[0001] Die Erfindung bezieht sich auf das technische Gebiet der Gewinnung und Aufbereitung
nachwachsender faserhaltiger Rohstoffe.
Nahe des Ernteortes sind Behandlungsmaßnahmen betreffend dieser Rohstoffe nötig, um
sie auf nachfolgende stoffliche und/oder energetische Verwertungen incl. Transport-
und/oder Umschlagprozesse vorzubereiten. Dies können solche Verfahrensstufen wie Grobzerkleinerung,
Trocknung und ggf. Zerfaserung sein. Allgemein bekannt ist, dass die Ernte und selbst
die ersten Schritte für die Verwertung nachwachsender faserhaltiger Rohstoffe gegenwärtig
räumlich getrennt sind, weil einerseits die zum Erntezeitpunkt vorhandene Restfeuchte
der Rohstoffpflanzen und ihr in bezug auf zentral gelegene Verwertungskapazitäten
dezentraler Anbau eine schnelle Weiterverarbeitung ausschließen. Durch bisher gebräuchliche
Methoden der Erntegutbehandlung wie z.B. natürliche Trocknung vor oder nach Bündelung
des Materials vor dem Transport zu Weiterverarbeitungskapazitäten sind zeitaufwendig,
lasten einzusetzende Transportkapazitäten schlecht aus und erfordern auch beim Weiterverarbeiter
variable technische Lösungen für die Annahme, Zwischenlagerung und Weiterverarbeitung.
Die Aufbereitung nachwachsender faserhaltiger Rohstoffe wird maßgeblich dadurch beeinflußt,
wie, wo und welcher Weiterverwertung sie zugeführt werden. Zum Beispiel werden Hölzer
aller Art in der Regel im Forst manuell oder mit mechanischen Hilfsmitteln (bis hin
zu Erntemaschinen mit Entastungs- und Entrindungsfunktion sowie Teilung in vorgegebene
Stammabschnitte) eingeschlagen, dann zu zentralisierten Anlagen zwecks Weiterverarbeitung
(Sägen, Spalten, Zerschnitzeln u.a.m.) transportiert und meistens vor der Endverarbeitung
einer natürlichen Langzeit-Lufttrocknung oder einer technischen (Schnell-)-Trocknung
unterzogen, um die beim Anwender erforderlichen bzw. zulässigen Feuchtewerte einzustellen.
Eine Ausnahme bilden in diesem Zusammenhang dünne bei Ausforstungsmaßnahmen anfallende
Stangen und in speziellen Plantagen herangezogene schnellwachsende Hölzer, die als
erntefrische feuchte Hackschnitzel mit dem Ziel der Energiegewinnung direkt in entsprechende
Verbrennungsanlagen verbracht werden. Speziell als Faserpflanzen angebaute nachwachsende
Rohstoffe (z.B. Hanf) werden häufig mit Mähmaschinen oder von Hand abgeerntet, meistens
dezentral (noch auf der Anbaufläche) luftgetrocknet und dann einer zentralen Faseraufbereitung
zugeführt. In jedem Fall bestehen witterungsabhängige Risiken für den Verderb des
Erntegutes, es werden zusätzliche Kosten für den technologisch überflüssigen Wassertransport
(im feuchten Erntegut) anfallen und darüber hinaus tritt durch das Belassen nicht
verwertbarer organischer Teile am Anbau- und Ernteort ein erheblicher Verlust an Biomasse
ein. In diesem Zusammenhang ist die Erfahrungstatsache zu berücksichtigen, daß erntefrische
nachwachsende faserhaltige Rohstoffe ohne eine witterungsunabhängige Trocknung vor
Transport und Weiterverarbeitung nicht für längere Zeiträume (im Sinne von > 1 Woche)
lagerfähig sind, weil in der Pflanzenmasse immer enthaltene Stärkebestandteile bei
Feuchtigkeitsgehalten oberhalb des luftrockenen Zustandes (Wassergehalt ≥ 15 %) die
Ansiedlung von Schimmelpilzen begünstigen und dadurch Qualitätseinbußen bis hin zum
völligen Verderb des Materials bewirken. Darüber hinaus ist zu beachten, daß zumindest
die Zerkleinerung als 1. Aufbereitungsstufe der erntefrischen nachwachsenden faserhaltigen
Rohstoffe mit wesentlich niedrigeren spezifischen Energieverbräuchen und geringeren
Verschleißwirkungen an den Zerkleinerungswerkzeugen der Vorzerkleinerungsmaschinen
durchgeführt werden könnte. Diese generelle Einschätzung gilt auch für Bambus und
ähnliche Rohstoffe der bzw. die in den überwiegend tropischen und subtropischen Anbaugebieten
bei erforderlichen Transport-, Lagerungs-, Umschlags- und Weiterverarbeitungsprozessen
nur dann vor der schnellen Besiedelung durch Schimmelpilze bewahrt werden können,
wenn eine Trocknung auf Feuchtewerte < 15 % gesichert ist. Unter dem Aspekt des Umganges
mit nachwachsenden faserhaltigen Rohstoffen kommt den Kosten für Aufbereitung und
Transport sowie der Erhaltung der Faserqualität besondere Bedeutung zu. Die heute
noch gebräuchliche räumliche Trennung von Ernte, erster Verarbeitungsstufe mit Trocknung
und ggf. Zwischenlagerung sowie anschließende (ein- und/oder mehrstufige) Zerkleinerung
