[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Schutz eines Turbokompressors vor Betrieb
im instabilen Arbeitsbereich mit den Merkmalen des Oberbegriffes des Anspruches 1.
[0002] Als Pumpen wird ein instabiler Zustand eines Turbokompressors bezeichnet, bei dem
stoßweise oder periodisch Fördergas von der Druck- zur Saugseite zurückströmt. Dieser
instabile Zustand tritt bei zu hohem Enddruck und/oder zu niedrigem Durchsatz auf.
In dem durch Enddruck und Durchsatz oder davon abgeleiteten Koordinaten bestimmten
Kennfeld kann deshalb eindeutig eine Linie definiert werden, die den stabilen vom
instabilen Bereich trennt und als Pumpgrenze bezeichnet wird. Mittels der Pumpgrenzregelung
soll verhindert werden, dass der Arbeitspunkt des Turbokompressors die Pumpgrenze
erreicht und dadurch das Pumpen eintritt. Hierzu wird in einem Sicherheitsabstand
von der Pumpgrenze eine Regellinie im Kennfeld festgelegt. Wenn der Arbeitspunkt die
Regellinie überschreitet, wird ein vom Kompressoraustritt abzweigendes Entlastungsventil
(Pumpgrenzregelventil) mehr oder weniger weit geöffnet, um Fördermedium abzublasen
oder zur Saugseite umzublasen und dadurch den Enddruck zu senken und den Durchsatz
zu steigern.
[0003] Es sind Regelverfahren zum Vermeiden des Kompressorpumpens bekannt, bei denen durch
Messung von Größen im Kompressoreineintritt und -austritt (Druck, Temperatur, Durchfluss),
die Lage des Kompressorarbeitspunktes im Kennfeld relativ zur Stabilitätsgrenze (Pumpgrenze)
bestimmt wird und daraus Steuersignale zur Verstellung von Pumpgrenzregelventilen
(Abblase- oder Umblaseventilen) hergeleitet werden. Maßgeblich für den Betrieb des
Turbokompressors sind der Durchfluss durch den Turbokompressor sowie Druck und Temperatur
am Eintritt und Austritt des Turbokompressors. Aus diesem Grund werden die Messstellen
stets so dicht wie möglich zum Turbokompressor hin verlagert.
[0004] Der bekannte Stand der Technik beschäftigt sich mit Maßnahmen, deren Ziel darin besteht,
eine Verschiebung des Arbeitspunktes in Richtung Pumpgrenze frühzeitig zu erkennen
und vorausschauend darauf zu reagieren. Andere Maßnahmen haben das Ziel, Nichtlinearitäten
des Regelkreises zu linearisieren, um in allen Arbeitsbereichen ein optimales Antwortverhalten
des Regelsystems zu erhalten.
[0005] In der EP-PS 335 105 ist ein Verfahren beschrieben, welches durch Messung einer Prozessstörung
so dicht wie möglich am Entstehungsort, das heißt so weit wie möglich entfernt vom
Turbokompressor, eine Störung zu erfassen und darauf zu reagieren. Dieses Patent unterstellt,
dass eine Störung am Entstehungsort früher messtechnisch erfassbar ist als am Turbokompressor
selbst und dass dadurch ein zeitlicher Vorlauf entsteht, der sich positiv auf das
Regelverhalten auswirkt. Auch dieses Patent verwendet allerdings die Messdaten nahe
am Entstehungsort der Störung lediglich dazu, sie genauso zu behandeln wie die Messgrößen,
die direkt am Turbokompressor gemessen werden. Die Messgrößen werden in einem geschlossenen
Regelkreis verwendet. Dieses Verfahren hat aber den Nachteil, dass es eine Abweichung
benötigt, um eine Änderung der Ausgangsgröße zu bewirken.
[0006] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, das gattungsgemäße Verfahren derart zu
gestalten, dass der instabile Zustand des Turbokompressors sicherer und schneller
erfasst und behoben werden kann.
[0007] Diese Aufgabe wird bei einem gattungsgemäßen Verfahren erfindungsgemäß durch die
kennzeichnenden Merkmale des Anspruches 1 gelöst. Vorteilhafte Ausgestaltungen der
Erfindung sind Gegenstand der Unteransprüche.
[0008] Der wesentliche Erfindungsgedanke der Erfindung besteht darin, aus einer Messung
des Durchflusses zum Prozess so dicht wie möglich am Prozess eine Größe zu errechnen,
die dem zukünftigen Durchfluss durch den Turbokompressor entspricht und aus dieser
Messgröße eine Korrekturgröße abzuleiten, die das Pumpgrenzregelventil des Turbokompressors
direkt betätigt. Auf diese Weise wird es möglich, zum Schutz des Turbokompressors
vor einem Betrieb im instabilen Arbeitsbereich das Pumpgrenzregelventil vorausschauend
zu öffnen.
[0009] Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in der Zeichnung dargestellt und wird im
folgenden näher erläutert. Die Zeichnung zeigt das Fließschema eines Verfahrens zum
Schutz eines Turbokompressors vor einem Betrieb im instabilen Arbeitsbereich.
[0010] Aus einer Pipeline 1 wird über eine Brenngasleitung 2 ein Brenngas entnommen, in
einem Turbokompressor 3 von z. B. 25 bar Pipelinedruck auf einen Druck von 52 bar
komprimiert und über eine Abgabeleitung 4 einer Gasturbine 5 zugeführt. Vor Eintritt
in die Gasturbine 5 ist in der Abgabeleitung 4 ein Brenngasregelventil 6 vorgesehen.
[0011] Bei stark schwankendem Eintrittsdruck kann dem Turbokompressor 3 in der Brenngasleitung
2 ein Saugdruckregelventil 10 vorgeschaltet werden. Die Aufgabe dieses Saugdruckregelventils
10 besteht darin, bei schwankendem Pipelinedruck mittles eines Saugdruckreglers 11
einen konstanten Eintrittsdruck für den Turbokompressor 3 aufrechtzuerhalten.
