[0001] Die Erfindung betrifft eine Spülvorrichtung für Toiletten, mit einem Vorratsbehälter
und einem Betätigungssystem zur Entleerung des Vorratsbehälters, nach dem Oberbegriff
des Anspruchs 1.
[0002] Die derzeit gebräuchlichsten Spülvorrichtungen für Toiletten arbeiten mit einem manuellen,
mechanischen Betätigungssystem. In den letzten Jahren setzen sich jedoch immer mehr
Toiletten mit elektrisch unterstützter Spülvorrichtung durch, insbesondere in öffentlichen
Einrichtungen wie Krankenhäusern, Zügen oder Gaststätten. Bei diesen Spülsystemen
sind zwei Gruppen zu unterscheiden. Bei der ersten Gruppe erfolgt die Spülung der
Toilette mittels herkömmlicher Hubeinheit, wobei diese elektromechanisch mittels Elektromagnetheber
betätigt wird. Hierbei kommen sowohl manuell betätigte elektrische oder elektro-pneumatische
Auslösesysteme als auch berührungslose, automatische Sensorsysteme zum Einsatz.
[0003] Bei der zweiten Gruppe werden sogenannte Direkt-Hubsysteme eingesetzt, d. h., dass
die herkömmlichen Hubeinheiten entfallen und lediglich elektromagnetische Hubsysteme
den Spülvorgang auslösen. Hierbei kommen wiederum manuell betätigte elektrische oder
elektro-pneumatische Auslösesysteme als auch berührungslose, automatische Sensorsysteme
zum Einsatz.
[0004] Diese herkömmlichen Spülvorrichtungen für Toiletten sind vergleichsweise aufwendig,
verbrauchen teilweise sehr viel elektrische Energie, so dass ein netzunabhängiger
Betrieb nicht zu realisieren ist. Zudem sind solche bekannten Systeme vergleichsweise
kostenintensiv.
[0005] Aufgabe der Erfindung ist es demgegenüber, eine Spülvorrichtung für Toiletten, mit
einem Vorratsbehälter und einem Betätigungssystem zur Entleerung des Vorratsbehälters
vorzuschlagen, der den konstruktiven Aufwand und den Verbrauch an elektrischer Energie
deutlich reduziert.
[0006] Diese Aufgabe wird ausgehend von einer Spülvorrichtung für Toiletten der einleitend
genannten Art durch die kennzeichnenden Merkmale des Anspruchs 1 gelöst.
[0007] Durch die in den Unteransprüchen genannten Maßnahmen sind vorteilhafte Ausführungen
und Weiterbildungen der Erfindung möglich.
[0008] Dementsprechend zeichnet sich eine erfindungsgemäße Spülvorrichtung für Toiletten
dadurch aus, dass ein hydraulisches Betätigungssystem vorgesehen ist.
[0009] Das hydraulische Betätigungssystem zeichnet sich besonders durch eine hohe Leistung
und einen geringen konstruktiven Aufwand aus, so dass eine besonders wirtschaftliche
Fertigung gewährleistet ist. Im Allgemeinen sind Toiletten an das häusliche Wassersystem
angeschlossen, so dass in vorteilhafter Weise der Wasserdruck bzw. die hydraulische
Energie des Leitungssystems für die Betätigung der Spülung heranzuziehen ist. Dieses
hydraulische Betätigungssystem überwindet hiermit den Wasserdruck, der mittels sich
im Vorratsbehälter befindenden Wassers auf das Betätigungssystem einwirkt.
[0010] Vorteilhafterweise resultiert aus der Verwendung des Spülmediumdrucks zur Erzeugung
einer Betätigungskraft eine besonders einfache konstruktive Ausführungsform der erfindungsgemäßen
Spülvorrichtung.
[0011] In einer besonderen Weiterbildung umfasst das Betätigungssystem eine elektrische
Ansteuerung, so dass unter anderem der Komfort moderner Toiletten für den Bediener
gewährleistet ist.
[0012] Vorzugsweise umfasst das Betätigungssystem eine netzunabhängige, elektrische Energieversorgung.
Hiermit ist ein besonders flexibler Einsatz erfindungsgemäßer Spülvorrichtungen gewährleistet.
Beispielsweise wird die netzunabhängige, elektrische Energieversorgung mittels Batterien,
Akkumulatoren oder Fotovoltaik-Systeme realisiert. Durch die Verwendung einer Niedervolt-Gleichspannung
für die Energieversorgung wird unter anderem auch entsprechenden Sicherheitsvorschriften
Rechnung getragen.
