[0001] Die Erfindung betrifft eine in einem Isolierkörper angeordnete schraubenlose Anschluss-
oder Verbindungsklemme für elektrische Leiter, insbes. für Lampen- oder Starterfassungen,
Schalter od. dgl., umfassend je wenigstens einen Kontaktkörper und eine Klemmfeder
aus unterschiedlichen Werkstoffen, wobei die Klemmfeder einen Verbindungsbereich,
mit dem sie am Kontaktkörper festgelegt ist, und einen in Leitereinsteckrichtung sowie
schräg gegen einen Abschnitt des Kontaktkörpers gerichteten Federschenkel aufweist,
der den Leiter zwischen sich und dem Kontaktkörper klemmt.
[0002] Klemmen dieser Art sind vornehmlich deshalb zweiteilig aufgebaut, weil von ihnen
einerseits eine hohe Stabilität und gute elektrische Leitfähigkeit verlangt werden,
was durch einen z.B. aus Kupfer bestehenden Kontaktkörper erfüllt wird, und andererseits
zuverlässige Klemmkräfte, die eine Klemmfeder bereitstellt, die auch unter Temperatureinwirkung
optimale Federkräfte ausübt. Deshalb besteht eine solche Klemmfeder aus entsprechend
geeignetem Material, z.B. aus einer CrNi-Legierung.
[0003] Im Stand der Technik sind bei derartigen zweiteiligen Klemmen Kontaktkörper und Klemmfeder
miteinander vernietet, wie dies beispielsweise die DE 38 01 480 C1 zeigt, oder mittels
Ausstanzungen und umgeformten Lappen fest miteinander verbunden, wie es in DE 23 49
614 C2 dargestellt und beschrieben ist.
[0004] Die feste Verbindung - gleich welcher Art - von Kontaktkörper und Klemmfeder ist
relativ aufwendig und erfordert zusätzliche Arbeitsschritte bei der Herstellung.
[0005] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine schraubenlose Anschluss- bzw. Verbindungsklemme
der als bekannt vorausgesetzten Art verfügbar zu machen, die bei einfachem Aufbau
die Herstellung vereinfacht und die Montage erleichtert.
[0006] Die Erfindung löst diese Aufgabe mit den Merkmalen des Anspruchs 1 und ist dem entsprechend
dadurch gekennzeichnet, dass der Verbindungsbereich von einem Klemmfederabschnitt
ausgebildet ist, der sich auf der dem Federschenkel gegenüberliegenden Seite des Kontaktkörpers
an diesem im wesentlichen druckschlüssig abstützt und dass der Isolierkörper Positionierelemente
zur lagegerechten Zuordnung von Klemmfeder und Kontaktkörper ausbildet.
[0007] Entsprechend der Erfindung sind der Kontaktkörper und der Klemmfederabschnitt nicht
mehr fest miteinander verbunden. Deshalb können diese beiden Bauelemente der Klemme
auch unabhängig voneinander bzw. nacheinander in den Isolierkörper eingeführt werden,
wozu dieser zweckmäßig Einschub-Aufnahmen für den Kontaktkörper und für die Klemmfeder
ausbildet.
[0008] Entsprechend der Erfindung liegt der Verbindungsabschnitt der Klemmfeder im wesentlichen
unverspannt am Kontaktkörper an, wenn kein Leiter in der Klemme befindlich ist. Durch
den zwischen Federschenkel und Kontaktkörper eingeführten Leiter bilden Federschenkel
und Kontaktkörper in Folge der dadurch hervorgerufenen Verspannung eine selbsttragende
Konstruktion aus. Die durch den eingeführten Leiter ausgeübten Spreizkräfte auf den
Federschenkel und die von diesem ausgeübten Klemmkräfte werden von den zunächst nur
lose in Relation zueinander positionierten Elementen aufgenommen und dadurch vom Isolierkörper
ferngehalten. Dies hat den Vorteil, dass die in der Klemme herrschenden Kräfte keine
den Isolierkörper in Mitleidenschaft ziehenden Auswirkungen haben.