[0012] Der Kompressoraustrittsdruck wird von einem Enddruckregler 20 auf konstante Werte
geregelt, indem die Kompressoreintrittsleitschaufeln 21 über einen Stellantrieb 22
verstellt werden. Der Enddruck wird über Druckmessfühler gemessen und über eine Signalleitung
23 übermittelt. Konstruktionsbedingt können die Kompressoreintrittsleitschaufeln 21
innerhalb von 15 bis 60 Sekunden den gesamten Stellhub durchfahren.
[0013] Sollte der Pipelinedruck auf Werte oberhalb des erforderlichen Gasturbineneintrittsdruck
steigen können, ist eine Bypassleitung 7 vorgesehen, die den Turbokompressor 3 umgeht
und in der ein Bypassventil 8 angeordnet ist. Über diese Bypassleitung 7 kann die
Gasturbine 5 unter Umgehung des Turbokompressors 3 direkt mit Brenngas versorgt werden,
wenn der Pipelinedruck oberhalb des benötigten und durch den Turbokompressor 3 erzeugten
Kompressoraustrittsdruckes liegt. Das Bypassventil 8 ist mit einem Bypassdruckregler
9 verbunden.
[0014] Von der Abgabeleitung 4 ist hinter dem Turbokompressor 3 eine Umblaseleitung 12 abgezweigt,
die in die Brenngasleitung 2 vor dem Turbokompressor 3 zurückgeführt ist. In der Umblaseleitung
12 ist ein Umblase- oder Pumpgrenzregelventil 13 angeordnet, das über eine Steuerleitung
14 mit einem Pumpgrenzregler 15 verbunden ist. Über diese Umblaseleitung 12 kann Brenngas
zur Saugseite des Turbokompressors 3 umgeblasen werden.
[0015] In der Brenngasleitung 2 ist ein Temperaturfühler zur Erfassung der Ansaugtemperatur
T
A des Brenngases sowie ein Druckfühler zur Messung des Ansaugdruckes P
A und in der Abgabeleitung 4 ist ein Druckfühler zur Messung des Kompressoraustrittsdruckes
P
E angeordnet. Diese Messeinrichtungen sind über Messleitungen 16, 17, 18 mit dem Pumpgrenzregler
15 verbunden. Ferner wird am Kompressoreintritt an einer Drosselstelle die Druckdifferenz
△P bestimmt. Die Drosselstelle ist ebenfalls über eine Messleitung 19 mit dem Pumpgrenzregler
15 verbunden.
[0016] Das Brenngasregelventil 6 der Gasturbine 5 kann in etwa 0,1 Sekunde schließen. Demzufolge
kann auch der Brenngasdurchfluss innerhalb dieser Zeit vom Nennwert auf null reduziert
werden. Bei einem Lastabwurf des durch die Gasturbine 5 angetriebenen Generators muss
der Brenngasdurchfluss z. B. innerhalb von 0,1 Sekunden bis auf wenige Prozent reduziert
werden. Um die Gasturbine 5 weiter in Betrieb halten zu können, muss der Brenngasdruck
aber auf dem Nennwert gehalten werden.
[0017] Bei den bisher bekannten Regelverfahren wird der Ansaugdurchfluss in den Turbokompressor
3 und die Enthalpiedifferenz des Turbokompressors 3 ermittelt. Hierzu werden der Durchfluss
sowie der Druck im Kompressoreintritt und -austritt sowie die Temperatur im Eintritt
des Turbokompressors 3 gemessen und daraus die Enthalpiedifferenz errechnet. Kurz
nach einer Laständerung der Gasturbine 5 wird der Ansaugdurchfluss des Turbokompressors
3 abnehmen und die Enthalpiedifferenz wird aufgrund steigenden Enddrucks ansteigen.
Der Kompressorarbeitspunkt bewegt sich in Richtung Pumpgrenze. Der Enddruckregler
20 bemerkt den Anstieg und reagiert mit einem Schließen der Kompressoreintrittsleitschaufeln
21. Hierdurck wird der Kompressorenddruck auf konstanten Werten gehalten, Der Arbeitspunkt
nähert sich allerdings der Pumpgrenze.
[0018] Nimmt der Durchfluss der Gasturbine 5 weiter ab, kann der Arbeitspunkt die der Pumpgrenze
vorgelagete Regellinie erreichen. Die Pumpgrenzregelung des Turbokompressors 3 reagiert
nun auf eine weitere Arbeitspunktverschiebung und öffnet das Pumpgrenzregelventil
13 von der Druckseite zur Saugseite des Turbokompressors 3. Je nachdem, wie schnell
der Regler reagieren kann, ist eine entsprechende Erhöhung des Brenngasdrucks die
Folge. Möglicherweise steigt der Druck so weit an, dass die Gasturbine 5 aus Sicherheitsgründen
völlig abgeschaltet werden muss.
[0019] Ein bekanntes Regelverfahren nutzt zur Konstanthaltung des Kompressorenddruckes bei
einer Lastreduzierung der Gasturbine 5 das Pumpgrenzventil 13. Der Pumpgrenzregler
15 erhält bei diesem Verfahren eine Enddruckbegrenzungsregelung, die bei einem Ansteigen
des Kompressorenddruckes das Pumpgrenzventil 13 derart öffnet, dass der Enddruck konstant
gehalten wird. Der Sollwert dieses Enddruckbegrezungsreglers liegt geringfügig über
dem Sollwert des Enddruckreglers 20, so dass dieser stationär die Kompressoreintrittsleitschaufeln
21 so weit schließt, dass das Umblaseventil völlig geschlossen ist.
