[0001] Die Erfindung betrifft einen Geradezugverschluss mit Drehwarzenverriegelung für Repetiergewehre,
mit einer in einem Verschlussgehäuse geführten und einen Kammerstengel für das händische
Hin- und Herbewegen tragenden Verschlusshülse, in der mittels eines Schaftes ein Verriegelungswarzen
tragender Verschlusskopf zwangsgeführt drehbeweglich gelagert ist und die einen Schlagbolzen
umfasst, der von einer Schlagbolzenfeder beaufschlagt ist, welche ferner der Erzeugung
eines Drehimpulses dient, um den Verschlusskopf in der Verschlussstellung in die mit
den Verriegelungswarzen korrespondierende Verriegelungskammer einzudrehen.
[0002] Hierzu ist der Verschlusskopf, welcher von der Schlagbolzenfeder ständig beaufschlagt
ist, in Spiralnuten geführt und wird durch die Vorspannung der Schlagbolzenfeder beim
Erreichen des vorderen Bereiches des Verschlussgehäuses durch eine rechtsdrehende
Bewegung in die Verriegelungsstellung überführt; vergleiche Steyr-Repetiergewehr Modell
1895.
[0003] Diese ständige Beaufschlagung des Verschlusskopfes hat aber zur Folge, dass die rechte
Verriegelungswarze über den gesamten Bereich der Führungsbahnen des Verschlussgehäuses
auf diesen federnd aufliegt, was das Vor- und Zurückbewegen des Geradezugverschlusses
erheblich erschwert, ganz abgesehen von dem dabei auftretenden Verschleiß.
[0004] Aus US 3 653 140 A ist ferner ein Geradezugverschluss bekannt, bei dem zur lösbaren
Verriegelung des Verschlusses in der Verschlussstellung Verschlusskopf, Schaft, Verschlussöse
und Verschlussgehäuse in einem vorbestimmten Bereich als Klemmrichtgesperre mit einem
lose hin und her beweglichen Wälzkörper ausgebildet sind.
[0005] Eine solche Ausbildung erfordert eine hohe Herstellungsgenauigkeit und genaue Dimensionierung
der betroffenen Bauteile, da nur in der Sperrstellung über den Normaldruck quer zur
Bewegungsrichtung des Verschlusskopfes das Festlegen des den Schlagbolzen umfassenden
Schaftes in der Verschlussöse erfolgen darf. Dieser relativ starke Normaldruck führt
zu hohen Flächendrücken an den Berührungsstellen von Wälzkörperschaftverschlusshülse
und der zugeordneten Wandung des Verschlussgehäuses, die bereits nach kurzer Betätigungszeit
Formänderungen ergeben können, welche die gesamte Funktion des Verschlusses in Frage
stellen können.
[0006] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, hier Abhilfe zu schaffen durch eine neue
Gestaltung eines Geradezugverschlusses der eingangs genannten Art, der ohne den genannten
Verschleiß einfacher als bisher zu betätigen ist.
[0007] Ausgehend von dem bekannten eingangs genannten Geradezugverschluss ist diese Aufgabe
gemäß der Erfindung dadurch gelöst, dass ein Relativbewegungen zwischen der Verschlusshülse
und dem Verschlusskopf unterbindendes Arretiermittel als ein von einer Feder in Arretierrichtung
beaufschlagter und an der Verschlusshülse kippbeweglich gelagerter Arretierhebel ausgebildet
ist, dessen einer Hebelarm einen mit einer Rastnut im Schaft des Verschlusskopfes
korrespondierenden Rastvorsprung und dessen anderer Hebelarm eine mit einer Schaltkante
der Verschlussbrücke zusammenwirkende Steuerrampe aufweist, dies alles in derartiger
Anordnung, dass beim Bewegen von Verschlusshülse und Verschlusskopf in die Verschlussstellung
der Arretierhebel mit Erreichen der Verschlussstellung über die Steuerrampe entgegen
der Wirkung der Feder außer Eingriff mit der Rastnut gebracht wird, während beim Bewegen
aus der Verschlussstellung heraus der freiwerdende Arretierhebel mit dessen Rastvorsprung
in die Rastnut des Verschlusskopfes federnd wieder einrastet.
