[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung von dichten Treibstoff-Formlingen
zur Verwendung in Gasgeneratoren für Sicherheitseinrichtungen in Kraftfahrzeugen durch
Extrusion. Die Erfindung betrifft weiterhin einen dichten Treibstoff-Formling zur
Verwendung in Gasgeneratoren für Sicherheitseinrichtungen in Kraftfahrzeugen, erhältlich
durch ein Extrusionsverfahren gemäß der Erfindung.
[0002] Treibstoff-Formlinge, auch Pellets genannt, werden als gaserzeugendes Mittel in Gasgeneratoren
von Sicherheitseinrichtungen in Kraftfahrzeugen eingesetzt. Der Vorteil des Extrudierverfahrens
gegenüber dem Pressen von Pellets aus trockenen, fein gemahlenen Rohstoffen liegt
darin, daß es keiner Einschränkung bezüglich der Formgebung der Pellets unterliegt
und damit eine gezielte Einstellung der Abbrandcharakteristik ermöglicht.
[0003] Bei der Extrusion muß allerdings im Hinblick auf die Gefährdung durch Selbstentzündung
darauf geachtet werden, mit einer möglichst geringen thermischen und mechanischen
Belastung den Treibstoff zu extrudieren.
[0004] Um Treibstoff-Formlinge durch Extrusion herzustellen, ist es notwendig, daß die extrudierte
Masse eine gewisse Plastizität aufweist. In bisherigen Verfahren wird dazu der Treibstoff
mit einem Lösungsmittel und zusätzlich mit einem Binder versetzt. Der Binderanteil
liegt dabei selten unter 12 bis 15 %. Als Binder werden zumeist Polymere, Kohlenwasserstoffe
oder Silikone eingesetzt, die eine sehr negative Sauerstoffbilanz aufweisen. Dies
macht es erforderlich, den Oxidatoranteil in der Masse zu erhöhen. Es ist auch bekannt,
anorganische Binder wie Bentonite zu verwenden, was jedoch zu einer starken Reduktion
der Abbrandgeschwindigkeit führt.
[0005] Bei der Extrusion dieser binderhaltigen plastifizierbaren Massen können verschiedene
Probleme auftreten. Es kann beispielsweise zu einer Inhomogenität der Suspension kommen,
die durch eine inhomogene Verteilung der Binderpartikel und des Lösungsmittels verursacht
wird, so daß sich eine nicht eindeutige Druck/Volumenstrom-Korrelation ergibt. Dies
führt dazu, daß der Extrusionsdruck entsprechend der Feststoffkonzentration oszilliert.
[0006] Infolge eines Druckabfalls über der Extrusionskapillare ist auch ein überproportionaler
Flüssigkeitsstrom durch die Kapillare möglich, was zu einer Entwässerung der Extrusionsmasse
und damit zu einem Ansteigen des Extrusionsdrucks führt.
[0007] Aufgrund des Extrusionsdrucks kann außerdem ein gewisser Flüssigkeitsanteil in Mikroporen
zwischen den Treibstoff- und den Binderpartikeln gepreßt werden. Wegen der Verminderung
der frei beweglichen Flüssigkeitsmenge wird dann die Masse steifer und der Extrusionsdruck
nimmt weiter zu.
[0008] Schließlich kann es zu Oberflächenschäden aufgrund der Verhärtung wandnaher Zonen
der Extrusionsmasse kommen. Dieser Effekt tritt vor allem auf, wenn aushärtende Binder
verwendet werden.
[0009] Das Ziel der vorliegenden Erfindung ist es, ein Verfahren zur Extrusion von dichten
Treibstoff-Formlingen vorzustellen, das die oben beschriebenen Nachteile vermeidet.
Dies wird durch ein Verfahren erreicht, welches die folgenden Schritte umfaßt:
Vermischen der Bestandteile des Treibstoffs und Anteigen der Mischung mit einem Lösungsmittel
unter Bildung einer plastifizierbaren Masse;
Extrudieren der plastifizierbaren Masse zur Bildung von Treibstoff-Formlingen ; und
Trocknen der Treibstoff-Formlinge zur Entfernung des Lösungsmittels;
wobei dem Lösungsmittel vor dem Anteigen ein die Viskosität erhöhendes Verdickungsmittel
in einem Anteil von 0,1 bis 10 Gew.-%, bezogen auf das Lösungsmittel, zugesetzt wird
und die getrockneten Treibstoff-Formlinge eine Dichte von mindestens 70 % der theoretischen
Dichte aufweisen.
