[0001] Die Erfindung bezieht sich auf ein Lager, insbesondere ein mit mindestens einem Regalbediengerät
ausgestattetes Hochregallager, zur gemeinsamen Lagerung von ungekühlter Ware in einer
Warmzone und gekühlter Ware in einer Kaltzone, wobei die Kaltzone in einer Schicht
unterhalb der Warmzone angeordnet ist und wobei an der Basis der Kaltzone gekühlte
Luft eingespeist und im Übergangsbereich zwischen Warm- und Kaltzone ausgespeist wird.
[0002] Im Bereich der Nahrungs- und Genussmittelindustrie werden heutzutage immer mehr Waren
ohne Konservierungsstoffe hergestellt. Diese Waren können nun nicht mehr so wie Trockenwaren
ohne besondere Berücksichtigung von Temperaturgrenzwerten gelagert werden, sondern
hier ist wegen der Anforderungen an die Haltbarkeit der Waren eine gekühlte Lagerung,
typischerweise in einem Temperaturbereich von +2°C bis +10°C, erforderlich.
[0003] Bei handelsüblichen Lagern wurden aus diesem Grund jeweils zwei nebeneinander angeordnete
baulich getrennte Hochregallager gleicher Bauhöhe erstellt, von denen eines als Kühllager
und das andere als Standardlager für Trockenwaren dient. Im Regelfall erreicht die
Kühlware jedoch nicht die Menge der Trockenware. Dies führt dann dazu, dass das Kühllager
eingassig und das Standardlager mehrgassig ist. In einem eingassigen Lager muss jedoch
der Ausfall eines Regalbediengerätes schwere Störungen des Betriebs nach sich ziehen.
Bei einem mehrgassigen Lager, wie es für das Standardlager üblich ist, besteht dieses
Problem jedoch nicht.
[0004] Aus der EP 0 780 643 A1 ist ein Lager der eingangs genannten Art bekannt, bei dem
auch bei partiellen Ausfall von Transportmittel der Lagerbetrieb weitgehend aufrechterhalten
wird. Das wird dadurch erreicht, dass das Lager als Schichtlager ausgebildet ist,
wobei die Kaltzone im unteren Teil des Lagers vorgesehen ist und die Warmzone im oberen
Teil des Lagers. Der Übergangsbereich wird dabei dadurch stabil gehalten, das dort
von der Basis des Lagers her eingespeiste Kaltluft ausgespeist wird. Dazu werden in
mehreren Höhenstufen Mittel zum Ausspeisen der gekühlten Luft vorgesehen, wobei ein
wahlweises Umschalten der Luftführung auf jeweils eine Höhenstufe möglich ist. Damit
kann das Kapazitätsverhältnis von Warm- zu Kaltgut den jeweiligen Ansprüchen angepasst
werden. Eine Vielzahl von auswählbaren Höhenstufen bedingt jedoch eine Vielzahl von
konstruktiv vorbereiteten Ausspeisestellen, was einen erheblichen konstruktiven Aufwand
mit sich bringt.
[0005] Aufgabe der Erfindung ist es, ein Lager der eingangs genannten Art so auszugestalten,
dass in äußerst einfacher Weise die Lage des Übergangsbereiches variiert werden kann,
um Kundenwünschen bezüglich Anpassung der Kapazität der gekühlten Ware am Gesamtlagervolumen
nachkommen zu können.
[0006] Gemäß der Erfindung wird diese Aufgabe dadurch gelöst, dass das Ausspeisen über Abluftschnorchel
erfolgt, die vom Übergangsbereich aus vertikal mindestens einen Teilbereich der Warmzone
überspannen.
[0007] Eine erste vorteilhafte Ausbildung der Erfindung ist dadurch gekennzeichnet, dass
die Abluftschnorchel in ihrer Länge einstellbar sind. Damit kann auf das Einbringen
von Umstellklappen innerhalb der Schnorchel verzichtet werden.
[0008] Dadurch, dass die Schnorchel Segmente von der Höhe einer Lagerebene aufweisen, ist
eine einfache Vorhaltung von an das jeweilige Lager angepassten Modulen für die Abluftschnorchellängenvariation
möglich.
[0009] Um eine gleichmäßige Verteilung der Übergangszone zu erreichen, ist es vorteilhaft,
dass die Schnorchel matrixartig über die Grundfläche des Lagers verteilt sind. Damit
kann die Übergangszone sehr homogen gehalten werden. Durch Variation der Schnorchelabmessungen
oder der Schnorchelabstände zueinander sowie auch durch Schnorchellängenvariation
können auch Inhomogenitäten aufgrund baulicher Gegebenheiten gut eliminiert werden.
[0010] Dadurch, dass die ausgespeiste Luft über eine Kühlanlage gekühlt und dann wieder
in das Lager eingespeist wird, kann ein äußerst energieökonomischer Betrieb erreicht
werden.
