[0001] Die Erfindung bezieht sich auf eine Vorrichtung zum Binden von Gegenständen wie Kabelbündeln
gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
[0002] Sie geht aus von bekannten Vorrichtungen (EP-A-75 501), die aus einem gezahnten Band
und einem mit einem Ende desselben fest verbundenen Schloß bestehen, das eine Bandöffnung
zum Aufnehmen und Festhalten des freien Bandendes aufweist. Das Band wird von derjenigen
Seite des Schlosses her, die dem zu bindenden Gegenstand zugewendet ist, in die Bandöffnung
eingeführt und von der anderen Seite her gespannt. Wenn der umspannte Gegenstand im
Querschnitt kreisförmig begrenzt ist, folgt das Band der kreisförmigen Begrenzung
und nähert sich dem Schloß tangential. Wenn der Durchmesser groß ist, nähern sich
die beiden Bandenden dem Schloß nahezu von entgegengesetzten Seiten. Nur bei sehr
kleinen Gegenstandsabmessungen kann der Winkel auf 90° oder gar darunter sinken. Bevor
das freie Bandende in die Bandöffnung des Schlosses einläuft, wird es sich daher zunächst
an eine Fläche des Schlosses anlegen, die dem gebundenen Gegenstand zugewendet ist
und die im folgenden als Bandführungsfläche bezeichnet wird. Anschließend an diese
Bandführungsfläche wird das Band umgelenkt in die Richtung der Bandöffnung. Bei bekannten
Kabelbindevorrichtungen ist dies die Unterkante des Schlosses, die von dem freien
Bandende zunächst erreicht wird.
[0003] Beim Spannen des Bandes muß die Reibung überwunden werden, die einerseits zwischen
dem Band und dem Schloß (hauptsächlich im Bereich der Umlenkung des Bandes) und andererseits
zwischen dem Band und dem zu bindenden Gegenstand wirkt. Diese Reibung kann von Fall
zu Fall recht unterschiedlich sein. Dies stört bei dem Bemühen, durch Bestimmung der
Spannkraft eine vorbestimmte Spannung in dem den Gegenstand umschlingenden Bandteil
des Bandes zu erzeugen. Auch die von Fall zu Fall unterschiedliche Reibung des Bandes
an der Oberfläche des zu bindenden Gegenstands kann sich auf die Bandspannung auswirken.
Als nachteilig wird auch empfunden, daß das Hinweggleiten des im Spannprozeß befindlichen
Bandes über die Oberfläche des zu bindenden Gegenstands die Oberfläche des Gegenstands
(beispielsweise Kabelisolierungen) beschädigen kann.
[0004] Die Erfindung beseitigt oder mildert diese Nachteile durch die Merkmale des Anspruchs
1. Demzufolge ist vorgesehen, daß die Seitenränder der Bandführungsfläche mit erhöhten
Randleisten versehen sind. Zum einen haben diese die Wirkung, daß sie eine Seitenführung
für das über die Führungsfläche hinweg bewegte Band bilden. Dadurch wird sichergestellt,
daß das Band die Umlenkungsfläche, die im Anschluß an die Bandführungsfläche das Band
in die Bandöffnung umlenkt, genau lotrecht zur Krümmungsachse dieser Umlenkungsfläche
erreicht. Die Erfindung hat nämlich erkannt, daß ein Grund für unterschiedliche Reibkräfte
zwischen Band und Schloß darin liegt, daß das Band manchmal schief in das Schloß einläuft.
[0005] Ferner bilden die erhöhten Seitenränder der Bandführungsfläche eine zusätzliche Abstützung
für die Oberfläche des zu bindenden Gegenstands neben dem Band. Das bedeutet, daß
die Kraft, mit der das Band an der Oberfläche des zu bindenden Gegenstands während
seiner Relativbewegung anliegt, vermindert werden, wodurch auch die Gefahr der Beschädigung
vermindert wird.
[0006] Die Seitenführungsfunktion der Randleisten verlangt, daß ihr gegenseitiger Abstand
die Breite des Bandes nicht wesentlich übersteigt. Normalerweise sollte ihr Abstand
die Breite des Bandes um nicht mehr als 10 % übersteigen. Bevorzugt wird ein Abstand,
der um 3 bis 7 % oberhalb der Breite des Bandes liegt.
