[0001] Die Erfindung betrifft eine Streuvorrichtung zum Ausbringen von flüssigem (Sole)
und granulatförmigem Streugut (Granulat) bestehend aus einem Streuteller, einem oberhalb
des Streutellers angeordneten Zwischenbehälter, welchem Sole während des Streuvorgangs
kontinuierlich zugeführt wird und welcher eine Überlauföffnung aufweist, aus welcher
im Zwischenbehälter aufsteigende Sole austritt und über eine Flüssigkeitsleitfläche
nach unten auf den Streuteller gelangt, wobei dem Streuteller während des Streuvorgangs
granuliertes Streugut in Form von Granulat über eine Granulatrutsche und eine Prallfläche
zugeführt wird.
[0002] Es ist eine Streuvorrichtung der gattungsgemäßen Art zum Ausbringen von flüssigem
und granulatförmigem Streugut bekannt (DE 35 44 060 C2), bei welcher die Zufuhr der
Sole zum Anfeuchten von gleichzeitig auszubringendem granulatförmigem Streugut, sogenanntem
Granulat vorgesehen ist. Dabei wird ein Zwischenbehälter verwendet, welcher oberhalb
eines Streutellers angeordnet ist, welchem während des Streuvorganges flüssiges Streugut,
sogenannte Sole kontinuierlich zugeführt wird. Gleichzeitig wird dem Streuteller Granulat
über eine Granulatrutsche und eine Prallfläche zugeführt. Der Zwischenbehälter ist
zum Zuführen der Sole mit einer Überlauföffnung versehen, aus welcher im Zwischenbehälter
aufsteigende Sole bei Erreichen der Überlauföffnung austritt. Die aus der Überlauföffnung
austretende Sole gelangt über eine Flüssigkeitsleitfläche, welche von der Außenwandung
des Zwischenbehälters gebildet wird, auf den Streuteller. Das gleichzeitig dem Streuteller
zugeführte Granulat wird auf dem Streuteller mit der Sole vermischt und somit angefeuchtet.
Dieses Anfeuchten des Granulates dient bei bestimmten Witterungsverhältnissen der
besseren Haftung des Granulates auf dem zu bestreuenden Untergrund. Der Zwischenbehälter
weist beim Gegenstand der DE 35 44 060 C2 eine kegelstumpfartige Form auf und ist
konzentrisch zur Drehachse des Streutellers angeordnet, wobei er die Drehwelle des
Streutellers vollständig umschließt. In der kegeligen Außenwandung des Zwischenbehälters
ist in vertikalem Abstand oberhalb des Streutellers die Überlauföffnung angeordnet.
Diese Überlauföffnung erstreckt sich in Umfangsrichtung über einen Teilbereich von
etwa 90°. Durch diese umfängliche Ausdehnung der Überlauföffnung wird die Flüssigkeitsleitfläche,
die von der Außenfläche des kegelstumpfförmigen Gehäuses des Zwischenbehälters gebildet
wird, bestimmt und erstreckt sich demzufolge etwa über denselben Winkelbereich. Aufgrund
dieses kegelstumpfförmigen, zum Streuteller hin erweiterten Verlaufs der Gehäusewand
neigt die überlaufende Flüssigkeit zu einem unkontrollierten Ablaufen in Richtung
des Streutellers. Die Überlaufkante der Überlauföffnung ist bei der bekannten Vorrichtung
desweiteren V-förmig ausgebildet, so daß bei geringen Zuführmengen von Sole ein recht
schmaler Solefluß entlang der Flüssigkeitsleitfläche und bei äußerst großen Solemengen
eine Umfangsbreite des Soleflusses über die komplette Breite der Flüssigkeitsleitfläche
hinaus bewirkt wird. Dies bedeutet wiederum, daß bei unterschiedlichen Zuführmengen
von Sole diese auch in unterschiedlichen Umfangsbereichen dem Streuteller zugeführt
wird, wodurch eine gleichmäßige Durchmischung von Sole und Granulat für unterschiedliche
Streugutmengen und auch unterschiedliche Mischungsverhältnisse nicht gewährleistet
werden kann. Desweiteren ist die Flüssigkeitsleitfläche im Umfangsbereich der Granulatrutsche
exzentrisch zur Drehachse des Streutellers angeordnet, so daß diese durch ein sogenanntes
Prallblech abgedeckt werden muß, um zu verhindern, daß Granulat direkt auf die Flüssigkeitsleitfläche
gelangt. Dieses Prallblech weist eine Prallfläche auf, welche zur Granulatrutsche
hin konvex ausgebildet ist. Der Krümmungsradius der Prallfläche entspricht dabei dem
radialen Abstand der Prallfläche zur Drehachse des Streutellers. Durch diese gekrümmte
Ausbildung des Prallbleches bzw. der Prallfläche wird eine ungleichförmige Verteilung
des auf die Prallfläche auftreffenden Granulats in Umfangsrichtung bewirkt, was insbesondere
bei geringen Mengen an auszubringendem Streugut zu nur unzureichender Durchmischung
und damit Anfeuchtung des Granulates mit der Sole führt.
[0003] Weiter ist eine Streuvorrichtung mit Flüssigkeitszufuhr aus der EP 0 593 996 A1 bekannt,
bei welcher ein zylindrischer Zwischenbehälter vorgesehen ist, welcher oberhalb des
Streutellers und umlaufend konzentrisch zur Drehachse des Streutellers angeordnet
ist. Dieser zylindrische Zwischenbehälter weist etwa im Umfangsbereich der Granulatrutsche
eine Überlauföffnung auf, welche langlochartig ausgebildet und mit einer im wesentlichen
horizontal verlaufenden Überlaufkante versehen ist. Diese Überlauföffnung erstreckt
sich etwa über einen Zentriwinkel von etwa 115°. Die unterhalb der Überlauföffnung
befindliche Zylindermantelfläche bildet die Flüssigkeitsleitfläche, über welche die
aus der Überlauföffnung austretende Sole dem Streuteller zugeführt wird. Um zu verhindern,
daß das von der Granulatrutsche kommende granulierte Streugut direkt auf die Flüssigkeitsleitfläche
gelangt, ist die Flüssigkeitsleitfläche in dem Winkelbereich der Überlauföffnung durch
eine nach außen gekrümmte Prallwand abgedeckt. Diese Prallwand deckt gleichzeitig
auch die Überlauföffnung ab und weist einen radialen Abstand zur Flüssigkeitsleitfläche
auf. Zur Steuerung der Ausflußmenge wird dem Zwischenbehälter über ein entsprechendes
Anschlußrohr während des Streuvorganges permanent Sole zugeführt, welche im Behälter
bis zur Überlaufkante der Überlauföffnung ansteigt und dann überläuft. Um die Überlauföffnung
in ihrem Austrittsquerschnitt zu verändern, ist innerhalb des Zwischenbehälters ein
Schwimmerelement vorgesehen, welches durch den Volumenstrom der zugeführten Sole in
Abhängigkeit von der Zuführmenge je Zeiteinheit unterschiedlich angehoben wird und
damit die Überlauföffnung unterschiedlich freigibt. Bei dieser Konstruktion hat sich
gezeigt, daß sich insbesondere bei äußerst geringen Flüssigkeitsmengen je Zeiteinheit
auf der Flüssigkeitsleitfläche aufgrund der Oberflächenspannung der Sole eine ungleichmäßige
Verteilung ergibt. Dabei fließt die Sole, auch dann, wenn sie beispielsweise gleichmäßig
über die gesamte Umfangslänge bzw. Breite der Überlauföffnung austritt, von oben nach
unten zu einem unkontrollierten, schmalen Band zusammen, so daß eine Durchmischung
mit dem gleichzeitig auf den Streuteller auftreffenden Granulat nur ungenügend gewährleistet
ist. Auch hier ist die Krümmung der Prallwand bzw. der von der Prallwand gebildeten
Prallfläche insbesondere bei relativ kleinen Durchmessern des Zwischenbehälters und
damit kleinem Krümmungsradius äußerst ungünstig, da auch hier das auf die Prallwand
auftreffende Granulat unkontrolliert in Umfangrichtung abgelenkt wird.
