[0001] Die Erfindung betrifft eine Turbinenanlage, insbesondere eine Gasturbinenanlage.
[0002] Unter einer Gasturbinenanlage wird im Folgenden eine Anlage verstanden, die eine
Brennkammer und eine der Brennkammer nachgeordnete als Gasturbine-bezeichnete Turbine
umfasst. In der Brennkammer wird ein Brenngas in einem Gasraum verbrannt, und das
dabei erzeugte Heißgas wird der Turbine zugeführt und durchströmt diese. Der Strömungsweg
des Heißgases durch die Turbine wird im Folgenden ebenfalls als Gasraum bezeichnet.
Die Turbine weist feststehende Leitschaufeln, die sich von außen radial in den Gasraum
erstrecken, sowie auf einer als Läufer bezeichneten Welle angebrachte Lauf schaufeln
auf, die sich vom Läufer radial nach außen erstrecken. In Längsrichtung der Turbine
betrachtet greifen die Leitschaufeln und die Lauf schaufeln zahnartig ineinander ein.
Die Turbine hat in der Regel mehrere Turbinenstufen, wobei in jeder Stufe ein Leitschaufelkranz
angeordnet ist, d.h. mehrere der Leitschaufeln sind in Umfangsrichtung der Turbine
nebeneinander angeordnet. Die einzelnen Leitschaufelkränze sind in axialer Richtung
aufeinanderfolgend angeordnet. Sowohl bei der Brennkammer als auch bei der Turbine
ist der Gasraum üblicherweise mit Plattenelementen verkleidet. Bei der Brennkammer
sind dies Kacheln, und bei der Turbine sind die Plattenelemente durch sogenannte Fußplatten
der einzelnen Leitschaufeln gebildet.
[0003] Der Gasbereich der Brennkammer sowie der Turbine soll möglichst dicht sein. Daher
werden geringe Leckageverluste zwischen den einzelnen Plattenelementen angestrebt.
Insbesondere sollen Leckageverluste zwischen zwei Turbinenstufen verhindert werden.
Infolge der großen Temperaturspannen im Gasraum besteht das Problem, dass eine Abdichtung
Dehnungen der einzelnen Plattenelemente aufnehmen und überbrücken muss, ohne dass
die Abdichtung wesentlich beeinträchtigt wird. Verstärkt wird dieses Problem dadurch,
dass sowohl die Kacheln als auch die Fußplatten der Leitschaufel nicht an ihren Randbereichen
zu benachbarten Plattenelementen befestigt sind, so dass die Plattenränder mehr oder
wenig frei sind und eine Biegung infolge einer thermischen Ausdehnung unterliegen.
Die Kacheln sind beispielsweise in der Regel in ihrer Mitte befestigt und verbiegen
sich bei thermischer Belastung etwa kugelförmig. Eine Abdichtung muss daher - auch
wegen der in Axialrichtung konischen Ausbildung der Brennkammer und der Turbine -
sowohl eine axiale als auch eine radiale Beweglichkeit zulassen.
[0004] Im Bereich der Turbine sind bei einer herkömmlichen Abdichtung die Fußplatten mit
einer Nut an ihrer Stirnseite versehen, wobei in die Nuten zweier Fußplatten von Leitschaufeln
benachbarter Turbinenstufen ein Dichtblech eingelegt ist. Bei den stirnseitigen Nuten
wird die axial-radiale Beweglichkeit der Fußplatten dadurch erzielt, dass die Nuten
schräge Seitenwände aufweisen. Derartige Nuten sind allerdings herstellungstechnisch
sehr aufwendig. Zudem ist eine derartige Dichtung relativ undicht, da ein unterschiedlich
schnelles Wärmeausdehnungsverhalten der Fußplatten und des sogenannten Turbinenleitschaufelträgers,
an dem sie befestigt sind, zu berücksichtigen ist. Beim Anfahren der Turbine dehnen
sich nämlich die Fußplatten schneller aus, so dass ein Leckagespalt zwischen den Fußplatten
zunächst verschlossen wird. Der Leckagespalt öffnet sich wieder, wenn der Turbinenleitschaufelträger
sich der Temperatur entsprechend gedehnt hat.
