[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft eine Befestigungshülse für eine Zündkerze mit
in der Wand der Befestigungshülse angeordneten, im wesentlichen in Zündkerzenlängsrichtung
ausgerichteten Kühlmittelkanälen.
[0002] Die Funktion einer derartigen Befestigungshülse ist es, eine Zündkerze sicher und
fest im Zylinderkopf zu verankern. Dazu weist die Befestigungshülse im vorderen Bereich
eine in Richtung des Durchgangskanals der Befestigungshülse weisende Erweiterung auf,
in die ein Gewinde eingearbeitet ist. In dieses Gewinde wird die Zündkerze eingeschraubt.
Neben der Funktion, die Zündkerze sicher und fest zu verankern, muß die Befestigungshülse
auch die bei der Zündung entstehende Wärme abführen. Zu diesem Zweck hat man beim
Stand der Technik (Fig. 1) die Wand der Befestigungshülse üblicherweise mit gerade
verlaufenden Kühlmittelkanälen versehen. Diese gerade verlaufenden Kühlmittelkanäle
konnten mittels Bohren einfach hergestellt werden. Die praktische Erfahrung zeigt
jedoch, daß die bisher übliche Konstruktion der Befestigungshülse zwar eine gute Verankerung
sicherstellt, jedoch bei der in zunehmendem Maße erforderlichen Kühlung aufgrund der
laufenden Leistungssteigerung der Motoren die geforderten Werte kaum erreicht. Eine
unzureichende Kühlung führt jedoch zu einem rascheren Verschleiß der Zündkerze.
[0003] In der US 3,765,384 wird ein Ausführungsbeispiel einer Befestigungshülse gezeigt,
bei dem die Kühlmittelkanäle im Bereich des Gewindes, in welches die Zündkerze eingeschraubt
wird, zum Gewinde hin geweitet sind. Hierdurch wird somit das Kühlmittel zum Zwecke
der besseren Kühlung näher an die Zündkerze geführt.
[0004] Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es nunmehr, eine Befestigungshülse anzubieten,
die aufgrund einer weiter verbesserten Wärmeableitung eine längere Lebensdauer der
Zündkerzen sicherstellt.
[0005] Dies wird erfindungsgemäß dadurch erreicht, daß die Befestigungshülse aus einem metallischen
Werkstoff besteht, dessen Wärmeleitfähigkeit über 60 W/m°C, vorzugsweise über 80 W/m°C
liegt.
[0006] Bisher wurde als Werkstoff für die Befestigungshülse hochlegierter Stahl verwendet,
da primär auf eine optimale Verankerung der Zündkerze geachtet wurde. Der Einsatz
eines metallischen Werkstoffs mit gegenüber Stahl deutlich verbesserter Wärmeleitfähigkeit
geht zwar mit einer Reduktion der Festigkeitseigenschaften einher. Umfangreiche Studien
haben jedoch gezeigt, daß ein Kompromiß möglich ist, bei dem der Aspekt der Kühlung
stärker berücksichtigt wird.
[0007] Als Werkstoffe besonders geeignet sind Messing oder Nickel sowie damit gebildete
Legierungen.
[0008] Die laufenden Leistungssteigerungen der Motoren führen auch zu einer zunehmenden
Beanspruchung einer an der Befestigungshülse angebrachten Vorkammer. Daher ist es
günstig, diese Vorkammer aus einer Nickel-Chrom-Legierung mit über 25% Chrom, vorzugsweise
etwa 30% Chrom herzustellen.
[0009] Für die Kühlung der Vorkammer ist es günstig, wenn die Vorkammer von einem Ringkanal
umgeben ist, in den die Kühlmittelkanäle einmünden.
[0010] Ein bevorzugtes Ausführungsbeispiel sieht vor, daß die Kühlmittelkanäle im vorderen,
vorzugsweise ein Gewinde zum Eindrehen der Zündkerze aufweisenden Bereich der Befestigungshülse
an die Zündkerze angenähert sind. Die Kühlmittelkanäle rücken somit näher an die Stelle
der größten Wärmeentwicklung und können die Wärme effizienter abführen.
