[0001] Der erfindungsgemässe Rollstuhl, vorwiegend zum Gebrauch in Innenräumen, ist ein
Hilfsmittel für behinderte und alte Personen.
Der grosse Verstellbereich der Sitzhöhe vom Boden bis auf 95 cm ermöglicht das Aufstehen
und den Zugang zu oberen Gestellen und hilft somit, die Selbständigkeit zu verlängern.
[0002] Die Bedürfnisse dieser Personengruppe erfordern darum den hier beschriebenen, speziellen
Konstruktionsaufbau, der es erlaubt den Sitz zwischen den Seitenholmen ganz auf den
Boden abzusenken.
Die Radnaben-Motoren mit dazwischen liegendem Batteriekoffer im hinteren Bereich ergeben
einen sehr kompakten Aufbau mit optimalem Schwerpunkt und grosser Stabilität, auch
bei der möglichen Sitzhöhe von 95 cm.
Die minimale Breite und Länge beträgt nur 58 x 85 cm, die Höhe bei eingefahrener Liftsäule
nur 90 cm. Dies ergibt eine ansprechende und leicht wirkende Optik, speziell wichtig
für den Wohnbereich.
[0003] Die Liftsäule für die Sitzverstellung besteht einerseits aus dem 3-fachen Teleskophub
und der angebauten Nutschiene. Diese wiederum trägt das darin gleitende Sitzprofil
mit der Rücklehne und dem hochklappbaren Sitz.
Die abklapp- und aushängbare Säule bezieht über den integrierten Stecker im Sockel
und die Flexleiter im Innern die Stromversorgung für die beiden Motoren und die Regelelektronik.
Mittels Kugelbolzen können Liftsäule, Sitz- und Rückenelement ohne Werkzeug demontiert
werden.
Ebenso sind die Antriebsräder und der Batteriekoffer für den leichten Transport einzeln
steckbar.
Durch diese Bauweise, vorwiegend mit Staridard-Aluprofilen wird ein relativ leichtes
und kostengünstiges Fahrzeug erreicht.
Beschreibung der Figuren:
[0004] Fig. 1 zeigt einen Schnitt durch die Lifteinheit.
[0005] Fig. 2 zeigt einen Schnitt durch die Liftsäule.
[0006] Fig. 3 zeigt Details der Liftsäule, insbesondere im Bereich der Befestigung.
[0007] Fig. 4 zeigt die Sitzeinheit.
[0008] Fig. 5 zeigt den Sitzträger mit Sitz, Armlehne und Fussbügel.
[0009] Fig. 6 zeigt einen Schnitt durch das Fahrgestell.
[0010] Fig. 7 zeigt den Rollstuhl von oben.
[0011] Fig. 8 zeigt den Aufbau und die Nutzung der Liftfunktion in 3 Positionen:
- Pos. 1 als Aufstehhilfe vom Boden: Sitz und Fussbügel liegen am Boden auf, die Fussplatte
ist zurückgelegt, sowie eine oder beide Armlehnen hochgeklappt.
- Pos. 2 als Aufstehhilfe vom Sitzen: Sitz ist erhöht, die Armlehnen dienen als Stützen
und die Fussplatte ist umgelegt.
- Pos. 3 für den Zugang erhöhter Gestelle: Sitz bis 95 cm hochgefahren, Fussbügel als
Stütze, die schräggestellte Liftsäule ergibt optimale Schwerpunktlage.
1. Rollstuhl, bestehend aus einem Fahrgestell, einer Liftsäule und einer Sitzeinheit,
dadurch gekennzeichnet, dass die Liftsäule klapp- und aushängbar am Fahrgestell befestigt ist, und dass die Sitzeinheit
höhenverstellbar, hochklappbar und abnehmbar mit der Liftsäule verbunden ist.
2. Rollstuhl nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Liftsäule aus 3 Aluminium-Quadratrohren besteht, welche mittels Gleitplatten
ineinander geführt sind, wobei im äussersten Rohr ein Hochleistungsmotor mit Planetengetriebe
(1) am Hauptlagerblock (2) angeflanscht ist, dass mittels einer Kugelspindel (3) über
die im innersten Rohr angeordnete Kugelmutter (4) die Säule hochschiebbar ist, und
dass der Spindelrücklauf mit einer am Motor angeflanschten Magnetbremse (5) stoppbar
ist.
