(19)
(11) EP 1 128 010 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
29.08.2001  Patentblatt  2001/35

(21) Anmeldenummer: 00127408.3

(22) Anmeldetag:  14.12.2000
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)7E05C 9/00
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT BE CH CY DE DK ES FI FR GB GR IE IT LI LU MC NL PT SE TR
Benannte Erstreckungsstaaten:
AL LT LV MK RO SI

(30) Priorität: 24.02.2000 DE 10008733

(71) Anmelder: AUBI Baubeschläge GmbH
54411 Hermeskeil (DE)

(72) Erfinder:
  • Brombacher, Bodo
    54427 Kell (DE)
  • Setzer, Thorsten
    76855 Annweiler (DE)
  • Ziewers, Uwe
    54441 Ayl (DE)

   


(54) Beschlag für ein Fenster oder eine Tür


(57) Gegenstand der Erfindung ist ein Beschlag für Fenster oder Türen. Um ein in einer Falznut 1 angeordnetes Beschlagteil 2 zumindest vorübergehend zu befestigen, weist das Beschlagteil 2 ein Halteelement auf, das einen mit den Nutseitenwänden 7, 8 zusammenwirkenden Klemmvorsprung 21, 22 besitzt. Der Klemmvorsprung ist an einem im wesentlichen trapezförmig profilierten dünnwandigen Blechabschnitt 20 angebracht, der ein Stützglied 9 der Stulpschiene 3 in einem dazu komplementär ausgebildeten, ebenfalls trapezförmigen Querschnitt umgreift. Die Klemmvorsprünge 21, 22 stehen im wesentlichen V-förmig nach außen von den Schenkeln 29, 30 ab.




Beschreibung


[0001] Gegenstand der Erfindung ist ein Beschlag für ein Fenster oder eine Tür mit einem in einer Falznut angeordneten Beschlagteil, an dem ein zumindest mit einer von zwei gegenüberliegenden Nutseitenwänden der Falznut zusammenwirkendes Halteelement vorgesehen ist.

[0002] Ein derartiger Beschlag ist beispielsweise aus der DE 31 01 393 C2 oder der DE 196 46 982 A1 bekannt. Dabei ist jeweils vorgesehen, dass das Halteelement im wesentlichen als U-förmige Klemmfeder ausgebildet ist, von der V-förmig nach außen abstehende Federabschnitte hinter eine Nutstufe bildende Stege der Falznut greifen und ein Herausfallen oder eine Entnahme des Beschlagteils aus der Falznut verhindern. Um unterschiedlichen Abmessungen der die Stufe bildenden Stege der Falznut berücksichtigen zu können ist dabei vorgesehen, dass die Klemmvorsprünge in Längsrichtung unterschiedliche Höhen einnehmen, so dass unterschiedlich breit bzw. hoch ausgebildete Stege jeweils von einem der sich gegenüberliegenden Klemmvorsprüngen hintergriffen werden können. Ferner ist in der Fig. 3 der DE 196 46 982 A1 eine Ausgestaltung angegeben, bei der die Nutseitenwände keine vorspringenden Stege od. dgl. aufweisen. In diesem Fall sind zusätzlich angebrachte Klemmvorsprünge vorgesehen, die mit den Nutseitenwänden direkt zusammenwirken und nach der Montage durch Klemm- bzw. Reibungswirkung halten.

[0003] Bei der Ausgestaltung nach der DE 31 01 393 C2 ist dabei zusätzlich noch vorgesehen, dass an dem im wesentlichen umgekehrt U-förmig in der Falznut angeordneten Halteelement unterseitig vorspringende Verankerungsvorsprünge angebracht sind, die sich nach der Montage des Beschlagteils im Nutgrund verankern. Dadurch wird eine Längsverschiebung des Beschlagteiles vermieden.

