[0001] Die Erfindung betrifft eine Antriebseinrichtung für Treppenaufzüge mit einer auf
einer ersten (unteren) und einer zweiten (oberen) Führungsschiene verfahrbar gelagerten
Lastaufnahmeeinrichtung und mit einer Antriebsschiene zusammenwirkenden Antriebsmitteln.
[0002] Aus der DE 42 11 870 C1 ist eine gattungsgemäße Antriebseinrichtung bekannt, bei
der die Antriebskraft über Antriebsrollen auf einen Antriebsholm rechteckigen Querschnitts
übertragen wird. Dieser Antrieb erfolgt ausschließlich kraftschlüssig. Um hier die
erforderliche Antriebskraft bei zulässigen Anpreßdrücken zu erzielen, sind vier Antriebsrollen
erforderlich. Dabei ergibt sich ein Problem dahingehend, daß die Rollen bei Krümmungen
des Antriebsholms verzwängen.
[0003] Die Praxis hat gezeigt, daß zwei kraftschlüssig wirkende Rollen nicht ausreichen.
In der EP 525 141 und der DE-U-9211115 werden rein kraftschlüssige Antriebe beschrieben,
bei denen getrennte Rollenpaare auf untere und obere Führungsrohre wirken. Hierbei
sind zum einen die bei einem möglichen niedrigen Reibungsbeiwert von 0,1 (naß) hohen
Kräfte bei der Materialpaarung Stahl -Stahl sowie die rund am Führungsrohr anliegenden
Laufrollen nachteilig. Ein reiner Wälzvorgang ist nur am kleinsten Rollendurchmesser
vorhanden, wobei an den Flanken ein Gleiten zwischen Rollen und Rohr auftritt, das
selbst bei Führungsrohren aus Edelstahl zu einer Riefen-bzw. Gratbildung mit Verletzungsgefahr
führt, da das obere Führungsrohr auch als Handlauf benutzt wird.
[0004] Ferner erlauben die Vorschriften im Aufzugsbau keine für eine Fangvorrichtung erforderliche
Geschwindigkeitsüberwachung mittels Kraftschluß ohne zusätzliche Maßnahmen, beispielsweise
eine elektronische Rutschüberwachung, was zusätzliche Kosten verursacht.
[0005] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine gattungsgemäße Antriebseinrichtung
für Treppenaufzüge dahingehend zu verbessern, daß keine übermäßigen Anpreßdrücke von
Antriebsrollen auf Führungsrohren auftreten, die auch als Handlauf benutzt werden.
[0006] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch eine Antriebseinrichtung für Treppenaufzüge
mit einer auf einer ersten (unteren) und einer zweiten (oberen) Führungsschiene verfahrbar
gelagerten Lastaufnahmeeinrichtung und mit einer Antriebsschiene zusammenwirkenden
Antriebsmitteln gelöst, die sich dadurch auszeichnet, daß die Antriebsschiene in Längsrichtung
regelmäßig beabstandete Eingriffsöffnungen aufweist, und daß die Antriebsmittel zwei
zahnradartige, einander gegenüberstehend angeordnete und die Antriebsschiene mit einer
radialen Anpreßkraft zwischen sich aufnehmende Antriebsscheiben mit radial vorstehenden
Antriebsvorsprüngen aufweisen, wobei die Antriebstriebsvorsprünge mit den Eingriffsöffnungen
und die Antriebsflächen mit den Laufflächen in form- und kraftschlüssiger Antriebsverbindung
zusammenwirken.
[0007] Vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen aufgezeigt.
[0008] Die Erfindung betrifft ferner einen Treppenaufzug mit einer erfindungsgemäßen Antriebseinrichtung.
