[0001] Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur Korrektur der lateralen Position einer
Bedruckstoffbahn in einer Rollenrotationsdruckmaschine gemäß dem Oberbegriff von Anspruch
1.
[0002] In Rollenrotationsdruckmaschinen tritt das Problem auf, daß die Lage einer in den
Druckwerken bedruckte und beispielsweise in einem den Druckwerken nachgeordneten Trockner
getrocknete Bedruckstoffbahn vor dem Einlauf in einen nachgeordneten Falzapparat in
lateraler Richtung, das heißt in Richtung quer zur Bahnlaufrichtung, korrigiert werden
muß, um beispielsweise einen seitlichen Versatz in Folge einer beim Rollenwechsel
entstandenen Störung ausgleichen zu können.
[0003] Aus der DE 31 25 852 C1 ist es hierzu bekannt, die Bedruckstoffbahn über zwei parallel
zueinander in einem gemeinsamen Rahmen drehbar angeordneten Bahnleitwalzen oder Korrekturwalzen
zu führen, und die laterale Position der Bedruckstoffbahn durch ein Verschwenken des
Rahmens gegenüber der ursprünglichen Position zu verändern. Abgesehen von einem vergleichsweise
kleinen Regelbereich hat die Vorrichtung weiterhin den Nachteil, daß die Bedruckstoffbahn
aufgrund des im Bereich des Zentrums des Rahmens angeordneten Drehpunkts beim Verschwenken
des Rahmens in hohem Maße strapaziert wird, wodurch es leicht zu einem Bahnbruch kommen
kann, der in der Regel eine längere Stillstandszeit der Druckmaschine und damit verbunden
einen erheblichen Produktionsausfall zur Folge hat.
[0004] Die DE 39 15 056 A1 beschreibt eine gattungsgemäße Vorrichtung zur Korrektur der
lateralen Position einer Bedruckstoffbahn, bei der die Bedruckstoffbahn über eine
um einen Drehpunkt verschwenkbare und in seitlichen Führungen über Rollenelemente
geführte Korrekturwalze und eine dieser nachgeordnete Bahnleitwalze einem mit Unterdruck
beaufschlagbarem Bahnspeicher zugeführt wird, von welchem aus sie einem Zugwalzenpaar
zugeleitet wird, welches in einem Rahmen gelagert ist. Der Rahmen, in welchem das
Zugwalzenpaar gelagert ist, ist über einen im Drehpunkt der Korrekturwalze angeordneten
Zapfen gelenkig mit der Korrekturwalze gekoppelt und selber um einen weiteren, nahe
einer der Zugwalzen gelegenen Drehpunkt verschwenkbar, in der Weise, daß die Korrekturwalze
bei einem Verschwenken der Zugwalzen in entgegengesetzter Richtung mit verschwenkt
wird. Auch bei dieser Vorrichtung ergibt sich ein vergleichsweise kleiner Regelbereich..
[0005] Demgemäß ist es eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine Vorrichtung zur Korrektur
der lateralen Position einer Bedruckstoffbahn in einer Rollenrotationsdruckmaschine
zu schaffen, die einen gegenüber dem Stand der Technik großen Regelbereich besitzt.
Weiterhin ist es eine Aufgabe der Erfindung, eine Vorrichtung zur Korrektur der lateralen
Position einer Bedruckstoffbahn zu schaffen, die einen im Vergleich zum Stand der
Technik reduzierten Platzbedarf benötigt.
[0006] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die Merkmale von Anspruch 1 gelöst.
[0007] Weitere Merkmale der Erfindung ergeben sich aus den Unteransprüchen.
