(19)
(11) EP 1 132 115 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
12.09.2001  Patentblatt  2001/37

(21) Anmeldenummer: 01890059.7

(22) Anmeldetag:  05.03.2001
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)7A62C 5/02
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT BE CH CY DE DK ES FI FR GB GR IE IT LI LU MC NL PT SE TR
Benannte Erstreckungsstaaten:
AL LT LV MK RO SI

(30) Priorität: 10.03.2000 AT 1692000 U

(71) Anmelder: Lenzing Technik GmbH & CO KG
4860 Lenzing (AT)

(72) Erfinder:
  • Zeller, Andreas
    4814 Altmünster (AT)
  • Kranl, Peter
    4840 Vöcklabruck (AT)

(74) Vertreter: Schwarz, Albin, Dr. et al
Patentanwalt Wipplingerstrasse 32/22
1010 Wien
1010 Wien (AT)

   


(54) Vorrichtung zum Zumischen eines komprimierten Gases zu einer schaumbildenden Löschmittelflüssigkeit


(57) Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Zumischen eines komprimierten Gases zu einer schaumbildenden Löschmittelflüssigkeit bestehend aus einer Löschmittelquelle (7), einer Quelle des komprimierten Gases (9), einer Mischkammer (6), einer ersten Leitung (11) von der Quelle des komprimierten Gases zur Mischkammer, einer zweiten Leitung (12) von der Löschmittelquelle zur Mischkammer und ist dadurch gekennzeichnet, daß die Quelle des komprimierten Gases ein Druckbehälter ist. Ein Vorteil der Erfindung besteht darin, daß bei rasch schwankender Löschmittelausbringung viel rascher die benötigte Gasmenge zur Bildung der idealen Schaumzusammensetzung bereitgestellt werden kann.




Beschreibung


[0001] Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Zumischen eines komprimierten Gases zu einer schaumbildenden Löschmittelflüssigkeit.

[0002] Für Löscheinsätze, die ein möglichst rasches Eingreifen am Einsatzort erfordern, werden Einsatzfahrzeuge, z. B. bei Flughäfen als sog. Vorausfahrzeuge, mit Löschvorrichtungen eingesetzt, welche die gesamte für den jeweiligen Einsatzzweck vorgesehene Löschmittelmenge mit sich führen. Derartige Löschvorrichtungen sind z. B. aus der DE-C 2846150 und unter der Bezeichnung "Polylöschanlagen" von der Anmelderin bekannt. In derartigen Löschvorrichtungen wird das Löschmittel in einem Vorratsbehälter durch Druckluft unter Druck gesetzt und mittels dieses Druckes zur Auswurfvorrichtung befördert.

[0003] Eine weitere Möglichkeit ist die Förderung des Löschmittels aus drucklosen Vorratsbehältern mittels einer Pumpvorrichtung.

[0004] Die schaumbildende Löschmittelflüssigkeit kann bereits vorgemischt, als Premix, mitgeführt werden, oder während des Einsatzes durch Zumischung von Schaummittel zu einem primären Löschmittel, meist Wasser, gebildet werden.

[0005] Die Schaumbildung kann durch Zumischung von Luft aus der Umgebung durch den Sogeffekt des geförderten Löschmittels in der Auswurfvorrichtung erfolgen.

[0006] Zur Erzielung einer höheren Wurfweite und/oder eines Schaumes mit besonderen Eigenschaften ist bekannt, durch Zumischung von Treibmittel in Form von komprimierter Luft zum Löschmittel in einer Mischkammer zunächst eine möglichst homogene Dispersion zu bilden, die bei Austritt aus der Auswurfvorrichtung durch die Druckentspannung den Löschschaum bildet. Derartige Systeme sind unter der Bezeichnung Compressed Air Foam System (CAFS) am Markt, eine spezielle Ausführungsform ist z. B. aus der US 5,255,747 bekannt.

