[0001] Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur Ausbildung von Bewegungsfugen zwischen
auf einem Rohboden verlegten Bodenbelagsfeldern, bei der jeweils Begrenzungsprofile
an den die Fuge begrenzenden Bodenbelagskanten bzw. im entsprechenden Befestigungsmörtel
angebunden sind, wobei beide Begrenzungsprofile parallel zu den Bodenbelagsfeldern
schiebend miteinander verbunden sind.
[0002] Bewegungsfugen als Feldbegrenzungsfugen werden unter anderem dort vorgesehen, wo
auf Rohböden, beispielsweise Betonböden, Fliesen, Naturstein, Terrazzo-Beläge, Estriche
bzw. entsprechende Beläge auf Mörtelbetten oder Klebeschichten auf diesen Rohböden
verlegt werden sollen. Diese Feldbegrenzungsfugen werden insbesondere bei großflächigen
Bodengestaltungen notwendig, wie sie insbesondere in Einkaufszentren, Großmärkten
oder industriellen Fußböden zu finden sind. Entsprechende Bewegungsfugenkonstruktionen
für die Feldbegrenzungsfugen sollen dabei die Bewegungen des Bodenbelages durch Zug-,
Druck-, und / oder Scherspannungen aufnehmen können und gleichzeitig die durch die
Räder von Hub- oder Flurförderfahrzeugen auf die Konstruktion einwirkenden Kräfte
sicher und kontrolliert in den Bodenbelag weiterleiten, wobei insbesondere die Kanten
des Bodenbelages im Bereich der Feldbegrenzungsfugen geschützt sein sollen.
[0003] In der Praxis sind insbesondere Plattenverlegetechniken üblich, bei denen die Fugenbereiche
vorab exakt festgelegt werden. Es wird also zunächst die Plattenverlegung von einer
Seite bis zur festgelegten Fugenachse vorgenommen. In einem zweiten Arbeitsgang werden
dann die Fugenkonstruktionen eingebaut und anschließend das Plattenfeld an die Fugenkonstruktionen
bzw. die Fugenprofile angearbeitet.
[0004] Aus der DE 43 41 224 C2 ist eine Vorrichtung zur Ausbildung von Bewegungsfugen zwischen
Bodenbelagsfeldern bekannt, bei der jeweils leistenartige Begrenzungsprofile an den
die Fugen begrenzenden Bodenbelagskanten angebunden sind. Zwischen den beiden auf
Abstand gehaltenen Begrenzungsprofilen ist eine hohle elastische Profilleiste zur
Abdeckung des Fugenraumes gehalten. Eine solche Vorrichtung läßt nur geringe Bewegungen
der Belagsflächen gegeneinander zu.
[0005] Bekannt ist aus der DE 196 45 637 C1 eine Fugenanordnung mit zwei im seitlichen Abstand
parallel nebeneinander verlaufenden Vertikalleisten und einem Brückenteil zwischen
den Vertikalleisten zur Eingliederung in eine Feldbegrenzungsfuge eines auf einem
Mörtelbett verlegten Belages, wobei die oberen Längskanten der Vertikalleisten sich
in der in der Oberseite des Belags verlaufenden Ebene erstrecken, wobei die mit einer
Vielzahl von Durchbrechungen versehenen, sich bis in das Mörtelbett erstrekkenden
Vertikalleisten an ihren oberen Längskanten durch einen in seiner Fläche geschlossenen
Steg als Brückenteil einstückig miteinander verbunden sind und wobei die Durchbrechungen
in dem sich im Höhenbereich des Belages erstreckenden oberen Längsstreifen der Vertikalleisten
kleinere Querschnitte als die Durchbrechungen in den im Höhenbereich des Mörtelbettes
liegenden unteren Streifen aufweisen.
[0006] Das bei dieser Fugenanordnung eingesetzte einteilige Profil hat zum einen den Nachteil,
daß durch die obere starre Verbindung mit einer Brücke in diesem Bereich die schiebende
Ausgleichsbewegung im Bereich der Fuge nicht ausreichend erfolgen kann, so daß die
Gefahr die Abreißens der Profile von den Belagskanten besteht. Ein weiterer Nachteil
besteht darin, daß bei anzunehmenden erheblichen vertikalen Belastungen des Fugenprofiles
die Aufstandsfläche auf dem Untergrund nicht ausreichend ist, so daß diese Profile,
die seitlich abgerissen sind, sich in der Fuge nach unten absenken und damit ihre
Schutzfunktion gegenüber den Belagskanten verlieren.