[0009] Die Erfindung wird nachfolgend anhand eines Ausführungsbeispiels beschrieben, wobei
auf eine Zeichnung Bezug genommen ist, in der
Fig. 1 eine schematische Seitenansicht eines Treppenaufzugs in einer Fahrstellung
zeigt;
Fig. 2 eine Ansicht entsprechend Fig. 1 zeigt, wobei sich die Lastaufnahmeeinrichtung
an einem Endpunkt und ein Tragrahmen in einer abgesenkten Stellung befindet;
Fig. 3 die Darstellung nach Fig. 2 in vergrößertem Maßstab zeigt;
Fig. 4 in einer schematisierten Schnittansicht die Eingriffsverhältnisse zwischen
zwei Antriebsscheiben und einer Lochstange zeigt;
Fig. 5 in einer Schnittdarstellung Antriebsscheiben, Lochstange und Lagergehäuse zeigt;
Fig. 6 in einer schematischen Seitenansicht eine modifizierte Ausführungsform in einer
abgesenkten Stellung zeigt; und
Fig. 7 in einer Ansicht entsprechend Fig. 6 eine Fahrstellung zeigt und
Fig. 8 bis 10 eine alternative Ausführung der Antriebsstange zeigen.
[0010] Fig. 1 zeigt einen erfindungsgemäßen Treppenaufzug am Fuß einer Treppe in einer Verfahrposition,
wobei eine als im wesentlichen rahmenförmig dargestellte Lastaufnahmeeinrichtung 1
mit paarweise angeordneten, unteren Führungsrollen 2 an einer ersten, unteren Führungsschiene
3 und oberen, paarweise angeordneten Führungsrollen 4 an einer zweiten, oberen Führungsschiene
5 verfahrbar gelagert und geführt ist. In der dargestellten Ausführungsform bilden
die Führungsschienen 3, 5 zusammen mit senkrechten Stäben 6 ein Treppengeländer, wobei
beide Führungsschienen und die obere Führungsschiene 5 als Handlauf dient.
[0011] Wie aus Fig. 1 und 2 hervorgeht, ist an der Lastaufnahmeeinrichtung 1 ein eine zu
transportierende Last aufnehmender Tragrahmen 8 vertikal verschieblich gelagert, wobei
der Tragrahmen 8 im vorliegenden Fall mit senkrechten Führungsholmen 9 und Traversen
10 versehen ist, an denen ein Antriebsmotor 11 und weitere noch zu erläuternde Antriebselemente
gehalten sind.
[0012] Eine Lochstange 13, die aus einem Flachstahlband durch Ausstanzen von Löchern hergestellt
ist, ist in einem Bereich zwischen den Führungsschienen 3 und 5 an den senkrechten
Stäben 6 befestigt und verläuft im wesentlichen mit konstantem Abstand bzw. parallel
zu den Führungsschienen 3, 5, während sie im Anfangsbereich des Aufzugs vor der untersten
Stufe 15 der Treppe nach unten in Richtung auf die erste Führungsschiene 3 geführt
ist und in ihrem unteren Endbereich annähernd oder vollständig vertikal verläuft.
[0013] Wie Fig. 3 weiter zeigt, ist an dem Antriebsmotor 11 ein Getriebe 40 angeflanscht,
an dem ein Paar zahnradartiger Antriebsscheiben 17, 18 schwenkbar gehalten sind, wobei
die Antriebsscheiben die Lochstange 13 zwischen sich aufnehmen.
[0014] Fig. 4 und 5 dienen zur weiteren Erläuterung des Antriebseingriffs zwischen den Antriebsscheiben
17, 18 und der Lochstange 13. Die Lochstange 13 besteht aus einem Flacheisen (Fig.
5), das in regelmäßigen Abständen mit im wesentlichen doppelt kegungs- und Verstärkungsprofil
21 versehen ist, z.B. durch Verschweißen. Die Lochstange 13 ist dann an jedem senkrechten
Stab 6 mit entsprechenden Befestigungsmitteln 22 (z.B. Verstellklemme) höhen- und
neigungsverstellbar angebracht.
[0015] Die Lochstange 13 weist auf einer Ober- und Unterseite, jeweils beidseitig benachbart
zu den Eingriffsöffnungen 20, einander gegenüberliegende Laufflächen 23, 24 auf, mit
denen die Antriebsscheiben 17, 18 (zusätzlich) reib- bzw. kraftschlüssig zusammenwirken.