[0005] Bei den Kacheln in der Brennkammer tritt zusätzlich das Problem auf, dass aufgrund
ihrer kugelförmigen Verbiegung ein solches Dichtblech unter Umständen bis zum Versagen
auf Scherung belastet wird.
[0006] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Abdichtung zu ermöglichen, die die
beschriebenen Nachteile überwindet.
[0007] Die Aufgabe wird gemäß der Erfindung gelöst durch eine Turbinenanlage, insbesondere
Gasturbinenanlage, mit einem Gasraum, der nach außen über aneinander angrenzende Plattenelemente
begrenzt ist, wobei jeweils ein Dichtelement einander benachbarten Plattenelementen
zugeordnet ist und diese an ihren dem Gasraum abgewandten Rückseiten klammerartig
miteinander verbindet.
[0008] Der wesentliche Vorteil ist hierbei in der klammerartigen Ausgestaltung des Dichtelements
zu sehen. Das Dichtelement überspannt also die beiden Plattenelemente. Bei thermischen
Dehnungen folgt das Dichtelement den Plattenelementen ohne einen Spalt freizugeben.
Die Abdichtung durch das Dichtelement ist daher von thermischen Dehnungen weitgehend
unbeeinflusst.
[0009] Um eine möglichst gute Abdichtung auch bei allseitigen thermischen Dehnungen zu gewährleisten,
ermöglicht das Dichtelement vorzugsweise eine Beweglichkeit der Plattenelemente sowohl
in axialer als auch in radialer Richtung. Das Dichtelement ist daher sowohl in axialer
als auch in radialer Richtung insbesondere elastisch ausgebildet. Unter axialer Richtung
wird hierbei eine Ausdehnung in Längsrichtung der Turbinenanlage und unter radialer
Richtung eine Ausdehnung senkrecht zu der Längsachse verstanden.
[0010] Vorzugsweise weist das Dichtelement zwei Schenkel auf, die jeweils in eine Nut von
einander benachbarten Plattenelementen greifen. Dadurch ist eine herstellungstechnisch
einfach zu verwirklichende Befestigung der Dichtelemente ermöglicht.
[0011] Vorzugsweise erstreckt sich die Nut von der Rückseite des jeweiligen Plattenelements
in dieses im Wesentlichen radial hinein. Die Schenkel ragen also radial nach außen
aus den Nuten. Diese Ausgestaltung der Nut ermöglicht eine einfache Herstellung und
insbesondere eine hohe Genauigkeit beispielsweise durch Schleifen oder Erodieren.
Der Vorteil der Anordnung auf der Rückseite ist darin zu sehen, dass die Nut im Hinblick
auf das Problem der thermischen Dehnungen keine spezielle Form aufweisen muss. Nut
und Dichtelement können daher sehr genau aufeinander angepasst werden, so dass sehr
geringe Leckagespalte erzielt werden.
[0012] Um bei der Montage der Plattenelemente in der Turbinenanlage ein einfaches Vorgehen
zu ermöglichen, ist das Dichtelement bevorzugt mehrteilig aufgebaut.
[0013] Dabei überlappen sich vorzugsweise die Schenkel des mehrteiligen Dichtelements über
eine gemeinsame Umfangslänge. Diese Umfangslänge ist dabei ausreichend groß bemessen,
um Leckagen weitgehend zu vermeiden.
[0014] In einer bevorzugten Ausführung ist das Dichtelement U-förmig ausgebildet, was sowohl
herstellungstechnisch als auch montagetechnisch einfach zu verwirklichen ist.
[0015] Um eine hohe Dehnbarkeit des Dichtelements zu erzielen, weist dieses zur Aufnahme
von Dehnungen eine gewellte Struktur nach Art eines Faltenbalgs auf.
