[0001] Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Verdunsten von Wasser.
[0002] Ferner betrifft die Erfindung ein zumindest teilweise gekühltes Warenpräsentationsmöbel.
[0003] Bei steckerfertigen Kühl- bzw. Gefrierkühlmöbeln ― die unter den Begriff "Warenpräsentationsmöbel"
subsumiert werden können ― ist eine Verdunstung des innerhalb des Möbels anfallenden
Tauwassers ohne einen zusätzlichen Energieaufwand ― wie er beispielsweise bei der
Verwendung einer elektrischen Heizung erforderlich wäre ― erwünscht. Die zu diesem
Zwecke bisher verwendeten Vorrichtungen zum Verdunsten von Tauwasser weisen einen
vergleichsweise großen Platzbedarf auf, besitzen eine materialaufwendige Konstruktion
und sind sehr empfindlich gegen Verschmutzung.
[0004] Auch kommen häufig Schwämme, die über entsprechenden Verdunsterschalen angeordnet
werden, zum Einsatz. Die Saugfähigkeit dieser Schwämme lässt jedoch mit ihrem Alter
bzw. der Betriebszeit nach, was darauf zurückzuführen ist, dass die Schwämme porös
werden. Dies hat oftmals zur Folge, dass es bei extremen Umgebungsbedingungen ― hohe
relative Luftfeuchtigkeit ― zu einem Überlaufen kommt, was entsprechende Kundenreklamationen
zur Folge hat. Das Wechseln dieser Schwämme muss sodann händisch erfolgen.
[0005] Aus dem deutschen Gebrauchsmuster 299 03 043 ist eine Vorrichtung zum Verdunsten
von Wasser bekannt, bestehend aus
- einer im Wesentlichen horizontal angeordneten, tunnelförmigen Außenwandung,
- wenigstens einem Lüfter, der an einer der Seitenwände der tunnelförmigen Außenwandung
angeordnet ist,
- wenigstens einer Auffangwanne, die im oberen Bereich der tunnelförmigen Außenwandung
angeordnet ist,
- wenigstens einem Tauwassereinleitungsrohr, über das Tauwasser in die Auffangwanne
gelangt,
- Mitteln zum Erwärmen der Auffangwanne, und
- wenigstens einer Verdunsterschale, die unterhalb der Auffangwanne angeordnet ist.
[0006] Bei dieser Konstruktion müssen bzw. werden in der Regel mehrere Auffangwannen sowie
zu diesen unterhalb angeordnete Verdunsterschalen vorgesehen. Während des (ersten)
Befüllens der Auffangwannen und Verdunsterschalen mit Tauwasser werden diese von oben
nach unten mit dem Tauwasser befüllt, so dass der mittels des Lüfters über die Auffangwannen
und Verdunsterschalen geführte Luftstrom lediglich zumTeil über mit Tauwasser befüllte
Auffangwannen und Verdunsterschalen geführt wird. Dies hat zur Folge, dass die Verdunstungsleistung
nicht optimal ist. Zudem ist die beschriebene Konstruktion vergleichsweise aufwendig
aufgebaut.
[0007] Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, eine Vorrichtung zum Verdunsten von Wasser
bzw. ein zumindest teilweise gekühltes Warenpräsentationsmöbel anzugeben, die bzw.
das die genannten Nachteile vermeidet.
[0008] Die erfindungsgemäße Vorrichtung zum Verdunsten von Wasser besteht aus
- wenigstens einem Verflüssiger sowie wenigstens einem dem Verflüssiger zugeordneten
Lüfter,
- wenigstens einer Auffangwanne für Tauwasser,
- wenigstens einem Luftleitkanal, der die von dem Lüfter abströmende Luft über die Auffangwanne
zwangsführt, und
- wenigstens einem Tauwassereinleitungsrohr, über das Tauwasser in die Auffangwanne(n)
gelangt.
[0009] Das erfindungsgemäße, zumindest teilweise gekühlte Warenpräsentationsmöbel ist dadurch
gekennzeichnet, dass es wenigstens eine erfindungsgemäße Vorrichtung zum Verdunsten
von Wasser aufweist.
[0010] Weitere Ausgestaltungen der erfindungsgemäßen Vorrichtung zum Verdunsten von Wasser
sowie des erfindungsgemäßen, zumindest teilweise gekühlten Warenpräsentationsmöbels
sind Gegenstände der Unteransprüche.