vor der Fasergewinnung ist mit hohen Kosten belastet. und kann die gewonnenen Rohstoffe
dem Verderb preisgeben Ganz besonders gilt diese Kosteneinschätzung für die Vorzerkleinerung
und für die Rohstofftrocknung. Beim derzeitigen Stand der Technik zur Rohstofftrocknung
hat man zu beachten, daß die Bindung der Feuchtigkeit an das zu trocknende Gut sich
sehr unterschiedlich auf den Trocknungsverlauf auswirken kann. Zu Beginn des Trocknungsprozesses
haftet noch ein großer Teil der Feuchtigkeit auf der Oberfläche des Rohstoffes. Dieser
wirkt lediglich als Feuchtigkeitsträger und die Menge der abzuführenden Feuchtigkeit
durch z.B. durch die über die Oberflächen strömende heiße Luft ist nur abhängig vom
Dampfdruck der Flüssigkeit. Wenn wie bei konventionellen Trocknungsverfahren üblich,
die im Inneren des Gutes eingeschlossene Feuchtigkeit z.B. durch Kapillarwirkung und
Porengrößen daran gehindert wird, an die Gutoberfläche zu gelangen, kann das Absinken
der Trocknungsgeschwindigkeit nur durch eine energetisch an sich unzweckmäßige Temperatursteigerung
kompensiert werden, siehe hierzu: Adolphi u.a.: "Grundzüge der Verfahrenstechnik",
S. 224 ff, Deutscher Verlag für Grundstoffindustrie, Leipzig 1974. Die ständige Nachführung
der überschüssigen Feuchtigkeit aus dem Innern des nachwachsenden Rohstoffes bei gleichzeitiger
Einhaltung optimaler Bedingungen für ihre Abführung von der Rohstoffoberfläche kann
beim derzeitigen Stand der Technik der hierfür angewandten Trocknungsmaßnahmen nicht
gewährleistet sein. Konventionelle Schüttguttrockner wie Trommel-, Kaskaden- oder
Tellertrockner, aber auch herkömmliche Wirbelschichttrockner sind dazu nicht in der
Lage, weil sie trotz intensiver Umlagerungsvorgänge des Trockengutes die den Wärme-
und Stoffübergang begünstigende Ableitung der Feuchtigkeit aus dem Inneren der zu
trocknenden Teilstücke nicht beeinflussen können, andererseits aber beliebige die
Trocknungsgeschwindigkeit erhöhende Temperatursteigerungen des Trocknungsmediums wegen
der sonst eintretenden thermischen Schädigungen der Faserkomponenten des Trockengutes
auszuschließen sind.
[0002] Von den Mängeln und deren Ursachen des oben dargestellten Standes der Technik ausgehend,
liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, nachwachsende faserhaltige sowie in einem
bestimmten Maße wasserhaltige Rohstoffe durch die kombinierte Anwendung von Verfahrensstufen
der Zerkleinerung, Trocknung und ggf. Zerfaserung auf nachfolgende stoffliche und/oder
energetische Verwertungen incl. Transport- und/oder Umschlagprozesse vorzubereiten.
Dabei soll es sich um eine Trocknung handeln, die erstens wegen der Gefahr des Verderbs
dieser Rohstoffe, die gezwungenermaßen unter verderbbegünstigenden Bedingungen eine
Zeit lang gehalten werden müssten, erforderlich ist, die zweitens einen schonenderen
und effektiveren Verlauf auf niedrigem Temperaturniveau nimmt als bisherige herkömmliche
Trocknungsmaßnahmen und somit für überhitzungsgefährdete nachwachsende Rohstoffe geeignet
ist und die sich drittens mit einer Verarbeitung wie Zerkleinerung und/oder Faseraufbereitung
aus diesen Rohstoffen apparatetechnisch und technologisch gut verketten lässt Im Hinblick
auf eine solche v.g. Trocknung sind geeignete und angepasste Zerkleinerungs- und Zerfaserungskomponenten
festzulegen, die eine Verkettung aller Verfahrensschritte erlauben und eine einheitliche
und gemeinsame Zielstellung und Gesamtwirkung ermöglichen. Zum Verfahrensablauf soll
auch eine dazu fähige Anordnung geschaffen werden.
[0003] Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe dadurch gelöst, dass die erntefrischen aufzubereitenden
nachwachsenden faserhaltigen Rohstoffe einem modularen System zugeführt werden, in
dem eine modulweise Be- und/oder Verarbeitung mittels jeweils zugehöriger, eine bestimmte
Be- bzw. Verarbeitung realisierender Anordnungsmodule vorgenommen wird. Die Be-Nerarbeitungsmodule
sind wahlweise miteinander hinsichtlich des Stoffflusses verkettet und setzen sich
aus transportablen, somit umsetzbaren, Containern zusammen, in die energetisch autarke
Maschinen- bzw. Anlagenkomponenten fest installiert sind. Dieses Modulsystem lässt
sich an jedem denkbaren Ort aufstellen. Insbesondere ist es dafür gedacht, möglichst
nahe am Ernteort aufgestellt zu werden, z.B. insbesondere in Wäldern, auf Plantagen
oder auf Feldern und Wiesen, aber auch auf Flächen der Industrie und des Gewerbes.