[0004] Aus der DE 196 46 982 A1 ist ein Beschlag bekannt geworden, bei dem zum Zwecke der Fixierung eines Beschlagteiles das Halteelement aus einem unmittelbar unter einer Stulpschiene des Beschlagteiles angebrachten Klemmvorrichtung besteht. Die Klemmvorrichtung ist dabei an einem zweiteilig mit einem Stützglied ausgebildeten Rastelement vorgesehen, welches quer zur Falznut federelastisch gestaltet ist. Durch die Lage des Halteelementes wirken die Klemmvorsprünge unmittelbar mit ggf. vorhandenen, die Nutstufe bildenden Stegen zusammen. Somit kann auf weitergehende Ausführungen, die unterschiedliche maßliche Gestaltungen der Stege berücksichtigen, verzichtet werden, da das lichte Maß zwischen den Stegen in der Regel - abgesehen von Toleranzen - annähernd bei allen Profilen zur Bildung der Flügelholme gleich ausgestaltet ist.

[0005] Nachteilig ist es dabei, dass die spezielle Ausgestaltung des Halteelementes keine großen Kräfte aufzunehmen vermag und andererseits ggf. vorhandene Maßtoleranzen zwischen den Stegen einerseits eine unverhältnismäßig feste oder eine zu lockere Haltekraft des Halteelementes bewirken.

[0006] Auch bei dem aus der DE 197 30 600 A1 bekannten Halteelement ist vorgesehen, dass die V-förmig nach außen abstehenden Schenkel des federelastisch gestalteten Federelementes mit den parallel zur Einführungsrichtung des Beschlagteiles verlaufenden Längswänden der Stege zusammenwirken. Aus der DE 297 12 614 U1 ist schließlich ein Beschlag bekannt geworden, bei dem ein im wesentlichen umgekehrt Ω-(omega)förmiges Halteglied aus einem dünnwandigen Blechabschnitt einerseits die Stulpschiene und andererseits die Treibstange des Beschlagteiles umfaßt. An den in Einbaulage den Nutseitenwänden bzw. den Stegen zugewandten Seiten des Blechabschnittes sind dabei nach außen vorragende, aus dem Blechabschnitt herausgeformte Zungen vorgesehen, die beim Einführen federnd zusammengedrückt werden, sich aber beim Herausziehen an den Stegen der Falznut verkanten und somit zu einer Fixierung des Beschlagteiles beitragen.

[0007] Dabei ist es nachteilig, dass die Gestaltung des dünnwandigen Blechabschnitts insgesamt aufwendig ist, da der Blechabschnitt relativ lang bemessen sein muß um Stulpschiene und Treibstange übergreifen zu können. Erschwerend kommt dabei hinzu, dass zum Hervorbringen einer geeigneten Haltekraft oder Blechabschnitt entweder aus hochfestem Material oder aber aus einem zumindest bereichsweise massiveren Werkstoff herzustellen ist, was die Herstellung gerade derartig großer Halteelemente verkompliziert und damit auch verteuert. Dabei ist auch zu berücksichtigen, dass die Montage eines derartigen Halteelementes an einem Beschlagteil unnötig verkompliziert wird.

[0008] Ähnliche Ausgestaltungen, die den in den vorangegangenen Druckschriften entsprechen, sind beispielsweise aus der DE 29 46 684 A1, der CH-PS 460 575 oder der DE 297 16 501 U1 zu entnehmen.

[0009] Aus der DE 296 19 198 U1 ist schließlich eine Ausgestaltung bekannt, bei der durch seitlich vorspringende Schneidkanten der Stulpschiene einerseits eine vorläufige Fixierung der Stulpschiene an der Falznut erzielt werden soll, andererseits aber auch eine zusätzliche Befestigung in Längsrichtung der Stulpschiene erreicht werden soll. Aus der DE 24 07 196 A1 ist eine Ausgestaltung entsprechender Wirkung bekannt, bei der an der Stulpschiene oder einem Halteelement der Stulpschiene seitliche Schneidezähne vorgesehen sind, die sich in der Nut oder den Seitenwänden der Nut eingraben und zu einer formschlüssigen, zumindest aber verbesserten reibschlüssigen, Lagerung der Stulpschiene beitragen.