[0008] Erfindungsgemäß umfaßt eine Vorrichtung zur Korrektur der lateralen Position einer
Bedruckstoffbahn in einer einen Trockner oder eine Trockensektion aufweisende Rollenrotationsdruckmaschine
eine Korrekturwalze, die über im Winkel zur Bahnlaufrichtung angeordnete Führungsflächen
und mit diesen zusammenwirkende Rollenelemente verschwenkbar ist. Die Führungsflächen
sind dabei bezüglich der Bahnlaufrichtung in der Weise angeordnet, daß die Bewegung
der Korrekturwalze bei Anwendung einer in lateraler Richtung wirkenden Kraft auf einer
Kreisbahn oder einer im wesentlichen kreisförmigen Bahn mit einem im Vergleich zur
Länge der Korrekturwalze großen Radius erfolgt, deren Mittelpunkt in Bahnlaufrichtung
betrachtet stromaufwärts der Korrekturwalze, vorzugsweise im Bereich der Mitte der
Bedruckstoffbahn angeordnet ist, und der gleichzeitig den Drehpunkt oder Schwenkpunkt
der Korrekturwalze darstellt. Der Korrekturwalze ist weiterhin eine vorzugsweise ortsfest
angeordnete Bahnleitwalze nachgeordnet, welche die über die Korrekturwalze geführte
Bedruckstoffbahn beispielsweise in Richtung weiterer Bahnleitwalzen, Kühlwalzen oder
Wendenstangen umlenkt. Die Bedruckstoffbahn wird in der Trockensektion, bzw. dem Trockner
in bekannter Weise durch die Einwirkung von Blasluft geführt, welche aus oberhalb
und unterhalb der Bahn angeordneten Düsenbalken austritt und ein Luftpolster bildet,
welches die Bahn trocknet und gleichzeitig trägt. Hierdurch ergibt sich stromaufwärts
der Korrekturwalze ein Bereich, in dem die Bahn allein durch die Einwirkung der Blasluft
geführt wird, ohne daß diese in Kontakt mit Druckwerkszylindern oder Bahnleitwalzen
ist. Aufgrund der sich ergebenden großen Länge der Trockensektion, in der die Schwebeführung
der Bahn erfolgt, ergeben sich bei einer lateralen Bewegung der Korrekturwalze in
vorteilhafter Weise nur sehr geringe Spannungsunterschiede innerhalb der Bahn, wodurch
die Gefahr von Bahnbrüchen innerhalb des Trockners oder im Bereich der Korrekturwalze
erheblich herabgesetzt wird.
[0009] Die erfindungsgemäße Vorrichtung besitzt ferner den Vorteil, daß diese im Vergleich
zu bekannten Lösungen, bei denen zwei oder mehrere Walzen verschwenkbar zueinander
z. B. in einem Rahmen angeordnet sind, einen erheblich geringeren Raumbedarf benötigt.
[0010] Weiterhin bietet die erfindungsgemäße Konstruktion den Vorteil, daß der Schwenkradius,
der beispielsweise bei einer 70 cm bis 1 m langen Korrekturwalze im Bereich von z.
B. 7,5 m liegen kann, durch eine Veränderung des Winkels, unter welchem die Führungsflächen
gegenüber der Bahnlaufrichtung angeordnet sind, sehr leicht geändert werden kann.
Dies kann z.B. durch einen Austausch oder eine Veränderung der Neigung der Führungsflächen
erfolgen. Hierdurch läßt sich die erfindungsgemäße Vorrichtung in sehr einfacher und
kostengünstiger Weise an unterschiedliche Typen von Druckmaschinen, Trockner oder
Falzapparate anpassen. Ein zusätzlicher Vorteil der erfindungsgemäßen Korrekturvorrichtung
kann zudem darin gesehen werden, daß bei dieser im Gegensatz zu Lösungen des Standes
der Technik keine Traverse benötigt wird, welche z. B. die Lagerblöcke, in denen die
Wellenenden der Korrekturwalze drehbar aufgenommen sind, miteinander verbindet. Hierdurch
ergibt sich in Folge der eingesparten Masse ein verringertes Trägheitsmoment der Korrekturwalze,
wodurch eine weitere Steigerung der Empfindlichkeit und Positioniergenauigkeit der
erfindungsgemäßen Vorrichtung erzielt werden kann.
[0011] Die Korrekturwalze und die dieser nachgeordnete Bahnleitwalze sind bei der bevorzugten
Ausführungsform der Erfindung vorzugsweise in der Weise zueinander angeordnet, daß
die Schwenkebene der Korrekturwalze im wesentlichen senkrecht zu einem zwischen der
Korrekturwalze und der Bahnleitwalze verlaufenden Bahnabschnitt verläuft. Hierdurch
ergibt sich der Vorteil einer optimalen Umsetzung einer lateralen Schwenkbewegung
der Korrekturwalze in eine laterale Positionsänderung der Bedruckstoffbahn, was insbesondere
bei großen Schwenkradien zu einem guten Ansprechverhalten der Vorrichtung führt. Das
gute Ansprechverhalten der Vorrichtung wird in erfindungsgemäßer Weise weiterhin dadurch
unterstützt, daß die Bedruckstoffbahn zum einen durch die laterale Bewegung der Korrekturwalze
als solche und zum anderen hierzu unterstützend durch das gleichzeitig erfolgende
Schrägstellen der Korrekturwalze sozusagen in die ,,richtige Richtung" ausgelenkt
wird. Hierbei kann die laterale Positionsänderung beispielsweise im Bereich von ±
25 mm, d.h. insgesamt 50 mm, liegen.
