[0001] Die Erfindung betrifft ein Ventil, mit einer einen zur Steuerung von Fluidströmen
dienenden Ventilschieber aufweisenden Steuereinrichtung, die durch Aufbringen von
Stellkräften relativ zum Ventilgehäuse zu einer einer ersten Umschaltrichtung folgenden
ersten Umschaltbewegung und einer einer entgegengesetzten zweiten Umschaltrichtung
folgenden zweiten Umschaltbewegung antreibbar und dadurch in unterschiedlichen Schaltstellungen
positionierbar ist, wobei sie bei der ersten Umschaltbewegung unter Zurücklegung einer
Umschaltstrecke aus einer ersten Schaltstellung in eine durch gehäusefeste Anschlagmittel
vorgegebene End-Schaltstellung verlagerbar ist, in der sie durch in der ersten Umschaltrichtung
wirkende erste Stellkräfte gehalten werden kann und aus der sie durch Aufbringung
von in der entgegengesetzten zweiten Umschaltrichtung wirkenden zweiten Stellkräften
im Rahmen der zweiten Umschaltbewegung herausbewegbar ist.
[0002] Ein Mehrwegeventil dieser Art geht beispielsweise aus der EP 0 678 676 B1 hervor.
Dort ist die Steuereinrichtung von einem kolbenartigen Ventilschieber mit axial vorgelagerten
Stellkolben gebildet und kann durch Beaufschlagung mit einem Steuerfluid in zwei einander
entgegengesetzten End-Schaltstellungen positioniert werden. Je nach Schaltstellung
werden dabei die Ventilkanäle des Ventils mit unterschiedlicher Konfiguration fluidisch
verknüpft.
[0003] Ein Problem bei sämtlichen Ventilen dieser Art besteht darin, daß bei längerem Verbleib
der Steuereinrichtung in einer der End-Schaltstellungen die Haftreibung zwischen dem
Ventilschieber und den diesen umschließenden Dichtungen stark ansteigt. Besonders
typisch ist dieses Verhalten bei Stillstandszeiten ab 2 Stunden. Die Folge hiervon
ist, daß die zum Herausbewegen der Steuereinrichtung aus der betreffenden End-Schaltstellung
und zum Umschalten in eine andere Schaltstellung erforderlichen Stellkräfte ansteigen.
Dies wiederum führt dazu, daß der den zur Verfügung stehenden fluidischen Betätigungskräften
entgegenstehende Schaltwiederstand vergrößert wird, so daß die Umschaltzeiten ansteigen,
was Funktionsstörungen bei den an das Ventil angeschlossenen Verbrauchern hervorrufen
kann. Besonders kritisch ist das Verhalten bei monostabilen Zweistellungs-Ventilen.
[0004] Es ist daher die Aufgabe der vorliegenden Erfindung, Maßnahmen zu treffen, die auch
nach längeren Stillstandszeiten ein zuverlässiges Umschaltverhalten des Ventils gewährleisten.
[0005] Diese Aufgabe wird gelöst durch mindestens eine Antriebseinrichtung mit zu Beginn
der ersten Umschaltbewegung noch unwirksamen und erst während des Endabschnittes der
ersten Umschaltbewegung durch die kinetische Energie der Steuereinrichtung unter Spannung
gesetzte Federmittel, deren Spannkraft zu Beginn der zweiten Umschaltbewegung zusätzlich
zu durch Fluidbeaufschlagung erzeugten Betätigungskräften zur Erzeugung der zweiten
Stellkräfte beiträgt.
[0006] Beim Umschalten der Steuereinrichtung in eine End-Schaltstellung findet somit zunächst
eine Umschaltbewegung konventioneller Art statt. Hat jedoch die Steuereinrichtung
einen Teil der Umschaltstrecke in Richtung zur End-Schaltstellung zurückgelegt, werden
durch die zu diesem Zeitpunkt vorliegende kinetische Energie der Steuereinrichtung
Federmittel mindestens einer Antriebseinrichtung unter Spannung gesetzt. Es wird also
Energie auf die Federmittel übertragen und in diesen gespeichert. Die Energiespeicherung
in den Federmitteln hält so lange an, wie die Steuereinrichtung durch die auf sie
einwirkenden ersten Stellkräfte in der End-Schaltstellung gehalten wird. Diese ersten
Stellkräfte sind in aller Regel fluidische Stellkräfte und werden bei monostabilen
Ventilen insbesondere von einer Luftfeder aufgebracht. Wird nun die Steuereinrichtung
zum Zwecke des Herausbewegens aus den End-Schaltstellung in der zweiten Umschaltrichtung
durch ein Steuerfluid beaufschlagt, addiert sich zu deren Betätigungskräften anfänglich
die Spannkraft der Federmittel hinzu, was ausreicht, um die erhöhte Haftreibung zu
überwinden und die Steuereinrichtung umzuschalten. Schaltverzögerungen können somit
auch bei längeren Ventil-Stillstandszeiten wirksam verhindert werden.
[0007] Vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung gehen aus den Unteransprüchen hervor.
[0008] Es ist möglich, mindestens eine die Federmittel enthaltende Antriebseinrichtung ortfest
am Ventilgehäuse vorzusehen, wobei das Spannen der Federmittel dadurch erfolgt, daß
die sich bewegende Steuereinrichtung bei der Annäherung an die End-Schaltstellung
auf eine mit den Federmitteln in Wirkverbindung stehende Aufprallfläche auftrifft.
