[0001] Die Erfindung betrifft eine Stopfmaschine mit einem gleisverfahrbaren, auf Schienenfahrwerken
abgestützten und ein Stopfaggregat sowie ein Gleishebe-Richtaggregat aufweisenden
Maschinenrahmen.
[0002] Gemäß EP 0 436 757 B1 ist bereits eine Stopfmaschine zum Unterstopfen eines Gleises
bekannt. Dem Stopfaggregat ist eine Schottertransportleitung zugeordnet, durch die
neuer Schotter im Bereich des Stopfaggregates auf das Gleis abwerfbar ist. Damit können
Gleisabschnitte mit zu geringer Einschotterung parallel zur Unterstopfung eingeschottert
werden.
[0003] Durch US 5 611 403 bzw. GB 2 270 943 B sind Gleisbaumaschinen mit einer Schotterabsaugdüse
zum Absaugen von Schotter aus dem Gleis bekannt.
[0004] Die Aufgabe der vorliegenden Erfindung liegt nun in der Schaffung einer eingangs
beschriebenen Stopfmaschine, mit der auch Gleisabschnitte mit unbrauchbaren Schotterverhältnissen
optimal unterstopfbar sind.
[0005] Diese Aufgabe wird mit einer Stopfmaschine der gattungsgemäßen Art dadurch gelöst,
daß dem Stopfaggregat eine durch Antriebe höhen- und querverstellbare, durch eine
Absaugleitung mit einer Saugeinrichtung verbundene Schotterabsaugdüse zugeordnet ist
und ein Schotterpflug sowie eine Entladeschurre zum Abwurf von Schotter vorgesehen
sind.
[0006] Durch diese spezielle Kombination von Arbeitseinrichtungen besteht die vorteilhafte
Möglichkeit, für eine dauerhafte Unterstopfung unbrauchbaren Schotter eines Gleisabschnittes
unmittelbar vor dem Stopfvorgang zu entfernen und durch neuen Schotter zu ersetzen.
Dieser durch den Schotterpflug gleichmäßig auf das Gleis verteilbare neue Schotter
kann anschließend sofort zur Schaffung einer dauerhaften Gleislage mit Hilfe des Stopfaggregates
verdichtet werden. Von besonderem Vorteil ist aber auch, daß die Stopfmaschine ohne
jedwede Einschränkung für normale Gleisabschnitte mit zufriedenstellenden Schotterverhältnissen
einsetzbar ist.
[0007] Weitere Vorteile der Erfindung ergeben sich aus den Unteransprüchen sowie den Zeichnungen.
[0008] Im folgenden wird die Erfindung anhand eines in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispieles
näher beschrieben.
[0009] Es zeigen:
Fig. 1 und 2 jeweils eine Seitenansicht einer vorderen bzw. hinteren Hälfte einer
Stopfmaschine mit einer Schotterabsaugdüse.
[0010] Eine in den Fig. 1 und 2 ersichtliche Stopfmaschine 1 weist einen zweiteiligen Maschinenrahmen
2 auf und ist durch Schienenfahrwerke 3 auf einem aus Schwellen 4 und Schienen 5 gebildeten
Gleis 6 verfahrbar. Zur Fortbewegung der Maschine 1 ist ein Motor 7 mit einem Fahrantrieb
8 vorgesehen. Zwischen den beiden bezüglich einer durch einen Pfeil 9 dargestellten
Arbeitsrichtung vorderen Schienenfahrwerken 3 befinden sich ein jeweils durch Antriebe
höhen- und querverstellbares Stopfaggregat 10 sowie ein Gleishebe-Richtaggregat 11.
Das Stopfaggregat 10 ist in bekannter Weise mit durch Antriebe in Maschinenlängsrichtung
beistellbaren Stopfpickeln 12 ausgestattet. Für die Kontrolle der Gleislage ist ein
andeutungsweise dargestelltes Gleislagekontrollsystem 13 angeordnet.
[0011] Bezüglich der durch den Pfeil 9 dargestellten Arbeitsrichtung der Stopfmaschine 1
befindet sich unmittelbar hinter dem Stopfaggregat 10 eine durch Antriebe 14 höhen-
und querverstellbare Schotterabsaugdüse 15 zum Absaugen von Schotter 16 des Gleises
6. Diese Schotterabsaugdüse 15 steht über eine in Maschinenlängsrichtung verlaufende
Absaugleitung 17 mit einer Saugeinrichtung 18 in Verbindung. Die Saugeinrichtung 18
setzt sich im wesentlichen aus einer Vakuumpumpe 19, drei in Maschinenlängsrichtung
hintereinander angeordneten Schottersilos 20 sowie nicht näher dargestellten Filterkammern
zusammen.