[0007] Bei den bekannten Compressed Air Foam Systemen wird die komprimierte Luft während des Betriebes durch mitgeführte Kompressoren erzeugt.

[0008] Die Nachteile solcher Kompressorsysteme bestehen in einem hohen apparativen Aufwand, einem hohen Wartungsbedarf, einem nach oben begrenzten erreichbaren Druck, möglichen Druckschwankungen während des Betriebes, einer aufwendigen Steuerung und insbesondere einer geringeren Flexibilität. Da der Druck von Kompressorsystemen nach oben begrenzt ist und ein möglichst konstantes Verhältnis von komprimiertem Gas und Löschmittel für eine optimale Löschwirkung angestrebt werden soll, ist außerdem die mögliche Auswurfleistung ebenfalls nach oben begrenzt, bzw. es kann zu Schwankungen des Verhältnisses aus komprimiertem Gas und Löschmittel bei einer raschen Veränderung der momentanen Auswurfmenge kommen.

[0009] Die vorliegende Erfindung stellt sich die Aufgabe, diese Nachteile zu vermeiden und eine Vorrichtung zum Zumischen eines komprimierten Gases zu einer schaumbildenden Löschmittelflüssigkeit zur Verfügung zu stellen.

[0010] Diese Aufgabe wird gelöst mit einer Vorrichtung zum Zumischen eines komprimierten Gases zu einer schaumbildenden Löschmittelflüssigkeit bestehend aus einer Löschmittelquelle 7, einer Quelle des komprimierten Gases 9, einer Mischkammer 6, einer ersten Leitung 11 von der Quelle des komprimierten Gases zur Mischkammer, einer zweiten Leitung 12 von der Löschmittelquelle zur Mischkammer, und ist dadurch gekennzeichnet, daß die Quelle des komprimierten Gases ein Druckbehälter ist.

[0011] Ein wesentlicher Vorteil der Erfindung besteht darin, daß bei rasch schwankender Löschmittelausbringung viel rascher die benötigte Gasmenge zur Bildung der idealen Schaumzusammensetzung bereitgestellt werden kann, da durch eine Verminderung des Druckes des vom Druckbehälter gelieferten komprimierten Gases rascher auf die veränderten Bedingungen reagiert werden kann, als bei dem relativ trägen Kompressorsystem.

[0012] Die Löschmittelquelle kann in einer Ausführungsform aus einem drucklosen Löschmittelvorratsbehälter und einer Pumpvorrichtung bestehen. In diesem Fall wird das Löschmittel mittels des Pumpsystems aus dem Vorratsbehälter durch die zweite Leitung zur Mischkammer befördert.

[0013] In einer weiteren Ausführungsform kann die Löschmittelquelle als Druckbehälter ausgebildet sein, in dem das Löschmittel mittels eines Treibmittels unter Druck gesetzt wird und durch diesen Druck durch die zweite Leitung zur Mischkammer befördert wird.

[0014] Das Treibmittel, mit dem das Löschmittel unter Druck gesetzt wird, kann in dieser Ausführungsform auch der Quelle des komprimierten Gases
entnommen werden. Hierbei ist die Quelle des komprimierten Gases mit der Löschmittelquelle über eine Leitung verbunden. Damit übernimmt die Quelle des komprimierten Gases zwei Aufgaben: Sie versorgt die Löschmittelquelle mit dem zur Aufrechterhaltung des Druckes benötigten Treibmittel und liefert gleichzeitig das komprimierte Gas zur Mischkammer.

[0015] In der Löschmittelquelle kann das Löschmittel bereits als schaumbildendes Löschmittel, als sogenanntes Premix, vorliegen. Es ist aber auch möglich, während des Betriebes das Schaummittel in der zweiten Leitung zwischen der Löschmittelquelle und der Mischkammer mittels einer Zumischvorrichtung dem primären Löschmittel, meist Wasser, zuzumischen.