[0009] Zusätzlich oder alternativ kann mindestens eine Antriebseinrichtung auch an der Steuereinrichtung
vorgesehen sein, so daß sie von dieser getragen und bei den Umschaltbewegungen mitbewegt
wird. Diese Bauform läßt sich in der Regel konstruktiv wesentlich einfacher realisieren
als eine Integration in das Ventilgehäuse. Zumal dann, wenn die Antriebseinrichtung
in einen Stellkolben der Steuereinrichtung integriert wird, der ein bezüglich des
Ventilschiebers separates Teil darstellt, so daß er sehr einfach anstelle eines konventionellen
Stellkolbens verwendet werden kann.
[0010] Das Spannen der Federmittel geschieht zweckmäßigerweise dadurch, daß die Federmittel
zwischen der sich bewegenden Steuereinrichtung und gehäusefesten Abstützmitteln komprimiert
wird, wenn sich die Steuereinrichtung an ihre End-Schaltstellung annähert. Die zum
Spannen der Federmittel notwendige Wegstrecke kann dabei sehr gering sein und dabei
insbesondere wesentlich geringer als die restliche Wegstrecke der Umschaltstrecke,
bei der die Federmittel noch außer Funktion sind und noch nicht komprimiert werden.
Dadurch verbleibt der Steuereinrichtung bei der Umschaltbewegung ausreichend Zeit
für den Aufbau der zum Spannen der Federmittel erforderlichen kinetischen Energie.
[0011] Die zu Beginn des Spannvorganges beaufschlagte und den Federmitteln zugeordnete Aufprallfläche
befindet sich zweckmäßigerweise an einem verschiebbar geführten Antriebsstößel der
Antriebseinrichtung, der dabei unmittelbar im Ventilgehäuse oder in der Steuereinrichtung
verstellbar geführt aufgenommen sein kann.
[0012] Um die gewünschte Charakteristik zu erhalten, ist zweckmäßigerweise vorgesehen, daß
die Federmittel auch im unbeaufschlagten Zustand unter einer gewissen Vorspannung
stehen. Dabei können Einstellmittel vorgesehen sein, die eine variable Vorgabe der
Vorspannung der Federmittel ermöglichen. Derartige Einstellmittel gestatten auch einen
Toleranzausgleich hinsichtlich der Länge der Federmittel, insbesondere wenn diese
von mindestens einer mechanischen Feder gebildet sind. Alternativ oder zusätzlich
zu mindestens einer mechanischen Feder können die Federmittel auch von einer Gasfeder
und dabei vorzugsweise von einer Luftfeder gebildet sein.
[0013] Die Antriebseinrichtung ist zweckmäßigerweise einem axialen Endbereich der Steuereinrichtung
zugeordnet. Möglich ist es, bei einer über zwei End-Schaltstellungen verfügenden Steuereinrichtung
beiden End-Schaltstellungen eine Antriebseinrichtung zuzuordnen, und zwar zweckmäßigerweise
im Bereich der beiden axialen Enden der Steuereinrichtung.
[0014] Werden die ersten Stellkräfte von einer Gasfeder und dabei vorzugsweise von einer
Luftfeder gebildet, beispielsweise um ein monostabiles Zweistellungs-Ventil zu realisieren,
wählt man die Gegebenheiten zweckmäßigerweise derart, daß die Spannkraft der Federmittel
zumindest in etwa den ersten Stellkräften entspricht oder etwas geringer ist. Auf
diese Weise können die ersten Stellkräfte bei in der End-Schaltstellung befindlicher
Steuereinrichtung durch die Spannkraft im wesentlichen ausgeglichen sein, so daß die
durch ein Steuerfluid aufzubringenden Betätigungskräfte im wesentlichen nur die Haftreibung
der Dichtungsmaßnahmen überwinden muß, um die Steuereinrichtung wieder aus der End-Schaltstellung
in einer andere Schaltstellung umzuschalten.
[0015] Nachfolgend wird die Erfindung anhand der beiliegenden Zeichnungen näher erläutert.
In dieser zeigen:
- Figur 1
- eine bevorzugte Ausführungsform eines mit den erfindungsgemäßen Maßnahmen ausgestatteten
Ventils, hier exemplarisch in einer Bauform als monostabiles 5/2-Wegeventil, das Ganze
im Längsschnitt und teils schematisiert, und
- Figur 2
- den in Figur 1 strichpunktiert markierten Ausschnitt II in vergrößerter Darstellung,
wobei in durchgezogenen Linien eine Stellung der Steuereinrichtung unmittelbar zu
Beginn des Spannens der Federmittel gezeigt ist und wobei strichpunktiert die zugeordnete
End-Schaltstellung mit gespannten Federmitteln angedeutet ist.
[0016] Bei dem in der Zeichnung dargestellten Ventil 1 handelt es sich um ein Mehrwegeventil,
wobei das konkrete Beispiel ein 5/2-Wegeventil zeigt.
[0017] Das Ventil 1 verfügt über ein Ventilgehäuse 2, das vorliegend einen Hauptkörper 3
enthält, an dessen beiden axialen Stirnseiten jeweils ein Abschlußkörper 4, 5 angeordnet
ist. Geeignete Befestigungsmittel zum Fixieren der Anschlußkörper 4, 5 am Hauptkörper
3 sind strichpunktiert bei 6 angedeutet, wobei es sich beispielsweise um Befestigungsschrauben
handelt.
