[0001] Die Erfindung bezieht sich auf ein Streckwerk für eine Spinnereimaschine mit einer
einem Ausgangswalzenpaar des Streckwerks nachgeordneten Faserbündelungszone, welche
eine pneumatische Verdichtungsvorrichtung mit einem von einem perforierten Transportmittel
umschlungenen Saugschuh enthält, der an eine Unterdruckquelle angeschlossen ist, wobei
die Faserbündelungszone durch zwei Klemmstellen begrenzt ist, deren erste durch die
beiden Walzen des Ausgangswalzenpaares definiert ist.
[0002] Als Stand der Technik ist bereits ein Streckwerk für Spinnereimaschinen mit einer
Faserbündelungszone bekannt (DE 19 708 410 A1). Hier befindet sich zwischen einem
Ausgangswalzenpaar des Streckwerkes und einem weiteren Lieferwalzenpaar die Faserbündelungszone.
Diese weist einen Saugschuh auf, welcher zusammen mit einer Lieferwalze von einem
perforierten Riemchen als Transportmittel umschlungen wird. Der Saugschuh ist an eine
Unterdruckquelle angeschlossen; die Saugluftströmung wirkt durch das perforierte Riemchen
hindurch. Der das Streckwerk verlassende Faserverband wird einem quer zur Transportrichtung
gerichteten Saugluftstrom ausgesetzt und auf diese Weise in der Faserbündelungszone
verdichtet.
[0003] Bedingt durch das weitere Lieferwalzenpaar ist eine Nachrüstung von Verdichtungseinrichtungen
an bereits bestehenden Ringspinnmaschinen mit unverhältnismäßig hohem Aufwand verbunden.
[0004] Zum Stand der Technik zählt weiterhin eine Vorrichtung zum Verdichten eines verstreckten
Faserverbandes (DE 198 46 268 A1). Bei dieser bekannten Konstruktion ist dem Streckwerk
auslaufseitig eine Klemmwalze zugeordnet, welche von einer der Streckwerksausgangswalzen
angetrieben wird. Die Streckwerksausgangswalze und die Klemmwalze sind über ein Getriebeglied,
beispielsweise ein Zugmittel oder ein Zahnradsatz, verbunden. Bei dieser bekannten
Konstruktion besteht der Nachteil darin, dass die genannten Getriebeglieder für Verflugung
insbesondere anfällig sind und zum unerwünschten Wickeln neigen.
[0005] Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zu Grunde, die Anzahl der fluganfälligen
Bauelemente für eine Verdichtungseinrichtung zu reduzieren und eine einfache Nachrüstmöglichkeit
an Ringspinnmaschinen mit herkömmlichen Streckwerken zu erreichen.
[0006] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, dass die zweite Klemmstelle durch
ein einen Umfangsteilbereich einer der Walzen des Ausgangswalzenpaares beaufschlagendes
Andruckelement der Verdichtungseinrichtung gebildet ist. Damit ergibt sich, dass die
pneumatische Verdichtungseinrichtung, bestehend aus dem Saugschuh und einem perforierten
Transportmittel, im Vergleich zu bekannten Einrichtungen wesentlich kompakter ausgeführt
werden kann. Durch den geringen Platzbedarf der Einrichtung kann das Transportmittel
für den zu verdichtenden Faserverband direkt von einer der Ausgangswalzen angetrieben
werden.
[0007] In weiterer Ausgestaltung der Erfindung kann der Umfangsteilbereich der Oberwalze
des Ausgangswalzenpaares Teil der zweiten Klemmstelle sein.
[0008] Bei einem Streckwerk, bei welchem das Transportmittel über zwei Umlenkwalzen geführt
ist, ist eine druckbelastete Umlenkwalze das Andruckelement für die zweite Klemmstelle.
Hierbei kann die Umlenkwalze durch mindestens eine Feder beaufschlagt sein, dass heißt
das Transportmittel wird durch die federbelastete Umlenkwalze gegen die Ausgangswalze
des Streckwerks gepresst und von dieser angetrieben. Die Umlenkwalze und die Ausgangswalze
bilden dabei die Klemmstelle, welche verhindert, dass die Garndrehung sich in die
Faserbündelungszone hinein fortpflanzen kann.