[0016] Zweckdienlicherweise weist das Dichtelement diese gewellte Struktur in mehreren Richtungen
auf, so dass es Dehnungen in unterschiedliche Richtungen aufnehmen kann. Insbesondere
ist das Dichtelement doppelt S-förmig ausgestaltet.
[0017] In einer bevorzugten Ausführung ist das Dichtelement zwischen benachbarten Kacheln
einer Brennkammer angeordnet. Damit wird eine sichere Abdichtung zwischen den Kacheln
erreicht, selbst wenn diese sich aufgrund der thermischen Belastung kugelförmig biegen.
[0018] Gemäß einer besonders bevorzugten Ausführung ist das Dichtelement zwischen den Fußplatten
benachbarter Leitschaufeln einer Turbine angeordnet, und zwar insbesondere zwischen
den Fußplatten von Leiterschaufeln benachbarter Turbinenstufen. Die einzelnen Fußplatten
sind demnach in Axial- oder Längsrichtung der Turbine über klammerartige Dichtelemente
miteinander verbunden.
[0019] Um eine einfache Montage der Plattenelemente, insbesondere der Fußplatten, und zugleich
eine gute Abdichtung der Plattenelemente sowohl in Umfangsrichtung als auch in Axialrichtung
zwischen benachbarten Turbinenstufen zu erreichen, ist vorzugsweise für die Abdichtung
in Axialrichtung das beschriebene klammerartige Dichtelement und für die Abdichtung
in Umfangsrichtung ein weiteres Dichtelement vorgesehen. In Abhängigkeit der Richtung
werden also insbesondere aus montagetechnischen Gründen unterschiedlich ausgebildete
Dichtelemente eingesetzt.
[0020] Das weitere Dichtelement weist dabei vorzugsweise einen Aufnahmebereich auf, in den
sich die Plattenelemente hineinerstrecken. Insbesondere ist das Dichtelement im Querschnitt
gesehen H-förmig ausgebildet. Die grundlegende Idee dieser Ausgestaltung ist in der
Umkehrung eines herkömmlichen Dichtprinzips zu sehen, bei dem ein Dichtblech in entsprechende
stirnseitige Nuten der Fußplatten eingebracht wird. Dies erfordert nämlich in der
Regel eine Verstärkung des Randes der Fußplatten im Nutbereich. Dies ist für eine
gute Kühlung der Fußplatten problematisch, da aufgrund der unterschiedlichen Materialstärken
eine gleichmäßige Kühlung nur schwer zu verwirklichen ist und Wärmespannungen auftreten
können. In Umkehrung dieses Dichtprinzips wird nunmehr nicht das Dichtblech in die
Fußplatten eingelegt, sondern die Fußplatten werden in das Dichtelement eingebracht.
Damit entfällt die Notwendigkeit einer Verstärkung des Randbereichs der Fußplatte.
Die Kühlbarkeit ist somit vereinfacht und die Fußplatte wird in allen Bereichen homogen
gekühlt, so dass keine thermischen Spannungen auftreten.
[0021] Ausführungsbeispiele der Erfindung werden im Folgenden anhand der Zeichnung näher
erläutert. Es zeigen jeweils in grob vereinfachter Darstellung:
- FIG 1
- eine Turbinenanlage mit Brennkammer und Turbine,
- FIG 2 u. 3
- unterschiedliche herkömmliche Dichtungsvarianten,
- FIG 4
- die erfindungsgemäße Dichtungsvariante,
- FIG 5-7
- unterschiedliche Varianten eines Dichtungselements, und
- FIG 8
- eine insbesondere für in Umfangsrichtung nebeneinander angeordneten Plattenelementen
vorgesehene Abdichtung.
[0022] Gemäß FIG 1 umfasst eine Turbinenanlage 2, insbesondere eine Gasturbinenanlage eines
Turbosatzes für ein Kraftwerk zur Energieerzeugung, eine Brennkammer 4 und eine Turbine
6, die in Längs- oder Axialrichtung 8 der Turbinenanlage 2 nach der Brennkammmer 4
angeordnet ist. Sowohl die Brennkammer 4 als auch die Turbine 6 sind in einem Teilbereich
aufgeschnitten dargestellt. Damit ist ein Blick in den Gasraum 10 der Brennkammer
4 und in den Gasraum 12 der Turbine 6 ermöglicht.