[0009] Die Aufnahmen des Isolierkörpers können den Kontaktkörper und die Klemmfeder bei
deren Einsetzen im wesentlichen kraftlos führen. Kontaktkörper und Klemmfeder können
auch in ihrer Endlage im Isolierkörper im wesentlichen kraftlos in diesen Aufnahmen
liegen. Dies schließt nicht aus, dass, falls gewünscht, die Aufnahmen die Klemmenelemente
- Kontaktkörper und Klemmfeder - auch zumindest leicht reib- bzw. klemmschlüssig fassen
können, was insbesondere den Vorteil hat, dass die Elemente während der Konfektion
des Geräts, in dem die Klemme untergebracht ist, nicht aus dem Isolierkörper herausfallen
können. Am Prinzip der Erfindung ändert dies nichts.
[0010] Eine besonders einfache Ausgestaltung ergibt sich gemäß einer Weiterbildung dadurch,
dass der Verbindungsbereich als abgebogene Zunge am freien Ende eines Kontaktfederabschnitts
ausgebildet ist, und zwar bevorzugt an demjenigen Kontaktfederabschnitt, aus dem der
Federschenkel ausgeklinkt ist.
[0011] Im übrigen versteht sich die Erfindung am besten anhand der nachfolgenden Beschreibung
eines Ausführungsbeispiels unter Bezugnahme auf die Zeichnungen, die ein Ausführungsbeispiel
der Erfindung anhand eines Einbauschalters darstellen. Es zeigen:
- Fig. 1
- die einzelnen, einen Schalter-Kontaktsatz darstellenden Elemente eines elektrischen
Schalters in einer Seitenansicht,
- Fig. 2
- dieselben Teile, jedoch mit angeschlossenen Leiterenden,
- Fig. 3
- die Anordnung nach Fig. 2, eingesetzt in ein Isoliergehäuse,
- Fig. 4
- die Anordnung nach Fig. 3 in perspektivischer Darstellung,
- Fig. 5
- eine Aufsicht auf Fig. 4 und
- Fig. 6
- einen fertigen Einbauschalter mit teilweise aufgebrochener Wandung.
[0012] Fig. 1 zeigt zwei schraubenlose Anschlussklemmen 10 und 11 sowie eine Schaltkontaktwippe
12.
[0013] Die Anschlussklemme 10 ist zweiteilig und besteht aus einem Kontaktkörper 13 sowie
einer Klemmfeder 14. Ein bezüglich Fig. 1 oberer Schenkel 15 des Kontaktkörpers 13
trägt eine Kontaktwarze 16, der eine Kontaktwarze 17 an dem einen freien Ende der
Schaltkontaktwippe 12 gegenübersteht. Der Kontaktkörper 18 der zweiten Anschlussklemme
11 weicht in der Formgestaltung vom Klemmkörper 13 insoweit ab, als hier ein nach
oben ausgerichteter Schenkel 19 zur Lagerung der Schaltkontaktwippe 12 ausgebildet
ist. Die Klemmfeder 14 der Anschlussklemme 11 ist mit der Klemmfeder 14 der Anschlussklemme
10 identisch.
[0014] Die Kontaktkörper 13 und 18 der Anschlussklemmen 10 und 11 sind die stromführenden
Teile und bestehen aus einem elektrisch gut leitenden Material, insbes. aus Kupfer.
Demgegenüber sind die Klemmfedern 14 aus einem optimale Federeigenschaften aufweisenden
Material gefertigt, vorzugsweise aus einer CrNi-Legierung.
[0015] Jede Klemmfeder 14 besteht aus einem im wesentlichen flachrechteckigen Blechstanzteil,
aus dessen Ebene eine Federzunge 20 freigeschnitten und leicht ausgestellt ist, wie
es Fig. 1 insbesondere in Verbindung mit Fig. 4 deutlich zeigt. Das freie Ende der
Federzunge 20 bildet eine Klemmkante 21 zur Kontaktierung eines abisolierten Endes
L eines elektrischen Leiters aus. In Einsteckrichtung x (Fig. 2) der Leiterenden L
sind die Federzungen 20 geneigt angeordnet und weisen schräg in Richtung auf den jeweils
unteren Schenkel 22 des Kontaktkörpers 13 bzw. 18.