[0011] Die erfindungsgemäße Vorrichtung zum Verdunsten von Wasser sowie weitere Ausgestaltungen
derselben seien anhand der in den Figuren 1 und 2 dargestellten Ausführungsbeispiele
näher erläutert. Die Figuren 1 und 2 zeigen zwei ― zumindest in Teilen schematisierte
― seitliche Schnittdarstellungen zweier Ausführungsformen der erfindungsgemäßen Vorrichtung
zum Verdunsten von Wasser.
[0012] Wie in den Figuren 1 und 2 dargestellt, sind ― vorzugsweise unterhalb des Möbelkorpusses
1 ― ein Verflüssiger 2 sowie ein dem Verflüssiger 2 zugeordneter Lüfter 3 angeordnet.
Selbstverständlich können die vorgenannten Bauteile auch an anderen geeigneten Stellen
innerhalb bzw. an einem Warenpräsentationsmöbel vorgesehen werden.
[0013] Umgebungsluft ― dargestellt durch die Pfeile ― wird mittels des Lüfters 3 durch den
Verflüssiger 2 geführt und anschließend durch den Luftleitkanal 5 über die Auffangwanne
4 für das Tauwasser zwangsgeführt. Während bei der in der Figur 1 dargestellten Ausführungsform
der erfindungsgemäßen Vorrichtung zum Verdunsten von Wasser lediglich eine Auffangwanne
4 für das Tauwasser vorgesehen ist, weist die in der Figur 2 dargestellte Ausführungsform
mehrere, übereinander angeordnete Auffangwannen 4, 4' und 4" auf. Mittels entsprechender
Luftleitkanäle 5, 5' und 5" wird erreicht, dass die Luft über diese Auffangwannen
4, 4' und 4" zwangsgeführt wird.
[0014] Das Tauwasser wird der bzw. den Auffangwannen 4, 4' und 4" über entsprechende Tauwassereinleitungsrohre
zugeführt. Der Übersichtlichkeit halber ist lediglich in der Figur 1 ein Tauwassereinleitungsrohr
6 dargestellt, während auf eine Darstellung der erforderlichen Tauwassereinleitungsrohre
in der Figur 2 verzichtet wurde.
[0015] Aufgrund der Form des bzw. der Luftleitkanäle 5, 5' und 5" und der damit verbundenen
Zwangsführung der Umgebungsluft über die Auffangwanne(n) 4, 4' und 4" wird erreicht,
dass die gesamte Verflüssigerabluftmenge mit einer vergleichsweise hohen Geschwindigkeit
und einer damit verbundenen turbulenten Strömung über die Oberfläche des in der oder
den Auffangwannen 4, 4' und 4" befindlichen Tauwassers zwangsgeführt wird. Der bzw.
die Luftleitkanäle 5, 5' und 5" sind hierbei vorzugsweise derart ausgebildet, dass
die in ihm bzw. ihnen geführte Luft mit einer Geschwindigkeit von 4 bis 8 m/s, vorzugsweise
von 5 m/s über die Wasseroberfläche geführt wird.
[0016] Bei der in der Figur 1 dargestellten Ausführungsform der erfindungsgemäßen Vorrichtung
zum Verdunsten von Wasser verlässt der zwangsgeführte Luftstrom im Bereich der Zuführung
des Tauwassers über das Tauwassereinleitungsrohr 6 den Bereich der Auffangwanne 4
und des Warenpräsentationsmöbels.
[0017] Bei der in der Figur 2 dargestellten Ausführungsform sind drei Auffangwanne(n) 4,
4' und 4" vorgesehen, die übereinander angeordnet sind. Durch die Geometrie der Luftleitkanäle
5, 5' und 5" wird die Umgebungsluft über diese drei Auffangwanne(n) 4, 4' und 4" zwangsgeführt.
[0018] Aufgrund dieser optimalen Ausnutzung der Verflüssigerabluft können die Geometrie
und damit der Platzbedarf der Auffangwanne(n) 4, 4' und 4" minimiert werden. Des Weiteren
kann auf die Verwendung der erwähnten Schwämme zur Gänze verzichtet werden.
[0019] Die erfindungsgemäße Vorrichtung zum Verdunsten von Wasser kann ferner Mittel zum
Erwärmen des in der oder den Auffangwannen 4, 4' und 4" befindlichen Tauwassers aufweisen.
