[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zur Erneuerung einer Gleisanlage
mit einem Unterbau, einer Bettung, insbesondere aus Schotter, und einem darauf verlegten
Gleis, oder zum Umbau einer solchen Gleisanlage in eine feste Fahrbahn, insbesondere
mit einem auf eine Tragschicht aufgelegten und dort befestigten Gleis oder einem Gleis
mit in eine Tragschicht eingegossenen Schwellen oder Tragplatten, bei welchem die
Bettung und gegebenenfalls der Unterbau bis zu einer gewünschten Tiefe ausgebaut und
mindestens teilweise abtransportiert und/oder aufgearbeitet werden, erforderlichenfalls
Material für die neue Bettung oder eine Tragschicht einer festen Fahrbahn und gegebenenfalls
für einen neuen Unterbau antransportiert wird, die neue Bettung oder eine Tragschicht
für eine feste Fahrbahn hergestellt, das alte Gleis gegen ein neues Gleis ausgetauscht
und das neue Gleis verlegt, gerichtet und fixiert wird. Darüber hinaus betrifft die
Erfindung eine Vorrichtung zur Durchführung eines solchen Verfahrens.
[0002] Bei der Erneuerung von Gleisanlagen mit Schotterbettung werden üblicherweise verschiedene
Vorrichtungen verwendet, die nacheinander entsprechend ihrem Zweck eingesetzt werden.
So wird zunächst eine Vorrichtung zum Ausbau der alten Schotterbettung und gegebenenfalls
des Unterbaus in eine Gleisanlage eingefädelt und über einen bestimmten Bauabschnitt
gefahren. Anschließend wird eine Gleiswechseleinrichtung eingesetzt, die das von der
Bettungsaushubvorrichtung abgelegte alte Gleis gegen ein neues Gleis austauscht. Dabei
wird entweder von der Bettungsaushubvorrichtung oder von der Gleiswechselvorrichtung
ein neues Schotterplanum hergestellt. Als dritte Vorrichtung wird dann eine Gleisstopfmaschine
eingefädelt, die das neue Gleis ausrichtet, einschottert und den Schotter stopft.
[0003] Durch das Erfordernis von mindestens drei Vorrichtungen, die nacheinander in einem
Bauabschnitt eingesetzt werden, ist das bekannte Verfahren kosten- und zeitaufwendig.
Es müssen mehrere Arbeitsgänge durchgeführt werden, die jeweils ein Ein- und Ausfädeln
der eingesetzten Vorrichtung erfordern. Dadurch geht Zeit verloren. Darüber hinaus
können die eingesetzten Vorrichtungen nur teilweise gleisgebunden arbeiten, so daß
der An- und Abtransport von Material einschließlich Oberbaustoffe und Schwellen zumindest
teilweise mit Lastwagen erfolgen muß. Dies stellt eine starke Beeinträchtigung der
Umwelt dar und bringt erhebliche logistische Probleme mit sich. Bei Verfahren zum
Umbau einer Gleisanlage in eine feste Fahrbahn treten diese Probleme noch verstärkt
auf.
[0004] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren der eingangs genannten Art
anzugeben, bei welchem diese Probleme nicht vorhanden sind. Insbesondere soll das
Verfahren weniger aufwendig und weniger umweltbelastend sein.
[0005] Diese Aufgabe wird dadurch gelöst, daß alle Verfahrensschritte vom Ausbauen der Bettung
bis zur Herstellung einer befahrbaren Gleislage des neuen Gleises im Falle einer Erneuerung
oder bis mindestens zur Herstellung einer Tragschicht für eine feste Fahrbahn im Falle
eines Umbaus der Gleisanlage in eine feste Fahrbahn in einem einzigen Arbeitsgang
durchgeführt werden.
[0006] Die Durchführung der genannten Verfahrensschritte in einem einzigen Arbeitsgang hat
den Vorteil, daß für diese Verfahrensschritte nur einmal eine einzige Vorrichtung
in die Gleisanlage eingefädelt werden muß und daß diese Verfahrensschritte ohne Unterbrechung
durchgeführt werden können. Durch die Einbeziehung aller Verfahrensschritte bis zur
Herstellung einer befahrbaren Gleislage des neuen Gleises ergibt sich zudem der Vorteil,
daß die Zu- und Abfuhr von Materialien in Arbeitsrichtung gesehen nicht nur von vorne
über das alte Gleis sondern auch von hinten über das neu geschaffene Gleis erfolgen
kann. Es wird dadurch möglich, praktisch alle Materialien gleisgebunden ab- und anzutransportieren.
Damit wird zum einen eine Beeinträchtigung des Betriebes im Nachbargleis verhindert
und zum anderen ein Transport über die Straße vermieden. Es sind keine entsprechenden
Baustraßen parallel zum Gleis herzustellen, und die Umweltbelastung durch Lastwagenverkehr
wird weitgehend vermieden. Durch den schienengebundenen Transport treten auch weniger
witterungsbedingte Unterbrechungen des Arbeitsablaufes auf.
[0007] Bevorzugt werden die genannten Verfahrensschritte des einen Arbeitsgangs in nur einer
Arbeitsrichtung durchgeführt. Eine Richtungsumkehr und die damit verbundenen Probleme
werden so vermieden.
[0008] Die ausgebaute Bettung und/oder der ausgebaute Unterbau können nach einer Ausgestaltung
der Erfindung mindestens teilweise aufgearbeitet und für die neue Bettung oder eine
Tragschicht der festen Fahrbahn und/oder einen neuen Unterbau wiederverwendet werden.
Dies spart Entsorgungskosten für die Altstoffe ein und erhöht die Umweltverträglichkeit
des Verfahrens weiter.