[0007] Den Anforderungen der Praxis an die ausreichende Schiebeverbindung von Vorrichtungen
zur Ausbildung von Bewegungsfugen genügen Konstruktionen gemäß der DE 197 53 937 A1.
Hierbei sind zwei Winkelprofile vorgesehen, bei denen an einem Winkelprofil flächenparallele
Taschen vorgesehen sind, in die am anderen Winkelprofil entsprechend angeordnete Schenkel
schiebend eingreifen. Diese Profile lassen sich jedoch nur mit angeformten Befestigungsschenkeln
unterhalb des Bodenbelags einbringen und sind daher für die hier angesprochene Verlegetechnik
nicht geeignet. Solche Konstruktionen lassen sich nur dann sinnvoll einbringen, wenn
zumindest die Einbringung eines Winkelprofiles bereits beim ersten Vorgang der Belagsverlegung
vorgenommen wird. Ihre Anarbeitung an die erst im zweiten Vorgang zu erstellenden
Bewegungsfugenkanten ist jedoch schwierig.
[0008] Die Aufgabe der Erfindung besteht darin, eine Vorrichtung zur Ausbildung von Bewegungsfugen
nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1 vorzuschlagen, die eine Anarbeitung an die Kanten
der bereits verlegten Platten zuläßt bei ausreichender Anbindung der Begrenzungsprofile
mit dem Befestigungsmörtel und die einen großen Bewegungsraum der Belagsfelder ermöglicht.
[0009] Gelöst wird die Erfindungsaufgabe mit einer Vorrichtung mit den Merkmalen des Anspruchs
1. Eine solche Vorrichtung besteht aus zwei im Querschnitt etwa U-förmigen baugleichen
Begrenzungsprofilen, die schiebend ineinandergreifen. Diese Anordnung der Begrenzungsprofile
führt zu einer oben und unten geschlossenen Vorrichtung. Die Unterseite bildet dabei
eine ausreichende Standfläche.
[0010] Bei bevorzugten Ausführungsarten der Erfindung nach den Ansprüchen 2 und 3 werden
die im Bereich der Stege und der Schenkel der Begrenzungsprofile ausgebildeten Kammern
bei der Verlegung mit dem Befestigungsmörtel ausgefüllt, so daß die oberen Schenkel
der Begrenzungsprofile von diesem Befestigungsmörtel unterstützt sind und daher in
hohem Maße gegen vertikale Beanspruchungen gesichert an den Bodenbelagsfeldern angebunden
sind.
[0011] Solche Vorrichtungen sind in einfacher Weise an den die Bewegungsfugen begrenzenden
Belagskanten anarbeitbar durch Befestigung über den Befestigungsmörtel. Unterhalb
der Vorrichtung wird dabei ebenfalls unterstützend der Befestigungsmörtel, vorzugsweise
mit einer Einschnittfuge, angeordnet.
[0012] Mit den Merkmalen der weiteren Unteransprüche werden weitere bevorzugte Ausführungsarten
der Erfindung beansprucht.
[0013] Eine besonders gute schiebende Verbindung ermöglichen Vorrichtungen nach den Ansprüchen
5 und 6. Die entsprechenden Begrenzungsprofile lassen sich in einfacher Weise in Blechwalz-
bzw. Blechfalzverfahren herstellen, so daß auch Profile aus Blechmaterial eingesetzt
werden können, die in wirtschaftlicher Weise nicht im Strangpreßverfahren herstellbar
sind, beispielsweise Profile aus Edelstahlblechen.
[0014] Anhand eines Abbildungsbeispieles wird die Erfindung im folgenden näher erläutert.
Es zeigen:
- Fig. 1:
- Eine Schnittdarstellung durch eine Vorrichtung zur Ausbildung von Bewegungsfugen und
- Fig. 2:
- eine entsprechende perspektivische Schnittdarstellung einer solchen Vorrichtung nach
dem einseitigen Einbau in einem Fußbodenaufbau.
[0015] Die in Figur 1 dargestellte Vorrichtung zur Ausbildung von Bewegungsfugen zwischen
auf einem Rohboden verlegten Bodenbelagsfeldern besteht aus zwei im Querschnitt im
Prinzip U-förmigen baugleichen Begrenzungsprofilen 1. Nach einer um 180° verdreht
gegeneinander eingerichteten Anordnung greifen diese beiden Profile 1 schiebend ineinander
und bilden in dieser schiebenden Verbindung im Querschnitt eine Doppel T-Form. Zwischen
den nach innen verkröpften Stegen 11 ist eine abstandshaltende Fülleinlage 2 eingeklebt.
