[0001] Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Ausstatten einer mit einem Stopfen verschlossenen
Flasche mit einem Gestaltungs- oder Halteelement sowie ein Verfahren unter Verwendung
der vorbezeichneten Vorrichtung.
[0002] Aus der EP 0 965 535 A1 ist ein Gestaltungs- oder Halteelement für Verschlußstopfen
von Flaschen bekannt. Das Element besteht aus Kordel, Draht, Kordel mit Drahtseele
oder dergleichen und ist in Form einer einteiligen Schlaufe gebildet, die einen Ringabschnitt,
einen Bügelabschnitt sowie zwei sich an den Ringabschnitt anschließende Endabschnitte
aufweist. Der Ringabschnitt durchsetzt ein buchtförmiges Ende des Bügelabschnittes
und es ist der Ringabschnitt entweder innerhalb des anderen Endes des Bügelabschnittes
und der anschließende Endabschnitt außerhalb des Ringabschnittes oder der Ringabschnitt
außerhalb des anderen Endes des Bügelabschnittes und der anschließende Endabschnitt
innerhalb des Ringabschnittes angeordnet. Die einzelnen Schenkel der Schlaufe durchsetzen,
ausgehend vom anderen Ende des Bügelabschnittes, gegensinnig das buchtförmige Ende
des Bügelabschnittes und es sind die Schenkel der Schlaufe gegensinnig innerhalb oder
außerhalb des anderen Endes des Bügelabschnittes geführt. Die Schlaufe ist über einen
Teil ihrer Länge verdrillt ausgebildet, insbesondere sind die Endabschnitte miteinander
verdrillt.
[0003] Ein derartiges Gestaltungs- oder Halteelement für Verschlußstopfen von Flaschen wird
maschinell hergestellt. Die Herstellung erfolgt so, daß das Element mit seinem Bügelabschnitt
mit Spiel auf den teilweise aus der Flasche ragenden Korken und mit seinem Ringabschnitt
mit Spiel am Flaschenhals im Bereich des Flaschenkopfes plaziert werden kann. Es wird
an den beiden Endabschnitten im Bereich deren freien Enden gezogen. Beim Ziehen wird
die Schlaufe insgesamt nachgezogen, somit sowohl im Bereich des Bügelabschnitts als
auch im Bereich des Ringabschnittes, so daß eine straffe Anlage der Schlaufe am Korken
und am Flaschenhals gewährleistet ist. Damit sich die Verbindung des Elements nicht
löst, werden deren Endabschnitte miteinander verdrillt.
[0004] Ausgehend von diesem aus der EP 0 965 535 A1 bekannten Stand der Technik ist es Aufgabe,
eine baulich einfach gestaltete Vorrichtung zum Ausstatten einer mit einem Stopfen
verschlossenen Flasche mit einem Gestaltungs- oder Halteelement sowie ein einfach
durchzuführendes Verfahren zum Ausstatten der zugestopften Flasche mit dem Gestaltungs-
oder Halteelement anzugeben.
[0005] Die erfindungsgemäße Vorrichtung zum Ausstatten einer mit einem Stopfen verschlossenen
Flasche mit einem aus Kordel, Draht, Kordel mit Drahtseele oder dergleichen gebildeten
Gestaltungs- oder Halteelement, das einen Bügelabschnitt, Ringabschnitt und zwei sich
an den Ringabschnitt anschließende Endabschnitt aufweist, ist mit einer Einrichtung
zur Aufnahme des Elements, einer Einrichtung zum Aufsetzen des von der Aufnahmeeinrichtung
aufgenommenen Elements auf den Stopfen und die Flasche, einer Einrichtung zum Greifen
und Ziehen der beiden Endabschnitte und einer Einrichtung zum Drehen der Greif/Zieheinrichtung
versehen.
[0006] In die Aufnahmeeinrichtung für das Element kann dieses manuell oder maschinell eingelegt
werden. Eine besondere Bedeutung kommt der Gestaltung der Aufnahmeeinrichtung zu.
