[0001] Die Erfindung betrifft eine Reinigungseinrichtung eines mit Öffnungen versehenen,
luftdurchströmten Siebs, mit einer auf der LuftEintrittseite des Siebs angeordneten
Bürste, die in die Öffnungen des Siebs eindringende Borsten aufweist.
[0002] Aus der EP 489975 A ist eine Siebeinrichtung mit einem perforierten Filterelement
und einer auf der Luftaustrittseite des Siebs angeordneten Reinigungsbürste bekannt
geworden. Sich im perforierten Sieb ansammelnde Verunreinigungen werden durch die
Borsten der Bürste aus den Perforierungen herausgestoßen und von einer unterhalb des
Siebs angeordneten Blaseinrichtung fortgeblasen und beseitigt. Die Bürste stößt die
Verunreinigungen gegen den das Sieb durchströmenden Luftstrom hinaus, so dass die
nachteilige Folge ist, dass die Verunreinigungen - wegen des Luftstroms - nicht abgesaugt,
sondern durch den Luftstrom wieder in das Sieb gedrückt werden.
[0003] Eine ähnliche Siebeinrichtung ist in der EP 985439 A vorgeschlagen. Innerhalb eines
rotierenden Siebs, also auf der Austrittseite, sind dessen Lufteintrittsöffnungen
durchdringende, rotierende Bürsten angeordnet. Die Bürsten befinden sich im Wirkungsbereich
einer auf der LuftEintrittseite des Siebs angeordneten Saugeinrichtung. Auch hier
muß die Saugeinrichtung gegen die Richtung des Luftstroms arbeiten, so dass relativ
hohe Saugleistungen erforderlich sind.
[0004] In der DE 453597 A ist eine Reinigungseinrichtung für ein Sieb beschrieben, bei der
walzenförmige Bürsten auf der Eintrittseite des Siebes angeordnet sind. Auf der Austrittseite
ist den Bürsten gegenüberliegend eine mit sektorförmigen Ausschnitten versehene undurchbrochene
Platte angeordnet. Dadurch soll erreicht werden, dass die von den Bürsten aus dem
Sieb herausgedrückten Verunreinigungen wegen der durch die Platte erzielten Luftstromunterbrechung
herabfallen. Hier ist als nachteilig anzusehen, dass die herunterfallenden Verunreinigungen
unterhalb der Platten in den Luftstrom gelangen können, so dass die erzielte Filterwirkung
unzureichend ist.
[0005] Das der Erfindung zugrunde liegende Problem wird darin gesehen, eine verbesserte
Reinigungsvorrichtung für ein Sieb bereitzustellen.
[0006] Dieses Problem wird erfindungsgemäß durch die Lehre des Patentanspruchs 1 gelöst,
wobei in den weiteren Patentansprüchen Merkmale aufgeführt sind, die die Lösung in
vorteilhafter Weise weiterentwickeln.
[0007] Es wird vorgeschlagen, eine Bürste auf der LuftEintrittseite des Siebs anzuordnen.
Die Bürste weist Borsten auf, die in die Öffnungen des Siebs eindringen - sie in der
Regel auch durchdringen - und Verunreinigungen aus den Öffnungen herausdrücken. Die
Verunreinigungen werden auf der Austrittseite des Siebs mittels einer Absaugeinrichtung,
in deren Wirkungs- und Absaugbereich sich die Bürste befindet, abgesaugt und beseitigt.
[0008] Da die Bürste auf der Lufteintrittseite des Siebs sitzt, erreicht man, dass die Verunreinigungen
nicht gegen den Luftstrom abgeführt werden müssen. Die Absaugeinrichtung führt die
durch das Sieb hindurchgestoßenen Verunreinigungen sicher und mit hohem Wirkungsgrad
ab, so dass eine Beschädigung stromab des Siebs angeordneter Maschinenkomponenten
(Kühler, Motor, etc.) nicht zu befürchten ist. Auf diese Weise erhält man eine einfach
aufgebaute Reinigungseinrichtung mit hoher Filterwirkung und geringem Leistungsbedarf.