Dieses modulare Be-/Verarbeitungssystem zerkleinert, trocknet und zerfasert die erntefrischen
faserhaltigen Rohstoffe, zum Beispiel Bambus, und stellt somit Zwischenprodukte her,
welche in weiteren Gewinnungsverfahren für Natur- bzw. Naturverstärkungsfasern eingestzt
werden können. U.U. stellt dieses modulare System Faser-Endprodukte her.
Weiterhin erfindungsgemäß werden einem ersten Verarbeitungs- und Anordnungsmodul,
dem Grob- bzw. Vorzerkleinerungs- und Trocknungsmodul, der bei örtlich gegebener Notwendigkeit
auch noch in zwei einzelnen, miteinander verketteten selbstständigen Modulen, den
Zerkleinerungsmodul und den Trocknungsmodul, aufstellbar ist, stangen- und/oder halmförmige
faserhaltige organische Rohmaterialien, insbesondere Bambusstücke, zugeführt und mittles
Trommelhacker bzw. durch ziehenden Schnitt in' Hackschnitzel mit Einzelstücklängen
von 20 bis 70 mm vorzerkleinert. Über notwendige Fördermittel, wie Schurre und Dosierrinne,
werden diese Hackschnitzel dem Trocknungsbereich, damit einer geneigten Siebbodenanordnung,
einem technologischen und apparativen Bestandteil der Trocknung, zugeführt. Alternativ
kann vor der Siebbodenanordnung noch eine Zerfaserungseinrichtung vorgesehen sein.
Im Bereich der Siebbodenanordnung, die von Trocknungsluft derart durchströmt wird,
dass die Hackschnitzel durch diese aufgewirbelt, wenigstens aber aufgelockert werden,
sind in räumlicher Anordnung um den Siebboden bzw. die Siebböden herum an sich durch
die EP 0 807 235 und die DE 297 06 207 U1 vorbekannte Mikrowellensender bzw. -strahler,
die durch einen oder mehrere Mikrowellengenerator(en) gespeist werden, angeordnet.
Diesem Trocknungsbereich im Grob- bzw. Vorzerkleinerungs- und Trocknungsmodul, der
sich auch als Schleuder- und Wirbelschichttrocknersystem darstellt, sind Luftumwälz-
und Luftentfeuchtungseinrichtungen zugeordnet. Den Schleuder- und Wirbelraum durchdringen
die hochfrequenten elektromagnetischen Wellen der Mikrowellenstrahler, wobei eine
Erwärmung des zu trocknenden Gutes von innen heraus erfolgt, d. h. das Wasser im zu
trocknenden Gut erwärmt sich und es kommt im zu trocknenden Gut zu nach außen gerichteten
Wasserdampfdiffusionsströmen, wodurch letztendlich die auch regelbare schonende und
viel effektivere Trocknung bei niedrigem Temperaturniveau als bei herkömmlichen Trocknungsverfahren
vorteilhaft bewirkt wird. Eine weitere vorteilhafte Wirkung ergibt sich bei dieser
Trocknungsverfahrensstufe darin, dass damit dem mikrowellenbeaufschlagten Trocknungsbereich
eine technologische Doppelfunktion zugewiesen wird, nämlich die der trocknungsrelevanten
Feuchtigkeitsaustreibung aus dem aufgegebenen Material und die der Vernichtung von
ggf. im Aufgabematerial befindlichen tierischen Schädlingen. Dem Grob- bzw. Vorzerkleinerungs-
und Trocknungsmodul ist ein Grob- und/oder ein Feinzerfaserungsmodul nachgeschaltet.
Beide können je nach geforderter Zwischenproduktkonfiguration alternativ angeordnet
und betrieben werden, jedoch auch in Nacheinander-Anordnung. Eine Verkettung der Container
zum erforderlichen Stofffluss ist dabei gegeben. Der Grobzerfaserungsmodul bereitet
das Hackschnitzelgut mit Hilfe von Reib- und Scherbeanspruchung auf. Apparativ kommen
dabei schnelllaufende Scheibenmühlen mit verstellbarer Scheibenspaltweite in Betracht.
Nach einer Zyklon-Schlauchfilter-Kombination und einer Klassiereinrichtung kommt das
entweder fertige Zwischenprodukt aus bereits diesem Modul zum Ausstoß und zur Verladung
oder kann über einen weiteren, verketteten (Fein-)-Zerfaserungsmodul, gegebenenfalls
einen abschließenden Nachzerfaserungsmodul, geführt werden und dann zur Verladung
kommen.