[0010] Die Treibstoffkomponenten werden in diesem viskosen Lösungsmittel vorzugsweise unter
Verwendung eines Planetenmischers oder Kneters aufgeschlämmt, wodurch eine plastifizierbare
Masse entsteht. Es kann also vollständig auf Binder verzichtet werden. Da das Lösungsmittel
selbst eine durch den Zusatz des Verdickungsmittels erhöhte Viskosität aufweist, wird
der oben beschriebene Entwässerungseffekt verringert. Aus dem gleichen Grund dringt
weniger Lösungsmittel in Poren zwischen den Treibstoffpartikeln ein, außerdem wird
die Zahl der Poren dadurch verringert, daß kein partikelförmiger Binder zugesetzt
wird.
[0011] Vorteilhafterweise wird das Lösungsmittel in einem Anteil von 5 bis 50 Gew.-%, bezogen
auf den Treibstoff, eingesetzt. Besonders bevorzugt beträgt der Lösungsmittelanteil
10 bis 30 Gew.-%, bezogen auf den Treibstoff. Bei diesen Mengenverhältnissen ergibt
sich eine gut extrudierbare Masse.
[0012] Das Verdickungsmittel wird bevorzugt in einem Anteil von 1 bis 5 Gew.-%, bezogen
auf das Lösungsmittel, eingesetzt. Die Menge der zugesetzten Verdickungsmittel liegt
damit im allgemeinen weit unter der Menge des Binders bei anderen extrudierten Treibstoffen.
Dadurch wird die Rezeptur des Treibstoffes und damit seine Abbrandeigenschaft, seine
Sauerstoffbilanz und seine Stabilität nur sehr wenig verändert.
[0013] In einer bevorzugten Zusammensetzung ist der Anteil des Verdickungsmittels in dem
Treibstoff nach der Entfernung des Lösungsmittels kleiner als 3 Gew.-%. Da das Lösungsmittel
nach dem Extrusionsvorgang beim Trocknen der Treibstoff-Formlinge nahezu vollständig
aus diesen verdunstet, beeinflußt das Lösungsmittel die Rezeptur des Treibstoffes
kaum. Der geringe Anteil an Verdickungsmittel, der weit unter der im allgemeinen beim
Einsatz von Bindern verwendeten Menge liegt, sorgt dafür, daß die Rezeptur des Treibstoffes
nur unwesentlich verändert wird.
[0014] Da zum Extrudieren der Treibstoffmischung möglichst wenig Lösungsmittel eingesetzt
und auch die Menge des Verdickungsmittels gering gehalten werden soll, ist es wichtig,
daß das Lösungsmittel vor dem Anteigen der Treibstoffmischung mit dem Verdickungsmittel
versetzt wird. Das Verdickungsmittel wird also in einem vorbereitenden Verfahrensschritt
zu dem Lösungsmittel zugegeben, um ein Gemisch mit einer hohen Viskosität herzustellen.
Vorzugsweise tritt in diesem Verfahrensschritt eine Gelbildung bzw. eine Vernetzung
zwischen dem Lösungsmittel und dem Verdickungsmittel ein. In dieses Gemisch aus Lösungsmittel
und Verdickungsmittel werden dann die Treibstoffmischung oder die Einzelkomponenten
des Treibstoffs eingetragen, vorzugsweise unter Verwendung eines Planetenmischers
oder Kneters.
[0015] Eine Zugabe des trockenen Verdickungsmittels zu der Treibstoffmischung und anschließendes
Anteigen mit dem Lösungsmittel würde hingegen dazu führen, daß das Lösungsmittel nur
an der Oberfläche der sehr feinen Treibstoffkomponenten absorbiert wird. Das ohnehin
nur in geringer Konzentration vorhandene Verdickungsmittel könnte dann keine Viskositätsänderung
bewirken.
[0016] Das Verdickungsmittel soll eine wesentliche Erhöhung der Viskosität des Lösungsmittels
bewirken, damit der oben beschriebene Entwässerungseffekt während der Extrusion verhindert
und die Menge des einzusetzenden Verdickungsmittels gering gehalten werden kann. Geeignete
Verdickungsmittel weisen vorzugsweise eine Viskosität von mindestens 1000 mPas auf,
gemessen nach Brookfield (Spindel Nr. 3; 20 U/min; Raumtemperatur) für eine 1%ige
Lösung in dem jeweiligen Lösungsmittel. Das Gemisch aus Lösungsmittel und Verdickungsmittel
hat unter den Verarbeitungsbedingungen vorzugsweise eine Viskosität (nach Brookfield)
von mindestens 10.000 mPas.