[0004] Demzufolge liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, eine Vorrichtung zum Ausbringen
von flüssigem und granulatförmigem Streugut derart auszugestalten, daß unabhängig
von der zugeführten Flüssigkeitsmenge pro Zeiteinheit eine gleichmäßige Verteilung
der Sole auf dem Streuteller erfolgt und somit eine gleichmäßige Durchmischung der
Sole mit auf dem Streuteller ankommenden Granulat gewährleistet ist.
[0005] Die Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß die sich unmittelbar an die
Überlauföffnung anschließende Flüssigkeitsleitfläche mehrere Führungsnuten aufweist,
welche jeweils durch Führungsstege voneinander getrennt sind und durch welche die
Sole über die gesamte Breite der Flüssigkeitsleitfläche in einem gleichmäßigen Strom
zum Streuteller geführt wird.
[0006] Durch die erfindungsgemäße Ausgestaltung wird eine äußerst gleichmäßige Verteilung
des flüssigen Streugutes bzw. der Sole über die gesamte Breite der Flüssigkeitsleitfläche
erreicht, da die aus der Überlauföffnung austretende Sole durch die Führungsnuten
gleichmäßig von oben nach unten zum Streuteller geführt wird.
[0007] Durch diese gleichmäßige Verteilung der Sole wird eine gleichmäßige Durchmischung
der Sole mit gleichzeitig auf dem Streuteller ankommenden granuliertem Streugut sichergestellt.
Insbesondere beim Ausbringen von äußerst geringen Mengen pro Zeiteinheit von Sole
bleibt diese gleichmäßige Verteilung der Zufuhr von Sole über die gesamte Breite der
Flüssigkeitsfläche erhalten, so daß auch bei geringen Mengen an Sole eine gleichmäßige
Durchmischung von Sole und Granulat sichergestellt ist.
[0008] Gemäß Anspruch 2 kann die Überlauföffnung in einer im wesentlichen ebenen Behälterwand
des Zwischenbehälters angeordnet sein, wobei die untere Überlaufkante im wesentliche
quer zu den Führungsnuten verläuft. Die Breite dieser Überlaufkante soll gemäß Anspruch
2 gering ausgebildet sein oder scharfkantig. Dabei ist beispielsweise eine Breite
der Überlaufkante von etwa 2 mm im Sinne einer geringen Breite vorgesehen. Durch diese
geringe Breite bzw. scharfkantige Ausbildung der Überlaufkante wird auch bei geringen
Zufuhrmengen ein optimales Überlauf-Strömungsverhalten der Sole erreicht, so daß diese
auch bei geringen Mengen gleichmäßig auf alle Führungsnuten verteilt wird. Dies ist
dadurch begründet, daß die Überlauflänge quer zur Behälterwand aufgrund der geringen
Breite der Überlaufkante nur äußerst gering ist und somit eine ungleichmäßige Strömungsverteilung
parallel zur Behalterwand bzw. entlang der Überlaufkante vermieden wird.
[0009] An dieser Stelle sei bemerkt, daß der Zwischenbehälter ebenfalls mit einem Schwimmer,
wie er in der Druckschrift EP 0 593 996 A1 beschrieben ist, versehen sein kann, so
daß der Zulauf, insbesondere bei geringen Durchflußmengen, über die gesamte Breite
der Überlaufkante bzw. der Überlauföffnung weiter verbessert wird.
[0010] Gemäß Anspruch 3 kann die Behälterwand mit der Überlauföffnung auswechselbar und
dicht mit dem Grundgehäuse des Zwischenbehälters verbunden sein. Durch diese Ausgestaltung
können unterschiedliche Behälterwände am Grundgehäuse mit unterschiedlichen Ausführungen
der Führungsnuten sowie der Überlauföffnung in einfacher Weise vorgesehen werden.
Unterschiedliche Ausgestaltungen sowohl der Führungsnuten als auch der Überlauföffnung
können in Abhängigkeit von Einsatzbedingungen notwendig sein. So sind Einsatzbedingen
bekannt, bei welchen hauptsächlich große Flächen bestreut werden müssen, wie dies
beispielsweise auf Flughäfen der Fall ist. Dementsprechend werden für solche Einsatzbedingungen
auch Streuvorrichtungen benötigt, bei welchen große Mengen je Zeiteinheit von Streugut
und somit auch von Sole ausgebracht werden müssen. Bei solchen Bedingungen können
die Führungsnuten der Führungsleitfläche einen größeren Fließquerschnitt aufweisen,
um die angestrebte Wirkung sicher zu erreichen.
[0011] Da sich in diesem Fall äußerst große Ausbringmengen von Streumaterial ergeben, kann
beispielsweise eine Behälterwand vorgesehen sein, bei welcher die Überlaufnuten von
oben nach unten zum Streuteller hin divergierend verlaufen, um eine bessere Verteilung
der Sole auf dem Streuteller auch bei größeren Ausbringmengen zu erreichen. Durch
diese bessere Verteilung der Sole wird dementsprechend auch eine bessere Durchmischung
der Sole mit auf dem Streuteller ankommendem Granulat erreicht, so daß insgesamt ein
verbessertes Streuergebnis erzielt wird.
[0012] Gemäß Anspruch 4 wird die Überlauföffnung im am Zwischenbehälter montierten Zustand
der Behälterwand durch eine Aussparung im oberen Endbereich der Behälterwand erreicht.
Diese Aussparung erstreckt sich dabei wenigstens über die gesamte Breite der vorgesehenen
Flüssigkeitsleitfläche, so daß auch eine Zufuhr der Sole zu sämtlichen vorgesehenen
Führungsnuten sichergestellt ist. Desweiteren wird durch diese Aussparung eine äußerst
einfache Herstellung der Überlauföffnung in der Behälterwand erreicht.