[0023] Im Betrieb wird der Brennkammer 4 über eine Gaszuführung 14 ein Brenngas BG zugeführt,
welches im Gasraum 10 der Brennkammer 4 verbrannt wird und ein Heißgas HG bildet.
Der Gasraum 10 ist mit einer Vielzahl von als Plattenelemente ausgebildete Kacheln
13 ausgekleidet. Das Heißgas HG strömt durch die Turbine 6 und verlässt diese als
Kaltgas KG über eine Gasableitung 16. Das Heißgas HG wird in der Turbine 6 über Leitschaufeln
18 sowie Laufschaufeln 20 geführt. Dabei wird eine Welle 22 angetrieben, auf der die
Laufschaufeln 20 angeordnet sind. Die Welle 22 ist mit einem Generator 24 verbunden.
[0024] Die Laufschaufeln 20 erstrecken sich von der Welle 22 radial nach außen. Die Leitschaufeln
18 weisen eine Fußplatte 32 und ein daran befestigtes Schaufelblatt 21 auf. Die Leitschaufeln
18 sind über ihre Fußplatten 32 jeweils außen an der Turbine 6 an einem sogenannten
Leitschaufelträger 26 befestigt und erstrecken sich radial in den Gasraum 12. In Längsrichtung
8 gesehen greifen die Leitschaufeln 18 und die Lauf schaufeln 20 zahnartig ineinander
ein. Mehrere der Lauf schaufeln 20 sowie der Leitschaufeln 18 sind dabei jeweils zu
einem Kranz zusammengefasst, wobei jeder Leitschaufelkranz eine Turbinenstufe repräsentiert.
Im Ausführungsbeispiel der FIG 1 ist die zweite Turbinenstufe 28 und die dritte Turbinenstufe
30 beispielhaft dargestellt.
[0025] Die Fußplatten 32 der einzelnen Leitschaufeln 18 sind ebenso wie die Kacheln 13 als
Plattenelemente ausgebildet, die aneinander sowohl in Axialrichtung 8 als auch in
Umfangsrichtung 33 der Turbine 6 aneinander angrenzen und den Gasraum 12 begrenzen.
Die mit einem Kreis in FIG 1 gekennzeichnete Stelle ist in den FIG 2 bis 4 vergrößert
dargestellt. Die zu diesen Figuren beschriebene Dichtung zwischen zwei insbesondere
in Längsrichtung 8 nebeneinander angeordneten Fußplatten 32 lässt sich sinngemäß auch
als Abdichtung für die Kacheln 13 der Brennkammer 4 übertragen.
[0026] Gemäß FIG 2 erfolgt bei der hierin dargestellten herkömmlichen Variante die Abdichtung
ohne spezielles Dichtungselement allein aufgrund eines Überlapps einander benachbarter
Fußplatten 32. Im Überlappbereich sind die beiden Fußplatten 32 stufenförmig ausgebildet.
Bei thermischer Beanspruchung und der damit verbundenen Dehnung verschieben sich die
beiden Fußplatten 32 relativ zueinander in einer in Längsrichtung 8 und in Radialrichtung
36 überlagerten Bewegung. Dadurch variiert der zwischen den beiden Fußplatten 32 gebildete
Leckagespalt 38. Die Dichtwirkung hängt also maßgeblich vom Dehnungsverhalten der
Fußplatten 32 ab.
[0027] Die Fußplatten 32 gemäß den FIG 2 bis 4 weisen auf ihrer vom Gasraum 12 abgewandten
Rückseite 39 jeweils ein Verhakungselement 40 auf, über die die Fußplatten 32 am Leitschaufelträger
26 (vgl. FIG 1) gehalten sind. Jede Fußplatte 32 weist dabei typischerweise zwei Verhakungselemente
40 auf, die unterschiedlich ausgestaltet sind und sowohl eine Beweglichkeit in Axialrichtung
8 als auch in Radialrichtung 36 ermöglichen.