[0016] Wie Fig. 5 zeigt, sind die zylinderförmigen Antriebsscheiben mit eingesetzten Bolzen
25 versehen, deren aus den Antriebsscheiben vorstehende Endabschnitte kegelstumpfförmig
zulaufen, wobei die Eingriffsöffnungen 20 der Lochstange 13 entsprechend (doppelt
kegelstumpfförmig) ausgebildet sind. Alternativ könnte hier eine evolventenverzahnungsartige
Formgebung vorgesehen sein. Die Eingriffsöffnungen 20 können auch zylindrisch (gestanzt
oder gelasert) sein, wobei sich dann die Kegelstumpfform erst im Betrieb nach einer
Einlaufzeit ausbildet.
[0017] Wie Fig. 4 und 5 weiter zeigen, weisen die Antriebsscheiben 17, 18 an ihren äußeren
Umfangsflächen, jeweils seitlich benachbart zu der Reihe von Bolzen 25, in Umfangsrichtung
ununterbrochene, ringförmige bzw. zylindrische Antriebsflächen 27, 28 auf, mit denen
die Antriebsscheiben mit den entsprechenden Laufflächen 23, 24 der Lochstange 13 zusammenwirken.
Da sich die Endabschnitte der Bolzen 25 der beiden Antriebsscheiben nicht berühren
sollten, stehen sie nur so weit über die Umfangsflächen der Antriebsscheiben vor,
wie es maximal der halben Dicke der Lochstange 13 entspricht.
[0018] Wie aus Fig. 5 weiter hervorgeht, sind die Antriebsscheiben 17, 18 auf Wellen 30,
31 drehfest aufgekeilt, auf denen Koppelzahnräder 32, 33 ebenfalls drehfest aufgekeilt
sind, so daß die Antriebsscheiben mit gleicher Drehzahl in entgegengesetzter Drehrichtung
antriebsmäßig miteinander gekoppelt sind.
[0019] Die Wellen 30, 31 sind in einem Gehäuse 35 gelagert, wobei die Welle 31 mittels einer
durch Tellerfedern 36 federkraftbeaufschlagten Lagerhülse 37 quer zu ihrer Achsrichtung
(im Bereich des die Antriebsscheibe 18 tragenden Endabschnitts) geringfügig bewegbar
ist, so daß über eine auf die Tellerfedern 36 wirkende Einstellschraube 38 eine effektive
Einstellung der radialen Anpreßkraft, mit der die Antriebsflächen 27, 28 gegen die
Laufflächen 23, 24 gedrückt werden, möglich ist. Die Anpreßkraft kann so eingestellt
werden, daß z.B. 30% oder auch 50% der gesamten zu übertragenden Antriebskraft reibschlüssig
übertragen werden, während der übrige Teil formschlüssig durch das Zusammenwirken
der Bolzen 25 mit den Eingriffsöffnungen 20 übertragen wird.
[0020] Wie Fig. 5 andeutungsweise weiter zeigt, ist das Gehäuse 35 mit der Welle 30 schwenkbar
an einem Getriebe 40 gehalten, wobei der Antrieb der Antriebsscheiben 17, 18 über
den Antriebsmotor 11, das Getriebe 40 und die Koppelzahnräder 32, 33 erfolgt. Die
Welle 30 ist somit hinsichtlich ihrer axialen Lage relativ zu dem Getriebe 40 ortsfest,
während das Gehäuse 35 und die Welle 31 eine Schwenkbewegung um die Längsachse der
Welle 30 ausführen und somit einem beliebig vorgebbaren Verlauf der Lochstange 13
folgen können.
[0021] Am unteren Endpunkt seiner Bewegung befindet sich der Aufzug bzw. die Lastaufnahmeeinrichtung
1 und der Tragrahmen 8 jeweils in einer unteren Endstellung, die in Fig. 2 und 3 dargestellt
ist, wobei insbesondere der Tragrahmen 8 zusammen mit Antriebsmotor 11, Getriebe 40
und Antriebsscheiben 17, 18 entlang der Lastaufnahmeeinrichtung und entlang dem senkrechten
Bereich der Lochstange 13 nach unten verfahren sind. In einem Bereich vor der untersten
Stufe 15 einer mit dem Aufzug zu überwindenden Treppe befindet sich somit der Tragrahmen
8 in einer Stellung, die ein problemloses Beladen bzw. Rollen eines Rollstuhls o.ä.
auf eine horizontale Plattform des Tragrahmens ermöglicht.