[0012] Die Absaugleitung 17 weist in jedem Schottersilo 20 eine durch Fernsteuerung verschließbare
Entladeöffnung 21 zum wahlweisen Befüllen des darunter befindlichen Schottersilos
20 auf. Jeder Schottersilo 20 weist in seinem unteren Endbereich eine verschließbare
und oberhalb eines in Maschinenlängsrichtung verlaufenden Förderbandes 22 positionierte
Auslaßöffnung 23 auf. Unterhalb eines vorderen Abwurfendes 24 dieses Förderbandes
22 befindet sich eine Auslaßöffnungen 25 aufweisende Entladeschurre 26. Hinter der
Entladeschurre 26 ist ein durch Antriebe höhenverstellbar mit dem Maschinenrahmen
2 verbundener Schotterpflug 27 vorgesehen.
[0013] Unmittelbar hinter der Saugeinrichtung 18 ist eine zweite Entladeschurre 28 mit einer
Aufnahmeöffnung 29 und verschließbaren Auslaßöffnungen 30 vorgesehen. Diese befinden
sich oberhalb eines normal zur Maschinenlängsrichtung verlaufenden, einen Antrieb
31 aufweisenden Querförderbandes 32. Dieses befindet sich zum Teil unterhalb eines
vom Abwurfende 24 distanzierten zweiten Förderbandendes 33 des in Maschinenlängsrichtung
verlaufenden Förderbandes 22. In die Aufnahmeöffnung 29 der zweiten Entladeschurre
28 mündet eine weitere wahlweise verschließbare Entladeöffnung 21 der Absaugleitung
17.
[0014] Die quer- und höhenverstellbar am Maschinenrahmen 2 gelagerte Schotterabsaugdüse
15 ist an einer Düsenaufhängung 34 befestigt, die durch einen Antrieb 35 um eine normal
zur Maschinenlängsrichtung und horizontal verlaufende Schwenkachse 36 verschwenkbar
ist. Die Schotterabsaugdüse 15 ist zusätzlich zur Schwenkachse 36 auf einer weiteren,
normal zur Maschinenlängsrichtung und horizontal verlaufenden Achse 37 gelagert und
durch einen Antrieb 35 verschwenkbar ausgebildet.
[0015] Im folgenden wird die Funktionsweise der erfindungsgemäßen Stopfmaschine 1 näher
beschrieben.
[0016] Die Stopfmaschine 1 eignet sich besonders zum Einsatz für Gleisabschnitte, in denen
kurze, etwa sechs bis zehn Schwellenabstände lange Abschnitte für eine dauerhafte
Unterstopfung nicht mehr akzeptable Schotterverhältnisse aufweisen. Sobald ein derartiger
Abschnitt erreicht ist, erfolgt ein Absenken der Schotterabsaugdüse 15 zwischen die
Schwellen 4, wonach unter Erzeugung eines Vakuums der verschmutzte Schotter angesaugt
und beispielsweise in einem leeren Schottersilo 20 gespeichert wird. Während der Schotterabsaugung
kann das Gleis 6 bedarfsweise auch geringfügig durch das Gleishebe-Richtaggregat 11
angehoben werden. Unter schrittweiser Vorfahrt der Maschine 1 werden die anschließenden
Schwellenfächer geleert, bis im gesamten zu erneuernden Gleisabschnitt der verschmutzte
Schotter abgesaugt und gespeichert ist. Bereits während der Rückfahrt der Maschine
1 wird in den beiden anderen Schottersilos 20 gespeicherter neuer Schotter über die
zugeordneten Auslaßöffnungen 23 auf das Förderband 22 abgeworfen und von diesem zur
Entladeschurre 26 transportiert. Durch diese wird der neue Schotter über den Gleisquerschnitt
verteilt abgeworfen.
[0017] In einer anschließenden Vorfahrt in der durch den Pfeil 9 dargestellten Arbeitsrichtung
wird der Schotterpflug 27 abgesenkt, um den abgeworfenen neuen Schotter gleichmäßig
über die gesamte Gleisbreite zu verteilen. Anschließend wird der erneuerte Gleisabschnitt
unter Einsatz des Stopfaggregates 10, des Gleishebe-Richtaggregates 11 sowie des Gleislagekontrollsystems
13 in die gewünschte Gleislage gebracht.