[0013] Gemäß Anspruch 5 kann die Überlaufkante der Überlauföffnung im Bereich der Führungsnuten
sich nach unten verjüngende Aussparungen aufweisen, wodurch bei unterschiedlichen
zugeführten Flüssigkeitsmengen in den Zwischenbehälter ein gleichmäßiges Ausbringen
der Flüssigkeit in die Führungsnuten erreicht wird. Diese Aussparungen können dabei
mit geraden oder bogenförmigen Begrenzungskanten versehen sein. Diese variable Ausgestaltung
oder wahlweise Ausgestaltung der Aussparungen mit geraden oder bogenförmigen Begrenzungskanten
ist im wesentlichen vom Fließverhalten der Sole und dementsprechend auch von den auszubringenden
Mengenanteilen pro Zeiteinheit der Sole abhängig.
[0014] Um ein gleichmäßiges Fließverhalten der Sole in Abhängigkeit von den Einsatzbedingungen
erreichen zu können, können die Führungsnuten gemäß Anspruch 6 eine nach innen gerichtete,
bogenförmige, rechteckige oder auch mehrfach abgewinkelte Kontur aufweisen. Durch
diese unterschiedlichen Ausgestaltungen der Führungsnuten kann wiederum die Verteilung
der Flüssigkeit und deren Fließverhalten innerhalb der einzelnen Führungsnut beeinflußt
und auf den jeweils vorgesehenen Einsatzzweck abgestimmt werden.
[0015] In gleicher Weise dient auch die Ausgestaltung gemäß Anspruch 7 einer gleichmäßigen
Flüssigkeitszufuhr zu den Führungsnuten bei unterschiedlichen Mengeneinheiten pro
Zeiteinheit. Dazu können im oberen Endbereich der Führungsnuten in jeder der Führungsnuten
ein oder mehrere, die Führungsnuten mit dem Innenraum des Zwischenbehälters verbindende
Durchgangsbohrungen vorgesehen sein. Dies bedeutet, daß mit langsam ansteigendem Flüssigkeitspegel
im Zwischenbehälter die Sole zunächst bei geringen Ausbringmengen pro Zeiteinheit
über die Durchgangsbohrungen den Führungsnuten gleichmäßig zugeführt wird. Erst bei
größeren oder äußerst großen Flüssigkeitsmengen findet ein Überlauf der Sole über
die Überlaufkante der Überlauföffnung statt, so daß auch große Mengen an Sole den
Führungsnuten sicher zugeführt werden können. Dabei kann auch vorgesehen sein, daß
die Überlauföffnung durch diese Durchgangsbohrungen vollständig ersetzt wird, bzw.
daß die Überlauföffnung von den Durchgangsbohrungen im Sinne einer mehrteiligen Überlauföffnung
gebildet wird.
[0016] Gemäß Anspruch 8 können die Durchgangsbohrungen, sofern je Führungsnut mehrere Durchgangsbohrungen
vorgesehen sind, in jeder der Führungsnuten übereinander angeordnet sein. In diesem
Falle können die Durchgangsbohrungen, welche im oberen Endbereich der Führungsnuten
angeordnet sind, einen größeren Durchmesser aufweisen, als die jeweils zugeordneten,
darunter liegenden Durchgangsbohrungen. Damit wird eine Anpassung an unterschiedliche,
vorgesehene Ausbringmengen je Zeiteinheit von Sole erreicht. Dies begünstigt insbesondere
auch die gleichmäßige Ausbringung der Sole in jede der Führungsnuten.
[0017] Durch die Ausgestaltung gemäß Anspruch 9 wird insbesondere beim Ausbringen von großen
Mengen je Zeiteinheit von Sole eine sichere Führung entlang der Flüssigkeitsleitfläche
erreicht. Dazu ist eine Abdeckwand vorgesehen, welche im montierten Zustand auf den
Führungsstegen der Führungsnuten aufliegt, so daß jede der Führungsnuten in Zusammenwirken
mit der Abdeckwand einen separaten Führungskanal bildet. Durch diese Maßnahme kann
der Flüssigkeitsstrom insbesondere bei großen Austragsmengen je Zeiteinheit nicht
von der Flüssigkeitsleitfläche abreißen und unkontrolliert auf den Streuteller gelangen,
da eine sichere Führung in den Führungskanälen zum Streuteller hin zwangläufig gewährleistet
ist.
[0018] Durch die Ausgestaltung gemäß Anspruch 10 kann der Zwischenbehälter bei eventuell
auftretenden Defekten in einfacher Weise aufgewechselt werden. Desweiteren ist auch
ein Nachrüstung an bereits bestehenden Streuvorrichtungen möglich. Dazu ist der Zwischenbehälter
etwa im Umfangsbereich der Granulatrutsche exzentrisch zu Drehachse des Streutellers
angeordnet und als separates Bauteil ausgebildet. Da der Zwischenbehälter im Umfangsbereich
der Granulatrutsche angeordnet ist, ist zur Abdeckung des Zwischenbehälters ein eine
Prallfläche bildendes Prallblech vorgesehen, durch welches das von der Granulatrutsche
kommende granulierte Streugut zielgerichtet dem Streuteller zugeführt wird. Durch
dieses zusätzliche Prallblech, welches ebenfalls als separates Bauteil ausgebildet
sein kann, wird eine unabhängige Zuführung von granuliertem Streugut bzw. Granulat
zum Streuteller und von Sole erreicht. Insbesondere bei einer vorgesehenen Abdeckwand
erleidet diese keinerlei Verschleiß durch auftreffendes Granulat, so daß eine hohe
Lebensdauer des Zwischenbehälters mit der Abdeckwand erreicht wird. Es ist jedoch
auch vorgesehen, die Abdeckwand selbst als Prallblech auszuführen, so daß dieses selbst
die Prallfläche bildet.
[0019] Zur geeigneten Führung des von der Granulatrutsche kommenden Granulats zum Streuteller
kann gemäß Anspruch 11 die Prallfläche des Prallbleches eben ausgebildet sein oder
ein zur Granulatrutsche hin U-förmig oder bogenförmiges, offenes Profil aufweisen.
Im Falle, daß das Prallblech ein U-förmiges Profil aufweist, kann dieses Profil eine
Kreisbogenkontur oder eine mehrfach abgebogene Kontur aufweisen. Durch diese Ausgestaltung
gemäß Anspruch 11 wird die zielgerichtete Zufuhr des Streugutes auf den Streuteller
erheblich verbessert, so daß eine gleichmäßige Durchmischung von Granulat und Sole
über einen weiten Bereich von Zufuhrmengen je Zeiteinheit erreichbar ist. Ein weiterer
Vorteil liegt darin, daß das Prallblech mit seiner Prallfläche in einem beliebigen
radialen Abstand von der Drehachse des Streutellers angeordnet werden kann.
