[0001] Die Erfindung betrifft eine Pumpe mit einer proportional-volumetrischen Dosierungseinheit
zur genau dosierbaren Förderung eines vorgegebenen Volumens einer Flüssigkeit in einem
Bereich von weniger als etwa 1 ml.
[0002] Scheibenförmige Datenträger vom Typ DVD müssen eine extrem hohe Planheit aufweisen.
Zur Erzielung einer ausreichenden Stabilität werden die Datenträger durch Verkleben
von zwei Scheiben hergestellt, wobei eine Scheibe üblicherweise als Stützscheibe und
die andere Scheibe als eigentliche Datenscheibe dient. Grundsätzlich können die Datenträger
jedoch auch aus zwei miteinander verklebten Datenscheiben bestehen.
[0003] Beim Verkleben der Scheiben muss zur Einhaltung der geforderten engen Planheitstoleranzen
sowie zusätzlich der Planparallelität der beiden Scheibenoberflächen nach dem Klebevorgang
streng darauf geachtet werden, dass beim Zusammenfügen der mit Klebstoff beschichteten
Scheiben keine Spannungen in den Scheibenverbund eingebracht und die Scheiben während
des Klebevorganges in planparalleler Lage gehalten werden.
[0004] Insbesondere bei Datenträgern mit zwei Datenscheiben, wie beispielsweise bei einer
DVD-9 oder bei der in Entwicklung stehenden DVD-R kommt dem Klebevorgang insofern
eine herausragende Bedeutung zu, als über die Kleberschicht keine Spannungen in den
Datenträger eingebracht werden dürfen. Neben der Auswahl eines geeigneten Klebers,
der beispielsweise währen der Aushärtung nicht schrumpfen darf, muss beim Kleberauftrag
sichergestellt sein, dass das auf eine Scheibe aufzutragende Volumen äusserst präzis
dosiert werden kann, dass keine Lufteinschlüsse einschliesslich Mikrobläschen im aufgetragenen
Kleber vorhanden sein dürfen, und dass sich beim Auftragen des Klebers auf die Scheibe
kein Tropfen zu früh aus der Kleberauftragskapillare löst und auch kein Tropfen als
Nachwurf austreten kann.
[0005] Eine bekannte Zuführungseinrichtung für Lacke und Kleber auf scheibenförmige Datenträger
bzw. auf die miteinander zu verklebenden Scheiben eines Datenträgers weist ein über
die Öffnungszeit gesteuertes Ventil auf. Derartige Ventilsteuerungen sind abhängig
vom Förderdruck sowie von der Viskosität des Lackes oder des Klebers. Wegen der Druckverluste
in den Zuführungsleitungen sowie in Folge von Temperaturschwankungen muss ein derartiges
System jeweils von Zeit zu Zeit in zeitraubender Handarbeit nachjustiert werden.
[0006] Der Erfindung liegt deshalb die Aufgabe zugrunde, eine Pumpe der eingangs genannten
Art zu schaffen, mit welcher ein vorgegebenes Flüssigkeitsvolumen genau dosierbar
gefördert werden kann. Insbesondere soll die Pumpe den Auftrag eines vorgegebenen
Lack- oder Klebervolumens auf die Oberfläche eines Datenträgers bzw. einer zur Herstellung
des Datenträgers vorgesehenen Scheibe in reproduzierbarer Weise ermöglichen.
[0007] Zur erfindungsgemässen Lösung der Aufgabe führt, dass die Pumpe einen Hohlraum zur
Aufnahme der Flüssigkeit aufweist und der Hohlraum einseitig von einer Fläche begrenzt
ist, welche zur Veränderung des Hohlraumvolumens mittels einer Hubeinrichtung bewegbar
ist, und dass die Pumpe ein sperrbares Einlaufventil zwischen einem Flüssigkeitsvorrat
und dem Hohlraum, ein sperrbares Auslassventil zwischen dem Hohlraum und einem Flüssigkeitsspender
und ein sperrbares Entlüftungsventil zwischen dem Hohlraum und der Aussenatmosphäre
umfasst.
[0008] Mit der erfindungsgemässen Anordnung eines Entlüftungsventils zwischen dem Hohlraum
und der Aussenatmosphäre kann der Hohlraum im Betrieb mit Flüssigkeit von eingeschlossenen
Luftbläschen befreit werden. Gleichzeitig mit diesem Entlüftungsvorgang, bei dem sich
die den Hohlraum einseitig begrenzende Fläche von einer Ausgangsstellung in Bewegung
setzt, kann die erst nach einer gewissen Anfangsphase der Bewegung reproduzierbar
linear verlaufende volumenproportionale Flüssigkeitsförderung einsetzen. Mit dem Entlüftungsventil
kann damit der zu Beginn des Fördervorganges beobachtete nicht lineare Bereich auf
einfache Weise ausgeschaltet werden, indem das Entlüftungsventil bis zum Eintritt
der Flüssigkeitsförderung in den linearen Bereich geöffnet bleibt.