Die Grundgedanken der mit der EP 0 807 235 und insbesondere mit der DE 297 06 207
U1 von Steinbach und anderen entwickelten Mikrowellentrocknung an pflanzlichen Stoffen,
auch dort die Wassermoleküle mit Hilfe hochfrequenter elektromagnetischer Felder in
Schwingungen zu versetzen und über die zugeführte Mikrowellenenergie eine schwingungserregte
aber dennoch schonende Eigenerwärmung des Wassers zu bewirken, die letztlich das Entstehen
von nach außen gerichteten Wasserdampfdiffusionsströmen bewirkt, kann zu einer bei
überhitzungsgefährdeten nachwachsenden Rohstoffen sinnvollen schonenden Trocknung
auf niedrigem Temperaturniveau genutzt werden. Wie Mikrowellentrocknungsversuche mit
stangenförmigem Bambus (I ≤ 2.000 mm) und Bambushackschnitzeln (I ≤ 30 mm) gezeigt
haben, ist bei gleicher Aufgabefeuchte (Wassergehalt ≥ 25 %) die Wasseraustreibung
aus den Hackschnitzeln wesentlich intensiver, so daß anstelle der bei konventioneller
Rohstoffaufbereitung überwiegend praktizierten Ganzpflanzen- oder Halmtrocknung mit
der nachfolgenden Zerkleinerung der Trockengutes zuerst die Grobzerkleinerung des
feuchten Rohmaterials (Hackschnitzelherstellung) und anschließend die dafür ausgelegte
Mikrowellentrocknung anlagenseitig und technologisch zu realisieren sind. Auf den
Oberflächen der mikrowellenbestrahlten Hackschnitzel austretender Wasserdampf soll
so schnell wie möglich abgeführt werden. Hierzu müssen sehr intensive Wärme- und Stoffübergangsbedingungen
realisiert werden, die man am besten durch eine turbulente Umströmung der zu trocknenden
Partikel in einer aus ihnen selbst bestehenden permanent umgelagerten Schicht, z.
B. als Wirbelschicht erreichen kann.
[0004] Nachfolgende Ausführungsbeispiele sollen die Erfindung näher erläutern.
Hierbei zeigen
- Fig. 1:
- die Modulanordnung
- Fig. 2:
- den Modul I (1. Alternative) als Grob- bzw. Vorzerkleinerungs- und Trocknungsmodul
- Fig. 3:
- den Modul I (2. Alternative) als Grob- bzw. Vorzerkleinerungs- und Trocknungsmodul
mit eingelagerter Zerfaserungseinrichtung
- Fig. 4:
- den Modul II als Grobzerfaserungsmodul
- Fig. 5:
- eine Alternative zu einem Zerfaserungsmodul, u.U. als Feinzerfaserungsmodul
[0005] Die Figur 1 zeigt das gesamte erfinderische Modulsystem mit hier den Modulen I bis
V, welches in weiteren vorteilhaften Ausgestaltungen bestehen kann; somit diese Darstellung
keine abschließende ist.
Das 1. Ausführungsbeispiel betrifft die in einem Aufbereitungsmodul zu installierenden
Ausrüstungen zur Vor- bzw. Grobzerkleinerung der faserhaltigen nachwachsenden Rohstoffe
(hier insbesondere Bambus) und die mit ihnen zu erreichende direkte Verknüpfung von
Zerkleinerung und Mikrowellentrocknung (Vor- bzw. Grobzerkleinerungs- und Trocknungsmodul
i). Dabei kommt gemäß Figur 2 ein an sich bekannter schnelllaufender Trommelhacker
1 mit verstellbarer Trommeldrehzahl zum Einsatz, um die Hackschnitzellänge entsprechend
anwendungstechnischer Forderungen zwischen 20 und 70 mm verstellen zu können. Dabei
ist der vorzugsweise im ziehenden Schnitt arbeitenden Hackertrommel zur Vergleichmäßigung
der Naturfaserrohstoffaufgabe mindestens ein Einzugswalzenpaar vorgeschaltet. Aus
Lärmschutzgründen hat man die Einhausung des Hackers in einer Schallschutzkabine vorgesehen.
Die vom Trommelhacker ausgeworfenen Hackschnitzel 2 mit einstellbarer Länge werden
über eine verstellbare Schurre 3 und eine Dosierrinne 4 einem schwach geneigten mit
Trocknungsluft 5.1 durchströmten Siebboden 6 als Trocknerteil 7 aufgegeben, über dem
vorzugsweise zur Freiraumapplikation gestaltete und zur Beeinflussung der an das Trockengut
zu übertragenden Mikrowellenenergie regelbar ausgeführte Mikrowellenstrahler mit Mikrowellengenerator
8 angeordnet sind. Man beachte, daß dem mikrowellenbeaufschlagten Trocknungsbereich
7 eine technologische Doppelfunktion zugewiesen wird, nämlich die der trocknungsrelevanten
Feuchtigkeitsaustreibung aus dem aufgegebenen Material und die der Vernichtung von
ggf. im Aufgabematerial befindlichen tierischen Schädlingen. Durch den Siebboden 6
wird in Abhängigkeit von der aufgegebenen Hackschnitzelmenge und der gewünschten Trocknungsverhältnisse
gering verdichtete Druckluft als verwirbelte Trocknungsluft 5.1 kontinuierlich hindurchgeblasen.
