[0001] Die Erfindung betrifft ein alarmauslösendes Schließblech für den Schließbereich einer
zu sichernden Tür oder eines zu sichernden Fensters nach dem Oberbegriff des Anspruchs
1.
[0002] Die prinzipielle Wirkungsweise dieses Schließblechs besteht darin, daß bei einem
Einbruch bei Gewalteinwirkung zunächst eine erste Festhalteeinrichtung überwunden
wird, wobei allerdings dabei eine Alarmauslösung erfolgt. Hierbei handelt es sich
vorzugsweise um eine stille Alarmauslösung, bei der der Aufbruch einer Alarmzentrale
gemeldet wird. Nach Auslösung des Alarms wird der Einbrecher jedoch nun durch die
zweite Festhalteeinrichtung am Eindringen in das Gebäude gehindert, die ihm einen
gegenüber der ersten Festhalteeinrichtung größeren Widerstand bietet. Er muß nun größere
Anstrengungen aufbringen, auch diese zweite Festhalteeinrichtung zu überwinden, wobei
die hierfür erforderliche Zeit den Hilfskräften bzw. der Polizei die Möglichkeit gibt,
an den Einbruchsort zu gelangen.
[0003] Bei einem aus der EP-A-0 293 952 bekannten Schließblech gemäß dem Oberbegriff des
Anspruchs 1 wird dieses bei einer Gewalteinwirkung in die Öffnungsrichtung der Tür
gegen die Kraft einer Feder verschoben, bis die Anschlagelemente in der Öffnungsrichtung
in Anlage an die seitlichen Begrenzungen der Öffnungen eines Elements gelangen. Während
einer solchen Bewegung des Schließblechs wird der Alarm ausgelöst. Diese bekannte
Anordnung hat den Nachteil, daß derartige Schraubenfedem schon mit relativ geringem
Kraftaufwand zu überwinden sind und die Gefahr von Fehlauslösungen bei ordnungsgemäßem
Öffnen und Schließen der Tür besteht, zumindest dann, wenn die Federn durch Alterung
oder dgl. ihre Federkraft verlieren. Ein weiterer Nachteil besteht darin, daß bei
einer Gewalteinwirkung durch Auslenkung des Schließblechs zunächst ein Alarm ausgelöst
wird. Bricht der Einbrecher jedoch dann seinen Einbruchsversuch ab, so gelangt das
Schließblech durch Federkraft wieder in die ursprüngliche Position, und es kann dann
nicht festgestellt werden, ob der Alarm auf Grund eines Einbruchsversuchs erzeugt
wurde oder ob ein Fehlalarm durch eine elektrische Fehlfunktion vorlag. Diesen Umstand
kann ein Einbrecher nutzen, um mittels mehrerer sogenannter Täuschungsalarme die Interventionskräfte
dazu zu bewegen, daß sie nach einigen solchen Alarmen nicht mehr anfahren, so daß
er dann ungestört einbrechen kann.
[0004] Beim Deutschen Patent 196 03 679 liegt die Verriegelung direkt an einer quer zur
Aufbruchrichtung angebrachten Melde-Platine an, die, gemeinsam mit den übrigen Verriegelungspunkten,
als Sollbruchstelle ausgelegt sind. Bei einem Einbruchversuch wird infolge der aufgebrachten
Kraft die Verriegelung und mit ihr gleichzeitig eine quer zur Aufbruchrichtung angebrachte
Melde-Platine zerbrochen und damit Alarm ausgelöst. Mit dieser Lösung ist ein klar
definierter erster Widerstand nicht erreichbar, da mehrere Faktoren zusammenwirken,
wie der Beschlag und die als Sollbruchstelle ausgelegte Melde-Platine.