Diese können ― entsprechend einer vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung ― als
eine bodenseitig an der oder zumindest einer der Auffangwannen 4, 4' und 4" befestigte
Heizung, beispielsweise eine Elektroheizung, ausgebildet sein.
[0020] Wie in der Figur dargestellt, können diese Mittel zum Erwärmen des in der oder den
Auffangwannen 4, 4' und 4" befindlichen Tauwassers auch als eine Leitung, in der ein
gegenüber dem Tauwasser wärmeres Medium strömt, ausgebildet sein. Hierzu bietet sich
die von einem Verdichter 8 kommende Druckleitung 7 an. Das in ihr strömende heiße,
gasförmige Medium bzw. Kältemittel erwärmt das in der oder den Auffangwannen 4, 4'
und 4" befindliche Tauwasser, bevor es anschließend dem Verflüssiger 2 zugeführt wird.
[0021] Die Auffangwannen 4, 4' und 4" sind vorzugsweise aus einem Kunststoffmaterial gefertigt,
insbesondere als Kunststoffspritzteile ausgeführt, wodurch eine kostengünstige Fertigung
realisiert werden kann.
[0022] Eine weitere vorteilhafte Ausgestaltung der erfindungsgemäßen Vorrichtung zum Verdunsten
von Wasser ist dadurch gekennzeichnet, dass die Auffangwannen 4, 4' und 4" einen in
der Figur nicht dargestellten Überlauf aufweisen. Dieser ist vorzugsweise in Form
eines Schlauchstutzens ausgebildet; dadurch kann verhindert werden, dass Tauwasser
am Boden entlang läuft. Ferner bietet diese Ausgestaltung die Möglichkeit, die Auffangwannen
4, 4' und 4" zu entleeren. Diese Option kann sich in Fällen extrem hohen Tauwasseranfalles,
wie er beispielsweise an Tagen mit einer entsprechend hohen relativen Luftfeuchtigkeit
möglich sein kann, als zweckmäßig erweisen.
[0023] Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen der erfindungsgemäßen Vorrichtung zum Verdunsten
von Wasser sind dadurch gekennzeichnet, dass der oder die Luftleitkanäle 5, 5' und
5" sowie die Auffangwanne(n) 4, 4' und 4" aus der Vorrichtung entnehmbar ausgebildet
sind. Dabei sind der oder die Luftleitkanäle 5, 5' und 5" und die Auffangwanne(n)
4, 4' und 4" vorzugsweise als eine eigenständige, aus der Vorrichtung entnehmbare
Baueinheit ausgebildet.
[0024] Das zumindest teilweise gekühlte Warenpräsentationsmöbel weist aus diesem Grund vorzugsweise
Mittel zum Entnehmen und Einbringen des bzw. der Luftleitkanäle und der Auffangwanne(n)
für das Tauwasser auf.
[0025] Obwohl der Betrieb mit der erfindungsgemäßen Vorrichtung zum Verdunsten von Wasser
nahezu wartungsfrei ist, ist es doch von Zeit zu Zeit erforderlich, Wartungsarbeiten
an den genannten Bauteilen der erfindungsgemäßen Vorrichtung durchzuführen; diese
Wartungsarbeiten werden durch die Entnahme der vorgenannten Bauteile wesentlich erleichtert.
[0026] Die Verdunstungsleistung bei der erfindungsgemäßen Konstruktion bleibt gegenüber
den bekannten Konstruktionen über die Zeit konstant; daher kommt es auch bei extremen
klimatischen Bedingungen nicht zu einem Überlaufen von Tauwasser aus der oder den
Auffangwannen 4, 4' und 4".
[0027] Gemäß einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung, die in der Figur nicht dargestellt
ist, können zusätzliche Mittel zur Vergrößerung der Verdunstungsfläche ― wie beispielsweise
Schwammtücher und/oder Granulate, etc.― vorgesehen werden.
[0028] Die erfindungsgemäße Vorrichtung zum Verdunsten von Wasser stellt eine kompakte Konstruktion
dar, die bei einem verringerten Materialaufwand sämtliche Kriterien der bekannten
Lösungen erfüllt. Aufgrund der kompakten Anordnung der erfindungsgemäßen Vorrichtung
wird der erforderliche Platzbedarf minimiert. Dadurch ist eine universelle Verwendbarkeit
bei unterschiedlichsten Kühlmöbeltypen ― also Regalen, Theken, Truhen, etc. ― gegeben.