[0008] Die Relativbewegungen zwischen der den Kammerstengel tragenden Verschlusshülse und
dem Verschlusskopf werden erfindungsgemäß durch zwei im Schaft des Verschlusskopfes
einander gegenüberliegend angeordnete Spiralnuten erzwungen, denen damit korrespondierende
ortsfeste Nutensteine in der Verschlusshülse zugeordnet sind.
[0009] Darüber hinaus weist die Verschlusshülse einander gegenüberliegende und mit Führungsflächen
des Verschlussgehäuses zusammenwirkende Führungswarzen auf, von denen die eine Führungswarze
als Lager für den Arretierhebel dient.
[0010] Vorteilhafterweise ist der Schaft des Verschlusskopfes am hinteren Ende mit einer
Schlagbolzenfederbundschraube versehen, die als Widerlager für die am Bund des Schlagbolzens
abgestützte Schlagbolzenfeder dient, über die die Schlagbolzenfeder mit dem Verschlusskopf
in Wirkverbindung steht.
[0011] Durch die erfindungsgemäße Ausbildung des Geradezugverschlusses wird der erhebliche
Drehimpuls auf den Verschlusskopf so lange blockiert, bis dessen Verriegelungswarzen
in den Bereich der Verriegelungskammer gelangt sind. Damit entfällt beim händischen
Vor- und Zurückbewegen des Verschlusses mittels des Kammerstengels das federnde Anliegen
der rechten Verriegelungswarze des Verschlusskopfes an der jeweils zugeordneten Führungsbahn
im Verschlussgehäuse, was die Bedienung wesentlich erleichtert. Die über den Kammerstengel
zu bewegende Masse der Verschlusshülse wird durch den Arretierhebel nur unwesentlich
erhöht, ist also für den Bedienungskomfort vernachlässigbar. Der Verschleiß der Verschlussteile
wird ebenfalls verringert, was sich auf die sichere Verriegelung des Verschlusskopfes
günstig auswirkt.
[0012] Die Erfindung ist nachfolgend anhand eines in der Zeichnung mehr oder minder schematisch
dargestellten Geradezugverschlusses für ein Repetiergewehr beschrieben.
[0013] Es zeigen:
- Figur 1
- die wesentlichen Teile eines Geradezugverschlusses gemäß der Erfindung in unverriegelter
Stellung seines Verschlusskopfes in perspektivischer Darstellung,
- Figur 1a
- einen vergrößerten Ausschnitt der Figur 1, Figur 2 einen Längsschnitt durch den Geradezugverschluss
gemäß Figur 1,
- Figur 3
- einen Schnitt gemäß der Linie A-A in Figur 2,
- Figur 4
- den Geradezugverschluss nach Figur 1 in verriegelter Stellung des Verschlusskopfes,
- Figur 4a
- einen vergrößerten Ausschnitt der Figur 3,
- Figur 5
- einen Längsschnitt durch den Verschluss gemäß Figur 1 in der verriegelten Stellung,
- Figur 6
- einen Schnitt gemäß der Linie B-B in Figur 5, und
- Figur 7
- in vergrößerter Darstellung eine Einzelheit der drehbeweglichen Lagerung zwischen
der Verschlusshülse und dem Verschlusskopf des Geradezugverschlusses gemäß Figur 1.
[0014] In den Figuren der Zeichnung sind der Übersicht halber im wesentlichen lediglich
die Verschlusshülse (24) und die ihr zugeordneten erfindungsgemäß ausgebildeten Teile
dargestellt, während das zugeordnete Repetiergewehr mit dem Lauf, dem Patronenlager
und dem Abzug weggelassen sind.
[0015] Ein insgesamt mit der Bezugsziffer 20 bezeichneter Geradezugverschluss umfasst ein
eine Verschlussbrücke 21 aufweisendes Verschlussgehäuse 22 mit einer einen Schlagbolzen
23 umfassenden Verschlusshülse 24, in der über einen Schaft 26 ein Verschlusskopf
27 zwangsgeführt drehbeweglich gelagert ist. Die Verschlusshülse 24 trägt einen Kammerstengel
28 für das händische Hin- und Herbewegen im Verschlussgehäuse 22.
[0016] Zur Lagerung der Verschlusshülse 24 im Verschlussgehäuse 22 dienen an der Innenwandung
des Verschlussgehäuses 22 vorgesehene Führungsflächen 30, 31 und 32, von denen die
einander gegenüberliegenden Führungsflächen 30 und 32 eine Führungsnut 34 bilden;
vergleiche Figur 3.