[0010] Aufgabe der Erfindung ist es, einen Beschlag anzugeben, der bei einer vereinfachten Montage eine möglichst universelle Einsetzbarkeit des Halteelementes mit sich bringt.

[0011] Ein dieser Aufgabe lösender Beschlag besteht im wesentlichen aus den Merkmalen des Patentanspruchs 1. Die Anordnung der Klemmvorsprünge an dem im wesentlichen trapezförmig profilierten dünnwandigen Blechabschnitt, der darüber hinaus an einem komplementär dazu geformten, den Blechabschnitt aufnehmenden, dünnwandigen Bereich eines Stützgliedes aufsitzt, hat die Wirkung zweier hintereinander geschalteter Federn, durch die ein wesentlich vergrößerter Toleranzbereich des von dem Halteelement beaufschlagten Bereichs der Falznut abgedeckt werden kann, ohne das wesentliche Abstriche an der aufzubringenden Haltekraft gemacht werden müssen. Durch die dabei in gleicher Richtung wirkenden, hintereinander geschalteten Federn einerseits des Stützgliedes und andererseits des dünnwandigen Blechabschnittes wird dabei auch eine Ausgestaltung möglich, bei der der Blechabschnitt aus einem vergleichsweise dünnen Material gebildet werden kann, während der massiver auszubildende, dünnwandige Bereich des Stützgliedes höhere Kräfte aufzunehmen in der Lage ist. Gleichzeitig wird durch diese Anordnung ein Zurückspringen der zuerst in die Falznut eingeführten Teile erreicht, wodurch sich einerseits konische Flächen zum erleichternden Einführen des Beschlagteiles ergeben und andererseits ausreichend Platz zur Verformung der Klemmvorsprünge bereitsteht.

[0012] Durch die komplementär zueinander verlaufenden trapezförmigen Querschnitte de Blechabschnittes und des diesen aufnehmenden dünnwandigen Bereiches des Stützgliedes kann die Montage des Blechabschnittes bereits vor der Montage des Stützgliedes an der Stulpschiene des Beschlagteiles vorgenommen werden, da der Blechabschnitt hinter die zurückspringenden Kanten des dünnwandigen Bereiches verhaken kann und somit der dünnwandige Blechabschnitt zunächst ohne Befestigungsmittel an dem Stützglied befestigbar ist.

[0013] Um auch eine Verschiebung des Beschlagteiles in Längsrichtung zu vermeiden, ist ferner vorgesehen, dass jeder Klemmvorsprung ein Paar schneidkantenartig vorstehender, quer zum Klemmvorsprung verlaufender Abschnitte zugeordnet ist.

[0014] Um eine möglichst in beiden Längsrichtungen wirksame Wirkung der Abschnitte zu erreichen, ist dabei ferner vorgesehen, dass die Abschnitt jeweils längsendig an den U-Schenkeln angebracht sind. Dadurch können sich diese in Längsverschieberichtung jeweils in die Nutseitenwände eingraben und verhindern somit zuverlässig eine Verlagerung der Klemmvorsprünge und damit des Beschlagteils.

[0015] Eine besonders einfache und kostengünstige Herstellung des Beschlagteiles kann durch die Herstellung des Stützgliedes als Formkörper aus Kunststoff unterstützt werden.

[0016] Eine endgültige und auch transportsichere Befestigung des Blechabschnittes ist gegeben, wenn das Stützglied im wesentlichen T-förmig ist, der verbreiterte T-Steg dabei den Bereich aufweist, der der Stulpschiene zugewandt ist und in dem Bereich von einem Halteniet zur Befestigung an der Stulpschiene durchsetzt ist. Dadurch liegt der verbreiterte Abschnitt des trapezförmig profilierten Blechabschnittes zwischen dem Stützglied und der Stulpschiene, so dass nach einer Montage des Stützgliedes an der Stulpschiene der Blechabschnitt nicht mehr verlagert oder entnommen werden kann.