[0022] Zum Hochfahren des Aufzugs entlang des Treppe muß der Tragrahmen 8 zunächst eine
vertikale Höhendifferenz überwinden, die der Höhe einer bzw. der untersten Stufe 15
der Treppe entspricht, da er ansonsten nicht in einer zu den Führungsschienen 3, 5
parallelen Richtung verfahren werden kann. Hierfür wird in einem ersten Bewegungsabschnitt
der Tragrahmen 8 vertikal nach oben bewegt, wofür lediglich der Antriebsmotor 11 bewegt
werden muß, da die Lochstange 13 entsprechend senkrecht geführt ist. Sobald die Antriebsscheiben
17, 18 den von der vertikalen Richtung abweichenden, gekrümmten Übergangsabschnitt
der Lochstange 13 erreichen, hat der Tragrahmen 8 eine ausreichende Höhe erreicht,
so daß seine untere Vorderkante nicht mehr mit einer Treppenstufe zusammenstoßen kann,
und der Aufzug bzw. die Lastaufnahmeeinrichtung 1 erhält entsprechend der Lochstange
13 eine Vorwärtskomponente in Richtung der Führungsschienen 3, 5. Nach Durchfahren
des Übergangsabschnitts wird die Verfahrstellung nach Fig. 1 erreicht, wobei sich
das die Antriebsscheiben 17 und 18 haltende Gehäuse 35 selbsttätig entsprechend der
örtlichen Neigung bzw. Krümmung der Lochstange 13 verschwenkt hat.
[0023] Vorteilhaft ist, daß sich die Lochstange 13 als Flacheisen mit einfachen Mitteln
biegen und verdrehen läßt, wobei aufgrund der flexiblen Befestigung an den senkrechten
Stäben 6 noch bei der Montage eine Nach- bzw. Feineinstellung möglich ist. Ferner
erlauben die Bohrungen der Lochstange ein problemloses Abwälzen der Antriebsflächen
der Antriebsscheiben und auch der Bolzen, vor allem in Kurven und Übergangsbereichen.
[0024] Da der Tragrahmen automatisch und zwangsläufig dem Verlauf der Lochstange folgt,
können die Führungsschienen bzw. -rohre 3, 5 dem Lauf der Treppe folgen, ohne den
Bewegungsverlauf der Vorderkante des Tragrahmens (Voreilung) berücksichtigen zu müssen.
[0025] Vor der ersten Stufe kann der Tragrahmen um bis zu 400 mm angehoben werden, so daß
die Führungsschienen bzw. der Handlauf relativ zu dem Tragrahmen um ein entsprechendes
Maß abgesenkt werden.
[0026] Fig. 6 und 7 zeigen eine weitere Ausführungsform der Erfindung. Eine Lastaufnahmeeinrichtung
101 ist an einer zweiten, oberen Führungsschiene 105 mittels Führungsrollen 104 verfahrbar
gelagert und geführt, wobei die Führungsrollen 104 an einer Querstrebe 104a der Lastaufnahmeeinrichtung
101 angebracht sind. Außerdem ist die Lastaufnahmeeinrichtung 101 mittels Antriebsscheiben
117, 118 an einer Lochstange 113 geführt und antreibbar, wobei die Lochstangen- und
Antriebsscheibenanordnung der vorhergehenden Ausführungsform entspricht. Die Lochscheiben
117 und 118 sind an einer weiteren Querstrebe 117a der Lastaufnahmeeinrichtung 101
drehbar und gegenüber der Lochstange 113 vorzugsweise mittels Federkraft vorspannbar
gelagert.