[0020] Ein anderer bekannter Ansatz öffnet mit dem Lastabwurf der Gasturbine 5 ein Kompressorentlastungsventil.
Dies hat aber zur Folge, dass entweder zu wenig oder zu viel Gas um den Turbokompressor
3 herum umgeblasen wird, insbesondere wenn berücksichtigt wird, dass die Gasturbine
5 vor Eintritt des Lastabwurfs beliebige Lastpunkte mit beliebigen Brenngasdurchflüssen
gefahren haben kann. Die Folge ist, dass bei Betriebsweisen außerhalb des Auslegungspunktes
der Druck entweder deutlich ansteigt oder abfällt. Beides hat den gleichen negativen
Effekt auf den Brenngasdruck und den Betrieb der Gasturbine 5.
[0021] Ein deutlich besseres Regelverhalten lässt sich mit dem erfindungsgemäßen Verfahren
erreichen. Nimmt bei diesem Regelverfahren das Brenngasregelventil 6 eine andere Stellung
ein, hat dies einen geänderten Brenngasdurchfluss zur Gasturbine 5 zur Folge. Zeitlich
versetzt wird auch der Durchfluss durch den Turbokompressor 3 abnehmen, um stationär
einen neuen Wert anzunehmen, der sich als direkte Folge der Änderung der Brenngasregelventilstellung
einstellt. Die nicht mehr von der Gasturbine 5 abgenommene Brenngasmenge muss über
die Umblaseleitung 12 abgeblasen werden. Statt auf eine messbare Änderung der Parameter
Druck vor bzw. hinter dem Turbokompressor 3 oder den Durchfluss im Turbokompressor
3 zu warten, lässt sich aus der Stellung des Brenngasregelventils 6 direkt eine Stellgröße
für das Pumpgrenzregelventil 13 herleiten. Diese Korrekturgröße steht deutlich früher
zur Verfügung als die gemessene Änderung von Ansaugdurchfluss und Enddruck, bzw. Enthalpiedifferenz.
Mit diesem Verfahren ist es sogar möglich, eine Druckänderung des Brenngasdrucks vollständig
zu vermeiden.
[0022] In einem Funktionsgeber 24 (FNL 1920) wird aus der Stellung des Brenngasregelventils
6 der Massenstrom durch das Brenngasregelventil 6 ermittelt. Hat das Brenngasregelventil
6 eine lineare Kennlinie und ist der Druck vor und hinter dem Brenngasregelventil
6 konstant (was normalerweise der Fall ist) kann auf eine Berücksichtigung dieser
Größen verzichtet werden. Hat das Brenngasregelventil 6 eine lineare Kennlinie, ist
in diesem Funktionsgeber 24 (FNL 1920) lediglich der Verlauf einer Gerade einzugeben.
Bei nichtlinaren Kennlinien kann der Verlauf der Kennlinie als Polygonzug oder Formel
gespeichert sein. Sind Druck oder Temperatur vor bzw. hinter dem Brenngasregelventil
6 variabel, kann durch Berücksichtigung dieser Größen aus den bekannten Dimensionierungsgleichungen
für Regelventile der aktuelle Massenstrom errechnet werden.
[0023] In einem Multiplizierer 25 (MUL 1921) und einem Dividierer 26 (DIV 1922) wird durch
Multiplikation mit der Kompressoransaugtemperatur T
A und Division durch den Ansaugdruck P
A der Volumenstrom im Kompressoreintritt errechnet. In einem Verstärker 27 (GAI 1923)
kann ein Skalierungsfaktor zur Messbereichsanpassung eingefügt werden.
[0024] Ein weiterer Funktionsgeber 28 (FNL 1924) bestimmt den Verlauf der Pumpgrenze bzw.
der Regellinie (Umblaselinie, Abblaselinie) des Pumpgrenzreglers 15 aus der Enthalpiedifferenz
Δh. Die Enthalpiedifferenz wird als Funktion des Kompressoraustrittsdruckes P
E, des Ansaugdruckes P
A und der Ansaugtemperatur T
A im Pumpgrenzregler 15 errechnet und steht dort zur Verfügung.
[0025] Der Ausgang des Verstärkers 27 (GAI 1923) beschreibt den Ansaugvolumenstrom, der
sich im Kompressoreintritt einstellt, wenn die aktuelle Fahrweise bis zum Erreichen
des stationären Zustands bestehen bleibt. Der Ausgang des Funktionsgebers 28 (FNL
1924) beschreibt den zugehörigen Durchfluss an der Pumpgrenze bzw. an der Regellinie.
Aus der Differenz dieser beiden Größen kann ermittelt werden, ob der Turbokompressor
3 den Durchfluss zur Gasturbine 5 ohne Umblasen fördern kann oder nicht. Ist der Durchfluss
(Ausgang des Verstärkers 27 (GAI 1923)) größer als der Durchfluss an der Pumpgrenze
(Ausgang des Funktionsgebers 28 (FNL 1924)), ist keine Aktion erforderlich. Ist der
Ausgang des Verstärkers 27 (GAI 1923) kleiner als der des Funktionsgebers 27 (FNL
1924), muss die Differenz über die Umblaseleitung 12 durch das Pumpgrenzregelventil
13 von der Druckseite zur Saugseite umgeblasen werden, damit der Turbokompressor 3
an der Pumpgrenze bzw. auf der Regellinie betrieben wird und die Gasturbine 5 trotzdem
die reduzierte Gasmenge bei konstantem Druck erhält.
[0026] Ein Limitierer 29 (LIM 1925) hat eine begrenzende Funktion. Er lässt nur negative
Werte passieren und begrenzt positive Werte auf null. Damit wird nur dann eine Steuergröße
erzeugt, wenn die Differenz negativ ist, das heißt das Pumpgrenzregelventil 13 öffnen
muss, um den Turbokompressor 3 stabil im Kennfeld betreiben zu können.