[0020] Durch die Ausgestaltung gemäß Anspruch 12 ist eine einfache Anpassung des Zwischenbehälters
und des Prallbleches an vorliegende Streubedingungen gewährleistet. So können der
Zwischenbehälter und das Prallblech oberhalb des Streutellers variabel einstellbar
und auswechselbar an einer Tragvorrichtung des Streutellers befestigt sein. Damit
lassen sich zum einen die Mischungsbedingungen durch entsprechende separate Einstellung
des Prallbleches relativ zum Zwischenbehälter und auch die Kombination aus Zwischenbehälter
und Prallblech relativ zum Streuteller variabel einstellen. Dadurch kann in einfacher
Weise die Hauptausbringrichtung des Streugutgemisches vom Streuteller eingestellt
werden. Außerdem wird dadurch eine erheblich vereinfachte Wartung im Störfall gewährleistet,
da sowohl der Zwischenbehälter als auch das Prallblech als separate Bauteile in einfacher
Weise ausgewechselt werden können. Auch die Nachrüstung bestehender Streuvorrichtungen
wird erheblich vereinfacht.
[0021] Ein Austausch oder eine Wartung kann insbesondere für das Prallblech notwendig sein,
da dieses aufgrund des ständig auf das Prallblech auftretenden Granulats einem erhöhten
Verschleiß unterliegt.
[0022] Durch diese auswechselbare Ausgestaltung, insbesondere des Prallbleches, kann dieses
gemäß Anspruch 13 auch aus einem Werkstoff mit geringerer Abriebfestigkeit, beispielsweise
einem Kunststoff wie Polypropylen hergestellt werden, wodurch die Herstellkosten erheblich
verringert werden. Desweiteren bietet ein solcher Werkstoff den Vorteil, daß dieser
nur eine geringe Haftneigung gegenüber Streusalzen aufweist und somit eine verbesserte
Zuführung des Streusalzes auch bei geringen Austragsmengen sichergestellt ist. Auch
kann das Prallblech auf seiner zur Granulatrutsche hin angeordneten Prallfläche mit
einem solchen Werkstoff mit geringer Haftneigung gegenüber dem Granulat beschichtet
sein. Anstatt eines Kunststoffes ist selbstverständlich auch ein metallischer Werkstoff
mit entsprechenden Eigenschaften vorstellbar.
[0023] Anhand der Zeichnung wird im folgenden die Erfindung näher erläutert. Es zeigt:
- Fig. 1
- eine perspektivische Explosionsdarstellung eines Zwischenbehälters mit Behälterwand
und Abdeckwand sowie einem zugeordneten Prallblech;
- Fig. 2
- eine Frontansicht sowie eine Draufsicht des oberen Endbereiches der Aussparung der
Behälterwand;
- Fig. 3
- ein Ausführungsbeispiel eines oberen Endbereiches einer Behälterwand in Frontansicht
und Draufsicht mit im Bereich der Führungsnuten angeordneten Durchgangsbohrungen;
- Fig. 4
- ein Ausführungsbeispiel einer Behälterwand, bei welcher die Überlaufkante der Aussparung
mit etwa dreiecksförmigen Ausnehmungen versehen ist, wobei gleichzeitig die Führungsnuten
dieser Dreiecksform angepaßt sind;
- Fig. 5
- eine Ausführungsform einer Behälterwand, bei deren Überlaufkante kreisbogenförmige
Aussparungen in Kombination mit im Bereich der Führungsnuten angeordneten Durchgangsbohrungen
sowie entsprechend dieser Profilierung der Aussparungen angepaßte Führungsnuten vorgesehen
sind;
- Fig. 6
- einen Schnitt durch eine Trennwand, bei welcher im oberen Endbereich zur Bildung einer
möglichst schmalen Überlaufkante die Trennwand im Bereich der oberen Überlaufkante
abgeschrägt ausgebildet ist;
- Fig. 7
- einen Schnitt durch eine Behälterwand mit einer abgerundeten Ausführung der Überlaufkante
der Überlauföffnung;
- Fig. 8
- eine Seitenansicht eines Streugerätes mit Streuteller mit montiertem Zwischenbehälter
und montierter Prallwand;
- Fig. 9
- einen Schnitt IX-IX aus Fig. 8;
- Fig. 10
- verschiedene Ausführungsformen des Prallbleches mit verschiedenen Querschnittsformen;
- Fig. 11
- eine perspektivische Teilansicht des Zwischenbehälters aus Fig. 1 mit einer weiteren
Montagevorrichtung.
[0024] Fig. 1 zeigt eine perspektivische Explosionsdarstellung eines Zwischenbehälters 1
mit einem Prallblech 2. Der Zwischenbehälter 1 besteht aus einem Grundgehäuse 3, einer
separaten Behälterwand 4 sowie einer Abdeckwand 5. Das Grundgehäuse 3 ist im wesentlichen
quaderförmig ausgebildet und weist dementsprechend eine ebene Rückwand 6, eine ebene,
obere Deckwand 7, einen ebenen Gehäuseboden 8 sowie eine ebene, hintere Seitenwand
9 und eine vordere Seitenwand 10 auf. Die hintere Seitenwand 9 ist in ihrem unteren
Endbereich mit einer Durchgangsbohrung 11 versehen, an welche ein Zulaufstutzen 12
angeschlossen ist. Der Zulaufstutzen 12 dient dabei zum Zuführen von flüssigem Streugut,
insbesondere von Sole in den Innenraum 13 des Zwischenbehälters 1 und ist dementsprechend
im Betrieb über eine Zuführleitung mit einem SoleVorratsbehälter verbunden, aus welchem
dem Zwischenbehälter 1 über eine regelbare Pumpe Sole in unterschiedlichen, vorbestimmbaren
Zuführmengen pro Zeiteinheit zugeführt wird.
[0025] Auf der oberen Deckwand 7 des Grundgehäuses 3 sind zwei Montagezylinder 14 und 15
angeordnet, an deren jeweiligen oberen Ende jeweils ein Gewindezapfen 16 bzw. 17 vorgesehen
ist, welche zur auswechselbaren Montage des Zwischenbehälters 1 an einer Streuvorrichtung
dienen. Diese Montagezylinder 14 und 15 mit ihren Gewindezapfen 16 und 17 können zur
variablen Verbindung des Zwischenbehälters 1 mit einer Streuvorrichtung in ihrer axialen
Länge und auch in ihrer Winkelstellung verstellbar ausgebildet sein, so daß der Zwischenbehälter
1 variabel einstellbar an einer Streuvorrichtung oberhalb eines Streutellers befestigt
werden kann. Ein Ausführungsbeispiel einer solchen variabel einstellbaren Montagevorrichtung
ist beispielhaft weiter unten zu Fig. 11 beschrieben.
