(19)
(11) EP 1 130 210 A2

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
05.09.2001  Patentblatt  2001/36

(21) Anmeldenummer: 01100858.8

(22) Anmeldetag:  16.01.2001
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)7E06B 7/082
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT BE CH CY DE DK ES FI FR GB GR IE IT LI LU MC NL PT SE TR
Benannte Erstreckungsstaaten:
AL LT LV MK RO SI

(30) Priorität: 29.02.2000 DE 10009565

(71) Anmelder: COLT INTERNATIONAL HOLDINGS AG
CH-6340 Baar (CH)

(72) Erfinder:
  • Masuch, Frank
    40629 Düsseldorf (DE)
  • Winhausen, Michael
    47533 Kleve (DE)

(74) Vertreter: Busse & Busse Patentanwälte 
Grosshandelsring 6
49084 Osnabrück
49084 Osnabrück (DE)

   


(54) Sonnenschutzeinrichtung


(57) Die Erfindung bezieht sich auf eine Sonnenschutzeinrichtung 1 mit Halteschenkel 7 von Haltern 3 übergreifenden und diesen an diesen festlegbaren Lamellen 2, wobei die Halter 3 an ein Trägerprofil 4 befestigbar sind. Um die Lamellen mit nur einem Halter in verschiedenen Sonnenschutzstellungen vorsehen zu können, ist vorgesehen, daß die Halter 3 jeweils ein an dem Trägerprofil 4 festlegbares Halteteil 5 und ein an diesem schwenkbeweglich befestigbares, zumindest einen Halteschenkel 7 aufweisendes Flügelelement 6 umfassen. Das Flügelelement 6 ist in verschiedenen Schwenkstellungen an dem Halteteil 5 arretierbar (Fig. 1).




Beschreibung


[0001] Die Erfindung bezieht sich auf eine Sonnenschutzeinrichtung mit Halteschenkel von Haltern übergreifenden und an diese festlegbaren Lamellen mit einer insbesondere C-förmigen Querschnittsgestalt, wobei die Halter an Trägerprofilen befestigbar sind.

[0002] Sonnenschutzeinrichtungen der vorgenannten Art sind allgemein bekannt und werden insbesondere als Sonnenschutz für Fassadenfensterflächen benutzt. Herkömmlicher Weise haben die Trägerprofile je nach Lamellenschrägausrichtung (zum Beispiel 30°, 45°, 60°) geneigte Trägerprofilschenkel mit sowohl oben als auch unten abgerundeten Stirnkantenbereichen, die von den abgerundeten C-Lamellenprofilen zu übergreifen sind. Zur Montage der Lamellen auf diesen Trägerprofilen sind diese aufzubiegen. Für jedes Schrägausrichtungsmaß sind dabei gesonderte Halter vorzuhalten.

[0003] Aus dem DE-GM 94 01 939.8 ist eine Sonnenschutzeinrichtung bekannt, die ein Trägerprofil mit einem Trägerschenkel als Lamellenhalter aufweist, der jeweils zweiteilig mit einem oberen und einem unteren Schenkelbereich ausgebildet ist. Der untere Schenkelbereich ist über eine Gelenkverbindung verschwenkbar mit dem oberen Schenkelbereich verbunden. In der Montageendstellung können die Schenkelbereiche über ein Rastelement arretiert werden. Diese zweiteilige Schenkelausbildung ermöglicht durch die Verschwenkbarkeit ohne die Notwendigkeit der Verformung der Lamelle die Montage, jedoch ist nicht nur der Montageaufwand erhöht, sondern zudem baut der Trägerschenkel und damit der Lamellenhalter insgesamt aufwendig. Für unterschiedliche Schrägausrichtungen der Lamellen sind wiederum gesonderte Halter vorzuhalten, so daß der Material- und Bauaufwand sehr hoch ist.

[0004] Es ist Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine Sonnenschutzeinrichtung der eingangs genannten Art zur Verfügung zu stellen, mit der auf einfache und sichere Weise Lamellen für verschiedene Schrägausrichtungen zu montieren sind.

