[0001] Die Erfindung betrifft eine Zeitanzeigeeinrichtung und ein Zeitanzeigeverfahren.
[0002] Als Zeitanzeigeeinrichtungen sind beispielsweise Radiowecker bekannt, bei denen als
eine Unterzeiteinheit die Minuten zwischen X
1 = 0 und X
2 = 59 und als eine Überzeiteinheit die Stunden zwischen Y
1 = 1 und Y
2 = 12 bzw. zwischen Y
1 = 0 und Y
2 = 23 angegeben werden. Eine derartige Zeitangabe bestehend aus einer numerischen
Stunden- und einer numerischen Minutenangabe ist heute weit verbreitet. Eine derartige
Anzeige ist aus Gründen des Zeitgefühls und bei einer ohnehin hektischen Lebensweise
jedoch nachteilhat. Stellt man beispielsweise eine Weckzeit von 5.55 Uhr ein, drängt
sich unweigerlich der Eindruck auf, einige Minuten nach 5.00 Uhr aufstehen zu müssen.
[0003] Aus
DE 297 12 763 Ú1 ist eine Taschen- oder Armbanduhr bekannt mit einer Anzeige der Tageszeit durch ein
Zifferblatt mit Stunden- und Minutenzeiger (FIG 1) oder eine digitale Anzeige der
Stunden und dahinter der angefangenen Minuten der nächsten Stunde (FIG 2). Zusätzlich
sind vier digitale Anzeigen vorgesehen, mit Hilfe derer rückwärts die Zeit bis auf
einen Zeitpunkt 0 in Sekunden, Minuten, Stunden und Tagen nach Art eine Count-Down-Zählmodus
angezeigt werden. Bei dieser bekannten Uhr wird also die bekannte Zeitanzeige in Stunden
und Minuten mit einer bekannten Rückwärtszeitanzeige nach Art eines Count-Down-Zählers
kombiniert.
[0004] Die
DE 41 34 710 A1 offenbart ein Verfahren zur optischen Darstellung der Uhrzeit, bei dem die Anzeige
der Uhrzeit durch Buchstabenziffern erfolgt und die Ziffern- und die Buchstabenfolge
dem allgemeinen Sprachgebrauch entspricht. Dabei werden, sobald 40 Minuten einer angefangenen
Stunden erreicht sind, die Minuten rückwärts gezählt und die Stunden weiterhin vorwärts,
so daß die Anzeige von 20 Minuten bis 1 Minute rückwärts zählt und die Minutenzahl
vor der Stundenzahl angibt, beispielsweise "Zwanzig vor Eins". Bei 45 Minuten der
angefangenen Stunde wird als Ausnahme von dieser Zählweise "Viertel vor" angezeigt.
Im übrigen Bereich der Stunde vor der 40. Minute wird anders gezählt und angezeigt.
[0005] Die Aufgabe der vorliegenden Erfindung besteht darin, bei einer Zeitanzeigeeinrichtung
und einem Zeitanzeigeverfahren eine neuartige numerische Zeitanzeige vorzusehen.
[0006] Diese Aufgabe wird mit einer Zeitanzeigeeinrichtung nach den Merkmalen des Anspruchs
1 bzw. einem Zeitanzeigeverfahren nach den Merkmalen des Anspruchs 7 gelöst. Vorteilhafte
Weiterbildungen sind in den Unteransprüchen angegeben.
[0007] Ein Kerngedanke der vorliegenden Erfindung besteht darin, die Zeit - so wie sie physikalisch
grundsätzlich definiert ist - nicht ständig fortlaufend anzuzeigen, sondern eine Zeitanzeigeeinrichtung
so zu modifizieren, daß nur die Überzeiteinheit, insbesondere die Stundenanzeige,
numerisch ansteigend fortgeschaltet wird, wo hingegen die Unterzeiteinheit, insbesondere
die Minuten, numerisch absteigend vorgeschaltet werden. Hierdurch entsteht automatisch
ein wesentlich besseres, positives Zeitgefühl. Während beim Stand der Technik als
Weckzeit im oben erwähnten Beispiel 5.55, also 5 Uhr und 55 Minuten angezeigt würden,
ist mit der erfindungsgemäßen Anzeigeeinrichtung eine Anzeige gemäß der im Sprachgebrauch
hierfür ohnehin üblicheren Konvention von 5 Minuten vor 6 Uhr möglich.