[0026] Wie Fig. 1 weiter zeigt, bildet die obere Deckwand 7 gegenüber den beiden Seitenwänden
9 und 10 sowie dem Gehäuseboden 8 einen nach vorne gerichteten Absatz 18. Die Behälterwand
4 ist in ihren Abmessungen derart auf die Höhe der beiden Seitenwände 9 und 10 sowie
auf die gesamte Breite des Grundgehäuses 3 abgestimmt, daß sie im montierten Zustand
passend auf den vorderen Begrenzungskanten der Seitenwände 9 und 10 sowie des Behälterbodens
8 aufliegt und den Gehäuseboden 8 nach unten überragt, wie dies in Fig. 1 beispielhaft
in gestrichelten Linien dargestellt ist. Zur Befestigung der Behälterwand 4 am Grundgehäuse
3 sind unterschiedliche Möglichkeiten vorgesehen. So kann beispielsweise die Behälterwand
4 dicht mit dem Grundgehäuse verschweißt, verklebt oder auch verschraubt sein. Eine
verschraubte Ausbildung hat den Vorteil, daß bei gleichem Grundgehäuse unterschiedlich
gestaltete Behälterwände 4 am Grundgehäuse 3 wahlweise montierbar sind. Im Falle einer
Verschraubung ist selbstverständlich zwischen der Behälterwand 4 und dem Grundgehäuse
3 im Bereich der Seitenwände 9 und 10 sowie des Gehäusebodens 8 eine entsprechende
Dichtung vorgesehen.
[0027] Wie Fig. 1 weiter zeigt, weist die Behälterwand 4 in ihrem oberen Endbereich eine
Aussparung 19 auf, welche im montierten Zustand der Behälterwand 4 am Grundgehäuse
3 in Verbindung mit der oberen Deckwand 7 eine Überlauföffnung 20 bildet, wie dies
in Fig. 1 in gestrichelten Linien dargestellt ist.
[0028] Außenseitig weist die Behälterwand 4 mehrere Führungsnuten 21 auf, welche parallel
zu den beiden Seitenflächen 22 und 23 der Behälterwand 4 verlaufen. Diese Führungsnuten
21 sind durch Führungsstege 24 voneinander getrennt und dienen zur gleichmäßigen Verteilung
und Führung von aus der Überlauföffnung 20 bei ansteigendem Flüssigkeitsspiegel im
Innenraum 13 des Zwischenbehälters 1 überlaufender Sole. Durch die Führungsstege 24
bzw. Führungsnuten 21 wird somit eine Flüssigkeitsleitfläche 25 gebildet, durch welche
das austretende, flüssige Streugut bzw. die Sole über die gesamte Breite der Flüssigkeitsleitfläche
25 in einem gleichmäßigen Strom von oben nach unten geführt wird. Um sicherzustellen,
daß dieser Flüssigkeitsstrom auch bei größeren, aus der Überlauföffnung 20 austretenden
Flüssigkeitsmengen nicht von der Flüssigkeitsleitfläche 25 abreißt, kann die Abdeckwand
5 vorgesehen sein, welche beispielsweise über entsprechende Schrauben 26 auf den Zwischenbehälter
1 aufgeschraubt ist. Bei aufgesetzter Abdeckwand 5 bilden somit die Führungsnuten
21 mehrere, beim vorliegenden Ausführungsbeispiel parallel von oben nach unten verlaufende
Führungskanäle, in welchen die auszubringende Sole in einem gleichmäßigen Strom über
die gesamte Breite der Flüssigkeitsleitfläche 25 vertikal von oben nach unten geführt
wird.
[0029] Je nach den Anforderungen im Einsatz des Zwischenbehälters 1 können die Führungsnuten
21 zur Erreichung einer gleichmäßigen Verteilung der Sole auf einen unterhalb des
Zwischenbehälters 1 angeordneten Streuteller auch von oben nach unten divergierend
zueinander verlaufen.
[0030] Desweiteren ist das Prallblech 2 im Betrieb vor der Abdeckwand 5 angeordnet und dient,
wie weiter unten noch erläutert wird, der Zuführung von granuliertem Streugut bzw.
Granulat zum Streuteller.
[0031] Fig. 2 zeigt den oberen Endbereich der Behälterwand 4 in einer Frontansicht sowie
in einer Draufsicht. Diese bildet mit ihrer Aussparung 19 zusammen mit der oberen
Deckwand 7 (gestrichelt dargestellt) die Überlauföffnung 20 des Zwischenbehälters
1. In der Darstellung der Fig. 2 ist desweiteren ersichtlich, daß die Führungsnuten
21 einen Rechtecksquerschnitt aufweisen. Die Breite der Führungsnuten 21 beträgt beim
vorliegenden Ausführungsbeispiel etwa 5 bis 6 mm, wohingegen die zwischen den Führungsnuten
21 vorgesehenen Führungsstege 24 eine Breite von ca. 1 bis 1,5 mm aufweisen. Je nach
Anforderungen können diese Abmessungen auch größer oder kleiner gewählt werden. Dies
ist im wesentlichen von der maximalen bzw. minimalen auszubringenden Solemenge während
des Einsatzes abhängig. Wie aus Fig. 2 in Verbindung mit Fig. 6 ersichtlich ist, ist
rückseitig unterhalb der Überlaufkante 27 eine Anfasung in Form einer schrägen Fläche
28 vorgesehen, durch welche die obere Endbreite der Überlaufkante 27 auf maximal 2
mm begrenzt wird. Anstatt eines solchen Maßes von ca. maximal 2 mm kann auch eine
scharfkantige Ausbildung dieser Überlaufkante 27 vorgesehen sein. Durch diese geringe
Breite bzw. scharfkantige Ausbildung der Überlaufkante wird bei geringen Ausbringmengen
je Zeiteinheit von Sole verhindert, daß diese sich unkontrolliert in Querrichtung
zur eigentlichen Ausströmrichtung entlang der Überlaufkante 27 verteilt. Damit wird
gewährleistet, daß die einzelnen Führungsnuten 21 auch bei geringen Ausbringmengen
je Zeiteinheit gleichmäßig mit Sole beaufschlagt werden.
[0032] Um eine solche gleichmäßige Ausbringung von Sole bei geringen Ausbringmengen weiter
zu verbessern, können in jeder der Führungsnuten 21 ein oder mehrere Durchgangsbohrungen
29, 30 und 31 vorgesehen sein. Diese Durchgangsbohrungen sind, wie aus Fig. 3 ersichtlich,
in jeder der Führungsnuten 21 übereinander angeordnet, wobei beim vorliegenden Ausführungsbeispiel
die oberste Durchgangsbohrung 29 im Durchmesser größer ausgebildet ist, als die darunterliegende
Durchgangsbohrung 30 und diese wiederum größer ausgebildet ist, als die unterste Durchgangsbohrung
31. Diese Durchgangsbohrungen 29, 30 und 31 verbinden jede der Führungsnuten 21 mit
dem Innenraum 13 des Zwischenbehälters 1 und dienen zum Ausbringen von geringen Zuführmengen
von Sole je Zeiteinheit in die entsprechend zugehörigen Führungsnuten 21. Beim Ausführungsbeispiel
der Fig. 3 sind die Führungsnuten ebenfalls im wesentlichen rechteckig ausgebildet
und weisen ebenfalls eine Breite von etwa 5 mm auf. Die entsprechenden zugehörigen
Führungsstege 24 sind ebenfalls etwa 1 bis 1,5 mm breit. Durch die Ausgestaltung gemäß
des Ausführungsbeispieles nach Fig. 3 kann eine einfache Dosierung bei geringen Zuführmengen
zu den jeweiligen Führungsnuten 21 erreicht werden. Mit steigendem Flüssigkeitspegel
im Innenraum 13 des Zwischenbehälters 1 ist auch vorgesehen, daß bei größeren Zuführmengen
zusätzlich zum Durchfluß durch die Durchgangsbohrungen 29, 30 und 31 ein Überlauf
über die Überlaufkante 27 der Aussparung 19 bewirkt wird. Es ist auch vorgesehen,
daß die Durchgangsbohrungen 29, 30 und 31 die eigentliche Überlauföffnung 20 ersetzen
und somit die Überlauföffnung mehrteilig ausgebildet ist. In diesem Fall ist die Aussparung
19 nicht vorgesehen.