[0017] Um die Federwirkung des an dem Stützglied vorgesehenen dünnwandigen Bereichs mit trapezförmigem Querschnitt zu steigern ist vorgesehen, dass der trapezförmige Querschnitt in Richtung der konisch zulaufenden Kanten offen ist. Dadurch sind die aufeinander zulaufenden Schenkel des trapezförmigen Querschnitts frei und können einer elastischen Verformung leichter nachgeben.

[0018] Für die Festigkeitswirkung des dünnwandigen Blechabschnitts und auch für die Korrosionseigenschaften des gesamten Beschlagteils ist es vorteilhaft, wenn der Blechabschnitt aus Federstahl hergestellt ist. Dann kann eine beispielsweise bestehende Kontaktkorrosion zwischen dem dünnwandigen Blechteil und der Stulpschiene durch die nicht rostenden Eigenschaften derartiger Federstähle vermieden werden und wobei, die gewünschten elastischen Eigenschaften erhalten bleiben.

[0019] Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen ergeben sich aus den Figuren.

[0020] Es zeigen
Fig. 1
einen Querschnitt einer Beschlagaufnahmenut mit einem darin angeordneten Beschlagteil,
Fig. 2
ein Beschlagteil an einer Stoßstelle zu einem benachbarten Beschlagteil mit einem Element zur Stoßstellenüberlappung in einer ersten Lage und
Fig. 3
eine Ansicht nach Fig. 2 mit einem Element zur Stoßstellenüberlappung in einer zweiten Lage.


[0021] In der Fig. 1 ist in einer Falznut 1 ein Beschlagteil 2 angeordnet. Das Beschlagteil 2 besteht dabei im wesentlichen aus einer Stulpschiene 3 sowie einer unterhalb der Stulpschiene 3 geführten Treibstange 4. Die Stulpschiene 3 liegt auf einer durch Stege 5 gebildeten Nutstufe 6 auf, wobei die Stege 5 von Nutseitenwänden 7, 8 vorstehen. An der Stulpschiene 3 ist ein Stützglied 9 vorgesehen, welches über einen Halteniet 10 an der Stulpschiene 3 befestigt ist. Dazu durchgreift der Halteniet 10 die Treibstange 4 in einem Langloch 11 und sitzt mit einem verbreiterten Kopf 12 auf dem Grund 13 der Falznut 1 auf. Der Kopf 12 ist in seinem Durchmesser 14 etwas geringer bemessen als das lichte Maß 15 zwischen den Stegen 5. Das Stützglied 9 hat einen im wesentlichen T-förmigen Querschnitt, wobei der verbreiterte T-Steg 16 der Stulpschiene 3 zugewandt ist. Die Breite 17 des T-Stegs 16 ist dabei ebenfalls etwas geringer bemessen als das Maß 15, so dass der T-Steg 16 nach der Montage des Beschlagteils 2 in der Falznut 1 etwa in Höhe der Stege 5 zu liegen kommt und nahezu bis an die Stege 5 heranreicht.

[0022] Der T-Steg 16 weist dabei zumindest in dem in Fig. 3 dargestellten Bereich 18 einen vergleichsweise dünnwandigen und trapezförmigen Querschnitt auf, der von einem Halteelement 19 umgriffen wird. Das Halteelement 19 besteht dabei im wesentlichen aus einem dünnwandigen Blechabschnitt 20 von dem seitlich abstehende Vorsprünge 21, 22 in der Fig. 1 in der Ausgangslage gestrichelt und in der Montagelage ausgezogen dargestellt sind.

[0023] Der Blechabschnitt 20 ist dabei ebenfalls im wesentlichen trapez- oder Ω-förmig geformt, wobei der verbreiterte Abschnitt der Stulpschiene 3 zugewandt ist. Der Blechabschnitt 20 liegt daher in der montierten Stellung des Stützgliedes 9 an der Stulpschiene 3 zwischen diesen und wird über den eine Bohrung des Blechabschnitts 20 durchgreifenden Halteniet 10 endgültig befestigt. Dabei kann bei einer Vormontage der Blechabschnitt 20 bereits an dem T-Steg 16 über die komplementäre Formgebung erfolgen. Der Blechabschnitt 20 läßt sich nämlich auf den T-Steg 16 durch die komplementäre Formgebung in einfacher Art und Weise verrasten, so dass eine Befestigung an dem T-Steg nicht notwendig ist. Dazu ist die innere Kontur des Blechabschnittes 20 maßlich entsprechend der äußeren Kontur des T-Steges 16 angeformt.