Diese weist vorzugsweise einen Aufnahmekopf auf, der mit einer inneren Nut zur Aufnahme
des Bügelabschnittes des Elementes unter Spiel versehen ist. Infolge des Spieles wird
beim Aufsetzen der Aufnahmeeinrichtung mit dem Element auf den Stopfen und die Flasche
das Element nicht zwischen der Aufsetzeinrichtung und dem Stopfen bzw. der Flasche
geklemmt und kann damit beim Ziehen an den Endabschnitten sich relativ zur Aufnahmeeinrichtung
bewegen und infolgedessen sich eng an den Stopfen bzw. die Flasche anlegen. Der Aufnahmekopf
führt, beispielsweise bedingt durch eine ringförmige Hinterschneidung, den Ringabschnitt,
so daß er mit Spiel relativ zur Flasche bewegt werden kann. Die Tiefe des Aufnahmekopfes
entspricht etwa der Höhe des Bügelabschnittes. In aller Regel wird das Element aufgrund
Reibung im Bereich seines Bügelabschnittes und/oder Ringabschnittes in der Aufnahmeeinrichtung
gehalten. Gegebenenfalls können bis zum Aufsetzen der Einrichtung auf den Stopfen
und die Flasche mechanische Hilfsmittel Verwendung finden, beispielsweise mechanische
Fixierelemente, die den Ringabschnitt hintergreifen oder auf den Bügelabschnitt einwirken.
Unter Verwendung einer Kordel mit Drahtseele besteht beispielsweise auch die Möglichkeit,
mittels Magnetkräften das Element in der Aufnahmeeinrichtung zu halten.
[0007] Die Aufsetzeinrichtung weist zweckmäßig Stellmittel zum Schwenken der Aufnahmeeinrichtung
von einer ersten, nach oben gerichteten Aufgabeposition in eine zweite, nach unten
gerichtete Aufsetzposition, und zurück, auf. Das Element wird von oben in die Aufnahmeeinrichtung
eingesetzt und die Aufsetzeinrichtung dann in die zweite Position geschwenkt, in der
das Element, mit dem Ringabschnitt auf den Stopfen und die Flasche zugerichtet, aufgesetzt
wird. Die Aufsetzeinrichtung bleibt solange in Position, bis das Element am Stopfen
und der Flasche fixiert ist, das heißt das Element festgezogen und die Endabschnitte
verdrillt sind. Erst dann hebt die Aufsetzeinrichtung die Aufnahmeeinrichtung vom
Stopfen und der Flasche ab und wird in die Ausgangsposition zurückbewegt. Um Totzeiten
der Vorrichtung zu minimieren, sollte diese mehrere Aufnahmeköpfe aufweisen, insbesondere
zwei entgegengesetzt angeordnete Aufnahmeköpfe. Während der eine Aufnahmekopf beim
Festziehen des Elementes benötigt wird, kann der andere Aufnahmekopf mit einem neuen
Element bestückt werden.
[0008] Ein weiteres, wesentliches Merkmal der erfindungsgemäßen Vorrichtung ist in der Einrichtung
zum Greifen und Ziehen der beiden Endabschnitte zu sehen. Gemäß einer besonderen Ausführungsform
weist die Greif-/Zieheinrichtung zwei Greiferarme mit Stellmitteln zum klemmenden
Erfassen der Endabschnitte sowie Stellmittel zum Schwenken der Greiferarme voneinander
weg und aufeinander zu auf. Die besondere Wirkungsweise einer derartigen Greif-/Zieheinrichtung
ist weiter unten beschrieben. Baulich besonders einfach läßt sich das Verdrillen der
Endabschnitte des Elementes bewerkstelligen, wenn der Greif/Zieheinrichtung die Dreheinrichtung
zugeordnet ist, wobei die Dreheinrichtung vorteilhaft eine verfahrbare Zahnstange
aufweist, mit der ein Zahnrad der Greif-/Zieheinrichtung zusammenwirkt. Durch eine
geradlinige Verstellung der Zahnstange dreht sich das Zahnrad und dreht über dessen
Lagerwelle die Greif-/Zieheinrichtung, konkret die Greiferarme.
[0009] Zweckmäßig werden aufrecht stehende, mit den Stopfen verschlossene Flaschen mit den
Gestaltungs- oder Halteelementen versehen. Grundsätzlich ist aber auch jede andere
Stellung der Flasche denkbar. Die stehende Anordnung ermöglicht es auf besonders einfache
Art und Weise, die verschlossenen Flaschen in den Bereich der erfindungsgemäßen Ausstattungsvorrichtung
zu fördern und damit die Vorrichtung vollautomatisch zu betreiben.