[0009] Besonders bevorzugt ist es dabei, wenn die Aufarbeitung vor Ort im selben Arbeitsgang
erfolgt. Die aufgearbeiteten Materialien stehen dadurch sofort zur Verfügung und müssen
weder ab- noch antransportiert werden. Auch dies erhöht die Umweltverträglichkeit.
[0010] Zur Aufarbeitung wird der Schotter insbesondere aus dem ausgebauten Bettungsmaterial
ausgesiebt, nachgebrochen und durch Sieben von Brecherrückständen befreit. Der nachgebrochene
und gereinigte Schotter kann dann, gegebenenfalls zusammen mit zusätzlichem Neumaterial
vornehmlich zur Kornergänzung, als neue Bettung verwendet werden.
[0011] Eine andere Möglichkeit besteht darin, das ausgebaute Material durch Sieben, Brechen
und Mischen zu Material für eine Tragschicht einer festen Fahrbahn aufzuarbeiten.
Beispielsweise kann eine ungebundene oder eine hydraulisch gebundene Tragschicht unter
Verwendung dieses Materials hergestellt werden. Insbesondere zur Erreichung der vorgeschriebenen
Sieblinie für diese Tragschichtmaterialien kann auch hier erforderlichenfalls Neumaterial
zugefügt werden.
[0012] Die Materialzu- und/oder -abfuhr zur Baustelle erfolgt bevorzugt in Arbeitsrichtung
gesehen sowohl von bzw. nach vorne als auch von bzw. nach hinten gleisgebunden. Damit
werden die Transportmöglichkeiten so vollständig wie möglich ausgenutzt.
[0013] Das ausgebaute und nicht wiederverwertete Bettungs- und gegebenenfalls Unterbaumaterial
wird bevorzugt in Arbeitsrichtung gesehen nach vorne abgeführt. Ebenfalls bevorzugt
erfolgt in Arbeitsrichtung gesehen die Abförderung der Altschwellen nach und die Zuförderung
der Neuschwellen von hinten. Dies ist vom Arbeitsablauf und von der Transportierbarkeit
her vorteilhaft.
[0014] Ebenfalls vorteilhaft ist es, wenn die Zufuhr von neuem Bettungsmaterial und gegebenenfalls
von neuem Unterbaumaterial sowie die Zufuhr von neuem Material zur Herstellung einer
Tragschicht für eine feste Fahrbahn in Arbeitsrichtung gesehen von vorne erfolgt.
[0015] Der Ausbau der alten Bettung und gegebenenfalls des Unterbaus erfolgt bevorzugt gleisgebunden.
Insbesondere wird das alte Gleis nach dem Ausbau der Bettung und gegebenenfalls des
Unterbaus auf den Unterbau oder den Grund abgelegt. Dies ist verfahrenstechnisch vorteilhaft.
[0016] Eine andere Möglichkeit besteht darin, das alte Gleis nach dem Ausbau der Bettung
und gegebenenfalls des Unterbaus auf aufgearbeitetem Bettungsmaterial abzulegen. In
diesem Falle wird die Bettung unmittelbar nach der Entnahme aus dem Gleisbett aufgearbeitet
und wieder in die Gleisanlage eingebracht. Eine Zwischenlagerung des Gleises auf dem
Unterbau ist dadurch entbehrlich.
[0017] Nach einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung wird bei der Aufarbeitung erhaltenes
Überschußbettungsmaterial zwischengelagert und später bei Bedarf wieder verwendet.
Ein Abtransport ist dadurch entbehrlich. Außerdem muß dieses Material später nicht
extra antransportiert werden.
[0018] Die Schaffung einer neuen befahrbaren Gleislage wird insbesondere dadurch erreicht,
daß die alten Schienen von den alten Schwellen gelöst und seitlich ausgesetzt, die
neue Bettung nachplaniert und verdichtet, die neuen Schwellen verlegt, seitlich vorgelagerte
Schienen eingebaut und an den neuen Schwellen befestigt werden und daß das neue Gleis
gerichtet und mit Bettungsmaterial gestopft wird. Damit wird in geeigneter Weise die
künftige neue Gleisanlage bereits weitgehend gefertigt.
[0019] Im Falle eines Umbaus der Gleisanlage in eine feste Fahrbahn wird das alte Gleis
bevorzugt auf die hergestellte Tragschicht für die feste Fahrbahn abgelegt. In einem
späteren Arbeitsgang kann das alte Gleis dann ausgebaut und ein neues Gleis eingebaut
werden.
[0020] Der Transport der alten Schwellen und der neuen Schwellen erfolgt bevorzugt in Längsausrichtung
zur Gleisanlage. Damit kann auch bei längeren Schwellen eine Beeinträchtigung des
Betriebes auf dem Nachbargleis vermieden werden.
[0021] Eine Vorrichtung zur Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens umfaßt nach einer
Ausgestaltung der Erfindung mehrere hintereinander angeordnete, weitgehend gleisfahrbare
Teile einschließlich einem Teil zum Ausbauen der Bettung, einem Teil zum Abtransport
von Bettungs- und gegebenenfalls Unterbaumaterial, einem Antriebsteil oder einem auf
die übrigen Teile verteilten Antrieb, erforderlichenfalls einem Teil zum Antransport
von Neumaterial, einem Teil zum Abfördern der alten Schwellen und zum Anfördern der
neuen Schwellen, einem Gleiswechselteil sowie einerseits einem Teil zur Herstellung
einer neuen Bettung und einem Teil zum Einschottern und Stopfen des neuen Gleises
oder andererseits einem Teil zum Herstellen einer Tragschicht einer festen Fahrbahn.