[0024] Wie aus der Fig. 2 und 3 darüber hinaus deutlich wird, ist der Blechabschnitt 20 in Längsrichtung von seitlichen Vorsprüngen 25, 26 gehalten. Dabei ist zusätzlich vorgesehen, dass der dünnwandige Blechabschnitt 20 auf der der Stulpschiene 3 zugewandten Seite des T-Stegs 16 in einer flachen Mulde aufgenommen ist, so dass die sich nach links und rechts anschließenden Abschnitte des T-Stegs 16 an der Stulpschiene 3 abstützen können.

[0025] Die Vorsprünge 21, 22 sind dabei wie aus der Fig. 3 deutlich wird, nach oben dachförmig angeschrägt, so dass die Vorsprünge 21, 22 in ihrem größten Abstand voneinander gleichzeitig den geringsten Querschnitt besitzen. Dadurch wirken die Vorsprünge 21, 22 wie Widerhaken, die sich in den Stegen 5 eingraben können.

[0026] Zusätzlich dazu sind die in Fig. 1 und 3 erkennbaren schneidkantig vorstehenden, quer zum Klemmvorsprung verlaufende Abschnitte 27, 28 vorgesehen, die einteilig mit dem dünnwandigen Blechabschnitt 20 ausgebildet sind und als dreieckig geformte Flügel quer zur Falznut 1 von dem Schenkel 29, 30 abstehen. Dabei sind die Abschnitte 27, 28 nicht mit den federnden Vorsprüngen 21, 22 verbunden. Die Abschnitte 27, 28 sind daher nur bedingt federelastisch beim Einführen des Beschlagteils 2 in die Falznut 1 verformbar und graben sich daher in die Stege 5 ein und wirken widerhakenartig einer Längsverschiebung des Beschlagteils 2 entgegen.

[0027] Wie aus der Fig. 1 hervorgeht, ist der T-Steg 16 in dem Bereich 18 dünnwandig ausgebildet, was durch die Bildung von längsverlaufenden Stegen erfolgt, die von dem vergleichsweise massiv ausgebildeten mittleren Abschnitt des T-Stegs 16 durch Längsnuten 31 getrennt sind. Dadurch sind die Außenbereiche des T-Stegs 16, also die längsverlaufenden Stege, ebenfalls begrenzt elastisch relativ zum mittleren Abschnitt des T-Stegs 16 verformbar. In Folge dessen kann beim Einführen des T-Stegs 16 an dem Stützglied 9, welches wiederum an dem Beschlagteil 2 befestigt ist, in die Falznut 1 zum einen über die in Einfügerichtung konische Formgebung in Folge des trapezförmig profilierten dünnwandigen Bereichs des Stützgliedes 9 und des ebenfalls trapezförmig dünnwandigen Blechabschnitts 20 eine Zentrierung erreicht werden. Gleichzeitig sind die Längsstege des T-Stegs 16 in Folge der hinter diesen liegenden Längsnuten 31 ebenfalls begrenzt elastisch verformbar, so dass bei einem bedingt durch unvermeidliche Toleranzen engeren Maß 15 zusätzliche eine elastische Verformung des T-Stegs 16 möglich ist. Somit wirkt der dünnwandige Bereich 18 des T-Stegs 16 zusammen mit den Vorsprüngen 21, 22 des dünnwandigen Blechabschnitts 20 als hintereinander geschaltete Federn mit unterschiedlicher Federrate. Der dünnwandige Blechabschnitt 20 lässt sich mit viel geringerem Kraftaufwand elastisch oder plastisch verformen, während der massivere T-Steg 16 eine größere Haltekraft aufzubringen in der Lage ist. Durch die Formgebung ist es dabei auch möglich, dass zu der elastischen Verformung des dünnwandigen Blechabschnitts ausreichend Raum bereitsteht, da durch die Trapezform die Vorsprünge 21, 22 fast vollständig zwischen den Stegen aufnehmbar sind. Dabei wird über die Vorsprünge 27, 28 eine zusätzliche Klemmwirkung erzielt.

