Stand der Technik
[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Vorrichtung zur Steuerung einer Brennkraftmaschine
gemäß den Oberbegriffen der unabhängigen Ansprüche.
[0002] Bei der Steuerung von Brennkraftmaschinen, insbesondere von Dieselbrennkraftmaschinen,
tragen verschiedene Drehzahlregelungen zum Fahrkomfort bei. Beispiele für solche Drehzahlregler
sind ein Leerlaufregler, ein Ruckeldämpfer, eine Laufruheregelung und/oder eine Mengenausgleichsregelung.
Stellgröße aller dieser Regler ist die Einspritzmenge. Insbesondere bei direkteinspritzenden
Brennkraftmaschinen ist im Normalbetrieb die Einspritzmenge näherungsweise proportional
dem Drehmoment, das der Brennkraftmaschine zur Verfügung steht. Dies wirkt sich vorteilhaft
auf die Reglerwirksamkeit aus.
[0003] Ein Verfahren und eine Vorrichtung zur Regelung der Drehzahl ist beispielsweise aus
der DE 195 27 218 bekannt. Diese Regelung/Steuerung beeinflusst die Drehzahl der Brennkraftmaschine,
wobei abhängig von wenigstens einem Drehzahlwert eine Größe, die die in die Brennkraftmaschine
eingespritzte Kraftstoffmenge bestimmt, vorgegeben wird.
[0004] Zur Reduktion der Emissionen werden insbesondere bei Diesel-Brennkraftmaschinen Abgasnachbehandlungskonzepte
verwendet. Solche Abgasnachbehandlungskonzepte beinhalten unter anderem sogenannte
NOx-Speicherkatalysatoren sowie Partikelfilter. Solche Abgasnachbehandlungssysteme
erfordern Eingriffe in die Kraftstoffeinspritzung. Dabei wird die Einspritzmenge,
der Spritzbeginn sowie die Aufteilung der Einspritzmenge auf eine Voreinspritzung,
eine Haupteinspritzung und ggf. eine Nacheinspritzung abhängig von der Steuerung des
Abgasnachbehandlungssystems aufgeteilt. Ferner kann das Abgasnachbehandlungssystem
die Luftzufuhr zur Brennkraftmaschine im Sinne einer Reduktion der Luftmenge bzw.
eine Verringerung des Lambdawertes des Abgases beeinflussen.
[0005] Ein solches Abgasnachbehandlungssystem ist beispielsweise aus der DE 195 47 646 bekannt.
Dort wird zusätzlich Kraftstoff zugemessen, wobei der zusätzliche Kraftstoff im Abgasnachbehandlungssystem
zur Reduktion von Stickoxyden beiträgt.
[0006] Die Eingriffe der Steuerung des Abgasnachbehandlungssystems können sich sehr stark
auf die Drehzahlregelung auswirken, da in diesem Fall die Grundvoraussetzung für den
Regler, dass die Menge proportional zum Drehmoment ist, nicht oder nicht mehr in derselben
Weise wie beim üblichen Betriebszustand der Brennkraftmaschine erfüllt ist. Eine einfache
Abschaltung der Drehzahlregler kann zum einen zu einer erheblichen Komforteinbuße
und zum anderen zu erhöhten Abgasemissionen führen.
[0007] Desweiteren ist aus der DE 40 28 809 (US 5,313,855) ein System bekannt, bei dem mehrere
Teilsysteme auf die Kraftstoffzumessung einwirken. Dabei werden in einzelnen Teilsystemen
unterschiedliche Prioritäten zugeordnet.
Vorteile der Erfindung
[0008] Durch die erfindungsgemäße Vorgehensweise kann die Beeinträchtigung des Fahrkomforts
durch die Eingriffe des Abgasnachbehandlungssystems deutlich reduziert werden. Die
Auswirkungen von Eingriffen anderer Systeme auf die Kraftstoffeinspritzung auf die
Drehzahlregelung kann deutlich reduziert werden. Kenntnisse über den Eingriff des
Abgasnachbehandlungssystems oder der anderen Systeme auf die Kraftstoffzumessung sind
bei der Korrektur im Drehzahlregler nicht erforderlich. D.h., die Ursachen der Beeinträchtigung
müssen beim Drehzahlregler nicht bekannt sein.
