[0001] Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Zumischen eines komprimierten Gases zu
einer schaumbildenden Löschmittelflüssigkeit.
[0002] Für Löscheinsätze, die ein möglichst rasches Eingreifen am Einsatzort erfordern,
werden Einsatzfahrzeuge, z. B. bei Flughäfen als sog. Vorausfahrzeuge, mit Löschvorrichtungen
eingesetzt, welche die gesamte für den jeweiligen Einsatzzweck vorgesehene Löschmittelmenge
mit sich führen. Derartige Löschvorrichtungen sind z. B. aus der DE-C 2846150 und
unter der Bezeichnung "Polylöschanlagen" von der Anmelderin bekannt. In derartigen
Löschvorrichtungen wird das Löschmittel in einem Vorratsbehälter durch Druckluft unter
Druck gesetzt und mittels dieses Druckes zur Auswurfvorrichtung befördert.
[0003] Eine weitere Möglichkeit ist die Förderung des Löschmittels aus drucklosen Vorratsbehältern
mittels einer Pumpvorrichtung.
[0004] Die schaumbildende Löschmittelflüssigkeit kann bereits vorgemischt, als Premix, mitgeführt
werden, oder während des Einsatzes durch Zumischung von Schaummittel zu einem primären
Löschmittel, meist Wasser, gebildet werden.
[0005] Die Schaumbildung kann durch Zumischung von Luft aus der Umgebung durch den Sogeffekt
des geförderten Löschmittels in der Auswurfvorrichtung erfolgen.
[0006] Zur Erzielung einer höheren Wurfweite und/oder eines Schaumes mit besonderen Eigenschaften
ist bekannt, durch Zumischung von Treibmittel in Form von komprimierter Luft zum Löschmittel
in einer Mischkammer zunächst eine möglichst homogene Dispersion zu bilden, die bei
Austritt aus der Auswurfvorrichtung durch die Druckentspannung den Löschschaum bildet.
Derartige Systeme sind unter der Bezeichnung Compressed Air Foam System (CAFS) am
Markt, eine spezielle Ausführungsform ist z. B. aus der US 5,255,747 bekannt.
[0007] Bei den bekannten Compressed Air Foam Systemen wird die komprimierte Luft während
des Betriebes durch mitgeführte Kompressoren erzeugt.
[0008] Die Nachteile solcher Kompressorsysteme bestehen in einem hohen apparativen Aufwand,
einem hohen Wartungsbedarf, einem nach oben begrenzten erreichbaren Druck, möglichen
Druckschwankungen während des Betriebes, einer aufwendigen Steuerung und insbesondere
einer geringeren Flexibilität. Da der Druck von Kompressorsystemen nach oben begrenzt
ist und ein möglichst konstantes Verhältnis von komprimiertem Gas und Löschmittel
für eine optimale Löschwirkung angestrebt werden soll, ist außerdem die mögliche Auswurfleistung
ebenfalls nach oben begrenzt, bzw. es kann zu Schwankungen des Verhältnisses aus komprimiertem
Gas und Löschmittel bei einer raschen Veränderung der momentanen Auswurfmenge kommen.
[0009] Die vorliegende Erfindung stellt sich die Aufgabe, diese Nachteile zu vermeiden und
eine Vorrichtung zum Zumischen eines komprimierten Gases zu einer schaumbildenden
Löschmittelflüssigkeit zur Verfügung zu stellen.
[0010] Diese Aufgabe wird gelöst mit einer Vorrichtung zum Zumischen eines komprimierten
Gases zu einer schaumbildenden Löschmittelflüssigkeit bestehend aus einer Löschmittelquelle
7, einer Quelle des komprimierten Gases 9, einer Mischkammer 6, einer ersten Leitung
11 von der Quelle des komprimierten Gases zur Mischkammer, einer zweiten Leitung 12
von der Löschmittelquelle zur Mischkammer, und ist dadurch gekennzeichnet, daß die
Quelle des komprimierten Gases ein Druckbehälter ist.
[0011] Ein wesentlicher Vorteil der Erfindung besteht darin, daß bei rasch schwankender
Löschmittelausbringung viel rascher die benötigte Gasmenge zur Bildung der idealen
Schaumzusammensetzung bereitgestellt werden kann, da durch eine Verminderung des Druckes
des vom Druckbehälter gelieferten komprimierten Gases rascher auf die veränderten
Bedingungen reagiert werden kann, als bei dem relativ trägen Kompressorsystem.
[0012] Die Löschmittelquelle kann in einer Ausführungsform aus einem drucklosen Löschmittelvorratsbehälter
und einer Pumpvorrichtung bestehen. In diesem Fall wird das Löschmittel mittels des
Pumpsystems aus dem Vorratsbehälter durch die zweite Leitung zur Mischkammer befördert.
[0013] In einer weiteren Ausführungsform kann die Löschmittelquelle als Druckbehälter ausgebildet
sein, in dem das Löschmittel mittels eines Treibmittels unter Druck gesetzt wird und
durch diesen Druck durch die zweite Leitung zur Mischkammer befördert wird.