[0007] Wie groß die Höhe der Randleisten über der Führungsfläche sein muß, damit ihr Abstützeffekt
gegenüber der Gegenstandsoberfläche wirksam wird, richtet sich nach der Nachgiebigkeit
des Gegenstands. Je weicher er ist, um so geringer braucht die Höhe der Randleisten
zu sein. Für Bindevorrichtungen, die zum Binden von Kabelbäumen dienen, hat es sich
bewährt, wenn die größte Höhe der Randleisten über der Führungsfläche mindestens halb
so groß ist wie die Dicke des Bandes. In diesem Zusammenhang ist es zweckmäßig, wenn
die Ränder des Bandes auf seiner dem zu bindenden Gegenstand zuzuwendenden Seite mit
einer Abrundung oder Abschrägung versehen sind, deren Breite in der Ansicht von jeder
Seite her mindestens etwa einer halben Banddicke gleicht.
[0008] Die Erfindung hat erkannt, daß es zur Verminderung der Reibung zwischen dem Band
und dem Schloß zweckmäßig ist, das Band mit einem größtmöglichen Krümmungsradius in
die Richtung der Bandöffnung zu überführen. Deshalb sollte die Bandführungsfläche
mit einer Krümmung, deren Radius mindestens einer halben Banddicke gleicht, in die
Oberfläche der Bandöffnung übergehen.
[0009] Die Bandführungsfläche ist vorzugsweise langgestreckt und schließt mit der Richtung
der Bandöffnung einen stumpfen Winkel ein, der zweckmäßigerweise größer als 110, weiter
vorzugsweise größer als 120° ist.
[0010] Gute Ergebnisse lassen sich mit einer Bandführungsfläche erzielen, die im Längsschnitt
etwa geradlinig verläuft.
[0011] Die Bandführungsfläche sollte in bezug auf den zu bindenden Gegenstand eine Richtung
einnehmen, die der Richtung des auf das Schloß zulaufenden Bandes entspricht, also
etwa Umfangsoder Tangentenrichtung. Dies verlangt eine bestimmte Ausrichtung dieser
Fläche auf denjenigen Bereich, in welchem das andere Bandende fest mit dem Schloß
verbunden ist. Vorzugsweise ist die Richtung der Bandführungsfläche auf diesen Bereich
ausgerichtet. Wenn man als den Mittelpunkt dieses Bereichs den Schnittpunkt zwischen
der Mittellinie des im entspannten Zustand vom Schloß ablaufenden Bandes mit der Mittellinie
der Wand definiert, an der das Band einstückig befestigt ist, sollte die Richtung
eines wesentlichen Teils der Bandführungsfläche auf diesen Punkt ausgerichtet sein,
d. h., daß ihre Verlängerung in einem Abstand an diesem Punkt vorbeiführt, der nicht
größer als die halbe Banddicke ist.
[0012] Die Erfindung wird im folgenden näher unter Bezugnahme auf die Zeichnung erläutert,
die ein vorteilhaftes Ausführungsbeispiel der Erfindung veranschaulicht. Es zeigen:
- Fig. 1
- einen Teil-Längsschnitt durch eine Anordnung bestehend aus dem Bandschloß, dem darin
gehaltenen freien Bandende und einem Teil eines umschlungenen Kabelbündels;
- Fig. 2
- einen Querschnitt gemäß der Linie II der Fig. 1;
- Fig. 3
- die perspektivische Ansicht eines Bandstücks;
- Fig. 4
- eine Ansicht des Schlosses auf dessen den zu bindenden Gegenstand zuzuwendenden Seite;
- Fig. 5
- einen Längsschnitt des Schlosses und
- Fig. 6
- eine Ansicht des Schlosses auf dessen den zu bindenden Gegenstand abgewandten Seite.
[0013] Die Bindevorrichtung weist ein Band 1 und ein Schloß 2 auf, die einstückig miteinander
verbunden sind und aus zähelastischem Kunststoff wie Polyamid, bestehen. Das Band
1 ist auf der Seite 3 im wesentlichen glatt und weist auf seiner gegenüberliegenden
Seite eine Zahnung 4 zwischen Seitenrändern 5 auf.