[0005] Zur Lösung dieser Aufgabe zeichnet sich die Sonnenschutzeinrichtung der eingangs genannten Art dadurch aus, daß die Halter jeweils ein an dem Trägerprofil festlegbares Halteteil und ein an diesem schwenkbeweglich befestigbares, zumindest einen Halteschenkel aufweisendes Flügelelement umfassen und daß das Flügelelement in ver-schiedenen Schwenkstellungen an dem Halteteil arretierbar ist. Mit der Sonnenschutzeinrichtung nach der Erfindung, lassen sich je nach Anforderung mit ein und dem selben Halter die Lamellen in verschiedenen Schrägausrichtungen montieren. Der für unterschiedliche Anwendungsfälle vorzuhaltene Bedarf an Haltern wird damit auf einen Einheitshalter reduziert, so daß der Fertigungsaufwand für ein Komplettsystem an Sonnenschutzeinrichtungen erheblich vermindert ist. Darüber hinaus läßt sich auch noch nachträglich mit wenigen Handgriffen die Schrägausrichtung auch bereits montierter Lamellen ändern, so daß ein bereits montierter Halter auch nachträglich für andere Anwendungsfälle vorgesehen werden kann. Durch die Verstellbarkeit der Halter ist darüber hinaus die Benutzerfreundlichkeit wesentlich erhöht, da zum Beispiel durch die nachträgliche Verstellung auch unterschiedliche Lichteinfallverhältnisse und Sonnenstände berücksichtigt werden können.

[0006] Bevorzugterweise ist das Flügelelement an dem Halteteil verrastbar. Dies kann beispielsweise dadurch bewerkstelligt sein, daß das Halteteil Befestigungsansätze aufweist, über die das Flügelteil mit dem Halteteil verbindbar ist. Um einen hohen Schrägausrichtungsbereich realisieren zu können, haben zweckmäßigerweise die Befestigungsansätze des Halteteiles eine Vielzahl von Lochausnehmungen, in die Zapfen eingreifen, die an korrespondierenden Ansätzen des Flügelteiles vorgesehen sind. Zur sicheren Justierung kann auch jeweils ein Zentralzapfen vorgesehen sein. Es hat sich herausgestellt, daß es vorteilhaft ist, wenn mehrere mit Abstand vorgesehene Zapfen, beispielsweise sieben, vorgesehen sind, die in die entsprechenden Lochausnehmung eingreifen. Dadurch lassen sich die anfallenden Kräfte sicher beherrschen.

[0007] Besonders vorteilhaft ist auch, wenn sich die Zapfen tragenden Ansätze des Flügelelementes über Halteschenkel selbst aufweiten beziehungsweise aufspreizen lassen. Dazu sind zweckmäßigerweise parallel mit Abstand zu einander angeordnete Halteschenkel vorgesehen, die über einen Quersteg miteinander verbunden sind, der im übrigen die Halteschenkel von den Ansätzen abgrenzt. Durch Zusammendrücken der Halteschenkel werden die Ansätze aufgespreizt, so daß diese dann sicher in die Lochausnehmung einzuführen beziehungsweise wieder aus diesen herauszuführen sind.

[0008] Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung ergeben sich aus weiteren Unteransprüchen der nachfolgenden Beschreibung und der Zeichnung.

[0009] In der Zeichung zeigen:
Fig. 1
in einer perspektivischen Darstellung ein Ausführungsbeispiel der Sonnenschutzeinrichtung nach der Erfindung;
Fig. 2
perspektivisch das Ausführungsbeispiel eines Halteteils;
Fig. 3
ein Ausführungsbeispiel eines Flügelele-mentes, und
Fig. 4
eine Übersichtsdarstellung des Halters in verschiedenen Schrägausrichtungen des Flügelelementes.


[0010] In der Zeichnung ist die ausschnittsweise dargestellte Sonnenschutzeinrichtung allgemein mit 1 beziffert. Im gezeigten Ausführungsbeispiel ist nur eine Lamelle dargestellt (Lamelle 2), die über ein allgemein mit 3 bezifferten Halter an einem Trägerprofil 4 zu befestigen ist. Oberhalb und unterhalb dieser gezeigten Lamelle 2 sind für ein Komplettsonnenschutzsystem weitere Lamellen vorgesehen. Der Halter 3 besteht aus einem Halteteil 5 und einem Flügelelement 6. Das Flügelelement 6 hat mit Abstand zu einander angeordnete Halteschenkel 7, die von der C-förmigen Lamelle zu umgreifen sind, wie dies in Fig. 1 veranschaulicht ist. An dem Halteteil 5 ist ein im Querschnitt im wesentlichen T-förmiger Ansatz 8 vorgesehen, der in die entsprechenden Nuten 9 des Trägerprofils einzuführen ist. Über der Nut 9 ist der Halter 3 insgesamt auf und ab beweglich zu führen.

[0011] Das Halteteil weist Befestigungsansätze 10 auf, die eine im wesentlichen scheibenförmige Gestalt haben. Im Zentralbereich haben diese Befestigungsansätze 10 eine zentrale Bohrung 11. Über den Umfang gleichmäßig verteilt ist im äußeren Randbereich eine Vielzahl von Lochausnehmungen 12 vorgesehen. Die beiden Befestigungsansätze sind über stegartige Anformungen 13 miteinander verbunden.