[0017] Bevorzugt wird das Verdickungsmittel aus der aus den natürlichen organischen Verdickungsmitteln,
den modifizierten organischen Verdickungsmitteln sowie den vollsynthetischen organischen
Verdickungsmitteln bestehenden Gruppe ausgewählt. Besonders bevorzugt werden die natürlichen
organischen Verdickungsmittel aus der aus Alginaten, Agar Agar, Arabicum, Carraghen,
Casein, Dextrinen, Furcellaran, Gelatine, Ghatti, Guarkernmehl, Johannisbrotkernmehl,
Karaya, Konjak, Pektinen, Pfeilwurzelstärke, Polyosen, Tamarindenmehl, Tarakernmehl,
Traganth und Xanthan bestehenden Gruppe eingesetzt. Dies sind leicht erhältliche und
ohne schädliche Umwelteinflüsse abbrennende Stoffe.
[0018] Ebenfalls bevorzugt eingesetzt werden die modifizierten organischen Verdickungsmittel
aus der aus Carboxymethylcellulose, Celluloseether, Hydroxyethylcellulose, Hydroxypropylcellulose
und Kernmehlether bestehenden Gruppe ausgewählt. Besonders bevorzugt wird die Verwendung
von Hydroxyethylcellulose. Auch diese Stoffe sind leicht erhältlich, gut verarbeitbar
und erzeugen beim Abbrand keine für den Menschen schädlichen Substanzen.
[0019] Die vollsynthetischen organischen Verdickungsmittel werden bevorzugt aus der aus
Polyacrylverbindungen, Polymethacrylverbindungen, Vinylpolymeren, Polycarbonsäuren,
Polyethern, Polyiminen und Polyamiden bestehenden Gruppe ausgewählt.
[0020] Bevorzugt wird das Lösungsmittel aus der aus Wasser, Alkoholen, Ethern, Aldehyden,
Ketonen, Carbonsäuren, Carbonsäureestern, Carbonsäureamiden, Aminen und Ammoniak sowie
deren Mischungen bestehenden Gruppe ausgewählt. Mit diesen weitgehend rückstandslos
verdunstenden Stoffen lassen sich im Zusammenhang mit den oben genannten bevorzugten
Verdickungsmitteln extrudierbare Massen gemäß der Erfindung herstellen.
[0021] Besonders bevorzugt wird als Lösungsmittel Wasser, (Ethyl-)Alkohol oder ein Wasser-Alkohol-Gemisch
eingesetzt. Ganz besonders bevorzugt wird als Lösungsmittel Wasser verwendet. Diese
Lösungsmittel sind preisgünstig, unschädlich und einfach zu verarbeiten.
[0022] Vorteilhafterweise ist der Treibstoff ein Gemisch aus Guanidinnitrat, Kupferoxid
(CuO), basischem Kupfernitrat, Ammoniumperchlorat (APC), Natriumnitrat und Eisenoxid
(Fe
2O
3). Zusammen mit einem der oben genannten Verdickungsmittel, besonders bevorzugt mit
Hydroxyethylcellulose und dem Zusatz von Wasser, läßt sich eine plastifizierbare Masse
herstellen, aus der Treibstoff-Formlinge extrudiert werden können.
[0023] Die erfindungsgemäß extrudierten und nach der Extrusion getrockneten Treibstoff-Formlinge
weisen eine Dichte von mindestens 70 %, vorzugsweise mindestens 80 %, der theoretischen
Dichte, d. h. der üblicherweise beim trockenen Verpressen der gemahlenen Treibstoffkomponenten
erzielten Dichte, auf. Das Abrandverhalten der so erhaltenen dichten Formlinge ist
somit wesentlich besser reproduzierbar als das Abbrandverhalten poröser Extrudate.
[0024] Weitere Merkmale und Vorteile der Erfindung gehen aus der nachfolgenden Beschreibung
eines Ausführungsbeispieles hervor.
Beispiel:
[0025] Eine Treibstoffmischung aus 45,57 Teilen Guanidinnitrat, 12,65 Teilen Kupferoxid,
24,48 Teilen basischem Kupfernitrat, 4,11 Teilen Ammoniumperchlorat, 3,01 Teilen Natriumnitrat
und 9,69 Teilen Eisenoxid (Fe
2O
3) wurde mit 24 Teilen einer 2%igen Lösung von Hydroxyethylcellulose (MG: 1.500.000)
in Wasser angeteigt.
