[0001] Die Erfindung betrifft ein Paneel, insbesondere ein Fussbodenpaneel, das zumindest
an einer seiner Seiten eine Feder und an der gegenüberliegenden Seite eine Nut aufweist,
die so ausgebildet sind, dass mehrere Paneele durch Ineinanderstecken miteinander
verbindbar sind, wobei die Feder-/Nut-Verbindung mit Verrastmitteln versehen ist,
die ein Verschieben zweier Paneele entgegen der Verbindungsrichtung verhindern.
[0002] Derartige Paneele sind beispielsweise in der WO97/47834 und der JP 3-169967 offenbart.
Solche Paneele lassen sich miteinander verbinden, ohne dass sie zum Beispiel auf dem
Untergrund verklebt oder miteinander durch zusätzliche Verbindungsglieder verbunden
werden müssen. Die Verbindungskanten zweiter Fussbodenpaneele können durch geradliniges
Ineinanderschieben parallel zum Untergrund ineinandergesteckt werden, wobei durch
Formschluss der Verrastmittel ein Verschieben der Paneele entgegen der Verbindungsrichtung
ausgeschlossen wird. Die entsprechende Ausbildung der Feder/Nut wird Klick-Profil
genannt. Damit der Formschluss zwischen den Verrastmitteln eintreten kann, verbiegt
beim Ineinanderstecken zweier Paneele die Feder des ersten Paneels die Unterlippe
der Nut des zweiten Paneels in Richtung der Unterseite. Kommen die Verrastmittel zueinander
in Überdeckung, federt die Unterlippe elastisch zurück und stellt den Formschluss
her.
[0003] Solche Paneele sind in aller Regel aus Holzwerkstoffen, insbesondere HDF oder MDF
hergestellt. Das Elastizitätsverhalten der Unterlippe ist deshalb nicht exakt einstellbar.
Insbesondere bei nicht fachgerechtem Ineinanderstecken zweier Paneele kann nicht ausgeschlossen
werden, dass die Unterlippe zu weit verbogen wird und dabei bricht, was beim Verlegen
nicht unbedingt erkannt wird, aber zu keiner oder einer schlechten Verrastung führt.
[0004] Aus der WO 94/01628 sind Verbindungselemente für Bodenpaneele bekannt, die auf der
Unterseite mit den Paneelen verbunden werden und eine Schnappverbindung ermöglichen.
An dem einen Verbindungselement ist eine Nut und an dem anderen Verbindungselement
eine Feder ausgebildet. Die Feder des Verbindungselementes ist geschlitzt, so dass
zwei zueinander elastische Lippen ausgebildet werden. Jede Lippe ist mit einem keilförmigen
Absatz versehen. Die Nut des anderen Verbindungselementes weist entsprechende Hinterschneidungen
auf. Beim Ineinanderstecken der Verbindungselemente werden die beiden Lippen der Feder
zusammengedrückt und federn wieder auseinander, wenn die Vorsprünge in die Hinterschneidungen
eingreifen.
[0005] Die DE 72 07 395 offenbart ein Verbindungselement, mit dem zwei Paneele, die schwalbenschwanzförmige
Nuten aufweisen, miteinander verbunden werden können. Entsprechend der Schwalbenschwanzform
der Nuten ist das Verbindungselement keilförmig ausgebildet und beidseitig mittig
geschlitzt. Durch den Schlitz kann das Verbindungselement zusammengepresst werden,
so dass die zum Schwalbenschwanz der Nuten komplementäre Form aufgehoben wird und
das Federstück seitlich in die Nut eingeschoben werden kann. Dort federn die Schenkel
zurück und füllen die Nuten im Querschnitt aus.
[0006] Von dieser Problemstellung ausgehend soll das eingangs beschriebene Paneel verbessert
werden. Die Lösung des Problems erfolgt bei einem gattungsgemäßen Paneel dadurch,
dass die Feder einen parallel zur Oberseite verlaufenden Schlitz und die Nut im Nutgrund
einen keilförmigen Vorsprung aufweist, der bei zusammengesteckten Paneelen in den
Schlitz eingreift.