Die Verkröpfungen der Stege 11 bilden jeweils eine nach außen offene Kammern 3. Im
Bereich der Übergänge vom Steg 11 zu den seitlichen Stegen 12 sind Taschen 14 durch
Abkant- oder Rollwalzverfahren ausgebildet, in die jeweils die entsprechenden Schenkel
13 des anderen Begrenzungsprofiles schiebend eingreifen. Diese eingreifenden Schenkel
13 sind durch entsprechende Umbiegung bzw. entsprechende Umfalzung 13a doppellagig
ausgebildet. Der entsprechende doppellagige Abschnitt ist nach innen um die Blechstärke
des Schenkels 12 einer Tasche 14 verkröpft.
[0016] Eine solche in Figur 1 im Schnitt dargestellte Vorrichtung ist in Figur 2 noch einmal
in einer Einbausituation dargestellt. Auf einem Rohboden 4, beispielsweise einem Betonboden,
ist eine Mörtelschicht 5 aufgebracht, auf der ein Plattenbelag 6 oder dergleichen
aufgebracht ist. An die Schicht 5 und den Plattenbelag 6 ist einseitig die erfindungsgemäße
Vorrichtung mit einem Begrenzungsprofil 1 angearbeitet. Die gesamte Vorrichtung stützt
sich auf einer auf dem Rohboden 4 aufgebrachten Mörtelstelze oder einem entsprechendem
Bett ab, welches eine Einschnittfuge 8 aufweist. Zur Anbindung dient der mit der Ziffer
7 bezeichnete Befestigungsmörtel, der vollflächig bzw. vollfugig in die von dem Begrenzungsprofil
1 gebildete Kammer 3 eindringt und darin aushärtet. Zur weiteren Verklammerung des
Befestigungsmörtels können im Steg 11 Durchbrechungen 15 vorgesehen sein, die noch
zusätzlich mit hinterschnittenen Ausprägungen kombiniert sein können. Entsprechend
der Darstellung wird an der anderen Seite der erfindungsgemäßen Vorrichtung gemäß
Figur 2 das andere Begrenzungsprofil 1 mit dem anschließendem Bodenaufbau verbunden.
Zusammenstellung der Bezugszeichen
[0017]
- 1
- Begrenzungsprofil
- 11
- Steg
- 12
- Schenkel
- 13
- Schenkel
- 13a
- Umbiegung
- 14
- Tasche
- 15
- Durchbrechung
- 2
- Fülleinlage
- 3
- Kammer
- 4
- Rohboden
- 5
- Zwischenschicht
- 6
- Bodenbelagsfeld
- 7
- Befestigungsmörtel
- 8
- Einschnittfuge
1. Vorrichtung zur Ausbildung von Bewegungsfugen zwischen auf einem Rohboden verlegten
Bodenbelagsfeldern, bei der jeweils Begrenzungsprofile an dem die Fugen begrenzenden
Bodenbelagskanten bzw. im entsprechenden Befestigungsmörtel angebunden sind, wobei
beide Begrenzungsprofile parallel zu den Bodenbelagsfeldern schiebend miteinander
verbunden sind, gekennzeichnet durch zwei baugleiche im Querschnitt etwa U-förmige Begrenzungsprofile (1) die jeweils
in einer um 180° gedrehten Position mit einem Schenkeln (13) in eine am anderen Schenkel
(14) ausgebildete offene Tasche (14) schiebend ineinandergreifen.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die beiden Begrenzungsprofile (1) in ihrer gegeneinander gerichteten schiebenden
Verbindung gemeinsam etwa einen Doppel-T-Querschnitt bilden.
3. Vorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Stege (11) und die Schenkel (12, 13) der Begrenzungsprofile (1) eine oder
mehrere zur Befestigungsseite hin offene Kammern (3) zur Aufnahme von Befestigungsmörtel
(7) bilden.
4. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß im Bereich der Übergänge vom Steg (11) zu den seitlichen Schenkeln (12) der Begrenzungsprofile
(1) an einer oder beiden Seiten Taschen (14) ausgebildet sind, in die jeweils die
Schenkel (13) des anderen Begrenzungsprofiles (1) geführt schiebend eingreifen.
5. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß jeweils der in die Tasche (14) des anderen Begrenzungsprofiles (1) eingreifende
Schenkel (13, 13a) endseitig doppellagig ausgebildet ist.
6. Vorrichtung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß der eingreifende Abschnitt des entsprechenden Schenkels (13) nach innen verkröpft
um die Stärke des äußeren Begrenzungsschenkels (12) der zugehörigen Tasche (14) ausgebildet
ist.