[0018] Im Innern des Ventilgehäuses 2 erstreckt sich in dessen Längsrichtung ein länglicher
Aufnahmeraum 7, in dem eine ebenfalls längliche Steuereinrichtung 8 untergebracht
ist. Die Steuereinrichtung 8 enthält einen kolbenartigen länglichen Ventilschieber
12 sowie zwei Stellkolben 13, 14, die dem Ventilschieber 12 an seinen beiden axialen
Stirnseiten vorgelagert sind.
[0019] In den Aufnahmeraum 7 münden seitlich, an in Längsrichtung beabstandeten Stellen,
mehrere Ventilkanäle 15 ein, wobei die mit den einzelnen Ventilkanälen 15 kommunizierenden
Aufnahmeraumabschnitte axial beidseits jeweils von einer ringförmigen Dichtungseinrichtung
16 flankiert sind. Zwischen axial benachbarten Aufnahmeraumabschnitten befindet sich
dabei jeweils nur eine Dichtungseinrichtung 16. Der Ventilschieber 12 verfügt in Längsrichtung
abwechselnd über Bereiche größeren und kleineren Querschnittes, die je nach momentaner
Axialposition des Ventilschiebers 12 mit einzelnen der beim Ausführungsbeispiel gehäusefest
fixierten Dichtungseinrichtungen 16 zusammenarbeiten oder nicht zusammenarbeiten.
Besteht ein Dichtkontakt, sind die beidseits der betreffenden Dichtungseinrichtung
16 befindlichen Aufnahmeraumabschnitte fluiddicht voneinander abgetrennt. Befindet
sich hingegen ein Bereich geringeren Durchmessers des Ventilschiebers 12 auf gleicher
Höhe mit einer Dichtungseinrichtung 16, ergibt sich ein Zwischenraum, durch den hindurch
die benachbarten Aufnahmeraumabschnitte miteinander verbunden sind, so daß ein fluidisches
Druckmedium zwischen den dadurch miteinander kommunizierenden Ventilkanälen 15 überströmen
kann.
[0020] Beim Ausführungsbeispiel ist einer der Ventilkanäle 15 ein Speisekanal P, über den
durch das Ventil zu verteilendes Druckmedium, insbesondere Druckluft, eingespeist
wird. Beidseits benachbart zum Speisekanal P mündet jeweils ein Arbeitskanal A, B
in den Aufnahmeraum 7 ein, wobei diese Arbeitskanäle A, B mit einem Verbraucher verbindbar
sind, beispielsweise mit einem Pneumatikzylinder. An jeden Arbeitskanal A, B schließt
sich nach axial außen hin noch ein Entlüftungskanal R, S an.
[0021] Die Dichtungseinrichtungen 16 umschließen die Steuereinrichtung 8 koaxial, wobei
sie jeweils einen aus geeignetem Dichtmaterial bestehenden ringförmigen Dichtkörper
17 enthalten, beispielsweise einen Elastomerkörper. Der Dichtkörper 17 wird beim Ausführungsbeispiel
von einem ringförmigen, radial nach innen hin offenen Dichtungsgehäuse 18 gehalten,
über das die Dichtungseinrichtung 16 an der Innenfläche des Aufnahmeraumes 7 festgelegt
ist, beispielsweise durch Einpressen.
[0022] Der Dichtkontakt zwischen einer Dichtungseinrichtung 16 und der Steuereinrichtung
8 wird dadurch herbeigeführt, daß der Dichtkörper 17 einen Abschnitt größeren Durchmessers
des Ventilschiebers 12 mit Dichtkontakt umschließt.
[0023] Die Steuereinrichtung 1 ist beim Ausführungsbeispiel zwischen zwei Schaltstellungen
umschaltbar. Die erste mögliche Schaltstellung ist in Figur 1 unterhalb der Längsachse
22 des Aufnahmeraumes 7 gezeigt, während die zweite Schaltstellungnachfolgend als
End-Schaltstellung bezeichnet - oberhalb der Längsachse 22 abgebildet ist.
[0024] In der ersten Schaltstellung erfolgt beim Ausführungsbeispiel die Ventilkanal-Zuordnung
derart, daß der Speisekanal P mit dem einem Arbeitskanal B in Verbindung steht, während
gleichzeitig der andere Arbeitskanal A mit dem einen Entlüftungskanal R kommuniziert.
Der zweite Entlüftungskanal S ist hierbei abgesperrt. In der End-Schaltstellung hingegen
steht der Speisekanal P mit dem zuvor noch entlüfteten Arbeitskanal A in Verbindung,
während gleichzeitig der andere Arbeitskanal B über den zuvor noch abgesperrten Entlüftungskanal
S entlüftet wird. Hier ist dann der noch verbleibende andere Entlüftungskanal R abgesperrt.
