse-Oberteils 15 und des Gehäuse-Unterteils
16 in einem ersten Schritt eine die Leiterbahnen 20 bildende Komponente 25 aus einem
galvanisierbarem Kunststoff gespritzt ("erster Schuß"). In einem zweiten Schritt erfolgt
die teilweise Umhüllung der Komponente 25 mit einer Komponente 24 aus einem nicht
galvanisierbarem, elektrisch isolierendem Kunststoff ("zweiter Schuß"). Die Komponente
24 dient insbesondere zum Aufbau der Gehäusewandung 23 und damit zur Gewährleistung
eines mechanisch robusten Aufbaus, zu einer elektrischen Isolierung und zur Bildung
des Gehäuses des elektrischen/elektronischen Installationsgerätes.
[0021] In einem dritten Schritt erfolgt eine Oberflächenaktivierung der Komponente 25 aus
dem galvanisierbarem Kunststoff. In einem vierten Schritt erfolgt eine Metallisierung
der freiliegenden Bereiche der Komponente 25 aus dem galvanisierbarem Kunststoff durch
Aufbringung einer ersten Metallschicht 26 (Grundmetallisierung). In einem fünften
Schritt erfolgt eine Oberflächenveredelung durch Aufbringung einer zweiten Metallschicht
27 mit sehr guter elektrischer Leitfähigkeit auf die Grundmetallisierung zur Schaffung
der stromführenden Leiterbahn 20 und zur Schaffung der elektrischen Kontaktflächen
für die Anschlußkontakte 9 des Leucht- oder Lampenteils 2.
[0022] Die Herstellung eines Sockel 3 mit Kontaktfahnen 7 und Leiterbahnen 8 erfolgt in
gleicher Art und Weise.
[0023] Eine besonders vorteilhafte Möglichkeit bietet die vorgeschlagenen Beleuchtung dadurch,
daß die Leiterbahnen 8, 20 widerstandsbehaftet ausgebildet werden können, um derart
einen Vorwiderstand für den Leucht- oder Lampenteil 2 zu schaffen. Der ohmsche Widerstandswert
der Leiterbahn ist im Hinblick auf die beaufschlagte Nennspannung ausgerichtet. Hierdurch
wird ein separater Vorwiderstand eingespart, was Raum- und Kostenvorteile hat.
1. Beleuchtung eines elektrischen/elektronischen Installationsgerätes mit einer aus einem
Sockel (3) und einem Leucht- oder Lampenteil (2) bestehenden Lichtquelle (1), dadurch
gekennzeichnet,
daß die Lichtquelle (1) aus zwei Hauptkomponenten aufgebaut ist, nämlich einer ersten
Komponente (25) aus einem galvanisierbaren Kunststoff und einer zweiten Komponente
(24) aus einem nicht galvanisierbaren, elektrisch isolierendem Kunststoff, wobei die
erste Komponente (25) in Verbindung mit mindestens einer aufgebrachten Metallschicht
(26, 27) zur Bildung von integrierten Leiterbahnen (8, 20) und zur Bildung von Kontaktelementen
zur Kontaktierung der Anschlußkontakte (9) des Leucht- oder Lampenteils (2) dient
und die zweite Komponente (24) den mechanisch robusten Aufbau und die elektrische
Isolierung der Lichtquelle (1) gewährleistet,
daß die erste Komponente (25) federnde Kontaktfahnen (7) zur elektrischen Kontaktierung
von Anschlußleitungen oder Anschlußbahnen des elektrischen/elektronischen Installationsgerätes
aufweist, und
daß die Leiterbahn widerstandsbehaftet ausgebildet ist, um derart einen Vorwiderstand
für den Leucht- oder Lampenteil (2) zu schaffen.
2. Beleuchtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,. daß zumindest die Kontaktelemente
aus einer Grundmetallisierung und einer hierauf aufgebrachten elektrisch gut leitenden
Schicht aufgebaut sind.
3. Beleuchtung nach einem der vorstehenden Ansprüche, gekennzeichnet durch eine Integration
des Sockels der Lichtquelle (1) inklusive Leiterbahnen (20) in das Gehäuse (15, 16)
eines elektrischen/elektronischen Installationsgerätes (11), wobei die zweite Komponente
(24) zusätzlich zur Bildung der Gehäusewandung (23) des elektrischen/elektronischen
Installationsgerätes dient.
4. Beleuchtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Leiterbahnen (20) bei
einem mehrteilig zusammengesetztem Gehäuse über steckbare Kontaktfedern (21) und Gegenkontakte
(22) elektrisch miteinander verbunden sind.