[0012] Gemäß einer weiteren bevorzugten Ausführungsform der Erfindung verläuft die Bedruckstoffbahn
in dem der Korrekturwalze vorgeordneten Bahnabschnitt im wesentlichen parallel zur
Ebene, in der die Korrekturwalze verschwenkbar ist, wodurch die Empfindlichkeit der
erfindungsgemäßen Vorrichtung weiter gesteigert wird.
[0013] Gemäß einer weiteren Ausführungsform der Erfindung können die Führungsflächen eine
der Krümmung der Kreisbahn entsprechende kreisförmige Krümmung besitzten, wodurch
sich im Vergleich zu eben ausgebildeten Führungsflächen eine verbesserte Annäherung
an eine kreisförmige Bewegung der Korrekturwalze ergibt, obgleich die Verwendung von
ebenen Führungsflächen in fertigungstechnischer Hinsicht erhebliche Vorteile bietet.
[0014] Weiterhin kann es vorgesehen sein, daß die Führungsflächen beiderseits der Korrekturwalze
paarweise oberhalb und unterhalb der Längsachse der Korrekturwalze angeordnet sind,
wobei insbesondere im Zusammenhang mit im wesentlichen vertikal verlaufenden Führungsflächen
eine spielfreie, leichtgängige und präzise Führung der Korrekturwalze auf der einer
Kreisbahn oder einer Kreisbahn sehr stark angenäherten Bahn sichergestellt wird.
[0015] Die vertikale Anordnung der Führungsflächen hat weiterhin den Vorteil, daß die Korrekturwalze
bei einer weiteren bevorzugten Ausführungsform der Erfindung allein durch die in der
Bedruckstoffbahn herrschende Zugspannung gegen die Führungsflächen gedrängt und an
diesen gehalten wird, ohne daß zusätzliche Federn, Pneumatikzylinder oder sonstige
Andruckelemente verwendet werden müssen, was zudem auch den Vorrichtungsaufwand erheblich
verringert. Dabei besteht weiterhin die Möglichkeit, daß die erfindungsgemäße Korrekturwalze
mit Hilfe von federelastischen Mitteln gegen die Führungsflächen, bzw. von diesen
weggedrängt wird, um eine Einstellbarkeit der Vorrichtung auf verschiedene Bahnspannungen
zu erhalten. Die federelastischen Mitetl können zudem vorspannbar sein, und beispielsweise
über Schrauben vorspannbare Druckfedern umfassen.
[0016] Im Zusammenhang mit dieser Ausführungsform der Erfindung ist es insbesondere von
Vorteil, wenn sich die Korrekturwalze über weitere Rollenelemente in vertikaler Richtung
auf Stützflächen abstützt, die vorzugsweise in einer im wesentlichen horizontal verlaufenden
Ebene angeordnet sind und die Gewichtskraft der Korrekturwalze aufnehmen. Hierdurch
wird eine präzise und leichtgängige laterale Bewegung der Korrekturwalze gewährleistet.
[0017] Eine weitere Erhöhung der Leichgängigkeit und Präzision der Bewegung ergibt sich,
wenn als Rollenelemente konisch oder kegelstumpfförmig ausgebildete Kegelrollen verwendet
werden, deren Konizität in der Weise gewählt ist, daß der Radius der durch die Konizität
bedingten Kreisbewegung im wesentlichen dem Radius der gewünschten Bewegungsbahn der
Korrekturwalze entspricht. In gleicher Weise ist es jedoch ebenfalls denkbar, anstelle
konischer Kegelrollen Kugellager oder zylindrische Rollen zu verwenden, wie sie vorzugsweise
auch bei den übrigen Führungsflächen zum Einsatz gelangen.
[0018] Gemäß einer weiteren Ausführungsform der erfindungsgemäßen Vorrichtung sind die Stützflächen
zur Aufnahme der Gewichtskraft der Korrekturwalze vorzugsweise im Abstand von einer
durch den Schwerpunkt der Korrekturwalze verlaufenden Lotsenkrechten angeordnet. Hierdurch
kann erreicht werden, daß die vorzugsweise an der Korrekturwalze angeordneten Rollenelemente
bei einer vorgegebenen Bahnspannung entgegen einem auf die Korrekturwalze wirkenden
Kippmoment allein durch die Bahnspannung gegen die jeweiligen, vorzugsweise vertikal
verlaufenden Führungsflächen gedrängt werden. Das Kippmoment wird dabei durch die
im Abstand von den Stützflächen auf den Schwerpunkt der Korrekturwalze wirkende Gewichtskraft
erzeugt, und versucht, die Korrekturwalze um eine im Bereich der Auflagepunkte der
weiteren Rollenelemente auf den horizontal verlaufenden Stützflächen gelegene Kippachse
zu kippen.