[0009] Vorteilhafte und zweckmäßige Ausgestaltungen und Weiterbildungen der Erfindung sind
in den Unteransprüchen gekennzeichnet.
Zeichnung
[0010] Die Erfindung wird nachstehend anhand der in der Zeichnung dargestellten Ausführungsformen
erläutert. Es zeigen Figur 1 ein Blockdiagramm der erfindungsgemäßen Vorrichtung und
Figur 2 ein Flussdiagramm der erfindungsgemäßen Vorgehensweise.
Beschreibung des Ausführungsbeispiels
[0011] Im folgenden wird die erfindungsgemäße Vorgehensweise am Beispiel der Steuerung einer
Diesel-Brennkraftmaschine beschrieben. Die erfindungsgemäße Vorgehensweise ist aber
nicht auf die Anwendung bei Diesel-Brennkraftmaschinen beschränkt, sie kann auch bei
anderen Brennkraftmaschinen eingesetzt werden.
[0012] Die erfindungsgemäße Vorgehensweise wird am Beispiel eines Abgasnachbehandlungssystems
beschrieben. Das Abgasnachbehandlungssystem greift in die Mengen- und/oder Luftsteuerung
derart ein, dass das Verhältnis zwischen eingespritzter Kraftstoffmenge und Drehmoment
nicht mehr konstant ist. Die erfindungsgemäße Vorgehensweise ist aber nicht auf diese
Anwendung beschränkt. Sie kann auch bei anderen Systemen, die einen entsprechenden
Eingriff durchführen, eingesetzt werden.
[0013] In Figur 1 ist die erfindungsgemäße Vorgehensweise anhand eines Blockdiagrammes dargestellt.
Eine Brennkraftmaschine ist mit 100 bezeichnet. An dieser ist ein Drehzahlsensor 105
angeordnet. Der Brennkraftmaschine 100 wird über einen Mengensteller 110 Kraftstoff
zugemessen. Die Kraftstoffzumessung erfolgt abhängig von einer Mengenaufteilung 115,
die den Mengensteller 110 ansteuert. Die Mengenaufteilung 115 verarbeitet das Ausgangssignal
eines Verknüpfungspunktes 120 an dessen ersten Eingang das Ausgangssignal eines Verknüpfungspunktes
125 anliegt. An dem ersten Eingang des Verknüpfungspunktes 125 liegt das Ausgangssignal
einer Fahrerwunschermittlung 130 an, der als Eingangsgröße wenigstens das Ausgangssignal
eines Fahrpedalgebers 135 zugeleitet wird. Dieser Fahrpedalgeber 135 liefert ein Signal,
das den Fahrerwunsch charakterisiert. Anstelle eines Fahrpedals kann auch ein E-Gas-System
oder andere Mittel, die ein Signal liefern, das den Fahrerwunsch charakterisiert,
verwendet werden.
[0014] Am zweiten Eingang des Verknüpfungspunktes 125 liegt das Ausgangssignal eines Drehzahlreglers
140, der von dem Ausgangssignal N des Drehzahlsensors 105 beaufschlagt wird. Anstelle
und/oder ergänzend für den Drehzahlregler kann auch ein Laufruheregler, eine Mengenausgleichsregelung
vorgesehen sein. Der Begriff Drehzahlregler 140 ist in dem Sinne zu verstehen, dass
ausgehend von.einem Drehzahlsignal eine Kraftstoffmenge als Stellgröße bestimmt wird.
Insbesondere kann der Drehzahlregler 140 auch als Steuerung ausgebildet sein.