Sie sorgt für die Auf- und Verwirbelung der kontinuierlich zugeführten Hackschnitzel
2. Nach Anreicherung mit Wasserdampf wird die Wirbelluft 5.2 einem äußeren Entfeuchtungssystem
9 zugeleitet. Zur Erfüllung unterschiedlicher Faseranwenderanforderungen hinsichtlich
Gutfeuchtebereich mit ϕ ≤20 % soll eine Regelung der Fertigguttemperatur und der Gutfeuchte
installiert werden, die mittels Verweildauer des Trockengutes in der Wirbelschicht
und Veränderung der Zuluftparameter die angestrebten variablen Endfeuchten in der
Bambusfaseraufbereitung erreichen soll. Nach dem Erreichen der eingestellten Fertiggutfeuchte
ϕ am Ende der im Durchlaufbetrieb arbeitenden Wirbelschicht wird das getrocknete Fertiggut
über ein die Verweildauer in der Schicht regelndes verstellbares Wehr 10 ausgetragen;
die entfeuchtete Trocknerluft 5.1 kann über ein nicht dargestelltes Druckerhöhungssystem
im Kreislauf gefahren werden, während das Kondensat 12 aus dem äußeren Entfeuchtungssystem
9 entsorgt und das Trocken- oder Fertiggut 2.1 der weiteren Verarbeitung zugeführt
wird.
Wenn gem. Fig. 3 unmittelbar im Anschluß an die Vorzerkleinerung die Hackschnitzel
2 einer Zerfaserungseinrichtung 13 zugeführt werden sollen, um ggf. im erntefrischen
Zustand des Aufgabematerials eine energiesparende und geringere Staubemissionen verursachende
Zerfaserung zu erreichen, muß das Vorzerkleinerungs- und Trocknungsmodul modifiziert
werden. Der Trocknerteil 7 ist dann der Zerfaserung 13 nachzuschalten, und im Modul
I (2. Alternative) werden Vorzerkleinerung und Grobzerfaserung technologisch direkt
miteinander verbunden, siehe Figur 3. Insbesondere bei beabsichtigten Hackschnitzel-
und/oder Faserlieferungen an sehr weit vom Anbau- und Erstaufbereitungsort ansässige
Abnehmer ist zu beachten, daß die Mikrowellenbehandlung des vorzerkleinerten faserhaltigen
Rohstoffes, insbesondere bei Bambus, neben dem Trocknungseffekt auch die vollständige
Ausschaltung der am und/oder im Rohstoff lebenden tierischen Schädlinge bewirkt. Deshalb
kommt der Ermittlung der für die Anwendung der Trocknung (und Holzschädlingsbekämpfung)
mittels Mikrowellentechnik zweckmäßigsten Stückgrößen bzw. Stückgrößenverteilung besondere
Bedeutung für die Bambusaufbereitung zu.
Das 2. Ausführungsbeispiel betrifft die in einem Grobzerfaserungsmodul II zu installierenden
Ausrüstungen. Dieses Modul wird dem Grob- bzw. Vorzerkleinerungs- und Trocknungsmodul
1 nachgeschaltet. Die faserhaltigen nachwachsenden Rohstoffe sollen mit Hilfe von
Reib- und Scherbeanspruchungen aufbereitet werden. Dabei kommt gemäß Figur 4 eine
an sich bekannte schnelllaufende Scheibenmühle 14 mit verstellbarer Scheibenspaltweite
zum Einsatz. Die Hackschnitzel mit unterschiedlicher Länge zwischen 20 und 70 mm werden
axial dem Spalt zwischen den mit hoher Umfangsgeschwindigkeit umlaufenden Mahlscheiben
15 zugeführt, wobei in Abhängigkeit von der aktuellen Hackschnitzellänge eine mehr
oder weniger große Verstellbarkeit der Neigung des Zuführungsrohres sinnvoll sein
kann. Die am Scheibenumfang abgeschleuderten Zerfaserungsprodukte werden über eine
Zyklon-Schlauchfilter-Kombination 16, 17 abgesaugt, dort weitgehend abgeschieden und
einer nachfolgenden ebenfalls bekannten Klassiereinrichtung 18, meistens mit Schwingsieben
ausgerüstet, zur Aufteilung in mehrere Fraktionen unterschiedlicher Partikellänge
(z.B. Unterkorn 19.1, Fertiggut 19.2 und Überkorn 19.3) zugeführt. Dabei ist zu beachten,
daß insbesondere feinteilige Bambusfasern bei Feuchtigkeitsgehalten ≥ 15 % zur Agglomeration
während des Siebprozesses neigen und daß man dem entweder durch Trocknung der Hackschnitzel
auf Aufgabefeuchten < 15 % und/oder mechanische Siebhilfsmittel wie die bekannten
Klopfböden mit Gummiballeinlagen zuvorkommen kann. Zu beachten ist, daß insbesondere
bei größeren Scheibenmühlen durch fertigungsbedingte Grenzen Mahlspaltweiten s « 1,0
mm nicht realisierbar sind, d.h. eine weitgehende Feinzerfaserung ist nur durch Verwendung
mehrerer kleiner Scheibenmühlen bei s ≥ 0,2 - 0,3 mm zu erreichen.
[0006] Das 3. Ausführungsbeispiel (Figur 5) betrifft eine Alternativlösung zum 2. Ausführungsbeispiel.