[0022] Die erfindungsgemäße Vorrichtung zur Erneuerung einer Gleisanlage ist also zu einem
großen Teil identisch mit der erfindungsgemäßen Vorrichtung zum Umbau einer Gleisanlage
in eine feste Fahrbahn. Unterschiedlich ist lediglich die Verwendung eines Teils zum
Herstellen einer Tragschicht einer festen Fahrbahn anstelle der Teile zum Herstellen
der neuen Bettung und zum Einschottern und Stopfen des neuen Gleises bei der Erneuerung
einer Gleisanlage. Bei der Herstellung einer solchen Vorrichtung können dadurch Kosten
gespart werden. Beim Umbau der Gleisanlage in eine feste Fahrbahn werden allerdings,
anders als bei der Erneuerung, nicht alle Teile gleichzeitig eingesetzt. Vielmehr
werden der Teil zum Abfördern der alten Schwellen und zum Anfördern der neuen Schwellen
und der Gleiswechselteil erst in einem gesonderten Arbeitsgang eingesetzt.
[0023] Bevorzugt umfaßt die erfindungsgemäße Vorrichtung zusätzlich einen Teil zum Ausbauen
des Unterbaus, einen Teil zur Aufarbeitung des Bettungs- und/oder des Unterbaumaterials,
Mittel zum Brechen und Sieben des Bettungs- und/oder des Unterbaumaterials, einen
Teil zum Zwischenlagern des aufgearbeiteten Bettungsmaterials, Mittel zum Vorhalten
und Antransport von Material für die Tragschicht einer festen Fahrbahn und/oder einen
Teil zum Mischen des Tragschichtmaterials. Durch Integration der genannten Teile und
Mittel können die entsprechenden Verfahrensschritte vorteilhafterweise vor Ort durchgeführt
werden. Damit wird eine Wiederverwertung der Materialien ermöglicht und der Ab- und
Antransport von Material eingeschränkt.
[0024] Besonders bevorzugt ist es, wenn die Teile der Vorrichtung mindestens teilweise modulartig
austauschbar ausgebildet sind. Eine Vorrichtung zur Erneuerung einer Gleisanlage kann
dadurch in kostengünstiger Weise in einen Umbauzug zum Umbau einer Gleisanlage in
eine feste Fahrbahn umgebaut werden und umgekehrt. Wesentliche Teile können dabei
übernommen werden und müssen nicht separat hergestellt werden.
[0025] Insbesondere sind das Modul zum Herstellen einer neuen Bettung, gegebenenfalls das
Modul zum Zwischenlagern von aufgearbeitetem Bettungsmaterial und gegebenenfalls das
Modul zur Versorgung mit neuem Bettungs- und gegebenenfalls Unterbaumaterial einerseits
und das Modul zum Einbauen einer Tragschicht für eine feste Fahrbahn, gegebenenfalls
das Modul zur Versorgung mit Tragschichtmaterial und gegebenenfalls das Modul zum
Mischen von Tragschichtmaterial andererseits gegeneinander austauschbar ausgebildet.
[0026] Nach einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung sind der Teil zum Abfördern der alten
Schwellen und zum Anfördern der neuen Schwellen am in Arbeitsrichtung gesehen hinteren
Ende der Vorrichtung, der Teil zum Anfördern von neuem Bettungs- und gegebenenfalls
Unterbaumaterial, der Teil zum Abfördern des Bettungs- und gegebenenfalls des Unterbaumaterials
sowie der Teil zum Anfördern des Tragschichtmaterials am vorderen Ende der Vorrichtung
angeordnet. Eine derartige Anordnung ist für den Arbeitsablauf vorteilhaft.
[0027] Bevorzugt ist es, wenn nur der Gleiswechselteil und der Teil zum Einbau einer Tragschicht
einer festen Fahrbahn zusätzlich zu Schienenfahrwerken auch Bodenfahrwerke, die übrigen
Teile dagegen allesamt nur Schienenfahrwerke aufweisen. Die Belastung des Unterbaus
bzw. des Grundes wird dadurch möglichst gering gehalten.
[0028] Ausführungsbeispiele der Erfindung sind in der Zeichnung dargestellt und werden nachfolgend
beschrieben. Es zeigen, jeweils in schematischer Darstellung,
- Figur 1
- eine Seitenansicht einer Vorrichtung zur Erneuerung einer Gleisanlage,
- Figur 2
- eine Draufsicht auf die Vorrichtung von Figur 1,
- Figur 3
- eine Seitenansicht einer Vorrichtung zum Umbau einer Gleisanlage mit Schotterbettung
in eine feste Fahrbahn und
- Fig. 4
- eine Draufsicht auf die Vorrichtung von Fig. 3.
[0029] Die in den Fig. 1 und 2 dargestellte Vorrichtung besteht aus einer Reihe von Modulen,
die zur Erneuerung einer Schienenfahrbahn mit Schotterbettung zusammengestellt wurden.
Vorgesehen und dargestellt ist in Arbeitsrichtung I gesehen von vorne nach hinten
ein Entsorgungsmodul 1, ein Versorgungsmodul 2, ein Antriebsmodul 3, ein Aushub- und
Bettungsaufarbeitungsmodul 4, ein Zwischenspeichermodul 5, ein Kleineisenmodul 6,
ein Gleichswechselmodul 7, ein Stopfmodul 8, ein Schwellenver- und -entsorgungsmodul
9 und ein weiteres Versorgungsmodul 10.
[0030] Das Entsorgungsmodul 1 umfaßt in der dargestellten Ausführungsform zwei Materialförder-
und Silowagen 11 zur Abförderung von Aushubmaterial. Diese weisen jeweils ein Förderband
11a und ein Übergabeband 11b auf und können damit nacheinander mit Aushubmaterial
befüllt werden. Selbstverständlich können erforderlichenfalls auch mehr oder weniger
derartige Materialförder- und Silowagen 11 vorgesehen werden. Außerdem können auch
andere Einrichtungen zum Abtransport von Materialien eingesetzt werden.