[0015] Am zweiten Eingang des Verknüpfungspunktes 120 liegt das Ausgangssignal einer Abgasnachbehandlung
150, die zusätzlich eine Luftsteuerung 145 sowie die Mengenaufteilung 115 mit Signalen
beaufschlagt. Die Luftsteuerung 145 beaufschlagt einen Luftsteller 120, der die der
Brennkraftmaschine zugeführte Luftmenge beeinflusst. An Stelle der Abgasnachbehandlung
150 können auch andere Systeme treten, die die Kraftstoffmenge und/oder die Luftmenge
beeinflussen.
[0016] Die Funktionsweise dieser Elemente sind üblicherweise bekannt. Über das Fahrpedal
135 gibt der Fahrer einen Fahrerwunsch vor, der von der Fahrerwunschermittlung 130
in eine Kraftstoffmenge umgesetzt wird. Die Mengenaufteilung 115 teilt diese Kraftstoffmenge
in wenigstens eine Teileinspritzung auf. Im Normalbetrieb wird die gesamte Kraftstoffmenge
vorzugsweise mittels einer Teileinspritzung zugemessen. Bei neueren Systemen kann
vorgesehen sein, dass zur Geräuschminimierung in bestimmten Betriebszuständen die
Einspritzung in eine Voreinspritzung und eine Haupteinspritzung aufgeteilt wird.
[0017] Der Drehzahlregler 140 gewährleistet, dass die Drehzahl nicht unter eine Mindestdrehzahl
abfällt. Desweiteren beinhaltet der Drehzahlregler 140 verschiedene Funktionen, wie
einen Ruckeldämpfer, ein Laufruheregler oder eine Mengenausgleichsregelung. Üblicherweise
sind die Drehzahlregler 140 derart ausgelegt, dass eine bestimmte Stellgröße, die
einer bestimmten Kraftstoffmenge entspricht, eine bestimmte Momentenänderung an der
Brennkraftmaschine zur Folge hat.
[0018] Neuere Systeme sind mit einem Abgasnachbehandlungssystem 150 ausgerüstet. So kann
beispielsweise vorgesehen sein, dass zur Regeneration eines Speicherkatalysators und/oder
eines Rußfilters oder eines anderen Abgasnachbehandlungssystems bei einer bestimmten
Zeit in bestimmten Betriebsbedingungen die Steuerung der Brennkraftmaschine so erfolgen,
dass die Luftzahl Lambda kleiner 1 ist. Dies bedeutet, im Zylinder befindet sich ein
fettes Gemisch. Dies wiederum hat zur Folge, dass ein Teil des Kraftstoffes unverbrannt
in den Abgas-Trakt gelangt und dort im Abgasnachbehandlungssystem reagiert. Desweiteren
kann vorgesehen sein, dass von der Mengenaufteilung 115 ein Teil der eingespritzten
Kraftstoffmenge nach der eigentlichen Kraftstoffzumessung als Nacheinspritzung zugemessen
wird. Auch dieser Kraftstoff gelangt unverbrannt in den Abgas-Trakt. Diese Effekte
haben zur Folge, dass die eingespritzte Kraftstoffmenge und das abgegebene Drehmoment
nicht mehr proportional zueinander sind.
[0019] Um seinen Sollwert aufrechtzuerhalten, muss der Drehzahlregler 140 eine erhöhte Kraftstoffmenge
einspritzen. Die genaue Mengenvorgabe durch den Drehzahlregler ist nur dann möglich,
wenn die genauen Zusammenhänge des Abgasnachbehandlungssystems und die Wirkungsweise
bekannt sind.
[0020] Um dies zu vermeiden ist erfindungsgemäß vorgesehen, dass eine Größe, die im Folgenden
als Durchgriff bezeichnet wird, definiert wird. Hierbei handelt es sich um das Verhältnis
zwischen Drehmoment und Einspritzmenge. Der normierte Durchgriff D ergibt sich durch
Division des Durchgriffs durch einen Wert des Durchgriffs der im Normalbetrieb vorliegt.
Als Normalbetrieb wird der übliche Betriebszustand des Dieselmotors bei Luftüberschuss,
also bei einem Lambdawert größer als 1 bezeichnet. Im Folgenden wird der normierte
Durchgriff als Mengendurchgriff D bezeichnet.