[0027] Der Durchfluss durch das Pumpgrenzregelventil 13 wird im Wesentlichen durch die Stellung
des Pumpgrenzregelventils 13 und den Druck vor dem Pumpgrenzregelventil 13 bestimmt.
Der Druck vor dem Pumpgrenzregelventil 13 ist weitgehend identisch mit dem Kompressorenddruck.
Ein Verstärker 30 (GAI 1926) gestattet eine möglicherweise erforderliche Skalierung,
und ein Multiplikator 31 (MUL 1927) und ein Dividierer 32 (DIV 1928) ermitteln durch
Multiplikation mit dem Saugdruck P
A und Division durch die Ansaugtemperatur T
A eine Bestimmung des zugehörigen Massenstroms. Durch Division durch den Kompressorenddruck
P
E in einem Dividierer 33 (DIV 1929) wird hieraus die zugehörige Öffnung des Pumpgrenzregelventils
13 ermittelt.
[0028] Die Aufgabe dieser Steuergrößenaufschaltung besteht also lediglich darin, bei einer
Änderung des Ausgangs des Dividierers 33 (DIV 1929) eine entsprechende Verstellung
des Pumpgrenzregelventils 13 vorzunehmen. Der Ausgang des Dividierers 33 (DIV 1929)
kann dem Ausgang des Pumpgrenzreglers 15 direkt aufaddiert werden.
[0029] Sollte die Kennlinie des Pumpgrenzregelventils 13 nichtlinear sein oder Druck bzw.
Temperatur vor oder hinter dem Pumpgrenzventil variabel sein, kann durch Verwendung
der bekannten Dimensionierungsgleichungen für Regelventile die erforderliche Öffnung
des Pumpgrenzregelventils 13 ermittelt werden.
[0030] Die Steuergröße kann entweder direkt und ausschließlich den Stellungssollwert für
das Pumpgrenzregelventil 13 bestimmen. Dieses Verfahren hat den Vorteil, dass der
Turbokompressor 3 stets im gleichen Arbeitspunkt gefahren wird und damit sichergestellt
ist, dass auch der Brenngasdruck im Austritt des Turbokompressors 3 stets konstant
gehalten wird. Vorzuziehen ist allerdings ein Verfahren, bei dem die Steuergröße zusätzlich
zum Pumpgrenzregler 15 wirkt und die Steuergröße entweder dem Ausgang des Pumpgrenzreglers
15 aufaddiert wird oder auf eine der nachfolgend beschriebenen Weisen dem Reglerstellsignal
aufgeprägt wird.
[0031] Die Steuergröße und das Ausgangssignal des Pumpgrenzreglers 15 herkömmlicher Bauart
werden zueinander addiert, die Summe beider Größen bildet den Sollwert für das Pumpgrenzregelventil
13. Bei einem solchen Verfahren muss durch zusätzliche Maßnahmen verhindert werden,
dass der Ausgang des Pumpgrenzreglers 15 übersteuert. Pumpgrenzregler 15 und Pumpgrenzregelventil
13 müssen einen sich entsprechenden Signalbereich aufweisen, z. B. 4 mA bis 20 mA.
Der Wert von 4 mA entspricht dem minimalen Ausgangssignal des Pumpgrenzreglers 15
und der Wert von 20 mA dem maximalen Ausgangssignal. Bei einem Wert von 4 mA ist das
Pumpgrenzregelventil 13 völlig geöffnet, bei einem Wert von 20 mA völlig geschlossen.
Durch begrenzende Maßnahmen im Ausgang des Pumpgrenzreglers 15 ist sichergestellt,
dass die Stellgröße des Pumpgrenzreglers 15 den Wert von 20 mA nicht überschreiten
und den Wert von 4 mA nicht unterschreiten kann. Dabei reicht es nicht, die Stellgröße
im Ausgang zu begrenzen, es ist vielmehr der Integralteil des Pumpgrenzreglers 15
derart zu begrenzen, dass er auch bei größerer bleibenden Regelabweichungen stets
nur solche Werte annimmt, dass die Addition aus Integralteil und Porportionalteil
die zulässigen Grenzen nicht über- bzw. unterschreitet.
[0032] Wird nun eine Steuergröße zum (begrenzten) Ausgang des Pumpgrenzreglers 15 addiert,
führt dies dazu, dass die Begrenzungen des Integralteils im Pumpgrenzregler 15 falsch
wirken. Die Summe aus Reglerausgang und Steuergröße kann entweder 20 mA übersteigen
oder 4 mA unterschreiten. Um dies zu verhindern, sind erfindungsgemäß weitere Maßnahmen
erforderlich.
[0033] Eine mögliche Maßnahme besteht darin, die Grenzen des Integralteil des Pumpgrenzreglers
15 stets derart unter Berücksichtigung der Steuergröße nachzuführen, dass die Grenzen
erreicht werden können, aber nicht überschritten werden.
[0034] Eine andere Möglichkeit besteht darin, den Integralteil des Pumpgrenzreglers 15 bei
einer Abweichung zwischen Reglerausgang und Ventilstellung derart nachzuführen, dass
die Abweichung zu null wird. Vorteilhafterweise wird dies derart gestaltet, dass die
Nachführung immer nur dann erfolgt, wenn die Differenz aus Ventilstellung und Stellgröße
einen Grenzwert übersteigt. Hiermit wird sichergestellt, dass der Integralteil auch
bei falsch gewählten Grenzen nicht unzulässig weit von der Stellung des Pumpgrenzregelventils
13 abweichen kann und damit letztlich die Begrenzung des Ventilstellantriebs als einzige
aktive Grenze gewählt wird.
[0035] Eine alternative Lösung besteht darin, dass die Steuergröße dynamisch gestaltet wird.