[0028] Gemäß FIG 3 weist eine weitere herkömmliche Dichtungsanordnung ein Dichtblech 41
auf, welches in Nuten 44 der benachbarten Fußplatten 32 eingelegt ist. Die Nuten 44
sind dabei in die Stirnseiten 46 der Fußplatten 32 eingearbeitet. Sie weisen einen
Öffnungswinkel α von in etwa 15° auf, um eine Beweglichkeit der Fußplatten 32 in Radialrichtung
36 zu ermöglichen. Auch bei dieser Ausführungsform ist zwischen dem Dichtblech 41
und den Fußplatten 32 ein Leckagespalt 38 gebildet, der mit der Dehnung infolge der
thermischen Belastung variiert. Diese Variation ist unter anderem dadurch bedingt,
dass sich die Fußplatten 32 schneller ausdehnen als der Leitschaufelträger 26, an
dem sie befestigt sind.
[0029] Insbesondere die Probleme der Temperaturabhängigkeit des Leckagespalts 38 tritt bei
der neuartigen Ausgestaltung gemäß FIG 4 nicht auf. Danach sind im Bereich, in dem
die beiden Fußplatten 32 aneinander angrenzen, in deren Rückseite 39 Nuten 44 eingearbeitet,
die sich im Wesentlichen radial in die Fußplatten 32 erstrecken. Hervorzuheben ist,
dass die Nuten 44 gemäß FIG 4 im Unterschied zu denen von FIG 3 parallele Seitenwände
50 aufweisen. Dies ermöglicht eine besonders einfache Herstellung der Nuten 44.
[0030] In die Nuten 44 ist ein U-förmiges Dichtelement 42A mit seinen beiden Schenkeln 52
eingebracht und insbesondere befestigt. Die Befestigung erfolgt beispielsweise durch
Klemmwirkung oder auch durch Schweißen. Das Dichtelement 42A ist insbesondere als
Blechelement ausgeführt. Seine Schenkel 52 erstrecken sich im Wesentlichen in radialer
Richtung nach außen, so dass der die beiden Schenkel 52 verbindende Bogen 54 von der
Rückseite 39 beabstandet ist. Diese gestreckte Ausführung ermöglicht ein elastisches
Verhalten des Dichtelements 42A, d.h. es folgt den thermischen Dehnungen der Fußplatten
32. Die thermische Beweglichkeit der Fußplatten 32 wird also durch das Bieg- oder
dehnbare Dichtelement 42A gewährleistet. Die Beweglichkeit ist somit unabhängig von
der speziellen Ausgestaltung der Nuten 44, so dass diese sehr passgenau an die Schenkel
52 angepasst werden können. Zwischen den Schenkel 52 und den Nuten 44 ist daher kein
oder nur ein sehr geringer Leckagespalt 38 gebildet, der unabhängig von der thermischen
Beanspruchung der Fußplatten 32 ist.
[0031] Alternative Ausführungsformen des Dichtelements 42A sind beispielhaft in den Figuren
5 bis 7 dargestellt. Gemäß FIG 5 ist ein Dichtelement 42B aus zwei separaten Schenkeln
52 ausgebildet, die jeweils einen Bogen 54 aufweisen und sich über eine Umfangslänge
L überlappen. Die mehrteilige Ausbildung des Dichtelements 42B vereinfacht die Montage,
da beispielsweise die einzelnen Schenkel 52 bereits vor der Montage der Leitschaufeln
18 einfach in die entsprechenden Nuten 44 der jeweiligen Fußplatten 32 befestigt werden
und diese anschließend an dem Leitschaufelträger 26 angebracht werden. Die gemeinsame
Umfangslänge L ist dabei möglichst groß gewählt, um den zwischen ihnen gebildeten
Leckagespalt 38 für alle Temperatur- und Betriebszustände gering zu halten.