[0018] Durch die spezielle Anordnung mehrerer Schottersilos 20 mit einem darunter befindlichen
Förderband 22 sowie der hinteren zweiten Entladeschurre 28 und dem Querförderband
32 sind verschiedene Anpassungsmöglichkeiten an die jeweiligen Schotterverhältnisse
möglich. So kann beispielsweise verschmutzter Schotter, der aufgrund mangelnder Speicherkapazitäten
nicht mehr speicherbar ist, von der Absaugleitung 17 in die zweite Entladeschurre
28 entleert werden. Diese kann bedarfsweise unter Verschluß der Auslaßöffnung 30 noch
als zusätzlicher Speicher eingesetzt werden. Es kann aber auch jederzeit eine Entleerung
des verschmutzten Schotters von der zweiten Entladeschurre 28 über das Querförderband
32 auf eine der beiden Schotterbettflanken des Gleises 6 erfolgen. Ebenso kann die
Entleerung eines mit verschmutztem Schotter gefüllten Schottersilos 20 durchgeführt
werden, indem der Schotter über die Auslaßöffnungen 23 auf das Förderband 22 und von
diesem auf das Querförderband 32 transportiert wird. In vorteilhafter Weise kann bei
entsprechendem Speicherbedarf natürlich auch ein zweiter Schottersilo 20 mit verschmutztem
Schotter gefüllt werden, sobald der zuvor gespeicherte, gereinigte Schotter zur Gänze
auf das Gleis 6 abgeworfen wurde.
[0019] Mit einer am hinteren Ende der Stopfmaschine 1 positionierten Kehrbürste 38 kann
in einem abschließenden Arbeitsgang, vorzugsweise in Verbindung mit der Gleisunterstopfung,
das Gleis 6 abgekehrt werden. Die Bedienungsperson hat von einer Arbeitskabine 39
aus eine sehr gute Sicht auf die Schotterabsaugdüse 15 und das Stopfaggregat 10.
1. Stopfmaschine (1) mit einem gleisverfahrbaren, auf Schienenfahrwerken (3) abgestützten
und ein Stopfaggregat (10) sowie ein Gleishebe-Richtaggregat (11) aufweisenden Maschinenrahmen
(2), dadurch gekennzeichnet, daß dem Stopfaggregat (10) eine durch Antriebe (14) höhen- und querverstellbare,
durch eine Absaugleitung (17) mit einer Saugeinrichtung (18) verbundene Schotterabsaugdüse
(15) zugeordnet ist und ein Schotterpflug (27) sowie eine Entladeschurre (26) zum
Abwurf von Schotter (16) vorgesehen sind.
2. Maschine nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Entladeschurre (26) zwischen Schotterabsaugdüse (15) und Schotterpflug (27)
positioniert ist.
3. Maschine nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Entladeschurre (26) ein Abwurfende (24) eines in Maschinenlängsrichtung
verlaufenden und zum Teil unterhalb von Schottersilos (20) angeordneten Förderbandes
(22) zugeordnet ist.
4. Maschine nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß ein vom oberhalb der Entladeschurre (26) gelegenen Abwurfende (24) distanziertes
zweites Förderbandende (33) oberhalb eines normal zur Maschinenlängsrichtung verlaufenden
Querförderbandes (32) angeordnet ist.
5. Maschine nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß oberhalb des Querförderbandes (32) eine zweite Entladeschurre (28) vorgesehen
ist, in deren Aufnahmeöffnung (29) eine Entladeöffnung (21) der Absaugleitung (17)
mündet.
6. Maschine nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß wenigstens zwei Schottersilos (20) in Maschinenlängsrichtung hintereinander
angeordnet sind, wobei jeder Schottersilo (20) eine verschließbare Entladeöffnung
(21) der Absaugleitung (17) zum Befüllen zugeordnet ist.
7. Maschine nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß jeder Schottersilo (20) eine verschließbare und oberhalb des Förderbandes (22)
angeordnete Auslaßöffnung (23) aufweist.
8. Maschine nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß die Schotterabsaugdüse (15), die Entladeschurre (26) und der Schotterpflug (27)
bezüglich der Arbeitsrichtung der Stopfmaschine (1) hinter dem Stopfaggregat (10)
angeordnet sind.
9. Maschine nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß die quer- und höhenverstellbar am Maschinenrahmen (2) gelagerte Schotterabsaugdüse
(15) mit einer Düsenaufhängung (34) verbunden ist, die um eine normal zur Maschinenlängsrichtung
und horizontal verlaufende Schwenkachse (36) verschwenkbar ist.
10. Maschine nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß die Schotterabsaugdüse (15) zusätzlich zur Schwenkachse (36) auf einer weiteren,
normal zur Maschinenlängsrichtung und horizontal verlaufenden Achse (37) gelagert
und durch einen Antrieb (35) verschwenkbar ausgebildet ist.