[0017] Die Verschlusshülse 24 greift mit einer linken Führungswarze 36 in die genannte Führungsnut
34 ein und liegt mit einer größeren gegenüberliegenden rechten Führungswarze 38 auf
der genannten Führungsfläche 31 auf.
[0018] Dem in bezug auf die Figur 2 freien Ende der Verschlusshülse 24 sind eine Schlossmutter
40 mit deren im einzelnen nicht dargestellten Funktionsteilen - Sicherungsflügel und
ähnliches - sowie der bereits genannte Kammerstengel 28 zugeordnet. Der Verschlusskopf
27 trägt zwei einander gegenüberliegende Verriegelungswarzen 42 und 43. Über einen
integralen Schaft 26 ist der Verschlusskopf 27 in der Verschlusshülse 24 zwangsgeführt
drehbeweglich gelagert, wie dies die Figur 7 zeigt. Hierzu sind in der Verschlusshülse
24 zwei einander gegenüberliegende Spiralnuten 48 und 49 vorgesehen, in die damit
korrespondierende Nutensteine 50, 51 eingreifen, welche in der Verschlusshülse 24
fest angeordnet sind. Eine zwischen einer Schlagbolzenfederbundschraube 52, die am
hinteren Ende des Schaftes 26 sitzt, und einem Bund 54 des Schlagbolzens 23 eingespannte
Schlagbolzenfeder 53 umfasst in bekannter Weise den Schlagbolzen 23 und wirkt somit
auf den Verschlusskopf 27, hat also das Bestreben, dem Verschlusskopf 27 längs der
Spiralnuten 48 und 49 einen in bezug auf Figur 1 nach rechts gerichteten Drehimpuls
aufzuzwingen.
[0019] Um diesen Drehimpuls nur dann wirksam werden zu lassen, wenn sich die Verriegelungswarzen
42 und 43 des Verschlusskopfes 27 im Bereich der Verriegelungskammer 44, also in der
Verriegelungsstellung befinden, ist ein Arretierhebel 58 vorgesehen, der an der rechten
Führungswarze 38 der Verschlusshülse 24 um den Drehpunkt 59 schwenkbar gelagert ist
und einen kurzen Hebelarm 61 mit einem Rastvorsprung 62 sowie einen langen Hebelarm
63 mit einer Steuerrampe 64 umfasst, sowie im Bereich der Steuerrampe 64 von einer
Feder 65 im Gegenuhrzeigersinne beaufschlagt ist, die sich in Sacklochbohrungen des
Arretierhebels 58 und der Wandung der Verschlusshülse 24 befindet; vergleiche Figur
2. Dem Rastvorsprung 62 ist eine Rastnut 66 zugeordnet, die sich in der Wandung des
Verschlusskopfes 27 befindet. In der in Figur 2 dargestellten Schaltstellung "Verschluss
geöffnet" greift der Rastvorsprung 62 in die Rastnut 66 ein und verhindert somit Relativbewegungen
zwischen dem Verschlusskopf 27 und der ihn lagernden Verschlusshülse 24. Das hintere
Ende des langen Hebelarmes 63 mit der Steuerrampe 64 befindet sich hinter der Verschlussbrücke
21, deren Schaltkante 69 in die Bewegungsbahn der Steuerrampe 64 ragt.