[0027] Wie aus Fig. 6 und 7 zusammen hervorgeht, ist an der Lastaufnahmeeinrichtung 101
ein eine zu transportierende Last aufnehmender Tragrahmen 108 vertikal verschieblich
gelagert. Am unteren Ende des Tragrahmen 8 ist ein Plattformrahmen 108a angedeutet,
an dem ein beispielsweise ein einen Rollstuhl aufnehmender Boden befestigt werden
kann.
[0028] Der Tragrahmen 108 (und damit auch die Lastaufnahmeeinrichtung 101) ist mittels einer
an einer Querstrebe 102a des Tragrahmens gelagerten Führungsrolle 102 entlang einer
ersten, unteren Führungsschiene 103 geführt, wobei sich die Vertikalposition des Tragrahmens
108 relativ zu der Lastaufnahmeinrichtung 101 aus dem jeweiligen örtlichen vertikalen
Abstand zwischen den Führungsschienen 103 und 105 ergibt, wie aus Fig. 6 und 7 ersichtlich
ist.
[0029] Wenn sich daher der Treppenaufzug aus der in Fig. 6 dargestellten Position, in der
sich die Führungsrolle 102 in einem Bereich der unteren Führungsschiene 103 befindet,
in dem diese relativ zu der oberen Führungsschiene 105 abgesenkt ist, in die in Fig.
7 dargestellte Position bewegt, in der sich die Führungsrolle 102 auf einem Abschnitt
der unteren Führungsschiene 103 befindet, der näher an der oberen Führungsschiene
105 liegt, wird daher die Führungsrolle 102 und damit der gesamte Tragrahmen 108 (zusätzlich
zu der ohnehin aufgrund der Steigung der oberen Führungsschiene 105 und der damit
verbundenen Aufwärtsbewegung der Lastaufnahmeinrichtung 101) relativ zu der Lastaufnahmeeinrichtung
101 vertikal nach oben bewegt, so wie es dem sich verringernden Abstand zwischen unterer
103 und oberer Führungsschiene 105 entspricht.
[0030] Wenn die obere Führungsschiene 105 ein Handlauf einer Treppe ist, folgt hieraus,
daß ein im Bereich des Plattformrahmens 108a auf dem Tragrahmen 108 stehender Rollstuhl
o.ä. zunächst aus der in Fig. 6 dargestellten, abgesenkten Stellung angehoben wird,
bevor eine wesentliche (Vorwärts-)Bewegung in Treppenlängsrichtung erfolgt, so daß
die im Zusammenhang mit der ersten Ausführungsform beschriebene anfängliche Überwindung
einer untersten Stufe eines Treppenabschnitts auf diese Weise problemlos möglich ist.
[0031] Ein Antriebsmotor 111 ist an einer oberen Querstrebe 111a des Tragrahmens 108 angebracht
und wirkt über ein Antriebskettenrad 150 und eine endlos umlaufende Kette 152 auf
ein mit der Antriebsscheibe 117 fest verbundenes Kettenrad 154. Anschließend an das
Antriebskettenrad 150 und das Kettenrad 154 ist die Antriebskette 152 über ein erstes
Umlenkrad 156 geführt, das auf der oberen Querstrebe 104a der Lastaufnahmeeinrichtung
101 drehbar gelagert ist, und über ein zweites Umlenkrad 158, das auf der unteren
Querstrebe 102a des Tragrahmens 108 drehbar gelagert ist. Durch diese Anordnung wird
erreicht, daß die Zugkraft der Antriebskette bei einem Übergang aus einer abgesenkten
Stellung des Tragrahmens 108, wie sie in Fig. 6 dargestellt ist, in eine Fahrstellung
mit angehobenem Tragrahmen 8, wie sie in Fig. 7 dargestellt ist, den Anhebevorgang
des mit einer zu transportierenden Last belasteten Tragrahmens 108 erleichtert, so
daß diese Hubkraft nicht ausschließlich durch die untere Führungsschiene 3 und die
Führungsrolle 102 übertragen bzw. aufgebracht werden muß.