[0009] Bei dieser erfindungsgemäßen Konstruktion wird also die Faserbündelungszone einerseits
durch die erste Klemmstelle der Streckwerksausgangswalzen und andererseits durch die
zweite Klemmstelle der Oberwalze des Ausgangswalzenpaares und der Umlenkwalze begrenzt.
[0010] Zur leichteren Bedienung des Streckwerks besteht erfindungsgemäß die Möglichkeit,
dass die Umlenkwalzen paarweise angeordnet sind, ähnlich wie die Oberwalzen des Streckwerks.
[0011] Alternativ besteht die Möglichkeit, dass bei einem Streckwerk, bei welchem das Transportmittel
den Saugschuh umschlingt, dieser Saugschuh das Andruckelement für die zweite Klemmstelle
ist. Damit kann auf Umlenkwalzen verzichtet werden, wobei der Saugschuh allseitig
vom Transportmittel, vorzugsweise von einem perforierten Riemchen umschlungen wird
und eine Doppelfunktion dadurch ausübt, dass er die zweite Klemmstelle definiert.
[0012] In weiterer Ausgestaltung der Erfindung kann das Andruckelement als mit einem Abschirmelement
versehene Siebwalze ausgebildet sein. Hierbei kann durch das Abschirmelement die Siebwalze
an ihrem Umfang nur im Bereich einer Verdichtungszone besaugbar sein. Das Abschirmelement
ist innenseitig der Siebwalze angeordnet.
[0013] Nach einem anderen Merkmal der Erfindung kann das Andruckelement als mit mindestens
einer Ausnehmung und mit einem feststehenden Abschirmelement versehene Hohlwelle ausgebildet
sein, wobei die Hohlwelle beispielsweise mit mehreren, über den Umfang verteilten
Ausnehmungen ausgestattet werden kann. Die Hohlwelle besitzt mindestens eine umlaufende
Nut, in welcher das Abschirmelement angeordnet ist. Außerhalb des Bereichs der Nut
ist auf dem Außenumfang der Hohlwelle das perforierte Transportmittel geführt.
[0014] Bei Ausführungsformen der Erfindung, bei welchen die Lieferwalze umläuft, wird diese
jeweils mit einer der Ausgangswalzen analogen Liefergeschwindigkeit angetrieben. In
Abhängigkeit vom zu verarbeitenden Material ist es jedoch beim Verdichtungsspinnen
oftmals von Vorteil, mit sogenannter Über- oder Unterlieferung zu arbeiten. So ist
es zum Beispiel beim Verspinnen von Fasern mit Kräuselneigung die Zuliefergeschwindigkeit
höher als die Abzugsgeschwindigkeit. Andererseits kann bei anderen Fasern ein geringerer
Anspannverzug von Vorteil sein. In diesem Fall ist die Abzugsgeschwindigkeit höher.
[0015] Entsprechend ist in einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung das Andruckelement
direkt durch die Oberwalze des Ausgangswalzenpaares antreibbar. Hierbei kann ein unterschiedliches
Übersetzungsverhältnis zwischen der antreibenden Oberwalze des Ausgangswalzenpaares
und dem angetriebenen Andruckelement vorliegen.
[0016] Nach einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung kann das Andruckelement endseitig
jeweils einen Bund aufweisen, welcher durch den Außenumfang der Oberwalze beaufschlagt
ist.
[0017] Alternativ besteht auch die Möglichkeit, dass die Oberwalze des Ausgangswalzenpaares
endseitig jeweils einen Bund aufweist, welcher durch den Außenumfang des Andruckelements
beaufschlagbar ist.
[0018] Die Erfindung wird nachfolgend anhand von in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispielen
näher beschrieben. In der Zeichnung zeigen:
- Fig. 1
- einen schematischen Querschnitt eines Streckwerks nach der Erfindung mit Unterdruckquelle,
in Seitenansicht;
- Fig. 2
- eine vergrößerte Ansicht der Faserbündelungszone nach Fig. 1 in Seitenansicht, teils
geschnitten;
- Fig. 3
- eine andere Ausführungsmöglichkeit der Erfindung mit einem anders ausgestalteten Saugschuh
in Seitenansicht im Schnitt.