[0013] In vorteilhafter Weise umfasst das Betätigungssystem wenigstens ein bistabiles Ventil,
das lediglich für einen Öffnungs- oder Schließ-Impuls elektrische Energie benötigt.
Hiermit wird vorteilhafterweise gewährleistet, dass die elektrische Steuerung des
Betätigungssystems und somit die gesamte erfindungsgemäße Spülvorrichtung sehr wenig
elektrische Energie verbraucht, so dass entsprechende Batterien, Akkumulatoren, Fotovoltaik-Systeme
oder dergleichen vergleichsweise klein zu dimensionieren und somit kostengünstig sind.
[0014] Vorteilhafterweise umfasst das Betätigungssystem wenigstens einen berührungslosen
Sensor, so dass die Bedienung des Betätigungssystems sowohl in einfacher Weise erfolgt
als auch maximale hygienische Anforderungen erfüllt, wie sie beispielsweise in Lebensmittel
verarbeitenden Betrieben, Krankenhäusern oder dergleichen zu gewährleisten sind.
[0015] In einer besonderen Ausführungsform der Erfindung ist wenigstens eine automatische
Steuerung vorgesehen, wobei der Komfort für den Benutzer zusätzlich erhöht wird und
entsprechende Standards erfüllt werden. Hiermit können beispielsweise existierende
Normvorschriften eingehalten werden, die festlegen, dass die Spülung beidseitig mit
Hand oder Arm zu betätigen ist, ohne dass der Benutzer die Sitzposition verändern
muss.
[0016] Vorteilhafterweise ist eine Spülmengensteuerung vorgesehen, so dass wahlweise eine
große oder kleine Spülmenge freigegeben wird. Vorzugsweise ist hierbei auch eine Intervallspülung
oder eine spezielle Reinigungs- bzw. Desinfektionsspülung umsetzbar.
[0017] In vorteilhafter Weise umfasst das Betätigungssystem wenigstens eine Zylinder-Kolben-Einheit.
Hiermit wird ein besonders einfaches Betätigungssystem realisierbar, so dass eine
besonders kostengünstige erfindungsgemäße Ausführungsform realisiert wird.
[0018] Eine besondere Weiterbildung der Zylinder-Kolben-Einheit umfasst eine Belüftungsöffnung
und eine Entleerungsöffnung, so dass beispielsweise ein einfach wirkender Hubzylinder
vorzusehen ist, der beispielsweise aufgrund der Schwerkraft und/oder einer Federkraft
zurückgestellt wird. Hierbei wird die Belüftungs- oder Entleerungsöffnung beispielsweise
mittels eines entsprechenden Ventils oder mittels einer definierten Undichtigkeit
der Zylinder-Kolben-Einheit realisiert, wobei letzteres eine weitere Verringerung
des konstruktiven Aufwandes der erfindungsgemäßen Spülvorrichtung gewährleistet.
[0019] Jedoch ist auch der Einsatz eines entsprechenden doppeltwirkenden Hubzylinders vorteilhaft,
wobei dieser sowohl das Öffnen als auch das Schließen des Betätigungssystem unter
Einsatz einer entsprechenden hydraulischen Zylinderkraft gewährleistet.
[0020] Mittels der Steuerung sind vorteilhafterweise unterschiedliche Zylinderhübe einstellbar,
die ähnlich wie bei bekannten mechanischen Systemen eine Spülmengensteuerung durch
unterschiedlichen Hub bei der Betätigung mit lediglich einer Zylinder-Kolben-Einheit
gewährleistet.
[0021] Vorteilhafterweise umfasst das Betätigungssystem zwei Zylinder-Kolben-Einheiten mit
unterschiedlichen Hüben, so dass in besonders einfacher Weise eine Zwei-Mengen-Technik
umsetzbar ist. Hierdurch wird in einfacher Weise die Spülung mit einer kleinen und
einer großen Spülmenge gewährleistet. Vorteilhafterweise wird ein entsprechendes Betätigungssystem
mittels zweier funktionsgleicher Module aufgebaut, beispielsweise unter Verwendung
sowohl zweier Zylinder-Kolben-Einheiten als auch zweier bistabiler Ventile, einschließlich
entsprechender Ansteuerungen, jedoch lediglich mit einer elektronischen Einheit.