[0032] Bei einer alternativen mehrteiligen Ausbildung eines Dichtelements 42C gemäß FIG
6 ist lediglich ein Schenkel 52A mit einem Bogen 54 versehen, wohingegen der zweite
Schenkel 52B ein gerades Blechstück ist. Bei den mehrteilig ausgebildeten Dichtelementen
42B,42C ist es von Vorteil, wenn die einzelnen Schenkel 52 im montierten Zustand gegeneinander
gepresst werden und beispielsweise eine gewisse Federspannung aufweisen.
[0033] Gemäß FIG 7 ist ein Dichtelement 42D mit einer gewellten Struktur 58 versehen, die
den einfach ausgestalteten Bogen 54 gemäß den Figuren 4 bis 6 ersetzt. Diese gewellte
Struktur 58 erstreckt sich vorzugsweise in mehrere Richtungen, insbesondere in den
beiden Richtungen parallel zu den Fußplatten 32. Zusätzlich können auch die Schenkel
52 gewellt sein. Das Dichtungselement 42D ist somit nach Art eines Faltenbalgs ausgebildet
und ermöglicht selbst große thermische Dehnungen in mehreren Richtungen aufzunehmen,
ohne dass der Leckagespalt 38 vergrößert ist.
[0034] Die Dichtelemente 42A bis 42D verbinden aus montagetechnischen Gründen vorzugsweise
die Fußplatten 32 von Leitschaufeln 18 benachbarter Turbinenstufen 28,30. Um auch
in Umfangsrichtung 33 eine gute und einfach montierbare Dichtung zu erzielen, ist
für in Umfangsrichtung 33 einander benachbarter Leitschaufeln 18 eines Leitschaufelkranzes
ein weiteres Dichtelement 60 vorgesehen.
[0035] Das weitere Dichtelement 60 ist gemäß FIG 8 bevorzugt im Querschnitt gesehen H-förmig
ausgebildet und weist zwei Längsschenkel 62 auf, die über einen Querschenkel 64 miteinander
verbunden sind. Zwischen den beiden Längsschenkeln 62 sind zwei vom Querschenkel 64
getrennte Aufnahmebereiche 65 gebildet, in die die Fußplatten 32 hineinreichen. Die
Seitenränder 66 der Fußplatten 32 sind etwa senkrecht vom Gasraum 12 nach außen abgebogen
und schmiegen sich unmittelbar an den Querschenkel 64 an.
[0036] Diese Ausgestaltung mit den Aufnahmebereichen 65 für die Fußplatten 32 ermöglicht
in vorteilhafter Weise eine über die gesamte Fußplatte 32 homogene Materialstärke,
so dass eine gleichmäßige Kühlung der Fußplatte 32 gewährleistet ist und Wärmespannungen
in der Fußplatte 32 nicht auftreten.
[0037] Zur Kühlung der Fußplatten 32 ist insbesondere ein geschlossenes Kühlsystem 68 mit
Dampf als Kühlmittel vorgesehen, das in FIG 8 ausschnittsweise dargestellt ist. Dieses
geschlossene Kühlsystem 68 weist einen Zuströmkanal 70 und einen Rückströmkanal 72
auf. Der Zuströmkanal 70 ist zwischen einem äußeren Leitblech 74 und einem Prallblech
76 gebildet, welches zwischen Leitblech 74 und der Fußplatte 32 angeordnet ist. Das
Prallblech 76 weist Strömungsöffnungen 78 auf, die nach Art von Düsen ausgebildet
sind, so dass das über den Zuströmkanal 70 zugeführte Kühlmittel entlang der dargestellten
Pfeile in den Rückströmkanal 72 übertritt. Aufgrund der düsenartigen Wirkungsweise
der Strömungsöffnungen 78 wird das Kühlmittel mit hoher Geschwindigkeit gegen die
Rückseite 80 der Fußplatte 32 gelenkt, so dass ein effektiver Wärmeübertrag zwischen
dem Kühlmittel und der Fußplatte 21 verwirklicht ist.