[0031] Das dargestellte Versorgungsmodul 2 umfaßt ebenfalls zwei Materialförder- und Silowagen
12, die jedoch umgekehrt angeordnet sind. Die Materialförder- und Silowagen 12 dienen
der Vorhaltung und Zuförderung von Ergänzungsschotter sowie der Weiterleitung von
Aushubmaterial zum Entsorgungsmodul 1. Hierfür sind zusätzlich Überleitungsbänder
12c vorgesehen. Auch hier können mehr oder weniger als zwei Materialförder- und Silowagen
12 oder auch andere geeignete Vorrichtungen eingesetzt werden.
[0032] Angetrieben wird die dargestellte Vorrichtung durch das Antriebsmodul 3, welches
im dargestellten Beispiel durch eine lokomotivähnliche Antriebseinheit 13 gebildet
wird. Es können auch mehr Antriebsmodule 3 vorgesehen sein, oder der Antrieb kann
auf die übrigen Module verteilt sein.
[0033] Das Aushub- und Bettungsaufarbeitungsmodul 4 unterteilt sich in ein Aushubmodul 4b
und ein Bettungsaufarbeitungsmodul 4a. Dadurch kann, wenn gewünscht, das Bettungsaufarbeitungsmodul
4a weggelassen werden, um nur Neumaterial zu verwenden. Das Aushubmodul 4b umfaßt
neben der Aushubvorrichtung 14 zum Ausbau der Bettung 15 und gegebenenfalls des Unterbaus
16 auch eine Gleishebevorrichtung 17, um das Gleis 18 während des Ausbaus des Schotters
15 und des Unterbaus 16 anzuheben. Das Gleis 18 wird dann entweder auf den Unterbau
16 oder den Grund abgelegt, oder das Modul 4b umfaßt zusätzlich eine bevorzugt abschaltbare
Vorrichtung 17a zur Herstellung eines neuen Schotterplanums, auf das dann das alte
Gleis 18 abgelegt wird.
[0034] Das Modul 4a zur Bettungsaufarbeitung umfaßt insbesondere ein Vorsieb, eine Brechereinrichtung
und ein Nachsieb für ausgebauten Schotter und Unterbau und, ebenso wie das Aushubmodul
4b, geeignete Fördereinrichtungen 20a, alles zusammengefaßt mit Bezugszeichen 20.
Die Stufen von Vorsieb, Brechereinrichtung und Nachsieb sind bevorzugt nach Bedarf
einstellbar.
[0035] Das Zwischenspeichermodul 5 dient der Zwischenlagerung von überschüssigem aufgearbeiteten
Schotter 19, der später bei einem Mangel für die Herstellung der neuen Schotterbettung
26 benutzt werden kann. Verwendet wird insbesondere ein als Schottersilo ausgebildeter
Wagen 21.
[0036] Das Kleineisenmodul 6 dient dem Schutz von Arbeitern, die in den Verfahrensablauf
integriert sind, um das Kleineisen, mit dem die Schienen 23 an den Schwellen 29 befestigt
sind, zu lösen.
[0037] Das Gleiswechselmodul 7 umfaßt als Modul 7a ein Schwellenaus- und -einbaumodul zum
Ausbau der alten Schwellen 29 und zum Einbau neuer Schwellen 30, wobei bevorzugt eine
Vorrichtung vorgesehen ist, um die Schwellen 29, 30 zu drehen, so daß sie in Längsausrichtung
zur Gleisanlage transportiert werden können. Das Modul 7a umfaßt dabei auch eine Vorrichtung
22 zum Aussetzen der alten Schienen 23. Das Modul 7b dient der Richtung der neuen
Schwellen 30, dem Einsetzen seitlich vorgelagerter neuer Schienen 24 und der Befestigung
des Kleineisens.
[0038] Das Schotterstopfmodul 8 dient zum Einschottern des neuen Gleises 25 und zum Stopfen
der neuen Bettung 26. Dabei wird das neue Gleis 25 auch feingerichtetet. Beide Module
7 und 8 weisen außerdem Förderbänder 35 und 36 zur Förderung der Altschwellen 29 und
der Neuschwellen 30 auf, das Modul 8 zusätzlich ein Förderband 37 zur Anförderung
von Ergänzungsschotter aus dem Modul 10.
[0039] Schließlich dienen das Schwellenversorgungs- und -entsorgungsmodul 9 und das Schotterversorgungsmodul
10 der Zu- und Abfuhr von Schwellen sowie von Ergänzungsschotter. Das Schwellenver-
und -entsorgungsmodul 9 umfaßt dabei einen Übergabewagen 27 und einen Schwellenwagen
28 zur Bevorratung von Neuschwellen 30 und zum Sammeln der Altschwellen 29. Zusätzlich
sind Portalkräne 28a zum Transport der Schwellen 29, 30 und des Ergänzungsschotters
vorgesehen, die mittels Kranbahnschienen und Überfahrrampen zwischen Schottersilowagen
31 und Übergabewagen 27 verfahrbar sind, welcher mit drei Förderbändern 27a, b, c
für Altschwellen 29, Neuschwellen 30 und Ergänzungsschotter versehen ist. Selbstverständlich
können bei Bedarf auch mehrere Schwellenwagen 28 vorgesehen sein.
[0040] Zur Erneuerung einer Gleisanlage mit Schotterbettung 15 wird die dargestellte Vorrichtung
in die Gleisanlage eingefädelt und in Arbeitsrichtung I zum Einsatz gebracht. Der
An- und Abtransport weitgehend aller Materialien erfolgt gleisgebunden, und zwar wird
über die Materialförder- und Silowagen 11 und 12 ausgebautes und nicht wiederverwertetes
Material in Arbeitsrichtung I gesehen nach vorne abgefördert. Die vom Gleiswechselmodul
7 ausgebauten Altschwellen 29 werden dagegen in Arbeitsrichtung I gesehen nach hinten
abgefördert. Die Altschwellen 29 werden hierfür im Wagen 28 abgelegt und mit diesem
abtransportiert. Die Neuschwellen 30 werden ebenfalls in Arbeitsrichtung I gesehen
von hinten zugeführt. Hierfür werden sie mit dem Schwellenwagen 28 antransportiert.