[0025] Die zum Verlagern der Steuereinrichtung 8 aus der ersten Schaltstellung in die End-Schaltstellung
stattfindende Bewegung sei als erste Umschaltbewegung bezeichnet und verläuft in einer
durch einen Pfeil kenntlich gemachten ersten Umschaltrichtung 23. Das Verlagern der
Steuereinrichtung 8 aus der End-Schaltstellung heraus in die erste Schaltstellung
sei als zweite Umschaltbewegung bezeichnet und erfolgt in einer der ersten Umschaltrichtung
23 entgegengesetzten, ebenfalls durch einen Pfeil markierten zweiten Umschaltrichtung
24. Die Umschaltrichtungen sind mit der Längsachse 22 gleichgerichtet.
[0026] Bei dem Ventil des Ausführungsbeispiels handelt es sich um ein monostabiles Ventil,
das in Gestalt der End-Schaltstellung eine bevorzugte Schaltstellung hat. Diese wird
dadurch hervorgerufen, daß der eine, in Figur 1 rechts gelegene Stellkolben 13 an
seiner dem Ventilschieber 12 entgegengesetzten ersten Beaufschlagungsfläche 25 ständig
durch ein unter einem bestimmten Betätigungsdruck stehendes fluidisches Druckmedium
beaufschlagt wird. Beim Ausführungsbeispiel wird dieses fluidische Druckmedium durch
einen ersten Betätigungskanal 26 im Innern des Ventilgehäuses 2 vom Speisekanal P
abgezweigt und in einen vom zugeordneten Endbereich des Aufnahmeraumes 7 gebildeten
ersten Beaufschlagungsraum 27 eingespeist, der vom beweglichen Stellkolben 13 bzw.
dessen erster Beaufschlagungsfläche 25 begrenzt wird.
[0027] Durch das auf die erste Beaufschlagungsfläche 25 einwirkende Druckmedium erfährt
die Steuereinrichtung 8 erste Stellkräfte S
1, die in der ersten Umschaltrichtung 23 wirksam sind.
[0028] Durch die ständige Verbindung des ersten Beaufschlagungsraumes 27 mit dem Speisekanal
P ergibt sich beim Ausführungsbeispiel durch die im ersten Beaufschlagungsraum 27
befindliche Druckluft eine Luftfeder, die die Steuereinrichtung 8 ständig mit den
ersten Stellkräften S
1 beaufschlagt.
[0029] Der dem entgegengesetzten axialen Endbereich des Ventilschiebers 12 zugeordnete zweite
Stellkolben 14 ist wie der andere, erste Stellkolben 13 unter Abdichtung verschiebbar
im zugeordneten Endabschnitt des Aufnahmeraumes 7 geführt. Zur Abdichtung kann eine
ringförmige Dichtungseinrichtung 28 vorgesehen sein, die in einer Ringnut des betreffenden
Stellkolbens 13, 14 einsitzt und mit der radial zugewandten Innenumfangsfläche 32
des Aufnahmeraumes 7 in gleitendem Dichtkontakt steht.
[0030] Der zweite Stellkolben 14 begrenzt mit einer vom Ventilschieber 12 axial abgewandten
zweiten Beaufschlagungsfläche 33 einen vom zugeordneten Endabschnitt des Aufnahmeraumes
7 gebildeten zweiten Beaufschlagungsraum 34. Dieser steht über einen zweiten Betätigungskanal
35 wie schon der erste Beaufschlagungsraum 27 mit dem Speisekanal P in Verbindung,
wobei es sich allerdings um eine gesteuerte Verbindung handelt. Letzteres resultiert
daraus, daß in den Verlauf des zweiten Betätigungskanals 35 ein Vorsteuerventil 36
eingeschaltet ist, das über eine elektrisch aktivierbare Betätigungseinrichtung 37
verfügt - beispielsweise ein Elektromagnet oder eine Piezoeinrichtung -, durch die
der Fluiddurchgang durch den zweiten Betätigungskanal 35 hindurch wahlweise freigegeben
oder versperrt werden kann. Bei versperrtem zweitem Betätigungskanal 35 ist der zweite
Beaufschlagungsraum 34 durch eine nicht näher dargestellte Kanalführung, beispielsweise
innerhalb der Betätigungseinrichtung 37, entlüftet. Bei freigegebener Verbindung ist
die zur Entlüftung dienende Kanalführung abgesperrt und statt dessen der zweite Beaufschlagungsraum
34 mit dem Speisekanal P verbunden, so daß aus dem Speisekanal P Steuerfluid in den
zweiten Beaufschlagungsraum 34 eingespeist wird, das durch Beaufschlagung der zweiten
Beaufschlagungsfläche 33 durch einen Pfeil angedeutete Betätigungskräfte F
B in der zweiten Umschaltrichtung 24 auf die Steuereinrichtung 8 ausübt.
[0031] Das Steuerfluid könnte an Stelle einer Abzweigung vom Speisekanal P auch durch einen
separaten Steuerkanal zugeführt werden, was auch für das zur Beaufschlagung des ersten
Stellkolbens 13 dienende Druckmedium gilt.
[0032] Bevorzugt erstreckt sich der Aufnahmeraum 7 in Längsrichtung durch den gesamten Hauptkörper
3 hindurch und bis in die beiden Abschlußkörper 4, 5 hinein. Zumindest den größten
Teil ihres Stellweges legen die Stellkolben 13, 14 dabei innerhalb des jeweils zugeordneten
Abschlußkörpers 4, 5 zurück, wobei zum Erhalt einer optimalen Gleitfläche eine Führungshülse
38 koaxial in den jeweiligen Endabschnitt des Aufnahmeraumes 7 eingesetzt sein kann.
Die Betätigungseinrichtung 37 ist zweckmäßigerweise ebenfalls an einem der Abschlußkörper
4 vorgesehen.