[0010] Die Erfindung betrifft ferner ein Verfahren unter Verwendung der vorbeschriebenen
Vorrichtung. Wesentlich ist bei diesem Verfahren, daß das Element mit voneinander
weg gerichteten Endabschnitten der Flasche und dem Stopfen zugeführt wird. Dies ermöglicht
es, die Greif-, Zieh- und Drillvorgänge im Bereich der Endabschnitte des Elementes
auf besonders einfache Art und Weise und insbesondere innerhalb kürzester Zeit zu
bewerkstelligen. Es wird als besonders vorteilhaft angesehen, wenn das Element mit
sich im wesentlichen tangential bezüglich des Ringabschnittes erstreckenden, voneinander
weg gerichteten Endabschnitten der Flasche und dem Stopfen zugeführt wird. In diesem
Fall können die Zugkräfte über die Endabschnitte optimal in den Ringabschnitt und
damit den Bügelabschnitt eingeleitet werden. Die Vorrichtung kann infolgedessen mit
geringer Zugkraft auskommen und es ist demzufolge weitgehend ausgeschlossen, daß das
Element, selbst dann, wenn es keine Drahtseele aufweist, reißt. Zweckmäßig werden
die ergriffenen Endabschnitte zunächst im wesentlichen tangential bezüglich des Randabschnittes
gezogen. Nachdem die Hauptphase des Ziehens an den Endabschnitten und damit die Phase
des Anlegens des Elements an den Stopfen und die Flasche abgeschlossen ist, kann die
Position der Endabschnitte zueinander geändert werden, derart, daß die Endabschnitte
im wesentlichen in dieselbe Richtung weisen, somit einen spitzen Winkel miteinander
einschließen. In dieser Position kann die Drehbewegung zum Verdrillen der Endabschnitte
eingeleitet werden. Die Endabschnitte sollten so oft miteinander verdreht werden,
daß die Verbindung der Endabschnitte im Bereich der Verdrillung sich nicht von alleine
lösen kann und dies somit zum Lösen der Verbindung des Elements im Bereich des Ringabschnittes
sowie des Bügelabschnittes führen würde. Es reicht in aller Regel aus, wenn die Endabschnitte
zumindest in dem an den Ringabschnitt angrenzenden Bereich verdrillt sind. Nach Abschluß
dieses Vorganges werden die Endabschnitte, nach Möglichkeit maschinell, gegen den
Flaschenhals gebogen, womit die Ausstattung der Flasche mit dem Gestaltungs- oder
Halteelement abgeschlossen ist.
[0011] Weitere Merkmale der Erfindung sind in den Patentansprüchen, der Beschreibung der
Figuren und den Figuren selbst dargestellt, wobei bemerkt wird, daß alle Einzelmerkmale
und alle Kombinationen von Einzelmerkmalen erfindungswesentlich sind.
[0012] In den Figuren ist die Erfindung anhand einer Ausführungsform beispielsweise dargestellt,
ohne auf diese beschränkt zu sein. Es zeigt in schematischer Darstellung:
- Figur 1
- eine Draufsicht der erfindungsgemäßen Vorrichtung,
- Figur 2
- eine Ansicht eines mit einem Stopfen verschlossenen Flaschenhalses vor dem Aufsetzen
des Gestaltungs- oder Halteelementes,
- Figur 3
- eine Darstellung gemäß Figur 2 nach dem Ausstatten von Stopfen und Flaschenkopf mit
dem Element,
- Figuren 4 bis 11
- das Anbringen des Elementes am Stopfen und der Flasche, nämlich im einzelnen
- Figur 4
- das von der Aufnahmeeinrichtung aufgenommene Element vor dem Aufsetzen auf den Stopfen
und die Flasche,
- Figur 5
- die Aufnahmeeinrichtung mit dem in diese eingesetzten Element nach dem Nachuntenschwenken
der Aufnahmeeinrichtung zum nachfolgenden Aufsetzen auf den Stopfen und die Flasche,
- Figur 6
- aus einer anderen Ansicht die Aufnahmeeinrichtung nach dem Aufsetzen auf den Stopfen
und die Flasche,
- Figur 7
- das Ergreifen der Endabschnitte mittels der Greif-/Zieheinrichtung, in einer Draufsicht,
- Figur 8
- die Situation beim tangentialen Ziehen der Endabschnitte, in einer Seitenansicht,
- Figur 9
- das Aufeinanderzubewegen der Greifer der Greif/Zieheinrichtung, in einer Draufsicht,
- Figur 10
- das Drehen der Greif-/Zieheinrichtung mittels der Dreheinrichtung, in einer Seitenansicht,
- Figur 11
- den Drillvorgang in einer Draufsicht,
- Figur 12
- eine vergrößerte Darstellung des Gestaltungs- oder Halteelementes, so wie es sich
nach dem Aufbringen auf den Stopfen und die Flasche darstellt.