[0021] Im Normalbetrieb ist der Mengendurchgriff D = 1. Im Fettbetrieb, d.h. bei Lambda
kleiner, 1 nimmt der normierte Mengendurchgriff D Werte kleiner als 1 an. Im Extremfall
wird der Wert D zu 0. Dies bedeutet, der Drehzahlregler besitzt keine Wirkung auf
das Drehmoment mehr. Dies entspricht einer Auftrennung des Drehzahlregelkreises. Erfindungsgemäß
berücksichtigt der Drehzahlregler den Mengendurchgriff D. Dabei ist die Berücksichtigung
des Mengendurchgriffs D unabhängig davon, auf welche Ursache der geänderte Mengendurchgriff
zurückgeht.
[0022] Im Normalbetrieb nimmt der Mengendurchgriff D den Wert 1 an. Besonders vorteilhaft
ist es, wenn auch bei Werten, die geringfügig kleiner als 1 sind, der Normalbetrieb
erfolgt. Dies bedeutet, daß in einem ersten Wertebereich des Mengendurchgriffs der
Normalbetrieb erfolgt.
[0023] Ist der Mengendurchgriff D = 0, d. h., der Drehzahlregler hat keinen Momenteneingriff
mehr, wird der Drehzahlregler auf geeignete Weise abgeschaltet bzw. eingefroren. Besonders
vorteilhaft ist es, wenn Regler mit integralem Verhalten wie beispielsweise bei der
Mengenausgleichsregelung oder der Laufruheregelung der I-Anteil des Reglers eingefroren
wird. Besonders vorteilhaft ist es, wenn auch bei Werten, die geringfügig größer als
0 sind entsprechende Massnahmen erfolgen. Dies bedeutet, dass in einem zweiten Wertebereich
des Mengendurchgriffs der Drehzahlregler 140 abgeschaltet wird.
[0024] Ist der Mengendurchgriff größer 0 und kleiner gleich 1, besitzt der Drehzahlregler
über die Einspritzmenge noch einen Momenteneingriff. Dieser kann jedoch gegenüber
dem Normalbetrieb abgeschwächt sein. Erfindungsgemäß kompensiert der Regler diesen
verminderten Mengendurchgriff durch Anpassen der Reglerparameter. Beispielsweise werden
bei einem PI-Regler die entsprechenden Konstanten gegenüber dem Normalbetrieb angehoben.
Dies bedeutet, daß zwischen dem ersten und dem zweiten Wertebereich das Verhalten
der Drehzahlregelung 140 derart verändert wird, dass die abgeschwächte Wirkung der
eingespritzten Kraftstoffmenge kompensiert wird.
[0025] Hierzu ist vorgesehen, dass eine Mengendurchgriffsbestimmung 160 den Drehzahlregler
140 mit einem entsprechenden Signal D beaufschlagt. Die Mengendurchgriffsbestimmung
160 erhält Signale von einem Lambdasensor 165 und/oder von der Mengenaufteilung 115.
[0026] Erfindungsgemäß wird der Mengendurchgriff D ausgehend von der Luftzahl Lambda bestimmt.
Hierzu kann insbesondere ein Sensor 165 verwendet werden. Es ist aber auch möglich,
die Luftzahl rechnerisch aus der Solleinspritzmenge und der Frischluftmenge zu bestimmen.
Desweiteren kann die Luftzahl Lambda mittels eines Modells aus anderen Eingangsgrößen
bestimmt werden.
[0027] Eine weitere Möglichkeit die Größe D zu bestimmen, besteht darin, ausgehend von der
Aufteilung der Einspritzung in Vor-, Haupt- und Nacheinspritzung den Mengendurchgriff
D vorzugeben. Insbesondere wird der Mengendurchgriff auf Null gesetzt, wenn eine Nacheinspritzung
erfolgt. Erfolgt keine Nacheinspritzung, so wird von einem D = 1 ausgegangen.