[0011] Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in der Zeichnung dargestellt und wird im
folgenden näher erläutert.
[0012] Die einzige Figur zeigt abschnittsweise ein Schichtenlager. Dieses kann als ein mehrgassiges
Hochregallager gestaltet sein, das in seinem unteren Bereich eine Kaltzone K aufweist,
und in seinem oberen Bereich eine Warmzone W. Zwischen beiden Zonen befindet sich
ein Übergangsbereich UE. Das Lager kann eine Vielzahl von Regalen aufweisen, von denen
in der Darstellung nur die Regale R1 und R2 angedeutet sind. Zwischen den einzelnen
Regalen sind Regalbediengeräte verfahrbar, so ist für eine Gasse G1 zwischen den Regalreihen
R1 und R2 ein Regalbediengerät RBG symbolisch angedeutet. Die Beschickung der einzelnen
Regale, so der Regale R1 und R2, mit Waren ist jeweils mittels durchkreuzter Rechtecke
angedeutet, die Waren bezeichnen, welche jeweils auf Ladungsträgern, z.B. Paletten,
gelagert sind.
[0013] Wesentlich für die Erfindung ist es nun, dass über Einlässe E1 bis En, beispielsweise
Blechkanäle, Kaltluft am Boden der Kaltzone eingespeist wird, wie dies durch geschweifte
Pfeile angedeutet ist, die dann bis in den Übergangsbereich UE aufsteigt und dort
definierte über Abluftschnorchel AS1 bis ASn abgezogen wird. Die Abluftschnorchel
AS1 bis ASn sind jeweils schraffiert angedeutet. Sie führen vertikal durch die Warmzone
W des Lagers bis zu Abluftsammelkanälen, im Beispiel zu einem Abluftsammelkanal ASK,
von wo aus die Abluft durch Auslässe A1 bis An entweder ins Freie gelangt oder an
ein der Übersichtlichkeit halber nicht dargestelltes Kühlaggregat, dass dann wieder
Kaltluft über die Einlässe E1 bis En in das Lager einspeist.
[0014] Bei der Auslegung des Abluftschnorchelsystems ist darauf zu achten, dass genügend
Abluftfläche entsprechend dem rechnerisch ermittelten Bedarf in Form von Schnorcheln
vorgesehen wird. Die Schnorchel sollten dabei möglichst gleichmäßig über die gesamte
Lagergrundfläche verteilt sein, da ansonsten glockenförmige Übergangszonen bewirkt
werden. Die Schnorchel können jeweils aus einem durchgängigen Blechkanal und/oder
geschraubten Segmenten, die vorzugsweise die Höhe einer Lagerebene aufweisen, bestehen.
[0015] Alle die Schnorchel aufnehmenden Abluftkanäle können im Dachbereich des Lagers, vorzugsweise
in Gassenrichtung, verlegt sein. Die Abluftkanäle können auch über weitere Abluftsammelkanäle
verbunden sein, die dann die gesamte Abluft sammeln und beispielsweise zur Kältemaschine
zurückführen.
[0016] Prinzipiell ist es auch möglich, eine hundertprozentige Füllung des Lagers mit Kaltware
zu erreichen. In diesem Fall würde das System der Abluftschnorchel abgeschaltet. Die
gekühlte Luft würde dann über an den Abluftsammelkanälen installierte Wurfdüsen jeweils
in der Gassenmitte mit hoher Geschwindigkeit ausgeblasen. Der Luftabzug fände dann
über die Lagerstirnseite statt.
1. Lager, insbesondere ein mit mindestens einem Regalbediengerät ausgestattetes Hochregallager,
zur gemeinsamen Lagerung von ungekühlter Ware in einer Warmzone und gekühlter Ware
in einer Kaltzone, wobei die Kaltzone in einer Schicht unterhalb der Warmzone angeordnet
ist und wobei an der Basis der Kaltzone gekühlte Luft eingespeist und im Übergangsbereich
zwischen Warm- und Kaltzone ausgespeist wird, dadurch gekennzeichnet, dass das Ausspeisen über Abluftschnorchel (AS1,ASn) erfolgt, die vom Übergangsbereich
(UE) aus vertikal mindestens einen Teilbereich der Warmzone (W) überspannen.
2. Lager nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Abluftschnorchel (AS1,ASn) in ihrer Länge einstellbar sind.
3. Lager nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Schnorchel (AS1,ASn) Segmente von der Höhe einer Lagerebene aufweisen.
4. Lager nach Anspruch 1, 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Schnorchel (AS1,ASn) matrixartig über die Grundfläche des Lagers verteilt
sind.
5. Lager nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die ausgespeiste Luft über eine Kühlanlage gekühlt und dann wieder in das Lager
eingespeist wird.