[0005] Bei einem weiteren, aus der EP 0 744 002 bekannten Schließblech gemäß dem Oberbegriff
des Anspruchs 1 wird dieses in zwei Teile geteilt, die von Schrauben oder Bolzen,
die als Sollbruchstellen ausgelegt sind, zusammengehalten werden. Bei einer Gewalteinwirkung
in die Öffnungsrichtung der Tür reißen oder scheren die Schrauben, die Bolzen ab,
die Tür läßt sich einen Spalt öffnen, bis die Anschlagelemente in der Öffnungsrichtung
in Anlage an die seitlichen Begrenzungen der Öffnungen eines Elements gelangen. Während
einer solchen Bewegung des Schließblechs wird der Alarm ausgelöst. Diese bekannte
Anordnung hat den Nachteil, daß vor allem Schrauben einen stets gleichbleibenden,
kontrollierten Widerstand nicht gewährleisten, da sie, je nach Andrehen infolge des
Anpressdrucks zwischen den beiden, mittels der Schraube zusammengehaltenen Teile und
je nach Oberflächenstruktur der beiden Teile höchst unterschiedlichen Widerstand produzieren.
Dies kann unter Umständen zur Folge haben, daß der Widerstand der Sollbruchstelle
bis an den Widerstand der Verriegelung heranreicht. Dadurch besteht die Gefahr, daß
die Verriegelung bei einem Aufbruch gleichzeitig mit der vorgeschalteten Sollbruchstelle
überwunden wird. Somit würde damit der Zeitvorteil zwischen Überwinden der Sollbruchstelle,
damit verbundener Alarmauslösung und dem anschließenden Überwinden der Verriegelung
verschenkt.
[0006] Die Aufgabe der vorliegenden Erfindung besteht darin, eine alarmauslösende Zuhaltevorrichtung
zu schaffen, die über einen stets gleichbleibenden ersten Widerstand eindeutig zwischen
dem normalen Gebrauch und einem Einbruch unterscheiden kann.
[0007] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die Merkmale des Anspruchs 1 gelöst. Das
erfindungsgemäße Schließblech kann in einfacher Weise eingesetzt werden und ist daher
auch zur Nachrüstung geeignet.
[0008] Der Vorteil der Realisierung der Sollbruchstellen durch eine plattenförmige Verbindung
liegt darin, daß eine einfache und kostengünstige Festhalteeinrichtung geschaffen
wird, die bis zu einem stets gleichbleibenden, relativ großen Kraftwert einer Gewalteinwirkung
standhält und dann irreversibel überwunden wird, so daß zum einen eine definierte
Auslösekraft leicht realisierbar ist und zum anderen ein Einbruchversuch nach einer
Alarmauslösung leicht nachweisbar ist. Diese Vorteile können durch einfache und kostengünstige
Mittel erreicht werden.
[0009] Ein Einbrecher bemerkt beim Aufbrechen einer Tür oder eines Fensters nicht, daß eine
Alarmsicherung eingebaut ist, zumal wenn diese mit einer stillen Alarmierung versehen
ist, das heißt, beim Überwinden der ersten Festhalteeinrichtung wird ein Funk- oder
Telefonalarm an ein rund um die Uhr besetztes Wachunternehmen abgegeben. Wenn der
Einbrecher nach der Überwindung der ersten Festhalteeinrichtung auf die schwerer zu
überwindende zweite Festhalteeinrichtung stößt, wird er entweder schon im Versuchsstadium
aufgeben oder auf frischer Tat ertappt und festgenommen werden können, da er nach
Auslösung des Alarms durch die zweite Festhalteeinrichtung zeitlich gebunden wird.
Er kann daher im allgemeinen festgenommen werden, noch bevor er ins Gebäude gelangt.
Der durch diese Sicherungsart bedingte repressive Erfolg dürfte sich langfristig präventiv
auswirken, was zu einer erheblichen Schadensreduzierung führen dürfte. Vor allem bei
bereits installierten Alarmanlagen mit stillem Alarm ist der zusätzliche finanzielle
Aspekt und Montageaufwand für die Anbringung der erfindungsgemäßen Schließbleche relativ
gering.
[0010] Durch die in den Unteransprüchen aufgeführten Maßnahmen sind vorteilhafte Weiterbildungen
und Verbesserungen des im Anspruch 1 angegebenen Schließblechs möglich.