[0033] In den Fig. 4 und 5 sind zwei weitere Ausführungsbeispiele der Aussparung 19 der
Behälterwand 4 dargestellt. So ist die Überlaufkante 27/1 des Ausführungsbeispieles
gemäß Fig. 4 im Bereich der Führungsnuten 21/1 jeweils mit dreiecksförmigen Aussparungen
32 versehen. Auch diese Aussparungen 32 dienen einer gezielten Zuführung von Sole
insbesondere bei geringeren Zuführmengen. Um eine gezieltere und gleichmäßigere Zuführung
entlang der Führungsnuten 21/1, insbesondere bei geringsten Zuführmengen je Zeiteinheit,
zu gewährleisten, sind die Führungsnuten 21/1 beim Ausführungsbeispiel gemäß der Fig.
4 etwa V-förmig ausgebildet, so daß auch kleinste Zuführmengen zielgerichtet vertikal
von oben nach unten geführt werden. In Anpassung an diese Formgebung der Führungsnuten
21/1 sind dementsprechend auch die Führungsstege 24/1 ausgebildet.
[0034] Das Ausführungsbeispiel gemäß Fig. 5 zeigt eine Kombination aus den Führungsbohrungen
30 und 31 aus Fig. 3 mit entsprechend halbzylindrischen Aussparungen 33, die im Bereich
der jeweiligen Führungsnut 21/2 an der Überlaufkante 27/2 vorgesehen sind. Die Funktion
dieser Kombination aus den Durchgangsbohrungen 30 und 31 sowie den bogenförmigen Aussparungen
33 entspricht in etwa der Funktion der Aussparungen 32 aus dem Ausführungsbeispiel
der Fig. 4 und dient somit ebenfalls zur gleichmäßigen Zufuhr von Sole bei geringen
Ausbringmengen in jede der Führungsnuten 21/2. Um bei dieser Art der Strömungszufuhr
gemäß des Ausführungsbeispiels der Fig. 5 einen möglichst optimalen Fluß innerhalb
der Führungsnuten 21/2 zu erreichen, weisen diese Führungsnuten 21/2 ebenfalls einen
bogenförmigen, beim vorliegenden Ausführungsbeispiel halbzylindrischen Querschnitt
auf, so daß auch geringste Mengen an Sole zielgerichtet durch diese Führungsnuten
21/2 vertikal nach unten geführt werden. Auch sind die Führungsstege 24/2 entsprechend
dieser Formgebung der Führungsnuten 21/2 angepaßt.
[0035] Fig. 7 zeigt ein zweites Ausführungsbeispiel der oberen Überlaufkante 27, in deren
Bereich innenseitig eine abgerundete Kante 34 vorgesehen ist. Diese abgerundete Kante
34 hat dieselbe Funktion wie die Anfasung 28 des Ausführungsbeispiels gemäß Fig. 6.
Durch diese abgerundete Kante 34 wird ebenfalls, insbesondere bei geringsten Zuführmengen
von Sole je Zeiteinheit, eine optimale Verteilung des Flüssigkeitsstromes in jede
der Führungsnuten 21 erreicht.
[0036] Fig. 8 zeigt eine Streuvorrichtung 35 mit einem Streuteller 36, welcher an einer
Montagevorrichtung 37 drehbar gelagert ist. Oberhalb dieser Montagevorrichtung 37
ist ein Antriebsmotor 38 vorgesehen, welcher mit dem Streuteller 36 über eine entsprechend
vertikal ausgerichtete Antriebswelle 39 in Verbindung steht. Durch diesen Antriebsmotor
38 wird der Streuteller 36 im Betrieb über die Antriebswelle 39 drehend angetrieben.
Die Montagevorrichtung 37 ist über ein Traggestell 40 mit einem Fallrohr 41 verbunden,
über welches Granulat aus einem, in der Zeichnung nicht dargestellten Vorratsbehälter
zum Streuteller 36 gefördert wird. Zur zielgerichteten Zuführung des Granulates auf
den Streuteller 36 ist eine etwa U-förmig ausgebildete Granulatrutsche 42 vorgesehen,
über welche das aus dem Fallrohr 41 kommende Granulat zielgerichtet dem Streuteller
36 zugeführt wird.
[0037] Wie aus Fig. 8 weiter ersichtlich ist, ist der Zwischenbehälter 1 aus Fig. 1 exzentrisch
zur Drehachse 43 des Streutellers 36 bzw. der Antriebswelle 39 oberhalb des Streutellers
36 angeordnet. Der Zwischenbehälter ist dabei über die beiden Montagezylinder 14 und
15 mittels entsprechender Montagemuttern 44 auswechselbar an einer Montageplatte 45
der Montagevorrichtung 37 befestigt. In diesem in Fig. 8 in Seitenansicht dargestellten
montierten Zustand des Zwischenbehälters 1 liegt die Behälterwand 4 auf den Stirnflächen
der Seitenwände 9 und 10 sowie des Gehäusebodens 8 dicht an und überragt das Grundgehäuse
3 zum Streuteller 36 hin.
[0038] Der Streuteller 36 weist einen zentralen, inneren Zahnkegel 46 auf, in dessen Umfangsbereich
die Behälterwand 4 mit ihrem unteren Ende angeordnet ist. In der Montageplatte 45
sind zur Befestigung der Montagezylinder 14 und 15 Langlöcher 47 und 48 angeordnet,
deren Position in Fig. 9 gestrichelt dargestellt ist. Diese Langlöcher 47 und 48 sind
beim vorliegenden Ausführungsbeispiel geradlinig ausgebildet, so daß der Zwischenbehälter
1 entsprechend der Ausbildung dieser Langlöcher 47 und 48 relativ zum Streuteller
36 verstellt werden kann. Durch diese Einstellmöglichkeit kann die Lage des Auftreffens
der über die Flüssigkeitsleitfläche 25 bzw. deren Führungsnuten 21 auf den Zahnkegel
46 des Streutellers 36 gelangende Sole variabel eingestellt werden. Dadurch ist beispielsweise
der Abwurfwinkel und auch die Mischstrecke der Sole mit dem von der Granulatrutsche
auftreffenden Granulat variabel einstellbar, je nach den Anforderungen beim jeweiligen
Einsatz. Die Langlöcher 47 und 48 können anstatt geradlinig auch bogenförmig ausgebildet
sein, so daß bei einer Verschiebung des Zwischenbehälters 1 in Umfangsrichtung auch
gleichzeitig eine Verdrehung, beispielsweise um die Drehachse 43 der Antriebswelle
39 des Streutellers 36 erfolgt.
