[0001] Die Erfindung betrifft einen atmosphärischen Gasbrenner gemäß dem Oberbegriff des
Anspruchs 1.
Stand der Technik
[0002] Derartige auch als Injektorbrenner bezeichnete Atmosphärische Gasbrenner sind allgemein
bekannt und haben sowohl zur Brauchwasser- als auch zur Heizwassererwärmung eine weite
Verbreitung gefunden. Das Ziel bei der Weiterentwicklung dieser ohne Wasserkühlung
auskommenden Gasbrenner besteht darin, den Schadstoffgehalt der Abgase, insbesondere
den NO
x-Gehalt weiter zu verringern.
[0003] Aus der EP 769 656 ist ein atmosphärischer Gasbrenner mit mehreren, parallel nebeneinander
angeordneten Brennerelementen mit einem Mischkörper und einer Brennerplatte mit Gemischaustrittsöffnungen
bekannt. Die Brennerplatte ist im Wesentlichen halbzylinderförmig gewölbt ausgeführt
und als aufsteckbare Einheit mit dem Mischkörper verbunden. Der Mischkörper besitzt
zwei Mischrohre, die jeweils den Strömungsquerschnitt verengende, deltaförmige Einschnürungen
aufweisen, die in die aus Blechelementen gebildeten Mischrohre eingeformt sind. In
den Blechelementen sind ferner Öffnungen vorhanden, in denen Kühlrohre zum Kühlen
der Brennerelemente geführt sind.
[0004] Aufgabe der Erfindung ist es, einen atmosphärischen Gasbrenner ohne Wasserkühlung
zu schaffen, der bei einem Modulationsbereich größer 1:2,5 eine hohe Verbrennungsstabilität
und eine geringe NO
x-Emission besitzt.
Vorteile der Erfindung
[0005] Der erfindungsgemäße atmosphärische Gasbrenner mit den kennzeichnenden Merkmalen
des Anspruchs 1 hat den Vorteil, dass eine Primärluftzahl von 0,5 bis 1,0 erreicht
wird. Die erfindungsgemäßen Maßnahmen ermöglichen es, dass ohne eine zusätzliche Wasserkühlung
eine Reduktion der NO
x-Abgaswerte bis auf 20 mg/kWh erzielbar ist.
[0006] Durch die in den Unteransprüchen aufgeführten Maßnahmen sind vorteilhafte Ausgestaltungen
des Gegenstands des Hauptanspruchs möglich. Eine homogene Mischung von Brenngas und
Luft wird über die Geometrie der Mischrohre erzielt. Durch einen optimierten Abstand
der Brennerelemente und dem dazwischen ausgebildeten Spalt wird über den gesamten
Modulationsbereich des Gasbrenners eine ausreichende Sekundärluftzuführung und eine
vollständige Verbrennung gewährleistet. Die Strömungsbedingungen der Sekundärluft
realisieren außerdem eine Kühlung der Brennerelemente, insbesondere im Bereich der
Brennerplatte bzw. Brennerzone. Gleichzeitig ist dadurch die thermische Beanspruchung
des Materials des Brennerelements geringer.
Zeichnung
[0007] Ausführungsbeispiele der Erfindung sind in der Zeichnung dargestellt und in der nachfolgenden
Beschreibung näher erläutert. Figur 1 zeigt eine Ansicht der Breitseite eines Brennerelements,
Figur 2 eine Ansicht der Schmalseite des Brennerelements in Figur 1, Figur 3 eine
Schnittdarstellung durch das Brennerelement in Figur 1 nach der Linie III-III, Figur
4 einen Teilschnitt durch zwei benachbarte Brennerelemente, Figur 5 eine Ansicht der
Breitseite eines Brennerelements gemäß einem zweiten Ausführungsbeispiel, Figur 6
eine Ansicht der Schmalseite des Brennerelements in Figur 5 und Figur 7 eine Schnittdarstellung
durch das Brennerelement in Figur 5 nach der Linie VII-VII.
Ausführungsbeispiele
[0008] Figur 1 zeigt ein Brennerelement 10 eines nicht näher dargestellten atmosphärischen
Gasbrenners. Der atmosphärische Gasbrenner besteht aus einer Anzahl von parallel nebeneinander
angeordneten Brennerelementen 10. Über die Anordnung einer entsprechenden Anzahl von
Brennerelementen 10 läßt sich die Brennerleistung beliebig erhöhen.
[0009] Das Brennerelement 10 hat ein aus zwei schalenförmigen Blechhälften 11, 12 gebildetes
Gehäuse 14 sowie brennraumseitig eine als Firstleiste ausgebildete Brennerplatte 16
mit Gemischaustrittsöffnungen 18, wobei im Ausführungsbeispiel gemäß Figur 1, 2 und
3 die Brennerplatte 16 gewölbt ausgebildet ist.