Die Erfindung wird anhand der nachfolgenden Beschreibung und der Fig. 1 näher erläutert:



[0016] In Fig. 1 bezeichnet 1 eine zentrale Steuerung, welche die Zumischung der für den jeweiligen Betrieb vorgesehenen Gasmenge zum schaumbildenden Löschmittel in der Mischkammer , z. B. durch Kennlinien, steuert.

[0017] Von der Löschmittelquelle 7 wird das Löschmittel entweder mittels einer Pumpe oder mittels Druck durch die zweite Leitung 12 als Löschmittelleitung, zur Mischkammer 6 befördert. Sollte das Löschmittel nicht als schaumbildende Löschmittelflüssigkeit, als Premix, vorliegen, so ist an einer Stelle der zweiten Leitung 12 eine Zumischvorrichtung für Löschmittel vorgesehen.

[0018] Als Quelle für das komprimierte Gas 9 sind erfindungsgemäß Druckbehälter vorgesehen, die z.B. Luft oder Stickstoff unter Druck enthalten. Es können herkömmliche Druckbehälter wie Preßluftflaschen eingesetzt werden. Diese enthalten üblicherweise komprimiertes Gas in einer Menge von 4 1 bis 50 1 unter einem Druck von 200000 hPa bar bis 300000 hPa. Es können mehrere Druckbehälter verwendet werden.

[0019] Das komprimierte Gas wird über ein Durchflußregelorgan 3, z. B. ein Absperrventil, über ein Druckregelorgan 5 auf den benötigten Betriebsdruck entspannt und über eine erste Leitung 11 in die Mischkammer 6 geführt. In dieser Mischkammer wird das Treibmittel mit der schaumbildenden Löschmittelflüssigkeit zu einer möglichst homogenen Dispersion vermischt.

[0020] Die Zufuhr des Gases in die Mischkammer erfolgt mittels der Steuerung 1, z. B. mit Hilfe vorgegebener Kennlinien. In Abhängigkeit der gerade geförderten Löschmittelmenge wird das Druckregelorgan angesteuert, das den vorgesehenen Betriebsdruck des Gases einstellt. Die Durchflußmengen werden mittels Durchflußmengenmeßorganen 8, 10 in den Leitungen 11, 12 festgestellt und an die Steuerung vermittelt.

[0021] Eine weitere Möglichkeit der Abstimmung besteht in einer Messung der Differenzdrücke, mittels Druckmeßorganen 2, 4, der Volumsströme an Löschmittel bzw. Gas und Einstellung des nötigen Betriebsdruckes des Gases.

[0022] Die in der Mischkammer 6 gebildete Dispersion gelangt über eine Löschmittelausbringungsleitung 13 zu einer Auswurfvorrichtung (nicht dargestellt). Durch die Druckentspannung nach Auswurf wird der Löschschaum gebildet.


Ansprüche

1. Vorrichtung zum Zumischen eines komprimierten Gases zu einer schaumbildenden Löschmittelflüssigkeit bestehend aus einer Löschmittelquelle (7), einer Quelle des komprimierten Gases (9), einer Mischkammer (6), einer ersten Leitung (11) von der Quelle des komprimierten Gases zur Mischkammer und einer zweiten Leitung (12) von der Löschmittelquelle zur Mischkammer,
dadurch gekennzeichnet, daß
die Quelle des komprimierten Gases ein Druckbehälter ist.
 
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Löschmittelquelle aus einem drucklosen Löschmittelvorratsbehälter und einer Pumpvorrichtung besteht.
 
3. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Löschmittelquelle als Druckbehälter ausgebildet ist, in dem das Löschmittel mittels eines Gases unter Druck gesetzt ist.
 
4. Vorrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Löschmittelquelle mit der Quelle des komprimierten Gases mittels einer Leitung verbunden ist.
 
5. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß zwischen der Löschmittelquelle und der Mischkammer eine Zumischvorrichtung für Schaummittel vorgesehen ist.
 




Zeichnung







Recherchenbericht