- Fig. 4,5
- weitere Ausführungsmöglichkeiten der Erfindung mit anders gestaltetem Saugschuh in
Seitenansicht, im Schnitt und teils gebrochen.
- Fig. 6,7
- zwei weitere Ausführungsmöglichkeiten der Erfindung mit unterschiedlichen Geschwindigkeiten
der Lieferwalze und der Ausgangswalze.
[0019] In Fig. 1 ist ein Streckwerk 1 für eine Spinnereimaschine zum Bündeln eines in dem
Streckwerk zu verziehenden Faserverbandes 10 dargestellt. Hierbei findet ein erstes
Walzenpaar 2 und ein zweites Walzenpaar 3 Anwendung, wobei dem zweiten Walzenpaar
3 ein Ausgangswalzenpaar 4 mit Oberwalze 4.1 und Unterwalze 4.2 nachgeordnet ist.
Im Bereich zwischen dem zweiten Walzenpaar 3 und dem Ausgangswalzenpaar 4 findet der
Hauptverzug des Faserverbandes 10 statt.
[0020] An das Ausgangswalzenpaar 4 schließt sich eine Faserbündelungszone 5 mit einer pneumatische
Verdichtungsvorrichtung 6 an (Fig. 2), welche einen von einem perforierten Transportmittel
7 umschlungenen Saugschuh 12 enthält, der über eine Leitung 14 an eine Unterdruckquelle
15 angeschlossen ist.
[0021] Insbesondere aus Fig. 2 geht hervor, dass die Faserbündelungszone 5 durch zwei Klemmstellen
K
1 und K
2 begrenzt ist, wobei die erste Klemmstelle K
1 durch die beiden Walzen 4.1 und 4.2 des Ausgangswalzenpaares 4 definiert wird.
[0022] Erfindungsgemäß wird die zweite Klemmstelle K
2 durch ein einen Umfangsteilbereich einer der Walzen 4.1 bzw. 4.2 des Ausgangswalzenpaares
4 beaufschlagendes Andruckelement 25 der Verdichtungsvorrichtung 6 gebildet.
[0023] Bei dem Ausführungsbeispiel nach Fig. 1 und 2 ist der Umfangsteilbereich der Oberwalze
4.1 des Walzenpaares 4 Teil der zweiten Klemmstelle K
2. Die druckbelastete Umlenkwalze 18 stellt das Andruckelement 25 für die zweite Klemmstelle
K
2 dar.
[0024] Bei dieser Ausführungsform ist ersichtlich, dass das Transportmittel 7, d.h. ein
mit Perforationen 8 versehenes Riemchen über die Umlenkwalzen 18 und 20 geführt ist.
[0025] Aus Fig. 1 und 2 und der Beschreibung ist erkennbar, dass die Faserbündelungszone
5 bei dieser bekannten Konstruktion durch die erste Klemmstelle K
1 der Ausgangswalzen 4.1 und 4.2 und durch die zweite Klemmstelle K
2 zwischen der Oberwalze 4.1 und der Umlenkwalze 18 begrenzt ist. Durch diese zweite
Klemmstelle K
2 wird verhindert, dass die Garndrehung des Faserverbandes 10 sich in die Faserbündelungszone
5 hineinfortpflanzen kann.
[0026] Die unmittelbar an den Saugschuh 12 anschließende Umlenkwalze 18 wird vorzugsweise
durch eine nicht näher dargestellte Feder in Pfeilrichtung gegen die Oberwalze 4.1
des Walzenpaares 4 gepresst und bildet - wie vorstehend ausgeführt - die Klemmstelle
K
2.
[0027] Zur leichteren Bedienung des Streckwerkes können die Umlenkwalzen 18 und 20 paarweise
angeordnet sein, ähnlich wie die Oberwalzen des Streckwerkes.