[0010] Jedes Brennerelement 10 weist zwei Mischrohre 20 (Injektoren) mit jeweils einer Lufteintrittsöffnung
21, einem Strömungskanalabschnitt 23 und einem Diffusorabschnitt 25 auf. Der Strömungskanalabschnitt
23 weist an einer Stelle 35 den engsten Querschnitt des Mischrohres 20 auf. Die Lufteintrittsöffnungen
21 dienen zum Einleiten von Primärluft, wobei jeder Lufteintrittsöffnung 21 eine Gasdüse
27 zugeordnet ist. Über die Gasdüse 27 wird das Brenngas in das Mischrohr 20 eingedüst.
[0011] Ab der Stelle 35 erweitert sich der Strömungskanalabschnitt 23 zum Diffusorabschnitt
25 hin leicht konisch. An den Strömungskanalabschnitt 23 schließt sich in Strömungsrichtung
des Brenngas-Luft-Gemischs der Diffusorabschnitt 25 an. Die Diffusorabschnitte 25
verbreitern sich jeweils symmetrisch zu einer durch die Mittellinie der Mischrohre
18 verlaufenden Ebene 28 in Richtung der Breitseite des Brennerelements 10 kontinuierlich
in Form einer parabelähnlichen Erweiterung 29. Die Erweiterung 29 des einen Mischrohres
vereinigt sich mit der Erweiterung 29 des benachbarten Mischrohres an einer Stelle
31, so dass beide parabelähnlichen Erweiterungen 29 in eine gemeinsame Verteilkammer
30 münden. Die Verteilkammer 30 ist der Brennerplatte 16 und den Gemischaustrittsöffnungen
18 vorgeschaltet und erstreckt sich im Wesentlichen über die Ausdehnung der Brennerplatte
16.
[0012] Die Diffusorabschnitte 25 weisen jeweils gemäß Figur 3 eine den Querschnitt in Bezug
auf die Schmalseite des Brennerelements 10 verengende Einschnürung 32 auf, die im
Wesentlichen symmetrisch zu einer durch die Mittellinie verlaufenden Ebene 33 ausgebildet
ist. Links und rechts von der Einschnürung 29 bilden sich zwei Diffusorkanäle 40 aus,
deren Strömungsquerschnitte größer sind als der Strömungsquerschnitt der Einschnürung
29 an einer beliebigen Stelle. Dadurch wird eine gleichmäßige Gemischverteilung in
der Verteilkammer 30 über die gesamte Erstreckung der Gemischaustrittsöffnungen 18
erzielt.
[0013] Wesentlich ist, dass die Fläche der Gemischaustrittsöffnungen 18 und die Strömungsverhältnisse
des Brenngas-Luft-Gemischs in den beiden Mischrohren 20 so aufeinander abgestimmt
sind, dass die Wärmebelastung an den Gemischaustrittsöffnungen 18 der Brennerplatte
16 ≤ 300 W/cm
2 beträgt. Zur Erzielung der geringen Flächenbelastung bzw. Wärmebelastung an den Gemischaustrittsöffnungen
18 der Brennerplatte 16 wurden die Gemischaustrittsöffnungen 18 und die Mischrohre
20 entsprechenden dimensioniert, wobei die Fläche der Gemischaustrittsöffnungen 18
etwa dem 3-5fache der gesamten Querschnittsfläche der Mischrohre 20 an der engsten
Stelle 35 entspricht. Durch diese geometrischen Bedingungen wird Einfluß auf die Strömungsgeschwindigkeit
des Brenngas-Luft-Gemisches in den Mischrohren 20 genommen, wobei eine höhere Strömungsgeschwindigkeit
des Brenngas-Luft-Gemisches eine höhere Flächenbelastung bzw. Wärmebelastung bedeutet.
Außerdem beträgt bei dem in Figur 1 dargestellten Brennerelement 10 die Breite B etwa
dem 1,5-2fache der Höhe H. Die Auslegung ermöglicht zudem ein deutlich geringere Gesamthöhe
H gegenüber vollvormischenden Gasbrennern
[0014] Es wurde weiterhin ermittelt, dass eine homogene Mischung von Brenngas und Primärluft
vom Verhältnis von Mischrohrlänge L und Mischrohrquerschnitt abhängt, wobei die Mischrohrlänge
L etwa das 4-5fache des Durchmessers an der engsten Stelle 35 des Mischrohres 20 beträgt.