Statt bei einer Verschiebung des Arbeitspunktes in einen neuen stationären Arbeitspunktes
näher an der Pumpgrenze eine konstante Steuergröße zu verarbeiten, wird die Steuergröße
nachgebend gestaltet. Dies geschieht durch die nachgebende Summierung in dem Verzögerungsglied
34 (PT1 1930) und dem Summierer 35 (SUM 1931).
[0036] Solange der Ausgang des Dividiereres 33 (DIV 1929) stationär ist, sind beide Eingänge
des Summierers 25 (SUM 1931) vom Betrag gleich, da der Ausgang des Verzögerungsglieds
34 (PT1 1930) nach Abklingen des Einschwingvorgangs seinem Eingang entspricht. Verändert
sich nun das Signal des Dividiereres 33 (DIV 1929) dynamisch, folgt der Ausgang des
Verzögerungsglieds 34 (PT1 1930) nur verzögert. Der Summierer 35 (SUM 1931) sieht
vorübergehend ein von null abweichendes Signal, das dem Pumpgrenzregler 15 aufgeschaltet
wird, stationär wird dieses Signal zu null. Der Ausgang von Summierer 35 (SUM 1931)
kann dem Ausgang des Pumpgrenzreglers 15 direkt aufaddiert werden.
[0037] Eine weitere alternative Lösung besteht darin, dass die obere Grenze des Pumpgrenzreglers
15 adaptiv auf den Wert "100% minus Steuergröße" (Ausgang des Summierer 35 (SUM 1931))
gesetzt wird. Der Pumpgrenzregler 15 kann dann maximal nur noch diesen Wert annehmen.
Hier gilt es zu bedenken, dass der Pumpgrenzregler 15 bei maximalem Ausgangssignal
"100%" das Pumpgrenzregelventil 13 völlig geschlossen und bei minimalem Ausgangssignal
"0" völlig geöffnet hat. Im Normalbetrieb beträgt der Ausgang des Pumpgrenzreglers
15 100% und das Pumpgrenzregelventil 13 ist geschlossen. Eine Reduzierung der Obergrenze
des Pumpgrenzreglerausgangssignals hat also zwangsläufig eine entsprechende Öffnung
des Pumpgrenzregelventils 13 zur Folge. Gleichzeitig kann auch die untere Grenze des
Pumpgrenzreglers 15 auf die Steuergröße adaptiert werden (Block 36 (ADP 1932)).
[0038] Durch die Begrenzung der Steuergröße im Ausgang des Limitierers 29 (LIM 1925) wird
bewirkt, dass ein Steuergrößensignal und damit eine Öffnung des Pumpgrenzregelventils
13 nur dann erfolgt, wenn der neue Arbeitspunkt so weit links im Kennfeld liegt, dass
der Massendurchfluss zur Gasturbine 5 kleiner ist als der minimal zulässige Kompressormassenstrom.
In allen anderen Fällen, das heißt wenn der Zielpunkt rechts der Regellinie liegt,
bleibt das Pumpgrenzregelventil 13 geschlossen.
[0039] Es kann allerdings durchaus wünschenswert sein, jegliche schnelle Durchflussänderung
durch das Brenngasregelventil 6 über das Pumpgrenzregelventil 13 abzufangen, da das
Pumpgrenzregelventil 13 normalerweise wesentlich kürzere Stellzeiten (wesentlich höhere
Stellgeschwindigkeiten) aufweist als die Kompressorleitschaufeln. In diesem Fall sind
die Begrenzungen in dem Limitierer 29 (LIM 1925) unwirksam zu machen.
[0040] Wird zusätzlich zum Pumpgrenzregelventil 13 ein Saugdruckregelventil zur Reduzierung
des Kompressorsaugdrucks bei variablen Pipelinedrücken eingesetzt, stellt sich die
gleiche Problematik bei plötzlichen Laständerungen der Gasturbine 5.
[0041] Das Öffnen des Saugdruckregelventils 10 ist eine Funktion der Druckdifferenz zwischen
Pipelinedruck und Kompressorsaugdruck sowie dem Durchfluss durch das Saugdruckregelventil
10. Mit abnehmendem Massenstrom bei konstanten Drücken muss das Saugdruckregelventil
10 schließen, bei steigendem Massenstrom muss es öffnen. Steigt der Pipelinedruck
bei konstantem Massenstrom, muss das Saugdruckregelventil 10 schließen und bei fallendem
Pipelinedruck öffnen.
[0042] Änderungen des Pipelinedrucks erfolgen normalerweise langsam, da ein großes Speichervolumen
wirksam ist. Durchflussmassenstromänderungen können aber schnell, d. h. mit einem
Gradienten von 100% Änderung in 0,1 Sekunde erfolgen. Erfindungsgemäß kann das Regelverhalten
bei einer schnellen Störung an der Gasturbine 5 auch hier deutlich verbessert werden.
Aus der Position des Brenngasregelventils 6 lässt sich unter Berücksichtigung des
Pipelinedrucks die erforderliche Position des Saugdruckregelventils 11 direkt errechnen.
Der Enddruckregler 20 braucht nicht mehr die gesamte Störung auszuregeln sondern nur
noch den verbleibenden Regelfehler. Hierzu wird die Stellgröße (Reglerausgang) und
das Steuersignal zueinander addiert. Gleichzeitig muss allerdings sichergestellt werden,
dass die obere und untere Begrenzung des Reglerausgangssignals dynamisch stets um
die Steuergröße verschoben wird, so dass für die Summe aus Steuergröße und Stellgröße
stets der Stellbereich 0 bis 1 gilt. Selbstverständlich kann die Steuergröße auch
dynamisch dem Reglerausgang aufaddiert werden, so wie es für den Pumpgrenzregler 15
beschrieben wurde.