[0007] Durch diese Ausgestaltung wird die Feder zweiteilig und elastisch. Die beiden Federteile
werden beim Einfügen in die Nut eines anderen Paneels zusammengedrückt. Kommen die
Verrastmittel zur Überdeckung, federn die beiden Teile auseinander und die formschlüssige
Verbindung wird hergestellt.
[0008] Die Spitze des Vorsprungs liegt auf der Höhe des Schlitzes in der Feder und greift
beim Zusammenstecken zweier Paneele in den Schlitz ein und zwingt die beiden Federteile
nach außen, so dass eine sichere Verrastung gegeben ist. Gleichzeitig wird die Stabilität
in der Feder-Nut-Verbindung erhöht, da die beiden Teile der Feder an ihren freien
Enden abgestützt werden.
[0009] Die Elastizität der beiden Federteile steigt mit der Tiefe des Schlitzes, so dass
dieser vorzugsweise über die volle Breite der Feder reicht.
[0010] Die Verrastmittel werden vorzugsweise gebildet durch einen an der Feder vorgesehenen,
in Richtung der Unterseite des Paneels ragenden Vorsprung und einer in der Nut vorgesehenen
Vertiefung. Auch kann der Vorsprung an der Nut und die Vertiefung in der Feder ausgebildet
sein.
[0011] Vorteilhaft ist es, wenn der Vorsprung und die Vertiefung zueinander so angeordnet
sind, dass zwei zusammengesteckte Paneele zumindest an der Verbindungsstelle der Oberseiten
unter Vorspannung stehen. Dadurch wird eine dichte Verbindung an der die Sichtfläche
bildenden Oberseite geschaffen und das Eindringen von Feuchtigkeit verhindert, ohne
dass eine weitere Abdichtung notwendig ist.
[0012] Die Feder und die Nut können sowohl an den Längs- als auch an den Querseiten des
Paneels ausgebildet sein, so dass insbesondere beim Verlegen eines Fussbodens an allen
Seiten dieselbe Verbindungstechnik anwendbar ist, so dass das Verlegen erleichtert
wird.
[0013] Mit Hilfe einer Zeichnung soll ein Ausführungsbeispiel der Erfindung nachfolgend
näher erläutert werden. Es zeigt:
- Figur 1 -
- den Schnitt durch ein Paneel;
- Figur 2 -
- den Schnitt an der Verbindungsstelle zweier ineinandergesteckter Paneele.
[0014] Das Paneel 1, 2 besteht aus einem Holzwerkstoff, beispielsweise MDF und weist eine
Oberseite 9, auf der eine Dekorschicht 10 aufgebracht ist, und eine Unterseite 11
auf. An sich gegenüberliegenden Seiten ist jedes Paneel 1, 2 mit einer Feder 4 und
einer Nut 3 versehen. Über die volle Länge (hier nicht sichtbar) ist die Feder 4 mittig
mit einem Schlitz 5 versehen, dessen Tiefe über die volle Breite B der Feder 4 reicht.
Der Schlitz teilt die Feder 4 in einen unteren Teil 4a und einen oberen Teil 4b, die
elastisch zueinander bewegbar sind. Die Nut 3 ist am Nutgrund mit einem nach aussen
weisenden, keilförmigen Vorsprung 8 versehen. Die Spitze des Keils liegt in etwa in
der Nutmitte und korrespondiert zu der Höhe des Schlitzes 5. Die Tiefe der Nut 3 ist
größer als die Breite B der Feder.
[0015] Die Unterlippe 3a der Nut 3 ist mit einer Vertiefung 7 versehen. Der untere Teil
4a der Feder 4 weist einen Vorsprung 6 auf, der in seiner Kontur zur Vertiefung 7
korrespondiert. Wie Figur 2 zeigt, greift bei zwei ineinandergesteckten Paneelen 1,
2 der Vorsprung 8 der Nut 3 in den Schlitz 5 der Feder 4 ein und drückt die beiden
Federteile 4a, 4b auseinander, wobei der Vorsprung 6 in die Vertiefung 7 gezwungen
wird. Dadurch verrasten die Paneele 1, 2 ineinander und ein Verschieben entgegen der
Verbindungsrichtung 12 ist wirksam ausgeschlossen.