[0039] Desweiteren ist auch vorgesehen, den Zwischenbehälter 1 schwenkbar an der Montageplatte
45 zu befestigen. Eine solche Befestigungsmöglichkeit ist beispielhaft in Fig. 11
dargestellt. Die Montagevorrichtung besteht beim dargestellten Ausführungsbeispiel
aus einem unteren mit dem Zwischenbehälter 1 verschraubten Montagewinkel 65, welche
an seinem oberen Ende mit einer parallel zur oberen Deckwand 7 des Zwischenbehälters
1 verlaufenden Montagezunge 66 versehen ist. Diese Montagezunge ist zusammen mit dem
Zwischenbehälter um eine vertikale Achse drehbar mit einem Lagerwinkel 67 verbunden
und kann durch Festziehen der Haltemutter 68 in der jeweils eingestellten Winkelposition
fixiert werden. Zum Verschwenken des Zwischenbehälters 1 um eine zweite, beispielsweise
parallel zu den Seitenwänden verlaufende Schwenkachse 69 ist der vertikal nach oben
gerichtete Schenkel des Lagerwinkels 67 drehbar an einem Haltewinkel 70 gelagert und
kann ebenfalls durch eine entsprechende Haltemutter (in der Zeichnung nicht sichtbar)
in der gewünschten Schwenklage fixiert werden. Der Haltewinkel seinerseits ist beispielsweise
mit zwei Gewindezapfen 71 und 72 versehen, über welche die gesamte Montagevorrichtung
zusammen mit dem Zwischenbehälter 1 an der Montageplatte 45 der Streuvorrichtung 35
lösbar befestigt werden kann. Durch diese variable Befestigung des Zwischenbehälters
1 sind unterschiedliche Mischungsverhältnisse und auch Auftreffregionen von Sole auf
dem Streutellers 36 erreichbar. Die in Fig. 11 dargestellte Montagvorrichtung stellt
nur ein Beispiel zur Schwenk- und drehbaren Befestigung des Zwischenbehälters an der
Streuvorrichtung 35 dar. Es sind auch noch weitere Möglichkeiten, wie beispielsweise
Kugelgelenkverbindungen oder dgl. vorgesehen.
[0040] Beim vorliegenden Ausführungsbeispiel der Fig. 9 ist der Zwischenbehälter 1 symmetrisch
zur Granulatrutsche 42 angeordnet, so daß von der Granulatrutsche 42 ankommendes Granulat
entsprechend der Pfeile 49 in den Fig. 8 und 9 dem Streuteller 36 bzw. dessen Zahnkegel
46 zugeführt wird. Um einen vorzeitigen Verschleiß der sich auf der Behälterwand 4
angebrachten Abdeckwand 5 zu verhindern, ist das in Fig. 1 bereits dargestellte Prallblech
2 vorgesehen. Dieses Prallblech 2 ist beim vorliegenden Ausführungsbeispiel unmittelbar
vor der Abdeckwand 5 des Zwischenbehälters 1 angeordnet und mittels entsprechender
Gewindebolzen 50 und 51 ebenfalls an der Montageplatte 45 der Montagevorrichtung 37
befestigt.
[0041] Wie in Fig. 9 ebenfalls in gestrichelten Linien dargestellt ist, können zur Befestigung
des Prallbleches 2 an der Montageplatte 45 in dieser Montageplatte 45 ebenfalls Langlöcher
52 und 53 vorgesehen sein, welche zur tangentialen Verschiebung des Prallbleches 2
geradlinig ausgebildet sein können. Für den Fall, daß die Langlöcher 47 und 48 zur
Montage des Zwischenbehälters 1 bogenförmig ausgebildet sind, können auch die Langlöcher
52 und 53 zur Montage des Prallbleches 2 bogenförmig ausgebildet werden, so daß der
Zwischenbehälter 1 zusammen mit dem Prallblech 2 in gleicher Richtung verschoben und
verschwenkt werden kann.
[0042] Durch die beispielhaft in Fig. 8 dargestellte Schraubverbindung über die Gewindezapfen
50 und 51 kann das Prallblech 2 in einfacher Weise, beispielsweise bei fortgeschrittenem
Verschleiß, ausgetauscht werden. Durch diese einfache Austauschmöglichkeit des Prallbleches
2 kann dieses desweiteren aus einem kostengünstigen Kunststoff, wie beispielsweise
Polypropylen, hergestellt werden. Dies hat den Vorteil, daß insbesondere bei Verwendung
des Werkstoffes Polypropylen das, wie in Fig. 8 dargestellt, auf das Prallblech 2
auftreffende Granulat (Pfeile 49) nur eine geringe Haftneigung auf der Prallfläche
62 des Prallbleches 2 aufweist und somit eine Verklumpung sicher ausgeschlossen werden
kann. Dadurch ist auch sichergestellt, daß, insbesondere auch bei äußerst geringen
Austragsmengen von Granulat pro Zeiteinheit, eine einwandfreie, gleichmäßige Zuführung
auf den Streuteller 36 gewährleistet ist. Auch kann das Prallblech selbst aus einem
metallischen Werkstoff bestehen und nur dessen Prallfläche 62 mit einem entsprechenden
Werkstoff beschichtet sein.
[0043] In Fig. 10 sind unterschiedliche Profile dargestellt, in welcher Art und Weise das
Prallblech 2 ausgestaltet sein kann. So weist das in Fig. 10 links dargestellte Prallblech
2/1 einen ebenen Mittelbereich 55 auf, an dessen Seitenränder zwei V-förmig abgewinkelte
Führungsstege 56 und 57 vorgesehen sind. Auch diese Prallblech 2/1 kann auf seiner
Prallfläche 62/1 mit einer Beschichtung versehen sein.
[0044] Demgegenüber weist das Ausführungsbeispiel 2/2 des Prallbleches eine U-förmige, runde
Formgebung auf, dessen beiden U-Schenkel 58 und 59 im montierten Zustand zur Granulatrutsche
42 hin gerichtet sind. Desgleichen gilt auch für die beiden V-förmig am Mittelbereich
55 des Prallbleches 2/1 angeordneten Führungsstege 56 und 57, welche im montierten
Zustand ebenfalls zur Granulatrutsche 42 hin gerichtet sind.
[0045] Das Prallblech 2/3 weist eine leicht gebogene Wannenform auf, wobei dessen beiden
obere Endkanten 60 und 61 ebenfalls zur Granulatrutsche 42 hin im montierten Zustand
gerichtet sind. Auch die Prallflächen 62/2, 62/3 der beiden Ausführungsbeispiele 2/2
und 2/3 des Prallbleches können mit einer "Antihaftbeschichtung" versehen sein.
[0046] Anstatt dieser beispielhaft dargestellten drei Ausführungsformen der Formgebung des
Prallbleches 2 bzw. 2/1, 2/2 und 2/3 sind noch weitere Ausführungsformen vorstellbar.