3. Rollstuhl nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass am äussersten Rohr Seitenprofile (6) zur Führung einer Nutschiene (7) angebracht
sind, welche über eine Lagerplatte (8) starr mit dem innersten Rohr (9) verbunden
ist, dass eine zweite Kugelspindel (10) oben in dieser Lagerplatte (8) und unten in
einem an der Nutschiene (7) angebrachten Block (11) gelagert ist und über einen Zahnriemen
durch einen zweiten im innersten Rohr (9) angeordneten Motor (12) antreibbar ist.
4. Rollstuhl nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass in der Nutschiene (7) die Sitzeinheit (15) mittels eines Trägerelementes (14) geführt
und durch einen daran montierten Kugelflansch (13) durch die Spindel (10) unabhängig
vom Teleskophub verschiebbar ist, dass Sitzträger und Rückenlehne mit Kugelbolzen
am Trägerelement (14) verstellbar befestigt sind, und dass mit dem zweifachen, getrennt
antreibbaren Gleitsystem ein Verstellbereich der Sitzhöhe vom Böden bis auf 95 cm
Höhe, und eine Bauhöhe bei eingefahrener Liftsäule von 90 cm erreichbar ist.
5. Rollstuhl nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennnzeichnet, dass getrennte
Motorsteuerungen (16) in der Liftsäule eingebaut sind und durch Flexleiter (17) über
ein Feder-Rollenelement (18) im Innern speisbar sind, wobei eine Steckverbindung (19)
im Säulenfuss beim Einsetzen und Hochklappen der Liftsäule die Stromversorgung für
den Säulenhub gewährleistet.
6. Rollstuhl nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass am Fahrgestell ein Säulen-Stützelement (21) mit Führungsschlitzen (20) angeordnet
ist, an welchem durch Kippbolzen (22) die Liftsäule genau positionierbar und durch
zwei Kugelbolzen verriegelbar ist, wobei zur Gewährleistung der Sicherheit ein Drucksensor
(23) im Stützelement (21) eingebaut ist.
7. Rollstuhl nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Sitzeinheit an der Liftsäule mittels eines Trägerelementes (14) angebracht ist,
an dem ein Sitzträger (24) mit Sitzpolster und ein Rückenpolster (25) befestigt sind,
dass am Sitzträger ein Fussbügel (26) und zwei Armstützen (27) verstellbar integriert
sind, wobei die Sitztiefe durch Schieben des Polsters und die Sitzneigung durch eine
Exzenterachse (28) einstellbar und die Armstützen (27) in der Länge verstellbar sind,
dass die Armstützen (27) einen durch Bohrungen im Sitzträger (24) geführten Rohrbogen
aufweisen und getrennt hochklappbar, sowie durch Nocken und Anschlag (31) arretierbar
sind.
8. Rollstuhl nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass die oberen Enden des Fussbügels (29) die Armstützenrohre, ein Schwenklager bildend,
umfassen, wodurch der in der Höhe über den Exzenter (28) einstellbare Fussbügel (26)
bei tiefer Sitzposition mittels einer Rolle (30) hochschiebbar und unter den Sitz
schwenkbar ist, dass eine Fussplatte (32) vorhanden ist, welche den Bügel (26) mit
zwei Ringen umfasst und zurückklappbar ist, und dass die ganze Sitzeinheit mittels
Kugelbolzen von der Liftsäule trennbar und zusammenklappbar ist.
9. Rollstuhl nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass das Fahrgestell eine stabile Alu-Grundplatte (34) aufweist, auf der eine Säulenstütze
(21) und zwei Radträger (35) montiert sind, welche die steckbaren Antriebsräder aufnehmen,
dass zwei Seitenholme (36) Lenkrollen (37) aufweisend, mit Dämpfungsbüchsen (38) federnd
aussen an die Radträger (35) geschraubt sind und ein Batteriekoffer (41) mit Klettriemen
zwischen den Radträgem befestigt ist, und dass eine Abdeckhaube (39) über zwei Scharniere
(40) aufklappbar und aushängbar am Fahrgestell angebracht ist.