[0016] In der Klemmkante 21 etwa gegenüberliegender Anordnung weist das freie Ende jeder
Klemmfeder 14 einen zum Schenkel 22 des Kontaktkörpers 13 bzw. 18 hin umgebogenes
Ende 23 auf. Dieses umgebogene Ende 23 untergreift, wie die Figuren dies deutlich
veranschaulichen, die Randkante des unteren Abschnittes 22 des Kontaktkörpers 23 bzw.
des Kontaktkörpers 18 und liegt an der der Auflagefläche 24 für das abisolierte Leiterende
22 gegenüberliegenden Außenfläche 25 des Kontaktkörpers an.
[0017] Da die Kontaktteile 13/14 bzw. 18/14 keine unmittelbare Verbindung miteinander eingehen,
sorgen Positionierelemente im Isolierkörper 26 für eine lagegerechte Zuordnung der
jeweiligen Klemmenelemente zueinander. Solche Positionierelemente bestehen z.B. aus
nut- oder taschenförmigen Einschub-Aufnahmen, wie sie beispielhaft in Fig. 3 mit 27,
28 und 29 bezeichnet sind. In diese Aufnahmen 27 bis 29 werden die einzelnen Bauteile
der Klemmen 10 und 11, also die beiden Kontaktkörper 13 und 18 sowie die beiden Klemmfedern
14 eingesetzt. Beim Ausführungsbeispiel geschieht dies von der Seite her in der Art
und Weise, dass - bezogen auf die Zeichnungsebene der Fig. 3 - zunächst die Kontaktkörper
13 und 18 senkrecht in die zugehörigen Aufnahmen 28 bzw. 29 eingesetzt werden und
danach die Klemmfedern 14 so, dass deren nach oben weisenden freien Enden in den Taschen
27 zu liegen kommen und die umgebogenen unteren Abschnitte 23 den jeweiligen Kontaktkörper
13 bzw. 18 untergreifen.
[0018] Sofern noch keine Leiterenden L in die Klemmstellen eingeführt sind, entspricht die
Konfiguration der Metallteile 13, 14 und 18 und ihre Zuordnung zueinander der Darstellung
in Fig. 1. Das bedeutet, dass die Klemmfedern 14 mit ihren unteren abgewinkelten Abschnitten
23 den angrenzenden Klemmkörper 13 bzw. 18 nicht oder nur lose tangieren.
[0019] Wird nun ein Leiterende L von außen in eine Kontaktstelle eingeführt, zwingt es den
Federschenkel 20 der Klemmfeder 14 entgegen der diesem immanenten Federkraft zum Aufspreizen,
wie es die Fig. 2 und 3 deutlich machen. Hierdurch werden Federkräfte aufgebaut, die
die abgewinkelten Enden 23 der Klemmfedern 14 fest gegen die Unterfläche 25 der Klemmkörper
13 und 18 verspannen. Nun bilden die jeweils beiden Teile 14 und 13 bzw. 14 und 18
jeder Anschlussklemme 10 und 11 eine selbsttragende Konstruktion, die die Klemmkräfte
in sich selbst aufnimmt. Dies veranschaulicht Fig. 2, die erkennen läßt, dass die
Klemmkante 21 des Federschenkels 20 der Klemmfeder 14 zusammen mit dem Federende 23
gewissermaßen eine Klemmzange ausbildet. In diesem Stadium ist die jeweilige Klemmfeder
14 mit dem zugeordneten Klemmkörper 13 bzw. 18 so fest und sicher verspannt, dass
eine mechanische Fixierung ebenso gewährleistet ist wie eine sichere elektrische Kontaktierung.
