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EP 1 132 579 A1 |
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EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG |
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Veröffentlichungstag: |
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12.09.2001 Patentblatt 2001/37 |
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Anmeldetag: 09.02.2001 |
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(84) |
Benannte Vertragsstaaten: |
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AT BE CH CY DE DK ES FI FR GB GR IE IT LI LU MC NL PT SE TR |
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Benannte Erstreckungsstaaten: |
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AL LT LV MK RO SI |
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Priorität: |
07.03.2000 DE 10011154
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Anmelder: MAHLE GMBH |
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D-70376 Stuttgart (DE) |
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Erfinder: |
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- Bischofberger, Ulrich, Dr.
73732 Esslingen (DE)
- Ulrich, Reiner
71287 Weissach (DE)
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Zylinderkopfeinheit mit Walzendrehschieber |
(57) Für eine Zylinderkopfeinheit einer Brennkraftmaschine mit einem Walzendrehschieber
soll ein Walzendrehschieber mit guten Laufeigenschaften gefunden werden. Hierzu besteht der Walzendrehschieber erfindungsgemäß aus austenitischem Gußeisen.
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[0001] Die Erfindung betrifft eine Zylinderkopfeinheit mit mindestens einem drehbar in einer
Bohrung angeordneten Walzendrehschieber zur Steuerung des Gaswechsels einer Brennkraftkolbenmaschine.
Walzendrehschieber stellen eine Alternative zu konventionellen, mit Hubventilen arbeitenden
Ventilsteuerungen für Brennkraft-Kolbenmaschinen dar.
[0002] Entsprechende Zylinderkopfeinheiten mit Walzendrehschiebern sind z. B. aus der WO
9424240 oder aus der FR 2553469 bekannt. Als mögliche Werkstoffe für einen entsprechenden
Walzendrehschieber werden in der FR 2553469 Verbundwerkstoffe auf Kohlenstoff- oder
keramischer Basis, gehärtete Stähle und Bronze angegeben.
[0003] Die Erfindung beschäftigt sich mit dem Problem, einen weiteren geeigneten Werkstoff
für Walzendrehschieber anzugeben.
[0004] Dieses Problem wird gelöst durch einen Walzendrehschieber nach Anspruch 1. Vorteilhafte
Weiterbildungen sind Gegenstand der Unteransprüche.
[0005] Austenitisches Gußeisen ist unter dem Handelsnamen NiResist bekannt geworden.
[0006] Der erfindungsgemäße Walzendrehschieber aus austenitischem Gußeisen hat gute Laufeigenschaften
insbesondere bei Mangelschmierung. Besonders vorteilhafte Laufeigenschaften ergeben
sich in Kombination mit Hartchrom oder Nickeldispersionsschichten.
[0007] Die Zusammensetzung des austenitischen Gußeisens liegt bevorzugt bei max. 3% C, 1-5,5
% Si, max. 7 % Mn, 12-22 % Ni, 1-5,5 % Cr, 5-8 % Cu. Die Grafitausbildung ist lamellar
oder kugelig.
[0008] Die Erfindung wird im folgenden anhand eines Ausführungsbeispiels näher erläutert.
Es zeigt:
Fig. 1 eine erfindungsgemäße Zylinderkopfeinheit mit Walzendrehschieber.
[0009] In einem Zylinderkopf 1 aus einer Aluminiumlegierung ist in einer Bohrung 2 ein Walzendrehschieber
3 angeordnet, der den Gaswechsel steuert und der aus NiResist besteht. Die gasführenden
Kanäle in dem Walzendrehschieber 3 sind in der Zeichnung nicht dargestellt.
[0010] Der Walzendrehschieber 3 wird von einem Riemenrad 4 angetrieben. Die Bohrung 2 ist
einseitig mit einem eingepreßten Aluminiumdeckel 5 verschlossen. Zwischen dem Walzendrehschieber
3 und dem Deckel 5 ist eine Anlaufscheibe 6 aus Kunststoff zur Schwingungsdämpfung
angeordnet.
[0011] Zur Abdichtung der gasführenden Kanäle sind am Walzenumfang in zwei Nuten 7 je zwei
Kolbenringe mit versetztem Stoß angeordnet. Der Übergang zwischen Walze und Brennraum
ist durch einen unter Federvorspannung gleitend an der Walze 3 anliegenden Dichtring
8 aus Kohlenstoff abgedichtet.
[0012] Die Bohrung 2 ist im Bereich ihrer Lauffläche mit einer Hartchromschicht 9 versehen.
1. Zylinderkopfeinheit (1) mit mindestens einem drehbar in einer Bohrung (2) angeordneten
Walzendrehschieber (3) zur Steuerung des Gaswechsels einer Brennkraftkolbenmaschine,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Walzendrehschieber (3) aus austenitischem Gußeisen besteht.
2. Zylinderkopfeinheit nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Bohrung (2) im Bereich der Lauffläche für den Walzendrehschieber (3) zumindest
teilweise beschichtet ist.
3. Zylinderkopfeinheit nach Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Schicht (9) eine Nickelschicht mit dispergierten Hartpartikeln oder eine Hartchromschicht
ist.
4. Zylinderkopfeinheit nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß in der Zylinderkopfeinheit (1) mindestens ein den Walzendrehschieber (3) schleifend
kontaktierender Dichtring (8) aus Kohlenstoff angeordnet ist, der im Bereich der durchströmten
Öffnungen den Spalt zwischen Walzendrehschieber (3) und Drehschiebergehäuse abdichtet.