[0022] In einer besonderen Weiterbildung der Erfindung ist ein Kupplungselement zum Betätigen
herkömmlicher mechanischer Spülsysteme vorgesehen. Hiermit wird gewährleistet, dass
herkömmliche Spülsysteme mit einer erfindungsgemäßen Spülvorrichtung nachrüstbar sind.
Die erfindungsgemäße Spülvorrichtung baut in dieser Ausführungsform auf bewährte und
kostengünstige Spülsysteme auf, was wiederum eine besonders wirtschaftliche Herstellung
gewährleistet.
[0023] Beispielsweise gewährleistet eine entsprechende Ausbildung des Kupplungselementes
auch eine Betätigung herkömmlicher Zwei-Mengen-Spülsysteme, so dass der flexible Einsatz
der erfindungsgemäßen Spülvorrichtung gewährleistet bleibt.
[0024] Vorteilhafterweise ist wenigstens ein manuelles Bedienelement vorgesehen, so dass
vielfältige weitere Varianten zur Ansteuerung der Spülvorrichtung ermöglicht werden.
Beispielsweise gewährleisten zwei zusätzliche manuell bedienbare Nahsensoren die Auswahl
zwischen einer kleinen und einer großen Spülmenge, wobei beispielsweise ein Hauptsensor,
bei Nicht-Betätigung der Nahsensoren, das sichere Auslösen der Spülung gewährleistet.
[0025] Weiterhin ist hierdurch beispielsweise eine Fernauslösung behinderter Benutzer realisierbar.
Die Fernauslösung sowie die Mengenwahl, beispielsweise mittels Nahsensoren, erfolgt
ebenfalls vorzugsweise entweder mittels berührungsloser Sensoren oder mittels elektromechanischer
oder mechanischer Elemente.
[0026] Zusätzlich ist mittels eines entsprechenden manuellen Bedienelementes die Betätigung
der Spülvorrichtung beispielsweise durch Reinigungs- oder Wartungspersonal gewährleistet,
so dass unter anderem auch eine mechanische Not-Auslösung der Spülung ohne elektronische
Steuerung ermöglicht wird.
[0027] In einer besonderen Weiterbildung der Erfindung ist wenigstens ein Zusatzsystem ansteuerbar,
so dass beispielsweise ein Reinigungs-, Desinfektions- und/oder Duftmittel dem Spülmedium
zugegeben wird. Beispielsweise kann auch ein Ventilator während und/oder nach Benutzung
der Toilette gegebenenfalls Frischluft in den Toilettenraum einbringen.
[0028] Vorteilhafterweise ist zwischen dem Ventil und der Zylinder-Kolben-Einheit eine Luftstrecke
vorgesehen, wobei eine Zuflussleitung vor und eine Abflussleitung hinter der Luftstrecke
angeordnet ist. Hiermit wird eine hygienische Entkopplung des Leitungssystems mit
dem Vorratsbehälter gewährleistet. Insbesondere ist dies bei Verwendung von Regen-
oder Brauchwasser zur Toilettenspülung vorteilhaft, wenn gleichzeitig ein Trinkwasseranschluss
für die Spülvorrichtung vorhanden ist, der unter anderem bei Regen- oder Brauchwassermangel
die ordnungsgemäße Funktion der Spülvorrichtung gewährleistet.
[0029] Vorteilhafterweise kreuzen sich die Luftstrecken wenigstens zweier Zuflussleitungen,
wobei bei einem gleichzeitigen Öffnen der Ventile eine Abflussöffnung zur Befüllung
des Vorratsbehälters ansteuerbar ist. Hiermit wird in einfacher Weise eine Zwei-Mengen-Spültechnik
bei gleichzeitiger konstruktiver sowie funktioneller Kombination der Wasserversorgung
mit der Entleerung bzw. Spülung gewährleistet. Mit dieser vorteilhaften Ausführungsform
entfällt eine entsprechende mechanische Wasserversorgungseinheit, d. h., dass die
im Allgemeinen bisher gebräuchlichen Ventile mit Schwimmereinheit entfallen. Hierdurch
ist eine weitere Reduktion des Aufwandes als auch der Kosten einer erfindungsgemäßen
Spülvorrichtung gewährleistet.