[0012] An dem Flügelteil 6 mit den daran ausgebildeten Halteschenkeln 7 sind ebenfalls Verbindungsansätze 13 mit gleichfalls im wesentlichen scheibenförmiger Gestalt vorgesehen, so daß die Befestigungsansätze 13 im wesentlichen kongruierend die Befestigungsansätze 10 im montierten Zustand seitlich übergreifen (Darstellung nach Fig.1).

[0013] Die Verbindungsansätze 13 haben jeweils einen Zentralzapfen 14, der die Zentralöffnung 11 der Befestigungsansätze 10 eingreift. Über den Umfang verteilt sind Zapfen 15 vorgesehen, die in die Lochausnehmungen 12 einrasten. Dabei sind mehrere Zapfen 15 vorgesehen, um in den ver-schiedenen einstellbaren Schwenkstellungen, wie diese in Fig. 4 dargestellt sind, die Kräfte aufnehmen können. Über einen Zentralverbindungssteg 16 sind die Verbindungsansätze und die Halteschenkel verbunden und von einander abzugrenzen. Aufgrund der Abstandsverhältnisse einerseits auf der Halteschenkelseite und andererseits auf der Seite der Verbindungsansätze lassen sich die Verbindungsansätze über ein Zusammendrücken der Halteschenkel aufspreizen. Dies ist bei der Materialwahl berücksichtigt.

[0014] Fig. 4 veranschaulicht, daß sich die Flügelelemente über einen weiten Bereich ausrichten und in verschiedenen Positionen verrasten lassen.


Ansprüche

1. Sonnenschutzeinrichtung (1) mit Halteschenkel (7) von Haltern (3)übergreifenden und an diesen festlegbaren Lamellen (2), wobei die Halter (3) an einem Trägerprofil (4) befestigbar sind, dadurch gekennzeichnet, daß die Halter (3) jeweils ein an dem Trägerprofil (4) festlegbares Halteteil (5) und ein an diesem schwenkbeweglich befestigbares, zumindest einen Halteschenkel (7) aufweisendes Flügelelement (6) umfassen, und daß das Flügelelement (6) in ver-schiedenen Schwenkstellungen an dem Halteteil (5) arretierbar ist.
 
2. Sonnenschutzeinrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Flügelelement (6) an dem Halteteil (5) verrastbar ist.
 
3. Sonnenschutzeinrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß das Halteteil (5) Befestigungsansätze aufweist, über die das Flügelelement (6) mit dem Halteteil (5) verbindbar ist.
 
4. Sonnenschutzeinrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Befestigungsansätze (10) mehrere mit Abstand zueinander vorgesehene Lochausnehmungen (12)aufweisen, in die Zapfen (15) des Flügelelementes (6) einführbar sind.
 
5. Sonnenschutzeinrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß jeder Befestigungsansatz zumindest zwei Lochausnehmungen (12) und das Flügelelement (6) ebenfalls zumindest zwei Zapfen (15) aufweist.
 
6. Sonnenschutzeinrichtung nach Anspruch 4 oder 5,
dadurch gekennzeichnet, daß das Flügelelement jeweils mehr als zwei Zapfen (15) aufweist und die Befestigungsansätze (10) eine Vielzahl von Lochausnehmungen (12) haben.
 
7. Sonnenschutzeinrichtung nach einem der Ansprüche 4 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß das Flügelelement (6) sieben Zapfen (15) für jeden Befestigungsansatz (10) des Halteteils (5) aufweist.
 
8. Sonnenschutzeinrichtung nach einem der Ansprüche 3 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß die Befestigungsansätze (10) des Halteteils (5) im wesentlichen scheibenförmig ausgebildet sind und das Flügelelement (6) entsprechende Verbindungsansätze (13) mit im wesentlichen scheibenförmiger Gestalt aufweisen, die die Befestigungsansätze (10) des Halteteils (5) jeweils von außen umgreifen.
 
9. Sonnenschutzeinrichtung nach einem der Ansprüche 3 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß die Verbindungsansätze (13) des Flügelelementes (6) über eine Querstegverbindung (16) miteinander verbindbar sind.
 
10. Sonnenschutzeinrichtung nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß das Flügelelemente (6) zwei Halteschenkel (7) und zwei Verbindungsansätze (13) aufweist, die ineinander übergehen und durch die Querstegverbindung (16) voneinander abgegrenzt sind.
 
11. Sonnenschutzeinrichtung nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, daß die Verbindungsansätze (13) des Flügelelementes (6) über die Halteschenkel (7) aufspreizbar sind.
 




Zeichnung