[0009] Zweckmässigerweise steht der hohlraumseitige Zugang zum Entlüftungsventil mit der
höchsten Stelle des Hohlraumes in Verbindung.
[0010] Eine besonders kompakte und präzis arbeitende Ausführungsform der erfindungsgemässen
Pumpe weist einen Proportionalmagneten auf, dessen Spulenkern an einem Ende als Stössel
ausgebildet ist, wobei der Stössel einem Betätigungskolben anliegt, mit welchem die
den Hohlraum einseitig begrenzende Fläche bewegbar ist.
[0011] Bevorzugt ist die den Hohlraum einseitig begrenzende Fläche eine randseitig fluiddicht
eingespannte Membran.
[0012] Der Betätigungskolben kann über eine Rückstellfeder selbsttätig rückstellbar sein.
Eine für gegebene Bedingungen wie Zusammensetzung der Flüssigkeit, Fördermenge und
dgl. Parameter optimale Einstellung eines exakt definierten und reproduzierbaren Flüssigkeitsvolumens
wird durch eine programmierbare Steuerung (SPS) erreicht.
[0013] Ein besonderer Verwendungszweck der erfindungsgemässen Pumpe liegt beim präzisen,
definierten und reproduzierbaren Aufbringen eines vorgegebenen Volumens eines Lackes
oder eines Klebers auf eine Oberfläche eines scheibenförmigen Datenträgers oder einer
zur Herstellung des Datenträgers vorgesehenen Scheibe zur Erzeugung eines dünnen Lack-
oder Kleberfilms.
[0014] Weitere Vorteile, Merkmale und Einzelheiten der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden
Beschreibung bevorzugter Ausführungsbeispiele sowie anhand der Zeichnung; diese zeigt
schematisch in
- Fig. 1 eine teilweise geschnittene Seitenansicht einer Dosierpumpe;
- Fig. 2 die Draufsicht auf die Dosierpumpe von Fig. 1;
- Fig. 3 einen Teil von Fig. 1 in vergrösserter Darstellung.
[0015] Eine in den Fig. 1 bis 3 dargestellte Dosierpumpe 10 zur Förderung eines Klebers
aus einem Vorratsbehälter zu einer Dispensleitung mit Dispenskapillare zum Auftrag
des Klebers auf eine Scheibe zur Herstellung eines aus zwei miteinander verklebten
Scheiben bestehenden Datenträgers von Typ DVD (in der Zeichnung nicht dargestellt)
weist einen Proportionalmagneten 12 auf, dessen Spulenkern an einem Ende zu einem
Stössel 14 ausgebildet ist. Im vorliegenden Beispiel erfolgt die Steuerung des Stösselhubes
durch direkte Ansteuerung des Proportionalmagneten 12 über elektrische Anschlüsse
16. Bei einer alternativen Hubsteuerung des Stössels 14 kann dieser zusätzlich mit
einem Wegaufnehmer in Wirkverbindung stehen. Der Stössel 14 liegt einem Betätigungskolben
18 an. An seinem dem Stössel 14 entfernt liegenden Ende ist der Betätigungskolben
18 mit einer seitlich eingespannten Membran 20 verbunden. Die Membran 22 begrenzt
einseitig einen Hohlraum 22 zur Aufnahme einer gewissen Klebermenge.
[0016] Durch eine axiale Bewegung des Betätigungskolbens 18 wird die Membran 20 bewegt und
das Volumen des Hohlraumes 22 - in Abhängigkeit des Hubes des Stössels 14- je nach
Bewegungsrichtung vergrössert bzw. verkleinert. An der der Membran 20 gegenüberliegenden
Oberfläche des Hohlraumes 22 münden drei Leitungen 24-24', 26-26', 28-28'. Die erste
Leitung 24-24' ist über ein zwischengeschaltetes Einlaufventil 30 mit einem in der
Zeichnung nicht dargestellten Vorratsbehälter für den Kleber verbunden. Die zweite
Leitung 26-26' ist über ein zwischengeschaltetes Entlüftungsventil 32 mit der Aussenatmosphäre
verbunden. Die dritte Leitung 28-28' ist über ein zwischengeschaltetes Auslassventil
34 mit einer in der Zeichnung nicht dargestellten Dispensleitung mit Dispenskapillare
zum Auftrag des Klebers auf eine DVD-Hälfte verbunden.
[0017] Die von der Dosierpumpe 10 wegführenden Leitungen 24', 26' bestehen beispielsweise
aus einem PTFE-Schlauch und sind über Schraubnippel 36 mit den Ventilen 30, 32, 34
fluiddicht verbunden. Die elektrischen Anschlüsse der elektromagnetisch betätigbaren
Ventile 30, 32, 34 erfolgen über Flanschstekker 38.