[0028] Desweiteren besteht die Möglichkeit, wenn entsprechende Sensoren vorhanden sind,
D unmittelbar aus Einspritzmenge und Drehmoment zu bestimmen.
[0029] Der Drehzahlregler 140 berücksichtigen den Mengendurchgriff D durch Anpassen der
Regelparameter. Um die Eingriffe durch die Abgasnachbehandlung 150 insbesondere in
für die Drehzahlregler kritische Situationen nach Möglichkeit zu vermeiden, ist erfindungsgemäß
vorgesehen, dass ein Signal an die Abgasnachbehandlung 150 übermittelt wird, das sicherstellt,
dass ein Mengendurchgriff wieder ermöglicht wird. Dies kann dadurch geschehen, dass
die Abgasnachbehandlung 150 den Eingriff möglichst schnell zurücknimmt, bzw. einen
beabsichtigten Eingriff unterlässt.
[0030] Hierzu ist vorgesehen, dass ein Signal von dem Fahrpedalstellungsgeber 135 und Signalen
von weiteren Sensoren 175 zu einer Prioritätsvorgabe 170 gelangen. Diese Prioritätsvorgabe
170 beaufschlagt wiederum die Abgasnachbehandlung 150 mit einem entsprechenden Prioritätssignal.
[0031] So kann insbesondere vorgesehen sein, dass in einem Betriebszustand, in dem der Pedalwert,
bzw. der Pedalwertgradient einen sehr kleinen Wert annimmt, ein entsprechendes Prioritätssignal
übermittelt wird, das einen entsprechenden Mengendurchgriff durch den Drehzahlregler
ermöglicht. Dadurch wird erreicht, dass der'Leerlaufregler genügend Stellreserve aufweist,
um die Brennkraftmaschine auf der Mindestdrehzahl zu halten.
[0032] Desweiteren kann vorgesehen sein, dass ein Kupplungsschalter vorgesehen ist, der
die Drehzahlregelung der Brennkraftmaschine im ausgekuppelten Zustand gewährleistet.
[0033] Desweiteren kann vorgesehen sein, dass ein Signal, das die Gangstellung angibt, übermittelt
wird. Dadurch wird ermöglicht, dass in bestimmten Gängen, in denen vermehrt Rukkelerscheinungen
auftreten, der Ruckeldämpfer weiterhin Mengendurchgriff erhält.
[0034] Desweiteren sind weitere Größen möglich, die von der elektronischen Getriebesteuerung
bzw. dem automatischen Schaltgetriebe bereitgestellt werden, die einen gewünschten
Kraftschluss im Triebstrang charakterisieren. Dadurch wird gewährleistet, dass in
bestimmten Betriebszuständen der Mengendurchgriff den Wert 1 oder einen Wert nahe
1 annimmt.
[0035] Dies bedeutet, durch das Prioritätssignal der Prioritätsvorgabe 170 wird erreicht,
dass die Abgasnachbehandlung 150 ihren Eingriff zurücknimmt und dadurch der Mengendurchgriff
den Wert 1 annimmt.
[0036] In Figur 2 ist ein Flussdiagramm der erfindungsgemäßen Vorgehensweise dargestellt.
In einem ersten Schritt 200 wird der normierte Mengendurchgriff D ermittelt. Dies
kann beispielsweise dadurch erfolgen, dass in einem Kennfeld der Zusammenhang zwischen
einem Lambdawert, der mittels eines Lambdasensors erfasst wird und dem Wert D abgelegt
ist. Anschliessend überprüft die Abfrage 210, ob der normierte Mengendurchgriff D
= 1 ist. Ist dies nicht der Fall, so erfolgt die Abfrage 215. In ihr wird überprüft,
ob der Mengendurchgriff D = 0 ist. Ist dies der Fall, so wird in Schritt 220 ein Zähler
auf Null gesetzt. Anschliessend werden entsprechende Massnahmen durchgeführt. So wird
zum Beispiel der I-Anteil des Drehzahlreglers eingefroren. D.h. der momentane Wert
des Integrators wird abgespeichert.