Hier ist die sofortige Feinzerfaserung der faserhaltigen nachwachsenden Rohstoffe
mit Hilfe eines Extruders vorgesehen. Dabei kommt ein an sich bekannter Schneckenextruder
20 zum Einsatz. Experimentell überprüfte Möglichkeiten zur Variation der Mahlgutfeinheit
sind ein Schneckenantriebssystem mit verstellbarer Schneckendrehzahl, austauschbare
Extruderschnecken mit unterschiedlicher Steigung und die mechanische Verstellung des
Austragsquerschnittes zur Beeinflussung des Druckaufbaus im Extruderinnenraum. Dabei
ist zu beachten, daß nach der Zerfaserung in der Regel nur noch die Abtrennung des
Überkorns 19.3 auf einer als konventionelle Siebmaschine ausgeführten Klassiereinrichtung
18 zur Kreislaufführung (als Wiederaufgabe auf den Extruder 20) nötig ist. Die konventionelle
Unterkornfraktion 19.1 fällt bei der Zerfaserung im Extruder 20 nur in geringem Umfang
an und wird gemeinsam mit dem Fertiggut 19.2 ausgetragen.
Das 4. Ausführungsbeispiel bezieht sich auf den Einsatz von an sich bekannten schnelllaufenden
Spanmühlen zur Zerfaserung des Aufgabegutes, bei denen zur Reaktion auf wechselnde
Bewegungsbahnen des in Abhängigkeit vom späteren Einsatzzweck auf unterschiedliche
Einzelstücklängen grobzerkleinerten Aufgabegutes 2 bei Einleitung des Spaltvorganges
am inneren Rand des rotierenden Mühlenrades eine Anpassung der Zerkleinerungswerkzeuge
erfolgt. Hierzu sind die an sich bekannten, überwiegend mit meißelförmigen Schneiden
ausgeführten Zerspanungswerkzeuge an die variablen Zerkleinerungsbedingungen derart
anzupassen, dass die Schneidengeometrie und die Schneidenstellung mit den geometrischen
Abmessungen des Aufgabegutges 2 abgestimmt werden.
1. Anordnung zur Gewinnung und Aufbereitung von nachwachsenden faserhaltigen Rohstoffen,
dadurch gekennzeichnet, dass einzelne Be- und/oder Verarbeitungsstationen gebildet sind, diese als einzelne
eigenständige Module hinsichtlich des Stoffflusses miteinander verkettet angeordnet
sind, dass damit ein Modulsystem gebildet ist, dass die eigenständigen Module jeweils
eine spezielle eigenständige Be- und/oder Verarbeitungsaufgabe zu erfüllen haben und
dass dieses Modulsystem eine Be- und/oder Verarbeitung der auf den in der Verfahrensabfolge
ersten Modul (I) aufgegebenen nachwachsenden faserhaltigen Rohstoffe (0) in Form von
zerkleinern und trocknen oder zerkleinern, trocknen und zerfasern beinhaltet.
2. Anordnung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, dass die jeweilige spezielle eigenständige Beund/oder Verarbeitungsaufgabe dadurch
festgelegt und realisiert ist, dass in die modularen Stationen energetisch autarke,
der jeweiligen Arbeitsaufgabe angepaßte, Maschinen- und/oder Anlagenkomponenten fest
installiert sind.
3. Anordnung nach den Ansprüchen 1 und 2,
dadurch gekennzeichnet, dass die jeweiligen modularen Stationen aus Containern oder ähnlichen Einhausungs-
und/oder Trägermitteln, die transportabel und damit umsetzbar sind, gebildet sind.
4. Anordnung nach den Ansprüchen 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet, dass der erste Modul des Systems, der Grob- oder Vorzerfaserungs- und Trocknungsmodul
(I) einen Trommelhacker (1), Förder- und Übergabe- sowie Dosiereinrichtungen wie Schurre
(3) und Dosierrinne (4), eine Siebbodenanordnung (6), im Trocknungsbereich (7), d.h.
im Bereich der Siebbodenanordnung (6), räumlich darum herum angeordnete Mikrowellenstrahler,
die über einen oder mehrere Mikrowellengenerator(en) (8) versorgt werden, und Luftumwälz-
und Luftentfeuchtungseinrichtungen (9) im und nach dem Trocknungsbereich (7) enthalten.
5. Anordnung nach Anspruch 4,
dadurch gekennzeichnet, dass in den Grob- oder Vorzerkleinerungs- und Trocknungsmodul (I) zwischen der Dosierrinne
(4) und der Siebbodenanordnung (6) eine Zerfaserungseinrichtung (13) geschaltet ist.
6. Anordnung nach den Ansprüchen 1 bis 5,
dadurch gekennzeichnet, dass der Grob- oder Vorzerkleinerungs- und Trocknungsmodul (i) in zwei separate Module,
einen Grob- oder Vorzerkleinerungsmodul (I/1) und einen Trocknungsmodul (I/2) aufgeteilt
sein kann, wobei die apparativen Einrichtungen (1) bis (4) oder (1) bis (13) dem Grob-
oder Vorzerkleinerungsmodul (I/1) zugehörig und die apparativen Einrichtungen (4)
bis (9) dem Trocknungsmodul (I/2) zugehörig sind..
7. Anordnung nach den Ansprüchen 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet, dass dem Grob- oder Vorzerkleinerungs- und Trocknungsmodul (1) oder den Modulen (I/1)
und (I/2) wahlweise ein Grobzerfaserungsmodul (II) und/oder ein Feinzerfaserungsmodul
(III) nachgeordnet sind, wobei der Grobzerfaserungsmodul (II) mit Scheibenmühlen (14),
Zyklon-Schlauchfilter-Anordnung (16, 17) und Klassiereinrichtung (18) ausgerüstet
ist, der Feinzerfaserungsmodul (III) mit, dem Fachmann verständlichen, analogen Zerfaserungseinrichtungen
ausgerüstet ist und alternativ beide mit Schneckenextruder (20) oder mit nicht dargestellten
Spanmühlen und Klassiereinrichtung (18) ausgerüstet sein können.