[0028] Fig. 3 stellt eine andere Ausführungsmöglichkeit der Erfindung dar, bei welcher keine
Umlenkwalzen 18 und 20 vorgesehen sind. Wie ersichtlich, wird der Saugschuh 12' allseitig
von dem Transportmittel 7 umschlungen und bildet das Andruckelement 25' für die zweite
Klemmstelle K
2 im Zusammenwirken mit einem Umfangsbereich der Oberwalze 4.1 des Ausgangswalzenpaares
4.
[0029] Fig. 4 zeigt eine andere Ausführungsmöglichkeit der Erfindung: Hier ist das Andruckelement
25" als mit einem Abschirmelement 35 versehene Siebwalze 30 ausgebildet, welche den
Saugschuh 12" darstellt. Durch das Abschirmelement 35 ist die Siebwalze 30 an ihrem
Umfang nur im Bereich einer Verdichtungszone V besaugbar. Vorzugsweise befindet sich
das Abschirmelement 35 innenseitig der Siebwalze.
[0030] Eine Ausführungsmöglichkeit gemäß Fig. 5 ist so, dass das Andruckelement 25"' als
mit mindestens einer Ausnehmung 33 und mit einem feststehenden Abschirmelement 35'
versehene Hohlwelle 38 ausgebildet ist, welche gleichzeitig den Saugschuh 12"' darstellt.
Vorzugsweise ist die Hohlwelle 38 mit mehreren, über den Umfang verteilten Ausnehmungen
33, 33', 33" und 33"' versehen. Darüber hinaus weist die Hohlwelle 38 mindestens eine
umlaufende Nut 40 auf, in welcher das Abschirmelement 35 über eine nur beispielhaft
und schematisch dargestellte Halterung 43 feststehend angeordnet ist. Die Hohlwelle
38 bildet eine Umlenkwalze 18' wobei das mit Perforationen 8 versehene Transportmittel
7 über diese Umlenkwalze 18' und eine weitere Umlenkwalze 20' geführt ist. Hierbei
läuft das perforierte Transportmittel 7 außerhalb des Bereichs der Nut 40 auf dem
Außenumfang der Hohlwelle 38.
[0031] Das Abschirmelement 35', welches feststehend angeordnet ist, bewirkt wiederum, dass
das perforierte Transportmittel 7 nur im Bereich der Verdichtungszone V besaugt wird.
[0032] Bei der Ausführungsform nach Fig. 4 ist die Siebwalze 30 Teil der zweiten Klemmstelle
K
2, während bei der Ausführungsform nach Fig. 5 die Hohlwelle 38 Teil der zweiten Klemmstelle
K
2 ist, jeweils in Zusammenwirken mit der Oberwalze 4.1 des Walzenpaares 4.
[0033] Bei den Ausführungsformen nach Fig. 2 und 4 läuft das Andruckelement 25 bzw. 25"
um. Fig. 6 und 7 zeigen eine Darstellung in Pfeilrichtung A nach Fig. 1. Erfindungsgemäß
besteht nun die Möglichkeit, dass das Andruckelement 25 bzw. 25" direkt durch die
Oberwalze 4.1 des Ausgangswalzenpaares 4 angetrieben wird. Hierbei kann vorteilhafterweise
ein unterschiedliches Übersetzungsverhältnis zwischen der antreibenden Oberwalze 4.1
des Ausgangswalzenpaares 4 und dem angetriebenen Andruckelement 25 bzw. 25" vorliegen,
um eine sogenannte Über- bzw. Unterlieferung zu erzeugen.
[0034] Bei der Ausführungsform nach Fig. 6 ist das Andruckelement 25 jeweils mit einem Bund
45 und 45' versehen, welcher durch den Außenumfang der Oberwalze 4.1 beaufschlagbar
ist. Die Umfangsgeschwindigkeit der Oberwalze 4.1 ist gleich der des Bundes 45 beziehungsweise
45'. Die Umfangsgeschwindigkeit der Welle 25 ist hingegen um die gewünschte Untersetzung
kleiner. Damit ist auch die Laufgeschwindigkeit des Riemchens 7 geringer.