[0033] Ist durch die Betätigungseinrichtung 37 die Einspeisung von Steuerfluid in den zweiten
Beaufschlagungsraum 34 unterbunden und letzterer entlüftet, erfolgt ausgehend von
der ersten Schaltstellung eine Verlagerung der Steuereinrichtung 8 in der ersten Umschaltrichtung
23, bis schließlich die erste End-Schaltstellung vorliegt, die dadurch definiert wird,
daß die Steuereinrichtung 8 mit an ihr vorgesehenen ersten Anschlagmittel 38 an gehäusefesten
zweiten Anschlagmitteln 39 zur Anlage gelangt. Letztere sind bei Ausführungsbeispiel
von der der Steuereinrichtung 8 axial zugewandten stirnseitigen Abschlußfläche 41
des Aufnahmeraumes 7 gebildet. Die an der Steuereinrichtung 8 vorgesehenen Anschlagmittel
38 befinden sich beim Ausführungsbeispiel am Stellkolben 14 und sind vorzugsweise
von dessen der Abschlußfläche 41 axial zugewandter Stirnfläche 42 gebildet.
[0034] Um die Steuereinrichtung 8 aus der End-Schaltstellung wieder herauszubewegen und
in die erste Schaltstellung zurückzuschalten, wird durch Aktivierung der Betätigungseinrichtung
37 der Fluiddurchgang durch den zweiten Betätigungskanal 35 freigegeben, was die oben
erwähnten, in der zweiten Umschaltrichtung 24 wirksamen Betätigungskräfte F
B zur Folge hat. Diese ergeben zusammen mit einer nachfolgend noch erläuterten und
gleichgerichtet wirksamen Spannkraft F
S zweite Stellkräfte S
2, die zusammen größer sind als die ersten Stellkräfte S
1 und die in der End-Schaltstellung durch die Dichtungseinrichtungen 16 auf die Steuereinrichtung
8 einwirkenden Haftreibungskräfte F
H. Dadurch wird die Steuereinrichtung 8 verzögerungsfrei in die erste Schaltstellung
zurückgeschaltet.
[0035] Ein wesentlicher Kern der vorliegenden Erfindung liegt in der Zur-Verfügung-Stellung
der zuvor erwähnten Spannkraft F
S durch eine in Figur 2 vergrößert dargestellte Antriebseinrichtung 43, die vorzugsweise,
wie abgebildet, in den Stellkolben 14 integriert ist und somit von der Steuereinrichtung
8 getragen wird.
[0036] Die Antriebseinrichtung 43 ist mit Federmitteln 44 ausgestattet, die während des
Verlaufes der ersten Umschaltbewegung zur Erzeugung der Spannkraft F
S unter Spannung gesetzt werden. Allerdings ist die Anordnung so getroffen, daß die
Federmittel 44 zu Beginn der ersten Umschaltbewegung und vorzugsweise während des
größten Teils der Umschaltstrecke unwirksam sind und erst während des Endabschnittes
der ersten Umschaltbewegung, also während des Zurücklegens des der End-Schaltstellung
unmittelbar vorgelagerten Abschnittes der Umschaltstrecke unter Spannung gesetzt werden.
Letzteres geschieht durch die kinetische Energie der Steuereinrichtung 8, die diese
beim Durchlaufen des durch die Federmittel 44 ungebremsten Abschnittes der ersten
Umschaltbewegung aufbaut. So lange die Steuereinrichtung 8 durch die ersten Stellkräfte
S
1 in der End-Schaltstellung gehalten wird, bleibt die Spannkraft F
S in den Federmitteln 44 gespeichert. Treten jedoch die fluidischen Betätigungskräfte
F
B hinzu, verlagert sich die Steuereinrichtung 8 durch den Kraftüberschuß in der zweiten
Umschaltrichtung 24, wobei die Federmittel 44 die gespeicherte Energie in Gestalt
der Spannkraft F
S an die Steuereinrichtung 8 abgeben und für ein optimales anfängliches Beschleunigungsverhalten
der Steuereinrichtung 8 sorgen.
[0037] Die beim Ausführungsbeispiel realisierte bevorzugte konstruktive Lösung sieht vor,
daß die Antriebseinrichtung 43 eine in dem einen Grundkörper 45 bildenden Stellkolben
14 ausgebildeten Antriebsraum 46 enthält, der zur axialen Stirnfläche 42 hin offen
ist. In dem Antriebsraum 46 ist ein Antriebsstößel 47 axial in der Richtung der Umschaltbewegungen
gemäß Doppelpfeil 48 verstellbar gelagert. Die ebenfalls in dem Antriebsraum 46 untergebrachten
Federmittel 44 stützten sich einerseits am Grundkörper 45 und andererseits an dem
Antriebsstößel 47 ab und beaufschlagen diesen in einer mit der ersten Umschaltrichtung
23 gleichgerichteten Ausfahrrichtung 49. Solange die Steuereinrichtung 8 die erste
Schaltstellung einnimmt, wird dabei der Antriebsstößel 47 in der in Figur 2 in durchgezogenen
Linien abgebildeten Grundstellung gehalten, in der eine an ihm vorgesehene, in Ausfahrrichtung
49 orientierte Aufprallfläche 52 bezüglich den ersten Anschlagmitteln 38 mit Abstand
zur Abschlußfläche 41 des Aufnahmeraumes 7 hin vorgelagert ist. Dieser in Figur 2
mit dem Buchstaben "h" markierte Abstand bildet gleichzeitig den maximal möglichen
Spannweg der Federmittel 44.