[0009] Es bietet sich an, mittels einer geeigneten Antriebseinrichtung das Sieb relativ
zur Bürste und zur Absaugeinrichtung zu bewegen. Diese Bewegung kann kreisförmig (durch
eine Drehung des Siebs) oder linear erfolgen (durch Verschieben des Siebs). Denkbar
ist auch, das Sieb stationär anzuordnen und die Bürste und die Absaugeinrichtung über
die Oberfläche des Siebs zu bewegen.
[0010] In der Regel dringt nur ein kleiner Teil der Verunreinigungen in die Öffnungen des
Siebs ein, während sich der größte Teil von ihnen auf der eintrittsseitigen Oberfläche
des Siebs ansammelt. Es ist daher vorgeschlagen, eine zweite Absaugeinrichtung in
der Nähe der Bürste auf der Eintrittseite des Siebs anzuordnen, die diese Verunreinigungen
entfernt. Befindet sich die Bürste im Wirkungsbereich der zweiten Absaugeinrichtung,
kann letztere die durch die Bürste von der Oberfläche des Siebs abgelösten Verunreinigungen
unproblematisch absaugen.
[0011] Wenn das Sieb relativ zur Bürste (und zur Absaugeinrichtung auf der Austrittseite
des Siebs) bewegt wird, bietet es sich an, die zweite Absaugeinrichtung auf der bezüglich
der Bewegungsrichtung des Siebs stromab liegenden Seite der Bürste anzuordnen. Somit
wird jeweils ein Oberflächenbereich des Siebs von der Bürste bearbeitet und gerät
kurz danach in den Wirkungsbereich der zweiten Absaugeinrichtung. Die Verunreinigungen
sind somit durch die Einwirkung der Bürste bereits von der Oberfläche des Siebs gelockert
oder gelöst und können leichter abgesaugt werden.
[0012] Die Saugeinrichtung bzw. Saugeinrichtungen können nicht nur die durch die Bürste
vom Sieb abgelösten Verunreinigungen aufnehmen, sondern auch Verunreinigungen direkt
von der Oberfläche des Siebs absaugen.
[0013] Weiterhin ist vorgeschlagen, dass die Bürste drehbar und/oder schwenkbar gelagert
ist. Dadurch können nacheinander unterschiedliche Bereiche der Bürste mit dem Sieb
in Kontakt kommen. Wegen der sich dadurch ergebenden, gleichmäßigen Abnutzung ist
eine hohe Lebensdauer der Bürste gewährleistet. Ein Schwenken der Bürste erlaubt,
nacheinander unterschiedliche (radiale) Bereiche des Siebs mit einer relativ kleinen
Bürste zu bearbeiten. Dabei wird die Absaugeinrichtung mitbewegt, so dass die Bürste
in ihrem Wirkungsbereich verbleibt.
[0014] Eine Rotation der Bürste kann ohne separaten Antrieb durch die Reibung der Borsten
der Bürste an der Oberfläche eines sich relativ zur Bürste bewegenden - insbesondere
drehenden - Siebs erzielt werden. Es ist aber auch denkbar, einen Antrieb zum Drehen
und/oder Schwenken der Bürste um eine Achse vorzusehen.
[0015] Die erfindungsgemäße Reinigungseinrichtung eignet sich insbesondere für landwirtschaftliche
(Ernte-) Maschinen, bei denen relativ große Mengen an Verunreinigungen anfallen. Sie
erlaubt eine effiziente Reinigung des Siebs.
[0016] In der Zeichnung ist ein nachfolgend näher beschriebenes Ausführungsbeispiele der
Erfindung dargestellt. Es zeigt:
- Fig. 1
- eine Erntemaschine in Seitenansicht und in schematischer Darstellung,
- Fig. 2
- eine Seitenansicht der Kühleinrichtung der Erntemaschine mit einer erfindungsgemäßen
Reinigungseinrichtung des Siebs, und
- Fig. 3
- eine Draufsicht auf die Kühleinrichtung der Figur 2.