[0035] Bei der Ausführungsform nach Fig. 7 weist hingegen die Oberwalze 4.1 des Ausgangswalzenpaares
4 endseitig jeweils einen Bund 55 und 55' auf, welcher durch den Außenumfang des Andruckelements
25 bzw. 25" beaufschlagbar ist. Die Umfangsgeschwindigkeit des Bundes 55 beziehungsweise
55' der Oberwalze 4.1 ist gleich der des Andruckelements 18. Damit ist die Umfangsgeschwindigkeit
des Andruckelements 18 größer als die der Oberwalze 4.1. Hierdurch ist infolgedessen
die Laufgeschwindigkeit des Riemchens 7 größer.
[0036] Durch die Ausführungsformen nach Fig. 6 und 7 besteht daher der Vorteil, dass in
Abhängigkeit vom zu verarbeitenden Material mit sogenannter Über- oder Unterlieferung
gearbeitet werden kann. Beim Verspinnen von Fasern mit Kräuselneigung kann hierbei
die Zuliefergeschwindigkeit vorteilhafterweise höher als die Abzugsgeschwindigkeit
sein, also sogenannte Überlieferung vorliegen. Andererseits kann bei anderen Fasern
ein geringerer Anspannverzug gewünscht werden, wobei dann die entsprechende Abzugsgeschwindigkeit
höher ist, d.h. eine sogenannte Unterlieferung vorliegt.
[0037] Die in der Praxis gewünschte Über- bzw. Unterlieferung beträgt im allgemeinen zwischen
2 % und 10 %. Demgemäß fällt auch die Abstufung der Durchmesser der Bunde 45 und 45'
bzw. 55 und 55' gering aus. In der Praxis sind Abstufungen von wenigen Millimetern
oder kleiner als ein Millimeter gebräuchlich. Am Ausgang der Verdichtungszone verhindert
die Lieferwalze 18, dass sich die Garndrehung in die Verdichtungszone hinein fortpflanzen
kann. Dieser Effekt wird auch dann noch erfüllt, wenn zwischen Ausgangswalze 4.1 und
Lieferwalze 18, d.h. Andruckelement 25 ein kleiner Spalt mit einer Tiefe von ca. einem
Millimeter vorhanden ist.
[0038] Bei einer besonders vorteilhaften Ausführungsform der Erfindung wird der Durchmesser
der Umlenkwalze 18, d.h. der Lieferwalze so gewählt, dass für einen Absatz von ca.
einem Millimeter die gewünschte Untersetzung realisiert ist. Dabei wird der Direktantrieb
durch die Ausgangswalze 4.1 beibehalten und die Untersetzung erfolgt vorteilhafterweise
ohne zusätzliche Antriebsräder oder Übertragungsmittel. Während bei der Ausführungsform
nach Fig. 6 eine sogenannte Überlieferung stattfindet, wird bei der Ausführungsform
nach Fig. 7 das Andruckelement 25, d.h. die Umlenkwalze 18 mit höherer Umfangsgeschwindigkeit
angetrieben, wodurch ein leichter Anspannverzug erreicht wird.
[0039] Die erfindungsgemäßen Vorrichtungen nach Fig. 1 und 2 bzw. 3 sowie 4 und 5 können
mit geringem Aufwand an bereits bestehende Ringspinnmaschinen nachgerüstet werden.
Durch Fortfall zusätzlicher Antriebsglieder reduziert sich der Aufwand für Handhabung
und Wartung, wobei trotzdem zwei genau definierte Klemmstellen K
1 und K
2 vorgesehen sind, welche die Faserbündelungszone 5 bilden.
1. Streckwerk (1) für eine Spinnereimaschine, mit einer einem Ausgangswalzenpaar (4)
des Streckwerks (1) nachgeordneten Faserbündelungszone (5), welche eine pneumatische
Verdichtungsvorrichtung (6) mit einem von einem perforierten Transportmittel (7) umschlungenen
Saugschuh (12; 12'; 12", 12"') enthält, der an eine Unterdruckquelle (15) angeschlossen
ist, wobei die Faserbündelungszone (5) durch zwei Klemmstellen (K1, K2) begrenzt ist, deren erste (K1) durch die beiden Walzen (4.1; 4.2) des Ausgangswalzenpaares (4) definiert ist, dadurch gekennzeichnet, dass die zweite Klemmstelle (K2) durch ein einen Umfangsteilbereich einer der Walzen (4.1, 4.2) des Ausgangswalzenpaares
(4) beaufschlagendes Andruckelement (25; 25'; 25", 25''') der Verdichtungsvorrichtung
(6) gebildet ist.