[0019] Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung wird das in der zuvor beschriebenen
Weise erzeugte Kippmoment dazu verwendet, im Falle eines Bruchs der Bedruckstoffbahn
beispielsweise den Fortdruckbetrieb der Druckmaschine zu unterbrechen, und/oder eine
aus dem Stand der Technik bekannte Bahnfangeinrichtung zu aktivieren. Hierzu können
mit einer Steuerungseinrichtung der Druckmaschine zusammenwirkende Sensormittel vorgesehen
sein, die das Kippen der Korrekturwalze beim Nachlassen der Bahnspannung detektieren,
um wie zuvor beschrieben, einen Notstopp der Druckmaschine zu veranlassen.
[0020] Gemäß einer besonders einfachen und zuverlässigen Ausgestaltung der erfindungsgemäßen
Vorrichtung umfassen die Sensormittel einen Stromkreis, in welchem der elektrische
Stromfluß über die Rollenelemente und die diesen zugeordneten Führungsflächen erfolgt,
so daß der Stromkreis im ungekippten Zustand der Korrekturwalze, d. h. bei einer ordnungsgemäßen
Bahnspannung, geschlossen und im gekippten Zustand der Korrekturwalze, d. h. bei einer
unter einem vorgegebenen Schwellenwert liegenden Bahnspannung geöffnet ist. In Abhängigkeit
vom Stromfluß kann dann z.B. über eine mit dem Stromkreis verbundene Steuerungseinrichtung
z.B. der Fortdruckbetrieb entsprechend unterbrochen und/oder eine Bahnfangeinrichtung
aktiviert werden. Durch den Einsatz eines simplen Stromkreises, der ohne weitere elektrische
Konvertierungseinrichtungen mit einer Notstoppeinrichtung der Druckmaschine verbunden
ist, ergibt sich im Zusammenhang mit der kippbaren, vorzugsweise allein durch die
Bahnspannung an den Rollenelementen, bzw. Führungsflächen gehaltenen Korrekturwalze
der Vorteil einer sehr kurzen Ansprechzeit, in der die Bahnfangeinrichtung aktiviert
wird.
[0021] In gleicher Weise ist es jedoch ebenfalls möglich, die z. B. in Lagerblöcken gelagerte
Korrekturwalze verschiebbar auszugestalten und zwischen den Lagerblöcken und den ortsfesten
Teilen der Druckmaschine federelastische Mittel anzuordnen, die die Lagerblöcke von
den gestellfesten Teilen wegdrängen. Die federelastischen Mittel sind dabei in der
Weise ausgestaltet, daß die Rollenelemente im Fortdruckbetrieb allein durch die Bahnspannung
gegen die zugeordneten Führungsflächen gedrängt werden, wobei in der gleichen Weise,
wie zuvor beschrieben, der Stromfluß über die Rollenelemente und Führungsflächen zur
Erfassung eines Bahnbruchs und zur Notabschaltung der Druckmaschine verwendet wird.
[0022] Weiterhin besteht die Möglichkeit eine Abstandsänderung zwischen den Rollenelementen
und den Führungsflächen bei einem Nachlassen der Bahnspannung beispielsweise mit Hilfe
eines Kraftsensors, vorzugsweise eines Piezo-Elements, zu messen, welches z. B. zwischen
den Führungsflächen und den gestellfesten Teilen, oder zwischen den Rollenelementen
und den Lagerblöcken angeordnet sein kann. Hierdurch besteht im Zusammenhang mit einer
entsprechend angepaßten elektronischen Steuerungseinrichtung der Vorteil, daß beispielsweise
auch eine Änderung der Bahnspannung ohne einen größeren Bewegungsweg der Korrekturwalze
erfaßt bzw. bei der Verwendung von zwei Kraftsensoren an den äußeren Enden der Korrekturwalze
eine Bestimmung der Spannungsverteilung in der Bedruckstoffbahn vorgenommen werden
kann. Dabei kann es ebenfalls vorgesehen sein, daß bei einem Überschreiten eines zulässigen
Kraft/Spannungswertes oder eines bestimmten Kräfteverhältnisses der gemessenen Kräfte
eine Notabschaltung der Druckmaschine erfolgt.