Die in den Anschlussklemmen 10 und 11 aufgebauten Kräfte werden praktisch nicht an
den Isolierkörper 26 weitergegeben.
[0020] Fig. 4 veranschaulicht den Isolierkörper 26 mit allen wesentlichen Elementen noch
einmal deutlich als perspektivische Darstellung. Mit dem Pfeil 30 ist die Einsteckrichtung
der Kontaktkörper 13 und 18 wie auch der Klemmfedern 14 veranschaulicht.
[0021] Im übrigen stellt der Isolierkörper 26 nach Fig. 4 einen Schalter-Einsatzkörper dar
zum Einführen von unten in ein in Fig. 6 mit 31 bezeichnetes Schaltergehäuse. Am Einsatzkörper
26 ausgebildete Rastnocken 32 greifen im Endmontagezustand in Rastausnehmungen 33
des Gehäuses 31. 34 bezeichnet die zur Betätigung des Schalters erforderlich Schalterwippe.
1. In einem Isolierkörper (26) angeordnete schraubenlose Anschluss- oder Verbindungsklemme
(10; 11) für elektrische Leiter (L), insbes. für Lampen- oder Starterfassungen, Schalter
od. dgl., umfassend je wenigstens einen Kontaktkörper (13; 18) und eine Klemmfeder
(14) aus unterschiedlichen Werkstoffen, wobei die Klemmfeder (14) einen Verbindungsbereich,
mit dem sie am Kontaktkörper (13; 18) festgelegt ist, und einen in Leitereinsteckrichtung
(x) sowie schräg gegen einen Abschnitt des Kontaktkörpers (13; 18) gerichteten Federschenkel
(20) aufweist, der den Leiter (L) zwischen sich und dem Kontaktkörper (13; 18) klemmt,
dadurch gekennzeichnet, dass der Verbindungsbereich von einem Klemmfederabschnitt (23) ausgebildet ist, der sich
auf der dem Federschenkel (20) gegenüberliegenden Seite des Kontaktkörpers (13; 18)
an diesem im wesentlichen druckschlüssig abstützt und dass der Isolierkörper (26)
Positionierelemente zur lagegerechten Zuordnung von Klemmfeder (14) und Kontaktkörper
(13; 18) ausbildet.
2. Klemme nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Positionierelemente von Einschub-Aufnahmen (27; 28; 29) für Kontaktkörper (13;
18) und Klemmfeder (14) gebildet sind, die unabhängig voneinander bzw. nacheinander
in diese Aufnahmen (27; 28; 29) einführbar sind.
3. Klemme nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass der Verbindungsabschnitt (23) der Klemmfeder (14) im wesentlichen unverspannt am
Kontaktkörper (13; 18) anliegt, wenn kein Leiter (L) in der Klemme (10; 11) befindlich
ist und dass durch den zwischen Federschenkel (14) und Kontaktkörper (13; 18) eingeführten
Leiter (L) Federschenkel (14) und Kontaktkörper (13; 18) infolge Verspannung eine
selbsttragende Konstruktion ausbilden, die die auf sie einwirkenden Kräfte - vom Isolierkörper
(26) fernhaltend - in sich aufnimmt.
4. Klemme nach Anspruch 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Aufnahmen (27; 28; 29) des Isolierkörpers (26) Kontaktkörper (13; 18) und Klemmfeder
(14) beim Einsetzen im wesentlichen kraftlos führen.
5. Klemme nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass Kontaktkörper (13; 18) und Klemmfeder (14) auch in ihrer Endlage im Isolierkörper
(26) im wesentlichen kraftlos in dessen Aufnahmen (27; 28; 29) liegen.
6. Klemme nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Verbindungsbereich als abgebogene Zunge (23) am freien Ende eines Kontaktfederabschnitts
(14) ausgebildet ist.
7. Klemme nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass der Verbindungsbereich an demjenigen Abschnitt der Kontaktfeder (14) ausgebildet
ist, aus dem der Federschenkel (20) ausgeklinkt ist.