[0043] Für die Ansteuerung des Bypassventils 8 gelten die gleichen Überlegungen wie für
das Saugdruckregelventil 10. Die erforderliche Öffnung des Bypassventils 8 ist proportional
zur Öffnung des Brenngasregelventils 6. Ist das Brenngasregelventil 6 weit geöffnet,
benötigt die Gasturbine 5 viel Brennstoff und das Bypassventil 8 muss weit geöffnet
sein, um den erforderlichen Druckabfall zwischen Pipelinedruck und erforderlichem
Brenngasdruck vor der Gasturbine 5 zu erreichen. Mit sinkendem Brenngasbedarf muss
das Bypassventil 8 schließen, damit bei kleinerem Durchfluss der gleiche Druckverlust
erzeugt wird. Darüber hinaus hat auch der Pipelinedruck einen Einfluss auf die Öffnung
des Bypassventils 8. Je höher der Pipelinedruck, umso weiter muss das Bypassventil
8 schließen.
[0044] Üblich ist der Einsatz eines Bypassreglers 9, dessen Ausgang auf das Bypassventil
8 wirkt. Jede Änderung des Brenngasbedarfs bewirkt eine Änderung des Drucks hinter
dem Bypassventil 8. Der Bypassregler 9 reagiert auf diese Druckänderung und verstellt
das Bypassventil 8 entsprechend. Bei langsamen Änderungen führt diese Methode zu ausreichend
gutem Regelverhalten. Bei schnellen Laständerungen der Gasturbine 5 kann dies jedoch
zu unerwünscht großen Änderungen des Brenngasdrucks führen. Abhilfe schafft eine erfindungsgemäße
Aufschaltung einer Steuergröße, ermittelt aus Brenngasregelventilstellung und Pipelinedruck,
wie für das Saugdruckregelventil beschrieben.
[0045] Die Ermittlung der Steuermatricen, das heißt der Abhängigkeit der Steuergröße von
den variablen Prozessgrößen Brenngasdurchfluss bzw. Stellung des Brenngasreglerventils
sowie Drücken und Temperaturen vor und hinter den Ventilen kann auf verschiedene Weisen
erfolgen.
[0046] Viele komplexe technische Systeme werden heute vor ihrer Realisierung dynamisch simuliert.
Dazu wird das dynamische-Verhalten der verwendeten Komponenten in einem Computerprogramm
nachgebildet. Beliebige Systemstörungen und Betriebsbedingungen können am Computer
nachgebildet werden, bevor die Anlage gebaut wird. Sofern ein solches Simulationsmodell
existiert, können die Steuermatricen mittels Simulation ermittelt werden. Dieses kann
bei dem beschriebenen Regelverfahren wie folgt erfolgen. Bei maximalem Pipelinedruck
wird die Stellung des Brenngasregelventils 6 in Schritten von jeweils 10% verstellt.
Nach Erreichen einen stabilen Arbeitspunktes werden jeweils der Pipelinedruck, die
Position des Brenngasregelventils 6, die Position des Saugdruckregelventils 10 und
die Position des Bypassventils 8 notiert. Anschließend wird der Pipelinedruck um 10%
abgesenkt und ein weiterer Datensatz für alle Positionen des Brenngasregelventils
6 notiert. Nachdem der gesamte Bereich der möglichen Pipelinedrücke durchfahren wurde,
liegt eine dreidimensionale Zuordnungsmatrix für die Position des Saugdruckregelventils
10 und des Bypassventils 8 in Abhängigkeit von den messbaren Größen Pipelinedruck
und Brenngasregelventilposition vor. Diese Zuordnungsmatrix muss im Pumpgrenzregler
15 hinterlegt werden. Bei Pipelinedrücken zwischen zwei Stützpunkten oder Brenngasregelventilpositionen
zwischen zwei Stützpunkten kann linear interpoliert werden.
[0047] Statt einer Ermittlung der Zuordnungsmatrix per dynamischer Simulation besteht auch
die Möglichkeit, diese nach Installation der Maschinenanlage messtechnisch zu erfassen.
Die Anlage muss hierzu in die verschiedenen Betriebspunkte gefahren werden und die
Messgrößen sind zu notieren. Hierdurch erhält man die gleiche Zuordnungsmatrix.
[0048] Eine dritte Möglichkeit besteht darin, die Zuordnungsmatrix unter Verwendung der
thermodynamischen und strömungstechnische Daten aller Anlagenkomponenten theoretisch
zu errechnen.
[0049] Alle zur Pumpgrenzregelung zu Beginn dieser Beschreibung gemachten Erläuterungen
gelten selbstverständlich auch für die Regelung und Steuerung von Reduzierventilen
und Bypassventilen.
1. Verfahren zum Schutz eines Turbokompressors (3) mit einem nachgeschalteten Prozess
vor einem Betrieb im instabilen Arbeitsbereich mittels eines Maschinenreglers, der
neben einem Pumpgrenzregler (15) gegebenenfalls einen Saugdruckregler (11), einen
Enddruckregler (20) und einen Bypassregler (9) enthält, durch den nach Maßgabe von
Messgrößen im Kompressoreintritt und Kompressoraustritt ein geregeltes Verstellen
eines Pumpgrenzregelventiles (13) sowie gegebenenfalls eines Bypassventils (8), eines
Saugdruckregelventils (10) und eines Stellantriebes (20) für die Kompressoreintrittsschaufeln
(21) erfolgt, dadurch gekennzeichnet, dass aus der Stellung eines den Durchfluss zum Prozess bestimmenden Stellorgans (Brenngasregelventil
6) unter Berücksichtigung gegebenenfalls weiterer Einflussgrößen wie Kompressoransaugdruck
und Kompressoraustrittsdruck und Kompressoransaugtemperatur sowie dem Prozessdruck
eine Steuermatrix ermittelt wird, die in dem Maschinenregler abgespeichert wird und
anhand derer bei einer schnellen transienten Arbeitspunktänderung die erforderliche
Position des Pumpgrenzregelventils (13) sowie des Bypassventils (8), des Saugdruckregelventils
(10) und des Stellantriebes (22) für die Kompressoreintrittsschaufeln (21) direkt
ermittelt und diese Steuergröße dem Pumpgrenzregelventil (13), dem Saugdruckregler
(11), dem Enddruckregler (20) und dem Bypassregler (9) direkt als Stellgröße aufgeprägt
wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Steuermatrix durch dynamische Simulation ermittelt wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Steuermatrix durch Messung der Eingangs- und Ausgangsgrößen mittels Betrieb der
Kompressoranlage ermittelt wird.
4. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Steuermatrix rechnerisch unter Zugrundelegung der thermodynamischen und strömungstechnischen
Daten der Anlage ermittelt wird.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Steuermatrix aus dem gemessenen Durchfluss zum Prozess eine Steuergröße zur Öffnung
des Pumpgrenzregelventils (13) ermittelt, die dem Pumpgrenzregelventil (13) direkt
aufgeschaltet wird.
6. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Steuergröße nur dann auf das Pumpgrenzregelventil (13) wirkt, wenn der neue Arbeitspunkt
des Turbokompressors (3) im instabilen Arbeitsbereich liegt.
7. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass der Steuergröße der Ausgang des Pumpgrenzreglers (15) additiv überlagert wird, und
dass ein Feinabgleich vorgenommen wird, wenn die Steuergröße den erforderlichen Zielwert
nicht völlig trifft.
8. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Steuergröße direkt auf den Integralteil des Pumpgrenzreglers (15) wirkt und diesen
verändert.
9. Verfahren nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass die Grenzen des Integralteil des Pumpgrenzreglers (15) in Abhängigkeit von der Steuergröße
derart verändert werden, dass die Summe aus Reglerausgang und Steuergröße die zulässigen
Grenzen des Stellbereichs für das Pumpgrenzregelventil (13) nicht überschreiten, gleichzeitig
aber der volle Stellbereich ausgenutzt werden kann.
10. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass zur Bestimmung der Sollposition des Pumpgrenzregelventils (13) Druck und Temperatur
vor und hinter dem Pumpgrenzregelventil (13) gemessen werden und der Berechnung derart
eingefügt werden, dass die Steuermatrix den erforderlichen Massenstrom durch das Pumpgrenzregelventil
(13) liefert und anhand der Dimensionierungsgleichungen für Ventile aus dem erforderlichen
Massenstrom unter Berücksichtigung von Druck und Temperatur vor und hinter dem Pumpgrenzregelventil
(13) die erforderliche Stellung des Pumpgrenzregelventils (13) ermittelt.
11. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, dass aus der Position des prozessseitigen Stellorgans (Brenngasregelventils 6) unter Berücksichtigung
von Druck und Temperatur vor und hinter dem prozessseitigen Stellorgan (Brenngasregelventil
6) der Massenstrom zum Prozess bestimmt wird und dieser Massenstrom als Prozessmassenstrom
berücksichtigt wird.
12. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 11, dadurch gekennzeichnet, dass der Pumpgrenzregler (15) bei einer Abweichung zwischen Reglerausgang und Stellung
des angesteuerten Pumpgrenzregelventils (13) auf die aktuelle Ventilstellung nachgeführt
wird.
13. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 12, dadurch gekennzeichnet, dass die Steuergröße nachgebend auf den Ausgang des Pumpgrenzreglers (15) wirkt und stationär
auf den Wert null absinkt.
14. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 13, unter Verwendung eines dem Turbokompressor
(3) vorgeschalteten Saugdruckregelventils, dadurch gekennzeichnet, dass zusätzlich aus Pipelinedruck und Durchfluss zum Prozess eine Steuermatrix gebildet
wird, deren Ausgangsgröße die Position des Saugdruckregelventils bestimmt.
15. Verfahren nach Anspruch 14, dadurch gekennzeichnet, dass die Steuermatrix durch dynamische Simulation ermittelt wird.
16. Verfahren nach Anspruch 14, dadurch gekennzeichnet, dass die Steuermatrix durch Messung der Eingangs- und Ausgangsgrößen mittels Betrieb der
Kompressoranlage ermittelt wird.
17. Verfahren nach Anspruch 14, dadurch gekennzeichnet, dass die Steuermatrix rechnerisch unter Zugrundelegung der thermodynamischen und strömungstechnischen
Daten der Anlage ermittelt wird.
18. Verfahren nach einem der Ansprüche 14 bis 17, dadurch gekennzeichnet, dass die Steuermatrix aus der Position des prozessseitigen Stellorgans (Brenngasregelventils
6) eine Steuergröße zur Öffnung des Saugdruckregelventils (10) ermittelt, die dem
Saugdruckregelventil (10) direkt aufgeschaltet wird.
19. Verfahren nach einem der Ansprüche 14 bis 18, dadurch gekennzeichnet, dass der Steuergröße der Ausgang eines Saugdruckreglers (11) additiv überlagert wird,
und ein Feinabgleich vorgenommen wird, wenn die Steuergröße den erforderlichen Zielwert
nicht völlig trifft.
20. Verfahren nach einem der Ansprüche 14 bis 19, dadurch gekennzeichnet, dass die Steuergröße direkt auf den Integralteil des Pumpgrenzreglers (15) wirkt und diesen
verändert.
21. Verfahren nach Anspruch 20, dadurch gekennzeichnet, dass die Grenzen des Integralteil des Saugdruckreglers (11) in Abhängigkeit von der Steuergröße
derart verändert werden, dass die Summe aus Reglerausgang und Steuergröße die zulässigen
Grenzen des Stellbereichs für das Saugdruckregelventil nicht überschreiten, gleichzeitig
aber der volle Stellbereich ausgenutzt werden kann.