[0032] Eine auf den Tragrahmen 108 wirkende, resultierende Anhebekraft ergibt sich daraus,
daß über das Umlenkrad 158, das über die Strebe 102a mit dem Tragrahmen 108 verbunden
ist, zwei nach oben gerichtete, näherungsweise gleich große Kettenzugkräfte wirken,
während nur eine nach unten gerichtete Kettenzugkraft wirkt, nämlich die des Kettenabschnitts,
der zwischen Antriebskettenrad 150 und Kettenrad 154 verläuft. Die Anhebekraft entspricht
somit in erster Näherung der Kettenzugkraft.
[0033] Fig. 8 und 9 zeigen eine alternative Ausführungsform der Antriebsschiene 13, wobei
anstelle der mit Bolzen versehenen Antriebsscheiben und einer Lochstange Antriebsscheiben
217, 218 mit Antriebsvorsprüngen 225 und im wesentlichen kegelstumpfförmigen Nuten
226 im Zusammenwirken mit einer entsprechenden Nutenstange 213 zum Einsatz kommen.
Derartige Antriebsscheiben lassen sich kostengünstiger herstellen als mit Bolzen versehene
Antriebsscheiben. Eine Nutenstange kann ebenfalls kostengünstiger hergestellt werden,
bspw. durch Wirbeln oder Schlagen wie bei Gewindespindeln bzw. Schrauben.
[0034] Das Biegen der Nutenstange 213 erfolgt kalt, wobei ein zusätzliches Verdrehen, das
bei einer rechteckigen Lochstange erforderlich ist, entfällt.
[0035] Wie Fig. 10 zeigt, kann die Antriebsstange 213 auch mit einer schraubenförmigen Nut
versehen sein, wodurch sich eine Schraubenform ergibt. Die Antriebsscheiben haben
dann etwa die Form von Schneckenrädern
Aufstellung der Bezugszeichen:
[0036]
- 1
- Lastaufnahmeeinrichtung
- 2
- untere Führungsrolle
- 3
- untere Führungsschiene
- 4
- obere Führungsrolle
- 5
- obere Führungsschiene
- 6
- senkrechter Stab
- 8
- Tragrahmen
- 9
- Führungsholm
- 10
- Traverse
- 11
- Antriebsmotor
- lla
- Querstrebe
- 13
- Lochstange
- 15
- unterste Stufe
- 17, 18
- Antriebsscheibe
- 20
- Eingriffsöffnung
- 21
- Befestigungsprofil
- 22
- Befestigungsmittel (Verstellklemme)
- 23, 24
- Lauffläche
- 25
- Bolzen
- 27, 28
- Antriebsfläche
- 30,31
- Welle
- 32, 33
- Koppelzahnrad
- 35
- Gehäuse
- 36
- Tellerfeder
- 37
- Lagerhülse
- 38
- Einstellschraube
- 40
- Getriebe
- 101
- Lastaufnahmeeinrichtung
- 102
- Führungsrolle
- 102a
- Querstrebe
- 103, 105
- Führungsschiene
- 104
- Führungsrolle
- 104a
- Querstrebe
- 108
- Tragrahmen
- 108a
- Plattenformrahmen
- 111
- Abtriebsmotor
- 111a
- Querstrebe
- 113
- Lochstange
- 117, 118
- Antriebsscheiben
- 117a
- Querstrebe
- 150
- Antriebskettenrad
- 152
- Kette
- 154
- Kettenrad
- 156, 158
- Umlenkrad
- 213
- Antriebsstange
- 217,218
- Antriebsscheiben
- 220
- Nuten
- 225
- Antriebsvorsprünge
- 226
- Antriebsausnehmungen
1. Antriebseinrichtung für Treppenaufzüge mit einer auf einer ersten (unteren) (3) und
einer zweiten (oberen) Führungsschiene (5) verfahrbar gelagerten Lastaufnahmeeinrichtung
(1) und mit einer Antriebsschiene (13) zusammenwirkenden Antriebsmitteln, dadurch gekennzeichnet, daß die Antriebsschiene (13) in Längsrichtung regelmäßig beabstandete Eingriffsöffnungen
(20) aufweist, und daß die Antriebsmittel zwei zahnradartige, einander gegenüberstehend
angeordnete und die Antriebsschiene (13) mit einer radialen Anpreßkraft zwischen sich
aufnehmende Antriebsscheiben (17, 18) mit radial vorstehenden Antriebsvorsprüngen
(25) aufweisen, wobei die Antriebsvorsprünge (25) mit den Eingriffsöffnungen (20)
in formschlüssiger Antriebsverbindung zusammenwirken.
2. Antriebseinrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Antriebsschiene durch eine Lochstange (13, 113) gebildet ist, die Eingriffsöffnungen
(20) und zwei ununterbrochene, einander gegenüberstehende Laufflächen (23, 24) aufweist,
wobei die Antriebsscheiben (17, 18) Antriebsvorsprünge (25) und in Umfangsrichtung
ununterbrochene Antriebsflächen (27, 28) aufweisen, die mit den Eingriffsöffnungen
(20) in formschlüssiger und mit den Laufflächen (23, 24) in kraftschlüssiger Antriebsverbindung
zusammenwirken.
3. Antriebseinrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Antriebsschiene durch eine Nutenstange (213) mit in Längsrichtung regelmäßig
beabstandeten Nuten (220) gebildet ist.
4. Antriebseinrichtung nach Anspruch 1 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, daß die radiale Länge der Antriebsvorsprünge (25) etwa der halben Dicke der Antriebsschiene
(13) entspricht.
5. Antriebseinrichtung nach Anspruch 1, oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Antriebsvorsprünge durch in die Antriebsscheiben (17, 18) eingesetzte Bolzen
(25) gebildet sind.
6. Antriebseinrichtung nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Antriebsvorsprünge (25) auf den Antriebsscheiben (17, 18) in Umfangsrichtung
um einen Winkel von 20° beabstandet angeordnet sind.
7. Antriebseinrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Lochstange (13) beiderseits der Eingriffsöffnungen (20) jeweils eine Lauffläche
(23, 24) aufweist und die Antriebsscheiben (17, 18) beiderseits der Antriebsvorsprünge
(25) jeweils eine Antriebsfläche (27, 28) aufweisen.
8. Antriebseinrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Lochstange aus einem Flacheisen hergestellt ist und die Eingriffsöffnungen (20)
gestanzt sind.
9. Antriebseinrichtung nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Anpreßkraft der Antriebsscheiben (17, 18) einstellbar und durch Federn (36) erzeugbar
ist.
10. Antriebseinrichtung nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Antriebsscheiben (17, 18) auf jeweils einer Welle (30, 31) gelagert sind, wobei
die Wellen parallel sind und drehfest mit ineinandergreifenden Koppelzahnrädern verbunden
sind.
11. Antriebseinrichtung nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Antriebsschiene (13) in festem oder örtlich unterschiedlichem Abstand zu den
Führungsschienen (3, 5) gehalten und insbesondere winkel- und höhenverstellbar angebracht
ist.
12. Antriebseinrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Antriebsvorsprünge (25) kegelstumpfförmig und die Eingriffsöffnungen (20) doppelt
kegelstumpfförmig sind.
13. Antriebseinrichtung nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Antriebsschiene (13) an senkrechten Stäben (6) gehalten ist, die zwischen den
Führungssschienen (3, 5) angeordnet sind.
14. Antriebseinrichtung nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß an der Lastaufnahmeeinrichtung (1) ein eine zu transportierende Last aufnehmender
Tragrahmen (8) vertikal verschieblich gelagert ist, wobei ein die Antriebsscheiben
(17, 18) tragendes Gehäuse (35) schwenkbar an dem Tragrahmen (8) gehalten ist, so
daß der Verlauf der Antriebsschiene (13) die Höhenlage des Tragrahmens (8) relativ
zu der Lastaufnahmeeinrichtung (1) festlegt.
15. Antriebseinrichtung nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Antriebsschiene (13) im Bereich von Haltestellen und/oder Endpunkten in Richtung
auf die erste (untere) Führungsschiene (3) geführt ist.