Auch Ergänzungsschotter kann von hinten über den Schotterwagen 31 antransportiert
werden.
[0041] Der vom Aushubmodul 4b ausgebaute Schotter 15 wird in dem Aufarbeitungsmodul 4a vorgesiebt,
gebrochen und nachgesiebt. Anschließend kann mit dem Modul 4b aus dem aufgearbeitetem
Schotter 19 ein neues Schotterplanum 26 hergestellt werden. Dazu kann zusätzlich auch
Neuschotter, insbesondere zur Kornergänzung, verwendet werden, der aus dem Materialförder-
und Silowagen 12 in Arbeitsrichtung I gesehen von vorne zugefördert wird. Entsteht
andererseits bei der Aufarbeitung Überschußschotter 19, so wird dieser im Schottersilowagen
21 zwischengelagert, um bei einem späteren Bedarf wiederverwendet werden zu können.
[0042] Im Gleiswechselmodul 7 werden die alten Schienen 23 seitlich ausgesetzt, die alten
Schwellen 29 aufgenommen, neue Schwellen 30 auf das Schotterplanum abgelegt, seitlich
vorgelagerte neue Schienen 24 eingesetzt und schließlich in die neuen Schwellen 30
eingebaut. Im Bereich, in dem das Aussetzen der alten Schienen 23 und das Einsetzen
der neuen Schienen 24 erfolgt, weist das Gleiswechselmodul 7 ein oder mehrere Raupenpaare
32 als Bodenfahrwerke auf. Im übrigen weist das Gleiswechselmodul 7 wie auch alle
anderen Module 1 bis 6 und 8 bis 10 ausschließlich Schienenfahrwerke 33 auf.
[0043] Im Anschluß an das Einbauen der neuen Schienen 24 in die neuen Schwellen 30 wird
das neue Gleis 25 im Stopfmodul 8 eingeschottert, feingerichtet und die neue Bettung
26 gestopft. Dadurch wird eine befahrbare Gleislage geschaffen, die zum Ab- und Antransport
von Schwellen 29, 30 geeignet ist. Damit kann im wesentlichen der gesamte An- und
Abtransport von Material, einschließlich von Alt- und Neuschwellen 29, 30, gleisgebunden
erfolgen. Nach dem Ausbau des alten Gleises 18 wird das neue Schotterplanum 26 bevorzugt
nachplaniert und nachverdichtet, bevor die neuen Schwellen 30 verlegt werden. Das
Einschottern des neuen Gleises 25 erfolgt insbesondere mit Neuschotter aus dem Schottersilowagen
31, der in Kübeln von den Portalkränen 28a auf das Schotterförderband 37 und von diesem
zum Stopfmodul 8 transportiert wird. Beim Einschottern und Stopfen des neuen Gleises
25 findet außerdem eine Richtung der Gleislage statt. Hierfür sind geeignete Hebe-
und Richteinrichtungen vorhanden, die hier nicht dargestellt sind.
[0044] Der modulartige Aufbau der dargestellten und beschriebenen Vorrichtung ermöglicht
auch in einfacher Weise eine Ausgestaltung ohne Vorrichtung zur Aufarbeitung des ausgebauten
Materials, falls dies nicht gewünscht sein sollte. In diesem Fall wird das Aufarbeitungsmodul
4a weggelassen. Auch die übrigen Module 1 bis 10 können teilweise weggelassen werden.
So kann beispielsweise auch das Zwischenlagerungsmodul 5 für aufgearbeiteten Schotter
19 weggelassen werden.
[0045] Eine weitere Möglichkeit besteht darin, anstelle einer Vorrichtung zur Erneuerung
einer Gleisanlage mit Schotterbettung 15 einen Umbauzug zum Umbau der Gleisanlage
in eine feste Fahrbahn aus entsprechenden Modulen zusammenzustellen. Eine solche Zusammenstellung
ist in den Fig. 3 und 4 gezeigt.
[0046] Dieser in den Fig. 3 und 4 dargestellte Umbauzug umfaßt einen ersten Teil II und
einen zweiten Teil III, die hier gemeinsam dargestellt sind, jedoch getrennt eingesetzt
werden. Der erste Teil II wird in der Arbeitsrichtung I als erstes eingesetzt, während
der zweite Teil III anschließend und in der entgegengesetzten Arbeitsrichtung IV eingesetzt
wird.
[0047] Der erste Teil II umfaßt in Arbeitsrichtung I gesehen von vorne nach hinten wiederum
ein Entsorgungsmodul 1, ein Versorgungsmodul 2', ein Antriebsmodul 3, ein Aushub-
und Aufarbeitungsmodul 4 und ein Tragschichtherstellungsmodul 5'.
[0048] Das Entsorgungsmodul 1 stimmt mit dem Entsorgungsmodul 1 der in den Fig. 1 und 2
dargestellten Vorrichtung überein. Das Versorgungsmodul 2' besteht dagegen nun aus
zwei verschiedenen Teilmodulen 2'a und 2'b. Bei dem Modul 2'a handelt es sich um einen
Silowagen 12' zur Vorhaltung von Zement und Wasser und bei dem Modul 2'b um einen
Silowagen 12" zur Vorhaltung von Ergänzungsmaterial zur Herstellung einer Tragschicht
einer festen Fahrbahn. Beide sind mit geeigneten Fördermitteln 12'a und 12'b sowie
mit Überleitungsbändern 12'c ausgerüstet.