22. Verfahren nach einem der Ansprüche 14 bis 21, dadurch gekennzeichnet, dass zur Bestimmung der Sollposition des Saugdruckregelventils (10) Druck und Temperatur
vor und hinter dem Saugdruckregelventils (10) gemessen werden und der Berechnung derart
eingefügt werden, dass die Steuermatrix den erforderlichen Massenstrom durch das Saugdruckregelventil
liefert und anhand der Dimensionierungsgleichungen für Ventile aus dem erforderlichen
Massenstrom unter Berücksichtigung von Druck und Temperatur vor und hinter dem Saugdruckregelventil
die erforderliche Stellung des Ventils ermittelt.
23. Verfahren nach einem der Ansprüche 14 bis 22, dadurch gekennzeichnet, dass die Steuergröße nachgebend auf den Saugdruckregler (11)wirkt und stationär auf den
Wert null absinkt.
24. Verfahren nach einem der Ansprüche 14 bis 23, dadurch gekennzeichnet, dass aus der Position des prozessseitigen Stellorgans (Brenngasregelventils 6) unter Berücksichtigung
von Druck und Temperatur vor und hinter dem prozessseitigen Stellorgan (Brenngasregelventil
6) der Massenstrom zum Prozess bestimmt wird und dieser Massenstrom als Prozessmassenstrom
berücksichtigt wird.
25. Verfahren nach einem der Ansprüche 14 bis 24, dadurch gekennzeichnet, dass der Saugdruckregler (11) bei einer Abweichung zwischen Reglerausgang und Stellung
des angesteuerten Saugdruckregelventils (10) auf die aktuelle Ventilstellung nachgeführt
wird.
26. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 13 bzw. 14 bis 25, unter Verwendung eines
den Turbokompressor (3) umführenden Bypassventils (8), dadurch gekennzeichnet, dass aus Pipelinedruck und Durchfluss zum Prozess eine Steuermatrix gebildet wird, deren
Ausgangsgröße die Position des Bypassventils (8) bestimmt.
27. Verfahren nach Anspruch 26, dadurch gekennzeichnet, dass die Steuermatrix durch dynamische Simulation ermittelt wird.
28. Verfahren nach Anspruch 26, dadurch gekennzeichnet, dass die Steuermatrix durch Messung der Eingangs- und Ausgangsgrößen mittels Betrieb der
Kompressoranlage ermittelt wird.
29. Verfahren nach Anspruch 26, dadurch gekennzeichnet, dass die Steuermatrix rechnerisch unter Zugrundelegung der thermodynamischen und strömungstechnischen
Daten der Anlage ermittelt wird.
30. Verfahren nach einem der Ansprüche 26 bis 29, dadurch gekennzeichnet, dass die Steuermatrix aus der Position des prozesseitgen Stellorgans (Brenngasregelventils
6) eine Steuergröße zur Öffnung des Bypassventils (8) ermittelt, die dem Bypassventil
(8) direkt aufgeschaltet wird.
31. Verfahren nach einem der Ansprüche 26 bis 30, dadurch gekennzeichnet, dass der Steuergröße der Ausgang des Bypassreglers (9) additiv überlagert wird, und dass
ein Feinabgleich vorgenommen wird, wenn die Steuergröße den erforderlichen Zielwert
nicht völlig trifft.
32. Verfahren nach einem der Ansprüche 26 bis 31, dadurch gekennzeichnet, dass die Steuergröße direkt auf den Integralteil des Bypassreglers (9) wirkt und diesen
verändert.
33. Verfahren nach Anspruch 32, dadurch gekennzeichnet, dass die Grenzen des Integralteil des Bypassreglers (9) in Abhängigkeit von der Steuergröße
derart verändert werden, dass die Summe aus Reglerausgang und Steuergröße die zulässigen
Grenzen des Stellbereichs für das Bypassventil (8) nicht überschreiten, gleichzeitig
aber der volle Stellbereich ausgenutzt werden kann.
34. Verfahren nach einem der Ansprüche 26 bis 33, dadurch gekennzeichnet, dass zur Bestimmung der Sollposition des Bypassventils (8) Druck und Temperatur vor und
hinter dem Bypassventil (8) gemessen werden und der Berechnung derart eingefügt werden,
dass die Steuermatrix den erforderlichen Massenstrom durch das Bypassventil (8) liefert
und anhand der Dimensionierungsgleichungen für Ventile aus dem erforderlichen Massenstrom
unter Berücksichtigung von Druck und Temperatur vor und hinter dem Bypassventil (8)
die erforderliche Stellung des Bypassventils (8) ermittelt.
35. Verfahren nach einem der Ansprüche 26 bis 34, dadurch gekennzeichnet, dass die Steuergröße nachgebend auf den Bypassregler (9) wirkt und stationär auf den Wert
null absinkt.
36. Verfahren nach einem der Ansprüche 26 bis 35, dadurch gekennzeichnet, dass aus der Position des prozessseitigen Stellorgans (Brenngasregelventils 6) unter Berücksichtigung
von Druck und Temperatur vor und hinter dem (Brenngasregelventil 6) der Massenstrom
zum Prozess bestimmt wird und dieser Massenstrom als Prozessmassenstrom berücksichtigt
wird.
37. Verfahren nach einem der Ansprüche 26 bis 36, dadurch gekennzeichnet, dass der Bypassregler (9) bei einer Abweichung zwischen Reglerausgang und Stellung des
angesteuerten Ventils auf die aktuelle Ventilstellung nachgeführt wird.
38. Verfahren nach den Ansprüchen 11, 18, 24, dadurch gekennzeichnet, dass der prozessseitige Massenstrom durch eine Messung bestimmt wird.