[0026] Die verwendete Hydroxyethylcellulose hatte eine Viskosität von 3.500 bis 5.500 mPas,
gemessen nach Brookfield (Spindel Nr. 3; 20 U/min; bei Raumtemperatur) für eine 1%ige
Lösung in Wasser.
[0027] Das Anteigen der Mischung erfolgte in einem Planetenmischer durch Eintragen der Treibstoffmischung
in die Hydroxyethylcellulose-Lösung unter Bildung einer plastifizierbaren Masse. Diese
Masse wurde in einem Einschneckenextruder mit 19 mm Durchmesser extrudiert. Dabei
wurden Rundstrangdüsen von 4 mm Durchmesser und einer Drehzahl von 20 Umdrehungen/Minute
bei einem Druck von 30 bar eingesetzt. Anschließend erfolgte eine Trocknung der Treibstoff-Formlinge.
[0028] Zur Herstellung von Einloch-Formlingen kann die Extrusion der Treibstoffmischung
auch unter Verwendung einer Rohrdüse mit einem Durchmesser von 5/1 mm bei 60 U/min
und einem Druck von etwa 50 bar erfolgen.
[0029] Die Dichte des so extrudierten und getrockneten Treibstoffes liegt mit 1,86 g/cm
3 um ca. 10% niedriger als beim trockenen Verpressen des gemahlenen Satzes, entsprechend
einer Dichte von etwa 90 % der theoretischen Dichte.
[0030] Die gleiche Treibstoffmischung mit Wasser versetzt, ohne den Zusatz von Hydroxyethylcellulose,
zeigt keine Plastizität. Diese mit reinem Wasser angesetzte Masse zeigt das oben beschriebene
Phänomen des Entwässerns und läßt sich nicht extrudieren.
[0031] Außerdem hat sich gezeigt, daß durch die Zugabe des Verdickungsmittel zu dem Lösungsmittel
die zum Anteigen benötigte Lösungsmittelmenge deutlich reduziert werden kann. Im oben
genannten Beispiel ergibt sich eine optisch vergleichbare, aber nicht extrudierbare
plastische Masse erst bei der Zugabe von ca. 29 Gew.-% der Treibstoffmasse an reinem
Wasser, im Vergleich mit 24% der Wasser-Hydroxyethylcellulose-Lösung.
[0032] Das erfindungsgemäße Verfahren ist nicht auf die Anwendung mit der vorgenannten Treibstoffzusammensetzung
beschränkt. Vielmehr ist mit Hilfe des erfindungsgemäßen Verfahrens nahezu jede beliebige
Treibstoffzusammensetzung extrudierbar.
1. Verfahren zur Herstellung von dichten Treibstoff-Formlingen zur Verwendung in Gasgeneratoren
für Sicherheitseinrichtungen in Kraftfahrzeugen durch Extrusion, welches die folgenden
Schritte umfaßt:
Vermischen der Bestandteile des Treibstoffs und Anteigen der Mischung mit einem Lösungsmittel
unter Bildung einer plastifizierbaren Masse;
Extrusion der plastifizierbaren Masse zur Bildung von Treibstoff-Formlingen; und
Trocknen der Treibstoff-Formlinge zur Entfernung des Lösungsmittels,
dadurch gekennzeichnet, daß dem Lösungsmittel vor dem Anteigen ein die Viskosität erhöhendes Verdickungsmittel
zugesetzt wird, in einem Anteil von 0,1 bis 10 Gew.-%, bezogen auf das Lösungsmittel,
und daß die getrockneten Treibstoff-Formlinge eine Dichte von mindestens 70 % der
theoretischen Dichte aufweisen.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Lösungsmittel in einem Anteil von 5 bis 50 Gew.-%, bezogen auf den Treibstoff,
eingesetzt wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Lösungsmittel in einem Anteil von 10 bis 30 Gew.-%, bezogen auf den Treibstoff,
eingesetzt wird.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß das Verdickungsmittel in einem Anteil von 1 bis 5 Gew.-%, bezogen auf das Lösungsmittel,
eingesetzt wird.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß der Anteil des Verdickungsmittels in dem Treibstoff nach der Entfernung des
Lösungsmittels kleiner als 3 Gew.-% ist.
6. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß das Verdickungsmittel eine Viskosität von mindestens 1000 mPas, gemessen nach
Brookfield für eine 1%ige Lösung in dem Lösungsmittel, aufweist.
7. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß das Verdickungsmittel aus der aus den natürlichen organischen Verdickungsmitteln,
den modifizierten organischen Verdickungsmitteln, den vollsynthetischen organischen
Verdickungsmitteln und den natürlichen anorganischen Verdickungsmitteln bestehenden
Gruppe ausgewählt wird.
8. Verfahren nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß die natürlichen organischen Verdickungsmittel aus der aus Alginaten, Agar Agar,
Arabicum, Carraghen, Casein, Dextrinen, Furcellaran, Gelatine, Ghatti, Guarkernmehl,
Johannisbrotkernmehl, Karaya, Konjak, Pektinen, Pfeilwurzelstärke, Polyosen, Tamarindenmehl,
Tarakernmehl, Traganth und Xanthan bestehenden Gruppe ausgewählt werden.
9. Verfahren nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß die modifizierten organischen Verdickungsmittel aus der aus Carboxymethylcellulose,
Celluloseether, Hydroxyethylcellulose, Hydroxypropylcellulose und Kernmehlether bestehenden
Gruppe ausgewählt werden.
10. Verfahren nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß die vollsynthetischen organischen Verdickungsmittel aus der aus Polyacrylverbindungen,
Polymethacrylverbindungen, Vinylpolymeren, Polycarbonsäuren, Polyether, Polyimine
und Polyamide bestehenden Gruppe ausgewählt werden.
11. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß das Verdickungsmittel Hydroxyethylcellulose ist.
12. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß das Lösungsmittel aus der aus Wasser, Alkoholen, Ethern, Aldehyden, Ketonen,
Carbonsäuren, Carbonsäureestern, Carbonsäureamiden, Aminen und Ammoniak sowie deren
Mischungen bestehenden Gruppe ausgewählt wird.
13. Verfahren nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, daß als Lösungsmittel Wasser, (Ethyl-)Alkohol oder ein Wasser-Alkohol-Gemisch eingesetzt
wird.
14. Verfahren nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, daß als Lösungsmittel Wasser verwendet wird.
15. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß der Treibstoff ein Gemisch aus Guanidinnitrat, Kupferoxid (CuO), basischem Kupfernitrat,
Ammoniumperchlorat (APC), Natriumnitrat und Eisenoxid (Fe2O3) ist.
16. Treibstoff-Formling zur Verwendung in Gasgeneratoren für Sicherheitseinrichtungen
in Kraftfahrzeugen, erhältlich durch ein Extrusionsverfahren gemäß einem der vorhergehenden
Ansprüche, gekennzeichnet durch einen Gehalt an Verdickungsmittel kleiner als 3 Gew.-%,
bezogen auf die Treibstoffmenge und einer Dichte von mindestens 70 % der theoretischen
Dichte.
17. Treibstoff-Formling nach Anspruch 16, gekennzeichnet durch einen Gehalt an Verdickungsmittel
von höchstens 1 Gew.-%, bezogen auf die Treibstoffmenge.
18. Treibstoff-Formling nach Anspruch 16, gekennzeichnet durch einen Gehalt an Verdickungsmittel
von höchstens 0,5 Gew.-%, bezogen auf die Treibstoffmenge.
19. Treibstoff-Formling nach einem der Ansprüche 16 bis 18, dadurch gekennzeichnet, daß der Treibstoff eine Guanidinverbindung enthält, die vorzugsweise aus der aus
Guanidincarbonat, Guanidinnitrat, Guanidinperchlorat, Aminoguanidinnitrat, Diaminoguanidinnitrat,
Triaminoguanidinnitrat, Nitroguanidin oder deren Mischungen bestehenden Gruppe ausgewählt
ist.
20. Treibstoff-Formling nach einem der Ansprüche 16 bis 18, dadurch gekennzeichnet, daß der Treibstoff einen Brennstoff mit einer Bildungsenthalpie von kleiner als
-3.35 kJ/g und einer Sauerstoffbilanz von größer als -90% enthält, wobei der Brennstoff
vorzugsweise aus der aus Cyanursäure, Harnstoff, Oxamid, Urazol, Dialursäure, Biurea,
Alloxan, Alloxantin, Parabensäure und deren Mischungen bestehenden Gruppe ausgewählt
ist.