[0030] Vorteilhafterweise ist eine zeitabhängige Steuerung wenigstens einer der Ventile
vorgesehen. Beispielsweise ist hiermit gewährleistet, dass die Spülung erst nach Verlassen
des Benutzers einsetzt oder dass das Befüllen des Vorratsbehälters in Abhängigkeit
der Öffnungsdauer der Ventile erfolgt. Ebenso ist gewährleistet, dass sich die Ventile
erst öffnen dürfen, nachdem eine Person eine einstellbare Zeitdauer vor bzw. auf der
Toilette verweilte.
[0031] Vorteilhafterweise ist wenigstens ein Füllstandsensor und/oder wenigstens ein Durchflussmesser
vorgesehen, so dass die Befüllung gewährleistet bzw. ein Überlaufen des Vorratsbehälters
verhindert wird. Hierbei wird der Füllstandsensor beispielsweise als Niveauschalter
oder Wasserdrucksensor realisiert.
[0032] Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in der Zeichnung dargestellt und wird anhand
der Figuren nachfolgend näher erläutert.
[0033] Im Einzelnen zeigen
- Fig. 1
- einen schematischen Aufbau einer Toilette mit einer erfindungsgemäßen Spülvorrichtung,
- Fig. 2
- einen schematischen Aufbau eines erfindungsgemäßen Betätigungssystems für zwei unterschiedliche
Spülmengen,
- Fig. 3
- ein Blockschaltbild einer erfindungsgemäßen Spülvorrichtung für zwei unterschiedliche
Spülmengen und
- Fig. 4
- ein Blockschaltbild einer erfindungsgemäßen Spülvorrichtung für zwei unterschiedliche
Spülmengen mit sich kreuzenden Luftstrecken.
[0034] In Figur 1 ist eine Toilette 2 mit einer erfindungsgemäßen Spülvorrichtung 1 dargestellt.
Die Spülvorrichtung 1 umfasst hierbei einen Vorratsbehälter 3, ein Betätigungssystem
4 und zur automatischen, berührungslosen Personenerkennung einen Hauptsensor 5 mit
großer Sensorreichweite. Weiterhin umfasst die Spülvorrichtung 1 zwei Nahsensoren
6a, 6b mit Hilfe derer eine manuelle Auswahl zwischen einer großen und einer kleinen
Spülmenge möglich ist. Die beiden Nahsensoren 6a, 6b weisen eine vergleichsweise geringe
Reichweite auf, wobei der Hauptsensor 5 auch eine automatische Spülung gewährleistet,
insofern die Nahsensoren 6a, 6b nicht betätigt werden. Lediglich die beiden Nahsensoren
ermöglichen eine bedarfsgerechte Spülung. Besonders die kleine Spülmenge ermöglicht
eine deutliche Verringerung des Wasserverbrauchs und trägt somit besonders zur Schonung
der Umwelt bei.
[0035] Weiterhin ist in Figur 1 ein Versorgungssystem 7 dargestellt, das beispielsweise
ein herkömmliches Ventilschwimmersystem umfassen kann. Eine Revisionsplatte 8 gewährleistet
sowohl eine einfache Wartung der Spülvorrichtung sowie eine einfache Anordnung des
Hauptsensors 5 sowie der Nahsensoren 6a, 6b.
[0036] Figur 2 zeigt eine detailliertere Ausführung des Betätigungssystems 4. Das Betätigungssystem
4 umfasst eine Zylinder-Kolben-Einheit 9 mit einem kurzen Hub x und eine Zylinder-Kolben-Einheit
10 mit einem langen Hub y, so dass das Betätigungssystem 4 zwei vergleichbare Module
umfasst und aufgrund der zwei unterschiedlichen Hübe zwei unterschiedliche Spülmengen
auslösen kann.
[0037] Wird beispielsweise ein bistabiles Ventil 11 bzw. 12 mittels elektronischer Steuerung
geöffnet, so wird ein Kolben 13 bzw. 14 in z-Richtung gedrückt, so dass ein Kupplungselement
15 in z-Richtung um die Strecke x bzw. y verschoben wird. Beispielsweise wird hierdurch
ein herkömmliches Spülsystem 16 betätigt und die Toilette 2 mit einer kleinen bzw.
großen Spülmenge gespült. In Notfällen, wenn beispielsweise die Elektronik versagt,
kann das Kupplungselement 15 zusätzlich manuell, mechanisch betätigt werden.