[0023] Gemäß einer weiteren Ausführungsform der Erfindung ist die Korrekturwalze vorzugsweise
über Achszapfen drehbar in seitlich der Korrekturwalze angeordneten Lagerblöcken aufgenommen,
an denen die mit den im wesentlichen vertikal verlaufenden Führungsflächen zusammenwirkenden
Rollenelemente sowie die mit den horizontal verlaufenden Stützflächen zusammenwirkenden
weiteren Rollenelemente vorzugsweise drehbar befestigt sind. Demgemäß sind bei dieser
Ausführungsform der Erfindung die Führungsflächen sowie die Stützflächen an gestellfesten
Rahmenteilen der erfindungsgemäßen Vorrichtung befestigt, welche vorzugsweise auf
beiden Seiten der Korrekturwalze angeordnet sind. In gleicher Weise ist es jedoch
ebenfalls möglich, die Rollenelemente an gestellfesten Rahmenteilen der Vorrichtung
anzuordnen und die Führungsflächen an den Lagerblöcken auszubilden. Darüber hinaus
besteht die Möglichkeit, die Führungsflächen sowohl an den Lagerblöcken, als auch
an den gestellfesten Rahmenteilen vorzusehen, und zwischen den Führungsflächen freilaufende
Kugeln oder Rollen zu verwenden.
[0024] Ferner können die Korrekturwalze und/oder die Bahnleitwalze gemäß einer weiteren
Ausführungsform der Erfindung als von Kühlmittel durchflossene Kühlwalzen in einer
Kühlsektion eines Trockners einer Rollenrotationdruckmaschine ausgebildet sind, wobei
die Kühlsektion vorzugsweise in den Trockner der Rollenrotationsdruckmaschine integriert
ist. Aufgrund des sich hierdurch ergebenden geringen Platzbedarfs läßt sich in vorteilhafter
Weise eine im Vergleich zu getrennt hintereinander angeordneten Trocken- und Kühlsektionen
mit einer diesen ebenfalls nachgeordneten Vorrichtung zur Korrektur der lateralen
Position der Bedruckstoffbahn eine erhebliche Reduzierung der Baulänge einer Druckmaschine
erzielen.
[0025] Obgleich die Korrekturwalze und/oder die Bahnleitwalze bei den zuvor beschriebenen
Ausführungsformen der Erfindung als nicht angetriebene, frei drehbare Walzen ausgebildet
sein können, besteht ebenfalls die Möglichkeit, diese motorisch anzutreiben.
[0026] Gemäß einer weiteren Ausführungsform der Erfindung erfolgt die laterale Bewegung
der Korrekturwalze vorzugsweise durch eine Betätigungseinrichtung, die auf die rotierende
Drehachse der Korrekturwalze über eine drehgelenkige Verbindung wirkt. Die Betätigungseinrichtung
kann beispielsweise einen Pneumatik- oder Hydraulikzylinder oder einen sonstigen motorischen
Antrieb sowie Schwenkhebel etc. umfassen. Hierbei kann es vorgesehen sein, daß die
Korrekturwalze durch federelastische Mittel, die vorzugsweise auf der gegenüberliegenden
Seite der Korrekturwalze angeordnet sind, z. B. durch Spiralfedern oder Zugfedern,
die auf die Lagerblöcke wirken, in axialer Richtung gegen die drehgelenkigen Verbindungselemente
etc. gedrängt wird, so daß lediglich ein Pneumatikoder Hydraulikzylinder benötigt
wird, der in eine Richtung wirkt, um die axiale oder laterale Position der erfindungsgemäßen
Korrekturwalze mit hoher Genauigkeit zu verändern.
[0027] Das Verhältnis von Walzenlänge und Radius der Kreisbahn, auf welchem die Bewegung
der Korrekturwalze erfolgt, kann beispielsweise im Bereich von 1:2 bis 1:15 liegen,
und hängt z.B. von der Länge des der Korrekturwalze vorgeordneten Bahnabschnitts,
dem lateralen Bewegungsweg der Korrekturwalze, der Druckgeschwindigkeit, der Art des
Bedruckstoffs, etc. ab.
[0028] Die Erfindung wird nachfolgend mit Bezug auf die Zeichnungen anhand bevorzugter Ausführungsformen
beschrieben.
[0029] In den Zeichnungen zeigen:
- Fig. 1
- eine schematische Darstellung der Antriebsseite einer Rollenrotationsdruckmaschine
mit einer eine erfindungsgemäße Vorrichtung enthaltenden, in den Trockner integrierten
Kühlsektion,
- Fig. 2
- eine vergrößerte schematische Seitenansicht der erfindungsgemäßen Vorrichtung,
- Fig. 3
- eine schematische Aufsicht auf die erfindungsgemäße Korrekturwalze und
- Fig. 4
- eine schematische Frontansicht der in Lagerblöcken drehbar gelagerten erfindungsgemäßen
Korrekturwalze.