[0038] Die Grundstellung des Antriebsstößels 47 wird durch miteinander kooperierende und
einander zugewandte erste und zweite Anschlagflächen 53, 54 am Antriebsstößel 47 und
am Stellkolben 14 vorgegeben.
[0039] Der Antriebsstößel 47 ist in Längsrichtung abgestuft und besitzt einen stirnseitig
mit der Aufprallfläche 52 versehenen Aufprallabschnitt 56, an den sich axial ein Anschlagabschnitt
55 größeren Durchmessers anschließt. Die erste Anschlagfläche 53 ist an der in Ausfahrrichtung
49 orientierten und über den Aufprallabschnitt 56 radial vorstehenden Stirnfläche
des Anschlagabschnittes 55 vorgesehen, während sich die zweite Anschlagfläche 54 an
einem den Aufprallabschnitt 56 koaxial umgebenden und in den Antriebsraum 46 hineinragenden
Hülsenkörper 57 vorgesehen ist. Die Federmittel 44 stützen sich einerseits an der
der ersten Anschlagfläche 53 entgegengesetzt orientierten Rückseite des Anschlagabschnittes
55 ab und andererseits an der dieser mit Abstand gegenüberliegenden inneren Begrenzungsfläche
58 des Antriebsraumes 46.
[0040] Der Aufprallfläche 52 in der ersten Umschaltrichtung 23 gegenüberliegend ist eine
ventilgehäusefeste Gegenaufprallfläche 61 vorgesehen.
[0041] In der ersten Schaltstellung der Steuereinrichtung 8 sind sowohl die ersten und zweiten
Anschlagmittel 38, 39 als auch die Aufprallfläche 52 und die Gegenaufprallfläche 61
mit relativ großem Abstand zueinander angeordnet. Der Antriebsstößel 47 nimmt dabei
die Grundstellung ein.
[0042] Wird ausgehend von der ersten Schaltstellung die erste Umschaltbewegung ausgelöst,
ändert sich an diesen Verhältnissen zunächst nichts. Zwar verringern sich die vorerwähnten
Abstände, jedoch ohne daß es zu einem gegenseitigen Kontakt käme. Die Federmittel
44 haben also zu Beginn der ersten Umschaltbewegung und ausgehend hiervon während
des größten Teils derselben keine Wirkung.
[0043] Dies ändert sich, wenn zum Ende der ersten Umschaltbewegung hin die Aufprallfläche
52 auf die Gegenaufprallfläche 61 auftrifft. Zu diesem Zeitpunkt sind die beiden ersten
und zweiten Anschlagmittel 38, 39 noch um den Spannweg h zueinander beabstandet. Aufgrund
der kinetischen Energie der Steuereinrichtung 8 wird selbige jedoch nicht gestoppt,
sondern bewegt sich bis zum gegenseitigen Kontakt der ersten und zweiten Anschlagmittel
38, 39 relativ zu dem seinerseits an einer Weiterbewegung gehinderten Antriebsstößel
47 weiter. Dabei wird der Antriebsstößel 47 relativ zum Stellkolben 14 axial in den
Antriebsraum 46 hineingedrückt, was ein Spannen der Federmittel 44 zur Folge hat.
Die End-Schaltstellung ist also dadurch charakterisiert, daß sowohl die Aufprallfläche
52 und die Gegenaufprallfläche 61 als auch die beiden Anschlagmittel 38, 39 aneinander
anliegen, wobei die Federmittel 44 um den Spannweg h gespannt sind. In Figur 2 sind
die Gegebenheiten der End-Schaltstellung in strichpunktierten Linien angedeutet.
[0044] Das Spannen der Federmittel 44 erfolgt beim Ausführungsbeispiel durch ein Komprimieren
derselben. Es handelt sich hier um eine oder mehrere mechanische Federn, vorzugsweise
Druckfedern. Allerdings wären auch andere Federarten möglich und man könnte insbesondere
auf eine Gasfeder zurückgreifen, vorzugsweise in Gestalt einer Luftfeder, wobei sich
das Luftpolster beispielsweise durch Abzweigen von Druckluft aus den im Ventil 1 verlaufenden
Kanälen erzeugen ließe.
[0045] Solange sich die Steuereinrichtung 8 in der End-Schaltstellung befindet, bewirken
die gespannten Federmittel 44 über den gegenseitigen Kontakt der Aufprallfläche 52
und der Gegenaufprallfläche 61 die schon erwähnte Federkraft F
S, welche danach trachtet, die Steuereinrichtung 8 in der zweiten Umschaltbewegung
zu verlagern. Allerdings reicht die Spannkraft F
S allein nicht aus, um die zweite Umschaltbewegung auszulösen. Erst wenn die Betätigungseinrichung
37 aktiviert wird und durch Zufuhr des Steuerfluides auch noch die Betätigungskräfte
F
B aufgeschaltet werden, stellen sich die gegenüber den ersten Stellkräften S
1 und den Haftreibungskräften F
H höheren zweiten Stellkräfte S
2 ein, die die Steuereinrichtung 8 in die erste Schaltstellung zurückbewegen.