[0014] Das Schloß umschließt die Bandöffnung 8 mit vier Wänden, nämlich einer Wand 9, mit
der das Ende 6 des Bandes 1 verbunden ist, zwei Seitenwänden 10 und einer Wand 11,
die eine in die Bandöffnung 8 ragende Rastklinke 12 trägt. Diese ist mit der Wand
11 über ein Biegegelenk 13 verbunden und weist Zähne 14 auf, die mit der Zahnung 4
des Bandes 1 zusammenwirken, wenn dessen freies Ende in der in Fig. 1 dargestellten
Weise durch die Bandöffnung 8 geführt ist. Die Richtung 15, in der das Band durch
die Bandöffnung 8 bewegt wird, ist festgelegt durch die entgegengesetzte Rückhaltewirkung
der Rastklinke 12. Die Seite, von der her das freie Bandende 7 in die Bandöffnung
8 eingeführt wird, ist dem zu bindenden Gegenstand zugewendet. In Fig. 1 wird angenommen,
daß der zu bindende Gegenstand ein Kabelbündel ist, das einige Kabel 17 umfaßt.
[0015] Zur Benutzung wird das Band 1 um den zu bindenden Gegenstand 17 geschlungen, und
sein freies Ende 7 mittels eines geeigneten Werkzeugs in Pfeilrichtung 16 gespannt.
Sobald eine gewünschte Bandspannung erreicht ist, wird das über das Schloß 2 hinausstehende
Ende des Bandes abgeschnitten. Da dieser Vorgang und dafür geeignete Werkzeuge bekannt
sind, bedarf es keiner detaillierten Darstellung und Erläuterung.
[0016] Im gespannten Zustand liegt das Band an der Oberfläche des Gegenstandsquerschnitts
an. Dies ist in den meisten Fällen ein Kreisquerschnitt. Folglich laufen das am Schloß
2 befestigte Ende 6 und das freie Bandende 7 etwa in Umfangsrichtung oder tangential
in Richtung der Pfeile 20, 21 auf das Schloß 2 zu. Diese Richtungen 20, 21 schließen
je nach Durchmesser des Gegenstands einen stumpfen Winkel miteinander ein, der in
den meisten Fällen zwischen 130 und 170° liegt. Für den in der Zeichnung dargestellten
Kabelbinder ist vorausgesetzt, daß dieser Winkel zwischen 140 und 160° liegt.
[0017] Die Oberflächen der Bandöffnung 8 haben die Aufgabe, das Band so zu führen, daß die
Zahnung 4 und die Zähne 14 der Klinke ordnungsgemäß zusammenwirken können. Sie werden
gebildet von der Innenfläche 22 der Wand 9, den Innenflächen 23 der Seitenwände 10
sowie den Oberflächen 24, die von Stützleisten 25 gebildet sind, die von der Wand
11 beiderseits neben der Klinke 12 vorspringen. Da die Richtung 21, in der das Bandende
7 sich dem Schloß 2 nähert, von der Richtung 15, 16 der Bandöffnung 8 abweicht, bilden
diese Stützleisten 25 auch einen Krümmungsbereich 26, der das Band im Bereich seiner
Umlenkung abstützt. Die Krümmung des Krümmungsbereichs 26 folgt einem Kreisbogen um
die Krümmungsachse 32.
[0018] Bis hierher kann die gezeigte Anordnung als bekannt betrachtet werden. Erfindungsgemäß
ist dem Krümmungsbereich 26 eine Bandführungsfläche 30 vorgeschaltet, an der das Band
sich anlegt und die beiderseits von Randleisten 31 eingefaßt ist, deren Abstand wenig
größer als die Breite des Bandes 1 ist. Dies erhält durch die Randleisten 31 eine
Seitenführung, durch die gewährleistet wird, daß es lotrecht zur Krümmungsachse 32
in den Krümmungsbereich einläuft. Eine Schiefstellung, die zu unberechenbaren Reibungsverhältnissen
zwischen Band und Schloß führt, wird dadurch vermieden. Auch wird dadurch eine günstige
Krafteinleitung in das Band und in das Schloß begünstigt. Die Vorrichtung wird dadurch
zur Aufnahme höherer Kräfte befähigt.