[0038] Mittels elektrischer Steuerung werden beispielsweise anschließend die Ventile 11
bzw. 12 wieder geschlossen, so dass eine Feder 17 bzw. 18 die Kolben 13 bzw. 14 entgegen
der z-Richtung in die Ausgangsstellung zurückschiebt. Eine Belüftung 19 bzw. 20 sowie
eine Entleerung 21 bzw. 22 gewährleisten eine entsprechende Funktion der Zylinder-Kolben-Einheit
9 bzw. 10. Hierbei ist die Entleerung 21 bzw. 22 in Figur 2 schematisch als Ventil
dargestellt, das im Bereich der Endstellung von Kolben 13 bzw. 14 mitgenommen wird.
Die Belüftungs- bzw. Entleerfunktion kann auch mittels definierter Undichtigkeiten
der Zylinder-Kolben-Einheit 9 bzw. 10 gewährleistet werden.
[0039] In Figur 3 ist ein Blockschaltbild eines erfindungsgemäßen Betätigungssystems dargestellt,
einschließlich einer elektronischen Steuerung 23. Die Steuerung 23 wird mittels einer
Energieversorgung 24, die beispielsweise eine Batterie oder ein Fotovoltaik-System
umfassen kann, mit elektrischer Energie versorgt.
[0040] Weiterhin umfasst die Steuerung 23 eine Infrarot-Sensorik 25 sowie eine Handbetätigung
26. Hiermit wird sowohl eine berührungslose Grundfunktion der Spülvorrichtung 1, beispielsweise
mittels Hauptsensor 5 und Nahsensoren 6a, 6b, als auch eine zusätzliche manuelle Betätigung
gewährleistet, beispielsweise für behinderte Benutzer der Toilette an geeigneter Stelle,
gegebenenfalls an der Lehne, der Armstütze oder dergleichen sowie für Not- bzw. Reinigungsbetätigungen
durch Wartungs- oder Reinigungspersonal.
[0041] Weiterhin ermöglicht die Steuerung 23 ein Ansteuern eines zusatzsystems 27, wobei
beispielsweise ein Reinigungs-, Desinfektions- und/oder Duftmittel dem Spülmedium
bei Bedarf zugegeben werden kann. Ebenso kann beispielsweise ein Ventilator angesteuert
werden, der den Toilettenraum mit Frischluft versorgt.
[0042] In Figur 4 ist ein Blockschaltbild mit einer sogenannten Luftstreckenkreuzung 28
dargestellt. Bei der Luftstreckenkreuzung 28 kreuzen sich zwei Luftstrecken, die die
Verlängerung zweier Zuflussleitungen 29 bzw. 30 darstellen, wobei auf der gegenüberliegenden
Seite der beiden Zuflussleitungen 29 und 30 jeweils eine entsprechende Abflussleitung
31 bzw. 32 angeordnet ist.
[0043] Wird beispielsweise das Ventil 11 geöffnet, so fließt Wasser über die Zuflussleitung
29 in die Luftstreckenkreuzung 28 und weiter über die Abflussleitung 32 in die Zylinder-Kolben-Einheit
10 und betätigt diese, so dass eine große Spülmenge freigesetzt wird. Entsprechendes
trifft für das Öffnen des Ventils 12 zu, wobei letzendlich eine Spülung mit kleiner
Spülmenge ausgelöst wird.
[0044] Werden jedoch beide Ventile 11 und 12 gleichzeitig geöffnet, so gelangt Wasser über
die Zuflussleitungen 29 und 30 in die Luftstreckenkreuzung 28, so dass sich die beiden
Wasserstrahlen vektoriell addieren und ein gemeinsamer Wasserstrahl über eine Abflussöffnung
33 die Luftstreckenkreuzung 28 verlässt. Hierdurch wird der Vorratsbehälter 3 befüllt.
[0045] Ein mit der Steuerung 23 verbundener Niveauschalter 34 veranlasst, mittels der Steuerung
23, ein Schließen der Ventile 11 und 12, so dass die Befüllung des Vorratsbehälters
3 gestoppt und ein Überlaufen verhindert wird.