[0046] Die Spannkraft F
s wirkt dabei allerdings nur während der anfänglichen Phase der zweiten Umschaltbewegung,
und zwar über einen dem Spannweg h entsprechenden Anteil der Umschaltstrekke. Auch
wenn dieser Spannweg h sehr klein ist - er kann sich beispielsweise in der Größenordnung
von 5/10 mm bewegenreicht die gespeicherte Federenergie aus, um zur Überwindung der
anfänglich hohen Haftreibungskräfte F
H beizutragen und die Steuereinrichtung 8 in Bewegung zu versetzen. Sobald sich die
Steuereinrichtung 8 bewegt, genügen die Betätigungskräfte F
B, um die Steuereinrichtung 8 in die erste Schaltstellung zurück zu bewegen und dort
trotz ständiger Fluidbeaufschlagung des ersten Beaufschlagungsraumes 27 so lange wie
gewünscht zu halten.
[0047] Bevorzugt erfolgt die Auslegung des Ventils 1 derart, daß auf der Basis identischer
Fluiddrücke in den beiden Beaufschlagungsräumen 27, 34 die Spannkraft F
S der gespannten Federmittel 44 gleich groß oder geringfügig geringer ist wie die durch
einen Luftfedereffekt hervorgerufenen ersten Stellkräfte S
1. Trotz übereinstimmender Kräfte können die Federmittel 44 hierbei gespannt werden,
weil die Aufprallfläche 52 durch die zunächst ungehinderte Bewegung der Steuereinrichtung
8 mit Wucht auf die Gegenaufprallfläche 61 auftrifft und durch die kinetische Energie
ein Komprimieren der Federmittel 44 möglich ist. Daß die Steuereinrichtung 8 dann
weiterhin in der End-Schaltstellung verbleibt, hängt mit den durch die Dichtungseinrichtungen
16 hervorgerufenen Haftreibungskräften F
H zusammen. Soll anschließend ein Umschalten der Steuereinrichtung 8 erfolgen, muß
der über den zweiten Betätigungskanal 35 eingespeiste Steuerdruck zunächst nur die
Haftreibung F
H überwinden, was ohne weiteres möglich ist, so daß die Steuereinrichtung 8 praktisch
verzögerungsfrei umschaltet.
[0048] Zur Vorgabe einer gewünschten Charakteristik der Federmittel 44 ist es von Vorteil,
wenn diese auch bereits in der Grundstellung des Antriebsstößels 47 unter einer gewissen
Vorspannung stehen. Beim Ausführungsbeispiel läßt sich die Vorspannung variabel durch
Wahl einer entsprechenden axialen Montagetiefe des Hülsenkörpers 57 bezüglich des
Antriebsraumes 46 vorgeben. Der Hülsenkörper 57 bildet hier also Einstellmittel 62
zur variablen Vorgabe der Vorspannung der Federmittel 44, wobei vorliegend die unterschiedlichen
Montagetiefen durch unterschiedlich weites Einpressen des Hülsenkörpers 57 in den
Antriebsraum 46 realisiert werden. Alternativ wäre es aber beispielsweise auch möglich,
den Hülsenkörper 57 als Schraubteil auszuführen und die Montagetiefe durch Veränderung
der Einschraubtiefe nach Wunsch einzustellen.
[0049] Insbesondere in Abhängigkeit von der Bauart des Ventilschiebers 12 könnte sich die
Antriebseinrichtung 43 auch an anderer Stelle als vorliegend an einem axialen Endbereich
der Steuereinrichtung 8 befinden. Ferner wäre es möglich, eine zwischen zwei End-Schaltstellungen
verlagerbare Steuereinrichtung 8 mit einer Mehrzahl von Antriebseinrichtungen auszustatten,
die ausgehend von beiden End-Schaltstellungen eine Unterstützung der Rückstellbewegung
bewirken. Hierzu könnte insbesondere an beiden axialen Endbereichen der Steuereinrichtung
8 jeweils eine Antriebseinrichtung vorgesehen sein.
[0050] Bei einer nicht näher dargestellten Ausführungsform befindet sich mindestens eine
Antriebseinrichtung alternativ oder zusätzlich am Ventilgehäuse. Man kann sich die
Anordnung dann beispielsweise so vorstellen, daß der Grundkörper 45 gehäuseseitig
angeordnet ist und die bewegliche Aufprallfläche 52 der an der Steuereinrichtung 8
vorgesehenen Gegenaufprallfläche 61 entgegenragt. Hier würde dann insbesondere auch
die Möglichkeit bestehen, das Ventilgehäuse 2 unmittelbar als Grundkörper zur Abstützung
der Federmittel 44 und gegebenenfalls zur Lagerung des Antriebsstößels 47 heranzuziehen.
[0051] Ein oder beide Stellkolben 13, 14 könnten durchaus derart fest mit dem Ventilschieber
12 verbunden sein, daß sie jeweils Zug- und Druckkräfte auf den Ventilschieber 12
übertragen können. Insbesondere bei einer an einem Stellkolben vorgesehenen Antriebseinrichtung
43 ist jedoch eine hinsichtlich des Ventilschiebers 12 separate Ausgestaltung von
Vorteil, weil dies eine leichte Nachrüstung konventioneller Ventile ermöglicht, indem
einfach an Stelle eines konventionellen Stellkolbens ein mit einer Antriebseinrichtung
43 ausgestatteter Stellkolben eingesetzt wird.