1. Vorrichtung zum Verdunsten von Wasser, bestehend aus
- wenigstens einem Verflüssiger (2) sowie wenigstens einem dem Verflüssiger (2) zugeordneten
Lüfter (3),
- wenigstens einer Auffangwanne (4, 4', 4") für Tauwasser,
- wenigstens einem Luftleitkanal (5, 5', 5"), der die von dem Lüfter (3) abströmende
Luft über die Auffangwanne(n) (4, 4', 4") zwangsführt, und
- wenigstens einem Tauwassereinleitungsrohr (6), über das Tauwasser in die Auffangwanne(n)
(4, 4', 4") gelangt.
2. Vorrichtung zum Verdunsten von Wasser nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass Mittel zum Erwärmen des in der oder den Auffangwannen (4, 4', 4") befindlichen Tauwassers
vorgesehen sind.
3. Vorrichtung zum Verdunsten von Wasser nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Mittel zum Erwärmen des in der oder den Auffangwannen (4, 4', 4") befindlichen
Tauwassers als wenigstens eine Leitung, in der ein gegenüber dem Tauwasser wärmeres
Medium strömt, ausgebildet ist.
4. Vorrichtung zum Verdunsten von Wasser nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass es sich bei der Leitung um eine von einem Verdichter (8) kommende Druckleitung (7)
handelt.
5. Vorrichtung zum Verdunsten von Wasser nach einem der Ansprüche 2 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Mittel zum Erwärmen der Auffangwanne(n) (4, 4', 4") als eine bodenseitig an der
oder wenigstens einer der Auffangwannen (4, 4', 4") befestigte Heizung ausgebildet
sind.
6. Vorrichtung zum Verdunsten von Wasser nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der oder die Luftleitkanäle (5, 5', 5") und die Auffangwanne(n) (4, 4', 4") für Tauwasser
aus der Vorrichtung entnehmbar ausgebildet sind.
7. Vorrichtung zum Verdunsten von Wasser nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der oder die Luftleitkanäle (5, 5', 5") und die Auffangwanne(n) (4, 4', 4") für Tauwasser
als eine eigenständige, aus der Vorrichtung entnehmbare Baueinheit ausgebildet sind.
8. Vorrichtung zum Verdunsten von Wasser nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der oder die Luftleitkanäle (5, 5', 5") derart ausgebildet ist, dass die in ihm bzw.
ihnen geführte Luft in eine turbulente Strömung versetzt und mit einer Geschwindigkeit
von 4 bis 8 m/s, vorzugsweise von 5 m/s über die Wasseroberfläche geführt wird.
9. Vorrichtung zum Verdunsten von Wasser nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass, bei Vorsehen mehrerer Auffangwannen (4, 4', 4"), diese hintereinander und/oder übereinander
angeordnet sind.
10. Vorrichtung zum Verdunsten von Wasser nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Auffangwanne(n) (4, 4', 4") wenigstens einen Überlauf aufweist.
11. Vorrichtung zum Verdunsten von Wasser nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Auffangwanne(n) (4, 4', 4") aus einem Kunststoff besteht, insbesondere als Kunststoffspritzteil
ausgeführt ist.
12. Vorrichtung zum Verdunsten von Wasser nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass Mittel zur Vergrößerung der Verdunstungsfläche vorgesehen sind.
13. Zumindest teilweise gekühltes Warenpräsentationsmöbel, dadurch gekennzeichnet, dass das Warenpräsentationsmöbel wenigstens eine Vorrichtung zum Verdunsten von Wasser
nach einem der vorhergehenden Ansprüche aufweist.
14. Zumindest teilweise gekühltes Warenpräsentationsmöbel nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet,
dass das Warenpräsentationsmöbel Mittel zum Entnehmen und Einbringen des oder der
Luftleitkanäle (5, 5', 5") und der Auffangwanne(n) (4, 4', 4") für Tauwasser aufweist.
15. Zumindest teilweise gekühltes Warenpräsentationsmöbel nach Anspruch 13 oder 14, dadurch
gekennzeichnet, dass die oder wenigstens eine von dem oder den Verdichtem (8) kommende
Druckleitung (7) als Mittel zum Erwärmen des in der oder den Auffangwannen (4, 4',
4") befindlichen Tauwassers vorgesehen ist.