[0008] Während im Sprachgebrauch die Konvention meist zur halbvollen Stunde gewechselt wird,
wird mit der erfindungsgemäßen Zeitanzeigeeinrichtung eine grundsätzlich andere Zeitanzeige
ermöglicht. Ein wesentlicher Grundgedanke besteht vor allem darin, die Unterzeiteinheit,
insbesondere die Minuten, stets absteigend, also von 59 beginnend, fortzuschalten
mit der Folge, daß stets der Eindruck vermittelt wird, noch eine entsprechende Menge
an Unterzeiteinheiten zur Verfügung zu haben, bis die Überzeiteinheit - diese allerdings
numerisch ansteigend - um eine Einheit fortgeschaltet wird.
[0009] Die Erfindung ist nicht auf eine Zeitanzeigeeinrichtung zur numerischen Anzeige von
Stunden und Minuten beschränkt. Viermehr könnte auch das Datum in der genannten Weise
angezeigt werden, so daß als Unterzeiteinheit die Tage eines Monats, als Überzeiteinheit
die Monate selbst zugrundegelegt werden. Hier würden die verbleibenden Tage eines
Monats numerisch absteigend fortgeschaltet, die Monate selbst dagegen numerisch ansteigend
fortgeschaltet werden. Auch hier würde sich unmittelbar der Eindruck ergeben, bis
zum Monatswechsel noch jeweils die angezeigte Anzahl von Tagen zur Verfügung zu haben.
Ein positiveres Zeitgefühl ist auch hier die Folge.
[0010] In einer besonders zu bevorzugenden Ausführungsform sind Steuereinheit und/oder Taktgeber
als mikroelektronischer Prozessor ausgebildet. Auf diese Weise kann die erfindungsgemäße
Zeitanzeigeeinrichtung herstellungstechnisch vergleichsweise einfach realisiert werden,
da Geräte nach dem Stand der Technik unter Beachtung der erfindungsgemäßen Lehre beispielsweise
durch Umprogrammierung modifiziert werden können.
[0011] Es ist jedoch auch denkbar, die Zeitanzeigeeinrichtung, insbesondere die Steuereinheit
mechanisch auszubilden, wobei ein mechanisches Uhrwerk die numerisch ansteigende Fortschaltung
der Überzeiteinheit und gleichzeitig die numerisch absteigende Fortschaltung der Unterzeiteinheit
bewirkt.
[0012] In einem konkreten Ausführungsbeispiel kann die Zeitanzeigeeinrichtung in einem Wecker
oder Radiowecker integriert sein.
[0013] Als unabhängige Erfindung wird gemäß Anspruch 7 auch ein Zeitanzeigeverfahren beansprucht,
wobei die Zeit numerisch unterteilt in Unterzeiteinheiten und Überzeiteinheiten, insbesondere
unterteilt in Minuten und Stunden angezeigt wird, wobei der erfinderische Gedanke
darin zu erblicken ist, die Überzeiteinheit numerisch ansteigend und die Unterzeiteinheit
numerisch absteigend anzuzeigen, dergestalt, daß stets oder über die gesamte gerade
ablaufende oder gezählte Überzeiteinheit die noch bis zum Erreichen einer bestimmten
vollen Überzeiteinheit verbleibenden Unterzeiteinheiten ausgegeben werden.
[0014] Die Erfindung wird nachstehend unter Bezugnahme auf die skizzenhafte Darstellung
in FIG 1, die ein vorteilhaftes Ausführungsbeispiel darstellt, auch hinsichtlich weiterer
Merkmale und Vorteile näher beschrieben.
[0015] In der skizzenhaften Darstellung gemäß der einzigen FIG 1 wird mit der Bezugsziffer
17 eine Zeitanzeigeeinrichtung nach der Erfindung bezeichnet. Die Zeitanzeigeeinrichtung
17 umfaßt einen Mikroprozessor 16. Der Mikroprozessor 16 definiert eine Steuereinheit
11 und gleichzeitig einen Taktgeber 12. Steuereinheit 11 und Taktgeber 12 geben bei
der konkreten Ausführungsform Fortschaltimpulse an eine Anzeigeeinrichtung 15 aus.
Die Anzeigeeinrichtung 15 umfaßt ein Unterzeiteinheiten-Display, das hier als Minutendisplay
13 und ein Überzeiteinheiten-Display, das hier als Stundendisplay 14 ausgebildet ist.