[0017] Eine in Figur 1 gezeigte Erntemaschine 10 in der Art eines selbstfahrenden Feldhäckslers
baut sich auf einem Fahrgestell 12 auf, das von vorderen und rückwärtigen Rädern 14
und 16 getragen wird. Die Bedienung der Erntemaschine 10 erfolgt von einer Fahrerkabine
18 aus, von der aus eine Erntegutaufnahmevorrichtung 20 einsehbar ist. Mittels der
Erntegutaufnahmevorrichtung 20 vom Boden aufgenommenes Gut, z. B. Mais, Gras oder
dergleichen wird einer Häckseltrommel 22 zugeführt, die es in kleine Stücke häckselt
und es einer Fördervorrichtung 24 aufgibt. Das Gut verläßt die Erntemaschine 10 zu
einem nebenher fahrenden Anhänger über einen drehbaren Austragsschacht 26. Zwischen
der Häckseltrommel 22 und der Fördervorrichtung 24 erstreckt sich eine Nachzerkleinerungsvorrichtung
28, durch die das zu fördernde Gut der Fördervorrichtung 24 tangential zugeführt wird.
[0018] An der Seitenwand der Erntemaschine 10 ist oberhalb eines rückwärtigen Rads 16 eine
Ansaugöffnung 30 vorgesehen, durch die ein Lüfter (s. Figur 2) Kühlluft für den Antriebsmotor
und andere Aggregate der Erntemaschine 10 ansaugt.
[0019] Figur 2 zeigt eine Seitenansicht der Kühleinrichtung der Erntemaschine 10. Sie weist
einen propellerartigen Lüfter 34 auf, der sich um eine Achse 33 dreht und durch die
Ansaugöffnung 30 (Figur 1) Luft ansaugt. Die angesaugte Luft stömt in Richtung der
Pfeile 56 durch ein mit Öffnungen 44 ausgestattetes Sieb 44 und erreicht dann einen
stromab des Lüfters 34 angeordneten Kühler 32. Der Kühler 32 ist durch nicht eingezeichnete
Kühlmittelleitungen mit dem Antriebsmotor der Erntemaschine 10 und/oder anderen Aggregaten
verbunden. Die durch den Kühler 32 erwärmte Luft wird dann durch geeignete Öffnungen
wieder an die Umgebung abgeleitet. Denkbar ist, den Lüfter 34 stromab des Kühlers
32 anzuordnen, so dass die Luft vom Sieb 44 kommende Luft durch den Kühler 32 strömt,
dann den Lüfter 34 erreicht, wo sie am Motor vorbeigeführt werden kann und dann die
Erntemaschine 10 verlässt.
[0020] Die Aufgabe des Siebs 36 ist, unerwünschte Verunreinigungen, die sich beim Erntebetrieb
in hohen Mengen ergeben können, vom Kühler 32 fern zu halten. Das Sieb 36 ist daher
mit relativ kleinen Öffnungen 44 versehen, die die größten Verunreinigungen abhalten.
Denkbar ist, stromab des Siebs 36 ein weiteres Filter mit engeren Poren vorzusehen.
Das Sieb 36 ist kreisförmig und rotiert um eine Achse 42, die koaxial zur Achse 33
des Lüfters 34 verläuft. Es ist auch denkbar, die Achsen 42, 33 nicht koaxial, sondern
seitlich versetzt anzuordnen. Sie verlaufen in der Regel aber zumindest im wesentlichen
parallel zueinander.
[0021] Um zu verhindern, dass sich das Sieb 36 (insbesondere bei feuchten Umgebungsluftbedingungen)
beim Erntebetrieb mit den Verunreinigungen zusetzt, was wegen des verminderten Kühlluftstroms
eine Überhitzung des Motors zur unerwünschten Folge haben kann, ist eine Reinigungseinrichtung
vorgesehen, die drei übereinander angeordnete, unabhängig voneinander um eine gemeinsame
Achse 52 drehbare Bürsten 46, 48, 50 umfasst. Die Achse 52 verläuft radial zum Sieb
36. Die Bürsten 46, 48, 50 sind auf der LuftEintrittseite 38 des Siebs 36 angeordnet
und weisen Borsten auf, die die Öffnungen 44 des Siebs 36 durchdringen. Auf diese
Weise werden Verunreinigungen durch die Öffnungen 44 hindurchgestoßen. Auf der LuftAustrittseite
40 des Siebs 36 ist eine Absaugeinrichtung 54 angeordnet. Die Bürsten 46, 48, 50 befinden
sich im Wirkungsbereich der Absaugeinrichtung 54, so dass letztere die von den Bürsten
46, 48, 50 durch die Öffnungen 44 hindurchgestoßenen Verunreinigungen aufnimmt und
abführt. Die Absaugeinrichung 54 kann in an sich bekannter Weise mit einem Abgasejektor
- oder mit einer beliebigen anderen Einrichtung zum Erzeugen eines (Unter-) Drucks,
der kleiner als der am Ort der Absaugeinrichtung 54 herrschende Druck ist - verbunden
sein. Die Bürsten 46, 48, 50 drehen sich durch die Reibung am Sieb 36 um die Achse
52, so dass kein separater Antrieb erforderlich ist. Die Absaugeinrichtung 54 weist
eine sich über die Gesamthöhe der Bürsten 46, 48, 50 erstreckende Ansaugöffnung auf.