[0016] Die Anordnung des Vorsprungs 6 und der Vertiefung 7 zueinander ist so gewählt, dass
die Paneele 1, 2 zumindest an der Verbindungsstelle 14 der Oberseite 9 unter Vorspannung
stehen, so dass eine dichte Verbindung hergestellt wird. Um die Spannung nicht zu
groß werden zu lassen, was beim Verlegen (Ineinanderstecken) der Paneele 1, 2 zu einem
erhöhten Kraftaufwand führen würde, ist die Oberlippe 3b der Nut 3 an der Stirnseite
leicht abgeschrägt und das Paneel 1, 2 an der gegenüberliegenden Seite ausgenommen,
so dass sich zwischen den verbundenen Paneelen 1, 2 ein Freiraum 13 ausbildet.
Bezugszeichenliste
[0017]
- 1
- Paneel
- 2
- Paneel
- 3
- Nut
- 3a
- Unterlippe
- 3b
- Oberlippe
- 4
- Feder
- 4a
- unterer Teil
- 4b
- oberer Teil
- 5
- Schlitz
- 6
- Vorsprung/Verrastmittel
- 7
- Vertiefung/Verrastmittel
- 8
- Vorsprung
- 9
- Oberseite
- 10
- Dekorschicht
- 11
- Unterseite
- 12
- Verbindungsrichtung
- 13
- Freiraum
- 14
- Verbindungsstelle
- B
- Breite
1. Paneel, insbesondere Fussbodenpaneel, das zumindest an einer seiner Seiten eine Feder
(4) und an der gegenüberliegenden Seite eine Nut (3) aufweist, die so ausgebildet
sind, dass mehrere Paneele (1, 2) durch Ineinanderstecken miteinander verbindbar sind,
wobei die Feder-/Nut-Verbindung mit Verrastmitteln (6, 7) versehen ist, die ein Verschieben
zweier Paneele (1, 2) entgegen der Verbindungsrichtung (12) verhindern, dadurch gekennzeichnet, dass die Feder (4) einen parallel zur Oberseite (9) des Paneels verlaufenden Schlitz (5)
und die Nut (3) im Nutgrund einen keilförmigen Vorsprung (8) aufweist, der bei zusammengesteckten
Paneelen (1, 2) in den Schlitz (5) eingreift.
2. Paneel nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Schlitz (5) über die volle Breite (B) der Feder (4) reicht.
3. Paneel nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Verrastmittel (6, 7) gebildet werden durch einen an der Feder (4) vorgesehenen,
in Richtung der Unterseite ragenden Vorsprung (6) und einer in der Nut (3) vorgesehenen
Vertiefung (7).
4. Paneel nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Verrastmittel (6, 7) gebildet werden durch eine an der Feder (4) vorgesehene,
sich in Richtung der Oberseite (9) erstreckende Vertiefung und einen in der Nut (3)
vorgesehenen Vorsprung.
5. Paneel nach Anspruch 3 oder 4, dadurch gekennzeichnet, dass der Vorsprung (6) und die Vertiefung (7) zueinander so angeordnet sind, dass zwei
zusammengesteckte Paneele (1, 2) zumindest an der Verbindungsstelle der Oberseiten
(9) unter Vorspannung stehen.
6. Paneel nach Anspruch 3 oder 4, dadurch gekennzeichnet, dass der Vorsprung (6) und die Vertiefung (7) sich über die volle Länge der Feder (4)
bzw. der Nut (3) erstrecken.
7. Paneel nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Feder (4) und die Nut (3) an den Längs- und den Querseiten des Paneels (1, 2)
ausgebildet sind.