[0013] Die Figuren 2 und 3 zeigen das obere Ende einer Perlweinflasche 1 mit Flaschenhals
2 und Flaschenkopf 3. Im Bereich des Überganges vom Flaschenhals 2 zum Flaschenkopf
3 ist der Durchmesser des Flaschenhalses 2 geringer bemessen als der des Flaschenkopfes
3, so daß dort eine Stufe gebildet ist. In die Ausgabeöffnung der Flasche 1 ist ein
als Korken ausgebildeter Verschlußstopfen 4 eingesteckt, der einen gleichmäßigen Durchmesser
aufweist, somit in Art eines in eine Weinflasche eingesteckten Korken gestaltet ist.
Der Stopfen 4 ragt geringfügig aus der Flasche heraus. Das im Bereich des Flaschenkopfes
3 und des Stopfens 4 angebrachte Element 5 dient beispielsweise dem Zweck, den Stopfen
4 in der eingesteckten Position sicher zu halten oder aber den Verschlußbereich der
Flasche ästhetisch zu gestalten. Unter diesem Aspekt ist das Element 5 als Gestaltungs-
oder Halteelement bezeichnet.
[0014] Das Aussehen des Elementes 5 wie es sich nach dem Ausstatten der Flasche und des
Stopfens darstellt, ist in der Figur 12 veranschaulicht. Diese mögliche Ausführungsform
des Elementes entspricht der in der EP 0 965 535 A1, dort Figur 12, gezeigten Ausführungsform,
wobei die Herstellung dieses Elementes in dieser Schrift in den Figuren 7 bis 11 veranschaulicht
ist. So wird die Kordel 6, die vorteilhaft mit einer Drahtseele versehen ist, zu einer
Schlaufe geformt, deren beide Schenkel gleich lang sind und die durch ein buchtförmiges
Ende 7 verbunden sind. Die so gebildete Schlaufe wird im Abstand zu ihrem buchtförmigen
Ende 7 verdrillt. Die Schlaufe wird, ausgehend von dem Ende 7, zweimal im wesentlichen
im rechten Winkel abgewinkelt, so daß zwei gleich lange Schenkelabschnitte 8 und 9
sowie ein diese verbindender Steg 10 entstehen, die den Bügelabschnitt 11 des Elementes
5 bilden. Ausgehend vom Bügelabschnitt 11 wird ein Ringabschnitt 12 gebildet, der
in einer Ebene senkrecht zur Ebene des Bügelabschnittes angeordnet ist. Dies erfolgt
derart, daß die Kordel 6 im Bereich des dem Steg 10 abgewandten Endes des Schenkels
gegensinnig im wesentlichen im rechten Winkel abgewinkelt wird und der gekrümmte Ringabschnitt
der Schlaufe durch das buchtförmige Ende 7 hindurchgesteckt wird, sowie von dort halbkreisförmig
zum besagten Ende zurückgeführt wird, so daß die Schlaufe mit ihrem Ringabschnitt
12 den Bügelabschnitt 11 im Bereich des Schenkels 8 innen kontaktiert und von dort
der sich jeweils anschließende Endabschnitt 13, 14 außerhalb des Ringabschnittes 12
angeordnet ist. Der jeweilige Endabschnitt erstreckt sich dabei im wesentlichen tangential
zum Ringabschnitt 12, wobei die Endabschnitte 13, 14 voneinander weg gerichtet sind.
Dieser Ausgangszustand des Gestaltungs- oder Halteelementes 5, wie er sich vor dem
Beschicken der erfindungsgemäßen Vorrichtung darstellt, ist in Figur 2 gezeigt. Die
weiteren Verfahrensschritte zur Herstellung des Endzustandes des Elementes 5, wie
in Figur 12 bzw. in Figur 3 gezeigt ist, ergibt sich aus der nachfolgenden Erläuterung
der weiteren Figuren.
[0015] Wie der Draufsicht gemäß Figur 1 zu entnehmen ist, weist die erfindungsgemäße Vorrichtung
ein Förderband 15 auf, mit dem die senkrecht stehenden, gefüllten und im Sinne der
Darstellung in Figur 2 verkorkten Flaschen 1 taktweise dem Bereich der Aufnahmeeinrichtung
zugeführt werden. Die Förderrichtung des Transportbandes 15 ist in der Figur 1 durch
den Pfeil A veranschaulicht. Es sind drei Flaschen 1 gezeigt, die mittels eines Stopfens
4 verschlossen sind, wobei die rechts dargestellte Flasche mit dem Gestaltungs- bzw.