[0022] Anhand der in Figur 3 wiedergegebenen Draufsicht auf die Kühleinrichtung ist erkennbar,
dass seitlich neben den Bürsten 46, 48, 50 auf der Eintrittseite des Siebs 36 eine
zweite Absaugeinrichtung 58 angeordnet ist. Sie ist - wie die Absaugeinrichtung 54
- mit einer Einrichtung zum Erzeugen von Unterdruck verbunden. Die zweite Absaugeinrichtung
58 ist ebenfalls mit einer sich über die gesamte Höhe der Bürsten 46, 48, 50 erstreckenden
Ansaugöffnung ausgestattet. Die zweite Absaugeinrichtung 58 saugt die durch die Bürsten
46, 48, 50 von der eintrittsseitigen Oberfläche des Siebs 36 abgelösten und/oder gelockerten
Verunreinigungen auf. Insbesondere kann die zweite Absaugeinrichtung 58 die Verunreinigungen
von den Bürsten 46, 48, 50 und/oder direkt von der Oberfläche des Siebs 36 absaugen.
Die Drehrichtung des Siebs 36 ist derart, dass seine Oberfläche zuerst an den Bürsten
46, 48, 50 und unmittelbar danach an der zweiten Reinigungseinrichtung 58 vorbeigeführt
wird.
1. Reinigungseinrichtung eines mit Öffnungen (44) versehenen, luftdurchströmten Siebs
(36), mit einer auf der LuftEintrittseite (38) des Siebs (36) angeordneten Bürste
(46 - 50), die in die Öffnungen (44) des Siebs (36) eindringende Borsten aufweist,
gekennzeichnet durch eine auf der LuftAustrittseite (40) des Siebs (36) angeordnete Absaugeinrichtung
(54), in deren Wirkungsbereich die Bürste (46 - 50) angeordnet ist.
2. Reinigungseinrichtung nach Anspruch 1, gekennzeichnet durch eine Antriebseinrichtung, die eingerichtet ist, den Sieb (36) relativ zur Bürste
(46 - 50) und zur Absaugeinrichtung (54) bzw. umgekehrt zu bewegen, insbesondere zu
drehen.
3. Reinigungseinrichtung nach Anspruch 1 oder 2, gekennzeichnet durch eine zweite Absaugeinrichtung (58), die in der Nähe der Bürste (46 - 50) auf der
LuftEintrittseite (38) des Siebs (36) angeordnet ist, und in deren Wirkungsbereich
sich die Bürste (46 - 50) befindet.
4. Reinigungseinrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass die zweite Absaugeinrichtung (58) bezüglich der Bewegungsrichtung des Siebs (36)
relativ zur Bürste (46 - 50) stromab der Bürste angeordnet ist.
5. Reinigungseinrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Saugeinrichtung (54) oder Saugeinrichtungen (54, 58) eingerichtet ist oder sind,
Verunreinigungen von der Oberfläche des Siebs (36) abzusaugen.
6. Reinigungseinrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Bürste (46 - 50) um eine Achse (52) drehbar und/oder schwenkbar ist.
7. Reinigungseinrichtung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass ein Antrieb zum Drehen bzw. Schwenken der Bürste (46 - 50) um die Achse (52) vorgesehen
ist.
8. Landwirtschaftliches Fahrzeug, insbesondere Mähdrescher, Traktor oder Feldhäcksler,
mit einer Reinigungseinrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche.