[0001] Die Erfindung betrifft ein Laminat, das zum Schutz gegen Splitter oder Geschosse
eingesetzt wird.
[0002] Es ist bekannt, ein Laminat aus Lagen von Gewebe aus hochfestem Fasermaterial zum
Schutz gegen ballistische Einwirkungen zu verwenden, wobei die einzelnen Lagen ganzflächig
miteinander durch das Matrixmaterial verklebt sind, mit dem die Fasern des Gewebes
beschichtet sind. Derartige Laminate sind relativ steif und erfordern eine Formgebungseinrichtung,
wenn sie eine vorgegebene Form einnehmen sollen.
[0003] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, bei derartigen Laminaten den Schutz gegen
ballistische Einwirkungen zu verbessern.
[0004] Dies wird erfindungsgemäß dadurch erreicht, daß die einzelnen Lagen, aus denen das
Laminat aufgebaut ist, nur teilweise, beispielsweise punktförmig, miteinander verklebt
sind. Hierdurch wird der Gesamtaufbau des Laminats flexibel, weil die einzelnen Lagen
nicht ganzflächig miteinander in Verbindung stehen, wobei sich durch die Flexibilität
des Laminats eine verbesserte Schutzwirkung gegen ballistische Einwirkungen ergibt.
[0005] Die Erfindung wird beispielsweise anhand der Zeichnung näher erläutert, in der
Fig. 1 schematisch einen Querschnitt durch ein Laminat wiedergibt und
Fig. 2 eine Draufsicht auf das Laminat mit Darstellung der Verbindungsstellen zeigt.
[0006] In der Praxis werden Laminate mit 10 bis 50 Lagen von Gewebe verwendet, wobei beispielsweise
in kugelsicheren Westen Laminate mit etwa 30 Lagen verwendet werden. Lediglich beispielsweise
zeigt Fig. 1 schematisch ein Laminat aus vier Lagen 1 bis 4, wobei jede einzelne Lage
aus einem Gewebe aus Hochleistungsfasern 5 ausgebildet ist. Nur zur Verdeutlichung
ist in Fig. 1 an der Lage 1 ein Kett- und Schußfaden zur Darstellung eines Gewebes
wiedergegeben. Es können verschiedene Bindungsarten des Gewebes vorgesehen sein.
[0007] Anstelle eines Gewebes kann auch ein Gestricke, Gelege oder Gewirke aus Hochleistungsfasern
vorgesehen werden.
[0008] Die einzelnen Lagen 1 bis 4 sind nur teilweise miteinander durch Klebestellen 6 verbunden,
wie dies in den Fig. 1 und 2 schematisch wiedergegeben ist.
[0009] In Fig. 2 sind schematisch Klebestellen 6 wiedergegeben, die nur einen geringen Durchmesser
von z. B. bis zu 1 mm aufweisen können und beispielsweise durch Kleberauftrag mittels
einer Schablone ausgebildet werden können. Bevorzugt wird eine punktförmige Verklebung
zwischen den einzelnen Lagen. Auch ist es möglich, beispielsweise die äußeren Lagen
1 und 4 mit kleineren Klebestellen oder weniger Klebestellen mit den inneren Lagen
zu verbinden, während die inneren Lagen 2 und 3 über größere Klebestellen oder eine
größere Anzahl von Klebestellen miteinander verbunden sind.
[0010] Zusätzlich zu den Klebestellen 6 können die einzelnen Lagen auch stellenweise miteinander
vernäht sein, wie dies bei 7 in Fig. 2 angedeutet ist, wobei sich die Verbindung durch
Vernähen nur zwischen zwei benachbarten Lagen oder auch über mehrere Lagen erstrecken
kann.
[0011] Vorzugsweise haben die Klebestellen eine Anordnung, die versetzt ist zu der Anordnung
der Klebestellen der nächsten Lage, wie dies in Fig. 1 schematisch angedeutet ist.
[0012] Als Kleber kann ein Thermoplastmaterial aber auch ein Elastomer- und Duromer-Material
vorgesehen werden, das als Matrixmaterial für derartige Laminate eingesetzt wird.
Bevorzugt wird ein Thermoplastmaterial mit einer hohen Schmelzviskosität, damit bei
der Verarbeitung der kleinflächige bzw. punktförmige Kleberauftrag auch seine eng
begrenzte Form beibehält und nicht zu weit auseinanderläuft. Der Kleber- bzw. Matrixanteil
kann bei 5 bis 35 % bezogen auf den Faseranteil zweier miteinander verbundener Lagen
liegen. Die vom Kleber bedeckte Fläche kann bei 10 bis 95 % liegen, vorzugsweise zwischen
30 und 75 %.
[0013] Bei der Herstellung des Laminats werden zunächst die einzelnen Gewebelagen durch
Weben, Legen oder dergleichen ausgebildet, worauf mittels Schablonenauftrag das Klebermaterial
etwa punktförmig auf der Gewebeoberfläche aufgebracht wird. Die Schablone kann beispielsweise
einen Lochdurchmesser von 0,1 bis 2 mm, vorzugsweise 0,5 bis 1,0 mm haben. Nach dem
punktweisen Beschichten der Gewebe mit Klebermaterial werden die einzelnen Lagen miteinander
verpreßt und danach auf die erforderlichen Formstücke zugeschnitten. Auf den Außenseiten
des Laminats erfolgt zweckmäßigerweise eine Versiegelung der Hochleistungsfasern,
um diese beispielsweise UV-beständig zu machen.
[0014] Die einzelnen Lagen können eine Dickenabmessung von 0,2 bis etwa 1 mm haben. Ein
Laminat aus etwa 30 Lagen hat nach dem Verpressen eine Dickenabmessung in der Größenordnung
von 12 bis 15 mm. Hierbei wird auch nach dem Verpressen die nur stellenweise Verbindung
zwischen den einzelnen Lagen aufrechterhalten.
[0015] Als Hochleistungsfasern werden vorzugsweise Aramidfasern, High-Performance Polyäthylen-
und PBO-Fasern verwendet. Es können auch Glasfasern für den Laminataufbau verwendet
werden.
1. Laminat zum Schutz gegen ballistische Einwirkungen, wobei mehrere Lagen (1 bis 4)
aus einem Gewebe aus Hochleistungsfasern nur stellenweise miteinander verbunden sind,
so daß sich ein flexibles Laminat ergibt.
2. Laminat nach Anspruch 1, wobei die Klebestellen (6) zwischen den einzelnen Gewebelagen
punktförmig ausgebildet sind.
3. Laminat nach Anspruch 2, wobei die Klebestellen einen Durchmesser von etwa 0,1 bis
2 mm haben.
4. Laminat nach den vorhergehenden Ansprüchen, wobei einzelne Lagen des Laminats mit
einer unterschiedlichen Anzahl von Klebestellen (6) und/oder einer unterschiedlichen
Größe der Klebestellen (6) miteinander verbunden sind.
5. Laminat nach den vorhergehenden Ansprüchen, wobei die Klebestellen (6) in benachbarten
Lagen versetzt zueinander angeordnet sind.
6. Laminat nach den vorhergehenden Ansprüchen, wobei zumindest einzelne Lagen zusätzlich
durch Vernähen miteinander verbunden sind.
7. Laminat nach den vorhergehenden Ansprüchen, wobei die von den Klebestellen (6) bedeckte
Fläche zwischen 10 und 95 %, vorzugsweise zwischen 30 und 75 % liegt.