[0049] Das Aushub- und Aufarbeitungsmodul 4 stimmt ebenfalls mit dem Modul 4 der ersten
Vorrichtung überein. Allerdings sind nun die Siebe und Brecher zur Aufarbeitung des
Bettungs- und gegebenenfalls Untergrundmaterials auf die herzustellende Tragschicht
der festen Fahrbahn eingestellt, das heißt, auf die erforderliche Körnung und Zusammensetzung
von Tragschichtmaterial. Und die Bettungsherstellungsvorrichtung 17a ist ausgeschaltet.
[0050] Ein wesentlicher Unterschied besteht im Modul 5', das nun ebenfalls aus zwei Teilmodulen
5'a und 5'b besteht, nämlich aus einer Mischvorrichtung 5'a zum Mischen des Materials
für die Tragschicht der festen Fahrbahn und einem Modul 5'b zum Einbau dieser Tragschicht.
Die Mischvorrichtung 5'a dient der Mischung des Tragschichtmaterials aus dem aufgearbeiteten
Material und gegebenenfalls zugeführtem Neumaterial sowie Zement und Wasser.
[0051] Mit dem Tragschichtherstellungsmodul 5'b wird eine Tragschicht 34 einer festen Fahrbahn,
insbesondere eine ungebundene oder eine hydraulisch gebundene untere Tragschicht,
hergestellt. Auf diese Tragschicht 34 wird das alte Gleis 18 abgelegt.
[0052] Im Falle des Umbauzuges gemäß den Fig. 3 und 4 wird das alte Gleis 18 nach dem Ausbau
des Schotters 15 und gegebenenfalls des Unterbaus 16 zunächst auf dem Unterbau oder
dem Grund abgelegt. Das ausgebaute Material wird wie bei der Variante von Fig. 1 und
2 aufgearbeitet, jedoch mit entsprechend anderer Körnung gemäß vorgeschriebener Sieblinie
für eine ungebundene oder eine gebundene Tragschicht 34. Überschußmaterial wird auch
hier in Arbeitsrichtung I nach vorne über die Materialförder- und Silowagen 11, 12
abtransportiert. Zur Herstellung der Tragschicht 34 wird das aufgearbeitete Material,
gegebenenfalls mit in Arbeitsrichtung I von vorne antransportiertem Neumaterial aus
dem Modul 2'b, sowie Zement und Wasser aus dem Modul 2'a im Mischermodul 5'a gemischt.
Aus dem fertigen Tragschichtmaterial wird dann im Tragschichtherstellungsmodul 5'b
die Tragschicht 34 hergestellt.
[0053] Um eine ausreichende Abbindung der Tragschicht 34 zu ermöglichen, weist die Vorrichtung
5'b zur Herstellung der Tragschicht 34 ein Raupenpaar 32 als Bodenfahrwerk auf. Neben
einem Einbau erfolgt auch eine Verdichtung der Tragschicht 34 im Tragschichtherstellungsmodul
5'b. Unmittelbar nach der Herstellung der Tragschicht 34 wird das alte Gleis 18 darauf
abgelegt.
[0054] Der zweite Teil III der Vorrichtung gemäß den Fig. 3 und 4 umfaßt ein Kleineisenmodul
6, ein Gleiswechselmodul 7, ein Schwellenver- und -entsorgungsmodul 9 und ein Materialversorgungsmodul
10'.
[0055] Das Kleineisenmodul 6 stimmt mit dem Kleineisenmodul 6 der Vorrichtung gemäß den
Fig. 1 und 2 überein. Es dient wie dort zum Schutz von Arbeitern, die mit dem Kleineisen
nun allerdings die neuen Schienen 24 an den neuen Schwellen 30 befestigen.
[0056] Das Gleiswechselmodul 7 stimmt ebenfalls mit dem Gleiswechselmodul 7 der vorherigen
Vorrichtung überein. Lediglich die Anordnung ist nun umgekehrt, entsprechend der geänderten
Arbeitsrichtung IV, und im Modul 7b wird das Kleineisen gelöst.
[0057] Das Schwellenver- und -entsorgungsmodul 9 umfaßt auch hier einen Übergabewagen 27,
einen Schwellenwagen 28 und Portalkräne 28a.
[0058] Damit kann das Auswechseln des alten Gleises 18 in einem zweiten Arbeitsgang in der
Arbeitsrichtung IV mit weitgehend denselben Modulen erfolgen, die bei der Vorrichtung
gemäß den Fig. 1 und 2 in dem einen Arbeitsgang in Arbeitsrichtung I verwendet wurden.
Die Fertigstellung der festen Fahrbahn erfolgt dann in einem weiteren Arbeitsgang
mit einer geeigneten Vorrichtung, wobei beispielsweise eine feste Fahrbahn mit auf
eine Asphalt- oder Betonschicht aufgelegtem Gleisrost oder eine feste Fahrbahn mit
in eine obere Tragschicht aus Beton eingegossenen Schwellen oder Platten hergestellt
werden kann.
[0059] Durch die Modulbauweise der erfindungsgemäßen Vorrichtung kann eine bestehende Gleisanlage
mit Schotterbettung 15 und Schwellen 29 aller Konstruktionsarten in einem Arbeitsgang
in geschickter Weise erneuert oder für einen Umbau in eine feste Fahrbahn verschiedener
Baumethoden bis zur Herstellung der unteren Tragschicht vorbereitet werden. Bei der
Herstellung einer festen Fahrbahn kann ein Teil der Vorrichtung zudem in einem zweiten
Arbeitsgang zum Auswechseln des alten Gleises 18 gegen ein neues Gleis 25 verwendet
werden. Durch die Modulbauweise kann die Vorrichtung an die jeweiligen Bedürfnisse
angepaßt werden. Die Kosten bleiben dadurch vergleichsweise gering.