Halteelement 5 im Sinne der Darstellung in Figur 3 versehen ist. Der einzige Unterschied
ist darin zu sehen, daß in der Figur 1 ein Element 5 gezeigt ist, dessen nicht verdrillter
Bereich der Endabschnitte länger ist als bei der Ausführungsform nach Figur 3. Bei
dieser ist im übrigen der Endabschnitt aus der Horizontalen gegen den Flaschenkopf
gebogen; dies geschieht entweder in nicht gezeigter Art und Weise maschinell oder
von Hand.
[0016] Die in der Figur 1 in der Mitte gezeigte Flasche 1 ist mit dem Element 5 zu versehen.
Die linke Flasche 1 wird teilweise von der oberhalb dieser Flasche angeordneten Aufnahmeeinrichtung
16 für das Element 5 abgedeckt, die aus dieser Position in eine Position oberhalb
der mittleren Flasche schwenkbar ist.
[0017] Die konkrete Ausbildung der Aufnahmeeinrichtung 16 sowie der Aufsetzeinrichtung 17
ist in den Figuren 1 und 4 bis 6 näher veranschaulicht.
[0018] Der Figur 1 ist zu entnehmen, daß die Aufnahmeeinrichtung 16 im wesentlichen durch
ein Lagerteil 19, das auf seinen abgewandten Enden jeweils einen Aufnahmekopf 18 für
jeweils ein Element 5 aufweist, gebildet ist. Jeder Aufnahmekopf 18 ist mit einer
in der Symmetrieebene des Aufnahmekopfes 18 angeordneten, inneren U-förmigen Nut 20
versehen, die im Bereich der Seitenwandung sowie des Bodens des Aufnahmekopfes 18
vorgesehen ist. Die Abmessungen des Aufnahmekopfes 18 und der Nut 20 sind so gewählt,
daß dann, wenn das Halteelement, in der Ausgangsform gemäß Figur 2, in den Aufnahmekopf
18 eingesteckt wird, mit seinem Bügelabschnitt 11 im Bereich der Nut 20 positioniert
ist. Der Bügelabschnitt legt sich hierbei unter geringer Vorspannung an die in U-Form
verlaufende Nut an.
[0019] Das Lagerteil 19 der beiden Aufnahmeköpfe 18 ist im Bereich der Symmetrieachse der
Aufnahmeeinrichtung 16 mit einer horizontal angeordneten Welle 21 drehfest verbunden,
die die Abtriebswelle einer Schwenkzylinderanordnung 22 darstellt. Die Schwenkzylinderanordnung
22 für die beiden Aufnahmeköpfe 18 ist selbst in einer stationär gelagerten Schwenkzylinderanordnung
23 gelagert. Mittels dieser kann die Aufnahmeeinrichtung 16 mit den beiden Aufnahmeköpfen
18 sowohl horizontal als auch vertikal verfahren werden, mit der überlagerten Schwenkbewegung
der beiden Aufnahmeköpfe 18 aufgrund der Einwirkung der diesen unmittelbar zugeordneten
Schwenkzylinderanordnung 22. Durch die überlagerten Schwenkbewegungen der beiden Schwenkzylinderanordnungen
22 und 23 ergibt sich somit die gewünschte Verschwenkung der Aufnahmeköpfe 18, so
daß der jeweilige Aufnahmekopf 18 in einer Endstellung nach oben, in einer anderen
nach unten gerichtet ist, somit eine Verschwenkung des jeweiligen Aufnahmekopfes um
180° erfolgt.
[0020] Die Seitenansicht gemäß Figur 4 veranschaulicht das in den oberen Aufnahmekopf 18
eingesetzte Element 5 beim Schwenken der Aufnahmeeinrichtung 16 im Sinne des Pfeiles
B mittels der Schwenkzylinderanordnung 22, wobei dieser Schwenkbewegung die Schwenkbewegung
in Richtung des Pfeiles C aufgrund der Einwirkung der Schwenkzylinderanordnung 23
überlagert ist. Die Seitenansicht gemäß Figur 5 zeigt den mit dem Element 5 bestückten
Aufnahmekopf 18 in seiner nach unten geschwenkten Endstellung. In dieser ist der Aufnahmekopf
18 konzentrisch zum Stopfen 4 bzw. dem Flaschenkopf 3 positioniert. Der Aufnahmekopf
18 steht somit, bezogen auf die Darstellung der Figur 1, oberhalb der mittleren Flasche
1. Die Figur zeigt diese Position von der Seite, allerdings bei in Endstellung befindlicher
Schwenkzylinderanordnung 23, somit bei auf den Stopfen 4 und den Flaschenkopf 3 aufgesetzten
unteren Aufnahmekopf 18, der mit dem Halteelement 5 bestückt ist. Hierbei liegt der
nunmehr oben befindliche Boden dieses Aufnahmekopfes 18 auf dem Stopfen 4 auf und
es umschließt die Innenwandung dieses Aufnahmekopfes 18 den Flaschenkopf 3 in geringem
Abstand. Der Bügelabschnitt 11 des Elementes 5 durchsetzt die U-förmige Nut 20, so
daß der Bügelabschnitt nicht zwischen den Aufnahmekopf 18 und der Flasche 1 bzw. dem
Stopfen 4 geklemmt ist. Der Ringabschnitt 12 schließt mit der Unterkante des Aufnahmekopfes
18 ab, so daß die Endabschnitte 13 und 14 des Elementes 5 tangential vom Ringabschnitt
12 ausgehend frei unterhalb des Aufnahmekopfes 18 herausgeführt sind, wie es in den
Figuren 4 bis 6 veranschaulicht ist.