[0020] Wird der vorstehend beschriebene Geradezugverschluss 20 mittels des Kammerstengels
28 in bezug auf die Waffenachse nach vorne bewegt, so gibt der am Drehpunkt 59 gelagerte
Arretierhebel 58 durch das Auflaufen der Steuerrampe 64 auf die Schaltkante 69 der
Verschlussbrücke 21 im Uhrzeigersinne entgegen der Kraft der Feder 65 durch das Ausrasten
des Rastvorsprungs 62 aus der Rastnut 66 den Verschlusskopf 27 frei, wie dies aus
Figur 5 zu ersehen ist. Hierdurch kann der Verschlusskopf 27 über den durch die Schlagbolzenfeder
53 erzeugten Drehimpuls mit seinen Verriegelungswarzen 42 und 43 in der mit diesen
korrespondierenden Verriegelungskammer 44 mit einer Drehung von 90° nach rechts eindrehen
und damit den Verschlusskopf 27 verriegeln, wie dies in Figur 5 dargestellt ist. Wird
der Verschluss geöffnet und die Verschlusshülse 24 über den Kammerstengel 28 in bezug
auf die Waffenachse nach hinten bewegt, also geöffnet, so wird die Steuerrampe 64
des Arretierhebels 58 unter der Verschlussbrücke 21 hindurch gezogen und, sobald sie
diese passiert hat, freigegeben. Über die in einer Sacklochbohrung im hinteren Bereich
des langen Hebelarms 63 des Arretierhebels 58 gelagerte Feder 65 wird dieser sofort
nach der Freigabe um den Drehpunkt 59 im Gegenuhrzeigersinne bewegt, bis der Rastvorsprung
62 erneut in die Rastnut 66 einrastet und damit den Verschlusskopf 27 gegenüber der
Verschlusshülse 24 festlegt. Jedwede Relativbewegungen zwischen dem Verschlusskopf
27 und der Verschlusshülse 24 sind damit erneut blockiert, und der Geradezugverschluss
20 lässt sich gleitend leicht hin und her bewegen.
1. Geradezugverschluss mit Drehwarzenverriegelung für Repetiergewehre, mit einer in einem
Verschlussgehäuse geführten und einen Kammerstengel für das händische Hin- und Herbewegen
tragenden Verschlusshülse, in der mittels eines Schaftes ein Verriegelungswarzen tragender
Verschlusskopf zwangsgeführt drehbeweglich gelagert ist und die einen Schlagbolzen
umfasst, der von einer Schlagbolzenfeder beaufschlagt ist, welche ferner der Erzeugung
eines Drehimpulses dient, um den Verschlusskopf in der Verschlussstellung in die mit
den Verriegelungswarzen korrespondierende Verriegelungskammer einzudrehen,
dadurch gekennzeichnet, dass ein Relativbewegungen zwischen der Verschlusshülse (24) und dem Verschlusskopf
(27) unterbindendes Arretiermittel als ein von einer Feder (65) in Arretierrichtung
beaufschlagter und an der Verschlusshülse (24) kippbeweglich gelagerter Arretierhebel
(58) ausgebildet ist, dessen einer Hebelarm (61) einen mit einer Rastnut (66) im Schaft
(26) des Verschlusskopfes (27) korrespondierenden Rastvorsprung (62) und dessen anderer
Hebelarm (63) eine mit einer Schaltkante (69) der Verschlussbrücke (21) zusammenwirkende
Steuerrampe (64) aufweist, dies alles in derartiger Anordnung, dass beim Bewegen von
Verschlusshülse (24) und Verschlusskopf (27) in die Verschlussstellung der Arretierhebel
(58) mit Erreichen der Verschlussstellung über die Steuerrampe (64) entgegen der Wirkung
der Feder (65) außer Eingriff mit der Rastnut (66) gebracht wird, während beim Bewegen
aus der Verschlussstellung heraus der freiwerdende Arretierhebel (58) mit dessen Rastvorsprung
(62) in die Rastnut (66) des Verschlusskopfes (27) federnd wieder einrastet.
2. Geradezugverschluss nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass im Schaft (26) des Verschlusskopfes (27) zwei einander gegenüberliegend angeordnete
Spiralnuten (48, 49) vorgesehen sind, denen damit korrespondierende ortsfeste Nutensteine
(50, 51) der Verschlusshülse (24) zugeordnet sind.
3. Geradezugverschluss nach den Ansprüchen 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Verschlusshülse (24) einander gegenüberliegende und mit Führungsflächen
(30, 31, 32) des Verschlussgehäuses (22) zusammenwirkende Führungswarzen (36, 38)
aufweist, von denen die eine Führungswarze (38) als Lager für den Arretierhebel (58)
dient.
4. Geradezugverschluss nach den Ansprüchen 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass der den Schlagbolzen (23) über dessen Bund (54) beaufschlagenden Schlagbolzenfeder
(53) eine auf dem den Schlagbolzen (23) umfassenden, den Verschlusskopf (27) aufweisenden
Schaft (26) sitzende und als Widerlager wirkende Schlagbolzenfederbundschraube (52)
zugeordnet ist, derart dass nach Freigabe des Schaftes (26) die Schlagbolzenfeder
(53) auf den Verschlusskopf (27) zwecks Erzeugung des Drehimpulses einwirkt.