[0030] Fig. 1 zeigt eine Teilansicht einer Rollenrotationsdruckmaschine 1, welche einen
Trockner, oder eine Trockensektion 2 und eine dieser Trockensektion 2 nachgeordnete
Kühlsektion 4 mit einer darin angeordneten erfindungsgemäßen Vorrichtung 6 zur Korrektur
der lateralen Position einer durch die Rollenrotationsdruckmaschine 1 geführten Bedruckstoffbahn
8 enthält.
[0031] Wie Fig. 1 weiter zu entnehmen ist, wird die Bedruckstoffbahn 8 aus dem Trockner
2 kommend, in welchen sie mittels aus Düsenbalken 13 ausströmender Blasluft getrocknet
wird, entlang eines vorgeordneten Bahnabschnitts 12 im wesentlichen horizontal in
Richtung einer in der erfindungsgemäßen Korrekturvorrichtung 6 enthaltenden Korrekturwalze
10 geführt. Die Korrekturwalze 10 lenkt die Bedruckstoffbahn 8 um, und leitet diese
anschließend entlang eines der Korrekturwalze 10 nachgeordneten, im wesentlichen senkrecht
verlaufenden Bahnabschnitts 14 einer vorzugsweise ortsfest angeordneten Bahnleitwalze
16 zu, welche die Bedruckstoffbahn 8 erneut umlenkt, um diese weiteren Bahnleitwalzen
18 zuzuführen.
[0032] Wie Fig. 1 weiterhin entnommen werden kann, sind bei der dort dargestellten Ausführungsform
der Erfindung die Bahnleitwalze 16 und die weiteren Bahnleitwalzen 18, sowie vorzugsweise
auch die Korrekturwalze 10 als Kühlwalzen ausgebildet, die die im Trockner 2 getrocknete
und noch heiße Bedruckstoffbahn 8 zur Weiterverarbeitung in einem nicht dargestellten
nachgeordneten Falzapparat herunterkühlen.
[0033] Wie in den Figuren 2 bis 4 im Detail dargestellt ist, ist die erfindungsgemäße Korrekturwalze
10 über ihre Achszapfen in Lagerblöcken 20 drehbar gelagert. Die Lagerblöcke 20 stützen
sich über an jedem der Lagerblöcke 20 drehbar angeordnete untere Rollenelemente 22
und vorzugsweise auch obere Rollenelemente 24 an Führungsflächen 26 und 28 ab, die
den Rollenelementen 22, 24 zugeordnet sind. Die Führungsflächen 26, 28 sind in gestellfesten
seitlichen Rahmenteilen 30 der erfindungsgemäßen Vorrichtung 6 gebildet und verlaufen
in einer im Winkel zur Laufrichtung der Bedruckstoffbahn 8 angeordneten, im wesentlichen
vertikalen Ebene, wie dies in Fig. 2 und 3 gezeigt ist.
[0034] Durch die im Winkel zur Laufrichtung 32 der Bedruckstoffbahn 8 angeordneten vertikalen
Führungsflächen 26, 28 bewegt sich die Korrekturwalze 10 bei einer seitlichen oder
lateralen Verschiebung D um beispielsweise ± 25 mm auf einer in Fig. 3 dargestellten,
im wesentlichen kreisförmigen Bahn 34, die beispielsweise bei einer Länge der Korrekturwalze
10 von 70 cm einen Krümmungsradius R im Bereich von 7,5 m aufweist. Der Mittelpunkt
M der im wesentlichen kreisförmigen Bewegungsbahn 34 liegt dabei im vorgeordneten
Abschnitt 12 der Korrekturwalze 10, vorzugsweise im Bereich der Mittel derselben.
Die Schwenkebene, in der die erfindungsgemäße Korrekturwalze 10 um den Mittelpunkt
M der Bewegungsbahn 34 verschwenkt wird, verläuft dabei vorzugsweise im wesentlichen
parallel zur Laufrichtung 32 der Bedruckstoffbahn 8 im vorgeordneten Bahnabschnitt
12.
[0035] Zur besseren Veranschaulichung der Schwenkbewegung ist die erfindungsgemäße Korrekturwalze
10 in Fig. 3 in der einen Schwenkposition in gestrichelten Linien und in der anderen
Schwenkposition in durchgezogenen Linien dargestellt, wobei die dargestellten Schwenkpositionen
jeweils die maximale seitliche oder laterale Auslenkposition darstellen. Der sich
dabei ergebende Gesamtweg D der Auslenkung liegt z.B. insgesamt im Bereich von 50
mm.