16. Antriebseinrichtung nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß Lastaufnahmeeinrichtung (1) mit jeweils zwei Führungsrollen (2, 4) an den Führungsschienen
(3, 5) geführt ist.
17. Antriebseinrichtung nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß ein Antriebsmotor (11) fest an dem Tragrahmen (8) befestigt ist und ein Getriebe
(40) aufweist, wobei das Gehäuse (35) um eine Welle (30) schwenkbar gehalten ist.
18. Antriebseinrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 12, dadurch gekennzeichnet, daß an der Lastaufnahmeeinrichtung (101) ein eine zu tragende Last aufnehmender Tragrahmen
(108) vertikal verschieblich gelagert ist, wobei die Antriebsscheiben (117, 118) an
der Lastaufnahmeeinrichtung (101) gelagert sind und der Tragrahmen (108) mit mindestens
einer Tragrolle (102) auf einer Führungsschiene (103) geführt und abgestützt ist,
und wobei ein Antriebsmotor (111) am Tragrahmen (108) angeordnet ist und über eine
endlose Antriebskette (152) eine der mit einem Kettenrad (154) drehfest verbundenen
Antriebsscheiben (117) antreibt, wobei die Antriebskette (152) jeweils über eine Umlenkung
(156, 158) an Lastaufnahmeinrichtung (101) und Tragrahmen (108) geführt ist, so daß
im Betrieb der Antriebseinrichtung aus den Kettenzugkräften eine vertikal aufwärts
gerichtete Anhebekraft zwischen Lastaufnahmeeinrichtung (101) und Tragrahmen (108)
resultiert.
19. Antriebseinrichtung nach Anspruch 18, dadurch gekennzeichnet, daß die Lastaufnahmeeinrichtung (101) auf der zweiten, oberen Führungsschiene (105) und
an der Lochstange (113) geführt und abgestützt ist, wobei die Antriebsschiene (113)
mit festem Abstand unterhalb der zweiten Führungsschiene (105) angeordnet ist.
20. Antriebseinrichtung nach Anspruch 18 oder 19, dadurch gekennzeichnet, daß der Tragrahmen (108) auf der ersten Führungsschiene (103) abgestützt ist, wobei diese
mit vorgebbarem oder einstellbarem, örtlich unterschiedlichem Abstand zu der zweiten
Führungsschiene (103) bzw. der Antriebsschiene (113) angeordnet ist, wodurch die örtliche
Vertikalposition des Tragrahmens (108) relativ zu der Lastaufnahmeeinrichtung (101)
vorgebbar ist.
21. Antriebseinrichtung nach Anspruch 20, dadurch gekennzeichnet, daß der Tragrahmen (108) mit einer Tragrolle (102) auf der ersten Tragschiene (103) abgestützt
ist.
22. Antriebseinrichtung nach einem der Ansprüche 18 bis 21, dadurch gekennzeichnet, daß die Lastaufnahmeeinrichtung (101) mit einem Rollenpaar (104) an der zweiten Führungsschiene
(105) abgestützt ist.
23. Antriebseinrichtung nach einem der Ansprüche 18 bis 22, dadurch gekennzeichnet, daß der Antriebsmotor (111) in einem oberen Bereich des Tragrahmens (108) angeordnet
ist.
24. Antriebseinrichtung nach einem der Ansprüche 18 bis 23, dadurch gekennzeichnet, daß die Antriebskette (153), ausgehend von einem von dem Antriebsmotor (111) angetriebenen
Antriebskettenrad (150), zu einem auf dem Tragrahmen (108) gelagerten ersten Umlenkrad
(158), von dort zu einem auf der Lastaufnahmeeinrichtung (101) gelagerten zweiten
Umlenkrad (156) und von dort zu dem mit der Antriebsscheibe (117) verbundenen Kettenrad
(154) und zurück zu dem Antriebskettenrad (150) geführt ist.
25. Antriebseinrichtung nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß an dem Tragrahmen (8) eine Plattform zum Behindertentransport angeordnet ist.
26. Treppenaufzug mit einer Antriebseinrichtung nach einem der vorangehenden Ansprüche.