[0021] Ausgehend von der Situation gemäß Figur 6 kann der andere, obere Aufnahmekopf 18
mit einem weiteren Element, wie in Figur 6 gezeigt, bestückt werden, dessen Bügelabschnitt
11 in die Nut 20 dieses Aufnahmekopfes 18 eingeführt wird. In der Position der Aufnahmeeinrichtung
16 sowie der Aufsetzeinrichtung 17, wie sie in Figur 6 gezeigt ist, erfolgen die weiteren
Verfahrensschritte zum Anbringen des Gestaltungs- oder Halteelementes 5 an der Flasche
1 und dem Verschlußstopfen 4. Dies ist in den Figuren 7 bis 11 näher veranschaulicht,
wobei ergänzend auf die Darstellung der Figur 1 verwiesen wird.
[0022] Neben dem Transportband 15 ist eine Greif-/Zieheinrichtung 24 für die Endabschnitte
13 und 14 des jeweils auf die Flasche 1 aufgesetzten Elementes 4 sowie eine Dreheinrichtung
25 zum Drehen der Greif/Zieheinrichtung 24 vorgesehen. Mit hierbei nicht näher dargestellten
Stellmitteln, insbesondere pneumatisch wirkenden Stellmitteln, kann die Greif-/Zieheinrichtung
24 in Richtung auf das Transportband 15 im Sinne des Pfeiles C in Figur 1 hin und
in entgegengesetzter Richtung vom Transportband 15 weg verfahren werden, ferner die
beiden Greifer 26 und 27 der Greif-/Zieheinrichtung 24 aus der mit durchgezogenen
Linien veranschaulichten V-förmigen Ausgangsstellung in die mit strichpunktierten
Linien veranschaulichte gestreckte Endstellung verschwenkt werden. Die Bewegungsrichtungen
der Greifer sind in dieser Figur durch die Pfeile E veranschaulicht. Durch Verstellen
einer Zahnstange 28 bezüglich eines Zahnrades 29, das drehfest mit der in einem Gehäuse
30 gelagerten Welle 31 verbunden ist, die fest in einem Lagerteil 32 für die Greifer
26 und 27 gehalten ist, kann das Lagerteil 32 gedreht werden. Die Drehung des Lagerteils
32 erfolgt beispielsweise, unter Berücksichtigung der Zähnezahl des Zahnrades und
der Länge der Zahnstange 28, somit deren Verstellweges, um fünf Umdrehungen.
[0023] Ausgehend von der Position der Greif-/Zieheinrichtung 24 und der Dreheinrichtung
25 gemäß Figur 1 wird nach dem Aufsetzen des Elementes 5 auf die Flasche 1 und den
Stopfen 4 mittels des Aufnahmekopfes 18 die Einheit aus Greif-/Zieheinrichtung 24
und Dreheinrichtung 25 in Richtung des Pfeiles B in die in Figur 7 gezeigte Position
zu den Endabschnitten 13 und 14 zugestellt. Die den Schwenkachsen 33 der Greiferarme
34 abgewandten Enden nehmen über pneumatische Stellzylinder 35 verstellbare Klemmbacken
36 auf, die mit komplementären, fest stehenden Klemmbacken 37 zusammenwirken. Die
geöffneten Klemmbacken werden eingeschwenkt, so daß sie zwischen sich jeweils einen
Endbereich eines Endabschnittes 13 bzw. 14 aufnehmen. Anschließend werden die zusammenwirkenden
Klemmbacken 36 und 37 aufeinander zu bewegt und klemmen die Endabschnitte 13 und 14
des Gestaltungs- bzw. Halteelementes 5 zwischen sich. Diese Ausgangsstellung ist in
Figur 7 mit durchgezogenen Linien veranschaulicht. Ausgehend von dieser tangentialen
Ausrichtung der Endabschnitte 13, 14 bezüglich des Ringabschnittes 12 des Elementes
5, wobei die Endabschnitte ungefähr einen Winkel von 120°-150° einschließen und die
beiden Greiferarme 34 einen spitzen Winkel miteinander bilden, werden durch die nicht
veranschaulichten Stellmittel die Greiferarme 34 voneinander weg geschwenkt, in die
in Figur 7 mit strichpunktierten Linien veranschaulichten Positionen. Durch das Ziehen
an den Endabschnitten 13 und 14 wird das bis dahin lose auf den Flaschenkopf 3 und
den Stopfen 4 gelegte Element 5 stramm an die Flasche 1 und den Stopfen 4 angelegt,
wie es in der Figur 3 veranschaulicht ist, bis auf den noch zu beschreibenden Verdrillungsvorgang
der Endabschnitte 13 und 14. Aufgrund des Umstandes, daß der Bügelabschnitt 11 des
Elementes 5 in der Nut 20 des Aufnahmekopfes 18 gelagert ist, kann die Kordel 6 beim
Ziehen nachgeführt werden, ohne daß die Führung des Elementes 5 mittels des Aufnahmekopfes
18 beeinträchtigt ist.
[0024] Figur 8 zeigt das Ziehen der Endabschnitte 13 und 14 in einer Seitenansicht. Während
dieses Vorganges wird der andere, obere Aufnahmekopf 18 mit dem nächsten Element 5
bestückt. Bevor die Endabschnitte 13 und 14 miteinander verdrillt werden, wird die
Einheit aus Greif-/Zieheinrichtung 24 und Dreheinrichtung 25 gleichzeitig in Richtung
des Pfeiles F gemäß Figur 9 vom Transportband 15 weg verfahren als auch die beiden
Greifer 26 und 27 in Richtung der Pfeile E in die Ausgangsstellung zurückgeschwenkt.
Hierdurch wird sichergestellt, daß die Spannung auf die Kordel aufrecht erhalten bleibt.
Ausgehend von der Situation gemäß Figur 9 werden die an den Ringabschnitt 12 angrenzenden
Bereiche der Endabschnitte 13 und 14 des Elementes 5 verdrillt. Dies ist in den Figuren
10 und 11 veranschaulicht. Die Zahnstange 28 wird im Sinne des Pfeiles G bewegt. Dies
führt zu einer Drehbewegung des Lagerteiles 32 mit den Greifern 26 und 27 gemäß Pfeil
H. Im Ergebnis erfolgt eine Verdrillung der Endabschnitte, in diesem Ausführungsbeispiel,
bei fünf Vollkreisbewegungen des Lagerteiles 32. Anschließend werden die Klemmbacken
36 und 37 geöffnet. Die Endabschnitte 13 und 14 werden, wie zum rechten Halteelement
5 in Figur 11 gezeigt, maschinell oder manuell gebogen, unter Umständen die Endabschnitte
gekürzt, beispielsweise indem sie abgeschnitten werden. Im Sinne der Darstellung gemäß
Figur 3 werden die Endabschnitte 13 und 14 schließlich maschinell oder manuell gegen
den Flaschenhals gebogen. Überlagert werden kann dieses Prozedere durch das Aktivieren
des Transportbandes 15, so daß bei diesem Takt die nächste Flasche, vorliegend die
in Figur 11 links dargestellte Flasche, an die Stelle der dort in der Mitte dargestellten
Flasche verfahren wird.
[0025] In den Figuren 9 und 11 ist zusätzlich das in den oberen Aufnahmekopf 18 eingesteckte
Gestaltungs- oder Halteelement 5 mit dessen beiden tangential gerichteten Endabschnitten
13 und 14 gezeigt.
[0026] Zur Erhöhung der Verschließleistung der Vorrichtung können mehrere der beschriebenen
Einrichtungen zum Verschließen der Gestaltungs- oder Halteelemente linear hintereinander
oder sternförmig auf einem Drehteller (Rotationsmaschine) angeordnet werden. Die Einrichtungen
zum Zuführen der Gestaltungs- oder Halteelemente zu den Verschließeinrichtungen werden
dann bedarfsgerecht modifiziert.
