[0001] Die Erfindung betrifft eine Rasterwalze für eine Flexodruckmaschine und eine Flexodruckmaschine
mit einer solchen Rasterwalze.
[0002] Rasterwalzen dienen bei Flexodruckmaschinen dazu, die Druckfarbe von einer Kammerrakel
aufzunehmen und auf einen am Umfang der Rasterwalze abrollenden Druckzylinder zu übertragen.
Bisher werden solche Rasterwalzen in der Regel durch einen Metallzylinder gebildet,
der auf seiner Umfangsfläche eine Keramikschicht trägt, in deren Außenfläche mit Hilfe
eines Lasers ein feines Raster flacher Näpfchen ausgebildet wurde, die beim Durchlauf
durch die Kammerrakel mit Druckfarbe gefüllt werden und die Druckfarbe dann an den
Druckzylinder abgeben. Die Lagerkonstruktion wird bisher durch Achsstummel gebildet,
die in einem Stück an beiden Enden des Metallzylinders ausgebildet sind.
[0003] Der Außendurchmesser des Druckzylinders ist von der gewünschten Drucklänge abhängig.
Wenn die Druckmaschine auf einen neuen Druckvorgang umgerüstet werden soll, ist deshalb
in der Regel ein Wechsel des Druckzylinders erforderlich. Der Durchmesser der Rasterwalze
ist nicht von der gewünschten Drucklänge abhängig und ist im allgemeinen kleiner als
der Durchmesser des Druckzylinders. Für verschiedene Druckaufträge werden jedoch häufig
unterschiedliche Rasterwalzen eingesetzt, die sich in der Beschaffenheit des Näpfchenrasters
unterscheiden. Deshalb muß bei einer Druckmaschine auch die Rasterwalze des öfteren
ausgewechselt werden.
[0004] Druckzylinder sind häufig als an beiden Enden geschlossene Hohlzylinder ausgebildet,
die von einer durchgehenden Achse durchsetzt werden und hydraulisch auf der Achse
festspannbar sind (US-A 3 378 902). In der Europäischen Patentanmeldung 99 102 033
wird ein Druckzylinder vorgeschlagen, dessen Außenmantel durch eine Hülse aus einem
Kohlefaser-Verbundmaterial mit einem gewickelten Gerüst aus Kohlefasern gebildet wird.
Hierdurch wird ohne Verlust an mechanischer Festigkeit eine Gewichtsersparnis erreicht
und damit das Auswechseln des Druckzylinders erleichtert.
[0005] In der Europäischen Patentanmeldung 98 123 726 wird ein Roboter zum Auswechseln der
Zylinder einer Druckmaschine beschrieben. Durch diesen Roboter, der nicht nur zum
Wechsel des Druckzylinders, sondern auch zum Wechsel der Rasterwalze eingesetzt werden
kann, wird der auszuwechselnde Zylinder nur an einem Ende auslegerartig gehalten.
Wenn die zu bedruckende Bahn des Bedruckstoffes eine sehr große Breite aufweist und
dem entsprechend der Druckzylinder und die Rasterwalze sehr lang sein müssen, treten
an dem Haltemechanismus des Roboters hohe mechanische Beanspruchungen auf. Deshalb
ist es erwünscht, auch das Gewicht der Rasterwalze möglichst zu verringern.
[0006] Aufgabe der Erfindung ist es deshalb, eine Rasterwalze zu schaffen, die bei gegebener
mechanischer Festigkeit ein möglichst geringes Gewicht aufweist.
[0007] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß der Walzenkörper der Rasterwalze
lösbar auf einer durchgehenden Achse festgespannt ist und diese Achse mit Abstand
umgibt.
[0008] Durch diese zweiteilige Konstruktion wird das Gewicht der Rasterwalze beträchtlich
verringert. Dennoch wird eine hohe mechanische Festigkeit erreicht, da die Achse durch
den Walzenkörper versteift wird, der diese Achse mit Abstand umgibt. Ein weiterer
Vorteil dieser Lösung besteht darin, daß der Walzenkörper von der Achse gelöst und
durch einen anderen Walzenkörper mit einem anderen Näpfchenraster ersetzt werden kann.
Die Achse kann dabei in der Druckmaschine verbleiben. Um eine geeignete Auswahl an
Näpfchenrastern zu ermöglichen, genügt es deshalb, ein entsprechendes Sortiment an
Walzenkörpern vorrätig zu halten, die dann nach Bedarf auf ein und dieselbe Achse
aufgespannt werden können. Dies bringt nicht nur eine Kostenersparnis mit sich, sondern
verringert auch das Gewicht der Lagergestelle oder Lagerwagen, die zur Aufbewahrung
des Sortiments an Walzenkörpern dienen.
[0009] Vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung ergeben sich aus den Unteransprüchen.