[0015] Einen Ausschnitt von zwei nebeneinander angeordneten Brennerelementen 10 zeigt Figur
4. Zwischen den Brennerelementen 10 ist ein Spalt 34 zur Zuführung von Sekundärluft
mit einer Breite X ausgebildet, wobei die Breite X etwa 1/2 bis 1/5 der Tiefe Y der
Brennerplatte 16 beträgt. Aufgrund dieser Dimensionierung wird über den gesamten Modulationsbereich
des atmosphärischen Gasbrenners eine ausreichende Sekundärluftzuführung erzielt, wodurch
eine vollständige Verbrennung gewährleistet wird. Über die Sekundärluftzuführung findet
außerdem eine Kühlung des Brennerelements 10, insbesondere im Bereich der Brennerplatte
16 statt.
[0016] Ein weiteres Ausführungsbeispiel eines Brennerelements 10 zeigen die Figuren 5, 6
und 7, wobei gleiche Elemente mit den gleichen Bezugszeichen bezeichnet sind. Hierbei
ist die Brennerplatte 16 eben ausgebildet. Bei diesem Ausführungsbeispiel gemäß Figur
7 ist der den Querschnitt im Bereich der Erweiterung 29 verengende Abschnitt von der
Schmalseite des Brennelements 10 betrachtet als ein verengender Kanal 36 ausgebildet,
der symmetrisch zu der durch die Mittellinie der Mischrohre 20 verlaufenden Ebene
33 ausgebildet ist. Über die Breitseite des Brennerelements 10 weist der verengende
Kanal 36 eine deltaförmige Aufweitung 38 auf, die symmetrisch zu der durch die Mittellinie
verlaufenden Ebene 28 ist. Auch bei diesem Ausführungsbeispiel bildet sich links und
rechts vom verengenden Kanal 36 zwei Diffusorkanäle 40 aus, deren Strömungsquerschnitte
größer ist als der Strömungsquerschnitt des verengenden Kanals 36 an einer beliebigen
Stelle.
1. Atmosphärischer Gasbrenner mit mehreren, im Wesentlichen parallel zueinander angeordneten
Brennerelementen mit mindestens zwei Mischrohren und einer Brennerplatte mit Gemischaustrittsöffungen,
wobei die Mischrohre über Gasdüsen und Lufteintrittsöffnungen mit einem Brenngas-Luft-Gemisch
gespeist sind, dadurch gekennzeichnet, dass die Fläche der Gemischaustrittsöffnungen (18) und die Strömungsverhältnisse
des Brenngas-Luft-Gemischs in den Mischrohren (20) so aufeinander abgestimmt sind,
dass die Wärmebelastung an den Gemischaustrittsöffnungen (18) der Brennerplatte (16)
≤ 300 W/cm2 beträgt.
2. Atmosphärischer Gasbrenner nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Fläche der Gemischaustrittsöffnungen (18) dem 3-5fachen des Querschnitts
der beiden Mischrohre (20) an der engsten Stelle (35) entspricht.
3. Atmosphärischer Gasbrenner nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Breite (B) des Brennerelements (10) dem 1,5-2fachen der Höhe (H) des Brennerelements
(10) entspricht.
4. Atmosphärischer Gasbrenner nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Mischrohrlänge (L) dem 4-5fache des Durchmessers des Mischrohres (20) an
der engsten Stelle (35) entspricht.
5. Atmosphärischer Gasbrenner nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass zwischen den Brennerelementen (10) ein Spalt (34) zur Zuführung von Sekundärluft
ausgebildet ist und dass die Breite (X) des Spalts (34) 1/2 bis 1/5 der Tiefe (Y)
des Brennerelements (10) beträgt.
6. Atmosphärischer Gasbrenner nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Mischrohre (20) jeweils bezüglich der Breitseite des Brennerelements (10)
einen sich erweiternden Diffusorabschnitt (25) aufweisen und dass der Diffusorabschnitt
(25) bezüglich der Schmalseite des Brennerelements (10) einen den Querschnitt (20)
verengenden Abschnitt (32, 36) aufweist.
7. Atmosphärischer Gasbrenner nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass an der Breitseite des Brennerelements (10) seitlich an dem verengenden Abschnitt
(32, 36) jeweils zwei Diffusorkanäle (40) vorbeigeführt sind, wobei der Querschnitt
der beiden Diffusorkanäle (40) größer ist als der Querschnitt des verengenden Abschnitts
(32, 36) an einer beliebigen Stelle.
8. Atmosphärischer Gasbrenner nach Anspruch 6 oder 7, dadurch gekennzeichnet, dass der verengende Abschnitt als Einschnürung (32) ausgebildet ist.
9. Atmosphärischer Gasbrenner nach Anspruch 6 oder 7, dadurch gekennzeichnet, dass der verengende Abschnitt an der Schalseite des Brennerelements (10) als ein
flacher Kanal (36) ausgebildet ist, der sich an der Breitseite in Strömungsrichtung
des Brenngas-Luft-Gemischs deltaförmig erweitert.