[0037] Erkennt die Abfrage 215, dass der Mengendurchgriff D ungleich Null ist, so wird in
Schritt 225 des Merkers M ebenfalls auf Null gesetzt. Desweiteren werden in Schritt
125 verschiedene Massnahmen eingeleitet, um den verminderten Mengendurchgriff zu kompensieren.
D.h. insbesondere werden die Verstärkung des Proportionalanteils erhöht.
[0038] Besonders vorteilhaft ist es, wenn die Abfrage 215 überprüft, ob der Mengendurchgriff
D kleiner als ein Schwellenwert ist. Dadurch wird gewährleistet, dass bei sehr kleinen
Werten des Mengendurchgriffs D entsprechende Massnahmen wie bei einem Mengendurchgriff
von D = 0 eingeleitet werden. Dies ist insbesondere dann wichtig, wenn der Wert D
fehlerbehaftet oder nur sehr ungenau ermittelt werden kann.
[0039] Erkennt die Abfrage 210, dass der Wert D = 1 ist, so wird in Schritt 230 überprüft,
ob der Merker M = 0 ist. Der Merker M = 0 zeigt an, dass beim vorhergehenden Programmdurchlauf
Sondermassnahmen eingeleitet wurden. Ist dies nicht der Fall, so setzt das Programm
Normalbetrieb mit Schritt 240 fort. Ist der Wert M = 0 gesetzt, so werden in Schritt
235 die Massnahmen des vorhergehenden Programmlaufs zurückgesetzt, d.h. dass beispielsweise
der I-Anteil der verschiedenen Regler neu initialisiert wird, vorzugsweise werden
die I-Anteile mit den abgespeicherten Werten initialisiert. Dies bedeutet, der I-Anteil
wurde bei einem erkannten Wert von D = 0 oder kleiner als ein Schwellenwert eingefroren.
1. Verfahren zur Steuerung einer Brennkraftmaschine mit einer Regelung/Steuerung, die
die Drehzahl der Brennkraftmaschine beeinflusst, wobei abhängig von wenigstens einer
Betriebskenngröße der Brennkraftmaschine eine Mengengröße, die die in die Brennkraftmaschine
eingespritzte Kraftstoffmenge bestimmt, vorgebbar ist, dadurch gekennzeichnet, dass
ausgehend von einer ersten Größe, die die Wirkung der eingespritzten Kraftstoffmenge
charakterisiert, das Verhalten der Regelung/Steuerung beeinflussbar ist.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die erste Größe, die die Wirkung
der eingespritzten Kraftstoffmenge charakterisiert, dem Verhältnis zwischen der Änderung
der Mengengröße und der daraus resultierenden Änderung einer zweiten Größe, die das
Moment der Brennkraftmaschine charakterisiert, entspricht.
3. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass in
einem ersten Wertebereich der ersten Größe ein Normalbetrieb erfolgt.
4. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass in
einem zweiten Wertebereich der ersten Größe der Regelung/Steuerung abgeschaltet wird.
5. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der
Regler eingefroren wird.
6. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass zwischen
dem ersten und dem zweiten Wertebereich das Verhalten des Reglers/Steuerung derart
verändert wird, dass die abgeschwächte Wirkung der eingespritzten Kraftstoffmenge
kompensiert wird.
7. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die
erste Größe ausgehend von dem Lambdawert und/oder von dem Verlauf der Einspritzung
ermittelt wird.
8. Vorrichtung zur Steuerung einer Brennkraftmaschine mit einer Regelung/Steuerung, die
die Drehzahl der Brennkraftmaschine beeinflusst, mit Mitteln, die abhängig von wenigstens
einer Betriebskenngröße der Brennkraftmaschine eine Mengengröße, die die in die Brennkraftmaschine
eingespritzte Kraftstoffmenge bestimmt, vorgeben, dadurch gekennzeichnet, dass Mittel
vorgesehen sind, die ausgehend von einer ersten Größe, die die Wirkung der eingespritzten
Kraftstoffmenge charakterisiert, das Verhalten der Regelung/Steuerung beeinflussen.