2. Streckwerk nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Umfangsteilbereich der Oberwalze (4.1) des Ausgangswalzenpaares (4) Teil der
zweiten Klemmstelle (K2) ist.
3. Streckwerk nach Anspruch 1, bei welchem das Transportmittel (7) über zwei Umlenkwalzen
(18, 20; 18', 20') geführt ist, dadurch gekennzeichnet, dass die eine druckbelastete Umlenkwalze (18; 18') das Andruckelement (25, 25"')
für die zweite Klemmstelle (K2) ist.
4. Streckwerk nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Umlenkwalze (18) durch mindestens eine Feder beaufschlagt ist.
5. Streckwerk nach Anspruch 3 oder 4, gekennzeichnet durch paarweise angeordnete Umlenkwalzen.
6. Streckwerk nach Anspruch 1 oder 2, bei welchem das Transportmittel (7) den Saugschuh
(12') umschlingt, dadurch gekennzeichnet, dass der Saugschuh (12') das Andruckelement (25') für die zweite Klemmstelle (K2) ist.
7. Streckwerk nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass das Andruckelement (25") als mit einem Abschirmelement (35) versehene Siebwalze (30)
ausgebildet ist (Fig. 4).
8. Streckwerk nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass durch das Abschirmelement (35) die Siebwalze (30) an ihrem Umfang nur im Bereich
einer Verdichtungszone besaugbar ist.
9. Streckwerk nach Anspruch 7 und 8, dadurch gekennzeichnet, dass das Abschirmelement (35) innenseitig der Siebwalze (30) angeordnet ist.
10. Streckwerk nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass das Andrukkelement (25"') als mit mindestens einer Ausnehmung (33) und mit einem
feststehenden Abschirmelement (35') versehene Hohlwelle (38) ausgebildet ist.
11. Streckwerk nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, dass die Hohlwelle (38) mit mehreren, über den Umfang verteilten Ausnehmungen (33, 33',
33", 33"') versehen ist.
12. Streckwerk nach Anspruch 10 oder 11, dadurch gekennzeichnet, dass die Hohlwelle (38) mindestens eine umlaufende Nut (40) aufweist, in welcher das Abschirmelement
(35') angeordnet ist.
13. Streckwerk nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, dass außerhalb des Bereichs der Nut (40) auf dem Außenumfang der Hohlwelle (38) das perforierte
Transportmittel (7) geführt ist.
14. Streckwerk nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, dass das Transportmittel (7) über die als Umlenkwalze (18') ausgebildete Hohlwelle (38)
und über die weitere Umlenkwalze (20') geführt ist.
15. Streckwerk nach den Ansprüchen 1 bis 3 oder 7 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass das Andruckelement (25; 25") direkt durch die Oberwalze (4.1) des Ausgangswalzenpaares
(4) antreibbar ist.
16. Streckwerk nach Anspruch 15, gekennzeichnet durch ein unterschiedliches Übersetzungsverhältnis zwischen der antreibenden Oberwalze
(4.1) des Ausgangswalzenpaares (4) und dem angetriebenen Andruckelement (25, 25").
17. Streckwerk nach Anspruch 15 und 16, dadurch gekennzeichnet, dass das Andruckelement (25) endseitig jeweils einen Bund (45, 45') aufweist, welcher
durch den Außenumfang der Oberwalze (4.1) beaufschlagbar ist (Fig. 6).
18. Streckwerk nach Anspruch 15 und 16, dadurch gekennzeichnet, dass die Oberwalze (4.1) des Ausgangswalzenpaares (4) endseitig jeweils einen Bund (55,
55') aufweist, welcher durch den Außenumfang des Andruckelements (25; 25") beaufschlagbar
ist (Fig. 7).