[0019] Wenn der zu bindende Gegenstand - im Falle der Fig. 1 und 2 ein Kabel 17 - hinreichend
weich ist, wird er sich in der Anlage an dem Band 1 verformen. Da dessen Kanten gut
abgerundet sind, ist dies normalerweise nicht schädlich. Wenn sich aber im Bereich
des Bandendes 7, das während des Spannens in das Schloß hineingezogen wird, die Verformung
des Gegenstands 20 und die Relativbewegung zwischen diesem Gegenstand und dem Bandende
7 zusammenkommen, kann es unter Umständen zu Beschädigungen des Gegenstands kommen.
Die Randleisten 31 beiderseits des Bandendes 7 im Bereich der Bandführungsfläche werden
erfindungsgemäß zur Minderung dieser Gefahr genutzt, indem ihre Höhe 33 so hoch gewählt
wird, daß sich der Gegenstand 20 beiderseits des Bandes 1 auch an diesen Randleisten
31 abstützen kann. Die Höhe 33 der Randleisten soll zu diesem Zweck mindestens etwa
die Hälfte der Dicke des Bandes betragen. Sie kann auch höher sein und die Größenordnung
der Banddicke erreichen oder gar darüber hinaus gehen.
[0020] Die stützende Wirkung der Randleisten 31 ergänzt sich mit der Abrundung der Kanten
des Bandes. In der Draufsicht auf das Band ist die Breite 34 dieser Abrundung größer
als die halbe Banddicke. Dasselbe gilt für ihre Breite 35 in der Seitenansicht. Infolge
der Größe dieser Abrundung und der Stützwirkung der Randleisten 31 wird eine möglicherweise
schädliche Spannungsspitze im Gegenstand 20 im Bereich der Kanten des Bandes 1 vermieden.
[0021] Damit das Band sich möglichst großflächig an der Bandführungsfläche 30 abstützen
kann, ist diese langgestreckt ausgeführt, d. h. vorzugsweise größer als eine halbe
Banddicke. Sie ist ausgerichtet auf den Bereich 36, in welchem das Bandende 3 mit
der Wand 9 des Schlosses verbunden ist. Im konkreten Fall ist sie auf den Mittelpunkt
dieses Bereichs gerichtet, der durch den Schnittpunkt der Mittellinie 38 des Bandendes
3 mit der Mittellinie 37 der Wand 9 markiert wird. Der Abstand, in welchem die strichpunktiert
gezeichnete Fortsetzungslinie 39 der Bandführungsfläche 30 diesen Punkt passiert,
soll nicht größer als eine Banddicke, vorzugsweise nicht größer als eine halbe Banddicke
sein.
1. Vorrichtung zum Binden von Gegenständen wie Kabelbündeln (20) bestehend aus einem
gezahnten Band (1) und einem mit einem Ende (3) desselben fest verbundenen Schloß
(2), das eine Bandöffnung (8) zum Aufnehmen und Festhalten des freien Bandendes (7)
aufweist und auf der der Verbindung (36) mit dem Band (1) gegenüberliegenden Seite
eine quer zur Richtung (15) der Bandöffnung (8) liegende Bandführungsfläche (30) bildet,
dadurch gekennzeichnet, daß die Seitenränder der Bandführungsfläche (30) mit erhöhten Randleisten (31) versehen
sind.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Abstand der Randleisten (31) voneinander die Breite des Bandes um nicht
mehr als 10 % übersteigt.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die größte Höhe (33) der Randleisten über der Führungsfläche (30) mindestens
halb so groß ist wie die Dicke des Bandes.
4. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die dem Gegenstand (20) zugewendete Bandseite ungezahnt ist.
5. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Ränder (5) des Bandes (1) auf seiner den zu bindenden Gegenstand (20) zuzuwendenden
Seite (3) mit einer Abrundung oder Abschrägung versehen sind, deren Breite (34, 35)
in der Ansicht von jeder Seite her mindestens etwa einer halben Banddicke gleicht.
6. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Bandführungsfläche (30) mit einer Krümmung (26), deren Radius mindestens
einer halben Banddicke gleicht, in die Richtung der Bandöffnung (8) übergeht.
7. Vorrichtung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Bandführungsfläche (30) langgestreckt ist und mit der Richtung (15) der
Bandöffnung (8) einen stumpfen Winkel einschließt.
8. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß die Richtung (39) eines wesentlichen Teils der Bandführungsfläche (30) auf den
Befestigungsbereich (36) des Bandes (1) ausgerichtet ist.