[0011] Eine Variante sieht vor, daß die Kühlmittelkanäle im vorderen Bereich der Befestigungshülse
zur Zündkerze weisende Erweiterungen aufweisen. Praktische Versuche haben ergeben,
daß trotz der Schwächung des vorderen Bereiches der Befestigungshülse durch die Erweiterungen
nach wie vor eine ausreichende Stabilität gegeben ist, um die Zündkerze sicher zu
verankern.
[0012] Die Schwächung des vorderen Bereiches kann dadurch vermieden werden, daß der Verlauf
der Kühlmittelkanäle im vorderen Bereich der Befestigungshülse an die Kontur der Zündkerze
angepaßt ist. Die Anpassung an die Kontur der Zündkerze erhöht allerdings den Fertigungsaufwand
für die Herstellung der Kühlmittelkanäle.
[0013] Optimale Kühlresultate werden erzielt, wenn die verbleibende Wandstärke im vorderen
Bereich der Befestigungshülse zwischen Zündkerze und Kühlmittelkanälen teilweise unter
5 mm, vorzugsweise bei etwa 2 bis 3 mm liegt.
[0014] Weitere Merkmale und Einzelheiten der vorliegenden Erfindung ergeben sich aus der
nachfolgenden Figurenbeschreibung. Dabei zeigt:
Fig. 1 eine Befestigungshülse nach dem Stand der Technik,
Fig. 2 eine erste Variante einer erfindungsgemäßen Befestigungshülse im Längsschnitt,
Fig. 3 einen Querschnitt entlang der Linie A-A in Fig. 2,
Fig. 4 einen Querschnitt entlang der Linie B-B in Fig. 2,
Fig. 5 eine zweite Variante einer erfindungsgemäßen Befestigungshülse im Längsschnitt,
Fig. 6 einen Querschnitt entlang der Linie C-C in Fig. 5 und
Fig. 7 einen Querschnitt entlang der Linie D-D in Fig. 5.
[0015] Wie die Figuren zeigen, dient die Befestigungshülse 2 dazu, eine Zündkerze 1 im Zylinderkopf
9 zu verankern. Die Befestigungshülse 2 ist dabei zwischen Ein- und Auslaßventil 8
angeordnet.
[0016] Die Befestigungshülse 2 ist in ihrem vorderen Bereich 2a verstärkt. In diesem Bereich
2a ist ein Gewinde 5 vorgesehen, in das die Zündkerze 1 eingeschraubt wird.
[0017] Zur Kühlung der Zündkerze 1 ist die Befestigungshülse 2 mit Kühlkanälen 3 versehen.
Diese verlaufen durch die Wand der Befestigungshülse. Beim Stand der Technik, wie
er in Fig. 1 gezeigt ist, sind diese Kühlkanäle 3 als gerade zylindrische Bohrungen
ausgebildet. Sie führen von einer Sammelleitung 10 gerade zum Ringkanal 7, der die
vor der Zündkerze 1 an der Befestigungshülse 2 angeordnete Vorkammer 6 umgibt.
[0018] Im Gegensatz dazu sind bei dem in Fig. 2 gezeigten Ausführungsbeispiel die Kühlkanäle
3 im vorderen Bereich 2a der Befestigungshülse 2 mit Erweiterungen 4 versehen. Das
Kühlmittel gelangt somit näher an die Stelle der größten Wärmeentwicklung im vorderen
Bereich der Zündkerze 1.
[0019] Die Befestigungshülse 2 kann aus Messing, aus einer Messing-Legierung, aus Nickel,
aus einer Nickel-Legierung oder auch aus einem anderen metallischen Werkstoff hergestellt
sein, sofern die Wärmeleitfähigkeit über 60 W/m°C, vorzugsweise über 80 W/m°C liegt.
Gleichzeitig muß eine ausreichende Festigkeit für eine sichere Verankerung der Zündkerze
1 gegeben sein. Die Wärmeleitfähigkeit von Messing und Nickel ist etwa dreimal so
hoch wie die des bisher verwendeten hochlegierten Stahls, wogegen die Festigkeitswerte
nur geringfügig schlechter liegen. Für Messing und Nickel spricht weiters die bessere
Bearbeitbarkeit.