[0011] Eine vorteilhafte konstruktive Ausbildung besteht darin, daß das aus zwei Teilen
bestehende Schließblech, das an der Tür- oder Fensterumrandung verankert ist, als
erste Festhalteeinrichtung eine Sollbruchplatte aufweist. Nach Reißen oder Ausreißen
der als erste Festhalteeinrichtung eingesetzten Sollbruchplatte kann das Schließblech
in der Öffnungsrichtung verschoben werden, bis das vordere Zuhaltungsteil an den erneuten
Anschlag gelangt. Dieser setzt als Gegenanschlagelement erst jetzt der weiteren Öffnungsbewegung
einen erhöhten Widerstand entgegen.
[0012] In das Schließblech im vorliegenden Beispiel ist ein vorderes und hinteres Zuhaltungsteil
montiert, wobei das hintere Zuhaltungsteil fest mit der Fenster- oder Türumrandung
verankert ist, während das vordere Zuhaltungsteil mit dem hinteren Zuhaltungsteil
mittels einer Sollbruchplatte verbunden ist und von dieser in seiner Stellung fest
fixiert wird.
[0013] Als alarmauslösende Mittel dienen in vorteilhafter, an sich bekannter Weise strom-und/oder
spannungsbeaufschlagte Abreißdrähte oder magnetisch oder mechanisch auslösbare elektrische
Schalter, die bei einer Relativbewegung des Schließblechs ein Alarmsignal abgeben.
[0014] Ausführungsbeispiele der Erfindung sind in der Zeichnung dargestellt und in der nachfolgenden
Beschreibung näher erläutert. Es zeigen:
[0015] Fig. 1 eine Schnittdarstellung eines Ausführungsbeispiels der Erfindung. Das hintere
Zuhaltungsteil 2 ist in einem Schließblech 1 einer Tür oder eines Fensters fest mit
Schrauben 7 verschraubt. Das vordere Zuhaltungsteil 3 ist mittels der Sollbruchplatten
4 fest mit dem hinteren Zuhaltungsteil 2 verbunden. Die Sollbruchplatte 4 hält über
Schrauben 7 das hintere und vordere Zuhaltungsteil zusammen. Ein Pfeil 8 kennzeichnet
dabei die Öffnungsrichtung der nicht dargestellten Tür bzw. des nicht dargestellten
Fensters. In dem Freiraum 6 befindet sich die Verriegelung 5, die in Aufbruchrichtung
8 gesehen hinter dem vorderen Zuhaltungsteil 3 liegt und die die nicht dargestellte
Tür, das Fenster gegen Öffnen sichert.
[0016] Bei einem gewaltsamen Aufbruchversuch wird die aufgebrachte Kraft über die Verriegelung
5 auf das vordere Zuhaltungsteil 3 und von diesem auf die Sollbruchplatte 4 übertragen,
die nach einer zuvor definierten Krafteinwirkung reißt. Nach Reißen der Sollbruchplatte
4 bewegt sich infolge der Krafteinwirkung das vordere Zuhaltungsteil 3 in Aufbruchrichtung
8 und schlägt nach Überwinden des Freiraums 13 am Anschlagselement 12 an. Dieses Anschlagselement
12 kann das Schließblech 1 sein, das nun dem Einbrecher einen wesentlich höheren mechanischen
Widerstand entgegensetzt, dessen Überwindung wertvolle Zeit kostet.
[0017] Nach Zerstören der Sollbruchplatten 4 wird über die Relativbewegung des vorderen
Zuhaltungsteils 3 über bekannte alarmauslösende Mittel, wie Magnetschalter oder mechanisch
auslösbare elektrische Schalter usw., ein Alarmsignal ausgelöst, das über Funk, Telefon
oder eine Alarmsirene Hilfe herbeiruft. Nach Anschlagen des vorderen Festhalteteils
3 am Anschlagselement 12 und bereits erfolgter Alarmauslösung wird nun der Einbrecher
infolge des erhöhten Widerstands zeitlich gebunden, so daß den Interventionskräften
die Möglichkeit gegeben wird, zum Einbruchsort zu gelangen und den Einbrecher festzunehmen,
möglicherweise bevor er ins Objekt gelangt.