[0028] Alternativ zu der dargestellten Ausführungsform kann selbstverständlich vorgesehen werden, dass der Bereich 18 mit dem trapezförmigen Querschnitt keine Längsnuten 31 aufweist, sondern allein aufgrund seiner federelastischen Materialeigenschaften die genannte Wirkung hervorruft. Dies kann beispielsweise durch das Anextrudieren von entsprechenden biegeelastischen Materialien an das Stützglied 9 erfolgen. Die dargestellte Ausführungsform, bei der der trapezförmige Querschnitt in Richtung der konisch zulaufenden Unterkante des T-Stegs 16 mit den sich in dieser Richtung ebenfalls erweiternden Längsnuten 31 offen ausgestaltet ist, lässt sich dabei aber in einfacher Art und Weise, beispielsweise als Formkörper aus Kunststoff durch Spritzgießen od. dgl. herstellen.

[0029] Wie aus den Fig. 2 und 3 darüber hinaus wird, ist das Stützglied 9 nahe dem Endbereich der Stulpschiene 3 des Beschlagteils 2 angeordnet. Die Treibstange 4 des Beschlagteils 2 lässt sich über eine Kupplungseinrichtung 35 mit der Treibstange 36 eines benachbarten Treibstangenbeschlagbauteils 37 verbinden, welches in Fig. 2 und 3 angedeutet ist. Die Stoßstellen der Stulpschienen 3, 38 können über eine längsverschiebbare Arretierplatte 40 abgedeckt werden. Die Arretierplatte 40 durchgreift dazu mit einem T-förmigen Steg 41 ein Langloch 41 in der Stulpschiene 3, so dass die Arretierplatte 40 senkrecht zur Stulpschiene 3 geführt ist, in Längsrichtung aber begrenzt verschieblich zur Stulpschiene 3 verlagerbar ist. Der Steg 41 steht über die Unterkante der Stulpschiene 3 über, so dass in einer ersten Verschiebeendlage, bei der die Arretierplatte 40 bündig mit der Stulpschiene 3 abschließt, der Steg 41 von einer Zunge 43 des Stützgliedes 9 hintergriffen werden kann. Wird die Arretierplatte 40 in ihre zweite Verschiebeendlage nach Fig. 3 gebracht, so hintergreift die Zunge 43 den Steg 41 zur Erleichterung der Verschiebebewegung der Arretierplatte 40 ist der Steg 41 an einer ersten Kante 44 mit einer Schrägen versehen, die ein leichtes Übergleiten der Zunge 43 möglich macht. Bei der in Fig. 3 dargestellten Endverschiebelage der Arretierplatte 40 ist jedoch eine stumpf abschließende Kante 45 vorgesehen, hinter die die Zunge 43 hintergreifen kann, so dass diese stumpf anliegt. Ein Zurückdrücken aus der in Fig. 3 dargestellten Endschiebelage der Arretierplatte 40 kann daher nur unter einer größeren Kraftaufwendung erfolgen.

[0030] Wie aus den Fig. 2 und 3 ferner hervorgeht, ist das Stützglied 9 mit Bohrungen 45 versehen, durch die Befestigungsschrauben koaxial dazu vorgesehene Bohrungen der Stulpschiene durchdringen können und zu einer Verankerung des Beschlagteiles 2 beitragen. Dabei dienen die Bohrungen 45 in der Hauptsache zur Führung der Befestigungsschrauben und sind auch bei montiertem Beschlagteil 2 von dem Grund 13 der Falznut 1 geringfügig beabstandet. Das Stützglied 9 stützt sich daher hauptsächlich über den Halteniet 10 am Nutgrund ab, so dass auftretende Querkräfte zuverlässig über das Halteelement 19 aufgenommen werden können. Dieses wird, wie insbesondere aus der Fig. 2 deutlich wird, von dem Halteniet 10 durchgriffen, so das eine Längsverschiebung des gesamten Stützgliedes 9 aufgrund der widerhakenartig wirkenden Abschnitte 27, 28 verhindert wird.