Minutendisplay 13 und Stundendisplay 14 sind durch ein Konventionsfeld 18 getrennt
nebeneinanderliegend angeordnet. Das Konventionsfeld 18 hilft beim Verständnis der
numerischen Zeitangabe. In dem konkret dargestellten Ausführungsbeispiel ist das Minutendisplay
13 links vom Konventionsfeld 18, das Stundendisplay 14 dagegen rechts vom Konventionsfeld
18 angeordnet. Zur Erleichterung des Verständnisses können auf dem Konventionsfeld
18 Begriffe wie "vor" oder englisch "to" angegeben werden. Die in der skizzenhaften
Darstellung gemäß FIG 1 rein beispielhaft angegebene Uhrzeit liest sich "23 Minuten
vor 6 Uhr".
[0016] Auch aus dem konkret erläuterten Ausführungsbeispiel wird deutlich, daß sich die
erfindungsgemäße Zeiteinrichtung mit herstellungstechnisch vertretbaren Aufwand realisieren
läßt. Gleichzeitig kann sie dazu beitragen, ein besseres - positives - Zeitgefühl
zu bewirken.
Bezugszeichenliste
[0017]
- 11
- Steuereinheit
- 12
- Taktgeber
- 13
- Unterzeiteinheiten-Display, Minutendisplay
- 14
- Überzeiteinheiten-Display, Stundendisplay
- 15
- Anzeigeeinrichtung
- 16
- mikroelektronischer Prozessor
- 17
- Zeitanzeigeeinrichtung
- 18
- Konventionsfeld
1. Zeitanzeigeeinrichtung umfassend
a) eine Steuereinheit (11),
b) einen Taktgeber (12) und
c) eine ein numerisches Unterzeiteinheiten-Display (13) und ein numerisches Überzeiteinheiten-Display
(14) umfassende Anzeigeeinrichtung (15),
d) wobei die Steuereinheit (11) mit Hilfe des Taktgebers (12)
d1) das numerische Unterzeiteinheiten-Display (13) im Unterzeiteinheitentakt kontinuierlich
zwischen zwei vorgegebenen Zahlen numerisch ansteigend fortschaltet und gleichzeitig
d2) das numerische Uberzeiteinheiten-Display (14) im Überzeiteinheitentakt kontinuierlich
zwischen zwei vorgegebenen Zahlen stets numerisch absteigend fortschaltet, dergestalt,
daß stets die noch bis zum Erreichen einer bestimmten vollen Überzeiteinheit verbleibenden
Unterzeiteinheiten angezeigt werden.
2. Zeitanzeigeeinrichtung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß das numerische Unterzeiteinheiten-Display als Minutendisplay (13) und das numerische
Überzeiteinheiten-Display als Stundendisplay (14) ausgebildet ist, wobei die Steuereinheit
(11) mit Hilfe des Taktgebers (12) das numerische Minutendisplay (13) im Minutentakt
kontinuierlich zwischen 59 und 0 fortschaltet und gleichzeitig das Stundendisplay
(14) im Stundentakt kontinuierlich zwischen 0 und 11 bzw. 1 und 12 bzw. 0 und 23 fortschaltet,
so daß die bis zum Erreichen einer bestimmten vollen Stunde verbleibenden Minuten
angezeigt werden.
3. Zeitanzeigeeinrichtung nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Steuereinheit (11) und/oder der Taktgeber (12) als mikroelektronischer Prozessor
(16) ausgebildet sind.
4. Zeitanzeigeeinrichtung nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Steuereinheit (11) als mechanisches Uhrwerk ausgebildet ist.
5. Zeitanzeigeeinrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Zeitanzeigeeinrichtung in einen herkömmlichen Wecker oder Radiowekker integriert
ist.
6. Zeitanzeigeeinrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, bei der das Unterzeiteinheiten-Display
(13) und das Überzeiteinheiten-Display (14) durch ein zur Erleichterung des Verständnisses
der Zeitangabe vorgesehenes Konventionsfeld (18) getrennt nebeneinanderliegend angeordnet
sind.
7. Zeitanzeigeverfahren, bei dem die Zeit numerisch unterteilt in Unterzeiteinheiten
und Überzeiteinheiten, insbesondere unterteilt in Minuten und Stunden, angezeigt wird
und bei dem die Überzeiteinheit numerisch ansteigend und die Unterzeiteinheit numerisch
absteigend angezeigt werden, dergestalt, daß stets die noch bis zum Erreichen einer
bestimmten vollen Überzeiteinheit verbleibenden Unterzeiteinheiten angezeigt werden.