1. Ventil, mit einer einen zur Steuerung von Fluidströmen dienenden Ventilschieber (12)
aufweisenden Steuereinrichtung (8), die durch Aufbringen von Stellkräften (S1, S2) relativ zum Ventilgehäuse (2) zu einer einer ersten Umschaltrichtung (23) folgenden
ersten Umschaltbewegung und einer einer entgegengesetzten zweiten Umschaltrichtung
(24) folgenden zweiten Umschaltbewegung antreibbar und dadurch in unterschiedlichen
Schaltstellungen positionierbar ist, wobei sie bei der ersten Umschaltbewegung unter
Zurücklegung einer Umschaltstrecke aus einer ersten Schaltstellung in eine durch gehäusefeste
Anschlagmittel (39) vorgegebene End-Schaltstellung verlagerbar ist, in der sie durch
in der ersten Umschaltrichtung (23) wirkende erste Stellkräfte (S1) gehalten werden kann und aus der sie durch Aufbringung von in der entgegengesetzten
zweiten Umschaltrichtung (24) wirkenden zweiten Stellkräften (S2) im Rahmen der zweiten Umschaltbewegung herausbewegbar ist, gekennzeichnet durch
mindestens eine Antriebseinrichtung (43) mit zu Beginn der ersten Umschaltbewegung
noch unwirksamen und erst während des Endabschnittes der ersten Umschaltbewegung durch
die kinetische Energie der Steuereinrichtung (8) unter Spannung gesetzte Federmittel
(44), deren Spannkraft (FS) zu Beginn der zweiten Umschaltbewegung zusätzlich zu durch Fluidbeaufschlagung erzeugten
Betätigungskräften (FB) zur Erzeugung der zweiten Stellkräfte (S2) beiträgt.
2. Ventil nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß mindestens eine Antriebseinrichtung
(43) am Ventilgehäuse (2) vorgesehen ist und eine mit den Federmitteln (44) in Wirkverbindung
stehende Aufprallfläche enthält, auf die die Steuereinrichtung (8) zum Spannen der
Federmittel (44) mit einer gegenüberliegenden Gegenfläche aufprallen kann.
3. Ventil nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß mindestens eine Antriebseinrichtung
(43) von der Steuereinrichtung (8) getragen ist und eine mit den Federmitteln (44)
in Wirkverbindung stehende Aufprallfläche (52) enthält, die zum Spannen der Federmittel
(44) auf eine gegenüberliegende gehäusefeste Gegenaufprallfläche (61) aufprallen kann.
4. Ventil nach Anspruch 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Aufprallfläche (52)
an einem relativ zu einem Grundkörper (45) der Antriebseinrichtung (43) in den Umschaltrichtungen
(23, 24) beweglichen Antriebsstößel (47) vorgesehen ist, auf den die sich an dem Grundkörper
(45) abstützenden Federmittel (44) einwirken.
5. Ventil nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß der Grundkörper (45) entsprechend
der Plazierung der Antriebseinrichtung (43) vom Ventilgehäuse (2) oder von der Steuereinrichtung
(8) gebildet ist.
6. Ventil nach einem der Ansprüche 3 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Antriebseinrichtung
(43) an oder in einem mit dem Ventilschieber (12) in Wirkverbindung stehenden Stellkolben
(14) der Steuereinrichtung (8) vorgesehen ist.
7. Ventil nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß der Stellkolben (14) und der Ventilschieber
(12) als voneinander getrennte Teile ausgebildet sind.
8. Ventil nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß sich mindestens
eine Antriebseinrichtung (43) an einem axialen Endbereich der Steuereinrichtung (8)
befindet.
9. Ventil nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß die Steuereinrichtung
(8) zwischen zwei End-Schaltstellungen verlagerbar ist, wobei in beiden End-Schaltstellungen
jeweils mindestens eine Antriebseinrichtung (43) wirksam ist.
10. Ventil nach Anspruch 9 in Verbindung mit Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß an
beiden axialen Endbereichen der Steuereinrichtung (8) jeweils eine Antriebseinrichtung
(43) vorgesehen ist.
11. Ventil nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, daß die Federmittel
(44) ständig unter Vorspannung stehen.
12. Ventil nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, daß Einstellmittel (62) zur variablen
Vorgabe der Vorspannung der Federmittel (44) vorhanden sind.
13. Ventil nach einem der Ansprüche 1 bis 12, dadurch gekennzeichnet, daß die Federmittel
(44) mindestens eine mechanische Feder enthalten.
14. Ventil nach einem der Ansprüche 1 bis 13, dadurch gekennzeichnet, daß die Federmittel
(44) mindestens eine Gasfeder und dabei vorzugsweise eine Luftfeder enthalten.
15. Ventil nach einem der Ansprüche 1 bis 14, gekennzeichnet durch mindestens eine Betätigungseinrichtung
(37) zur Steuerung der Beaufschlagung der Steuereinrichtung (8) mit einem die in der
zweiten Umschaltrichtung (24) wirkenden Betätigungskräfte (FB) hervorrufenden Steuerfluid.
16. Ventil nach einem der Ansprüche 1 bis 15, dadurch gekennzeichnet, daß die ersten Stellkräfte
(S1) von einer Gasfeder, vorzugsweise in Gestalt einer Luftfeder hervorgerufen werden.
17. Ventil nach einem der Ansprüche 1 bis 16, dadurch gekennzeichnet, daß die Spannkraft
(FS) der Federmittel (44) zumindest in etwa den ersten Stellkräften entspricht oder etwas
geringer ist.