8. Anordnung nach den Ansprüchen 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet, dass den wahlweise schaltbaren Grob- und Feinzerfaserungsmodulen (II, III) ein Nachzerfaserungsmodul
(IV) mit analoger Zerfaserungstechnik und/oder wahlwiese ein Verladungsmodul(V) nachgeschaltet
ist/sind.
9. Verfahren zur Gewinnung und Aufbereitung von nachwachsenden faserhaltigen Rohstoffen,
dadurch gekennzeichnet, dass diese Rohstoffe (0) einem gebildeten modularen System zugeführt werden, in
welchem eine modulweise Be- und/oder Verarbeitung mittels jeweils zugehöriger, eine
jeweilige bestimmte Be- und/oder Verarbeitungsstufe ermöglichende Be- und/oder Verarbeitung
realisiert wird, wobei die Be- und/oder Verarbeitungsmodule wahlweise miteinander
hinsichtlich des Stoffflusses verkettet sind, daß diese Be- und/oder Verarbeitungsmodule
die aufgegebenenRohstoffe (0) zerkleinern und trocknen oder zerkleinern, trocknen
und zerfasern und somit Zwischen- oder Endprodukte als für verschiedene Anwendungen
einsetzbare Naturfasern herstellen.
10. Verfahren nach Anspruch 9,
dadurch gekennzeichnet, dass einem ersten Be- und Verarbeitungsmodul, dem Grob- oder Vorzerkleinerungs- und
Trocknungsmodul (I), der bei örtlich gegebener Notwendigkeit auch noch in zwei einzelnen,
miteinander verketteten, selbstständigen Modulen als Zerkleinerungsmodul (I/1) und
Trocknungsmodul (I/2) aufstellbar ist, stangen- und/oder halmförmige faserhaltige
Rohmaterialien (0) zugeführt werden, in diesem/diesen Modul/Modulen mittels Trommelhacker
(1) bzw. durch ziehenden Schnitt in Hackschnitzel (2) vorzerkleinert werden, dass
diese Hackschnitzel (2) über Förder- und Dosiermittel (3, 4) in den Trocknungsbereich
(7) mit Siebbodenanordnung (6) befördert werden, dass diese Hackschnitzel (2) im Trocknungsbereich
(7) mittels Trocknungsluft (5.1) derart umströmt werden, dass eine Auflockerung der
Hackschitzelschicht auf der Siebbodenanordnung oder Aufwirbelung der Hackschnitzel
insgesamt erfolgt, dass diese aufgelockerten oder aufgewirbelten Hackschnitzel (2)
im Trocknungsbereich (7) durch eine räumliche Anordnung von Mikrowellenstrahlern einem
Mikrowellenfeld ausgestzt werden, wodurch eine Erwärmung des im Rohstoff enthaltenen
Wassers und damit eine Wasserdampfdiffusion eintritt, die mittels der strömenden und
wirbelnden Trocknungsluft (5.1) und dem in diesem Modul angeordnetenEntfeuchtungssystem
(9) aufgenommen und abgeführt wird.
11. Verfahren nach Anspruch 10,
dadurch gekennzeichnet, dass die Hackschnitzel (2) in Einzelstücklängen von 20 bis 70 mm vorzerkleinert werden
und mittels Schurre (3) und Dosierrinne (4) entweder in den Trocknungsbereich (7)
befördert werden oder alternativ dazu vorher noch einer Zerfaserung (13) unterzogen
werden, die sich auch außerhalb dieses modularen Systems befinden kann.
12. Verfahren nach Anspruch 9,
dadurch gekennzeichnet, dass die Verarbeitungsprodukte nach dem Grob- oder Vorzerkleinerungs- und Trocknungsmodul
(I) oder den Modulen I/1 und I/2 wahlweise einem Grobzerfaserungsmodul (II) und/oder
einem Feinzerfaserungsmodul (III) zugeführt werden, wobei der Grobzerfaserungsmodul
(II) mittels Scheibenmühlen (14), Zyklon-Schlauchfilter-Anordnung (16, 17) und Klassiereinrichtung
(18) die Produkte verarbeitet und der Feinzerfaserungsmodul dies mit analogen, dem
Fachmannn bekannten Zerfaserungseinrichtungen vornimmt, wobei auch alternativ diese
Verarbeitung mit Schneckenextrudern (20) oder nicht dargestellten Spanmühlen und Klassiereinrichtungen
(18) vorgenommen werden kann.
13. Verfahren nach Anspruch 12,
dadurch gekennzeichnet, dass die am Scheibenumfang der Scheibenmühle (14) abgeschleuderten Zerfaserungsprodukte
gemeinsam entweder über die Zyklon-Schlauchfilter-Anordnung (16, 17) abgesaugt und
danach dem Trocknungsbereich (7) mit anschließender Klassierung (18) zugeführt werden
oder dass die Zerfaserungsprodukte gemeinsam mit der Förderluft aus der Zerfaserungsmaschine
(14) direkt in den Trocknungsbereich überführt werden.