[0060] Die erfindungsgemäße Vorrichtung hat außerdem den Vorteil, daß der An- und Abtransport
der Materialien einschließlich der Alt- und Neuschwellen 29, 30 zumindest überwiegend
auf dem Baugleis ohne Beeinträchtigung des Betriebes im Nachbargleis erfolgen kann.
Durch den Transport überwiegend über die Schiene können parallel zum Gleis verlaufende
Baustraßen eingespart und der Lastwagenverkehr zumindest vermindert werden. Es sind
weniger Baustelleneinrichtungsflächen erforderlich und die Umweltbelastung wird deutlich
verringert. Durch die Aufarbeitung der ausgebauten Materialien werden Entsorgungskosten
für Altstoffe sowie entsprechende Transportleistungen eingespart. Durch den gleisgebundenen
Transport treten außerdem weniger witterungsbedingte Unterbrechungen des Arbeitsablaufes
auf.
Bezugszeichenliste
[0061]
- 1
- Entsorgungsmodul
- 2, 2'
- Versorgungsmodul
- 2'a
- Teilmodul
- 2'b
- Teilmodul
- 3
- Antriebsmodul
- 4
- Aushub- und Aufarbeitungsmodul
- 4a
- Aufarbeitungsmodul
- 4b
- Aushubmodul
- 5
- Zwischenspeichermodul
- 5'
- Tragschichtherstellungsmodul
- 5'a
- Mischmodul
- 5'b
- Tragschichteinbaumodul
- 6
- Kleineisenmodul
- 7
- Gleiswechselmodul
- 7a
- Schwellenaus- und -einbaumodul
- 7b
- Richt- und Einsetzmodul
- 8
- Stopfmodul
- 9
- Schwellenver- und -entsorgungsmodul
- 10, 10'
- Versorgungsmodul
- 11
- Materialförder- und Silowagen
- lla
- Förderband
- llb
- Übergabeband
- 12
- Materialförder- und Silowagen
- 12a, 12a'
- Förderband
- 12b, 12b'
- Übergabeband
- 12c, 12c'
- Überleitungsband
- 12'
- Silowagen
- 12"
- Silowagen
- 13
- Antriebseinheit
- 14
- Aushubvorrichtung
- 15
- Bettung
- 16
- Unterbau
- 17
- Gleishebevorrichtung
- 17a
- Schotterplanumherstellungsvorrichtung
- 18
- altes Gleis
- 19
- aufgearbeiteter Schotter
- 20
- Sieb- und Brechervorrichtung
- 20a
- Fördereinrichtung
- 21
- Schottersilowagen
- 22
- Aussetzvorrichtung
- 23
- alte Schiene
- 24
- neue Schiene
- 25
- neues Gleis
- 26
- neue Bettung
- 27
- Übergabewagen
- 27a, b, c
- Förderband
- 28
- Schwellenwagen
- 28a
- Portalkran
- 29
- Altschwelle
- 30
- Neuschwelle
- 31
- Schottersilowagen
- 32
- Raupenpaar
- 33
- Schienenfahrwerk
- 34
- Tragschicht
- 35
- Förderband
- 36
- Förderband
- 37
- Förderband
- I
- Arbeitsrichtung
- II
- erster Teil
- III
- zweiter Teil
- IV
- Arbeitsrichtung
1. Verfahren zur Erneuerung einer Gleisanlage mit einem Unterbau (16), einer Bettung
(15), insbesondere aus Schotter, und einem darauf verlegten Gleis (18), oder zum Umbau
einer solchen Gleisanlage in eine feste Fahrbahn, insbesondere mit einem auf eine
Tragschicht aufgelegten und dort befestigten Gleis (25) oder einem Gleis (25) mit
in eine Tragschicht eingegossenen Schwellen (30) oder Tragplatten, bei welchem die
Bettung (15) und gegebenenfalls der Unterbau (16) bis zu einer gewünschten Tiefe ausgebaut
und mindestens teilweise abtransportiert und/oder aufgearbeitet werden, erforderlichenfalls
Material für die neue Bettung (26) oder eine Tragschicht (34) einer festen Fahrbahn
und gegebenenfalls für einen neuen Unterbau antransportiert wird, die neue Bettung
(26) oder eine Tragschicht (34) für eine feste Fahrbahn hergestellt, das alte Gleis
(18) gegen ein neues Gleis (25) ausgetauscht und das neue Gleis (25) verlegt, gerichtet
und fixiert wird,
dadurch gekennzeichnet,
daß alle Verfahrensschritte vom Ausbauen der Bettung (15) bis zur Herstellung einer
befahrbaren Gleislage des neuen Gleises (25) im Falle einer Erneuerung oder bis mindestens
zur Herstellung einer Tragschicht (34) für eine feste Fahrbahn im Falle eines Umbaus
der Gleisanlage in eine feste Fahrbahn in einem einzigen Arbeitsgang durchgeführt
werden.
2. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß die genannten Verfahrensschritte in nur einer Arbeitsrichtung (I) durchgeführt
werden.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß die ausgebaute Bettung (15) und/oder der ausgebaute Unterbau (16) mindestens teilweise
aufgearbeitet und für die neue Bettung (26) oder eine Tragschicht (34) der festen
Fahrbahn und/oder einen neuen Unterbau wiederverwendet werden, wobei die Aufarbeitung
bevorzugt vor Ort im selben Arbeitsgang erfolgt.
4. Verfahren nach Anspruch 3,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Bettung (15) aus dem ausgebauten Material ausgesiebt, nachgebrochen und durch
Sieben von Brecherrückständen befreit wird, oder daß das ausgebaute Material durch
Sieben, Brechen und Mischen zu Material für eine Tragschicht (34) einer festen Fahrbahn
aufgearbeitet wird.
5. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Materialzu- und/oder -abfuhr zur Baustelle einschließlich der Abförderung
der Altschwellen (29) und der Zuförderung der Neuschwellen (30) in Arbeitsrichtung
(I) gesehen sowohl von bzw. nach vorne als auch von bzw. nach hinten gleisgebunden
erfolgt, wobei das ausgebaute Bettungs- und gegebenenfalls Unterbaumaterial bevorzugt
in Arbeitsrichtung (I) gesehen nach vorne abgefördert wird und wobei ebenfalls bevorzugt
in Arbeitsrichtung (I) gesehen die Abförderung der Altschwellen (29) nach und die
Zuförderung der Neuschwellen (30) von hinten erfolgt.
6. Verfahren nach Anspruch 5,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Zufuhr von neuem Bettungsmaterial und gegebenenfalls von neuem Unterbaumaterial
sowie von neuem Material zur Herstellung einer Tragschicht (34) für eine feste Fahrbahn
in Arbeitsrichtung (I) gesehen von vorne erfolgt.
7. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Ausbau der alten Bettung (15) und gegebenenfalls des Unterbaus (16) gleisgebunden
erfolgt, wobei das alte Gleis (18) nach dem Ausbau der Bettung (15) und gegebenenfalls
des Unterbaus (16) bevorzugt auf den Unterbau (16) oder den Grund, insbesondere auf
aufgearbeitetem Bettungsmaterial (26) abgelegt wird, wobei ebenfalls bevorzugt bei
der Aufarbeitung erhaltenes Überschußbettungsmaterial (19) zwischengelagert und später
bei Bedarf wiederverwendet wird.
8. Verfahren nach Anspruch 7,
dadurch gekennzeichnet,
daß die alten Schienen (23) von den alten Schwellen (29) gelöst und seitlich ausgesetzt,
die neue Bettung (26) nachplaniert und verdichtet, die neuen Schwellen (30) verlegt,
seitlich vorgelagerte neue Schienen (24) eingebaut und an den neuen Schwellen (30)
befestigt werden, und daß das neue Gleis (25) gerichtet und mit Bettungsmaterial gestopft
wird.
9. Verfahren nach Anspruch 7,
dadurch gekennzeichnet,
daß das alte Gleis (18) auf die hergestellte Tragschicht (34) für eine feste Fahrbahn
abgelegt wird.
10. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß die neuen und/oder die alten Schwellen (29, 30) in Längsausrichtung zur Gleisanlage
transportiert werden.
11. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach Anspruch 1 mit mehreren hintereinander
angeordneten, weitgehend gleisfahrbaren Teilen einschließlich einem Teil (4b) zum
Ausbauen der Bettung, einem Teil (1) zum Abtransport von Bettungs- und gegebenenfalls
Unterbaumaterial, einem Antriebsteil (3) oder einem in die übrigen Teile integrierten
Antrieb, erforderlichenfalls einem Teil (2, 2') zum Antransport von Neumaterial, einem
Teil (9) zum Abfördern der alten Schwellen (29) und zum Anfördern der neuen Schwellen
(30), einem Gleiswechselteil (7) sowie einerseits einem Teil (4b) zur Herstellung
einer neuen Bettung und einem Teil (8) zum Einschottern und Stopfen des neuen Gleises
(25) oder andererseits einem Teil (5') zum Herstellen einer Tragschicht (34) einer
festen Fahrbahn.
12. Vorrichtung nach Anspruch 11,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Vorrichtung umfaßt:
- einen Teil (4b) zum Ausbauen des Unterbaus (16) und/oder
- einen Teil (4a) zur Aufarbeitung des Bettungs- und/oder des Unterbaumaterials und/oder
- Mittel (20) zum Brechen und Sieben des Bettungs- und/oder des Unterbaumaterials
und/oder
- einen Teil (5) zum Zwischenlagern des aufgearbeiteten Bettungsmaterials (19) und/oder
- Mittel (12', 12") zum Vorhalten und Antransport von Material für die Tragschicht
(34) einer festen Fahrbahn und/oder
- einen Teil (5'a) zum Mischen des Tragschichtmaterials.
13. Vorrichtung nach Anspruch 11 oder 12,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Teile (1 bis 10) der Vorrichtung mindestens teilweise modulartig austauschbar
ausgebildet sind, wobei bevorzugt das Modul (4b) zum Herstellen einer neuen Bettung
(26), gegebenenfalls das Modul (5) zum Zwischenlagern von aufgearbeitetem Bettungsmaterial
(19) und gegebenenfalls das Modul (2) zur Versorgung mit neuem Bettungs- und gegebenenfalls
Unterbaumaterial einerseits und das Modul (5'b) zum Einbauen einer Tragschicht (34)
für eine feste Fahrbahn, gegebenenfalls das Modul (2') zur Versorgung mit Tragschichtmaterial
und gegebenenfalls das Modul (5'a) zum Mischen von Tragschichtmaterial anderseits
gegeneinander austauschbar ausgebildet sind.
14. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 11 bis 13,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Teil (9) zum Abfördern der alten Schwellen (29) und zum Anfördern der neuen
Schwellen (30) am in Arbeitsrichtung (I) gesehen hinteren Ende der Vorrichtung und
der Teil (2) zum Anfördern von neuem Bettungs- und/oder Unterbaumaterial, der Teil
(1) zum Abfördern des ausgebauten Bettungs- und gegebenenfalls des Unterbaumaterials
sowie der Teil (2') zum Anfördern des Tragschichtmaterials am in Arbeitsrichtung (I)
gesehen vorderen Ende der Vorrichtung angeordnet sind.
15. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 11 bis 14,
dadurch gekennzeichnet,
daß nur der Gleiswechselteil (7) und der Teil (5'b) zum Einbau einer Tragschicht (34)
einer festen Fahrbahn zusätzlich zu Schienenfahrwerken (33) auch Bodenfahrwerke (32),
die übrigen Teile dagegen allesamt nur Schienenfahrwerke (33) aufweisen.