[0018] Figur 2 zeigt in Draufsicht eine Melde-Platine als Sollbruchplatte 4. Über die Bohrungen
11 werden das vordere und hintere Zuhaltungsteil 2, 3 mittels Schrauben 7 fest miteinander
verbunden und fixiert. Auf der Sollbruchplatte 4 sind bei diesem Ausführungsbeispiel
Alarmdrähte 9 so aufgebracht, daß sie bei Zerstören der Sollbruchplattte 4 unterbrochen
werden und so sicher ein Alarm ausgelöst wird. Diese Alarmdrähte 9 sind über Anschlüsse
10 per Draht oder Funk mit einer nicht dargestellten Alarmzentrale verbunden, die
eine Unterbrechung der Stromleiter 9 und damit des Stromflusses als Alarm definiert.
[0019] Selbstverständlich kann die Sollbruchplatte 4 auch aus anderen Materialien wie Metall,
Kunststoff usw. bestehen und ohne aufgebrachte Stromleiter 9 eingesetzt werden. In
diesem Fall werden zur Alarmauslösung wie bereits geschildert, bereits bekannte alarmauslösende
Mittel eingesetzt. Darüber hinaus kann die vorgestellte Erfindung zur Sicherung aller
Öffnungen eines Objektes eingesetzt werden. Die in Figur 1 und 2 dargestellte Lösung
ist in ihrer Art nicht abschließend aufgeführt.
[0020] Vorrangig ist bei allen Ausführungen dieser der Erfindung zugrunde liegenden Lösung,
daß die jeweils als Sollbruchplatten 4 ausgelegten Verbindungen zwischen den beiden
Zuhalteteilen 2 und 3, so bemessen sein müssen, daß sie zwar bei einem Einbruchversuch
relativ leicht überwindbar sind, daß sie jedoch andererseits den Belastungen des täglichen
Gebrauchs sicher standhalten.
1. Alarmauslösendes Schließblech für den Schließbereich einer zu sichernden Tür oder
eines zu sichernden Fensters, mit einer ersten, durch Gewalteinwirkung zu überwindenden
Sollbruchplatte (4), das mit wenigstens einem Anschlagelement (3) versehen ist, mit
einer zweiten, durch Gewalteinwirkung schwerer zu überwindenden Festhalteeinrichtung
für das Schließblech (1), die als wenigstens ein an einer Türoder Fensterumrandung
verankertes Gegenanschlagelement (12) ausgebildet ist und mit bei Überwindung der
ersten Festhalteeinrichtung alarmauslösenden Mitteln, wobei eine Bewegung des vorderen
Zuhaltungsteils (3) in die Öffnungsrichtung (8) der Tür oder des Fensters nach Überwindung
der ersten Festhalteeinrichtung (4) durch die zweite Festhalteeinrichtung (12) begrenzt
wird dadurch gekennzeichnet, daß ein Zuhalteelement (3) mittelbar oder unmittelbar mittels als erste Festhalteeinrichtung
ausgebildeter Sollbruchplatte (4) mit dem Rahmen eines Fensters, einer Tür verbunden
ist, die ab einem bestimmten Kraftaufwand reißt.
2. Schließblech nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß ein die alarmauslösenden Mittel tragendes, bei der Bewegung des vorderen Zuhalteteils
(3) gegen das Gegenanschlagselement (12) als reißende und dabei den Alarm auslösende
Melde-Platine als Sollbruchplatte (4) zwischen dem ersten Anschlagselement (3) und
dem Gegenanschlagselement (12) angeordnet ist.
3. Schließblech nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß als alarmauslösende Mittel strom- und/oder spannungsbeaufschlagte Abreißdrähte
oder magnetisch oder mechanisch auslösbare elektrische Schalter vorgesehen sind.