[0018] Im Normalbetrieb der Dosierpumpe 10 ist der Hohlraum 22 stets mit Kleber gefüllt
und ist im wesentlichen frei von Lufteinschlüssen. Allfällig noch vorhandene feinste
Luftbläschen sammeln sich im Hohlraum 22 an dessen höchster Stelle 40, an der das
Entlüftungsventil 32 mündet. Vor Beginn des eigentlichen Dosiervorganges befindet
sich der Betätigungskolben 18 für die Membran 20 in seiner Ausgangsstellung. Während
einer ersten kurzen Hubphase wird das Entlüftungsventil 32 geöffnet, so dass allfällige,
sich an der höchsten Stelle 40 des Hohlraumes 22 angesammelte Lufteinschlüsse über
die Leitung 26-26' aus dem Hohlraum 22 entfernt werden. Nach dieser Anlaufphase, während
der die Charakteristik des Proportionalmagneten 12 noch einen undefinierten und nicht
reproduzierbaren Verlauf zeigt, wird das Entlüftungsventil 32 geschlossen und das
Auslaufventil 34 geöffnet. Durch den weiteren Hub des Betätigungskolbens 18, der nun
eine lineare Charakteristik zeigt, erfolgt eine genaue porportionalvolumetrische Dosierung
des Klebers, der über die Leitung 28-28' via einen Filter der Dispensleitung bzw.
der Dispenskapillare einer Auftragsstation zugeführt wird.
[0019] Nach erfolgtem Auftrag des Klebers auf eine DVD-Hälfte wird das Auslassventil 34
geschlossen. Je nach Grösse des Hohlraumes 22 und der bei jedem Kleberauftragszyklus
aus dem Hohlraum 22 abgegebenen Klebermenge wiederholt sich der vorstehend beschriebene
Dispensiervorgang einige Male, bis der immer kleiner werdende Hohlraum 22 wieder mit
neuem Kleber aufgefüllt werden muss. Selbstverständlich kann das Nachfüllen des Hohlraumes
22 auch nach jedem Kleberauftragszyklus erfolgen. Hierzu wird das Einlaufventil 30
bei geschlossenem Auslassventil 34 und ebenfalls geschlossenem Entlüftungsventil 32
geöffnet. In dieser Stellung der Ventile 30, 32, 34 wird aus dem unter leichtem Überdruck
stehenden, in der Zeichnung nicht dargestellten Vorratsbehälter Kleber in den Hohlraum
22 nachgefüllt. Dieser Nachfüllvorgang wird durch die über eine Rückstellfeder 42
erfolgende selbsttätige Rückstellung des Betätigungskolbens 18 unterstützt. Nachdem
der Hohlraum 22 wieder vollständig mit Kleber gefüllt ist, kann der nächste Dosiervorgang
-wie oben erwähnt-eingeleitet werden.
[0020] Die Steuerung der Dosierpumpe 10 und der Ventile 30, 32, 34 erfolgt mit hoher Präzision
und praktisch in Echtzeit mittels eines Computers über eine speicherprogrammierbare
Steuerung (SPS).
1. Pumpe mit einer proportional-volumetrischen Dosierungseinheit zur genau dosierbaren
Förderung eines vorgegebenen Volumens einer Flüssigkeit in einem Bereich von weniger
als etwa 1 ml,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Pumpe (10) einen Hohlraum (22) zur Aufnahme der Flüssigkeit aufweist und der Hohlraum
(22) einseitig von einer Fläche (20) begrenzt ist, welche zur Veränderung des Hohlraumvolumens
mittels einer Hubeinrichtung (18) bewegbar ist, und dass die Pumpe (10) ein sperrbares
Einlaufventil (30) zwischen einem Flüssigkeitsvorrat und dem Hohlraum (22), ein sperrbares
Auslassventil (34) zwischen dem Hohlraum (22) und einem Flüssigkeitsspender und ein
sperrbares Entlüftungsventil (32) zwischen dem Hohlraum (22) und der Aussenatmosphäre
umfasst.
2. Pumpe nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der hohlraumseitige Zugang zum Entlüftungsventil (32) mit der höchsten Stelle
(40) des Hohlraumes (22) in Verbindung steht.
3. Pumpe nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass sie einen Proportionalmagneten (12) aufweist, dessen Spulenkern an einem Ende
als Stössel (14) ausgestaltet ist, wobei der Stössel (14) einem Betätigungskolben
(18) anliegt, mit welchem die Fläche (20) bewegbar ist.
4. Pumpe nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass die den Hohlraum (22) einseitig begrenzende Fläche eine randseitig fluiddicht
eingespannte Membran (20) ist.
5. Pumpe nach Anspruch 3 oder 4, dadurch gekennzeichnet, dass der Betätigungskolben (18) über eine Rückstellfeder (42) selbsttätig rückstellbar
ist.
6. Pumpe nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass sie eine speicherprogrammierbare Steuerung (SPS) umfasst.
7. Verwendung einer Pumpe (10) nach einem der Ansprüche 1 bis 6 zum präzisen, definierten
und reproduzierbaren Aufbringen eines vorgegebenen Volumens eines Lackes oder eines
Klebers auf eine Oberfläche eines scheibenförmigen Datenträgers zur Erzeugung eines
dünnen Lack- oder Kleberfilmes.