[0010] In einer besonders bevorzugten Ausführungsform wird der Walzenkörper durch eine Hülse
aus kohlefaserhaltigem Material gebildet, beispielsweise ein Kohlefaser-Verbundmaterial
mit einem gewickelten Gerüst aus Kohlefasern in einer Matrix aus Kunststoff. Die Kohlefasern
geben der Walze trotz geringen Gewichtes eine ausreichende Festigkeit, so daß sie
die Achse "freitragend" umgeben kann.
[0011] Der Walzenkörper ist bevorzugt an beiden Enden durch Scheiben abgeschlossen, die
auch etwas axial nach innen versetzt sein können, und die mit ihrem inneren Umfangsrand
auf der Achse festspannbar sind. Die Scheiben können in einem Stück mit dem Walzenkörper
ausgebildet sein, können wahlweise jedoch auch getrennt von dem Walzenkörper und aus
einem anderen Material hergestellt und dann drehfest mit dem Walzenkörper verbunden
werden.
[0012] Im folgenden wird ein Ausführungsbeispiel anhand der Zeichnungen näher erläutert.
[0013] Die einzige Zeichnungsfigur zeigt eine teilweise aufgebrochene Seitenansicht einer
Rasterwalze.
[0014] Die Rasterwalze 10 weist einen Walzenkörper 12 in der Form einer rohrförmigen Hülse
aus einem Kohlefaser-Verbundmaterial auf. Solche Rohrkörper aus Kohlefaser-Verbundmaterial
werden bisher beispielsweise als Bahnführungswalzen in Druckmaschinen oder gegebenenfalls
auch als Druckzylinder für kleinere Drucklängen eingesetzt. Typischerweise haben diese
Rohrkörper ein Gerüst aus diagonal gewickelten Kohlefasern, die in eine Matrix aus
Kunststoff eingebettet sind.
[0015] Der Walzenkörper 12 wird im Bereich beider Enden durch Scheiben 14 abgeschlossen,
die im gezeigten Beispiel aus Metall bestehen und drehfest mit dem Walzenkörper verbunden
sind.
[0016] Auf seiner äußeren Umfangsfläche trägt der Walzenkörper 12 eine metallische Grundierungsschicht
16, die durch Metallisieren des Kohlefaser-Verbundmaterials gebildet werden kann.
Auf die Grundierungsschicht 16 ist eine Keramikschicht 18 aufgetragen, in deren äußerer
Oberfläche in bekannter Weise ein feines Raster aus Näpfchen 20 gebildet wird.
[0017] Die Scheiben 14 werden von einer durchgehenden Achse 22 aus Metall durchsetzt, deren
Außendurchmesser deutlich kleiner ist als der Innendurchmesser des zylindrischen Walzenkörpers
12. Zwischen der Achse 22 und dem Walzenkörper 12 wird somit ein ringförmiger Hohlraum
24 gebildet. Durch diese Bauweise und durch das geringe Eigengewicht des Walzenkörpers
12 wird das Gesamtgewicht der Rasterwalze erheblich reduziert, so daß auch relativ
lange Rasterwalzen für Druckbreiten von 2000 mm oder mehr problemlos gehandhabt werden
können.
[0018] Die Achse 24 bildet an beiden Enden Lagerabschnitte 26, 28. Der Lagerabschnitt 26
ist durch zwei Lager 30 stabil im Maschinengestell 32 der Flexodruckmaschine gehalten,
während der Lagerabschnitt 28 durch ein nicht gezeigtes entfernbares Lager gehalten
wird. Nach Entfernen dieses Lagers läßt sich daher der Walzenkörper 12 mit den Scheiben
14 axial von der Achse 22 abziehen.
[0019] Die Achse 22 bildet einen Anschlag 34 für eine der Scheiben 14, die drehfest mit
der Achse verkeilt ist. Die Scheibe 14 auf der Seite des entfernbaren Lagers ist mit
einer Spannbuchse 36 lösbar auf der Achse 22 festgespannt.
1. Rasterwalze für eine Flexodruckmaschine, dadurch gekennzeichnet, daß der Walzenkörper (12) lösbar auf einer durchgehenden Achse (22) festgespannt
ist und diese Achse (22) mit Abstand umgibt.
2. Rasterwalze nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Walzenkörper (12) eine zylindrische Hülse aus kohlefaserhaltigem Material
aufweist.
3. Rasterwalze nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß der Walzenkörper (12) an beiden Enden durch Scheiben (14) abgeschlossen ist,
die auf der Achse (22) festgespannt sind.
4. Rasterwalze nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Außenfläche des Walzenkörpers (12) eine Grundierungsschicht (16) aus Metall
und auf diesem eine Keramikschicht (18) aufweist.
5. Flexodruckmaschine, gekennzeichnet durch eine Rasterwalze (10) nach einem der Ansprüche 1 bis 4, deren Walzenkörper
(12) axial von der an einem Ende fest im Maschinengestell (32) gelagerten Achse (22)
abziehbar ist.