[0036] Wie weiterhin der Fig. 2 entnommen werden kann, sind in den gestellfesten seitlichen
Rahmenteilen 30 unterhalb der Korrekturwalze 10 im wesentlichen horizontal verlaufende
Stützflächen 36 gebildet, auf denen sich die Walze 10 über weitere Rollenelemente
38 abstützt. Die Stützflächen 36 - oder genauer genommen der Auflagepunkt der weiteren
Rollenelemente 38 auf den Stützflächen 36 - ist in einem Abstand B von einer durch
den Schwerpunkt der Walze 10 verlaufenden Lotsenkrechten 40 angeordnet, so daß ein
durch die Schwerkraft erzeugtes Kippmoment auf die Walze 10 wirkt, welches während
des Fortdruckbetriebs bei gespannter Bedruckstoffbahn 8 von der Bedruckstoffbahn kompensiert
wird und welches im Falle eines Bahnbruchs dazu führt, daß die Walze 10 um die Auflagepunkte
der weiteren Rollenelemente 38 auf den Stützflächen 36 gekippt wird. Der Abstand B
kann beispielsweise 5 mm betragen und wird in Abhängigkeit von den Abmessungen und
dem Gewicht der Korrekturwalze 10 sowie der Bahnspannung etc. gewählt.
[0037] Um den Kippvorgang, bei welchem sich die oberen Rollenelemente 24 von den zugehörigen
Führungsflächen 28 lösen, zur Feststellung eines Bahnbruchs nutzen zu können, sind
Sensormittel 42 vorgesehen, die einen Stromkreis enthalten, in dem die oberen Rollenelemente
24 und die zugehörigen Führungsflächen 28 als Schaltkontakt eingebunden sind, in der
Weise, daß der Schaltkontakt bei gekippter Walze 10 geöffnet und bei ordnungsgemäß
anliegender Walze 10, d. h. bei einer ordnungsgemäßen Bahnspannung, geschlossen ist.
Die Sensormittel 42 sind z.B. mit einer Steuerungseinrichtung 44 der Druckmaschine
1 verbunden, welche z.B. im Falle eines Bahnbruchs, d. h. einer Unterbrechung des
Stromflusses im Stromkreis einen Notstopp der Druckmaschine 1 veranlaßt, und/oder
eine bekannte Bahnfangeinrichtung aktiviert.
[0038] Wie weiterhin in Fig. 4 gezeigt ist, wird die laterale Bewegung der Korrekturwalze
10 über eine Betätigungseinrichtung 46 erzielt, welche einen Pneumatikzylinder 47
enthält, der über einen Hebel 45 und eine drehgelenkige Verbindung 48 auf die Drehachse
der Korrekturwalze 10 wirkt und diese in lateraler Richtung verschiebt.
[0039] Wie Fig. 4 weiterhin entnommen werden kann, kann die Walze 10 optional durch einen
Motor 50 angetrieben werden und/oder zudem als Kühlwalze ausgebildet sein, was schematisch
durch die Pfeile 52 und 54 auf der der Betätigungseinrichtung 46 gegenüberliegenden
Seite der Korrekturwalze 10 angedeutet ist.
1. Vorrichtung zur Korrektur der lateralen Position einer Bedruckstoffbahn (8) in einer
Rollenrotationdruckmaschine (1), mit einer Korrekturwalze (10), die über im Winkel
zur Bahnlaufrichtung (32) angeordnete Führungsflächen (26, 28) und mit diesen zusammenwirkende
Rollenelemente (22, 24) verschwenkbar ist, sowie einer in Bahnlaufrichtung betrachtet
nachgeordneten Bahnleitwalze (16), über welche die Bedruckstoffbahn (8) geführt wird,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Korrekturwalze einer Trockensektion (2) der Rollenrotationsdruckmaschine nachgeordnet
ist, in der die Bedruckstoffbahn (8) durch die Einwirkung von Blasluft schwebend geführt
wird, und daß die Führungsflächen (26, 28) bezüglich der Bahnlaufrichtung (32) in
der Weise angeordnet sind, daß die Bewegung der Korrekturwalze (10) auf einer im wesentlichen
kreisförmigen Bahn (34) mit einem im Vergleich zur Länge der Korrekturwalze (10) großen
Radius (R) erfolgt, deren Mittelpunkt (M) in Bahnlaufrichtung (32) betrachtet in einem
der Korrekturwalze (10) vorgeordneten Bahnabschnitt (12) liegt.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Führungsflächen (26, 28) eine der Krümmung der im wesentlichen kreisförmigen
Bahn (34) entsprechende kreisförmige Krümmung besitzen.
3. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Führungsflächen (26, 28) im wesentlichen vertikal verlaufen.
4. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Führungsflächen (26, 28) auf jeder Seite der Korrekturwalze (10) paarweise
oberhalb und unterhalb der Längsachse der Korrekturwalze (10) angeordnet sind.
5. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Führungsflächen (26, 28) in der Weise angeordnet sind, daß die der Korrekturwalze
(10) zugeordneten Rollenelemente (22, 24) während des ordnungsgemäßen Fortdruckbetriebs
der Druckmaschine allein durch die Bahnspannung gegen die Führungsflächen (26, 28)
gedrängt werden.
6. Vorrichtung nach Anspruch 5.
dadurch gekennzeichnet,
daß in einer im wesentlichen horizontalen Ebene verlaufende Stützflächen (36) vorgesehen
sind, auf denen sich die Korrekturwalze (10) über weitere Rollenelemente (38) in vertikaler
Richtung abstützt.
7. Vorrichtung nach Anspruch 6,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Stützflächen (36) im Abstand (B) von einer durch den Schwerpunkt der Korrekturwalze
(10) verlaufenden Lotsenkrechten (40) angeordnet sind, in der Weise, daß die der Korrekturwalze
(10) zugeordneten Rollenelemente (22, 24) bei einer vorgegebenen Bahnspannung entgegen
einem durch die Schwerkraft bedingten Kippmoment gegen die der Korrekturwalze (10)
zugeordneten Führungsflächen (26, 28) gedrängt werden.
8. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 5 bis 7,
dadurch gekennzeichnet,
daß Sensormittel (42) vorgesehen sind, die eine Abstandsänderung zwischen den Rollenelementen
(22, 24) und den Führungsflächen (26, 28) bei einem
Nachlassen der Bahnspannung erfassen, und daß weiterhin eine Steuerungseinrichtung
(44) vorgesehen ist, die in Abhängigkeit von den Signalen der Sensormittel (43) den
Fortdruckbetrieb der Druckmaschine (1) unterbricht.
9. Vorrichtung nach Anspruch 8,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Sensormittel (42) einen mit den Führungsflächen (26, 28) und den Rollenelementen
(22, 24) verbundenen Stromkreis umfassen, der bei an den Führungsflächen (26, 28)
anliegenden Rollenelementen (22, 24) geschlossen und bei abgelösten Rollenelementen
(22, 24) geöffnet ist.
10. Vorrichtung nach Anspruch 9,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Stromkreis unmittelbar mit einer Notabschalteinrichtung der Druckmaschine
verbunden ist, welche bei einer Unterbrechung des Stromkreises einen Notstop der Druckmaschine
einleitet.
11. Vorrichtung nach Anspruch 8,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Sensormittel (42) einen Kraftsensor enthalten, der die Kraft, mit welcher
die Rollenelemente (22, 24) an den Führungsflächen (26, 28) anliegen, erfaßt.
12. Vorrichtung nach Anspruch 11,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Kraftsensor durch ein Piezo-Element gebildet wird, oder ein solches enthält.
13. Vorrichtung nach einem der Ansprüche Anspruch 6 bis 12,
dadurch gekennzeichnet,
daß die weiteren Rollenelemente (38) kegelstumpfförmig ausgebildet sind.
14. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Korrekturwalze (10) drehbar in seitlichen Lagerblöcken (20) aufgenommen ist,
und daß die Rollenelemente (22, 24, 38) an den Lagerblöcken (20) und die Führungsflächen
(26, 28) und/oder die Stützflächen (36) an gestellfesten seitlichen Rahmenteilen (30)
der Vorrichtung (6) angeordnet sind.
15. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Korrekturwalze (10) und/oder die Bahnleitwalze (16) eine von Kühlmittel (52,
54) durchflossene Kühlwalze in einer der Trockensektion (2) nachgeordneten Kühlsektion
(4) der Rollenrotationsdruckmaschine (1) ist.
16. Vorrichtung nach Anspruch 15,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Kühlsektion (4) in das Gehäuse eines die Trockensektion (2) enthaltenden Trockners
der Rollenrotationsdruckmaschine (1) integriert ist.
17. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Korrekturwalze (10) und/oder die Bahnleitwalze (16) motorisch angetriebene
Walzen sind.
18. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß die laterale Bewegung (D) der Korrekturwalze (10) über eine Betätigungseinrichtung
(46) erfolgt, die über eine drehgelenkige Verbindung (48) auf die Korrekturwalze (10)
wirkt.
19. Vorrichtung nach Anspruch 18,
dadurch gekennzeichnet,
daß federelastische Mittel vorgesehen sind, die in axialer Richtung auf die Korrekturwalze
(10) wirken.