[0038] Das Prallblech 76 ist über Stützelemente 82, beispielsweise in Form von Schweißpunkten
oder Schweißstegen, gegen die Fußplatte 32 abgestützt und beabstandet gehalten. Das
Prallblech 70 ist am Seitenrand 66 der Fußplatte 32 direkt befestigt, insbesondere
angeschweißt, und das Leitblech 68 ist am Prallblech 70 befestigt.
[0039] Zwischen dem weiteren Dichtelement 60 und zumindest einem der Fußplatten 32 ist ein
Strömungsweg 84 in Form eines Leckagespalts gebildet, so dass von dem Gasraum 12 abgewandten
Außenraum 86 beispielsweise Luft über den Strömungsweg 84 in den Gasraum 12 strömen
kann und damit den Dichtungsbereich, also das Dichtelement 60 sowie die Seitenränder
66 kühlt.
1. Turbinenanlage (2), insbesondere Gasturbinenanlage, mit einem Gasraum (10,12), der
nach außen über aneinander angrenzende Plattenelemente (13,32) begrenzt ist, wobei
jeweils ein Dichtelement (42A-D) einander benachbarten Plattenelementen (13,32) zugeordnet
ist und diese an ihren dem Gasraum (10,12) abgewandten Rückseiten (48) klammerartig
miteinander verbindet.
2. Turbinenanlage (2) nach Anspruch 1, bei der das Dichtelement (42A-D) eine Beweglichkeit
der Plattenelemente (13,32) sowohl in Axialrichtung (8) als auch in Radialrichtung
(36) ermöglicht.
3. Turbinenanlage (2) nach Anspruch 1 oder 2, bei der das Dichtelement (42A-D) zwei Schenkel
(52) aufweist, die jeweils in eine Nut (44) der einander benachbarten Plattenelemente
(13,32) greifen.
4. Turbinenanlage (2) nach Anspruch 3, bei der die Nut (44) sich von der Rückseite (48)
des jeweiligen Plattenelements (13,32) in dieses im Wesentlichen radial hineinerstreckt.
5. Turbinenanlage (2) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, bei der das Dichtelement
(42B,C) mehrteilig aufgebaut ist.
6. Turbinenanlage (2) nach Anspruch 5 und 3, bei der die beiden Schenkel (52) des mehrteiligen
Dichtelements (42B,C) sich über eine gemeinsame Umfangslänge (L) überlappen.
7. Turbinenanlage (2) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, bei der das Dichtelement
(42A-C) U-förmig ausgebildet ist
8. Turbinenanlage (2) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, bei der das Dichtelement
(42D) zur Aufnahme von Dehnungen eine gewellte Struktur (58) nach Art eines Faltenbalgs
aufweist.
9. Turbinenanlage (2) nach Anspruch 8, bei der das Dichtelement (42D) in mehreren Richtungen
die gewellte Struktur (58) aufweist.
10. Turbinenanlage (2) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, bei der das Dichtelement
(42A-D) zwischen benachbarten Kacheln (13) einer Brennkammer (4) angeordnet ist.
11. Turbinenanlage (2) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, bei der das Dichtelement
(42A-D) zwischen den Fußplatten (32) benachbarter Leitschaufeln (18) einer Turbine
(6) angeordnet ist.
12. Turbinenanlage (2) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, die sich in Axialrichtung
(8) erstreckt, und bei der das Dichtelement (42A-D) zwischen axial benachbarten Plattenelementen
(13,32), insbesondere zwischen den Fußplatten (32) von Leitschaufeln (18) einander
benachbarter Turbinenstufen (28,30), angeordnet ist.
13. Turbinenanlage (2) nach Anspruch 12, bei der zwischen in Umfangsrichtung (33) benachbarten
Plattenelementen (13,32), insbesondere zwischen den Fußplatten (32) von Leitschaufeln
(18), ein weiteres Dichtelement (60) mit einem Aufnahmebereich (65) vorgesehen ist,
in den die Plattenelemente (13,32) hineinreichen