So kann beispielsweise das Prallblech insgesamt mehrfach abgebogen sein, wobei allen
Prallblechen gemeinsam ist, daß die jeweils außen liegenden Profilkanten stets auf
die Granulatrutsche 42 radial nach außen ausgerichtet sind. Durch diese Ausführungformen
des Prallbleches ist eine äußerst präzise Verteilung des Granulatstromes zum Streuteller
36 hin einstellbar. Die unterschiedlichen Ausführungformen können dabei je nach Einsatzzweck
und Streumenge gewählt werden, um eine optimale Zuführung von Granulat zum Streuteller
zu gewährleisten.
[0047] Durch eine solche optimale Zuführung wird gleichzeitig eine optimale Durchmischung
des von der Granulatrutsche 42 kommenden Streugutes bzw. Granulates mit der vom Streubehälter
bzw. dessen Behälterwand 4 kommenden Sole gewährleistet. Durch diese Kombination des
ebenen bzw. konkav ausgebildeten Prallbleches wird eine optimale Durchfeuchtung bzw.
Durchmischung von Granulat und Sole erreicht, da das auf die Prallfläche 62, 62/1,
62/2 oder 62/3 auftreffende Granulat nur unwesentlich in Umfangsrichtung abgelenkt
wird und zielgerichtet auf den Streuteller bzw. dessen Zahnkegel gelangt. Durch die
unterschiedlichen Einstellmöglichkeiten sowohl der Granulatrutsche 42, als auch des
Prallbleches 2 zusammen oder unabhängig vom Zwischenbehälter 1 ist die gesamte Vorrichtung
in einfacher Weise an geforderte Einsatzbedingungen bezüglich der auszubringenden
Streugutmenge anpaß-bar.
1. Streuvorrichtung zum Ausbringen von flüssigem (Sole) und granulatförmigem Streugut
(Granulat) bestehend aus einem Streuteller (36), einem oberhalb des Streutellers (36)
angeordneten Zwischenbehälter (1), welchem Sole während des Streuvorgangs kontinuierlich
zugeführt wird und welcher eine Überlauföffnung (20) aufweist, aus welcher im Zwischenbehälter
(1) aufsteigende Sole austritt und über eine Flüssigkeitsleitfläche (25) nach unten
auf den Streuteller (36) gelangt, wobei dem Streuteller (36) während des Streuvorgangs
granuliertes Streugut in Form von Granulat über eine Granulatrutsche (42) und eine
Prallfläche (62) zugeführt wird,
dadurch gekennzeichnet,
daß die sich unmittelbar an die Überlauföffnung anschließende Flüssigkeitsleitfläche
(25) mehrere Führungsnuten (21, 21/1, 21/2) aufweist, welche jeweils durch Führungsstege
(24, 24/1, 24/2) voneinander getrennt sind und durch welche die Sole über die gesamte
Breite der Flüssigkeitsleitfläche (25) in einem gleichmäßigen Strom zum Streuteller
(36) geführt wird.
2. Streuvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Überlauföffnung
(20) in einer im wesentlichen ebenen Behälterwand (4) des Zwischenbehälters (1) angeordnet
ist und eine im wesentlichen quer zu den Führungsnuten (21, 21/1, 21/2) verlaufende,
untere Überlaufkante (27, 27/1, 27/2) aufweist, welche eine geringe Breite aufweist
oder scharfkantig ausgebildet ist.
3. Streuvorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Behälterwand (4)
auswechselbar und dicht mit dem Grundgehäuse (3) des Zwischenbehälters (1) verbunden
ist.
4. Streuvorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Behälterwand (4)
zur Bildung der Überlauföffnung (20) im montierten Zustand in ihrem oberen Endbereich
eine Aussparung (19) aufweist, welche sich wenigstens über die gesamte Breite der
Flüssigkeitsleitfläche (25) erstreckt.
5. Streuvorrichtung nach Anspruch 2, 3 oder 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Überlaufkante
(27/1, 27/2) der Überlauföffnung (20) im Bereich der Führungsnuten (21/1, 21/1) sich
nach unten verjüngende Aussparungen (32, 33) mit geraden oder bogenförmigen Begrenzungskanten
aufweist.
6. Streuvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß die
Führungsnuten (21, 21/1, 21/2) eine nach innen gerichtete bogenförmige, rechteckige
oder mehrfach abgewinkelte Kontur aufweisen.
7. Streuvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß wenigstens
im oberen Endbereich der Führungsnuten (21, 21/2) in jeder der Führungsnuten (21,
21/2) ein oder mehrere, die Führungsnuten (21, 21/2) mit dem Innenraum (13) des Zwischenbehälters
(1) verbindende Durchgangsbohrungen (29, 30, 31) vorgesehen sind.
8. Streuvorrichtung nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß die Durchgangsbohrungen
(29, 30, 31) in den Führungsnuten (21, 21/2) jeweils übereinander angeordnet sind,
und
daß die jeweils oberen Durchgangsbohrungen (29, 30) einen größeren Durchmesser aufweisen,
als die jeweils zugeordneten, darunter liegenden Durchgangsbohrungen (30, 31).
9. Streuvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß die
Führungsnuten (21, 21/1, 21/2) mit einer, auf den Führungsstegen (24, 24/1, 24/2)
aufliegenden Abdeckwand (5) abgedeckt sind und jeweils einen separaten Führungskanal
bilden.
10. Streuvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß der
Zwischenbehälter (1) etwa im Umfangsbereich der Granulatrutsche (42) exzentrisch zur
Drehachse (43) des Streutellers (36) angeordnet ist, und
daß zwischen dem Zwischenbehälter (1) und der Granulatrutsche (42) ein die Prallfläche
(62) bildendes, Prallblech (2) vorgesehen ist, durch welches von der Granulatrutsche
(42) kommendes granuliertes Streugut dem Streuteller (36) zugeführt wird.
11. Streuvorrichtung nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, daß die Prallfläche (62,
62/1, 62/2, 62/3) des Prallbleches (2, 2/1, 2/2, 2/3) eben ausgebildet ist oder ein
zur Granulatrutsche (42) hin etwa U-förmig abgebogenes oder bogenförmiges, offenes
Profil aufweist.
12. Streuvorrichtung nach Anspruch 10 oder 11, dadurch gekennzeichnet, daß der Zwischenbehälter
(1) und das Prallblech (2, 2/1, 272, 2/3) oberhalb des Streutellers (36) variabel
einstellbar und auswechselbar an einer Tragvorrichtung (37, 45) für den Streuteller
(36) befestigt sind.
13. Streuvorrichtung nach einem der Ansprüche 10 bis 12, dadurch gekennzeichnet, daß das
Prallblech (2, 271, 2/2, 2/3) aus einem Werkstoff besteht, der eine geringe Haftfähigkeit
für Granulat ausweist, oder
daß das Prallblech (2) auf seiner zur Granulatrutsche (42) hin gerichteten Prallfläche
(62, 62/1, 62/2, 62/3) mit einem solchen Werkstoff geringer Haftfähigkeit beschichtet
ist.