Bezugszeichenliste:
[0046]
- 1
- Spülvorrichtung
- 2
- Toilette
- 3
- Vorratsbehälter
- 4
- Betätigungssystem
- 5
- Hauptsensor
- 6a,b
- Nahsensor
- 7
- Versorgungssystem
- 8
- Revisionsplatte
- 9
- Zylinder-Kolben-Einheit
- 10
- Zylinder-Kolben-Einheit
- 11
- Ventil
- 12
- Ventil
- 13
- Kolben
- 14
- Kolben
- 15
- Kupplungselement
- 16
- Spülsystem
- 17
- Feder
- 18
- Feder
- 19
- Belüftung
- 20
- Belüftung
- 21
- Entleerung
- 22
- Entleerung
- 23
- Steuerung
- 24
- Energieversorgung
- 25
- IR-Sensorik
- 26
- Handbetätigung
- 27
- Zusatzsystem
- 28
- Luftstreckenkreuzung
- 29
- Zuflussleitung
- 30
- Zuflussleitung
- 31
- Abflussleitung
- 32
- Abflussleitung
- 33
- Abflussöffnung
- 34
- Niveauschalter
1. Spülvorrichtung (1) für Toiletten (2) mit einem Vorratsbehälter (3) und einem Betätigungssystem
(4) zur Entleerung des Vorratsbehälters (3), dadurch gekennzeichnet, dass ein hydraulisches
Betätigungssystem (4) vorgesehen ist.
2. Spülvorrichtung (1) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Betätigungssystem
(4) eine elektrische Ansteuerung (23) umfasst.
3. Spülvorrichtung (1) nach einem der vorgenannten Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
dass das Betätigungssystem (4) eine netzunabhängige, elektrische Energieversorgung
(24) umfasst.
4. Spülvorrichtung nach einem der vorgenannten Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass
das Betätigungssystem (4) wenigstens ein bistabiles Ventil (11, 12) umfasst.
5. Spülvorrichtung (1) nach einem der vorgenannten Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
dass das Betätigungssystem (4) wenigstens einen berührungslosen Sensor (5, 6a, 6b,
25, 26) umfasst.
6. Spülvorrichtung (1) nach einem der vorgenannten Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
dass wenigstens eine automatische Steuerung (23) vorgesehen ist.
7. Spülvorrichtung (1) nach einem der vorgenannten Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
dass eine Spülmengensteuerung (23) vorgesehen ist.
8. Spülvorrichtung (1) nach einem der vorgenannten Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
dass das Betätigungssystem (4) wenigstens eine Zylinder-Kolben-Einheit (9, 10) umfasst.
9. Spülvorrichtung nach einem der vorgenannten Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass
die Zylinder-Kolben-Einheit (9, 10) eine Belüftungsöffnung (19, 20) und eine Entleerungsöffnung
(21, 22) umfasst.
10. Spülvorrichtung (1) nach einem der vorgenannten Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
dass das Betätigungssystem (4) zwei Zylinder-Kolben-Einheiten (9, 10) mit unterschiedlichen
Hüben (x, y) umfasst.
11. Spülvorrichtung (1) nach einem der vorgenannten Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
dass ein Kupplungselement (15) zum Betätigen herkömmlicher Spülsysteme (16) vorgesehen
ist.
12. Spülvorrichtung (1) nach einem der vorgenannten Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
dass wenigstens ein manuelles Bedienelement (26) vorgesehen ist.
13. Spülvorrichtung (1) nach einem der vorgenannten Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
dass wenigstens ein Zusatzsystem (27) ansteuerbar ist.
14. Spülvorrichtung (1) nach einem der vorgenannten Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
dass zwischen dem Ventil (11, 12) und der Zylinder-Kolben-Einheit (9, 10) eine Luftstrecke
(28) vorgesehen ist, wobei eine Zuflussleitung (29, 30) vor und eine Abflussleitung
(31, 32) hinter der Luftstrecke (28) angeordnet ist.
15. Spülvorrichtung (1) nach einem der vorgenannten Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
dass sich die Luftstrecken (28) wenigstens zweier Zuflussleitungen (29, 30) kreuzen,
wobei bei einem gleichzeitigen Öffnen der Ventile (11, 12) eine Abflussöffnung (33)
zur Befüllung des Vorratsbehälters (3) ansteuerbar ist.
16. Spülvorrichtung (1) nach einem der vorgenannten Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
dass eine zeitabhängige Steuerung (23) wenigstens einer der Ventile (11, 12) vorgesehen
ist.
17. Spülvorrichtung (1) nach einem der vorgenannten Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
dass wenigstens ein Füllstandsensor (34) und/oder wenigstens ein Durchflussmesser
vorgesehen ist.