1. Vorrichtung zum Ausstatten einer mit einem Stopfen (4) verschlossenen Flasche (1)
mit einem aus Kordel, Draht, Kordel (6) mit Drahtseele oder dergleichen gebildeten
Gestaltungs- oder Halteelement (5), das einen Bügelabschnitt (11), einen Ringabschnitt
(12) und zwei sich an den Ringabschnitt (12) anschließende Endabschnitte (13, 14)
aufweist, mit folgenden weiteren Merkmalen:
- einer Einrichtung (16) zur Aufnahme des Elements (5),
- einer Einrichtung (17) zum Aufsetzen des von der Aufnahmeeinrichtung (16) aufgenommenen
Elements (5) auf den Stopfen (4) und die Flasche (1),
- einer Einrichtung (24) zum Greifen und Ziehen der beiden Endabschnitte (13, 14),
- einer Einrichtung (25) zum Drehen der Greif/Zieheinrichtung (24).
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, wobei die Aufnahmeeinrichtung (16) mindestens einen Aufnahmekopf
(18) aufweist, der mit einer inneren Nut (20) zur Aufnahme des Bügelabschnittes (11)
unter Spiel versehen ist.
3. Vorrichtung nach Anspruch 2, wobei die Tiefe des Aufnahmekopfes (18) etwa der Höhe
des Bügelabschnittes (11) entspricht.
4. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, wobei die Aufsetzeinrichtung (17) Stellmittel
(22, 23) zum Schwenken der Aufnahmeeinrichtung (17) von einer ersten, nach oben gerichteten
Aufgabeposition in eine zweite, nach unten gerichtete Aufsetzposition und zurück aufweist.
5. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 2 bis 4, wobei die Aufnahmeeinrichtung (16) mehrere
Aufnahmeköpfe (18), insbesondere zwei entgegengesetzt angeordnete Aufnahmeköpfe (18)
aufweist.
6. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 5, wobei die Greif/Zieheinrichtung (24)
zwei Greiferarme (34) mit Stellmitteln (35) zum klemmenden Erfassen der Endabschnitte
(13, 14) sowie Stellmittel zum Schwenken der Greiferarme (34) voneinander weg und
aufeinander zu aufweist.
7. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 6, wobei der Greif/Zieheinrichtung (24)
die Dreheinrichtung (25) zugeordnet ist und die Dreheinrichtung (25) eine verfahrbare
Zahnstange (28) aufweist, mit der ein Zahnrad (29) der Greif-/Zieheinrichtung (24)
zusammenwirkt.
8. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 7, wobei Fördermittel (15) zum Fördern,
insbesondere stehenden Fördern der mit Stopfen (4) verschlossenen Flaschen (1) in
den Bereich der Vorrichtung vorgesehen sind.
9. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 8, die Bestandteil einer Maschine bildet,
die mehrere Einrichtungen (24, 25) zum Verschließen der Gestaltungs- oder Halteelemente
(5) linear hintereinander oder sternförmig auf einem Drehteller, sowie mehrere Einrichtungen
(16, 17) zum Zuführen der Elemente (5) aufweist.
10. Verfahren unter Verwendung einer Vorrichtung gemäß einem der Ansprüche 1 bis 9, wobei
das Element (5) mit voneinander weg gerichteten Endabschnitten (13, 14) der Flasche
(1) und dem Stopfen (4) zugeführt wird.
11. Verfahren nach Anspruch 10, wobei das Element (5) mit sich im wesentlichen tangential
bezüglich des Ringabschnittes (12) erstreckenden, voneinander weg gerichteten Endabschnitten
(13, 14) der Flasche (1) und dem Stopfen (4) zugeführt wird.
12. Verfahren nach Anspruch 10 oder 11, wobei die ergriffenen Endabschnitte (13, 14) zunächst
im wesentlichen tangential bezüglich des Ringabschnittes (12) gezogen werden.
13. Verfahren nach Anspruch 12, wobei sich beim Ziehen der Endabschnitte der Ringabschnitt
(12) und der Bügelabschnitt (11) frei bewegen können, insbesondere frei in der Aufnahmeeinrichtung
(16) bewegen können.
14. Verfahren nach Anspruch 12 oder 13, wobei die ergriffenen Endabschnitte (13, 14) anschließend
aufeinander zu bewegt werden, derart, daß sie einen spitzen Winkel zueinander einschließen.
15. Verfahren nach einem der Ansprüche 10 bis 14, wobei die ergriffenen Endabschnitte
(13, 14), einen spitzen Winkel miteinander einschließend, zumindest in dem an den
Ringabschnitt (12) angrenzenden Bereich verdrillt werden.
16. Verfahren nach einem der Ansprüche 10 bis 15, wobei die miteinander verdrillten Endabschnitte
(13, 14) nach unten gegen den Flaschenhals (12) gebogen werden.