[0014] Das Treibmittel, mit dem das Löschmittel unter Druck gesetzt wird, kann in dieser
Ausführungsform auch der Quelle des komprimierten Gases
entnommen werden. Hierbei ist die Quelle des komprimierten Gases mit der Löschmittelquelle
über eine Leitung verbunden. Damit übernimmt die Quelle des komprimierten Gases zwei
Aufgaben: Sie versorgt die Löschmittelquelle mit dem zur Aufrechterhaltung des Druckes
benötigten Treibmittel und liefert gleichzeitig das komprimierte Gas zur Mischkammer.
[0015] In der Löschmittelquelle kann das Löschmittel bereits als schaumbildendes Löschmittel,
als sogenanntes Premix, vorliegen. Es ist aber auch möglich, während des Betriebes
das Schaummittel in der zweiten Leitung zwischen der Löschmittelquelle und der Mischkammer
mittels einer Zumischvorrichtung dem primären Löschmittel, meist Wasser, zuzumischen.
Die Erfindung wird anhand der nachfolgenden Beschreibung und der Fig. 1 näher erläutert:
[0016] In Fig. 1 bezeichnet 1 eine zentrale Steuerung, welche die Zumischung der für den
jeweiligen Betrieb vorgesehenen Gasmenge zum schaumbildenden Löschmittel in der Mischkammer
, z. B. durch Kennlinien, steuert.
[0017] Von der Löschmittelquelle 7 wird das Löschmittel entweder mittels einer Pumpe oder
mittels Druck durch die zweite Leitung 12 als Löschmittelleitung, zur Mischkammer
6 befördert. Sollte das Löschmittel nicht als schaumbildende Löschmittelflüssigkeit,
als Premix, vorliegen, so ist an einer Stelle der zweiten Leitung 12 eine Zumischvorrichtung
für Löschmittel vorgesehen.
[0018] Als Quelle für das komprimierte Gas 9 sind erfindungsgemäß Druckbehälter vorgesehen,
die z.B. Luft oder Stickstoff unter Druck enthalten. Es können herkömmliche Druckbehälter
wie Preßluftflaschen eingesetzt werden. Diese enthalten üblicherweise komprimiertes
Gas in einer Menge von 4 1 bis 50 1 unter einem Druck von 200000 hPa bar bis 300000
hPa. Es können mehrere Druckbehälter verwendet werden.
[0019] Das komprimierte Gas wird über ein Durchflußregelorgan 3, z. B. ein Absperrventil,
über ein Druckregelorgan 5 auf den benötigten Betriebsdruck entspannt und über eine
erste Leitung 11 in die Mischkammer 6 geführt. In dieser Mischkammer wird das Treibmittel
mit der schaumbildenden Löschmittelflüssigkeit zu einer möglichst homogenen Dispersion
vermischt.
[0020] Die Zufuhr des Gases in die Mischkammer erfolgt mittels der Steuerung 1, z. B. mit
Hilfe vorgegebener Kennlinien. In Abhängigkeit der gerade geförderten Löschmittelmenge
wird das Druckregelorgan angesteuert, das den vorgesehenen Betriebsdruck des Gases
einstellt. Die Durchflußmengen werden mittels Durchflußmengenmeßorganen 8, 10 in den
Leitungen 11, 12 festgestellt und an die Steuerung vermittelt.
[0021] Eine weitere Möglichkeit der Abstimmung besteht in einer Messung der Differenzdrücke,
mittels Druckmeßorganen 2, 4, der Volumsströme an Löschmittel bzw. Gas und Einstellung
des nötigen Betriebsdruckes des Gases.
[0022] Die in der Mischkammer 6 gebildete Dispersion gelangt über eine Löschmittelausbringungsleitung
13 zu einer Auswurfvorrichtung (nicht dargestellt). Durch die Druckentspannung nach
Auswurf wird der Löschschaum gebildet.
1. Vorrichtung zum Zumischen eines komprimierten Gases zu einer schaumbildenden Löschmittelflüssigkeit
bestehend aus einer Löschmittelquelle (7), einer Quelle des komprimierten Gases (9),
einer Mischkammer (6), einer ersten Leitung (11) von der Quelle des komprimierten
Gases zur Mischkammer und einer zweiten Leitung (12) von der Löschmittelquelle zur
Mischkammer,
dadurch gekennzeichnet, daß
die Quelle des komprimierten Gases ein Druckbehälter ist.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Löschmittelquelle aus einem drucklosen Löschmittelvorratsbehälter und einer
Pumpvorrichtung besteht.
3. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Löschmittelquelle als Druckbehälter ausgebildet ist, in dem das Löschmittel
mittels eines Gases unter Druck gesetzt ist.
4. Vorrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Löschmittelquelle mit der Quelle des komprimierten Gases mittels einer Leitung
verbunden ist.
5. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß zwischen der Löschmittelquelle und der Mischkammer eine Zumischvorrichtung für
Schaummittel vorgesehen ist.