[0031] Es versteht sich von selbst, dass die Abschnitte 21, 22 auch dann wirkungsvoll zu einer Fixierung des Beschlagteils 2 beitragen, wenn anstelle der Stege 5 die in Fig. 1 durch gestrichelt dargestellte, senkrechte Nutseitenwände vorhanden sind.

Bezugszeichenliste.



[0032] 
1
Falznut
2
Beschlagteil
3
Stulpschiene
4
Treibstange
5
Stege
6
Nutstufe
7
Nutseitenwand
8
Nutseitenwand
9
Stützglied
10
Halteniet
11
Langloch
12
Kopf
13
Grund
14
Durchmesser
15
Maß
16
T-Steg
17
Breite
18
Bereich
19
Halteniet
20
Blechabschnitt
21
Vorsprung
22
Vorsprung
25
Vorsprung
26
Vorsprung
27
Abschnitt
28
Abschnitt
29
Schenkel
30
Schenkel
31
Längsnut
35
Kupplungseinrichtung
36
Treibstange
37
Beschlagteil
38
Stulpschiene
39
Stoßstelle
40
Arretierplatte
41
Steg
42
Langloch
43
Zunge
44
Kante
45
Bohrung



Ansprüche

1. Beschlag für ein Fenster oder eine Tür mit einem in einer Falznut (1) angeordneten Beschlagteil (2), an dem ein zumindest in einer von zwei gegenüberliegenden Nutseitenwänden (7, 8) der Falznut (1) zusammenwirkendes Halteelement (19) vorgesehen ist, das auf seiner bzw. seinen den Nutseitenwänden (7, 8) zugewandten Seiten jeweils mindestens einen vorstehenden Vorsprung (21, 22) aufweist, wobei der zumindest eine Vorsprung (21, 22) ein jeweils mit einer Nutseitenwand (7, 8) zusammenwirkender Klemmvorsprung ist, wobei der Klemmvorsprung (21, 22) in einem Bereich unmittelbar unterhalb einer Stulpschiene (3) des Beschlagteils (2) vorgesehen ist, die auf einer Nutstufe (6) der Falznut (1) aufliegt, und der Klemmvorsprung (21, 22) an einem im wesentlichen trapezförmig profilierten, dünnwandigen Blechabschnitt (20) angebracht ist, der ein Stützglied (9) in einem den Blechabschnitt (20) aufnehmenden, dünnwandigen Bereich (18) mit trapezförmigem Querschnitt umgreift, und im wesentlichen V-förmig nach außen von den konisch auseinanderlaufenden Schenkeln (29, 30) absteht.
 
2. Beschlag nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
dass jedem Klemmvorsprung (21, 22) ein Paar schneidkantenartig vorstehender, quer zum Klemmvorsprung (21, 22) verlaufende Abschnitte (27, 28) zugeordnet sind.
 
3. Beschlag nach Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Abschnitte (27, 28) jeweils längsendig an den Schenkeln (29, 30) angebracht sind.
 
4. Beschlag nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass das Stützglied (9) als Formkörper aus Kunststoff hergestellt ist.
 
5. Beschlag nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass das Stützglied (9) im wesentlichen T-förmig ist, der verbreiterte T-Steg (16) dabei den Bereich (18) aufweist, der der Stulpschiene (3) zugewandt ist und in dem Bereich (18) von einem Halteniet (10) zur Befestigung an der Stulpschiene (3) durchsetzt ist.
 
6. Beschlag nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass der trapezförmige Querschnitt in dem Bereich (18) in Richtung der konisch zulaufenden Kante offen ist.
 
7. Beschlag nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Blechabschnitt (20) aus Federstahl hergestellt ist.
 




Zeichnung













Recherchenbericht