14. Verfahren nach Anspruch 12,
dadurch gekennzeichnet, dass eine einstufige Zerfaserung in einem an sich bekannten Schneckenextruder (20)
überwiegend als Kombination von vorzugsweise scherender Beanspruchung der aufgegebenen
Hackschnitzel (2) untereinander und mit den feststehenden Gehäusewandungen sowie der
Oberfläche der mindestens zwei im Extruder vorhandenen gegenläufig mit geringer Drehzahl
von ≤ 100 min-1 relativ langsam bewegten Extruderschnecken mit in axialer Richtung konstanter oder
variabler Schneckensteigung bei einzustellendem Rückstau durch Drosselung des Austragsquerschnittes
des Extruders zwischen 10 und 50 % erfolgt, dass die an sich bekannten Effekte des
Aufsprengens von Werkstoffverbunden durch Wasserdampf aus der Verdampfung des mit
dem Aufgabegut zugeführten Wassers infolge des Druck- und Temperaturanstiegs durch
die Verdichtungs- und Reibungserwärmung des Mahlgutes vor allem die Bildung von Feingutanteilen
bewirken, dass durch den Schneckenextruder (20) seinerseits eine Beeinflussung des
Druckaufbaus im Extruderinnenraum mit verstellbarer Schneckendrehzahl, durch austauschbare
Extruderschnecken unterschiedlicher Steigung und mit einer Verstellvorrichtung zur
Anpassung des Austragsquerschnittes vorgenommen wird und dass nach der Zerfaserung
nur noch die Abtrennung des Überkorns (19.3) auf einer als konventionelle Siebmaschine
ausgeführten Klassiereinrichtung (18) zur Wiederaufgabe auf den Extruder (20) nötig
ist.
15. Verfahren nach Anspruch 12,
dadurch gekennzeichnet, dass die Zerfaserung des vorzerkleinerten Aufgabegutes (2) durch die Kombination
von Spalt- und Scherbeanspruchung in einer an sich bekannten schnelllaufenden Spanmühle
mit veränderlicher Schneidengeometrie am rotierenden Mühlenrad erfolgt und dass die
Schneidengeometrie sowie die Schneidenstellung der an sich bekannten, überwiegend
meißelförmig ausgeführten Zerspanungswerkzeuge an die veränderlichen geometrischen
Abmessungen des Aufgabegutes (2) angepaßt werden.
16. Verfahren nach Anspruch 10,
dadurch gekennzeichnet, dass das einem schwach geneigten mit Trocknungsluft (5.1) durchströmten und als unterste
Begrenzung einer Wirbelschicht im Trocknungsbereich (7) anzusehenden Siebboden (6)
als Hackschnitzel (2) oder Zerfaserungsgut aufgegebene Trocknungsgut auf dem schwach
geneigten Siebboden oder Rost (6) verwirbelt wird, wobei die dem Rost (6) zugeordneten
ein oder mehrere vorzugsweise als Freiraumapplikator gestalteten Mikrowellenstrahler
zur Beeinflussung der an das Trockengut zu übertragenden Mikrowellenenergie regel-
und verstellbar ausgeführt sind, dass durch den Siebboden (6) in Abhängigkeit von
der aufgegebenen Hackschnitzelmenge und der gewünschten Trocknungsverhältnisse gering
verdichtete Druckluft als verwirbelte Trocknungsluft (5.1) kontinuierlich hindurchgeblasen
wird und so für die Auf- und Verwirbelung der kontinuierlich oder satzweise zugeführten
Hackschnitzel (2) gesorgt wird, dass nach Verlassen des Wirbelschichtbereiches die
mit Wasserdampf angereicherte Wirbelluft (5.2) einem äußeren Entfeuchtungssystem (9)
zugeleitet wird und dass zur Erfüllung unterschiedlicher Faseranwenderanforderungen
hinsichtlich Gutfeuchtebereich mit ϕ ≤ 20 % eine Regelung der Fertigguttemperatur
und der Gutfeuchte vorgenommen wird
17. Verfahren nach Anspruch 16,
dadurch gekennzeichnet, dass durch die Verweildauer des Trockengutes in der mikrowellenbestrahlten Wirbelschicht
und durch Veränderung der Zuluftparameter die angestrebten variablen Endfeuchten in
der Faseraufbereitung, insbesondere in der Bambusfaseraufbereitung, erreicht werden
und dass dazu nach dem Erreichen der eingestellten Fertiggutfeuchte ϕ am Ende der
im Durchlaufbetrieb arbeitenden Wirbelschicht das getrocknete Fertiggut über ein die
Verweildauer in der Schicht regelndes verstellbares Wehr (10) ausgetragen wird sowie
die entfeuchtete Trocknerluft (5.1) über ein Druckerhöhungssystem (11) im Kreislauf
zu führen ist.
18. Verfahren nach Anspruch 10,
dadurch gekennzeichnet, dass das mit Mikrowellenstrahlern ausgerüstete Trocknungsbereich (7) ein- oder mehrstufig
ausgeführt wird, dass die Feststofftrocknung satzweise oder kontinuierlich bis zum
Erreichen der einstellbaren Fertiggutfeuchte erfolgt und dass der Feststofftransport
vorzugsweise pneumatisch im Gegenstrom und/oder quer zur Strömungsrichtung der Trocknungszuluft
(5.1) stattfindet.