[0020] Aus den Fig. 3 und 4 ist ersichtlich, daß in der Wand der Befestigungshülse 2 eine
Vielzahl von Kühlkanälen 3 angeordnet sind, die die Zündkerze 1 umgeben. Ausgenommen
ist lediglich jener Bereich, in dem die Gaseinblasleitung 11 und das Gaseinblasventil
angeordnet sind. Über die Gaseinblasleitung 11 und das Gaseinblasventil wird die Vorkammer
6 mit Zündfluid versorgt.
[0021] Die Vorkammer 6, die an der Befestigungshülse 2 angelötet (Fig. 2) oder angeschraubt
(Fig. 5) sein kann, besteht aus einer Nickel-Chrom-Legierung mit etwa 30% Chromanteil.
Diese Legierung macht die Vorkammer 6 besonders hitzebeständig.
[0022] Von Fig. 2 unterscheidet sich Fig. 5 neben der unterschiedlichen Verbindung von Vorkammer
und Befestigungshülse dadurch, daß die Erweiterungen 4 in Form von Zusatzbohrungen
ausgeführt sind. Diese Zusatzbohrungen sind herstellungstechnisch besonders einfach
auszuführen. Wiederum ist die verbleibende Wandstärke stark reduziert. Die Erweiterungen
4 kommen bis auf einen Abstand von etwa 2 bis 3 mm an die Zündkerze 1 heran.
1. Befestigungshülse für eine Zündkerze mit in der Wand der Befestigungshülse angeordneten,
im wesentlichen in Zündkerzenlängsrichtung ausgerichteten Kühlmittelkanälen, dadurch
gekennzeichnet, daß die Befestigungshülse (2) aus einem metallischen Werkstoff besteht,
dessen Wärmeleitfähigkeit über 60 W/m°C, vorzugsweise über 80 W/m°C liegt.
2. Befestigungshülse nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Befestigungshülse
aus Messing oder einer Messing-Legierung besteht.
3. Befestigungshülse nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Befestigungshülse
aus Nickel oder einer Nickel-Legierung besteht.
4. Befestigungshülse nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß an
die Befestigungshülse (2) eine Vorkammer (6) angebracht ist, die aus einer Nickel-Chrom-Legierung
mit über 25% Chrom, vorzugsweise etwa 30% Chrom besteht.
5. Befestigungshülse nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Vorkammer (6) von
einem Ringkanal (7) umgeben ist, in den die Kühlmittelkanäle (3) einmünden.
6. Befestigungshülse nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß die
Kühlmittelkanäle (3) im vorderen, vorzugsweise ein Gewinde (5) zum Eindrehen der Zündkerze
(1) aufweisenden Bereich (2a) der Befestigungshülse (2) an die Zündkerze (1) angenähert
sind.
7. Befestigungshülse nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Kühlmittelkanäle
(3) im vorderen Bereich (2a) der Befestigungshülse (2) zur Zündkerze (1) weisende
Erweiterungen (4) aufweisen.
8. Befestigungshülse nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß der Verlauf der Kühlmittelkanäle
(3) im vorderen Bereich (2a) der Befestigungshülse (2) an die Kontur der Zündkerze
(1) angepaßt ist.
9. Befestigungshülse nach einem der Ansprüche 6 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß die
verbleibende Wandstärke im vorderen Bereich (2a) der Befestigungshülse (2) zwischen
Zündkerze (1) und Kühlmittelkanälen (3) teilweise unter 5 mm, vorzugsweise bei etwa
2 bis 3 mm liegt.
10. Befestigungshülse nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß eine
Vielzahl von Kühlmittelkanälen (3) um die Zündkerze (1) angeordnet ist.
11. Zylinderkopf, dadurch gekennzeichnet, daß darin zumindest eine Befestigungshülse nach
einem der Ansprüche 1 bis 10 angeordnet ist.